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Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung ist ein Verpackungsverfahren und ein
Formwerkzeug zur Durchführung
dieses Verfahrens sowie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Folientaschen.
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Insbesondere
offenbart diese Anmeldung ein Verfahren zur Verpackung von Füllgütern in
insbesondere mit wasserlöslichen
Materialien ausgeführten
Folientaschen. Das beschriebene Verfahren eignet sich beispielsweise
für die
Verpackung von Füllgütern aus
der Gruppe der Pharmazeutika, Körperpflegemittel,
Agrarhilfsmittel, Baustoffe, Farbstoffe, Textilwaschmittel, Geschirrspülmittel,
Klebstoffe oder Lebensmittel.
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Stand
der Technik
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Mit
Folien vollständig
umschlossene, portionierte und vordosierte Füllgüter oder Substanzgemische erfreuen
sich bei Verbrauchern aufgrund ihrer einfachen und sicheren Handhabbarkeit
einer großen
Beliebtheit. Dies ist insbesondere darin begründet, dass die in den Folientaschen
verpackten Füllgüter bei
der Verwendung nicht in physischen Kontakt mit dem Verbraucher kommen
und Fehldosierungen vermieden werden können.
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Eines
der gängigsten
und für
die Praxis relevantesten Verfahren zur Herstellung von mit Füllgut vorportionierten
Folientaschen ist das so genannte Tiefziehen. Das Tiefziehen ist
ein Streckziehverfahren aus der Gruppe des Zugumformens und wird auch
häufig
als Thermoformen bezeichnet.
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Die
Verpackung fester, flüssiger
oder gelförmiger
Substanzen oder Substanzgemische in insbesondere wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Materialien ist im Stand der Technik
für die
unterschiedlichsten Substanzklassen mittels Tiefziehverfahren beschrieben.
Beispielsweise beschreibt die EP-A1-1, 161,587 ein Verfahren zur
Herstellung einer wasserlöslichen
Verpackung, mittels eines Tiefziehverfahrens.
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Beim
Tiefziehen werden thermoplastische Folien durch Wärmezufuhr
so lange erwärmt,
bis sie einen thermoelastischen Zustand erreichen, bei dem sie sich
durch Druckeinwirkung an einem Formwerkzeug ausformen lassen.
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Ein
Formwerkzeug besteht aus mindestens einem Formbereich, der eine
nach unten offene bzw. ganz oder geschlossene Kavität ist, welche
die endgültige
Raumform der Folientasche im wesentlichen vorgibt und die reproduzierbare
Herstellung definierter Raumformen ermöglicht. Üblich ist die gitterartige Anordnung
einer Mehrzahl dieser Kavitäten
in einer Matrix.
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Zur
Erzielung eines konstanten Wanddickenverhältnisses kann die Folie nach
Erreichen des thermoelastischen Zustandes mechanisch oder pneumatisch
vorgestreckt werden.
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Die
Druckeinwirkung auf die zu formende Folie kann beispielsweise durch
Einwirkung eines Stempels, durch Einwirkung von Druckluft und/oder durch
Einwirkung eines Unterdrucks erfolgen. Die Druckeinwirkung kann
durch zwei Teile eines Werkzeugs erfolgen, welche sich wie Positiv
und Negativ zueinander verhalten und einen zwischen diese Werkzeuge
verbrachten Film beim Zusammendrücken
verformen. Als Druckkraft eignet sich jedoch auch das Eigengewicht
eines auf die Oberseite der Folie verbrachten Füllguts.
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Zur
Herstellung einer Folientasche mittels eines Tiefziehprozesses wird
zunächst
ein erster Folienbogen, die so genannte Unterfolie, über ein
Formwerkzeug mit mindestens einer Kavität angeordnet und vorzugsweise
bis zum Erreichen eines thermoelastischen Zustandes erwärmt. In
dem sich anschließenden
Prozessschritt wird die Folie in der Kavität des Formwerkzeugs beispielsweise
durch Anlegen eines Vakuums ausgeformt. In der Regel werden diese
Prozessschritte bei einer Vielzahl der Kavitäten einer Matrix parallel angewendet.
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Nachfolgend
kann Füllgut
in die ausgeformte Folientasche eingebracht werden. Anschließen wird ein
zweiter Folienbogen, die so genannte Oberfolie, über den ersten ausgeformten
Folienbogen gelegt und auf den Stegen des Formwerkzeugs durch Siegelung,
d.h. haftfest, mit der Unterfolieverbunden, so dass ein Füllgut in
einer derart gebildeten Folientasche vollständig von Folie umhüllt ist.
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Anschließend werden
die Einzelportionen entlang der Sieglung aus dieser Matrix herausgeschnitten.
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Bei
allen konventionellen Warmformverfahren entsteht hierbei eine erhebliche
Menge an Folienabfall, der kostenintensiv rezykliert oder entsorgt werden
muss.
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Zur
Zeit weisen wasserlösliche
Folientaschen und somit die entsprechenden Kavitäten der Formwerkzeuge vergleichsweise
einfache Geometrien auf. In der Regel handelt es sich um rechteckige, quadratische
oder kreisrunde Grundflächen
wobei die entsprechenden Formbereiche gitterartig in der Matrix
angeordnet sind.
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Der
Verschnitt, insbesondere bei kreisrunden Grundflächen ist jedoch hoch. Auch
bei quadratischen bzw. rechteckigen Grundformen kann der Verschnitt
bis zu 50% betragen. Die zur Zeit verwendeten wasserlöslichen
Folien sind vergleichsweise teuer, so dass der Verschnitt einen
wesentlichen Teil der Verpackungskosten für mit Füllgut vorportionierte Folientaschen
beträgt.
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Eine
Verringerung dieser Verschnittmenge ist daher aus ökologischen
und ökonomischen
Gründen
erstrebenswert.
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Die
hohen Verschnittkosten bei konventionellen Formwerkzeugen war bislang
auch der limitierende Faktor bei der Formgestaltung von Folientaschen.
Eine größere Flexibilität und Ökonomie
in der Formgestaltung der wasserlöslichen Folientaschen ist jedoch
insbesondere in solchen Bereichen, in denen durch gezieltes Marketing
Produkte mit bestimmten visuellen Reizen, insbesondere den Formen,
verknüpft
wurden, entscheidend für
den kommerziellen Erfolg eines Produkts.
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Auch
ist es wünschenswert,
Folientaschen mit unterschiedlicher geometrischer Form ohne Folienverschnitt
herzustellen, um zum einen durch abwechslungsreiche Formgestaltung
eine größere Vielfalt
an ästhetischen
Reizen hinsichtlich der verpackten Produkte bereitzustellen und
zum anderen bestimmte Funktionen eines Füllguts, einer bestimmten Form
der Folientasche zuordnen zu können.
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Ferner
weisen Folientaschen mit größer werdender
geometrischer Komplexität
eine geringere Schüttdichte
auf, was insbesondere beim Abpacken der Folientaschen in Verkaufsgebinden
dahingehend ein Problem darstellt, als das diese Gebinde im Vergleich
zu Folientaschen mit einfacheren Geometrien, deutlich größer dimensioniert
werden müssen.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
geometrisch komplexer Folientaschen in einem Verfahrensschritt unter
Reduzierung bzw. Vermeidung des Verschnitts von Folie beim Trennen
der Folientasche aus dem Formwerkzeug, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bereit zu stellen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, geometrisch
unterschiedliche, vorzugsweise geometrisch komplexe Folientaschen
in einem Verfahrensschritt herzustellen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren sowie ein Formwerkzeug zur Durchführung dieses Verfahrens gelöst mit den
Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
1 und 17 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt eine deutliche Reduzierung des Verschnitts auch bei geometrisch
komplexen Folientaschengeometrien.
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Ferner
lässt sich
die Fertigungsgeschwindigkeit für
komplex geformte Folientaschen signifikant steigern, da ein Trennen
der versiegelten Folientaschen voneinander mit einer durchgehenden
Schnittlinie ohne Absetzen des Schneidwerkzeugs ermöglicht wird,
wobei mit einer Schnittlinie gleichzeitig zumindest ein Teilumfang
der Stoßkante
einer Folientasche links der Schnittlinie und zumindest ein Teilumfang
der Stoßkante
einer Folientasche rechts der Schnittlinie voneinander getrennt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt insbesondere die ökonomische
Herstellung von geometrisch komplexen Folientaschen, die sich puzzleartig
ineinander fügen
lassen. Somit lassen sich für
ein bestimmtes Produkt äußerst eigentümlich und unterscheidungskräftig gestaltete
Folientaschen mit charakteristischen Alleinstellungsmerkmalen realisieren.
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Ferner
bieten die erfindungsgemäßen Folientaschen
durch das puzzleartige Zusammenfügen die
Möglichkeit
platzsparend und in einer neuen, optisch attraktiven weise in einer
Verpackung angeordnet zu werden. Hierdurch lassen sich Verpackungsvolumina
auch bei der Verwendung komplexer Geometrien der Folientaschen reduzieren,
so dass die Folientaschen nicht in für den Verbraucher unattraktiven,
großen
Behältnissen
verpackt werden müssen. Selbstverständlich lässt sich
somit auch Transportraum und Lagerraum einsparen.
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Ein
besonderer Vorteil der gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung miteinander verbundenen geometrisch unterschiedlichen
Folientaschen liegt darin, dass beispielsweise zwei unterschiedliche
Aktivsubstanzen räumlich
getrennt voneinander gelagert werden können und erst beim Auflösen der
wasserlöslichen
Folie vermengt werden. Dies ist insbesondere bei der Verwendung
zweier üblicherweise
nicht miteinander vermengbaren Substanzgemischen, wie zum Beispiel
von Bleichen und Enzymen, von Vorteil.
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Durch
die zusätzliche
unterschiedliche Formgebung der miteinander verbundenen Folientaschen,
ist es möglich,
den jeweiligen Inhalt einer Folientasche, vom Inhalt einer anderen
zu unterscheiden.
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Ferner
wird es insbesondere ermöglicht, zwei
geometrisch voneinander verschiedene Kavitäten in einer Folientasche herzustellen,
wobei sich durch Umklappen von einer Kavität auf die Andere längs eines
Verbindungssteges, vollkommen neuartige Gestaltungsmöglichkeiten
für Folientaschen
ergeben.
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Figuren:
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1a:
Folientasche im Querschnitt und einer Aufsicht
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1b:
Folientasche mit zwei Kavitäten
im Querschnitt
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1c:
Versiegelte Folientasche mit zwei Kavitäten im Querschnitt
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1d:
Folientasche mit einer umgeklappten Kavität im Querschnitt
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2:
Formwerkzeug in der Aufsicht
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3:
Ablaufplan zur Anordnung von geometrisch identischen Kavitäten auf
dem Formwerkzeug
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4:
Ablaufplan zur Anordnung von geometrisch voneinander verschiedenen
Kavitäten
auf dem Formwerkzeug
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5a:
Grundkörper
mit Manipulationsstelle in der Aufsicht
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5b:
Anordnung von vier Grundkörpern mit
Manipulationsstellen in der Aufsicht
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5c:
Anordnung von vier Grundkörpern mit
verschobenen Manipulationsstellen in der Aufsicht
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5d:
Anordnung von vier Grundkörpern mit
Manipulationsstellen in der Aufsicht
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5e:
Anordnung von vier Grundkörpern mit
verschobenen Manipulationsstellen in der Aufsicht
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6:
Ablaufplan zur Erzeugung von Kavitätsgeometrien
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7:
Verpackungseinheit mit Folientaschen
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8:
Anordnung zweier geometrisch voneinander unterschiedlichen Folientaschen
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In 1a ist
eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Folientasche (1) abgebildet. Die Folientasche
(1) weist eine Kavität
(4) auf, die aus einer ersten, insbesondere wasserlöslichen Folie
(3) gebildet ist wobei eine zweite, insbesondere wasserlöslichen
Folie (2) die Öffnung
der Kavitäten (4)
vollständig
verschließt.
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Die
Kavität
ist üblicherweise
napfförmig
ausgebildet, kann aber auch jede beliebige andere geeignete Form
annehmen. Das Volumen der gebildeten Kavitäten beträgt vorzugsweise zwischen 1
und 100 ml, bevorzugt zwischen 2 und 80 ml, besonders bevorzugt
zwischen 3 und 60 ml und insbesondere zwischen 4 und 40 ml.
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Die
Folientasche ist von einem Siegelbereich (8, 7)
vollständig
umschlossen. Der Siegelbereich beträgt üblicherweise zwischen 1–10 mm.
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Die
Grundfläche
der Folientasche (1) ist derart ausgestaltet, dass sich
eine Mehrzahl von Folientaschen (1) mosaik- oder parkettartig
aneinander legen lassen. Unter der Grundfläche einer Folientasche wird
im Sinne dieser Anmeldung die Projektionsfläche der Folientasche aus der
Aufsicht auf die Folientasche verstanden.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung sind die Folientaschen (1) puzzelartig aneinander
anordbar. Puzzelartig im Sinne dieser Anmeldung meint, dass eine
Mehrzahl von Folientaschen untereinander im wesentlichen formschlüssig miteinander
verbindbar sind.
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Es
ist möglich,
dass sich die Geometrie der Grundfläche im Wesentlichen gleichbleibend über die gesamte
Höhe der
Folientasche erstreckt oder nur abschnittsweise über die Höhe der Folientasche ausgebildet
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung, weist die Folientasche einen Abschnitt auf, der der Geometrie
der Grundfläche
im Wesentlichen entspricht und sich von der Öffnung einer Kavität (4)
aus zum Boden der Kavität
(4) hin erstreckt.
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1b und 1c zeigen
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. Hierbei ist die Folientasche (1) mit einer
Mehrzahl von Kavitäten
(4, 5) ausgebildet. Auch hier werden die Kavitäten aus
einer ersten, insbesondere wasserlöslichen Folie (3)
gebildet wobei eine zweite, insbesondere wasserlöslichen Folie (2)
die Öffnungen
der Kavitäten
(4, 5) vollständig
verschließt.
Die Kavitäten
(4, 5) sind über
einen Steg (6) miteinander verbunden.
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Die
Kavitäten
(4, 5) können
geometrisch identische Grundflächen
aufweisen, in einer besonders bevorzugten Ausführungsform können die Grundflächen auch
voneinander geometrisch unterschiedlich ausgebildet sein. Die Grundflächen der Kavitäten (4, 5)
einer derartigen Folientasche (1) sind derart ausgestaltet,
dass sich eine Mehrzahl von derartigen Folientaschen (1)
puzzle-, parkett- oder mosaikartig aneinander legen lassen.
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Die
Kavitäten
(4, 5) können
mit gleichen oder unterschiedlichen Substanzen oder Substanzgemischen
befüllt
sein.
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Gemäß einer
in 1d dargestellten Ausführungsform der Erfindung können geometrisch gleiche
oder unterschiedliche Kavitäten
mit ihren Stirnflächen
(2) aneinander fixiert sein. Dies kann beispielsweise durch
Umklappen einer Folientasche entlang eines Steges (6) und
einem nachfolgenden Verkleben der Stirnflächen (2) miteinander
realisiert werden. Die Fixierung kann auch durch Prägung, Siegelung
oder Verschweißen
ausgebildet werden.
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Durch
gezielte Auswahl der Folienmaterialien kann die Auflösekinetik
und damit die Freisetzung der Füllung
gesteuert werden. Es ist möglich,
dass die Oberfolie und die Unterfolie aus Materialien mit unterschiedlicher
oder gleicher Auslösungskinetik bestehen.
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Bevorzugte
Folienmaterialien sind die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere.
Insbesondere bevorzugt sind Folien aus einem Polymer mit einer Molmasse
zwischen 5000 und 500.000 Dalton, vorzugsweise zwischen 7500 und 250.000
Dalton und insbesondere zwischen 10.000 und 100.000 Dalton. Im Hinblick
auf die Medien, in die z.B. Wasch- und Reinigungsmittel üblicherweise
eingebracht werden, sind insbesondere erfindungsgemäße Portionen bevorzugt,
bei denen die Folie aus einem wasserlöslichen Polymer besteht.
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Solche
bevorzugten Polymere können
synthetischen oder natürlichen
Ursprungs sein. Werden Polymere auf nativer oder teilnativer Basis
als Folienmaterial eingesetzt, so sind bevorzugte Folienmaterialien
ausgewählt
aus einem oder mehreren Stoffen aus der Gruppe Carrageenan, Guar,
Pektin, Xanthan, Cellulose und ihren Derivate, Stärke und
ihren Derivaten sowie Gelatine.
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Weitere
als Folienmaterialien einsetzbare Polymere sind synthetische Polymere,
die vorzugsweise wasserquellbar und/oder wasserlöslich sind. Solche Polymere
auf synthetischer Basis können
für die
gewünschte
Foliendurchlässigkeit
bei Lagerung und Auflösung
der Folie bei Anwendung "maßgeschneidert" werden.
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Wasserlösliche Polymere
im Sinne der Erfindung sind solche Polymere, die bei Raumtemperatur in
Wasser zu mehr als 2,5 Gew.-% löslich
sind.
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Die
Folien können
dabei aus einzelnen der vorstehend genannten Polymere hergestellt
sein, es können
aber auch Mischungen oder mehrlagige Schichtaufbauten aus den Polymeren
verwendet werden.
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2 zeigt
das erfindungsgemäße Formwerkzeug
zur Herstellung von Folientaschen. Das Formwerkzeug (11)
besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen Rahmen, der an zwei
gegenüberliegenden
Seiten Führungsabschnitte
(13) aufweist, die zum Transport des Formwerkzeugs (11)
durch eine entsprechende Fertigungsvorrichtung dienen. In dem Formwerkzeug
(11) sind eine Mehrzahl von Kavitäten (12) im wesentlichen
periodisch angeordnet. Die Kavitäten
(12) werden durch Stege (14, 15) vollständig umschlossen.
Die von den Stegen (14, 15) umschlossene Kavität (12)
bildet somit eine geschlossene Umfangslinie aus.
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Gemäß einer
nicht dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet
eine von den Stegen (14, 15) umschlossene Kavität (12)
einen Umfangslinie aus, die mindestens einen Wendepunkt, besonders
bevorzugt eine Mehrzahl von Wendepunkten aufweist.
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Gemäß einer
weiteren nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung bildet
eine von den Stegen (14, 15) umschlossene Kavität (12)
einen Umfangslinie aus, die mindestens eine Hinterschneidung, besonders
bevorzugt eine Mehrzahl von Hinterschneidungen aufweist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden die Kavitäten
(12) durch die Stege (14, 15) voneinander
beabstandet, parkett-, mosaik- oder puzzleartig in dem Formwerkzeug
(11) angeordnet. Dies bedeutet, dass die in dem Formwerkzeug
(1) angeordneten Kavitäten
(12) ein Muster aufweisen, dass mindestens in zwei Richtungen periodisch
ist.
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Das
Formwerkzeug (11) kann eine Mehrzahl von Kavitäten (12)
umfassen, deren Umfangslinien geometrisch im wesentlichen identisch
sind. Die Aufteilung der Oberfläche
des Formwerkzeugs (11) durch die geometrisch im wesentlichen
identischen Kavitäten
(12) erfolgt im Wesentlichen durch Translation, Spiegelung,
Gleitspiegelung und/oder Rotation.
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Die
Umfangslinie einer Kavität
(12) ist so zu wählen,
dass eine überlappungsfreie
und lückenlose Anordnung
einer Mehrzahl identischer Kavitäten
(12) auf der Oberfläche
des Formwerkzeugs ermöglicht wird.
Lückenlos
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Abstand der Umfangslinien
benachbarter Kavitäten
(12) einen im wesentlichen konstanten Wert aufweist. Der
Abstand der Umfangslinien benachbarter Kavitäten (12), der der
Breite der Stege (14, 15) entspricht, beträgt gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zwischen 2–10
mm.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beträgt
die Stegbreite 4–6
mm. Eine detaillierte Darstellung der Anordnung von geometrisch identischen
Kavitäten
in dem Formwerkzeug wird an Hand von 3 an späterer Stelle gegeben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Formwerkzeug (11) eine Mehrzahl
von Kavitäten
(12) auf, die mindestens zwei geometrisch voneinander unterschiedliche
Umfangslinien umfast.
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Die
Aufteilung der Matrixfläche
durch die geometrisch voneinander unterschiedlichen Kavitäten (12)
erfolgt durch Translation, Spiegelung, Gleitspiegelung und/oder
Rotation jeweils einer Gruppe untereinander geometrisch identischer
Kavitäten.
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Die
Umfangslinie einer Gruppe untereinander geometrisch identischer
Kavitäten
(12) ist so zu wählen,
dass eine überlappungsfreie
und lückenlose Anordnung
einer Mehrzahl dieser identischen Kavitäten (12) gemeinsam
mit mindestens einer weiteren Gruppe jeweils untereinander geometrisch
identischer Kavitäten
auf der Oberfläche
des Formwerkzeugs (11) ermöglicht wird. Lückenlos
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Abstand der Umfangslinien
benachbarter Kavitäten
(12) einen im wesentlichen konstanten Wert aufweist. Der
Abstand der Umfangslinien benachbarter Kavitäten (12), der der
Breite der Stege (14, 15) entspricht, beträgt gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zwischen 2–10
mm. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beträgt die
Stegbreite 4–6
mm. Eine detaillierte Darstellung der Anordnung der geometrisch
voneinander unterschiedlichen Kavitäten in dem Formwerkzeug wird
an Hand von 4 an späterer Stelle gegeben.
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In
allen aufgeführten
Ausführungsbeispielen ist
die relative Stegbreite, definiert als Verhältnis aus Stegfläche zu Gesamtfläche des
Formwerkzeuges (11) abzüglich
der Führungsabschnitte
(3), in der Aufsicht kleiner 0.5.
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Die
Kavitäten
(12) sind derart ausgestaltet, dass sie vorzugsweise Folienkammern
zwischen 1 und 100 ml, bevorzugt zwischen 2 und 80 ml, besonders
bevorzugt zwischen 3 und 60 ml und insbesondere zwischen 4 und 40
ml ausbilden können.
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Als
Material für
das Formwerkzeug (11) eignen sich insbesondere korrosionsbeständige Werkstoffe,
insbesondere Werkstoffe aus der Gruppe der Metalle oder Polymere.
Selbstverständlich
können die
Stege (14, 15) auch aus Verbundwerkstoffen gefertigt
sein. Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäße Verfahren, in denen Formwerkzeuge
(11) mit einer Oberflächenbeschichtung
eingesetzt werden. Eine solche Beschichtung umfasst dabei vorzugsweise
deformierbare Materialien wie beispielsweise Gummi, Silikone oder
Kork. Die Öffnungen
der Formwerkzeug sind vorzugsweise abgerundet. Scharte Ecken oder
Kanten werden vorzugsweise vermieden. Sowohl die Beschichtung als
auch die Abrundung der Öffnungen
des Formwerkzeugs (11) dienen der Verhinderung von Beschädigungen
des wasserlöslichen
Films im Verlauf des Formverfahrens.
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In 3 ist
das Verfahren zur Anordnung geometrisch identischer Kavitäten in dem
Formwerkzeug (11) in Form eines Ablaufplans dargestellt.
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Die
Kavitäten
und das Formwerkzeug (11) können in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch virtuelle Objekte, die die Kavitäten und
das Formwerkzeug (11) repräsentieren, dargestellt sein.
Insbesondere können
die virtuellen Objekte Bestandteil eines graphischen Computerprogrammproduktes
zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens zur Anordnung von Kavitäten in einem
Formwerkzeug sein.
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Zunächst wird
in einem ersten Prozessschritt (101) eine geeignete Geometrie
der Umfangslinie einer Kavität
gewählt.
Das Verfahren zur Auswahl einer geeigneten Geometrie einer Kavität wird an
späterer Stelle
an Hand von 6 erläutert.
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Diese
erste, einer Kavität
entsprechenden Fläche
wird in einem zweiten Prozessschritt (102) auf einer dem
Formwerkzeug entsprechenden Oberfläche positioniert. Im folgenden
Prozessschritt (103) wird nun eine zur ersten Kavitätsfläche identische weitere
Kavitätsfläche auf
der Formwerkzeugoberfläche überlappungsfrei
angeordnet. Dies bedeutet, dass sich keine Flächenabschnitte zweier Kavitätsflächen überschneiden.
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Die
hinzugefügte
Kavitätsfläche wird
nun durch die Prozessschleife (104), (105), (106)
durch Translationen, Drehungen, Spiegelungen und Gleitspiegelungen über die
Formwerkzeugoberfläche
bewegt, bis der Abstand aller auf dem Formwerkzeug angeordneten
Kavitätsflächen einen
konstanten Abstand voneinander aufweisen.
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Ist
dieses Abbruchkriterium (104) erfüllt, können entweder eine weitere
Kavität
auf der Formwerkzeugoberfläche
angeordnet (103) oder der Prozess beendet werden (111).
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4 zeigt
den erfindungsgemäßen Verfahrensablauf
zur Anordnung geometrisch unterschiedlicher Kavitäten in einem
Formwerkzeug (11).
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Die
Prozessschritte (201) (202) (203) (204) entsprechend
dem Vorgehen zur Anordnung geometrisch identischer Kavitäten auf
dem Formwerkzeug (11). Zusätzlich enthält der Verfahrensablauf gemäß 4 eine
Schleife (209, 211, 212), die die Anzahl der
auf der Oberfläche
des Formwerkzeugs (11) anzuordnenden unterschiedlichen
Geometrien bis zur Auswahl eines Abbruchkriteriums (211)
erhöht.
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Bei
Auswahl des Abbruchkriteriums (211) wird zunächst eine
der vorhandenen, Kavitätsgeometrien
ausgewählt
(212). Diese wird dann so lange in der Schleife (203),
(204), (205), (206) bis das Abbruchkriterium
(204) oder das Abbruchkriterium (205) erfüllt ist.
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Die 5a–e offenbaren
ein Verfahren zur Erzeugung von identischen Flächengeometrien zur überlappungsfreien
Anordnung einer Mehrzahl von Kavitäten deren Umfangslinien einen
konstanten Abstand voneinander aufweisen.
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5a zeigt
einen quadratischen Grundkörper
(301). Der Grundkörper
(301) kann auch jede beliebige andere Form aufweisen die
es erlaubt, eine Mehrzahl identischer Grundkörper lückenlos und überlappungsfrei
aneinander anzuordnen.
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An
dem Grundkörper
(301) befindet sich an einer beliebig wählbaren Position auf der Umfangslinie
des Grundkörpers
(301) ein Manipulationsstelle (302).
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Im
folgenden werden nun mindestens vier Grundkörper (301) lückenlos
und überlappungsfrei aneinander
gemäß 6b angeordnet. Dabei wird die ausgewählte Manipulationsstelle
(302) bei allen Grundkörpern
an die gleiche ausgewählte
Position auf der Umfangslinie angeordnet.
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Wird
nun eine der Manipulationsstellen (302), wie in 5c dargestellt,
verschoben, so folgen alle weiteren Manipulationsstellen (302)
dieser Bewegung in identischer Weise.
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Der
manipulierte Grundkörper
(301) weist nun zwei zu einer Manipulationsstelle (302)
auf der Umfangslinie nächstliegende
Eckpunkte (303, 304) auf, wobei die Umfangslinie
durch die Eckpunkte (303, 304) sowie durch die
Manipulationsstelle (302) als Stützpunkte verläuft.
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Wie
in 5c gezeigt, kann der Verlauf der Umfangslinie
zwischen einem Eckpunkt (304, 305) und der Manipulationsstelle
(302) im wesentlichen geradlinig verlaufen, oder wie in 5e gezeigt,
einen kurvenartigen Verlauf haben.
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Zur
weiteren Manipulation des Grundkörpers (301)
gemäß 5d kann
an einer weiteren beliebiger Stelle auf der Umfangslinie des Grundkörpers (301)
ein Manipulationspunkt (307) angeordnet werden, bei dessen
Verschiebung die Umfangslinien aller entsprechender Grundkörper (301)
jeweils durch die der Manipulationsstelle (302) auf der
entsprechenden Umfangslinie nächstliegenden
Eckpunkte (305, 306) und der Manipulationsstelle
(307) als Stützstellen
verläuft.
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Die
durch die in den 5a–e dargestellten Verfahrensweise
wird die Gestaltung auch geometrisch komplexer Kavitäten zur
Herstellung von Folientaschen bei minimalem Verschnitt ermöglicht.
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Das
erfindungsgemäße Formwerkzeug
wird insbesondere in Verfahren zur Herstellung von Folientaschen
verwendet.
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Besonders
bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Verfahren,
bei denen das Folienmaterial durch Einwirkung eines Unterdrucks
in die Kavität
eines Formwerkzeugs eingeformt wird. Das tiefgezogene Folienmaterial
wird nach dem Tiefziehen vorzugsweise durch Einsatz eines Unterdrucks
in ihrer durch den Tiefziehvorgang erzielten Raumform fixiert. Zur
Erzeugung des benötigten
Unterdrucks eignen sich alle dem Fachmann für diese Zwecke bekannten Pumpen,
insbesondere die für
ein Grobvakuum einsetzbaren Wasserstrahl-, Flüssigkeitsdampfstrahl-, Wasserring-
u. Kolben-Pumpen. Eingesetzt werden können aber beispielsweise auch
Drehschieber-, Sperrschieber-, Trochoiden- und Sorptions-Pumpen sowie sogenannte
Rootsgebläse
und Kryopumpen. Zur Einstellung eines Feinvakuums sind insbesondere
Drehschieber-Pumpen, Diffusionspumpen, Rootsgebläse, Verdränger-, Turbomolekular, Sorptions-,
Ionengetter-Pumpen geeignet.
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7 zeigt
eine Verpackungseinheit (501) bestehend aus Seitenwänden (503, 502, 507, 508) sowie
einem Boden (504) die einen Stauraum (506) zur
Aufnahme von Produkten, insbesondere von erfindungsgemäßen Folientaschen,
definieren.
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Die
Verpackungseinheit (501) weist einen den Stauraum verschließenden Deckel
(505) auf, der vorzugsweise an einer Seitenwand (503, 502, 507, 508)
anlenkbar angeordnet ist. In dem Stauraum (506) der Verpackungseinheit
(501) sind die erfindungsgemäßen Folientaschen derart angeordnet, dass
sie sich überlappungsfrei
und im Wesentlichen lückenlos
nebeneinander positionieren lassen, wobei das gebildete Muster in
der Aufsicht mindestens in zwei verschiedene Richtungen periodisch
ist.
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Die
Verpackungseinheit (501) kann ganz oder teilweise aus Papier,
Karton, Kunststoff, Metall, Glas oder Keramik gefertigt sein.
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8 zeigt
eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der Erfindung, bei
der eine Mehrzahl von als im wesentlichen achteckig ausgeformten
Folientaschen (602) mosaikartig angeordnet sind, wobei
in den gebildeten, im Wesentlichen quadratischen Lücken zwischen
den achteckigen Folientaschen (602), quadratische Folientaschen
(601) bündig
angeordnet sind. Es sind jedoch auch jede andere Ausgestaltungsform
der Folientaschen denkbar, die es erlaubt, zwei geometrisch unterschiedliche
Folientaschen, mosaikartig und im wesentlichen bündig anzuordnen.
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Hierdurch
wird es insbesondere möglich, zwei
Produkte in einer für
den Kunden ansprechenden Weise sowie mit einer möglicht hohen Packungsdichte
in einer Verpackungseinheit anzuordnen.
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Ferner
wird es möglich
ein bestimmtes Verhältnis
der Produktportionen in der Verpackungseinheit der eingangs beschriebenen
Art einzustellen.
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Vorteilhafter
Weise sind in den Folientaschen (601, 601) unterschiedliche
Produkte enthalten. Besonders bevorzugt sind die Folientaschen (601, 602) mit
Produkt oder Folie unterschiedlicher Farbgebung versehen.