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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
mit einer Fin-Struktur
und einen Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor mit einer Fin-Struktur.
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Metall-Halbleiter-Feldeffekttransistor
(Metal Semiconductor Field Effect Transistor, MESFET) Einrichtungen
bzw. Devices basierend auf Gallium-Arsenid (GaAs), d. h. einem Verbindungshalbleiter
aus dem chemischen Element Gallium (Ga) der dritten Hauptgruppe
des Periodensystems und dem chemischen Element Arsen (As) der fünften Hauptgruppe des
Periodensystems, sind wohlbekannte Einrichtungen (Devices) mit drei
elektrischen Anschlüssen (three-terminal
devices), welche Einrichtungen in vielfältigen Analog-Anwendungen und
Digital-Anwendungen bei Mikrowellen-Frequenzen verwendet werden.
Verglichen mit herkömmlicher
Silizium-Technologie (Si-Technologie) weisen GaAs-Materialsysteme
bessere Transport-Eigenschaften auf (z. B. eine fünfmal höhere Elektronen-Beweglichkeit
(Elektronen-Mobilität)
und höhere
Niederfeld-Elektronen-Geschwindigkeit (low field electron velocity))
und besitzen daher ein besseres Rauschverhalten (noise performance)
bei Mikrowellen-Frequenzen und Millimeter-Wellen-Frequenzen.
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Im
Gegensatz zu einem Si-Substrat ist ein GaAs-Substrat halbisolierend
(semi-insulating) und ermöglicht
infolgedessen eine größere Device-Funktionalität durch
epitaktisches Wachstum unterschiedlicher Schichten auf demselben
Substrat. Ein GaAs-Substrat ist daher gut geeignet für eine Integration
in optoelektronischen Einrichtungen.
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Da
GaAs eine größere Bandlücke aufweist als
Silizium, können
GaAs-basierte integrierte Schaltkreise (Integrated Circuits, IC's) bei höheren Temperaturen
verwendet werden und damit bei höheren
Stromstärken
(power levels).
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Bisher
ist es bei vielen digitalen IC-Designs ein Hauptziel gewesen, den
Stromverbrauch zu reduzieren ohne gleichzeitig das Geschwindigkeits-Verhalten
(speed performance) zu opfern. Ähnlich
wie Silizium-basierte Devices sind auch GaAs-basierte Devices aggressiv
bis in den Sub-Mikrometer-Bereich
verkleinert bzw. herunterskaliert worden (z. B. 2 μm bis 0.1 μm). Im Sub-100-nm-Bereich
wird das Device-Verhalten,
anders ausgedrückt
die Leistungsfähigkeit
eines Devices, oftmals begrenzt durch die sogenannten Kurzkanaleffekte,
wodurch ein weiteres Skalieren schwierig, wenn nicht gar unmöglich wird. Diese
Effekte äußern sich
gewöhnlich
in Form einer Verringerung der Steilheit (Transkonduktanz), eines Anstiegs
des Ausgangs-Leitwerts (Ausgangs-Konduktanz) und einer Verschiebung
der Schwellenspannung, wenn die Gate-Länge verringert wird.
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Eine
andere Manifestation der Kurzkanaleffekte besteht in einem Anstieg
des Unter-Schwellen-Stroms (sub-threshold current). Insbesondere
für Anwendungen
mit niedriger Leistung, anders ausgedrückt Low-Power-Anwendungen,
oder für
Hochgeschwindigkeits-Anwendungen, anders ausgedrückt High-Speed-Anwendungen, bei denen die Devices nahe
des Abschnür-Bereiches (pinch-off
region) arbeiten, ist eine genaue Kontrolle des Sub-Schwellen-Drain-Stromes
und der Schwellenspannung erforderlich.
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Um
zukünftige
technologische Herausforderungen zu überwinden werden daher neue
Device-Architekturen und/oder neue Materialkombinationen benötigt, welche
ein besseres Low-Power-Verhalten
und ein besseres High-Speed-Verhalten aufweisen.
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In
diesem Zusammenhang sind Feldeffekttransistor-Devices mit einer
Fin-Struktur (Fin Field Effect Transistor, FinFET) vorgeschlagen
worden.
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Ein
FinFET ist eine Struktur mit zwei Gates (sogenannte doubled-gated
Struktur), welche einen Kanal-Bereich bzw. Kanal enthält, welcher
in einer senkrechten (vertikalen) Finne gebildet ist. Die Verwendung
von zwei seitlichen Gates bzw. Seiten-Gates in FinFETs ist vorteilhaft,
um die Kurzkanaleffekte zu unterdrücken. Ein FinFET ist, im Hinblick
auf sein Layout und seine Herstellung, vergleichbar mit existierenden
planaren MOSFETs (Metal Oxide Semiconductor Field Effect Transistor).
Er ermöglicht
ebenfalls eine Auswahl bzw. Bandbreite an Kanal-Längen, CMOS-(Complementary
Metal Oxide Semiconductor)-Kompatibilität und eine
hohe Packungsdichte.
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Bisher
ist von verschiedenen, auf Silizium (Si) Materialsystemen und auf
Silizium-Silizium/Germanium (Si/SiGe) Materialsystemen basierenden FinFET-Architekturen
berichtet worden, welche die Leistung bzw. das Verhalten der Devices,
was die Kontrolle der Kurzkanaleffekte und die Strom-Treiber-Fähigkeit
betrifft, verbessern (siehe z. B. [1], [2], [3], [4]).
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Bis
jetzt sind nur planare (d. h., alle drei Device-Elektroden befinden sich auf ein und
der selben GaAs-Oberfläche) oder
quasi-planare (i. e., Recess-Gate-Strukturen) GaAs-basierte MESFETs offenbart
worden, siehe z. B. [5], [6], [7], [8]. Die vorangehenden Dokumente
konzentrierten sich hauptsächlich
auf das Verbessern des Burn-Outs und/oder der Durchbruchsspannungs-Charakterisitik
([5], [6]), eine vergrößerte Schottky-Barrieren-Höhe ([7])
und ein verbessertes Verstärkungs-Verhalten
(gain performance) durch die Verwendung einer Dual-Gate-Struktur, d.
h. zwei Gate-Elektroden, welche sich nahe beieinander und zwischen
den Source-Drain-Kontakten befinden ([8]). Es sind jedoch keine
FinFET-Strukturen oder MuGFET-Strukturen
in der Technik bekannt für
GaAs-Materialsysteme, oder allgemeiner für Verbindungshalbleiter-Materialsysteme.
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In
[9], [10] und [11] sind weitere, auf Planartechnologien basierende,
Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistoren beschrieben.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Design bereitzustellen
für einen
Doppel-Gate- bzw. Multi-Gate-Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor
mit einer Fin-Struktur.
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Das
Problem wird gelöst
durch ein Verfahren zum Herstellen eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
mit einer Fin-Struktur und durch einen Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor
mit einer Fin-Struktur gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
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Beispielhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen. Die
weiteren Ausgestaltungen der Erfindung, welche im Zusammenhang mit
dem Verfahren zum Herstellen eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
mit einer Fin-Struktur beschrieben sind, gelten sinngemäß auch für den Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor
mit einer Fin-Struktur.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren bereit zum Herstellen eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
mit einer Fin-Struktur, welches aufweist: Bilden einer ersten Schicht
auf oder über
einem Substrat, wobei die erste Schicht ein erstes Verbindungshalbleiter-Material
aufweist; Bilden einer zweiten Schicht auf der ersten Schicht, wobei
die zweite Schicht ein zweites Verbindungshalbleiter-Material aufweist; Bilden
einer dritten Schicht auf der zweiten Schicht, wobei die dritte
Schicht ein drittes Verbindungshalbleiter-Material aufweist; Bilden
einer Bedeckungsschicht auf zumindest einem Teilbereich der dritten
Schicht, wobei die Bedeckungsschicht ein viertes Verbindungshalbleiter-Material
aufweist; Bilden einer Fin-Struktur durch Strukturieren der zweiten
Schicht, der dritten Schicht und der Bedeckungsschicht; Bilden eines
ersten Source/Drain-Bereiches aus einem ersten Teilbereich der Bedeckungsschicht und
Bilden eines zweiten Source/Drain-Bereiches aus einem zweiten Teilbereich
der Bedeckungsschicht; und Bilden eines Gate-Bereiches auf zumindest
einem Teilbereich mindestens einer Seitenwand der Fin-Struktur und/oder
auf einem Teilbereich einer oberen Oberfläche der dritten Schicht.
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor
mit einer Fin-Struktur bereit, welcher aufweist: eine erste Schicht,
welche auf oder über
einem Substrat gebildet ist, wobei die erste Schicht ein erstes
Verbindungshalbleiter-Material aufweist; eine zweite Schicht, welche
auf der ersten Schicht gebildet ist, wobei die zweite Schicht ein
zweites Verbindungshalbleiter-Material aufweist; eine dritte Schicht,
welche auf der zweiten Schicht gebildet ist, wobei die dritte Schicht
ein drittes Verbindungshalbleiter-Material aufweist; eine Bedeckungsschicht,
welche auf zumindest einem Teilbereich der dritten Schicht gebildet
ist, wobei die Bedeckungsschicht ein viertes Verbindungshalbleiter-Material
aufweist, und wobei die zweite Schicht, die dritte Schicht und die
Bedeckungsschicht so strukturiert sind, dass eine Fin-Struktur gebildet
ist; einen ersten Source/Drain-Bereich, welcher aus einem ersten
Teilbereich der Bedeckungsschicht gebildet ist, und einen zweiten
Source/Drain-Bereich, welcher aus einem zweiten Teilbereich der
Bedeckungsschicht gebildet ist; und einen Gate-Bereich, welcher
auf zumindest einem Teilbereich mindestens einer Seitenwand der Fin-Struktur
und/oder auf einem Teilbereich einer oberen Oberfläche der
dritten Schicht gebildet ist.
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Ein
Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, dass ein Feldeffekttransistor
mit einer Fin-Struktur, zum Beispiel ein Fin-Feldeffekttransistor (FinFET)
oder ein Multi-Gate-Feldeffekttransistor (MuGFET),
basierend auf Verbindungshalbleiter-Materialien wie beispielsweise
III-V-Verbindungshalbleiter-Materialien
realisiert ist.
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Im
Folgenden werden die Ausdrücke ”Fin-Struktur” und ”Finne” abwechselnd
und synonym verwendet. Unter einem Fin-Feldeffekttransistor (FinFET) wird ein
Feldeffekttransistor mit einer Fin-Struktur bzw. einer Finne verstanden.
Unter einem Multi-Gate-Feldeffekttransistor (MuGFET) wird ein Fin-Feldeffekttransistor
(FinFET) verstanden, bei dem der Kanal durch eine Gate-Struktur
von mehr als zwei Seiten aus angesteuert wird. Ein MuGFET, bei dem
der Kanal von drei Seiten aus angesteuert wird, wird auch als Triele-Gate-Feldeffekttransistor
oder als Tri-Gate-Feldeffekttransistor bezeichnet.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, dass ein
Design für
einen FinFET mit zwei Gates (douple-gated FinFET) und einen Tri-Gate-FET
bzw. einen Multi-Gate-FET
basierend auf Verbindungshalbleiter-Materialien bereitgestellt wird.
Durch die Erfindung wird insbesondere ein Verfahren bereitgestellt
zum Herstellen eines FinFETs oder eines Multi-Gate-FETs basierend
auf Hoch-Mobilitäts-Materialsystemen
(High-mobility-Materialsysteme), welche sehr gute (Ladungsträger-)Transport-Eigenschaften
aufweisen und daher vorteilhaft verwendet werden können für Anwendungen
im Mikrowellen-Frequenzbereich und im Millimeter-Wellen-Frequenzbereich.
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Zum
Beispiel wird ein auf GaAs-Material basierender FinFET bzw. MuGFET
bereitgestellt. Ähnlich
wie bei einem planaren MESFET kann ein GaAs-MuGFET als eine Einrichtung
bzw. ein Device mit drei (elektrischen) Anschlüssen (three-terminal device)
angesehen werden, welche Einrichtung einen ersten Anschluss, den
Source-Anschluss bzw. Source, einen zweiten Anschluss, den Drain-Anschluss
bzw. Drain, und einen dritten Anschluss, den Gate-Anschluss bzw.
Gate, aufweist. Die Majoritäts-Ladungsträger (in
diesem Fall Elektronen) können
vom Source-Bereich zum Drain-Bereich fließen und können dabei entlang eines Kanals
den gate-gesteuerten Bereich (gated region) durchlaufen bzw. passieren.
Der Strom durch den Kanal kann durch den dritten Anschluss, d. h.
den Gate-Anschluss,
gesteuert werden.
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Durch
die Länge
des Gates kann gewöhnlich das
Geschwindigkeits-Verhalten des Devices (d. h. des Transistors) beeinflusst
bzw. festgelegt werden, und folglich, wie schnell z. B. ein Schaltkreis
arbeiten kann.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, dass bei
dem Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor mit einer Fin-Struktur
mehr als ein Gate verwendet werden kann zum effektiveren Steuern
der Kanal-Elektronen und infolgedessen zum Unterdrücken der
oben diskutierten Kurzkanaleffekte. Der Kanal für einen GaAs-basierten FinFET bzw.
MuGFET kann als eine dünne
rechteckige Insel (Steg) aus GaAs-Material mit vorgegebener Höhe ausgebildet
sein, welche Insel bzw. welcher Steg gewöhnlich als ”Finne” bezeichnet wird. Das Gate
kann die Finne einhüllen,
derart, dass der Kanal von beiden Seiten des senkrechten (vertikalen)
Teilbereichs der Fin-Struktur aus gesteuert wird, wodurch eine Gate-Steuerung
bzw. Gate-Kontrolle bereitgestellt wird, die besser ist als bei
planaren MESFETs mit nur einem einzigen Gate (Single-Gate-MESFETs).
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Ein
Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, dass die Erfindung
ein Layout und ein Verfahren zur Herstellung von auf Verbindungshalbleiter-Materialien
basierenden Fin-Feldeffekttransistoren
(FinFETs), welche zwei seitliche Gates aufweisen, und Multi-Gate-Feldeffekttransistoren
(MuGFETs) bzw. Tri-Gate-Feldeffekttranistoren mit drei Gates (zwei
seitliche Gates und ein drittes Gate auf der oberen Oberfläche der
Finne) bereitstellt.
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Beide
Arten von Devices, i. e. FinFETs und MuGFETs, können im selben Prozessablauf
hergestellt werden, z. B. unter Verwendung derselben Maske und ohne
zusätzliche
Prozess-Schritte.
Die gesamte effektive Breite des Devices beträgt zweimal die Fin-Höhe (2 × Hfin).
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Ein
Vorteil der Erfindung kann darin gesehen werden, dass das Layout
und das Verfahren zur Herstellung ähnlich sind zu denjenigen von
bereits existierenden planaren GaAs-MESFETs. Zum Beispiel können die
Devices mit Hilfe einer Kombination aus konventioneller optischer
Lithographie und Elektronen-Lithographie-Techniken
verarbeitet (prozessiert) werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung weist das für den Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor
mit einer Fin-Struktur
verwendete Substrat ein halb-isolierendes Material, anders ausgedrückt ein
semi-isolierendes Material, auf.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist das Substrat ein III-V-Verbindungsmaterial
auf.
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Im
Falle eines ein III-V-Verbindungsmaterial aufweisenden Substrats
kann das Substrat ein Gallium-Arsenid-Material (GaAs-Material) aufweisen,
z. B. eine Schicht aus einem halbisolierenden bzw. semi-isolierenden
GaAs-Material.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist das Substrat ein Indium-Phosphid-Material
(InP-Material) auf.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird vor dem Bilden der
ersten Schicht eine Pufferschicht auf dem Substrat gebildet, und
die erste Schicht wird auf der Pufferschicht gebildet.
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Die
Pufferschicht kann gebildet werden unter Verwendung eines Wachstums-Verfahrens
wie zum Beispiel eines Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahrens (Molecular
Beam Epitaxy, MBE) oder eines metallorganischen chemischen Gasphasen-Abscheide-Verfahrens (Metal
Organic Chemical Vapor Deposition, MOCVD).
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Die
Pufferschicht kann ein fünftes
Verbindungshalbleiter-Material
aufweisen.
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Die
Pufferschicht kann die Qualität
einer nachfolgend gebildeten Materialschicht, z. B. die Qualität der ersten
Schicht, verbessern, verglichen mit einem Bilden der Materialschicht
(z. B. der ersten Schicht) direkt auf dem Substrat.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens eine der folgenden
Schichten ein III-V-Verbindungshalbleiter-Material
auf: die erste Schicht, die zweite Schicht, die dritte Schicht, die
Bedeckungsschicht, die Pufferschicht.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens eine der folgenden
Schichten ein GaAs-Material auf: die zweite Schicht, die dritte
Schicht, die Bedeckungsschicht, die Pufferschicht.
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Beispielsweise
kann die Pufferschicht ein nicht-dotiertes bzw. undotiertes GaAs-Material
aufweisen, z. B. im Falle eines GaAs-Substrats. Alternativ kann
die Pufferschicht ein nicht-dotiertes
(undotiertes) InP-Material aufweisen, z. B. im Falle eines InP-Substrats.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Pufferschicht
eine Dicke von ungefähr 500
nm ± 100
nm auf.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird mindestens eine der folgenden
Schichten gebildet unter Verwendung eines Wachstums-Verfahrens wie
zum Beispiel eines Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahrens
(Molecular Beam Epitaxy, MBE) oder eines metallorganischen chemischen
Gasphasen-Abscheide-Verfahrens (Metal Organic Chemical Vapor Deposition,
MOCVD): die erste Schicht, die zweite Schicht, die dritte Schicht, die
Bedeckungsschicht, die Pufferschicht.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schicht ein
Halbleiter-Material mit einer großen Bandlücke (Wide-Bandgap-Halbleiter-Material)
auf, mit anderen Worten ein Halbleiter-Material mit einer hohen
Energie-Bandlücke, z.
B. mit einer Energie-Bandlücke
zwischen ungefähr
1,5 eV und 2,2 eV.
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Anschaulich
wird durch die erste Schicht, welche ein Wide-Bandgap-Material, d. h. ein Material mit
einer hohen Energiebandlücke,
aufweist, der Ladungsträger-Transport,
mit anderen Worten die Bewegung der Ladungsträger, in das Substrat effektiv unterdrückt, indem
eine Potentialbarriere geschaffen ist. Die erste Schicht wird daher
auch als Barrierenschicht oder als Trennschicht bezeichnet.
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Die
Dicke der ersten Schicht (bzw. der Barrierenschicht) kann so gewählt werden,
dass die für das
Bilden der Barrierenschicht (z. B. durch ein Wachstums-Verfahren)
benötigte
Zeit minimiert wird, während
dennoch gleichzeitig eine effektive Barriere für den Ladungsträger-Transport
gewährleistet
ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schicht ein AlAs-Material
auf, z. B. ein nicht-dotiertes (undotiertes) AlAs-Material. In diesem Fall
kann die Dicke der ersten Schicht ungefähr 20 nm bis 60 nm betragen.
Die erste Schicht kann jedoch auch andere Abmessungen aufweisen.
Ein undotiertes AlAs-Material kann eine Energie-Bandlücke von
ungefähr
2,16 eV aufweisen.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schicht
ein Al0.3Ga0.7As-Material auf,
z. B. ein nicht-dotiertes (undotiertes) Al0.3Ga0.7As-Material, und die Dicke der ersten Schicht
kann in diesem Fall ungefähr
10 nm bis 20 nm betragen. Die erste Schicht kann jedoch auch andere
Abmessungen aufweisen. Ein undotiertes Al0.3Ga0.7As-Material kann eine Energie-Bandlücke von
ungefähr
1,785 eV aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Schicht ein
Al0.48In0.52As-Material
auf, z. B. ein nicht-dotiertes
(undotiertes) Al0.48In0.52As-Material,
und die Dicke der ersten Schicht kann in diesem Fall ungefähr 100 nm
bis 500 nm betragen. Die erste Schicht kann jedoch auch andere Abmessungen
aufweisen. Ein undotiertes Al0.48In0.52As-Material kann eine Energie-Bandlücke von
ungefähr
1,5 eV aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird die zweite Schicht als
eine Abstandshalter-Schicht, anders ausgedrückt als eine Spacer-Schicht,
ausgebildet, und die dritte Schicht, welche auf der zweiten Schicht,
i. e. der Abstandshalter-Schicht (Spacer-Schicht) gebildet wird,
wird als eine Kanalschicht bzw. als ein Kanal des Feldeffekttransistors
ausgebildet.
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Die
Abstandshalter-Schicht bzw. Spacer-Schicht kann ein nicht-dotiertes
(undotiertes) GaAs-Material oder ein undotiertes InP-Material aufweisen,
und die Abstandshalter-Schicht
kann eine Dicke von ungefähr
50 nm bis 100 nm aufweisen. Die Abstandshalter-Schicht kann jedoch
auch andere Abmessungen aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird die zweite Schicht als
eine Kanalschicht bzw. als ein Kanal des Feldeffekttransistors ausgebildet,
und die dritte Schicht, welche auf der zweiten Schicht, i. e. auf
der Kanalschicht, gebildet wird, weist ein Wide-Bandgap-Material,
d. h. ein Material mit einer hohen Energie-Bandlücke, auf.
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In
dem Fall, dass die dritte Schicht ein Wide-Bandgap-Material, d. h. ein
Material mit einer großen
Energie-Bandlücke, aufweist,
kann die dritte Schicht beispielsweise ein Al0.3Ga0.7As-Material mit einer Dicke von ungefähr 10 nm
bis 20 nm aufweisen, oder ein Al0.48In0.52As-Material mit einer Dicke von ungefähr 10 nm
bis 30 nm.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Kanalschicht ein GaAs-Material
auf, und das GaAs-Material der Kanalschicht ist dotiert mit einem
n-Typ-Dotierstoff wie z. B. Silizium (Si).
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Kanalschicht ein In0.53Ga0.47As-Material
auf, und das In0.53Ga0.47As-Material
der Kanalschicht ist dotiert mit einem n-Typ-Dotierstoff wie z.
B. Silizium (Si).
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die n-dotierte Kanalschicht, z. B. die n-dotierte
GaAs-Kanalschicht oder die n-dotierte In0.53Ga0.47As-Kanalschicht eine hohe Dotierstoff-Konzentration
auf (n+-Dotierung).
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Zum
Beispiel kann die n-dotierte (oder n+-dotierte)
Kanalschicht eine Dotierstoff-Konzentration von ungefähr 0.5 × 1018 cm–3 bis 5.0 × 1018 cm–3 aufweisen.
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Eine
auf einer GaAs-Abstandshalter-Schicht (GaAs-Spacer-Schicht) gebildete
GaAs-Kanalschicht kann eine Dicke von ungefähr 20 nm bis 50 nm aufweisen,
und eine auf einer InP-Abstandshalter-Schicht
(InP-Spacer-Schicht) gebildete In0.53Ga0.47As-Kanalschicht kann eine Dicke von ungefähr 10 nm
bis 30 nm aufweisen. In alternativen Ausgestaltungen kann jedoch
die Kanalschicht andere Abmessungen aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Bedeckungsschicht
(auch als ”cap layer” bezeichnet)
ein GaAs-Material
auf, und das GaAs-Material der Bedeckungsschicht ist dotiert mit einem
n-Typ-Dotierstoff wie z. B. Silizium (Si).
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die GaAs-Bedeckungsschicht
eine Dicke von ungefähr
20 nm bis 50 nm auf. Die GaAs-Bedeckungsschicht kann jedoch auch
andere Abmessungen aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Bedeckungsschicht
ein In0.53Ga0.47As-Material
auf, und das In0.53Ga0.47As-Material
der Bedeckungsschicht ist dotiert mit einem n-Typ-Dotierstoff wie
z. B. Silizium (Si).
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die In0.53Ga0.47As-Bedeckungsschicht eine Dicke von ungefähr 10 nm
bis 20 nm auf. Die In0.53Ga0.47As-Bedeckungsschicht
kann jedoch auch andere Abmessungen aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die n-dotierte Bedeckungsschicht eine Dotierstoff-Konzentration
von ungefähr
1 × 1018 cm–3 bis 5 × 1018 cm–3 auf.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Fin-Struktur (Finne)
eine Breite von ungefähr
25 nm bis 50 nm auf. Die Breite der Fin-Struktur kann jedoch auch
andere Abmessungen aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird der Gate-Bereich unter
Verwendung eines Elektronenstrahl-Lithographie-Verfahrens (Electron Beam
Lithography, EBL) gebildet.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist das Bilden des Gate-Bereiches
das Bilden einer Gate-Eintiefung (sogenannter Gate-Recess) auf.
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Die
Gate-Eintiefung bzw. der Gate-Recess kann gebildet werden unter
Verwendung eines Nassätz-Verfahrens
oder eines Trockenätz-Verfahrens.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung weist das Bilden des Gate-Bereiches
weiterhin auf das Bilden einer isolierenden Schicht auf dem mindestens
einen Teilbereich der mindestens einen Seitenwand der Fin-Struktur
und/oder auf dem Teilbereich der oberen Oberfläche der dritten Schicht (z. B.
der Kanalschicht), sowie das Bilden einer elektrisch leitfähigen Schicht
auf der isolierenden Schicht.
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Die
elektrisch leitfähige
Schicht kann unter Verwendung eines Elektronenstrahl-Verdampfungs-Verfahrens
(Electron Beam Evaporation) gebildet werden.
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In
alternativen Ausgestaltungen der Erfindung kann die Kanalschicht
ein InGaAs-Material oder ein InP-Material aufweisen.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Abstand zwischen dem
ersten Source/Drain-Bereich und dem zweiten Source/Drain-Bereich
entlang der Fin-Struktur ungefähr
2 μm bis
3 μm. Der
Abstand kann jedoch auch andere Abmessungen aufweisen.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Länge des Gate-Bereiches ungefähr 30 nm
bis 100 nm. Die Länge
des Gate-Bereiches kann jedoch auch andere Abmessungen aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Abstand zwischen dem
Gate-Bereich und dem ersten Source/Drain-Bereich ungefähr 0.5 μm bis 0.8 μm, und der
Abstand zwischen dem Gate-Bereich und dem zweiten Source/Drain-Bereich
kann ebenfalls ungefähr
0.5 μm bis 0.8 μm betragen.
Die oben genannten Abstände
können
jedoch auch andere Abmessungen aufweisen.
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Die
elektrisch leitfähige
Schicht des Gate-Bereiches kann Titan (Ti) und/oder Platin (Pt) und/oder
Gold (Au) aufweisen. Die elektrisch leitfähige Schicht kann jedoch auch
andere geeignete, elektrisch leitende Materialien aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung werden der erste Source/Drain-Bereich und/oder
der zweite Source/Drain-Bereich
gebildet unter Verwendung eines Lithographie-Verfahrens wie zum Beispiel eines optischen
Lithographie-Verfahrens.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird ein erster Source/Drain-Kontakt
auf dem ersten Teilbereich der Bedeckungsschicht gebildet zum elektrischen
Kontaktieren des ersten Source/Drain-Bereiches, und ein zweiter
Source/Drain-Kontakt
wird auf dem zweiten Teilbereich der Bedeckungsschicht gebildet
zum elektrischen Kontaktieren des zweiten Source/Drain-Bereiches.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weisen der erste Source/Drain-Kontakt,
welcher den ersten Source/Drain-Bereich elektrisch kontaktiert,
und der zweite Source/Drain-Kontakt, welcher den zweiten Source/Drain-Bereich
elektrisch kontaktiert, Nickel (Ni) und/oder Germanium (Ge) und/oder
Gold (Au) auf.
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Anders
ausgedrückt
kann Nickel (Ni), Germanium (Ge) oder Gold (Au) verwendet werden
für einen
Source/Drain-Metallisierungs-Schritt
während des
Bildens des ersten Source/Drain-Kontaktes auf der Bedeckungsschicht,
genauer auf dem ersten Teilbereich der Bedeckungsschicht, welcher
den ersten Source/Drain-Bereich
bildet, und/oder während
des Bildens des zweiten Source/Drain-Kontaktes auf der Bedeckungsschicht,
genauer auf dem zweiten Teilbereich der Bedeckungsschicht, welcher
den zweiten Source/Drain-Bereich bildet. Der erste Source/Drain-Kontakt und/oder
oder zweite Source/Drain-Kontakt können jedoch auch andere geeignete,
elektrisch leitende Materialien aufweisen.
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Der
erste Source/Drain-Kontakt und/oder der zweite Source/Drain-Kontakt
können
auf einer oberen Oberfläche
der Bedeckungsschicht gebildet werden, genauer auf einer oberen
Oberfläche
des ersten Source/Drain-Bereiches, welcher aus dem ersten Teilbereich
der Bedeckungsschicht gebildet wird, und auf einer oberen Oberfläche des
zweiten Source/Drain-Bereiches,
welcher aus dem zweiten Teilbereich der Bedeckungsschicht gebildet
wird.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Bilden des ersten
Source/Drain-Kontaktes und/oder nach dem Bilden des zweiten Source/Drain-Kontaktes
ein Anneal-Schritt bzw. ein thermischer Aufheiz-Schritt (z. B. ein
schnelles thermisches Aufheizen, Rapid Thermal Anneal (RTA)) durchgeführt. Zum
Beispiel kann für
GaAs-basierte FinFET/MuGFET-Devices ein Anneal-Schritt bei einer
Temperatur von ungefähr
400°C bis
450°C durchgeführt werden,
und für
InGaAs/InP-basierte FinFETs/MuGFETs kann ein Anneal-Schritt bei
einer Temperatur von ungefähr
300°C bis
350°C durchgeführt werden.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird die Fin-Struktur gebildet
unter Verwendung eines Elektronstrahl-Lithographie-Verfahrens (Electron Beam
Lithography, EBL) und/oder eines Trockenätz-Verfahrens. Mit anderen
Worten kann das Strukturieren der zweiten Schicht, der dritten Schicht und
der Bedeckungsschicht zum Bilden der Fin-Struktur realisiert werden
unter Verwendung eines EBL-Verfahrens und/oder eines Trockenätz-Verfahrens,
welche Verfahren z. B. eine ausreichende Genauigkeit gewährleisten
zum Erzielen der gewünschten
Fin-Struktur-Abmessungen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung wird eine Passivierungsschicht
auf zumindest einem Teilbereich der Bedeckungsschicht und/oder auf
zumindest einem Teilbereich der dritten Schicht zwischen dem Gate-Bereich
und dem ersten Source/Drain-Bereich und/oder zwischen dem Gate-Bereich
und dem zweiten Source/Drain-Bereich gebildet.
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Die
Passivierungsschicht kann gebildet werden unter Verwendung eines
Wachstums-Verfahrens wie zum Beispiel eines plasmaunterstützten chemischen
Gasphasen-Abscheideverfahrens (Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition,
PECVD) oder eines Kathodenzerstäubungs-Verfahrens
(Sputter-Verfahrens) wie zum Beispiel ein DC-Sputter-Verfahren oder
ein RF-Sputter-Verfahren,
wie in der Technik wohlbekannt ist.
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Die
Passivierungsschicht kann ein Silizium-Nitrid-Material (Si3N4-Material) aufweisen.
Die Passivierungsschicht kann jedoch auch andere geeignete Materialien
aufweisen.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Passivierungsschicht
eine Dicke von ungefähr
50 nm bis 150 nm aufweisen. Die Dicke der Passivierungsschicht kann
jedoch auch andere Abmessungen aufweisen.
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Anschaulich
bedeckt die Passivierungsschicht den Gate-Source-Zwischenraum-Bereich und den Gate-Drain-Zwischenraum-Bereich
und isoliert die Devices.
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Beispielhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Figuren gezeigt und werden
im Folgenden ausführlich
beschrieben. In den Figuren sind ähnliche oder gleiche Elemente,
soweit sinnvoll, mit ähnlichen
oder identischen Bezugszeichen versehen. Die in den Figuren gezeigten
Darstellungen sind schematisch und daher nicht maßstabsgetreu
gezeigt.
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In
den Figuren zeigen
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1A bis 1J und 2A bis 2D verschiedene
Prozessschritte eines Verfahrens zum Herstellen eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
mit einer Fin-Struktur gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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3 bis 5 Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistoren
mit einer Fin-Struktur gemäß alternativen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung.
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1A bis 1J zeigen,
als Querschnittsansicht, verschiedene Prozessschritte eines Verfahrens
zum Herstellen eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
(FET) mit einer Fin-Struktur (im Folgenden der Einfachheit halber
auch als ”Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor” oder als ”Feldeffekttransistor” bezeichnet),
zum Beispiel eines FinFETs oder eines MuGFETs, gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. 2A bis 2D zeigen
Prozessschritte des Verfahrens als dreidimensionale perspektivische
Ansichten.
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Gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird die Herstellung eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors
beschrieben, welcher auf GaAs-Technologie basiert. Die verwendeten
Materialkombinationen sind daher spezifisch für ein GaAs-Materialsystem.
In alternativen Ausgestaltungen der Erfindung kann jedoch ein Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor
basierend auf anderen Verbindungshalbleiter-Materialsystemen, z.
B. anderen III-V-Materialsystemen,
erzielt werden durch Verwenden anderer geeigneter Materialkombinationen.
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1A zeigt
eine Querschnittsansicht einer Schichtanordnung 100 bei
einem ersten Prozessschritt des Verfahrens. Die Schichtanordnung 100 weist
ein halb-isolierendes (semi-isolierendes) GaAs-Substrat 101 bzw.
GaAs-Wafer 101 auf.
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1B zeigt
die Schichtanordnung 100 bei einem anderen Prozessschritt,
bei dem eine Pufferschicht 102 auf dem Substrat 101 gebildet
wird. Die Pufferschicht 102 weist ein undotiertes GaAs-Material
auf und kann eine Dicke von ungefähr 500 nm ± 100 nm aufweisen. Die Pufferschicht 102 kann
auf dem Substrat 101 gebildet werden unter Verwendung eines
Wachstums-Verfahrens wie zum Beispiel eines Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahrens (Molecular
Beam Epitaxy, MBE) oder eines metallorganischen chemischen Gasphasen-Abscheideverfahrens
(Metal Organic Chemical Vapor Deposition, MOCVD). Die Pufferschicht
kann die Qualität
des Materials, welches nach der Pufferschicht 102 gebildet
wird (z. B. die erste Schicht 103, vgl. 1C)
verbessern verglichen mit einem direkten Wachstum des Materials
auf dem Substrat.
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In
alternativen Ausgestaltungen der Erfindung kann die Pufferschicht 102 weggelassen
werden.
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1C zeigt
die Schichtanordnung 100 bei einem anderen Prozessschritt,
bei dem eine erste Schicht 103 auf der Pufferschicht 102 gebildet
wird, zum Beispiel durch ein Wachstums-Verfahren wie zum Beispiel
ein Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahren
(Molecular Beam Epitaxy, MBE) oder ein metallorganisches chemisches
Gasphasen-Abscheideverfahren
(Metal Organic Chemical Vapor Deposition, MOCVD). Die erste Schicht 103 weist eine
dünne Schicht
auf aus einem undotierten Wide-Bandgap-AlAs-Material (d. h. einem
AlAs-Material mit einer großen
Energie-Bandlücke),
um den Ladungsträger-Transport
in das Substrat 101 hinein durch Schaffen einer Potential-Barriere
effektiv zu unterdrücken.
Die erste Schicht 103 wird deshalb auch als Barrierenschicht
oder als Trennschicht bezeichnet. Die erste Schicht 103 (Barrierenschicht 103)
kann eine Dicke von ungefähr
20 nm bis 60 nm aufweisen, was ausreichend ist, um die Wachstumszeit
zu minimieren und dennoch eine effektive Barriere zu gewährleisten.
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1D zeigt
die Schichtanordnung 100 bei einem anderen Prozessschritt,
bei dem eine zweite Schicht 104 auf der ersten Schicht 103 gebildet
wird, zum Beispiel mit Hilfe eines Wachstums-Verfahrens wie zum
Beispiel eines Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahrens (Molecular
Beam Epitaxy, MBE) oder eines metallorganischen chemischen Gasphasen-Abscheideverfahrens
(Metal Organic Chemical Vapor Deposition, MOCVD). Die zweite Schicht 104,
welche als eine Abstandshalter-Schicht (Spacer-Schicht) dient, weist
ein undotiertes GaAs-Material auf, und die zweite Schicht 104 (Spacer-Schicht)
kann eine Dicke von ungefähr
50 nm bis 100 nm aufweisen.
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1E zeigt
die Schichtanordnung 100 bei einem anderen Prozessschritt,
bei dem eine dritte Schicht 105, welche ein GaAs-Material
aufweist, auf der zweiten Schicht 104 gebildet wird, zum
Beispiel mit Hilfe eines Wachstums-Verfahrens wie zum Beispiel eines
Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahrens (Molecular Beam Epitaxy,
MBE) oder eines metallorganischen chemischen Gasphasen-Abscheideverfahrens
(Metal Organic Chemical Vapor Deposition, MOCVD). Das GaAs-Material der dritten Schicht 105 ist
stark n-dotiert (n+-dotiert) mit einer Dotierstoffkonzentration
von z. B. ungefähr
0.5 × 1018 cm–3 bis 5.0 × 1018 cm–3. Als Dotierstoff kann
z. B. Silizium (Si) verwendet werden. Die dritte Schicht 105 kann
eine Dicke von ungefähr
20 nm bis 50 nm aufweisen.
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Anschaulich
dient die dritte Schicht 105 in einer fertigen Feldeffekttransistor-Einrichtung
der vorliegenden Erfindung als eine Kanalschicht 105, in
anderen Worten als ein elektrisch leitender Kanal 105, des
Feldeffekttransistors.
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1F zeigt
die Schichtanordnung 100 bei einem anderen Prozessschritt,
bei dem eine Bedeckungsschicht 106 (cap layer), welche
ein GaAs-Material aufweist, auf der dritten Schicht 105 gebildet wird,
zum Beispiel mit Hilfe eines Wachstums-Verfahrens wie zum Beispiel
eines Molekularstrahl-Epitaxie-Wachstums-Verfahrens
(Molecular Beam Epitaxy, MBE) oder eines metallorganischen chemischen Gasphasen-Abscheideverfahrens
(Metal Organic Chemical Vapor Deposition, MOCVD). Das GaAs-Material
der Bedeckungsschicht 106 ist n-dotiert mit einer Dotierstoffkonzentration
von beispielsweise ungefähr
1 × 1016 cm–3 bis 5 × 1018 cm–3. Als Dotierstoff kann
zum Beispiel Silizium (Si) verwendet werden. Die Bedeckungsschicht 106 kann
eine Dicke von ungefähr
20 nm bis 50 nm aufweisen.
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Anschaulich
dient die Bedeckungsschicht 106, oder zumindest Teile der
Bedeckungsschicht 106, zum Bilden von Source/Drain-Bereichen 106a, 106b des
Feldeffekttransistors, vgl. 1H und 2C.
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In
einem anderen Prozessschritt des Verfahrens wird unter Verwendung
einer gewöhnlichen
Fotolack-Maske (standard photoresist mask) wie z. B. einer gewöhnlichen
Positiv-Fotolack-Maske
(standard positive resist mask), eines Lithographie-Schrittes (z.
B. optische Kontakt-Lithographie) und eines Nassätz-Schrittes eine Mesa-Isolation
geschaffen, wobei durch Strukturieren der Schichtanordnung 100 mit
Hilfe von Nassätzen
der Schichtanordnung 100 hinunter bis zur Pufferschicht 102,
i. e. hinunter bis zur oberen Oberfläche der Pufferschicht 102,
eine Mesa-Struktur 201 gebildet wird, wie in der 2A veranschaulicht
wird, welche eine perspektivische Ansicht der Schichtanordnung 100 nach
der Mesa-Isolation zeigt.
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In
alternativen Ausgestaltungen der Erfindung kann das Nassätzen der
Schichtanordnung 100 an der oberen Oberfläche der
ersten Schicht 103 (i. e. der Barrierenschicht 103)
oder an der oberen Oberfläche
des Substrats 101 gestoppt werden.
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Der
Nassätz-Schritt
kann durchgeführt
werden unter Verwendung einer Nassätz-Lösung von H2SO4:H2O2:H2O (4:1:35), und durch Ätzen für eine Zeitdauer von ungefähr 30 s
bis 40 s.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung, wie zum Beispiel bei
Indium-Phosphid/Indium-Gallium-Arsenid (InP/InGaAs) basierten FinFETs bzw.
MuGFETs, können
andere Nassätz-Lösungen verwendet
werden wie zum Beispiel H3PO4:H2O2:H2O (1:1:25)
für ein
Nassätzen
mit einer Zeitdauer von ungefähr
30 s bis 40 s zur Mesa-Isolation.
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In
einem anderen Prozessschritt des Verfahrens wird eine Fin-Struktur 210 mit
einem rechteckigen Querschnitt gebildet durch Strukturieren der zweiten
Schicht 104 (Spacer-Schicht 104), der dritten Schicht 105 (Kanalschicht 105)
und der Bedeckungsschicht 106), wie in der 2B veranschaulicht
ist, welche eine perspektivische Ansicht der Schichtanordnung 100 nach
der Bildung der Fin-Struktur 210 zeigt.
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Die
Finne 210 kann gebildet werden unter Verwendung eines Elektronenstrahl-Lithographie-Verfahrens
(Electron Beam Lithography, EBL) und eines Trockenätz-Verfahrens.
Im Rahmen dieses Prozessschrittes kann zunächst als eine Maske eine dünne Silizium-Nitrid-Schicht
(Si3N4-Schicht)
auf der Bedeckungsschicht 106 gebildet werden (z. B. durch Abscheiden),
zum Beispiel mit einer Dicke von ungefähr 50 nm, und anschließend kann
ein elektronenempfindliches Lackmaterial (electron beam resist) auf
die Maske aufgebracht (z. B. aufgeschleudert) werden. Nachfolgend
kann der Wafer mit einem Elektronenstrahl belichtet werden und anschließend entwickelt
werden.
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Das
Silizium-Nitrid-Material kann weggeätzt werden, so dass nur die
Fin-Oberfläche
als Maske verbleibt. Durch Trockenätzen kann die rechteckige Finne 210 erhalten
werden. Die Breite der erhaltenen Finne 210 kann variieren
von ungefähr
25 nm bis 50 nm.
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1G zeigt
eine Querschnittsansicht der Schichtanordnung 100 bei einem
anderen Prozessschritt, wobei die Definition der ohmschen Source/Drain-Kontakte
des Feldeffekttransistors veranschaulicht ist.
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Ein
erster Source/Drain-Kontakt 107a wird auf einem ersten
Teilbereich der Bedeckungsschicht 106 gebildet, und ein
zweiter Source/Drain-Kontakt 107b wird auf einem zweiten
Teilbereich der Bedeckungsschicht 106 gebildet.
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Die
Definition der Source/Drain-Kontakte kann durch optische Lithographie
und ein Lift-Off-Verfahren erreicht werden.
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Der
Abstand Lsd zwischen dem ersten Source/Drain-Kontakt 107a und
dem zweiten Source/Drain-Kontakt kann ungefähr 1 μm bis 3 μm betragen, vgl. 1H.
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Der
erste Source/Drain-Kontakt 107a und der zweite Source/Drain-Kontakt 107b können jeweils
eine Schichtanordnung aufweisen, bestehend aus einer Nickel-Schicht (Ni-Schicht)
mit einer Dicke von ungefähr
18 nm, einer auf der Ni-Schicht angeordneten Germanium-Schicht (Ge-Schicht) mit einer Dicke
von ungefähr
50 nm, und einer auf der Ge-Schicht angeordneten Gold-Schicht (Au-Schicht) mit
einer Dicke von ungefähr
150 nm.
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Die
Materialien (d. h. die Metalle), welche für die Source/Drain-Kontakte 107a, 107b verwendet werden,
sind beispielsweise gut geeignet für GaAs-basierte oder InGaAs/InP-basierte
FinFET-Devices bzw. MuGFET-Devices. Die Metalle können zum
Beispiel mit Hilfe eines Elektronenstrahl-Verdampfungs-Verfahrens (Electron Beam
Evaporation) abgeschieden werden, wie in der Technik wohlbekannt
ist.
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Zusätzlich zur
Source/Drain-Metallisierung kann ein schnelles thermisches Aufheizen
(Rapid Thermal Anneal) erfolgen, z. B. bei 400°C bis 450°C für GaAs-basierte FinFET/MuGFET-Devices
oder bei 300°C
bis 350°C
für InGaAs/InP-basierte
FinFETs/MuGFETs.
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Bezugnehmend
auf 1H und 2C wird nun
ein anderer Prozessschritt des Verfahrens beschrieben, bei dem ein
Gate-Bereich (bzw.
Gate) 108 gebildet wird durch eine Kombination aus einem Gate-Lithographie-Verfahren,
einem Nassätz-Verfahren und/oder
einem Trockenätz-Verfahren
und einer Gate-Metallisierung.
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Zuerst
kann ein Gate-Lithographie-Schritt ausgeführt werden z. B. durch Abscheiden
einer Schicht aus einem elektronenempfindlichen Lackmaterial auf
der Bedeckungsschicht 106 und durch anschließendes Belichten
mit einem Elektronenstrahl. Nach dem Entwickeln des elektronenempfindlichen Lacks
und vor einem Gate-Metallisierungs-Verdampfungsschritt,
kann die Bedeckungsschicht 106 nassgeätzt werden, so dass das Gate 108 direkt
auf der dritten Schicht 105 (i. e. der GaAs-Kanalschicht 105) ausgebildet
wird.
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Anders
ausgedrückt
wird eine Gate-Eintiefung bzw. ein Gate-Recess gebildet z. B. durch Verwendung
eines Elektronenstrahl-Lithographie
(Electron Beam Lithography, EBL) Prozessschrittes und eines Nassätz-Prozessschrittes
und/oder eines Trockenätz-Prozessschrittes
zum Freilegen der oberen Oberfläche
der darunterliegenden Kanalschicht 105 oder, genauer, der
oberen Oberfläche
des Teilbereichs der Kanalschicht 105, welcher unter dem
entfernten Teilbereich der Bedeckungsschicht 106 liegt.
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Nachdem
der Gate-Recess gebildet ist, ist die Bedeckungsschicht 106 in
dem Bereich des Feldeffekttransistors, welcher Bereich später zum Gate-Bereich des Feldeffekttransistors
wird, entfernt. Die verbleibenden Teilbereiche der Bedeckungsschicht 106,
d. h. ein erster Teilbereich 106a der Bedeckungsschicht 106 und
ein zweiter Teilbereich 106b der Bedeckungsschicht 106 bilden
entsprechend einen ersten Source/Drain-Bereich 106a und einen
zweiten Source/Drain-Bereich 106b des Feldeffekttransistors.
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Das
Nassätzen
der Bedeckungsschicht 106 kann erfolgen unter Verwendung
einer Zitronensäure:H2O2:H2O
(25:1:75) Ätzlösung bei
Raumtemperatur. Da ein Nassätzmittel
verwendet wird, kann die Bedeckungsschicht 106 isotrop
(entlang der vertikalen und der horizontalen Richtung) weggeätzt werden,
so dass seitliche (laterale) Zwischenräume 109 zwischen dem
Gate 108 und den Source/Drain-Bereichen 106a, 106b erzeugt
werden können.
Auf diese Weise kann das Gate 108 räumlich (physikalisch) isoliert
werden von der Bedeckungsschicht 106 (i. e. dem ersten
Source/Drain-Bereich 106a und dem zweiten Source/Drain-Bereich 106b),
und es kann erreicht werden, dass sich das Gate 108 nur
auf der oberen Oberfläche
des GaAs-Kanals 105 und
entlang der Seitenwände
des Bodys der Fin-Struktur 210 befindet.
Dies ergibt einen Tri-Gate-Feldeffekttransistor
(Tri-Gate-FET) bzw. einen sogenannten Multi-Gate-Feldeffekttransistor
(MuGFET).
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann erreicht werden,
dass das Gate 108 nur auf (bzw. entlang) der Seitenwände des
Bodys der Finne 210 gebildet wird, so dass ein Doppel-Gate-Device
bzw. ein Fin-Feldeffekttransistor (FinFET) erhalten wird. In diesem
Fall kann der Teilbereich der oberen Oberfläche der Fin-Struktur 210, welcher
Teilbereich sich zwischen dem ersten Source/Drain-Bereich 106a und
dem zweiten Source/Drain-Bereich 106b befindet, mit anderen
Worten die freigelegte obere Oberfläche der Kanalschicht 105,
vor der Gate-Metallisierung passiviert werden, z. B. mit einer Silizium-Nitrid-Schicht
(Si3N4-Schicht).
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Nach
der Gate-Lithographie und dem Ätzen der
Bedeckungsschicht 106 werden Gate-Metalle verdampft (evaporiert)
zum Beispiel mit Hilfe einer Elektronenstrahl-Verdampfungs-Technik. Geeignete Gate-Metalle
für GaAs-basierte und InGaAs/InP
basierte FinFETs/MuGFETs können
eine Ti/Pt/Au (20/10/350 nm) Schichtanordnung aufweisen, d. h. eine
Schicht aus Titan (Ti) mit einer Dicke von ungefähr 20 nm, eine auf der Ti-Schicht
angeordnete Schicht aus Platin (Pt) mit einer Dicke von ungefähr 10 nm,
und eine auf der Pt-Schicht
angeordnete Schicht aus Gold mit einer Dicke von ungefähr 350 nm.
Eine andere Kombination von Gate-Metallen kann eine Pt/Ti/Pt/Au
(8/20/10/350 nm) Schichtanordnung sein, d. h. eine 8 nm dicke erste
Pt-Schicht, eine auf der ersten Pt-Schicht angeordnete 20 nm dicke
Ti-Schicht, eine auf der Ti-Schicht angeordnete 10 nm dicke zweite
Pt-Schicht, und eine auf der zweiten Pt-Schicht angeordnete 350
nm dicke Au-Schicht.
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1H zeigt
außerdem
beispielhafte Abmessungen für
den Feldeffekttransistor 100. Zum Beispiel ist der Abstand
Lsd zwischen dem ersten Source/Drain-Bereich 106a und
dem zweiten Source/Drain-Bereich 106b gezeigt, welcher
Abstand ungefähr
2 μm bis
3 μm betragen
kann, während
die Länge
Lg des Gate-Bereiches 108 (Gate-Länge Lg) ungefähr
30 nm bis 100 nm betragen kann. Der Abstand Lgs zwischen
einer ersten Kante 108a des Gate-Bereiches 108 und
dem ersten Source/Drain-Bereich 106a und/oder
der Abstand Lgd zwischen einer zweiten Kante 108b des
Gate-Bereiches 108 und dem zweiten Source/Drain-Bereich 106b kann
ungefähr
0.5 nm bis 0.8 nm betragen.
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1J und 2D zeigen
die Schichtanordnung 100, als Querschnittsansicht bzw.
als dreidimensionale perspektivische Ansicht, bei einem anderen
Prozessschritt, bei dem eine Passivierungsschicht 110 gebildet
wird auf der Kanalschicht 105 in einem Bereich zwischen
dem ersten Source/Drain-Bereich 106a und dem Gate 108 und
in einem anderen Bereich zwischen dem Gate 108 und dem
zweiten Source/Drain-Bereich 106b. Die Passivierungsschicht 110 kann
gebildet werden unter Verwendung eines Wachstums-Verfahrens wie
zum Beispiel eines plasmaunterstützten
chemischen Gasphasen-Abscheideverfahrens (Plasma Enhanced Chemical
Vapor Deposition, PECVD) oder eines Kathodenzerstäubungs-Verfahrens
(Sputter-Verfahrens) wie zum Beispiel ein DC-Sputter-Verfahren oder
ein RF-Sputter-Verfahren.
Die Passivierungsschicht 110 kann eine Silizium-Nitrid-Schicht (Si3N4-Schicht) aufweisen
mit einer Dicke von z. B. 50 nm bis 150 nm.
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Ein
Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor mit einer Fin-Struktur (z. B. ein
FinFET oder ein MuGFET), welcher gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung hergestellt wird, kann selbstleitend (normally-on)
oder selbstsperrend (normally-off) sein, in Abhängigkeit von der Schwellenspannung des
Devices (Feldeffekttransistors), welche Schwellenspannung wahlweise
abhängt
von der Dicke der Fin-Struktur 210,
der Fin-Höhe
und der Dotierung in dem Body der Finne 210.
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Eine
zweidimensionale Querschnittsansicht einer beispielhaften Device-Struktur
eines Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistors 100 ist
in 1J veranschaulicht, bei der eine Pufferschicht 102 auf
einem Substrat 101 gebildet ist, eine erste Schicht 103 (Barrierenschicht 103)
auf der Pufferschicht 102 gebildet ist, eine zweite Schicht 104 (Abstandshalterschicht 104 bzw.
Spacer-Schicht 104) auf der ersten Schicht 103 gebildet
ist, und eine dritte Schicht 105 (Kanalschicht 105)
auf der zweiten Schicht 104 gebildet ist. Eine Bedeckungsschicht
ist auf Teilbereichen der dritten Schicht 105 (Kanalschicht 105)
gebildet, wodurch ein erster Source/Drain-Bereich 106a auf
einem ersten Teilbereich der dritten Schicht 105 gebildet
wird und ein zweiter Source/Drain-Bereich 106b auf einem
zweiten Teilbereich der dritten Schicht 105 gebildet wird.
Ein erster Source/Drain-Kontakt 107a ist
auf einem Teilbereich des ersten Source/Drain-Bereichs 106a gebildet,
und ein zweiter Source/Drain-Kontakt 107b ist auf einem
Teilbereich des zweiten Source/Drain-Bereichs 106b gebildet.
Ein Gate-Bereich 108 ist auf einem Teilbereich der oberen
Oberfläche
der dritten Schicht 105, zwischen dem ersten Source/Drain-Bereich 106a und
dem zweiten Source/Drain-Bereich 106b, gebildet. Zusätzlich ist
eine Passivierungsschicht 110 zwischen dem Gate-Bereich 108 und
den Source/Drain-Bereichen 106a, 106b gebildet.
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Ein
anderes Ausführungsbeispiel
einer Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor-Struktur 300 ist
in 3 veranschaulicht, wobei eine erste Schicht 303,
welche ein Wide-Bandgap-Al0.3Ga0.7As-Material aufweist,
auf der Pufferschicht 102 gebildet ist. Die erste Schicht 303 dient
wiederum als Barrierenschicht zum Unterdrücken von Ladungsträger-Transport
in das Substrat 101 hinein. Eine zweite Schicht 304,
welche ein dotiertes GaAs-Material aufweist, ist auf der ersten
Schicht 303 (Barrierenschicht 303) gebildet. Die
zweite Schicht 304 entspricht der Kanalschicht 105 des
in 1J gezeigten Feldeffekttransistors 100,
mit anderen Worten dient die zweite Schicht 304 der in 3 gezeigten
Schichtanordnung 300 als Kanalschicht 304 des
Feldeffekttransistors 300. Die Dotierstoffkonzentration
der Kanalschicht 304 kann daher ähnlich sein wie die Dotierstoffkonzentration
der Kanalschicht 105 des Feldeffekttransistors 100.
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Weiterhin
weist der Feldeffekttransistor 300 eine dritte Schicht 305 auf,
welche auf der zweiten Schicht 304 (Kanalschicht 304)
gebildet ist. Die dritte Schicht 305 weist ein Al0.3Ga0.7As-Material
mit einer hohen Energie-Bandlücke
auf (Wide-Bandgap-Al0.3Ga0.7As-Material).
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Anschaulich
ist in dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
die dotierte GaAs-Kanalschicht 304 sandwichartig eingeschlossen
zwischen zwei Al0.3Ga0.7As-Wide-Bandgap-Schichten, i. e.
der ersten Schicht 303 und der dritten Schicht 305.
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Die
Dicke der Al0.3Ga0.7As-Wide-Bandgap-Schichten 303, 305 kann
jeweils ungefähr
10 nm bis 20 nm betragen, und die Dicke der Kanalschicht 304 kann
ebenfalls ungefähr
10 nm bis 20 nm betragen. Die Dicke der Bedeckungsschicht (dargestellt durch
den ersten Source/Drain-Bereich 306a und den zweiten Source/Drain-Bereich 306b)
kann ungefähr
20 nm bis 40 nm betragen.
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Die
Bedeckungsschicht (cap layer), d. h. der aus der Bedeckungsschicht
gebildete erste Source/Drain-Bereich 306a und der aus der
Bedeckungsschicht gebildete zweite Source/Drain-Bereich 306b, ist
als eine n-dotierte GaAs-Schicht
mit einer Dotierstoff-Konzentration von ungefähr 1 × 1018 cm–3 bis
5 × 1018 cm–3 ausgebildet.
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Die
Prozessabfolge zum Herstellen des Feldeffekttransistors 300 ist
dieselbe wie diejenige, welche für
den Feldeffekttransistor 100 unter Bezug auf 1A bis 2D beschrieben
wurde.
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4 zeigt
den Querschnitt der Schichtstruktur eines High-Mobility-FinFET/MugFET-Devices 400 gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Schichtstruktur dieser Ausgestaltung beginnt
mit einem semi-isolierenden Substrat 401, welches Indium-Phosphid
(InP) aufweist. Auf diesem ist eine Pufferschicht 402 ausgebildet,
welche undotiertes InP-Material
aufweist. Die Pufferschicht 402 kann eine Dicke von ungefähr 500 nm
aufweisen. Die Pufferschicht 402 kann weiterhin die Qualität von aufgewachsenem
Material verbessern im Vergleich z. B. zu einem direkten Wachstum
der Kanalschicht auf dem Substrat 401.
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Nach
dem Aufwachsen der Pufferschicht 402 wird eine erste Schicht 403 (auch
als Barrierenschicht 403 bezeichnet), welche ein undotiertes
Wide-Bandgap-Al0.48In0.52As-Material
aufweist, auf der Pufferschicht 402 gebildet (aufgewachsen),
um den Ladungsträger-Transport
in das Substrat 401 hinein durch das Schaffen einer Potential-Barriere
effektiv zu unterdrücken.
Eine Schichtdicke von ungefähr 100
nm bis 500 nm kann ausreichend sein, um die Wachstumszeit der Barrierenschicht 403 zu
minimieren und dennoch eine effektive Barriere bereitzustellen.
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Nach
dem Wachstum der ersten Schicht 403 wird eine zweite Schicht 404 gewachsen,
welche zweite Schicht 404 ein undotiertes InP-Material
aufweist. Die zweite Schicht 404 kann eine Dicke von ungefähr 50 nm
bis 100 nm aufweisen und wird auch als Abstandshalterschicht 404 bzw.
Spacer-Schicht 404 bezeichnet.
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Nach
dem Aufwachsen der zweiten Schicht 404 (Abstandshalterschicht 404)
wird eine dritte Schicht 405, welche ein hoch-dotiertes
(z. B. n+-dotiert mit einer Dotierstoffkonzentration
von ungefähr 0.5 × 1018 cm–3 bis 5.0 × 1018 cm–3) In0.53Ga0.47As-Material aufweist, mit einer Dicke
von ungefähr
von ungefähr
10 nm bis 30 nm auf de zweiten Schicht 404 gebildet (gewachsen).
Die dritte Schicht 405 dient als Kanalschicht 405 des
Feldeffekttransistors 400.
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Der
Verbindungshalbleiter-Feldeffekttransistor 400 mit der
Fin-Struktur 210 wird vervollständigt durch eine abschließende 10
nm bis 20 nm n-dotierte (Dotierstoffkonzentration von ungefähr 1 × 1018 cm–3 bis 5 × 1018 cm–3) In0.53Ga0.47As-Bedeckungsschicht, in 4 dargestellt
durch einen ersten Source/Drain-Bereich 406a und einen
zweiten Source/Drain-Bereich 406b. Da die In0.53Ga0.47As-Bedeckungsschicht
eine geringe Bandlücke
aufweist, kann diese Schicht wahlweise undotiert bleiben und in
diesem Fall trotzdem das Bilden ohmscher Kontakte mit guter Qualität gewährleisten
und gleichzeitig eine hohe Durchschlagsspannung (breakdown voltage)
aufweisen.
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Die
komplette Schichtabfolge, welche in 4 gezeigt
ist, ist gitterangepasst (lattice-matched) an das InP-Substrat 401,
so dass mögliche Probleme
beim Schichtwachstum eliminiert werden.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann die InGaAs-Kanalschicht 405 durch
eine dotierte InP-Kanalschicht ersetzt werden. Auf diese Weise kann
der Feldeffekttransistor 400 sowohl auf Anwendungen, welche
eine hohe Geschwindigkeit erfordern (High-Speed-Anwendungen) als
auch auf Anwendungen, welche eine hohe Leistung erfordern (High-Power-Anwendungen)
zurechtgeschnitten werden. Die Prozessabfolge ist dieselbe wie oben beschrieben
wurde.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung kann eine undotierte Wide-Bandgap-Al0.48In0.52As-Schottky-Kontakt-Schicht eingefügt werden direkt unterhalb
des Gate-Bereichs 108 und auf der dotierten Kanalschicht
(n+-dotiert mit einer Dotierstoffkonzentration
von ungefähr
0.5 × 1016 cm–3 bis 5.0 × 1018 cm–3) aus In0.53Ga0.47As-Material. Die resultierende Feldeffekttransistor-Struktur 500 ist in 5 gezeigt,
wobei die In0.53Ga0.47As-Kanalschicht 504 (welche
in diesem Ausführungsbeispiel äquivalent
ist zu der zweiten Schicht 504) auf der ersten Schicht 403 (Barrierenschicht 403)
gebildet ist, und wobei die Schottky-Kontakt-Schicht 505 (welche äquivalent
ist zur dritten Schicht 505) auf der Kanalschicht 504 gebildet
ist. Die Dicke der dritten Schicht 505, i. e. der Wide-Bandgap-Al0.48In0.52As-Schicht 505,
und die Dicke der zweiten Schicht 504, i. e. der In0.53Ga0.47As-Kanalschicht 504,
kann jeweils ungefähr
10 nm bis 30 nm betragen. Die gesamte Struktur 500 bleibt
weiterhin gitterangepasst an das InP-Substrat 401.
-
Ein
Vorteil der in 5 gezeigten Anordnung kann darin
gesehen werden, dass ein reduzierter Gate-Leckstrom (aufgrund der
hohen Bandlücke) und
ein besseres Hochgeschwindigkeits-Verhalten (high-speed performance) erzielt
werden können,
da das Einsperren bzw. das Confinement der Elektronen aufgrund der
Unstetigkeit (Diskontinuität)
des Leitungsbandes sehr effektiv sein kann, wie in der Technik wohlbekannt
ist.
-
Der
Indium-Anteil (Indium-Gehalt) in der In0.53Ga0.47As-Kanalschicht 504 kann
von x = 0.53 bis x = 0.7 variiert werden, um die Elektronen-Beweglichkeit
(Elektronen-Mobilität)
noch weiter zu erhöhen und
infolgedessen ein besseres Hochgeschwindigkeits-Verhalten zu erzielen.
In diesem Fall ist die maximale Dicke der Kanalschicht 504 beschränkt aufgrund
von Verspannungen (Strain), welche in der Kanalschicht 504 erzeugt
(induziert) werden, da die Kanalschicht 504 nicht mehr
an das InP-Substrat 401 gitterangepasst ist.
-
In
diesem Dokument sind folgende Veröffentlichungen zitiert:
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Schichtanordnung
- 101
- Substrat
- 102
- Pufferschicht
- 103
- Erste
Schicht
- 104
- Zweite
Schicht
- 105
- Dritte
Schicht
- 106
- Bedeckungsschicht
- 106a
- Erster
Source/Drain-Bereich
- 106b
- Zweiter
Source/Drain-Bereich
- 107a
- Erster
Source/Drain-Kontakt
- 107b
- Zweiter
Source/Drain-Kontakt
- 108
- Gate-Bereich
- 108a
- Erste
Kante
- 108b
- Zweite
Kante
- 109
- Zwischenräume
- 110
- Passivierungsschicht
- 201
- Mesa-Struktur
- 210
- Fin-Struktur
- 300
- Feldeffekttransistor
- 303
- Erste
Schicht
- 304
- Zweite
Schicht
- 305
- Dritte
Schicht
- 306a
- Erster
Source/Drain-Bereich
- 306b
- Zweiter
Source/Drain-Bereich
- 400
- Feldeffekttransistor
- 401
- Substrat
- 402
- Pufferschicht
- 403
- Erste
Schicht
- 404
- Zweite
Schicht
- 405
- Dritte
Schicht
- 406a
- Erster
Source/Drain-Bereich
- 406b
- Zweiter
Source/Drain-Bereich
- 500
- Feldeffekttransistor
- 504
- Zweite
Schicht
- 505
- Dritte
Schicht