-
Die
Erfindung betrifft ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Ein
derartiges Fahrzeugdach ist aus der
DE 39 32 207 A1 bekannt und als so genanntes
Schiebedach bzw. Hubschiebedach ausgebildet. Dieses Fahrzeugdach
umfasst ein Deckelelement, mittels dessen eine Dachöffnung wahlweise
verschlossen oder zumindest teilweise freigegeben werden kann und
das hierzu in Führungsschienen,
die die Dachöffnung
seitlich begrenzen, in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar
geführt
ist. Das Deckelelement ist mit seinem hinteren Rand bezüglich der
Dachfläche
aus einer Schließstellung
nach oben ausschwenkbar. Zum Abdecken eines zwischen der Unterseite
des Deckelelements und den Führungsschienen
gebildeten Spalts ist beidseits der Dachöffnung jeweils eine Blende
vorgesehen, die sich beim Verschwenken des Deckelelements in lotrechter
Richtung flexibel verformt und hierzu in Form eines ziehharmonikaartigen
Faltenbalgteils mit längs
verlaufenden Balgsegmenten bzw.
-
Balgenfalten
ausgebildet ist. Eine solche Verblendung kann aus optischen Gründen, aus
akustischen Gründen
oder auch aus Sicherheitsgründen erfolgen
und unter anderem verhindern, dass Personen in eine Antriebsmechanik
des Deckelelements eingreifen. Jedoch erfordert ein Faltenbalg in
Fahrzeugquerrichtung einen durch die Breite der Balgsegmente vorgegebenen
Bauraum, welcher wiederum zu Lasten der Breite der Dachöffnung geht.
-
Des
Weiteren ist es aus der Praxis auch bekannt, als Blenden dienende
Faltenbälge
bei einem Schiebedachsystem einzusetzen, das einen sogenannten außen laufenden
Schiebedachdeckel umfasst, der beim Öffnen über einen hinteren festen Dachbereich
verfahren wird. In diesem Fall sind die seitlich angeordneten Faltenbälge jeweils
mit ihrem unteren Rand an einer Führungsschiene fixiert und an
ihrem oberen Rand über
eine Gleitschiene oder dergleichen mit dem Schiebedachdeckel derartig verbunden,
dass der Schiebedachdeckel nach dem Ausschwenken und dem damit verbundenen
Auffalten der Faltenbälge
entlang der oberen Ränder
der Faltenbälge
nach hinten gefahren werden kann.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach der einleitend
genannten Gattung mit bauraumoptimierten seitlichen Blenden auszulegen.
-
Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
das öffnungsfähige Fahrzeugdach
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
-
Gemäß der Erfindung
wird mithin vorgeschlagen, die Blenden jeweils aus einem flächigen, sich
in lotrechter Richtung elastisch dehnbaren Material gebildet sind,
das sich beim Ausstellen des Deckelelements spannt. Ein derartiges
Material kann eine geringe Dicke haben, so dass für die Blenden auch
nur ein geringer Bauraum in Fahrzeugquerrichtung bereitgestellt
werden muss. Beispielsweise ist ein Bauraum von 5 mm Breite für eine erfindungsgemäß ausgebildete
Blende ausreichend, wohingehend für eine aus einem Faltenbalg
gebildete Blende ein Bauraum mit einer Breite von mindestens 10
mm erforderlich ist. Eine erfindungsgemäß ausgebildete Blende neigt
im Vergleich zu einer als Faltenbalg ausgebildeten Blende auch zu
einer geringeren Geräuschentwicklung,
was insbesondere auch durch die materialeigene Vorspannung gewährleistet
ist. Auch kann die erfindungsgemäß ausgebildete
Blende kostengünstig
hergestellt werden.
-
Das
Material kann beispielsweise eine Wabenstruktur aufweisen, deren Öffnungen
sich beim Ausschwenken des Deckelelements insbesondere in vertikaler
Richtung aufweiten.
-
Alternativ
ist es auch denkbar, dass das Material aus einem gummielastischen
flächigen
Werkstoff gebildet ist, dessen inhärente Spannung entgegen der
Ausstellbewegung des Deckelelements wirkt.
-
Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsformen
des Fahrzeugdachs nach der Erfindung sind die Blenden an ihren oberen
Rändern
jeweils mit einem Versteifungselement versehen. Das Versteifungselement
stellt in der Regel den Bereich der Blende dar, der mit dem beweglichen
Deckelelement zweckmäßigerweise
in Verbindung steht.
-
Wenn
das Deckelelement ein außen
laufender Schiebedachdeckel ist, ist es aus Gründen der Stabilität in Fahrzeugquerrichtung
vorteilhaft, wenn das Versteifungselement in einer beispielsweise
nutartigen Führungseinrichtung
geführt
ist, die an der Unterseite des Schiebedachdeckels angeordnet ist. Zur
Führung
des Versteifungselements an der Unterseite des Deckelelements kann
das Versteifungselement insbesondere eine vertikal ausgerichtete
Lasche haben, die in die an der Unterseite des Schiebedachdeckels
angeordnete Führungseinrichtung
eingreift.
-
Um
ein selbsttätiges
Ausstellen der Blenden bei einem Ausstellen des Deckelelements zu
ermöglichen,
sind die Blenden vorteilhaft jeweils mittels mindestens einer Feder
in Ausstellrichtung vorgespannt.
-
Auf
eine Feder zum Ausstellen der Blenden kann verzichtet werden, wenn
das Versteifungselement an seinem vorderen Ende dachfest angelenkt ist
und das Versteifungselement an dem Deckelelement fixiert ist, so
dass die Blenden bei einem Ausschwenken des Deckelelements ohne
zusätzliche Mittel,
wie Federn oder dergleichen, gespannt werden. Dies kann beispielsweise
mittels einer Fixierlasche oder eines hakenartigen Elements der
Versteifungseinrichtung erfolgen, die bzw. das in Fahrzeugquerrichtung
ausgerichtet sein kann und in einen Hinterschnitt der Führungseinrichtung
an der Unterseite des Schiebedachdeckels eingreift. Auch ist es
denkbar, dass das Versteifungselement an seiner Oberseite zwei Haken
hat, die mit einer T-förmigen Führungsschiene
zuwirken, die an der Unterseite des Deckelelements ausgebildet ist.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach
der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
-
Zwei
Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Fahrzeugdachs sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und
werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
-
1 eine
Draufsicht auf ein Fahrzeugdach mit einem außen laufenden Schiebedachdeckelelement;
-
2 eine
Seitenansicht einer seitlichen Blende des Fahrzeugdachs nach 1 bei
geschlossenem Deckelelement;
-
3 eine 2 entsprechende
Ansicht, jedoch bei teilweise geöffnetem
Deckelelement;
-
4 einen
Schnitt durch das Fahrzeugdach nach 1 im Bereich
einer Führungsschiene entlang
der Linie IV-IV in 1;
-
5 eine 3 entsprechende
Ansicht einer zweiten Ausführungsform
eines Fahrzeugdachs nach der Erfindung; und
-
6 einen
Schnitt durch das Fahrzeugdach nach 5 in einer 4 entsprechenden
Darstellung.
-
In 1 ist
ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das mit einem Fahrzeugdach 12 versehen
ist, das einen hinteren festen Dachbereich 14 umfasst,
an den sich vorne eine Dachöffnung 16 anschließt. Die Dachöffnung 16 ist
mittels eines Deckelelements 18 wahlweise verschließbar oder
zumindest teilweise freigebbar.
-
Das
Deckelelement 18 ist in die Dachöffnung 16 seitlich
begrenzenden Führungsschienen 20A, 20B verschiebbar
geführt,
die sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstrecken.
-
Beim Öffnen wird
das Deckelelement 18 zunächst bezüglich einer sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden
Schwenkachse mit seinem hinteren Rand 22 aus einer in den 1 und 2 dargestellten
Schließstellung über den
festen Dachbereich 12 ausgeschwenkt und anschließend ent lang
der Führungsschienen 20A, 20B in
Richtung Fahrzeugheck verschoben. Das Deckelement 18 stellt
somit einen außen
laufenden Schiebedachdeckel dar. Eine Öffnungsstellung des Deckelelements 18 ist 3 zu entnehmen.
-
Zur
Verblendung einer hier nicht näher
dargestellten Antriebsmechanik für
das Deckelelement 18, die jeweils im Bereich der Führungsschienen 20A und 20B angeordnet
ist, ist jeder der Führungsschienen 20A, 20B eine
Blende 24 zugeordnet, wobei die der Führungsschiene 20B zugeordnete
Blende 24 in den 2 bis 4 dargestellt
ist. Die der anderen Führungsschiene 20A zugeordnete
Blende ist spiegelsymmetrisch zu der der Führungsschiene 20B zugeordneten
Blende 24 ausgebildet und vorliegend nicht näher dargestellt.
Die nachfolgenden Erläuterungen
erfolgen nur hinsichtlich der der Führungsschiene 20B zugeordneten
Blende 24.
-
Die
sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckende Blende 24 dient zur Abdeckung eines Spalts zwischen
der Unterseite des Deckelelements 18 und der Führungsschiene 20B.
Der Spalt zwischen dem Deckelelement 18 und der Führungsschiene 20B vergrößert sich
beim Ausschwenken des Deckelelements 18 aus seiner Schließstellung.
-
Die
Blende 24 ist aus einem in Ausstellrichtung des Deckelelements 18 elastisch
dehnbaren, trapezförmigen
Materialzuschnitt gebildet, der sich beim Ausstellen des Deckelelements
spannt und in Schließstellung
des Deckelelements 18 im Wesentlichen entspannt ist. Der
Materialzuschnitt hat eine netzartige bzw. wabenartige Struktur,
deren sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Öffnungen
sich beim Aufschwenken des Deckelelements 18 aufweiten,
wie sich anhand eines Vergleichs der 2 und 3 ergibt.
-
An
ihrem unteren Rand ist die Blende 24 in einer sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Ausnehmung 26 der Führungsschiene 20B fixiert.
An ihrem oberen Rand ist an der Blende 24 ein leistenartiges
Versteifungselement 28 fixiert, welches mit einer vertikal
abstehenden Lasche 30 versehen ist, die in einem sich in
Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Führungskanal 32 geführt ist,
der in einer Umschäumung 34 des
Deckelements 18 ausgebildet ist, die unter anderen an der
Unterseite Deckelelements 18 angeordnet ist. Das Zusammenwirken
der Lasche 30 und des Führungskanals 32 fixiert
die Blende 24 in Fahrzeugquerrichtung. Beim Zurückfahren
gleitet das Deckelelement entlang dem Versteifungselement 28 der
Blende 24.
-
Des
Weiteren umfasst die Blende 24 an ihrem vorderen Ende und
an ihrem hinteren Ende jeweils eine hier als Schenkelfeder ausgebildete
Feder 36 bzw. 38. Die Federn 36 und 38 spannen
die Blende 24 in Ausstellrichtung vor und bewirken mithin, dass
sich das Material der Blende 24 beim Ausstellen des Deckelelements 18 in
Ausstellrichtung dehnt und spannt. Die Entspannung bzw. das Absenken
der Blende 24 erfolgt dadurch, dass sie beim Schließen der
Dachöffnung 16 von
dem Deckelelement 18 niedergedrückt wird, mithin eine Kraft
von oben entgegen der Federkraft eingeleitet wird.
-
In
den 5 und 6 ist eine alternative Ausführungsform
eines Fahrzeugdachs der in 1 dargestellten
Art gezeigt. Dieses Fahrzeugdach entspricht weitgehend dem Fahrzeugdach
nach den 1 bis 4, unterscheidet
sich von diesem dadurch, dass es im Bereich seiner seitlichen Führungsschienen 20A, 20B mit
Blenden 24' versehen ist,
deren oberen Ränder
jeweils mit einem Versteifungselement 28' versehen sind, das an seinem vorderen
Ende mittels eines Scharnierelements 40 dachfest angelenkt
ist und an seiner Oberseite eine im Querschnitt hakenartige Lasche 30' aufweist, die in
eine mit einen hinterschnittenen Führungskanal 32' eingreift,
welcher in einem auf eine Umschäumung 34' aufgesetzten
Führungselement 42 an
der Unterseite des Dachdeckelelements 18 ausgebildet ist.
Bei einer derartigen Ausführung
kann auf Ausstellfedern verzichtet werden, da durch den Eingriff der
hakenartigen Lasche 30' in
den Führungskanal 32' eine Zwangsführung der
Blende 24' erreicht
wird, so dass ein Ausstellen und Zurückfahren des Deckelelements 18 ein
Ausstellen, Dehnen und Spannen des die Blende 24' bildenden Materialzuschnitts
bewirkt. Des Weiteren ist der die Blende 24' bildende Materialzuschnitt bei
dieser Ausführungsform
aus einem gummielastischen, bandartigen Material gebildet.
-
Die
Blende 24' bzw.
das von dem Versteifungselement 28' gebildetem Kopplungselement hat eine
Breite von etwa 5 mm.
-
- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Fester
Dachbereich
- 16
- Dachöffnung
- 18
- Deckelelement
- 20A,
20B
- Führungsschienen
- 22
- Hinterer
Rand
- 24,
24'
- Blende
- 26,
26'
- Ausnehmung
- 28,
28'
- Versteifungselement
- 30,
30'
- Lasche
- 32,
32'
- Führungskanal
- 34,
34'
- Umschäumung
- 36
- Feder
- 38
- Feder
- 40
- Scharnierelement
- 42
- Führungselement