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Die
Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung
für eine
Feststellbremse gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Betätigungsvorrichtung
ist aus der
DE 195
21 159 C2 bekannt. Diese Betätigungsvorrichtung umfasst
einen Handbremshebel, der in einem Lagerbock schwenkbar gelagert
ist. Dabei kann über
eine Festsetzeinrichtung, welche aus einem Sperrsegment und einer über eine
Betätigungsstange
bewegbare Sperrklinke besteht, der Handbremshebel in seinen verschiedenen
Stellungen zur Betätigung
der Feststellbremse verstellt werden.
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Der
Handbremshebel weist zwei Hebelseitenteile auf, die in Form von
Schalen ausgebildet sind. Die Schalen weisen an ihren Innenseiten
Anformungen auf, welche eine Lagerung der Festsetzeinrichtung sowie
der Betätigungsstange
ermöglichen. Dabei
ist die Betätigungsstange
in einer rohrförmig ausgebildeten
Anformung der Schalen geführt.
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Zur
Montage des Handbremshebels müssen die
Festsetzeinrichtung und die Betätigungsstange zunächst in
den Schalen montiert werden. Dann werden die Schalen zusammengefügt und mittels Schrauben
oder dergleichen miteinander verbunden. Anschließend wird eine Abdeckblende
als weiteren Bestandteil des Handbremshebels auf die Oberseite der
Schalen aufgebracht und dort durch Rastmittel oder dergleichen fixiert.
Schließlich
wird auf das als Ansatz ausgebildete Vorderende des Handbremshebels
ein Handgriff sowie ein Druckknopf zur Betätigungsstange aufgebracht.
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Nachteilig
bei einem derartigen Handbremshebel ist dessen relativ aufwendiger
mechanischer Aufbau, wobei insbesondere nachteilig ist, dass der Handbremshebel
aus mehreren Einzelteilen besteht, deren Montage einen beträchtlichen
Zeitaufwand erfordert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Betätigungsvorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass diese bei möglichst freier Formgebung kostengünstig herstellbar
ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
für eine
Feststellbremse umfasst einen an einem Lagerbock schwenkbar gelagerten
Handbremshebel sowie eine Festsetzeinrichtung mit einem am Lagerbock
angeordneten Sperrsegment und einer beweglich gelagerten Sperrklinke.
Eine im Handbremshebel geführte
und an die Sperrklinke gekoppelte Betätigungsstange ist mittels eines
Druckknopfs betätigbar.
Der Handbremshebel ist zweiteilig ausgebildet und weist zwei miteinander
verbindbare Halbschalen auf.
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Da
der erfindungsgemäße Handbremshebel nur
aus zwei Einzelteilen besteht, kann dieser besonders rationell und
kostengünstig
hergestellt werden. Durch die Ausbildung der den Handbremshebel
bildenden Halbschalen in Form von Kunststoff-Spritzteilen wird eine
besonderes rationelle und kostengünstige Herstellung des Handbremshebels
ermöglicht.
Durch die Verwendung von glasfaserverstärktem Kunststoff zur Herstellung
der Kunststoff Spritzteile weisen die Halbschalen des Handbremshebels die
für den
Einsatz in der Betätigungsvorrichtung
notwendige Stabilität
auf.
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Mit
der Ausbildung des Handbremshebels wird eine besonders einfache
Montage der Betätigungsvorrichtung
ermöglicht.
Bei geöffneten
Halbschalen kön nen
in diese Komponenten der Betätigungsvorrichtung,
wie die Betätigungsstange
sowie die Komponenten der Festsetzeinrichtung, eingesetzt werden.
Diese Montage ist einfach und schnell durchführbar, da die Innenräume der
Halbschalen offen liegen, was eine einfache Positionierung der einzelnen
Komponenten der Betätigungsvorrichtung
erlaubt.
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Zur
Endmontage werden die Halbschalen des Handbremshebels zusammengesetzt
und durch geeignete Verbindungsmittel verbunden. In einer vorteilhaften
Ausführungsform
können
die Halbschalen durch Verclipsungen mechanisch verbunden werden. Weiterhin
können
die Halbschalen auch durch Laser- oder Ultraschall-Schweißprozesse
verbunden werden.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass zur Gewährleistung
des Halts des Handbremshebels und zu dessen Formgebung außer den
beiden Halbschalen keine weiteren Teile vorgesehen werden müssen, wodurch
der Handbremshebel rationell gefertigt werden kann.
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Insbesondere
ist die Formgebung der Außenkontur
des Handbremshebels so gestaltet, dass dort direkt ein Griff aufgebracht
werden kann. Eine Adaption des Griffs mit weiteren Teilen am Handbremshebel
ist somit nicht notwendig. Der Griff kann dabei selbst als Kunststoff-Spritzteil
ausgebildet sein und bei der Montage des Handbremshebels auf die miteinander
fixierten Halbschalen aufgebracht werden. In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
kann auf die miteinander verbundenen Halbschalen eine Kunststoffmasse
zur Ausbildung des Griffs aufgespritzt werden.
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Erfindungsgemäß bestehen
sämtliche
Komponenten der Betätigungsvorrichtung,
das heißt,
außer
dem Handbremshebel auch die Komponenten der Festsetzeinrichtung,
der Lagerbock, die Betätigungsstange
und der Druckknopf aus Kunststoff, insbesondere aus glasfaserverstärktem Kunststoff Die so
ausgebildete Betätigungsvorrichtung
kann rationell und kostengünstig
hergestellt werden und weist bei geringem Eigengewicht eine hohe
Stabilität
auf. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
nur wenige Einzelteile aufweist und damit schnell und einfach montiert
werden kann. Schließlich
ist vorteilhaft, dass die aus Kunststoff bestehenden Komponenten
der Betätigungsvorrichtung
recyclebar sind.
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Die
Erfindung wird im Nachstehenden der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1:
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
für eine
Feststellbremse.
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2:
Einzeldarstellung der Komponenten der Betätigungsvorrichtung gemäß 1.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung 1 für eine Feststellbremse
in einem Fahrzeug.
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Die
Betätigungsvorrichtung 1 weist
einen Handbremshebel 2 auf, welcher um eine horizontale Achse
schwenkbar an einem Lagerbock 3 gelagert ist. Der Handbremshebel 2 ist
dabei an einem Lagerzapfen 4 schwenkbar gelagert. Der Handbremshebel 2 weist
einen Grundkörper
auf, dessen Vorderende in Form eines Rohrsegments ausgebildet ist.
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Am
Lagerbock 3 ist ein in einer Aufnahme 5 gelagertes
Anschlusselement 5a für
einen nicht dargestellten Seilzug vorgesehen. Die jeweilige Stellung des
Handbremshebels 2 wird über
den Seilzug auf die nicht dargestellte Feststellbremse des Fahrzeugs übertragen.
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In
dem Handbremshebel 2 ist eine Betätigungsstange 6 gelagert,
die in vorliegendem Fall einstückig
gebildet ist und aus einem Kunststoff Spritzteil besteht. Die Betätigungsstange 6 besteht
dabei aus glasfaserverstärktem
Kunststoff. Die Betätigungsstange 6 verläuft im Wesentlichen
längs einer Geraden
und ist in einem Hohlraum 7 des Handbremshebels 2 geführt. Am
vorderen Ende des Rohrsegments des Handbremshebels 2, welches
in 2 detailliert dargestellt ist, ist eine Öffnung 8 vorgesehen,
durch welche das vordere Ende der Betätigungsstange 6 hervorsteht.
An diesem vorderen Ende der Betätigungsstange 6 ist
ein Druckknopf 9 befestigt. Prinzipiell kann der Druckknopf
mit der Betätigungsstange 6 einstückig ausgebildet
sein. Die Betätigung
des Druckknopfs 9 erfolgt gegen eine Feder 10,
die Bestandteil der Betätigungsstange 6 ist. Die
Segmente drücken
gegen Kulissen 10a bildende Wandelemente, die den Hohlraum 7 am
Handbremshebel 2 begrenzen und generieren so eine der Bewegung
des Druckknopfs 9 entgegengesetzte Federkraft.
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Die
Betätigungsstange 6 ist
an eine Festsetzeinrichtung gekoppelt. Mit dieser Festsetzeinrichtung
kann der Handbremshebel 2 in einer vorgegebenen Schwenkstellung
fixiert werden. Die Festsetzeinrichtung weist eine Sperrklinke 11 und
ein Sperrsegment 12 auf. Das Sperrsegment 12 ist
einstückig
mit dem Lagerbock 3 ausgebildet und weist eine Leiste mit
Rastzähnen 13 auf.
Der Lagerbock 3 mit dem Sperrsegment 12 besteht
aus einem Kunststoff Spritzteil, welches aus glasfaserverstärktem Kunststoff
besteht. Die Sperrklinke 11 weist an ihrem unteren Ende
eine nicht dargestellte Rastnase 11a auf, die an den Rastzähnen 13 des
Sperrsegments 12 eingerastet werden kann. Das obere Ende
der Sperrklinke 11 ist mit der Betätigungsstange 6 gekoppelt.
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Die
Sperrklinke 11 ist an einem Lagerzapfen 14 um
eine Schwenkachse drehbar am Handbremshebel 2 gelagert.
Die so ausgebildete Sperrklinke 11 mit dem angeformten
Lagerzapfen 14 besteht aus einem Kunststoff Spritzteil,
welches aus glasfaserverstärktem
Kunststoff besteht. Im Bereich des Lagerzapfens 14 ist
zudem eine nicht dargestellte Klinkenfeder gelagert. Diese Klinkenfeder
greift an dem dem Sperrsegment 12 abgewandten Rand der Sperrklinke 11 an
und übt
somit eine Kraft auf die Sperrklinke 11 in Richtung des
Sperrsegments 12 aus.
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Zur
Fixierung des Handbremshebels 2 befindet sich die Sperrklinke 11 in
einer Raststellung am Sperrsegment 12, das heißt, die
Rastnase 11a der Sperrklinke 11 ist in den Rastzähnen 13 des
Sperrsegments 12 eingerastet und dort durch die Federkraft
der Klinkenfeder gehalten.
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Durch
Betätigung
des Druckknopfs 9 kann die Sperrklinke 11 aus
dem Sperrsegment 12 gelöst und
damit der Handbremshebel 2 geschwenkt werden.
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2 zeigt
die Komponenten der Betätigungsvorrichtung 1 gemäß 1 in
Einzeldarstellungen. Die einzelnen Komponenten bestehen jeweils aus
einem Kunststoff Spritzteil, welches aus glasfaserverstärktem Kunststoff
besteht.
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Wie
aus 2 ersichtlich, sind als Komponenten der Betätigungsvorrichtung 1 zwei
Halbschalen 15a, b vorgesehen, welche den zweiteilig ausgebildeten
Handbremshebel 2 bilden. Die Halbschalen 15a,
b können
durch nicht dargestellte Verclipsungen, durch Laserschweißen oder
Ultraschall-Schweißen
zum Handbremshebel 2 zusammengefügt werden.
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Jede
Halbschale 15a, b weist ein Grundkörpersegment 16 auf,
an welches ein Rohrsegment 17 anschließt. In jedem Rohrsegment 17 ist
eine in dessen Längsrichtung
verlaufende wannenförmige
Vertiefung 18 vorgesehen. Bei zusammengefügten Halbschalen 15a,
b ergänzen
sich die Rohrsegmente 17 zu einem rohrförmigen Ansatz des Handbremshebels 2,
wobei sich in dessen Innenraum die Vertiefungen 18 zu dem
Hohlraum 7 ergänzen,
in welchem die in 2 separat dargestellte Betätigungsstange 6 geführt ist.
Die Ausmündungen
der Vertiefungen 18 an den Vorderseiten der Rohrsegmente 17 ergänzen sich
zu der Öffnung 8,
in welche der Druckknopf 9 einsetzbar ist.
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An
den Grundkörpersegmenten 16 münden Aufnahmebuchsen 19, 20 aus,
welche Bestandteile der Aufnahme 5 für das Anschlusssegment 5a und für den nicht
dargestellten Seilzug sind.
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Weiterhin
sind an dem Grundkörpersegment 16 der
Halbschalen 15a, b Innenbuchsen 21 vorgesehen,
welche zur Drehlagerung des Handbremshebels 2 auf Lagerbuchsen 22 am
Lagerbock 3 aufsetzbar sind.
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Die
Außenseiten
des Grundkörpersegments 16 bilden
bei zusammengesetzten Halbschalen 15a, b Segmente der Außenwand
des Handbremshebels 2. Im Übergangsbereich zwischen Grundkörpersegment 16 und
Rohrsegment 17 jeder Halbschale 15a, b ist ein
Absatz 23 vorgesehen. Diese Absätze 23 entstehen dadurch,
dass die Breiten der Rohrsegmente 17 kleiner als die Breiten
der Grundkörpersegmente 16 sind.
Dementsprechend sind die Außenwände der
Rohrsegmente 17 gegenüber
den Außenwänden der
Grundkörpersegmente 16 nach
innen versetzt.
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Zur
Endmontage des Handbremshebels 2 wird auf die miteinander
verbundenen Halbschalen 15a, b ein Griff 24 aufgesetzt,
der im vorliegenden Fall aus einem Kunststoff Spritzteil besteht.
Dabei wird der Griff 24 auf den von den Rohrsegmenten 17 gebildeten
rohrförmigen
Ansatz des Handbremshebels 2 aufgesetzt. Die Innenkontur
des Griffs 24 ist dabei an die Außenkontur des rohrförmigen Ansatzes
angepasst. Die Konturen der Unterseiten des Griffs 24 in
deren hinteren Bereich sind an die Konturen der Absätze 23 angepasst,
so dass bei auf dem Handbremshebel 2 aufsitzendem Griff 24 dessen
untere Ränder 25 dicht
auf den Absätzen 23 aufliegen. Die
Wandstärke
des Griffs 24 ist so dimensioniert, dass dessen Außenwände bündig an
die Außenwandsegmente
der Grundkörpersegmente 16 anschließen.
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- 1
- Betätigungsvorrichtung
- 2
- Handbremshebel
- 3
- Lagerbock
- 4
- Lagerzapfen
- 5
- Aufnahme
- 5a
- Anschlusssegment
- 6
- Betätigungsstange
- 7
- Hohlraum
- 8
- Öffnung
- 9
- Druckknopf
- 10
- Feder
- 10a
- Kulissen
- 11
- Sperrklinke
- 11a
- Rastnase
- 12
- Sperrsegment
- 13
- Rastzahn
- 14
- Lagerzapfen
- 15a
- Halbschale
- 15b
- Halbschale
- 16
- Grundkörpersegment
- 17
- Rohrsegment
- 18
- Vertiefung
- 19
- Aufnahmebuchse
- 20
- Aufnahmebuchse
- 21
- Innenbuchse
- 22
- Lagerbuchse
- 23
- Absatz
- 24
- Griff
- 25
- Rand