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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Behandlung hochviskoser
Produkte der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, insbesondere
mit faserigen und stückigen
Beimengungen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Röhren-Wärmeaustauscher
zur Durchführung
des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Nebenanspruchs 3.
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STAND
DER TECHNIK
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In
der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie
ist die thermische Behandlung von Produkten, beispielsweise deren
Kühlung
oder Erwärmung,
eine zentrale verfahrenstechnische Aufgabe. Besondere Anforderungen
an die Wärmeaustauscher
stellen hier hochviskose Produkte, insbesondere dann, wenn diese
Produkte faserige oder stückige
Beimengungen enthalten. Als Beispiel für derartige Produkte und ihre
thermische Behandlung seien hier beispielhaft im Bereich der Food-Herstellung und -Verarbeitung
die Kühlung
von Suppen, Soßen
und Fertiggerichten, die Kühlung
oder die Erhitzung von Fruchtzubereitungen und die Kühlung von
Fleischmassen genannt. Auf dem Gebiet der Saftherstellung und -verarbeitung
sind beispielsweise das Kühlen
oder das Anwärmen
von Konzentraten und Pürees
sowie die Maische-Vorwärmung
bzw. -Erhitzung zu nennende Aufgaben. Im Bereich der Milchverarbeitung
sind die Kühlung
von Milchprodukten mit Fruchtanteil (Joghurt, Quark, Kefir) und
die Kühlung
von Frischkäsen mit
Kräutern
und Gemüsen
sowie das Erhitzen von Milchkonzentraten weitere beispielhaft zu
nennende Aufgaben.
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Zur
thermischen Behandlung der in Rede stehenden hochviskosen Produkte
der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie,
die u.U. faserige oder stückige
Beimengungen enthalten, sind nicht alle grundsätzlich zur Verfügung stehenden
Wärmeaustauschertypen
geeignet. So findet der kostengünstigste Wärmeaustauscher typ,
der Platten-Wärmeaustauscher,
seine verfahrenstechnische Begrenzung auf homogene Produkte mit
niedriger bis mittlerer Viskosität.
Der sog. Rohrbündel-Wärmeaustauscher mit mehreren
parallel geschalteten Wärmeaustauscherrohren,
die jeweils endseitig in einer sog. Rohrträgerplatte ausmünden, ist
zwar gleichfalls kostengünstig, er
ist jedoch nur bedingt geeignet für Produkte mit hohen Viskositäten und
neigt insbesondere zur Verstopfungsanfälligkeit bei faserigen und
stückigen
Beimengungen.
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Von
den Wärmeaustauschertypen
mit feststehenden Wärmeaustauschkanälen ist
der sog. Einrohr-Röhren-Wärmeaustauscher,
bei dem das thermisch zu behandelnde Produkt die Innenseite eines einen
Innenkanal bildenden einzigen Wärmeaustauscherrohres
berührt
und bei dem ein Wärmeträgermedium
in einem von einem Außenmantel
umgebenden Außenkanal
die Außenseite
dieses Wärmeaustauscherrohres
vorzugsweise im Gegenstrom beaufschlagt, eine Ausführungsform
(sog. Monorohr/monotube), die die geringste Verstopfungsanfälligkeit von
den bisher genannten Wärmeaustauschertypen aufweist.
Allerdings ergeben sich Theologische und thermische Probleme bei
der Auslegung und dem Betrieb dieses Wärmeaustauschertyps, und die
relativ großen
Produktvolumina dieses Einrohr-Röhren-Wärmeaustauschers
werfen insbesondere bei hochwertigen Produkten zusätzliche
Probleme auf, die beispielsweise ein Molchen des Produktweges erforderlich
machen.
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Schließlich ist
noch ein weiterer Wärmeaustauschertyp
zu nennen, der sog. „Schabe"-Wäremeaustauscher,
bei dem die Wärmeaustauscher-Wände besonders
ausgebildet sind zur Bewegung, wobei diese Bewegung in erster Linie
dem Transport des hochviskosen und ggf. mit faserigen und stückigen Beimengungen
versehenen Produktes dient. Die bewegte Wärmeaustauscher-Wand kann beispielsweise
ein Schraubenförderer
(Förderschnecke;
Rohrschnecke) sein, der im Innern eines Rohres angeordnet ist und
beispielsweise über
seine hohle Welle innenseits und über das ihn umhüllende Rohr außenseits
mit einem Wärmeträgermedium
beaufschlagt werden kann. Derartige Aggregate sind zwangsläufig konstruktiv
sehr aufwändig,
da die bewegten Wärmeaustauscher-Wände gelagert und
angetrieben werden müssen.
Die hierzu notwendigen Lager- und Antriebsmittel erfordern neben
einem einmaligen relativ hohen Kostenaufwand laufende Wartungs-
und Ersatzteilkosten. Darüber
hinaus sind diese herkömmlichen
Schraubenförderer
in der Regel für
den Betrieb bei Atmosphärendruck
vorgesehen bzw. geeignet. Für
Prozessdrücke,
die üblicherweise in
Lebensmittelanlagen auftreten und die für bestimmte Prozessschritte
(z.B. Hocherhitzung; Tankbefüllung)
notwendig sind, besitzen die in Rede stehenden Schraubenförderer keine
hinreichende Eignung.
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Aus
der
DE 201 06 823
U1 ist eine Rohrschneckenkühlung bekannt, die wesentliche
Merkmale des vorbeschriebenen „Schabe"-Wärmeaustauschers
aufweist. Bei dieser Rohrschneckenkühlung ist in einem vorzugsweise
mit Kühlwasser
befüllbaren
Trog, der in einem Gestell ruht, eine Rohrschnecke angeordnet, wobei
letztere über
eine mit Kühlwasser
beaufschlagbare Hohlwelle verfügt
und das die Rohrschnecke umgebende Hüllrohr, dessen Oberfläche mittels
Leitbleche vergrößert ist,
ständig mit
umwälzbarem
Kühlwasser über eine
Umwälzpumpe
in Wirkkontakt steht und der innere sowie äußere Kühlkreislauf durch das Wasserreservoir
des Troges gemeinsam versorgt wird. Eine derartige Aggregation weist
grundsätzlich
die Eignung zur Förderung
hochviskoser Produkte auf, wobei zur Förderung von faserigen und insbesondere
stückigen
Beimengungen bestimmte Anforderungen an die geometrischen Abmessungen
der Rohrschnecke und hier insbesondere an den Schraubengang zu stellen sind.
Neben den konstruktiven und maschinenbautechnischen Problemen, die
eine derartige relativ komplexe Anordnung aufwirft, ist die Wärmeübertragung
von der Hohlwelle in das in dem Schraubengang befindliche Produkt
insoweit problematisch, als hier ein geschwindigkeitskritischer
Engpass der Wärmeübertragung
vorliegt. Unter reinigungstechnischen Gesichtspunkten ist eine derartige
Anordnung mit einer in einem Rohr angeordneten Rohrschnecke gleichfalls
problematisch, da entweder die Anordnung von Zeit zu Zeit manuell
zerlegt und gründlich gereinigt
werden muss oder aber eine Reinigung im Durchfluss vorzunehmen ist,
bei der äußerst fraglich ist,
ob die Vielzahl von kleinen Hohlräumen und Spalten einwandfrei
zu reinigen sind. Höchsten
hygienischen und sanitären
Anforderungen, wie sie in der Nah rungsmittel- und Getränkeindustrie
gestellt werden, wird eine derartige Anordnung jedenfalls nicht oder
nur unzureichend gerecht.
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Der
vorstehend beschriebene Röhren-Wärmeaustauscher
mit einem vom thermisch zu behandelnden Produkt durchströmten Monorohr
ist zweifellos vom Ansatz her am besten geeignet, um hochviskose
und ggf. mit faserigen und stückigen
Beimengungen versehene Produkte thermisch zu behandeln. Allerdings
hat es sich gezeigt, dass es schwierig ist, das relativ große Produktvolumen
im Monorohr mit einer hinreichenden Wärmeübergangsleistung zu behandeln.
Dies resultiert aus der Tatsache, dass sich die Wärmeübergangsbedingungen
zum hochviskosen Produkt von der Rohrinnenwand an das Produkt und
der Wärmetransport
durch Konvektion und Leitung in den Kernbereich der Produktströmung nicht
besonders günstig
gestalten. Es kommt zur thermischen Schichtung des Produktes und
dadurch zu dessen inhomogener Behandlung über den Durchmesser des Wärmeaustauscherrohres.
Daraus resultiert, insbesondere bei Kühlung, ein relativ schlechter
Wärmedurchgangskoeffizient
k.
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Eine
diesbezügliche
Problematik ist bekannt und wird beispielsweise mit Blick auf flüssig/gasförmige Zweiphasensysteme
in Wärmeaustauscherrohren
in der
EP 0 661 511
A1 beschrieben. Aus dieser Druckschrift ist weiterhin bekannt,
ein Wärmeaustauscherrohr
für flüssig/gasförmige Zweiphasensysteme mit
auswechselbarem statischem Einbauelement zu versehen, wobei das
Einbauelement als Drahtspirale (besser: Drahtwendel, da es sich
um ein räumliches Gebilde
handelt) ausgebildet ist, deren Außendurchmesser etwa gleich
dem Innendurchmesser des Wärmeaustauscherrohres
ist. Durch das Einführen einer
statischen Drahtwendel in das Rohrinnere wird überraschenderweise die Wirksamkeit
des Wärmeaustauscherrohres
erheblich verbessert. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass flüssig/gasförmige Zweiphasensysteme
in einem horizontal angeordneten Rohr verdampft oder kondensiert
werden sollen. Die Drahtwendel nimmt dabei im Rohrinnern eine feste
Position ein, d.h. sie wird während
des Betriebes nicht bewegt. Sie liegt weiterhin an der Rohrinnenwand
an oder nahezu an, d.h. ihr Außendurchmesser
ist etwa gleich dem Innendurchmesser des Wärmeaustauscher rohres. Mit Hilfe
der in das Wärmeaustauscherrohr
eingesetzten statischen Drahtwendel wird dem im unteren Bereich
des Rohres befindlichen abzukühlenden
oder zu erhitzenden fließfähigen Medium,
das in Richtung der Rohrachse strömt, eine tangential gerichtete
Geschwindigkeitskomponente aufgezwungen. Letztere führt zu einer Art
Drallströmung,
bei der die lineare Geschwindigkeit besonders im wandnahen Bereich,
d.h. an der Austauschfläche,
deutlich größer ist
als bei einer rein axialen Strömung.
Die thermodynamische und strömungsmechanische
Beeinflussung der wandnahen Grenzschichten durch Erhöhungen oder
Vertiefungen im Bereich der Rohrinnenwand im Hinblick auf eine Verbesserung
des Wärmeüberganges
in diesem Bereich ist zweifellos unstrittig. Dies zeigen beispielsweise
auch Versuche an sog. Drallrohren, bei denen insbesondere die Rohrinnenwand
durch schraubenförmige
Nuten oder Erhebungen profiliert ist.
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Schrauben-
oder wendelförmige
Einbauelemente, die die Rohrinnenwand berühren oder im geringen Abstand
von dieser statisch angeordnet sind, wie dies in der
EP 0 661 511 A1 vorgeschlagen
wird, haben hinsichtlich des zu erzielenden Wärmeübergangs vergleichbare Eigenschaften;
sie sind jedoch hinsichtlich der faserigen und stückigen Beimengungen
im Produkt insofern problematisch, als sie Hindernisse in der Strömung darstellen
und zu Verstopfungen und Blockierungen im Bereich zwischen dem Einbauelement
und der Wand führen
können.
Darüber
hinaus sind diese statischen Einbauelemente nicht geeignet, um die
vorstehend bereits erwähnten typischen
Nachteile eines sog. Monorohr-Wärmeaustauschers
gänzlich
zu beseitigen. Zu diesen Nachteilen gehören weiterhin, dass bei kleinen
Rohrdurchmessern eine auf die Länge
des Röhren-Wärmeaustauschers
bezogen relativ niedrige Wärmeaustauscher-Fläche gegeben
ist und daher eine vorgegebene Wärmeübertragungsleistung
nur mit einer relativ großen
Anzahl von Röhren-Wärmeaustauschern
in Reihenschaltung realisierbar ist. Eine derartige Hintereinanderschaltung
von Röhren-Wärmeaustauschern
bedingt wiederum bei kleinem Rohrdurchmesser einen relativ hohen
Druckverlust, der nur durch einen entsprechend hohen Pumpendruck, der
mit der Gefahr einer Produktschädigung
verbunden ist, aufzubringen und zu überwinden ist. Hohe Pumpendrücke bedingen
wiederum hohe Kosten für Druckerhöhungspumpen
und für
deren Betrieb.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
und einen Röhren-Wärmeaustauscher
sowie eine Anordnung mit mehr als einem Röhren-Wärmeaustauscher zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen, mit denen hochviskose Produkte der Nahrungsmittel-
und Getränkeindustrie,
insbesondere mit faserigen oder stückigen Beimengungen, kostengünstiger
und energetisch effizienter als mit den vorstehend beschriebenen
Wärmeaustauschern
nach dem Stand der Technik thermisch zu behandeln sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Ein Röhren-Wärmeaustauscher
zur Durchführung
des Verfahrens ist durch die Merkmale des Nebenanspruchs 3 gekennzeichnet.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens sowie
vorteilhafte Ausführungsformen
des Röhren-Wärmeaustauschers
und einer Anordnung aus mehr als einem Röhren-Wärmeaustauscher sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Der
grundlegende erfinderische Verfahrensgedanke sieht eine Erhöhung der
Turbolenz im hochviskosen Produkt im Wandbereich durch quasi einen Rührvorgang
in diesem Bereich vor. Dieser Rührvorgang
wird gerätetechnisch
durch ein dynamisches Einbauelement erreicht, welches durch Fremdenergie
von außerhalb
des Röhren-Wärmeaustauschers rotierend
angetrieben ist. Das dynamische Einbauelement generiert zwei Wirkungen,
nämlich
zum einen, dass in seinem wandnahen Eingriffsbereich und über die
gesamte wärmeaustauscherrelevante
Länge des
Wärmeaustauscherrohres
das Produkt durchmischt wird und zum anderen, dass die zusätzliche axiale
Geschwindigkeitskomponente die Förderung des
Produktes im Wärmeaustauscherrohr
unterstützt und
zusammen mit der zusätzlichen
tangentialen Geschwindigkeitskomponente den Wärmeübergang insgesamt verbessert.
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Infolge
der Durchmischung des Produktes in Wandnähe wird die Grenzschicht an
der Rohrwand minimiert und konstant gehalten, wodurch sich eine Erhöhung des
Wärmedurchgangskoeffizienten
k ergibt. Dabei ist darauf zu achten, dass das dynamische Einbauelement
möglichst
nicht an der Rohrinnenwand schabt. Vielmehr soll die Grenzschicht
als „Schmierfilm" und „Verschleißschutz" genutzt werden.
Durch geeignete Ausgestaltung des dynamischen Einbauelementes wird
die Förderung
des Produktes im Wärmeaustauscherrohr
unterstützt,
wobei eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens vorsieht, dass
durch Veränderung
der Drehfrequenz des Einbauelementes die axiale und die tangentiale
Geschwindigkeitskomponente veränderlich
und einstellbar sind. Die Unterstützung der Förderung des Produktes im Wärmeaustauscherrohr
durch das Einbauelement entlastet die zur Förderung vorgesehene produktseitige
Förderpumpe.
Es ergeben sich hierdurch niedrigere Pumpendrücke und -leistungen und eine
geringere als ansonsten übliche
Druck- und Scherbelastung des Produktes. Durch die Verbesserung
des Wärmedurchgangskoeffizienten
k sind höhere
Temperaturdifferenzen zwischen dem Wärmeträgermedium und dem Produkt möglich, wodurch insgesamt
weniger Röhren-Wärmeaustauscher
der in Rede stehenden Art in Reihe zu schalten sind.
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Die
anerkannten Vorteile eines Einrohr-Röhren-Wärmeaustauschers, wie die geringe
Verstopfungsgefahr bei faserigen und stückigen Produkten, bleiben erhalten,
da das dynamische Einbauelement einen größtmöglichen freien Innendurchgang
ohne jegliche Einbauten und Hindernisse aufweist. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass der Einrohr-Röhren-Wärmeaustauscher mit dem erfindungsgemäßen Einbauelement
sehr gut bei Überdruck
gegenüber Atmosphärendruck
zu betreiben ist und damit ohne Weiteres für Prozessdrücke ausgelegt werden kann, die üblicherweise
in Lebensmittelanlagen auftreten und die für bestimmte Prozessschritte
(z.B. Hocherhitzung; Tankbefüllung)
notwendig sind. Außerdem begünstigt eine
besondere Eignung des Einrohr-Röhren-Wärmeaustauschers
für Überdruck
die Realisierung von großen
thermischen Längen
(bei Mehrmodulanordnungen).
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Röhren-Wärmeaustauscher
vorgeschlagen, der in seinem einzigen, einen Innenkanal bildenden
Wärmeaustauscherrohr
das dynamische Einbauelement aufweist, welches sich über die gesamte
wärmeaustauscherrelevante
Länge des Wärmeaustauscherrohres
erstreckt. Dieses Einbauelement ist endseitig wenigstens einseitig
drehbar gelagert und es wird durch einen Antriebsmotor oder Antriebsmittel
von außerhalb
des Röhren-Wärmeaustauschers
rotierend angetrieben. Es ist derart ausgestaltet, dass es in seinem
wandnahen Eingriffsbereich und über
die gesamte wärmeaustauscherrelevante
Länge des
Wärmeaustauscherrohres
das Produkt durchmischt. Neben dieser die Turbulenz erhöhenden Durchmischung
erzeugt es gezielt eine zusätzliche
axiale und eine zusätzliche
tangentiale Geschwindigkeitskomponente, wobei die axiale Geschwindigkeitskomponente
zum einen die Förderung des
Produktes im Wärmeaustauscherrohr
unterstützt und
zum anderen zusammen mit der tangentialen Geschwindigkeitskomponente
den Wärmeübergang insgesamt
verbessert.
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Grundsätzlich sind
alle denkbaren Formen eines Einbauelementes, welches sich im wandnahen Bereich
rotierend bewegt, möglich,
wenn diese Formen die angestrebten Wirkungen, nämlich die Erzeugung der axialen
und tangentialen Geschwindigkeitskomponente und die Unterstützung der
Förderung des
Produktes bewirken.
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In
besonderer Weise werden die vorgenannten Wirkungen erreicht, wenn,
wie dies vorgeschlagen wird, das Einbauelement als wendelförmiges Mittel
ausgebildet ist, dessen Wendelquerschnitt den freien Innendurchgang
radial außenseits
berandet. Mit einem wendel- oder schraubenförmigen Mittel, welches einen
freien Innendurchgang ohne Einbauten und/oder ohne eine zentrale
Achse aufweist, lassen sich durch Veränderung der Drehfrequenz und/oder
der Gangsteigung die axiale und die tangentiale Geschwindigkeitskomponente
verändern und
auch gezielt einstellen.
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Der
Antrieb des Einbauelementes von außerhalb des Röhren-Wärmeaustauschers
wird, wie dies vorgesehen ist, auf zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten
durchgeführt.
Eine erste Ausführungsform
sieht vor, dass das Einbauelement aus einem sich an das Wärmeaustauscherrohr
anschließenden
modifizierten Verbindungsbogen abgedichtet in die Umgebung des Röhren-Wärmeaustauschers hinausgeführt und
dort mit dem Antriebsmotor oder dem Antriebsmittel fest verbunden
ist. Eine diesbezügliche
Durchführung
durch die Wandung des Verbindungsbogens erfordert dort insbesondere
nach Maßgabe
der in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie vorgegebenen hygienischen
und sanitären Erfordernisse
eine geeignete Abdichtung. Diesbezüglich sieht die Erfindung vor,
dass die Durchführung
des Endes des Einbauteils durch die Wandung des modifizierten Verbindungsbogens
hindurch mittels einer Gleitringdichtungs-Einrichtung erfolgt, die bei
Bedarf spülbar
ausgebildet sein kann.
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Als
Alternative zur Durchführung
des Einbauelementes durch die Gehäusewandung des modifizierten
Verbindungsbogens wird eine durchführungsfreie Anordnung vorgeschlagen,
die höchsten hygienischen
und sanitären
Ansprüchen
entspricht. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens
eine Lagerstelle des Einbauelementes im produktbeaufschlagten Bereich
eines sich an das Wärmeaustauscherrohr
anschließenden
modifizierten Verbindungsbogens vorgesehen ist und das zugeordnete
Ende des Einbauelementes in diesem produktbeaufschlagten Bereich
endet, und dass dieses Ende bzw. diese Enden des Einbauelementes
berührungsfrei
magnetisch angetrieben ist bzw. sind. Hier bieten sich beispielsweise
permanentmagnetische Antriebe an, wie sie beispielsweise im Kreiselpumpenbau
bei stopfbuchsloser Pumpe, d.h. bei Pumpen ohne Wellendurchführung in
die Umgebung, seit langem bekannt und auch realisiert sind.
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Damit
das erfindungsgemäße Einbauelement
im Röhren-Wärmeaustauscher
keinen zusätzlichen
Druckverlust erzeugt, wird weiterhin vorgeschlagen, dass der freie
Innendurchgang des Einbauelementes mit einem freien Durchtrittsquerschnitt dimensioniert
ist, der wenigstens einem Nenndurchtrittsquerschnitt einer an den
Röhren-Wärmeaustauscher
angeschlossenen Rohrleitung oder des modifizierten Verbindungsbogens
entspricht.
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Zur
Anpassung an die unterschiedlichsten strömungsmechanischen Anforderungen
hinsichtlich Rühr-
und Förderbedingungen
sowie hinsichtlich der anzustrebenden axialen und tangentialen Geschwindigkeitskomponenten
wird das wendelförmige
Einbauelement entweder eingängig
oder mehrgängig ausgebildet.
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Hinsichtlich
der Werkstoffwahl für
das Einbauelement werden lebensmittelbeständige und für Lebensmittel zugelassene
Werkstoffe vorgeschlagen, wie korrosionsbeständige Metalle, vorzugsweise
Edelstahl mit erhöhter
Korrosionsbeständigkeit, oder
geeignete Kunststoffe oder Keramiken.
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Eine
weitere geometrische Einflussgröße mit Blick
auf die vorstehenden Strömungsparameter
ist der Querschnitt bzw. Wendelquerschnitt des Einbauelementes.
Ein Vorschlag sieht vor, den Wendelquerschnitt durch eine ausschließlich geradlinig
umgrenzte Kontur zu begrenzen. Hier wird bevorzugt Rechteckform
vorgeschlagen, wobei die lange Seite des Rechtecks parallel zur
Innenseite des Wärmeaustauscherrohres
verläuft.
Ein weiterer Vorschlag sieht vor, als Querschnitt Halbkreis- oder
Kreisabschnittsform vorzusehen, wobei hierbei die gerade Seite der
jeweiligen Form parallel zur Innenseite des Wärmeaustauscherrohres verläuft. Es
ist weiterhin vorgesehen, dass der Wendelquerschnitt ausschließlich durch eine
krummlinige Kontur mit stetigen Übergängen begrenzt
ist, wobei bevorzugt eine ovale oder elliptische Form oder eine
Kreisform zur Anwendung kommt. Ein kreisförmiger Wendelquerschnitt führt zu einem
sehr einfachen, einfach zu fertigenden und leicht zu reinigenden
Einbauelement; er greift bei Beachtung der querschnittsrelevanten
Festigkeitserfordernisse allerdings weitergehend in den freien Innendurchgang
des Einbauelementes ein, als dies beispielsweise bei der vorgenannten
Rechteckform der Fall ist. Durch die radiale Erstreckung des Wendelquerschnitts
(Kreisform; langgestreckte Rechteckform) kann der freie Innendurchgang
(Innendurchgangsquerschnitt) des Einbauelementes in Grenzen verändert und
so den Erfordernissen des mit stückigen
oder faserigen Beimengungen versehenen hochviskosen Produktes Rechnung
getragen werden.
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Hinsichtlich
der Lagerung des dynamischen Einbauelementes wird neben der endseitig
wenigstens einseitigen (fliegenden) drehbaren Lagerung weiterhin
eine beiderseits endseitige Lagerung vorgeschlagen, wenn dies beispielsweise
aufgrund der außerordentlichen
Erstreckungslänge
des Wärmeaustauscherrohres
erforderlich ist.
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Zusätzlich zur
endseitig einseitigen (fliegenden) oder beiderseits endseitigen
drehbaren Lagerung des Einbauelementes sieht ein weiterer Vorschlag
vor, dass das Einbauteil, über
seine Erstreckungslänge
gesehen, stellenweise eine Abstützung und/oder
eine Zwischenlagerung im Bereich seines der Innenseite des Wärmeaustauscherrohres
zugewandten Querschnitts bzw. Wendelquerschnitts erfährt. Eine
diesbezügliche
Abstützung
und/oder Zwischenlagerung kann erforderlich oder zumindest vorteilhaft
sein, um Schwingungen zu verhindern und/oder Verschleiß zu minimieren,
wenn beispielsweise eine relativ große Länge des Wärmeaustauscherrohres gegeben
ist. In diesem Zusammenhang wird weiterhin vorgeschlagen, dass die
Abstützung und/oder
Zwischenlagerung über
einen am betreffenden Querschnitt adaptierten Gleitwerkstoffteil
erfolgt. Wird, wie dies weiterhin vorgesehen ist, der Gleitwerkstoffteil
austauschbar angeordnet, dann lässt sich
der Verschleiß des
Einbauteiles auf diese austauschbaren Teile verlagern und begrenzen.
Es kann aber auch die gesamte mit der Innenwandung des Wärmeaustauscherrohres
in Berührung
kommende Außenfläche des
Einbauelementes mit einem verschleißmindernden, einen geringen
Reibungskoeffizienten aufweisenden Material beschichtet oder armiert
werden.
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Die
thermische Behandlung der in Rede stehenden Produkte beschränkt sich
nicht auf einen einzigen Röhren-Wärmeaustauscher,
sondern im Regelfall ist eine Anordnung aus mehr als einem Röhren-Wärmeaustauscher
vorgesehen, wobei die Röhren-Wärmeaustauscher
parallel zueinander angeordnet und durch jeweils beidseitig an ihnen
angeordnete Verbindungsbogen meanderförmig in Reihe geschaltet sind.
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Hinsichtlich
einer diesbezüglichen
Anordnung erfindungsgemäßer Röhren-Wärmeaustauscher mit angetriebenen
Einbauelementen sieht eine erste Ausgestaltung vor, dass an jedem
Röhren-Wärmeaustauscher,
jeweils wechselseitig, ein Antriebsmotor vorgesehen ist, wobei dieser
Antriebsmotor entweder an der jeweiligen Eintrittsseite des Produkts
in das Wärmeaustauscherrohr
oder an der jeweiligen Austrittsseite des Produktes aus dem Wärmeaustauscherrohr
angeordnet ist. Diese wechselseitige Anordnung des Antriebsmotors
auf der jeweiligen Eintritts- oder Austrittsseite des Produktes
erfordert zur Sicherstellung der gewünschten Förderwirkung des Einbauelementes
in Abhängigkeit
von der Steigungsrichtung der Wendel (rechts- oder linkssteigend)
den erforderlichen Drehsinn, damit Förderwirkung und Strömungsrichtung
im Wärmeaustauscherrohr
im Einklang sind. Der jeweilige Antriebsmotor wird zweckmäßig, wie
dies vorgesehen ist, als drehzahlgeregelter Getriebemotor ausgeführt.
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Alternativ
zur wechselseitigen Anordnung der Antriebsmotore wird weiterhin
vorgeschlagen, dass an jedem Röhren-Wärmeaustauscher
ein Antriebsmotor vorgesehen ist, wobei diese Antriebsmotore insgesamt
entweder auf der einen oder auf der anderen Seite der Röhren-Wärmeaustauscher
angeordnet sind.
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Eine
derartige einseitige Anordnung der Antriebsmotore lässt eine
weitere Vereinfachung dahingehend zu, wie dies weiterhin vorgeschlagen
wird, dass an nur einem der Röhren-Wärmeaustauscher einer
infrage kommenden Seite ein Antriebsmotor in Verbindung mit einem
Antriebsmittel vorgesehen ist, dass die anderen Röhren-Wärmeaustauscher
jeweils mit einem dieser Antriebsmittel versehen sind, und dass
die Antriebsmittel über
Ketten oder Zahnriemen miteinander verbunden sind (Kettentrieb/Zahnriementrieb).
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Ausgehend vom Stand der
Technik zeigt
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1 einen
Mittelschnitt durch einen Röhren-Wärmeaustauscher
mit einem einzigen, einen Innenkanal bildenden Wärmeaustauscherrohr (Einrohr-Röhren-Wärmeaustauscher;
monotube), wobei auf jeder Seite dieses Röhren-Wärmeaustauschers ein kreisförmiger Verbindungsbogen
angeordnet ist.
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Diese
bekannte Ausführungsform
wird nachfolgend einleitend erläutert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des Röhren-Wärmeaustauschers
gemäß der Erfindung
sowie vorteilhafte Mehrfachanordnungen des erfindungsgemäßen Röhren-Wärmeaustauschers sind in den
weiteren Figuren der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Es zeigen
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2 im
Mittelschnitt den Einrohr-Röhren-Wärmeaustauscher
gemäß der Erfindung
in Verbindung mit einem modifizierten Verbindungsbogen und der Abdichtung
des Endes des Einbauelementes an dessen Durchführung durch die Wandung des Verbindungsbogens;
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2a im
Schnitt eine in 2 mit „X" gekennzeichnete Einzelheit im Bereich
eines auf der Innenseite des Wärmeaustauscherrohres
abgestützten und
zwischengelagerten Wendelquerschnitts;
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3a in
schematischer Darstellung mehrere benachbarte, über Verbindungsbogen meanderförmig in
Reihe geschaltete Röhren-Wärmeaustauscher gemäß 2 mit
jeweils einem Antriebsmotor für
das zugeordnete Einbauelement und
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3b in
schematischer Darstellung eine Anordnung der erfindungsgemäßen Röhren-Wärmeaustauscher
gemäß 3a mit
ei ner modifizierten Ausgestaltung der Antriebe der Einbauelemente.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Ein
in der Regel aus einer Vielzahl von Wärmeaustauscherrohren 300.1 bis 300.n zusammengesetzter
Röhren-Wärmeaustauscher 100 nach
dem Stand der Technik, wobei mit 300.i ein beliebiges Wärmeaustauscherrohr
bezeichnet wird (1; siehe auch Firmendruckschrift
GEA Tuchenhagen, Liquid Processing Division, Tubular Heat Exchanger VARITUBE,
037/02-00; grundsätzlicher
Aufbau eines baugleichen Rohrbündel-Wärmeaustauschers
s. DE-U-94 03 913), besteht in seinem mittleren Teil aus einem einen
Außenkanal 200* begrenzenden
Außenmantel 200 mit
einem, bezogen auf die Darstellungslage, linksseitig angeordneten
festlagerseitigen Außenmantelflansch 200a und
einem rechtsseitig angeordneten loslagerseitigen Außenmantelflansch 200b.
An dem letzteren schließt
sich ein von einem ersten Gehäuse 400.1 begrenzter
erster Querkanal 400a* mit einem ersten Anschlussstutzen 400a und an
den festlagerseitigen Außenmantelflansch 200a schließt sich
ein von einem zweiten Gehäuse 400.2 begrenzter
zweiter Querkanal 400b* mit einem zweiten Anschlussstutzen 400b an.
Das sich achsparallel zum Außenmantel 200 durch
den Außenkanal 200* erstreckende,
einen Innenkanal 300* bildende Wärmeaustauscherrohr 300 ist
endseitig jeweils in einer festlagerseitigen Rohrträgerplatte 700 bzw.
einer loslagerseitigen Rohrträgerplatte 800 abgestützt und
an seinem Rohraußendurchmesser
jeweils in dieser verschweißt,
wobei diese Gesamtanordnung über eine
nicht näher
bezeichnete Öffnung
am zweiten Gehäuse 400.2 in
den Außenmantel 200 eingeführt und über einen
festlagerseitigen Austauscherflansch 500 mit dem zweiten
Gehäuse 400.2 unter
Zwischenschaltung von jeweils einer Flachdichtung 900 zusammengespannt
ist (Festlager 500, 700, 400.2).
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Die
beiden Gehäuse 400.1, 400.2 sind
gegenüber
dem jeweils benachbarten Außenmantelflansch 200b, 200a ebenfalls
mit einer Flachdichtung 900 abgedichtet, wobei das rechtsseitig
angeordnete erste Gehäuse 400.1 in
Verbindung mit dem Außenmantel 200 über einen
loslagerseitigen Austauscherflansch 600 unter Zwischenschaltung
eines O-Ringes 910 gegen das linksseitig angeordnete Festlager 500, 700, 400.2 gepresst
wird. Die loslagerseitige Rohrträgerplatte 800 greift
durch eine nicht näher
bezeichnete Bohrung im loslagerseitigen Austauscherflansch 600 hindurch
und findet gegenüber
letzterem ihre Abdichtung mittels des dynamisch beanspruchten O-Ringes 910,
der darüber
hinaus das erste Gehäuse 400.1 statisch
gegen den loslagerseitigen Austauscherflansch 600 abdichtet.
Letzterer und die loslagerseitige Rohrträgerplatte 800 bilden
ein sog. Loslager 600, 800, welches die Längenänderung
des in der loslagerseitigen Rohrträgerplatte 800 eingeschweißten Wärmeaustauscherrohres 300 infolge Temperaturänderung
in beiden axialen Richtungen zulässt.
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Abhängig von
der Anordnung des jeweiligen Wärmeaustauscherrohres 300.1 bis 300.n im
Rohrbündel-Wärmeaustauscher 100 und
seiner jeweiligen Beschaltung kann das Wärmeaustauscherrohr 300,
bezogen auf die Darstellungslage, entweder von links nach rechts
oder umgekehrt von einem Produkt P durchströmt werden, wobei die mittlere
Strömungsgeschwindigkeit
im Wärmeaustauscherrohr 300 und damit
im Innenkanal 200* mit v gekennzeichnet ist. Die querschnittsmäßige Auslegung
erfolgt in der Regel derart, dass diese mittlere Strömungsgeschwindigkeit
v auch in einem Verbindungsbogen 1000 vorliegt, der einerseits
mit dem festlagerseitigen Austauscherflansch 500 und andererseits
mittelbar mit einem mit der loslagerseitigen Rohrträgerplatte 800 fest
verbundenen loslagerseitigen Anschlussstutzen 800d verbunden
ist. Mit den beiden in der Zeichnung nur jeweils zur Hälfte dargestellten
Verbindungsbogen 1000 (sog. 180 Grad-Rohrbogen) wird das
in Rede Wärmeaustauscherrohr 300.i mit
dem jeweils benachbarten Wärmeaustauscherrohr 300.i-1 bzw. 300.i+1 in
Reihe geschaltet. Daher bildet einmal der festlagerseitige Austauscherflansch 500 einen
Eintritt E für
das Produkt P und der loslagerseitige Anschlussstutzen 800d beherbergt
einen dazugehörenden
Austritt A; beim jeweils benachbarten Wärmeaustauscherrohr 300.i-1 bzw. 300.i+1 kehren
sich diese Ein- und Austrittsverhältnisse jeweils entsprechend
um.
-
Der
festlagerseitige Austauscherflansch 500 weist eine erste
Anschlussöffnung 500a auf,
die einem Nenndurchmesser DN und damit einem Nenndurchtrittsquerschnitt
A0 des dort angeschlossenen Verbindungsbogens 1000 entspricht
und die in der Regel so bemessen ist, dass dort die der mittleren Strömungsgeschwindigkeit
v im Wärmeaustauscherrohr 300 mit
seinem Rohrinnendurchmesser Di entsprechende
Strömungsgeschwindigkeit
vorliegt. In gleicher Weise ist auch eine zweite Anschlussöffnung 800a in
dem loslagerseitigen Anschlussstutzen 800d bemessen, wobei
sich die jeweilige Anschlussöffnung 500a bzw. 800a auf
einen jeweils erweiterten Durchtrittsquerschnitt 500c bzw. 800c im
Bereich zur benachbarten Rohrträgerplatte 700 bzw. 800 durch einen
konischen Übergang 500b bzw. 800b erweitert.
-
In
Abhängigkeit
von der Richtung der Strömungsgeschwindigkeit
v im Wärmeaustauscherrohr 300 strömt diesem
das zu behandelnde Produkt P entweder über die erste Anschlussöffnung 500a oder die
zweite Anschlussöffnung 800a zu,
sodass entweder die festlagerseitige Rohrträgerplatte 700 oder
die loslagerseitige Rohrträgerplatte 800 angeströmt wird. Da
in jedem Falle ein Wärmeaustausch
zwischen Produkt P im Wärmeaustauscherrohr 300 und
einem Wärmeträgermedium
M im Außenmantel 200 bzw.
in den Außenkanälen 200* vorzugsweise
im Gegenstrom zu erfolgen hat, strömt dieses Wärmeträgermedium M entweder dem ersten
Anschlussstutzen 400a oder aber dem zweiten Anschlussstutzen 400b mit
einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit
im Außenmantel
c zu.
-
In
das Wärmeaustauscherrohr 300 (des Röhren-Wärmeaustauschers 100)
ist ein als wendelförmiges
Mittel ausgebildetes Einbauelement 10 eingeführt (2),
welches innenseits einen freien Innendurchgang 10.4 besitzt,
dessen freier Durchtrittsquerschnitt Q wenigstens dem Nenndurchtrittsquerschnitt
A0 einer an den Röhren-Wärmeaustauscher 100 angeschlossenen
Rohrleitung bzw. eines modifizierten Verbindungsbogens 1000* entspricht.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist ein Wendelquerschnitt 10.1 rechteckförmig ausgebildet,
wobei die lange Seite des Rechtecks parallel zur Innenseite des
Wärmeaustauscherrohres 300 verläuft. Die Längsachse
des schraubenförmigen
Einbauelements 10 ver läuft
koaxial zur Längsachse
S des Wärmeaustauscherrohres 300.
Zwischen den wandnahen Wendelquerschnitten 10.1 und dem
Wärmeaustauscherrohr 300 ist
jeweils ein radiales Füge-
und Gleitspiel ausgeführt,
sodass bei Rotation des Einbauelementes 10 ein auf der
Innenwandung des Wärmeaustauscherrohres 300 befindlicher
Produktfilm quasi für
eine hydrodynamische Schmierung des Einbauelementes 10 sorgt.
-
Im
Ausführungsbeispiel
ist das Einbauelement 10 endseitig einseitig drehbar gelagert,
wobei das endseitige Gangende des Einbauelementes 10 (Wendel) über Antriebstraversen 10.2 mit
einer Nabe 10.3 vorzugsweise stoffschlüssig verbunden ist. Die Nabe 10.3 besitzt
eine nicht näher
bezeichnete kegelförmige
Aufnahmebohrung, mit der sie in Verbindung mit einer Befestigungsmutter 50 auf
einen Aufnahmekegel 20b einer Antriebswelle 20 zwecks kraftschlüssiger Mitnahme
gepresst wird. Im Bereich der Befestigungsmutter 50 verlängert sich
der Aufnahmekegel 20b in einen Gewindezapfen 20c,
während
sich andererseits der Aufnahmekegel 20b in einem zylindrischen
Wellenteil 20a bis zu einer Klemmhülse 20d fortsetzt.
-
Die
mit dem Einbauelement 10 derart verbundene Antriebswelle 20 ist
im Bereich ihres zylindrischen Wellenteils 20a durch eine
radial außenliegende
Gehäusewand
des modifizierten Verbindungsbogens 1000* mittels einer
Gleitringdichtungs-Einrichtung 40 dichtend hindurchgeführt. Im
Bereich dieser Gleitringdichtungs-Einrichtung 40 wird eine
nicht näher
bezeichnete Öffnung
im modifizierten Verbindungsbogen 1000* von einer topfförmig ausgebildeten,
sich vom Verbindungsbogen 1000* weg ausstülpenden
Gehäusewand 60 überbrückt, die
konzentrisch zur Antriebswelle 20 eine Gehäusebohrung 60a aufweist.
In dieser Gehäusebohrung 60a ist
ein stationärer
Gleitring 40.1 festgelegt und mittels eines statischen
Dichtringes 40.3 abgedichtet. Ein mit dem stationären Gleitring 40.1 im
Rahmen der Gleitringdichtungs-Einrichtung 40 komplementär zusammenwirkender
rotierender Gegenring 40.2 ist auf einem nicht näher bezeichneten
zylindrischen Außendurchmesser
der Nabe 10.3 konzentrisch gelagert und über einen
dynamischen Dichtring 40.4 gegenüber dieser abgedichtet.
-
Die
mit dem modifizierten Verbindungsbogen 1000* einerseits
verbundene Gehäusewand 60 zentriert
sich andererseits außenseits über einen
nicht näher
bezeichneten Außendurchmesser
in einer Laternenbohrung 30a im verjüngten Ende eines konischen
Laternengehäuses 30,
welches über
die Gehäusewand 60 am
modifizierten Verbindungsbogen 1000* befestigt ist. Das
Laternengehäuse 30 endet auf
seinem dem modifizierten Verbindungsbogen 1000* abgewandten
durchmessergrößeren Ende
in einem Befestigungsflansch 30b.
-
An
dem Befestigungsflansch 30b wird ein nur teilweise dargestellter
Antriebsmotor 11, 11* befestigt, dessen Motorwelle 11a mit
ihrem auskragenden Wellenende in der Klemmhülse 20d kraftschlüssig Aufnahme
findet. Die Klemmverbindung zwischen der Klemmhülse 20d und dem Wellenende
der Motorwelle 11a ist derart ausgeführt, dass die beiderseitige
Lagerung der Motorwelle 11a gleichzeitig die Lagerung der
Antriebswelle 20 und damit die endseitig einseitige (fliegende)
drehbare Lagerung des Einbauelementes 10 übernimmt.
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Es
ist in diesem Zusammenhang auch jede andere Lagerung in Verbindung
mit einem geeigneten Antrieb möglich,
wenn diese die hygienischen und sanitären Anforderungen erfüllen, wie
sie in der Nahrungsmittel- und Getränketechnik heute gestellt werden
(z.B. sog. EHEDG Anforderungen).
-
Der
Eintritt des Produktes P(E) in den Röhren-Wärmeaustauscher 100 und
damit in das Wärmeaustauscherrohr 300 erfolgt über den
modifizierten Verbindungsbogen 1000*. Der freie Innendurchgang 10.4 ist
mit seinem freien Durchtrittsquerschnitt Q derart dimensioniert,
dass er wenigstens dem Nenndurchtrittsquerschnitt A0 des
Verbindungsbogens 1000* bzw. der an den Röhren-Wärmeaustauscher 100 herangeführten Rohrleitungen
entspricht und somit durch die Anordnung des Einbauelementes 10 keinerlei
Behinderung bzw. Verengung der Produktströmung im Wärmeaustauscherrohr 300 stattfindet.
-
Das
wendelförmige
Einbauelement 10 erfasst mit seinen Wendelquerschnitten 10.1 im
Eingriffsbereich in unmittelbarer Nähe zur Innenwand des Wärmeaustauscherrohres 300 das
hochviskose Produkt P mit seinen ggf. vorhandenen faserigen oder
stückigen
Beimengungen und erzeugt in dem Wärmeaustauscherrohr 300 über dessen
gesamte wärmeaustauscherrelevante
Länge eine
zusätzliche axiale
Geschwindigkeitskomponente va und eine zusätzliche
tangentiale Geschwindigkeitskomponente vt,
die sich aufgrund der Zähigkeit
des Produktes P und der daraus resultierenden Scherkräfte auch
auf die Strömung
des Produktes P innerhalb des freien Innendurchganges 10.4 partiell übertragen.
Neben diesen Geschwindigkeitskomponenten va,
vt wird der wandnahe Bereich des Produktes
P durchmischt, wodurch sich, wie vorstehend bereits dargelegt, der Wärmedurchgangskoeffizient
k gegenüber
Wärmeaustauscherrohren
ohne oder mit statischem Einbauelement deutlich erhöht. Dabei
werden die Steigungsrichtung des wendelförmigen Einbauelementes 10 und
dessen Drehsinn N so aufeinander abgestimmt, dass die axiale Geschwindigkeitskomponente
va die Förderung
des Produktes P im Wärmeaustauscherrohr 300 unterstützt.
-
Auf
der Austrittsseite des Produktes P(A) kann im Bedarfsfall eine zweite
endseitige Lagerstelle vorgesehen werden, wobei hier lediglich eine
Lagerung und keine Durchführung
durch eine Gehäusewand
vorzusehen ist.
-
Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ersichtlich, dass das Wärmeträgermedium
M das Wärmeaustauscherrohr 300 außenseits
im Gegenstrom beaufschlagt. Am Eintritt des Produktes P(E) in das Wärmeaustauscherrohr 300 verlässt ein
austretendes Wärmeträgermedium
M(A) den zweiten Anschlussstutzen 400b, das andererseits
(nicht dargestellt) als eintretendes Wärmeträgermedium M(E) in den ersten
Anschlussstutzen 400a (s. 1) eintritt.
-
Prinzipiell
kann der dargestellte Röhren-Wärmeaustauscher 100 auch
in umgekehrter Richtung vom Produkt P durchströmt werden. In diesem Falle
wäre dann
zur Sicherstellung der Förderung
des Produktes P im Wärmeaustauscherrohr 300 durch
die axiale Geschwindigkeitskomponente va der Drehsinn
N des wendelförmigen
Einbauelementes 10 umzukehren.
-
In 2a ist
gezeigt, wie das Einbauelement 10, über seine Erstreckungslänge gesehen,
stellenweise eine Abstützung
und/oder eine Zwischenlagerung im Bereich seines der Innenseite
des Wärmeaustauscherrohres 300 zugewandten
Querschnitts bzw. Wendelquerschnitts 10.1 erfährt. Dabei
erfolgt die Abstützung
und/oder Zwischenlagerung über
einen am betreffenden Querschnitt 10.1 adaptierten Gleitwerkstoffteil 10.5,
der austauschbar angeordnet sein kann.
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In
der Praxis ist aus Gründen
der hinreichenden Bereitstellung von Wärmeaustauschfläche die Anordnung
von mehr als einem Röhren-Wärmeaustauscher 100 erforderlich
(3a), wobei die Röhren-Wärmeaustauscher 100 parallel
zueinander angeordnet und durch jeweils beidseitig an ihnen angeordnete
Verbindungsbogen 1000* meanderförmig in Reihe geschaltet sind.
In einer ersten Ausgestaltung der vorgeschlagenen Anordnung aus
mehr als einem Röhren-Wärmeaustauscher 100 wird
an jedem, jeweils wechselseitig, ein Antriebsmotor 11, 11* vorgesehen.
Diese Anordnung kann entweder so getroffen werden, dass der Antriebsmotor 11 an
der jeweiligen Eintrittsseite des Produktes P(E) oder dass der Antriebsmotor 11* an
der jeweiligen Austrittsseite des Produktes P(A) angeordnet ist.
Diese Antriebsmotore 11, 11* sind vorzugsweise
als drehzahlgeregelte Getriebemotore mit Frequenzumrichter ausgeführt.
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Ein
weiterer Vorschlag sieht vor, dass an jedem Röhren-Wärmeaustauscher 100 ein
Antriebsmotor 11, 11* vorgesehen ist, wobei diese
Antriebsmotore 11, 11 insgesamt entweder auf der
einen oder auf der anderen Seite der Röhren-Wärmeaustauscher 100 angeordnet
sind.
-
Um
die Anzahl der Antriebsmotore 11, 11* zu minimieren,
sieht ein weiterer Vorschlag vor (3b), dass
an nur einem der Röhren
Wärmeaustauscher 100 einer
infrage kommenden Seite ein Antriebsmotor 11; 11* in
Verbindung mit einem Antriebsmittel 12 vorgesehen ist,
wobei es sich dabei um Ketten- oder Zahnrie menritzel handelt, dass
die anderen Röhren-Wärmeaustauscher 100 jeweils
mit einem dieser Antriebsmittel 12 versehen sind, und dass
die Antriebsmittel 12 über
Ketten oder Zahnriemen 13 miteinander verbunden sind, sodass
hier der unmittelbare Antrieb mittels eines Antriebsmotors 11, 11* durch
ein Zahnriemen/Kettentrieb 12, 13 ersetzt wird.
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1 (Stand
der Technik)
- 100
- Röhren-Wärmeaustauscher
- 200
- Außenmantel
- 200*
- Außenkanal
- 200a
- festlagerseitiger
Außenmantelflansch
- 200b
- loslagerseitiger
Außenmantelflansch
- 300
- Wärmeaustauscherrohr
- 300.1,
300.2, ..., 300. i, ... ..., 300.n
- Wärmeaustauscherrohr;
i = 1 bis n, in Reihe geschaltet
- 300.
i
- i-tes
Wärmeaustauscherrohr
- 300*
- Innenkanal
- 400.1
- erstes
Gehäuse
- 400a
- erster
Anschlussstutzen
- 400a*
- erster
Querkanal
- 400.2
- zweites
Gehäuse
- 400b
- zweiter
Anschlussstutzen
- 400b*
- zweiter
Querkanal
- 500
- festlagerseitiger
Austauscherflansch
- 500a
- erste
Anschlussöffnung
- 500b
- erster
konischer Übergang
- 500c
- erster
erweiterter Durchtrittsquerschnitt
- 600
- loslagerseitiger
Austauscherflansch
- 700
- festlagerseitige
Rohrträgerplatte
(Rohrspiegelplatte)
- 800
- loslagerseitige
Rohrträgerplatte
(Rohrspiegelplatte)
- 800a
- zweite
Anschlussöffnung
- 800b
- zweiter
konischer Übergang
- 800c
- zweiter
erweiterter Durchtrittsquerschnitt
- 800d
- loslagerseitiger
Anschlussstutzen
- 900
- Flachdichtung
- 910
- O-Ring
- 1000
- Verbindungsbogen
- A
- Austritt
- A0
- Nenndurchtrittsquerschnitt
der an den Röhren-Wärmeaustauscher 100 angeschlossenen Rohrleitung/des
Verbindungsbogens
- Di
- Rohrinnendurchmesser (Wärmeaustauscherrohr 300)
- DN
- Nenndurchmesser
der Rohrleitung/des Verbindungsbogens (A0 = DN2π/4)
- E
- Eintritt
- p
- Produkt/Suspension (temperaturbehandelte Seite)
- M
- Wärmeträgermedium, allgemein
- c
- mittlere
Strömungsgeschwindigkeit
im Außenmantel
- v
- mittlere
Strömungsgeschwindigkeit
im Wärmeaustauscherrohr
-
2, 2a, 3a, 3b
- 10
- Einbauelement
(wendelförmig)
- 10.1
- Wendelquerschnitt
- 10.2
- Antriebstraversen
- 10.3
- Nabe
- 10.4
- freier
Innendurchgang
- 10.5
- Gleitwerkstoffteil
- 11,
11*
- Antriebsmotor
- 11a
- Motorwelle
- 12
- Antriebsmittel
- 13
- Zahnriemen/Kette
- 12/13
- Zahnriementrieb/Kettentrieb
- 20
- Antriebswelle
- 20a
- zylindrischer
Wellenteil
- 20b
- Aufnahmekegel
(kegelförmiger
Wellenteil)
- 20c
- Gewindezapfen
- 20d
- Klemmhülse
- 30
- Laternengehäuse
- 30a
- Laternenbohrung
- 30b
- Befestigungsflansch
- 40
- Gleitringdichtungs-Einrichtung
- 40.1
- stationärer Gleitring
- 40.2
- rotierender
Gegenring
- 40.3
- statischer
Dichtring
- 40.4
- dynamischer
Dichtring
- 50
- Befestigungsmutter
- 60
- Gehäusewand
- 60a
- Gehäusebohrung
- 1000*
- modifizierter
Verbindungsbogen
- M(A)
- Wärmeträgermedium,
Austritt (z.B. Wasser)
- M(E)
- Wärmeträgermedium,
Eintritt (z.B. Wasser)
- N
- Drehsinn
- P(A)
- Produkt/Suspension,
Austritt
- P(E)
- Produkt/Suspension,
Eintritt
- Q
- freier
Durchtrittsquerschnitt des Einbauelementes 10
- S
- Längsachse
des Wärmeaustauscherrohres
- va
- axiale
Geschwindigkeitskomponente
- vt
- tangentiale
Geschwindigkeitskomponente