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Die
Erfindung betrifft ein Computergehäuse mit einem Abschirmblech
mit mindestens einer Öffnung
zum Durchführen
einer Anschlussmöglichkeit, wobei
auf dem Abschirmblech eine elastische, leitfähige Dichtung angeordnet ist.
Die Erfindung betrifft außerdem
ein Herstellungsverfahren für
einen Computer.
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Computergehäuse der
oben genannten Art sind aus der US 2002/0088628 A1 bekannt.
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Insbesondere
Gehäuse
und Hauptplatinen nach dem ATX (advanced technology extended) sowie
BTX (balanced technology extended) Standard sehen einen Anschlussbereich
vor, über
den auf einer Hauptplatine angeordnete Anschlussmöglichkeiten
direkt von einer Gehäuseaußenseite
zugänglich sind.
Um eine elektrische Schirmung der Gehäuse zu bewirken, werden dabei
an die Anschlussmöglichkeiten
angepasste Abschirmbleche in eine Gehäuseöffnung für den Anschlussbereich eingesetzt.
Gemäß den Standards
muss daher jeder Hersteller von Hauptplatinen zu seinen Hauptplatinen
passende Abschirmbleche bereitstellen.
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Die
Bereitstellung von Gehäuseteilen
durch den Hersteller von Elektronikkomponenten, hier der Hauptplatine,
ist jedoch problematisch. Denn auf diese Weise wird der Gehäusehersteller
in seiner Gestaltungsfreiheit eingeschränkt und der Hauptplatinenhersteller
muss Aufgaben außerhalb
seines Kompetenzbereiches übernehmen.
In der Praxis haben sich daher nur wenige Typen von Abschirmblechen
am Markt durchgesetzt. Entsprechend standardisierte Abschirmbleche
werden von den Gehäuseherstellern
bereits vormontiert oder sind direkt in eine Gehäusewand integriert.
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Sollen
dennoch Hauptplatinen mit von diesem Defacto-Standard abweichenden
Anschlussmöglichkeiten
verwendet werden, muss entweder ein komplett anderes Gehäuse verwendet
werden oder ein bereits in einem Gehäuse montiertes Abschirmblech
muss durch ein anderes ersetzt werden. Im ersten Fall muss ein Hersteller
von Computersystem mehrere Gehäusetype
bereithalten, was zusätzlichen
Lageraufwand und Kosten verursacht. Die andere Lösung erfordert einen zusätzlichen,
in der Regel nur manuell zu vollziehenden Arbeitsschritt während der
Montage und ist daher ebenfalls mit höheren Kosten verbunden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein besonders flexibel einsetzbares
Computergehäuse
und ein besonders einfaches Herstellungsverfahren für einen Computer
zu beschreiben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Computergehäuse
der eingangs genannten Art gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Dichtung auf dem Abschirmblech
ein schirmendes Element im Bereich der Öffnung aufweist und das schirmende
Element über
eine Sollbruchstelle mit der Dichtung verbunden ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist eine Öffnung zum Durchführen einer
Anschlussmöglichkeit
zunächst
mit einem schirmenden Element einer Dichtung verschlossen. Da das
schirmende Element über
eine Sollbruchstelle mit der Dichtung verbunden ist, kann es leicht
aus der Dichtung entfernt werden, sodass eine Anschlussmöglichkeit durch
die Öffnung
im Abschirmblech zugänglich
wird. Dadurch ist es möglich,
zwei unterschiedliche Varianten eines Computersystems zu fertigen, die
dasselbe Computergehäuse
mit demselben Abschirmblech verwenden.
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Bei
einer ersten Variante ist die Anschlussmöglichkeit in dem Computersystem
nicht vorgesehen und das schirmende Element verbleibt in der Dichtung,
sodass das Computergehäuse
auch ohne die Anschlussmöglichkeit
elektrisch abgeschirmt ist. In der zweiten Variante weist das Computersystem die
Anschlussmöglichkeit
auf und das schirmende Element wird über die Sollbruchstelle aus
der Dichtung entfernt, sodass die Anschlussmöglichkeit durch die Öffnung im
Abschirmblech zugänglich
wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Anschlussmöglichkeit
auf einer Platine angeordnet und das schirmende Element wird durch Einsetzen
der Platine in das Computergehäuse
aus der Dichtung herausgebrochen.
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Wenn
das schirmende Element so präpariert ist,
dass es bereits durch das Einsetzen einer Platine mit einer Anschlussmöglichkeit
im Bereich der Öffnung
des Abschirmbleches aus der Dichtung herausgebrochen werden kann,
sind auf Seiten des Herstellers eines Computersystems keine zusätzlichen Schritte
während
der Montage der unterschiedlichen Varianten mehr nötig.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Dichtung
einen elastischen Schaumstoffkern und einen leitfähigen Gewebemantel
auf, wobei wenigstens der leitfähige
Gewebemantel im Bereich des schirmenden Elementes vorgestanzt ist.
Eine derartige Dichtung stellt ein sicheren elektrischen Kontakt
zwischen den Anschlussmöglichkeiten
und dem Computergehäuse her, wodurch
die Schirmung und elektrische Erdung der Anschlussmöglichkeiten
verbessert wird. Durch den elastischen Schaumstoffkern können dabei
Toleranzen in der Fertigung ausgeglichen werden.
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Die
Aufgabe wird ebenfalls durch ein Herstellungsverfahren für einen
Computer mit den folgenden Schritten gelöst:
- – Bereitstellen
eines Computergehäuses
mit einem Abschirmblech mit mindestens einer Öffnung,
- – Befestigen
einer elastischen, leitfähigen
Dichtung mit einem über
eine Sollbruchstelle befestigten, schirmenden Element im Bereich
der Öffnung,
- – Einsetzen
einer Platine mit einer darauf angeordneten Anschlussmöglichkeit
in das Computergehäuse
und
- – Herausbrechen
des schirmenden Elementes durch die Anschlussmöglichkeit beim Einsetzen der
Platine.
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Weitere
Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1,
eine Explosionszeichnung eines Computersystems gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung,
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2,
einen Querschnitt durch eine Rückwand
eines Gehäuses
des Computersystems gemäß der Ausgestaltung
der Erfindung.
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1 zeigt
ein Computergehäuse 1 mit
einem in eine Rückwand 2 integriertes
Abschirmblech 3. Das Abschirmblech 3 kann beispielsweise
in die Rückwand 2 eingeschraubt,
eingenietet oder eingeklemmt sein. Alternativ ist es auch möglich, dass
das Abschirmblech 3 ein integraler Bestandteil der Rückwand 2 ist,
das heißt,
dass die Rückwand 2 einstückig gefertigt
ist. Das Abschirmblech 3 weist fünf Öffnungen 4 zum Durchführen von
Anschlussmöglichkeiten
auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwei runde Öffnungen 4 vorgesehen,
die beispielsweise zum Anschluss einer Tastatur und einer Maus dienen
können,
sowie drei rechteckige Öffnungen 4, die
beispielsweise zum Anschluss von zwei seriellen und einem parallelen
Gerät dienen
können.
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Vor
der Montage wird-, beispielsweise durch einen Computergehäusehersteller
oder einen Computersystemhersteller, eine Dichtung 5 auf
die Innenseite des Abschirmblechs 3 aufgeklebt. Im Ausführungsbeispiel
besteht die Dichtung 5 aus einem elastischen Schaumstoffkern,
der von einem leitfähigen Gewebemantel
umgeben ist. In der Dichtung 5 sind zum Einen Öffnungen 6 für die runden
Anschlussmöglichkeiten 4 vorgesehen,
und zum Anderen schirmende Elemente 7 im Bereich der rechteckigen Öffnungen 4 des
Abschirmbleches 3. Die schirmenden Elemente 7 weisen
Sollbruchstellen 11 auf. Dazu kann die Dichtung 5 beispielsweise
vorgestanzt sein, sodass der Gewebemantel bereits durchtrennt ist, der
elastische Schaumstoffkern der schirmenden Elemente 7 jedoch
noch an Sollbruchstellen eine Verbindung zu der umgebenden Dichtung 5 aufweist.
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Eine
Hauptplatine 8, die in dem Ausführungsbeispiel in das Computergehäuse 1 eingesetzt werden
soll, weist eine erste Anschlussmöglichkeit 9 und eine
zweite Anschlussmöglichkeit 10 auf.
Die erste Anschlussmöglichkeit 9 dient
zum Anschließen von
Tastatur und Maus und befindet sich im Bereich der runden Öffnungen 4 beziehungsweise 6.
Im Ausführungsbeispiel
ist die erste Anschlussmöglichkeit 9 bei
allen möglichen
Varianten der Hauptplatine 8 vorgesehen. Die erste Anschlussmöglichkeit 9 kann durch
die Öffnungen 4 und 6 des
Abschirmbleches 3 beziehungsweise der Dichtung 5 von
außen
erreicht werden.
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Die
zweite Anschlussmöglichkeit 10 dient zum
Anschließen
eines Gerätes
mit einer parallelen Schnittstelle wie etwa einem Drucker. Da nicht
alle möglichen
Varianten der Hauptplatinen 8 eine solche zweite Anschlussmöglichkeit 10 vorsehen,
ist der Bereich der zugehörigen
unteren rechteckigen Öffnung 4 im
Abschirmblech 3 durch ein schirmendes Element 7 in
der Dichtung 5 verschlossen. Beim Einsetzen der Hauptplatine 8 mit
einer darauf angeordneten zweiten Anschlussmöglichkeit 10 wird
das schirmende Element 7 entlang einer Sollbruchstelle 11 aus
der Dichtung 5 herausgebrochen. Sofern die Sollbruchstelle 11 bereits
bei der Herstellung der Dichtung 5 entsprechend vorbereitet
wurde, ist ein Herausbrechen des schirmenden Elementes 7 durch
das Einsetzen der Hauptplatine 8 mit der darauf angeordneten
zweiten Anschlussmöglichkeit 10 selbst
möglich. Ein
zusätzlicher
Arbeitsschritt ist hierzu nicht nötig.
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2 zeigt
einen Querschnitt durch die Rückwand 2 des
Computergehäuses 1 gemäß der Ausgestaltung
der Erfindung. In dem Querschnitt ist zu Erkennen, wie das im Ausführungsbeispiel
unten angeordnete schirmende Element 7 durch die zweite Anschlussmöglichkeit 10 aus
der Dichtung 5 herausgebrochen wird, während ein weiteres schirmendes Element 7 im
oberen Bereich der Dichtung 5 auch nach der Montage der
Hauptplatine 8 in dem Computergehäuse 1 in der Dichtung 5 verbleibt.
Somit ist das Computergehäuse 1 elektrisch
geschirmt, obwohl das Abschirmblech 3 eine Öffnung 4 im
oberen Bereich aufweist. Diese obere Öffnung 4 ist jedoch durch
das schirmende Element 7 der Dichtung 5 abgedichtet.
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Durch
einen leitenden Gewebemantel 12, der auf einem Schaumstoffkern 13 der
Dichtung 5 angeordnet ist wird ein sicherer elektrischer
Kontakt zwischen dem Kragen der zweiten Anschlussmöglichkeit 10 und
dem elektrisch leitfähigen
Abschirmblech 3 und damit der Rückrand 2 hergestellt.
Dabei sorgt der elastische Schaumstoffkern 13 der Dichtung 5 zugleich
für einen
Toleranzausgleich zwischen dem Computergehäuse 1 und der darauf
angeordneten Hauptplatine 8.
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Obwohl
das Ausführungsbeispiel
das Verschließen
von Öffnungen 4 im
Bereich von Anschlussmöglichkeiten 9 und 10 einer
Hauptplatine 8 zeigt, können
Abschirmbleche 3 mit Öffnungen 4,
die über
schirmende Elemente 7 einer Dichtung 5 verschlossen
werden, auch in anderen Bereichen eines Computergehäuses 1 angeordnet
sein. Beispielsweise können Öffnungen
auch im Bereich von Erweiterungskarten oder von vorne zugänglichen
Anschlussmöglichkeiten
vorhanden sein.
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- 1
- Computergehäuse
- 2
- Rückwand
- 3
- Abschirmblech
- 4
- Öffnung (im
Abschirmblech)
- 5
- Dichtung
- 6
- Öffnung (in
der Dichtung)
- 7
- schirmendes
Element
- 8
- Hauptplatine
- 9
- erste
Anschlussmöglichkeit
- 10
- zweite
Anschlussmöglichkeit
- 11
- Sollbruchstelle
- 12
- leitender
Gewebemantel
- 13
- Schaumstoffkern