-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen zweiseitig zu öffnenden Behälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Insbesondere im Bereich der Mittelkonsole von Kraftfahrzeugen ist es wünschenswert, dass sowohl Fahrer als auch Beifahrer Zugriff zu dem in der Mittelkonsole untergebrachten Fächern bzw. Behältern haben. Von daher ist es ergonomisch ungünstig, wenn sich entsprechende Behälter lediglich seitlich zu einem einzigen Insassen verschwenken lassen.
-
Daher ist es wünschenswert, dass alternativ, beispielsweise auf Knopfdruck, sich ein entsprechender Deckel zu dem jeweiligen Insassen hin öffnet.
-
Problematisch an solchen Anordnungen ist allerdings, dass üblicherweise wenig Bauraum zur Verfügung steht und der Öffnungsmechanismus möglichst gewichtssparend sein soll.
-
Die
DE 102 47 453 A1 zeigt einen zweiseitig zu öffnenden Behälter, versehen mit einem Deckel und einem Behälterfach. Dieser umfasst eine erste, im Behälterfach drehbar gelagerte Schwenkachse, eine bezüglich des Behälterfachs drehfest gelagerte Schwenkachse, die im Wesentlichen parallel und beabstandet zur ersten Schwenkachse ist, mindestens ein Verbindungselement zwischen der ersten und zweiten Schwenkachse, wobei das Verbindungselement eine erste Lagerstelle im Bereich der ersten Schwenkachse, mit welcher das Verbindungselement drehfest mit der ersten Schwenkachse und arretierbar zum Deckel ist, und eine zweite Lagerstelle im Bereich der zweiten Schwenkachse, mit welcher das Verbindungselement bezüglich des Behälterfachs arretierbar und drehbar an der zweiten Schwenkachse gelagert ist. Nachteilig hieran ist, dass je nach Schwenkung um eine bestimmte Achse die bewegte Masse unterschiedlich ist, da bei der einen Öffnungsrichtung die Masse des Verbindungselementes mitgeschwenkt wird und im anderen Falle nicht. Hierdurch ergibt sich eine Asymmetrie im Öffnungsverhalten.
-
Die
DE 101 51 704 A1 zeigt einen Deckelöffnungsmechanismus sowie eine Fahrzeugmittelkonsole. Dort ist beispielsweise ein Mechanismus gezeigt, welcher auf Knopfdruck ein händisches Hochklappen eines zweiseitig zu öffnenden Deckels ermöglicht, wobei ein sicheres öffnen, beispielsweise durch Federkraft allein, in dieser genannten Ausführungsform nicht möglich ist.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein sicheres Aufstellverhalten bei unter Umständen schweren mehrschaligen gepolsterten Deckeln, wie sie bei hochwertigen Fahrzeugen zu finden sind, zu gewährleisten. Außerdem soll ein sicherer Anschlag eines aufgestellten Deckels im geöffneten Zustand gegeben sein, der auch vor hohen Missbrauchskräften schützt.
-
Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Schwenkbewegung des Deckels gezielt zu dämpfen, da dies insbesondere bei hochwertigen Kraftfahrzeugen wünschenswert ist.
-
Diese Aufgaben werden durch einen zweiseitig zu öffnenden Behälter nach Anspruch 1 gelöst.
-
Dieser zeigt einen zweiseitig zu öffnenden Behälter, insbesondere für Kraftfahrzeuginnenräume, enthaltend ein Ablagefach und ein damit schwenkbar verbundenen Deckel, wobei an zwei sich gegenüberliegenden Seiten des Behälters Schwenkachsen vorgesehen sind, um welche der Deckel alternativ schwenkbar ist und jeweils mindestens ein einer bestimmten Schwenkachse zugeordneter Arretierhebel vorgesehen ist zum federbetätigten Anheben durch Abgleiten auf einer zugeordneten Kulisse des Ablagefaches und Halten des Deckels in der jeweiligen Endlage des um die zugeordnete Schwenkachse geschwenkten Deckels.
-
Ferner ist vorgesehen, dass der mindestens eine Arretierhebel in geschlossener Stellung des Deckels (d. h. in Nichtgebrauchsstellung) am Deckel gesichert verschwenkt ist, so dass dieser bei geöffnetem Deckel für die Insassen praktisch nicht sichtbar ist.
-
Durch das alternative Ineingriffbringen der Schwenkachsen wird das Öffnen zu einem bestimmten Bediener hin ermöglicht. Ein federbetätigter Arretierhebel sorgt dann – vorzugsweise durch ein Abgleiten auf einer zugeordneten Kulisse des Ablagefaches – dafür, dass der Deckel federbetätigt angehoben wird und dann in der zugeordneten Endlage arretiert gehalten wird.
-
Somit ist ein sicheres gleichmäßiges Aufstellverhalten auf beiden Seiten des Behälters möglich. Die auf den Arretierhebel wirkende Öffnungsfeder kann hierbei unterschiedlichen Deckelgewichten angepasst werden. Diese vorzugsweise als Aufstellarme ausgeführten Arretierhebel bieten zusätzlich die Möglichkeit der Verkrallung am Endanschlag und damit eine hohe Sicherheit gegen Missbrauchskräfte.
-
Für die vorliegende Erfindung – allerdings auch prinzipiell für andere, ohne Arretierhebel ausgestattete Behälter – ist in vorteilhafter Weiterbildung eine getriebegeführte Dämpfungsanordnung vorgesehen, welche weiter unten nochmals näher erläutert wird.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung werden in den anhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass eine sich am Deckel abstützende Feder zum Verdrehen des mindestens einen Arretierhebels bezüglich des Deckels vorgesehen ist. Vorzugsweise sind pro Seite des Behälters zwei Arretierhebel vorgesehen, welche in den jeweiligen Eckbereichen des Deckels bzw. des Behälters angeordnet sind, um so die Nutzbarkeit des Stauraums nicht einzuschränken. Die Arretierhebel sind vorzugsweise bezüglich des Deckels drehbar gelagert. Hierfür ist mindestens eine sich am Deckel abstützende Feder zum Verdrehen des mindestens einen Arretierhebels bezüglich des Deckels vorgesehen. Diese Feder kann beispielsweise als Torsionsfeder, vorzugsweise als Spiralfeder ausgeführt sein.
-
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sehen vor, dass der mindestens eine Arretierhebel eine Nase zum formschlüssigen Eingriff in einen korrespondieren Hinterschnitt zum Halten des Deckels in der Endlage des um die zugeordnete Schwenkachse geschwenkten Deckels aufweist. Hierzu weist das Ablagefach vorzugsweise eine zu dem Arretierhebel korrespondierende Abgleitbahn mit am Ende der Abgleitbahn angeordnetem Hinterschnitt zum Halten des Deckels in dieser Endlage auf. Um Reibgeräusche bzw. eine vorzeitige Abnutzung der Abgleitkulisse bzw. des Arretierhebels zu verhindern, kann vorzugsweise insbesondere die Abgleitkulisse mit einem reibungsvermindernden Kunststoff versehen sein. Besonders vorzugsweise sind pro Seite jeweils zwei Kulissen vorgesehen, um somit ein gleichmäßiges Aufstellen und eine besonders hohe Sicherheit gegen Missbrauchskräfte zu erreichen.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass die Schwenkachse als mindestens ein Achsbolzen vorgesehen ist, welcher in eine zugeordnete Lagerstelle der Schwenkachse einführbar ist. Hiermit wird das ”alternative” Eingreifen einer bestimmten Schwenkachse vorzugsweise gewährleistet.
-
Der Arretierhebel wiederum, welcher in der ”Nichtgebrauchstellung” im Deckel verschwenkt ist, wird vorzugsweise formschlüssig bei geschlossener Stellung des Deckels fixiert. Hierzu sind vorzugsweise Mittel zum formschlüssigen Halten (beispielsweise einfache Bolzen) des Arretierhebels vorgesehen.
-
In einer besonders vorzugsweisen Ausführungsform werden diese Mittel zum formschlüssigen Halten des Arretierhebels sowie die Achsbolzen der dem Arretierhebel zugeordneten Schwenkachse so gestaltet, dass diese nur alternativ in Eingriff bringbar sind. Dies heißt, dass bei dem Eingriff einer bestimmten Schwenkachse der zugeordnete, vorzugsweise auf der selben Seite befindliche Arretierhebel außer Eingriff gebracht wird und somit ein Abgleiten an der Kulisse des Ablagefaches und ein Einhaken zum Halten der Endstellung ermöglicht. Andererseits wird auf der jeweils anderen Seite dann die Schwenkachse nicht in Eingriff gebracht sein und entsprechend der dortige Arretierhebel durch die dann in Eingriff gebrachten Mittel zum formschlüssigen Halten am Deckel gehalten.
-
Dieser ”alternative” Eingriff ist vorzugsweise über eine Winkellaschenanordnung gewährleistet. Hierzu greift mindestens ein Achsbolzen einer Schwenkachse in eine zugeordnete Winkellasche ein, welche mit den zugeordneten Mitteln zum formschlüssigen Halten des Arretierhebels ebenfalls verbunden ist. Somit wird eine ”alternative” Translation der entsprechenden Bolzen erreicht. Besonders vorzugsweise sind pro Seite (d. h. pro Schwenkachse) zwei Winkellaschen vorgesehen, welche gegensinnig zueinander verdrehbar sind. Die Winkellaschen sind vorzugsweise über Drucktasten an der Außenseite des Behälters betätigbar.
-
Der erfindungsgemäße Deckel ist vorzugsweise mit einem hochwertigen Material kaschiert, insbesondere mit Leder oder Holz. Für die Behälterform sind mehrere Möglichkeiten gegeben. Es kann sich bei diesem Behälter auch um den ”obersten” Behälter mehreren übereinander befindlicher Behälter handeln, beispielsweise zur Ablage von Schlüsseln bzw. Mobiltelefonen in der Mittelkonsole eines Kraftfahrzeuges. Die Höhe des Behälters ist insofern nicht zwangsläufig quaderförmig, es sind auch in jeder Raumrichtung abgeschrägte bzw. abgeflachte Anordnungen möglich.
-
Im Folgenden wird nochmals auf einen Mechanismus zur Steuerung bzw. Dämpfung der Aufstell- und Schließbewegung eines zweiseitig zu öffnenden Behälters eingegangen. Hierbei ist lediglich wichtig, dass zwei alternative Schwenkachsen gegeben sind, der übrige Mechanismus muss nicht zwangsweise (allerdings ist dies vorteilhaft) mit Arretierhebeln realisiert sein.
-
Der Deckel ist vorzugsweise über ein Getriebe mit einem Dämpfer bzw. einer Dämpfanordnung verbunden. Hierdurch ergibt sich für die Fahrzeuginsassen ein ”wertiges” Gefühl, da der entsprechende Deckel mit einer vom Konstrukteur zu wählenden Gegenkraft bzw. Gegenkraftverlauf schließbar ist. Dies trifft insbesondere für eine ”Verlangsamung” beim Öffnen zu, wodurch auch der Verschleiß vom Deckel verringert wird.
-
Es ist somit möglich, einerseits – beispielsweise durch hohe Federkräfte – erzeugte sichere Aufstellungen in den Endlagen zu erreichen und hierbei durch gegenwirkende Dämpfkräfte trotzdem ein ”verlangsamtes” Öffnen zu erreichen.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann der Dämpfer als Rotationsdämpfer ausgeführt sein. Dieser Rotationsdämpfer kann – wie auch alle anderen in Frage kommenden Dämpfer – in eine oder zwei Richtungen wirkend sein, so dass sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen eine Dämpfung möglich ist (vorzugsweise allerdings nur beim Öffnen).
-
Vorzugsweise weist das Getriebe mindestens einen Zahnriemen zur Übertragung von auf dem Deckel wirkenden Kräften und Momenten auf. Das Getriebe kann weiterhin ein Zahnrad bzw. Zahnsegment aufweisen, welches einerseits mit dem Zahnriemen verbunden ist und andererseits beispielsweise mit dem Dämpfer bzw. Rotationsdämpfer.
-
Auf diese Weise wird es – insbesondere durch den Zahnriemen – möglich, den sehr knapp bemessenen Bauraum im Bereich der Schwenkachse nicht zu ”überfrachten” und somit die Kräfte bzw. Momente aus diesem Gebiet ”herauszuleiten”. Somit wird eine stabile und einfach zu konstruierende Dämpfungskonstruktion erreicht.
-
Vorzugsweise ist jeder Schwenkachse mindestens ein Getriebe und ein Dämpfer zugeordnet, allerdings ist es auch durchaus möglich (insbesondere bei großflächigen Deckeln) auf jeder Stirnseite des Deckels jeweils ein einzelnes Getriebe unterzubringen.
-
Eine weitere Variante zum Einbau von Dämpfern ist ebenfalls kleinbauend. Hierzu können die Arretierhebel, welche eine Relativbewegung gegenüber dem Deckel ausführen, mit Rotationsdämpfern gekoppelt werden.
-
Hierzu kann beispielsweise an einem Arretierhebel ein Rotationsdämpfer befestigt sein, welcher somit eine Relativbewegung zwischen Deckel und Arretierhebel aufweist und eine Dämpfung dieser Relativbewegung bewirkt.
-
Besonders vorteilhaft ist das Verbinden zweier Arretierhebel auf derselben Seite über eine Stange oder dergleichen. Hier ist es auch möglich, mehrere Rotationsdämpfer anzubringen, welche die Relativbewegung dieser Stange (welche hier an den Arretierhebeln befestigt ist) gegenüber dem Deckel dämpft.
-
Die Erfindung wird nun anhand mehrerer Figuren erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Behälters, wobei die oberste Lage des Deckels abgenommen ist,
-
2 eine Draufsicht des Gegenstands nach 1 in der ”Nichtgebrauchsstellung”
-
3a–3e Schnitte bzw. Ansichten des Gegenstandes nach 2,
-
4 eine Draufsicht des Gegenstandes nach 1 bei gedrückter Drucktaste 14a,
-
5a und 5b Ansichten des erfindungsgemäßen Behälters in geöffneter Stellung,
-
6 Details zum Arretierhebel und
-
7 Details zur Dämpfung in einer ersten Variante,
-
8 Details zur Dämpfung in einer zweiten Variante.
-
1 zeigt einen erfindungsgemäßen zweiseitig zu öffnenden Behälter 1, wobei zur Veranschaulichung die oberste Deckschicht abgenommen ist. Diese oberste Deckschicht kann eine Kaschierung aus einem hochwertigen Material wie beispielsweise Leder oder Holz sein. Der oben gezeigte Deckel ist somit aus Herstellungsgründen mehrteilig. Die hier dargestellte Form soll lediglich beispielhaft sein, das Ablagefach muss keine Quaderform besitzen, sondern kann in praktisch jeder Raumrichtung abfallend angeordnet sein, um den Platzbedürfnissen, beispielsweise in dem Innenraum eines Kraftfahrzeuges zu genügen.
-
Der hier gezeigte Behälter 1 ist ein Behälter zur Montage in der Mittelkonsole eines Kraftfahrzeuges, insbesondere zur guten Zugänglichkeit von Kleingegenständen wie Mobiltelefonen etc.
-
Der Behälter besteht aus einem Ablagefach 2 sowie einem Deckel 3. Ferner weist der Behälter 1 eine erste Seite 4a und eine zweite Seite 4b auf, wobei diese Seiten jeweils zu Fahrzeuginsassen hin orientiert sind.
-
Es handelt sich bei dem in 1 – 7 gezeigten Gegenstand um einen zweiseitig zu öffnenden Behälter 1, insbesondere für Kraftfahrzeuginnenräume, enthaltend ein Ablagefach 2 und einen damit schwenkbar verbundenen Deckel 3, wobei an zwei sich gegenüberliegenden Seiten 4a, 4b des Behälters Schwenkachsen 5a, 5b vorgesehen sind, um welche der Deckel 3 alternativ schwenkbar ist und jeweils mindestens ein einer bestimmten Schwenkachse zugeordneter Arretierhebel 6a, 6b vorgesehen ist zum federbetätigten Anheben und Halten des Deckels 3 in der jeweiligen Endlage (s. insbesondere 5a) des um die zugeordnete Schwenkachse 5a, 5b geschwenkten Deckels.
-
2 sowie die hierauf bezogenen 3a–3e zeigen die ”Nichtgebrauchstellung” des erfindungsgemäßen Behälters.
-
4 sowie die hierauf bezogenen 5a bzw. 5b zeigen die anfangsbetätigte Stellung (5a) bzw. die Gebrauchsstellung in der Endlage (5a bzw. 5b).
-
Besonders wichtige Details werden in 6 und 7 gezeigt.
-
Im Folgenden wird das Behältnis im Einzelnen beschrieben, wobei auf die o. g. Figuren nicht zwangsweise chronologisch eingegangen wird.
-
4 zeigt eine Draufsicht (ohne oberste Schicht des Deckels) auf den Behälter, bei dem eine erste Drucktaste 14a ausgelöst ist. Diese Drucktaste ist translatorisch und rückfedernd zu betätigen. Die im Folgenden beschriebene Anordnung ist voll symmetrisch ausgeführt, wobei die erste Seite mit 4a und die zweite Seite mit 4b bezeichnet wird. Die Drucktaste 14a ist mit zwei Winkellaschen 13a.1 und 13a.2 verbunden. Diese Winkellaschen 13a.1 und 13a.2 drehen sich gegensinnig zueinander. Die Winkellaschen sind jeweils mit Achsbolzen (10a, dieser besteht aus den Teilen 10a.1 und 10a.2; 10b, bestehend aus 10b.1 und 10b.2) einerseits bzw. Mittel (12a, bestehend aus 12a.1 und 12a.2 sowie 12b, bestehend aus 12b.1 und 12b.2) zum formschlüssigen Halten von Arretierbolzen andererseits verbunden. So ist beispielsweise die Winkellasche 13a.2 einerseits gelenkig mit dem translatorisch geführten Teil 10a.2 verbunden. Diese Winkellasche 13a.2 ist außerdem mit einem Mittel 12a.2 zum formschlüssigen Halten des ersten Arretierhebels 6a verbunden. Dieser Arretierhebel ist gegen die Kraft bzw. des Moments einer Feder 7a gegen den Deckel gepresst.
-
In der geschlossenen Stellung (s. beispielsweise 2 oder auch 3b), welche einen Schnitt gem. B-B zeigt, ist der Arretierhebel 6a unausgelenkt, da er von dem Mittel 12a.2 entsprechend formschlüssig gehalten ist. Entsprechendes gilt auch für die übrigen Arretierhebel 6a', 6b sowie 6b'. Insgesamt sind pro Seite zwei Arretierhebel mit entsprechender Feder bzw. entsprechenden Mitteln zum formschlüssigen Halten vorgesehen.
-
Die Achse 5a weist Achsbolzen 10a mit einem ersten Achsbolzenteil 10a.1 sowie einem zweiten Achsbolzenteil 10a.2 auf, welche in entsprechende Lagerstellen translatorisch einführbar sind, um somit die Schwenkbarkeit um diese Schwenkachse zu gewährleisten. So ist beispielsweise der Achsbolzenteil 10a.2 in die Lagerstelle 11a (s. 7) einschiebbar und somit um diese schwenkbar. Entsprechendes gilt selbstverständlich für die Schwenkachse 5b, da hier insofern eine symmetrische Anordnung gegeben ist.
-
Details zu dem Arretierhebel sind insbesondere in 6 gezeigt, hier ist am Beispiel des Arretierhebels 6b' bzw. der zugeordneten Feder 7 die Anordnung nochmals genauer erkennbar, außerdem sind auch das Teil 10b.1 des Achsbolzens der Schwenkachse 5b sowie das Fixierbolzenteil 12b.1 zu sehen.
-
Wichtig ist nun, dass die Mittel zum formschlüssigen Halten 12a, 12b der zugeordneten Arretierhebel 6a, 6b sowie die Achsbolzen 10a, 10b der dem Arretierhebel zugeordneten Schwenkachse 5a, 5b so gestaltet sind, dass diese nur alternativ in Eingriff bringbar sind.
-
Dies wird im Folgenden anhand des Funktionsablaufs beschrieben.
-
So wird durch Betätigen der ersten Drucktaste 14a gem. 4 die erste Schwenkachse 5a außer Eingriff gebracht, d. h. die Achsbolzenteile 10a.1 und 10a.2 werden aus den korrespondierenden Lagerstellen im Deckel herausgezogen. Parallel hierzu erfolgt durch die Winkellaschen ein Schieben der Mittel zum Fixieren der Arretierhebel 12a.1 sowie 12a.2, sodass diese nicht gelöst werden. Es kommt außerdem durch diesen Druck auf die erste Drucktaste zu einer entsprechenden Gegenbewegung bei den Winkellaschen 13b.1 und 13.b.2. Die Achsbolzenteile 10b.1 bzw. 10b.2 werden sicher in die korrespondierenden Lagerstellen gesteckt, so dass die Schwenkachse 5b voll funktionstüchtig ist. Außerdem wird durch die Winkellaschen 13b.1 bzw. 13b.2 bewirkt, dass die als Fixierbolzen ausgeführten Mittel 12b.1 und 12b.2 ”nach innen” gezogen werden, also der Formschluss zu den unter Federdruck stehenden Arretierhebeln 6b und 6b' aufgehoben wird. Hierdurch kommt es zu einer Schwenkbewegung dieser Arretierhebel 6b und 6b' nach unten. Es erfolgt daraufhin ein Abgleiten der hakenartig ausgeführten Nase der Arretierhebel 6b bzw. 6b'.
-
Ausgangspunkt dieser Bewegung ist 3b. Durch das nach unten Bewegen der Arretierhebel 6b bzw. 6b' gleiten die hakenartigen Nasen dieser Arretierhebel an entsprechenden Abgleitbahnen ab. Der Arretierhebel 6b gleitet hierbei an der Abgleitbahn 9b ab. Hierdurch kommt es zu einem Aufstellen des Deckels bis in die in 5a gezeigte Offenstellung. In dieser Endlage wird durch die Nase des Arretierhebels 6b, welche Formschluss zu einem korrespondierenden Hinterschnitt 8b herstellt, die Endlage sicher gehalten.
-
Insgesamt ist die Anordnung, wie bereits oben erwähnt, symmetrisch angeordnet, so dass bei entsprechendem Druck auf die gegenüberliegende Taste 14b sich genau die umgekehrten Verhältnisse einstellen würden.
-
Durch ein ”händisches” Herunterpressen des Deckels wird später die in 2 gezeigte Nichtgebrauchsstellung dann wieder hergestellt, in welche sämtliche der Arretierhebel 6a, 6a', 6b, 6b' formschlüssig gehalten werden durch entsprechende Fixierbolzen, die Winkellaschen bzw. Tasten kehren dann auch federgeführt in Ausgangsstellung zurück.
-
Das Herunterdrücken bzw. Zurückschwenken des Deckels wird vorliegend durch ein besonderes Getriebe gedämpft. Hierbei greift eine Nase 3b eines Deckelteils 3a (welches Teil des Deckels 3 ist) in eine Lagerstelle 11b formschlüssig ein. Die entsprechenden Verhältnisse sind für die gegenüberliegende Lagerstelle 11a gegeben. Diese Lagerstelle ist drehfest mit einem Ritzel 19b verbunden. Dieses Ritzel ist von einem Zahnriemen 17b umschlossen, welcher andererseits ein Ritzel eines Zahnsegmentes 18b kämmt. Dieses Zahnsegment 18b kämmt wiederum einen einseitig (vorzugsweise nur beim Öffnen, allerdings sind beide Richtungen möglich) wirkenden Dämpfer 16b, welcher als Rotationsdämpfer ausgeführt ist.
-
Hierdurch wird die Schwenkbewegung des Deckels entsprechend gedämpft, so dass es (trotz der hohen Federkräfte der Federn 7) nicht zu einem ruckartigen ”Aufschlagen” des Deckels 3 kommt.
-
Vorteilhaft an dieser Gestaltung ist, dass durch die Anordnung des Getriebes aus den Teilen 19b, 17b, 18b ein ”Herausführen” von Kräften bzw. Momenten aus dem Bereich der Schwenkachse erfolgt. Somit kann an einem Ort, welcher Bauraumkritisch ist, ein hochqualitativer Dämpfer 16b eingebaut werden.
-
Insbesondere durch den Zahnriemen 17b ist dieses ”Herausführen” aus dem engen Bauraumbereich gegeben.
-
Die Ausgangslage des Getriebes in der Nichtgebrauchstellung ist in 3d besonders gut zu sehen (dies korrespondiert also zu dem in 2 gezeigten Zustand der Nichtgebrauchsstellung). Entsprechend ist in 5b der ”aufgeschwenkte” Zustand gut erkennbar (dies ist eine Draufsicht des nicht montierten Behälters von der Stirnseite aus), die entsprechende Schnittansicht gem. B-B mit geöffnetem Deckel ist in 5a zu sehen.
-
8 zeigt eine weitere Alternative der Dämpfung. Hierbei sind zwei Arretierhebel vorgesehen (in 8 unten), beispielsweise Arretierhebel 6a links. Diese sind über eine Stange 20 miteinander verbunden. Auf dieser Stange sind drei Rotationsdämpfer 21 angeordnet.
-
Bei einem Auslenken der Arretierhebel kommt es zu einer relativen Drehbewegung zwischen der Stange 20 im Inneren der Rotationsdämpfer sowie deren Außenmantel, welcher fest im Deckelinneren angebracht ist. Hierdurch wird die Drehbewegung entsprechend gedämpft.
-
Vorteilhaft hierbei ist, dass durch Wahl der Anzahl der Rotationsdämpfer die gewünschte Dämpfung mit Standardbauteilen eingestellt werden kann.