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Die
Erfindung betrifft einen verstellbaren Lenker, insbesondere für Motorräder, umfassend eine
mit der Vorderradführung
verbindbare untere Lenkerbrücke
und eine obere Lenkerbrücke,
die an verzahnten Anlageflächen
formschlüssig
miteinander in Eingriff bringbar sind, eine Schraube, die eine in der
einen Lenkerbrücke
angeordnete Bohrung und ein in der anderen Lenkerbrücke angeordnetes
Langloch durchsetzt, und eine die Schraube aufnehmende Gewindebuchse,
die in dem Langloch drehfest geführt
ist und zwei seitliche Vorsprünge
aufweist, die mit der das Langloch aufweisenden Lenkerbrücke in Eingriff
bringbar sind.
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Die
DE 200 09 433 U1 offenbart
einen verstellbaren Lenker, der ein unteres Stützelement und ein oberes Halteelement
umfasst, die durch verzahnte Anlageflächen formschlüssig miteinander
in Eingriff bringbar sind und durch eine Schraube gegeneinander
verspannt werden. Dabei sind die Zahnköpfe der verzahnten Anlageflächen zur
Achse der Schraube parallel. Die
DE 83 19 375 U1 zeigt einen ähnlich ausgebildeten
verstellbaren Lenker, bei dem die verzahnten Anlageflächen jedoch
radial verzahnte Stirnflächen
sind. Das Halteelement und das Stützelement sind somit dreheinstellbar
verbunden. Die
US 6
929 278 B2 zeigt einen verstellbaren Lenker mit einem hohlen
Stützelement
und einem in diesem geführten
Halteelement. In dem Stützelement
und in dem Halteelement sind eine Bohrung bzw. ein Langloch zur
Aufnahme einer Spannschraube angeordnet. Auf die Spannschraube ist
eine Gewindebuchse aufgeschraubt, deren seitliche Vorsprünge mit
einem wellenförmigen
Profil des Halteelements in Eingriff bringbar sind. Die Gewindebuchse
ist mit einer Feder zum Eingriff mit dem Halteelement vorgespannt.
Die Spannschraube kann gegen die Kraft der Feder axial verschoben
werden, um die Gewindebuchse mit dem wellenförmigen Profil des Halte elements
außer
Eingriff zu bringen, so dass sich dieses gegenüber dem Stützelement verstellen lässt
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Von
der Patentinhaberin wurde auch bereits ein verstellbarer Lenker
der eingangs genannten Bauart entwickelt, wobei die Zahnköpfe der
verzahnten Anlageflächen
der oberen und unteren Lenkerbrücke
zur Achse der Schraube rechtwinklig angeordnet sind. Wenn bei einem
solchen verstellbaren Lenker die Höhenlage der die Handgriffe
aufweisenden oberen Lenkerbrücke
verändert
werden soll, dann wird die Schraube so weit aus der Gewindebuchse
herausgeschraubt, dass die verzahnten Anlagebereiche der beiden
Lenkerbrücken
voneinander freikommen. Daraufhin wird die obere Lenkerbrücke gegenüber der
unteren Lenkerbrücke
in die gewünschte
Höhenlage
verschoben und durch Festziehen der Schraube arretiert. Ein Nachteil
dieser bekannten Konstruktion ist, dass nach Lösen der Schraube die obere
Lenkerbrücke
aufgrund des Eigengewichts und des Gewichts der daran montierten Teile
wie Armaturen, Schalter und dergleichen, nicht in der gewählten Position
verbleibt. Der Fahrer muss in diesem Fall gleichzeitig die obere
Lenkerbrücke
in der gewünschten
Position festhalten und die Schraube festziehen. Ein solcher Einstellvorgang
ist daher etwas kompliziert und kann nicht von dem die normale Sitzhaltung
einnehmenden Fahrer ausgeführt
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen verstellbaren
Lenker zu schaffen, bei dem die obere Lenkerbrücke auch bei gelöster Schraube
in derjeweiligen Position gehalten ist, vom Fahrer aber verstellt
werden kann.
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Ein
diesem Erfordernis entsprechender verstellbarer Lenker ist erfindungsgemäß gekennzeichnet
durch eine Führungsbuchse,
die in dem Langloch der einen Lenkerbrücke geführt ist und einen mit einer Öffnung für die Schraube
versehenen Boden sowie zwei Flansche aufweist, die zwischen der
das Langloch aufweisenden Lenkerbrücke und den Vorsprüngen der Gewindebuchse
angeordnet sind, und eine Druckfeder, die sich am Boden der Führungsbuchse
und an der Gewindebuchse abstützt.
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Zum
Verstellen der Position der oberen Lenkerbrücke wird die Schraube in bekannter
Weise aus der Gewindebuchse herausgedreht, wobei sich die Druckfeder
entspannt. Die Vorspannkraft der Druckfeder ist aber ausreichend,
um die verzahnten Bereiche der beiden Lenkerbrücken in Eingriff zu halten. Der
Fahrer kann die obere Lenkerbrücke
unter Kompression der Druckfeder quer zu der unteren Lenkerbrücke bewegen,
so dass die verzahnten Anlageflächen
voneinander freikommen und eine Höhenverstellung möglich ist.
Wenn der Fahrer die obere Lenkerbrücke in der gewünschten
Position loslässt,
dann gelangen die verzahnten Anlageflächen unter der Vorspannkraft
der Druckfeder wieder in Eingriff, und die obere Lenkerbrücke wird
in der gewünschten
Position gehalten. Danach kann der Fahrer die Schraube festziehen,
ohne die obere Lenkerbrücke
festhalten zu müssen.
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Zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
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1 einen
Längsschnitt
durch einen verstellbaren Lenker für ein Motorrad, und
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2 einen
Querschnitt durch den Lenker nach 1.
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Der
in 1 in einer teilweise auseinandergezogenen Darstellung
gezeigte Lenker umfaßt
eine mit einer (nicht gezeigten) Vorderradführung verbindbare untere Lenkerbrücke 1 und
eine die Handgriffe 3 aufweisende obere Lenkerbrücke 2.
Die beiden Lenkerbrücken 1 und 2 sind
auf eine nachfolgend näher
beschriebene Weise miteinander verstellbar verbunden, so daß sich die
Höhenlage
der oberen Lenkerbrücke 2 einstellen
läßt.
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Die
beiden Lenkerbrücken 1 und 2 stehen über verzahnte
Anlageflächen 4 miteinander
in Eingriff, die symmetrisch zur Mittelachse des Lenkers angeordnet
sind. Ebenfalls symmetrisch zur Mittelachse des Lenkers sind in
der unteren Lenkerbrücke 1 zwei
abgestufte Bohrungen 5 und in der oberen Lenkerbrücke 2 zwei
abgestufte Langlöcher 6 angeordnet.
Wie aus 2 hervorgeht, hat der erweiterte Bereich
der Bohrungen 5 die gleiche Breite wie der verjüngte Bereich
der Langlöcher 6.
In jedes Langloch 6 ist eine Führungsbuchse 7 mit
Gleitsitz eingesetzt, die in den erweiterten Bereich der Bohrung 5 hineinragt.
Die Führungsbuchse 7 besteht
aus einem U-förmigen Blechteil
mit zwei abgewinkelten Flanschen 8, die auf den beiden
Schultern des abgestuften Langlochs 6 aufliegen. Im Boden
der Führungsbuchse 7 ist
eine mit der Bohrung 5 fluchtende Öffnung ausgebildet. In jedes
der beiden Langlöcher 6 ist
eine T-förmige
Gewindebuchse 9 mit rechteckigem Querschnitt eingesetzt.
Die von dem verbreitertem Bereich der Gewindebuchse 9 gebildeten
beiden Vorsprünge 10 liegen
auf den Flanschen 8 der Führungsbuchse 7 auf.
In jede Gewindebuchse 9 ist eine Schraube 11 eingeschraubt,
die mit ihrem Kopf an der unteren Lenkerbrücke 1 anliegt.
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Wie
aus 2 hervorgeht, ist eine Schraubendruckfeder 12 auf
den Schaft der Schraube 11 aufgesteckt, die sich am Boden
der Führungsbuchse 7 und
an dem verjüngten
Bereich der Gewindebuchse 9 abstützt. Auf das freie Ende der
Schraube 11 ist eine Hutmutter 13 aufgeschraubt,
die ein Abfallen der Gewindebuchse 9 verhindert. Jedes
Langloch 6 und die darin angeordneten Teile sind mit einer
Abdeckkappe 14 verdeckt, die mit der oberen Lenkerbrücke 2 lösbar verbunden
werden kann.
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In 1 und
in der unteren Hälfte
von 2 sind die vorstehend beschriebenen Teile im auseinandergezogenen
Zustand gezeigt, um den Montagevorgang zu erläutern. In dem in der oberen
Hälfte 2 gezeigten
Endzustand sind die beiden Lenkerbrücken 1 und 2 durch
die Schraube 11 fest miteinander verbunden, genauer gesagt,
sie sind zwischen dem Kopf der Schraube 11 und den beiden
Vorsprüngen 10 der
Gewindebuchse 9 eingespannt.
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Wenn
die Position der oberen Lenkerbrücke 2 verändert werden
soll, dann werden die beiden Schrauben 11 in Löserichtung
verdreht. Da die Gewindebuchsen 9 in den Führungsbuchsen 7 bzw.
in dem verbreiterten Bereich der Langlöcher 6 drehfest geführt sind,
bewegen sie sich relativ zu den Schrauben 11 nach rechts.
Zwischen den Flanschen 8 der Führungsbuchse 7 und
den beiden Vorsprüngen 10 der
Gewindebuchse 9 entsteht somit ein Spalt. Die Schraube 11 wird
soweit herausgedreht, bis dieser Spalt der Höhe der an den Anlageflächen 4 ausgebildeten
Zähne entspricht.
Bei diesem Vorgang kann sich die Schraubenfeder 12 zwar
entspannen, ihre Vorspannkraft ist aber hinreichend groß, daß die verzahnten
Anlageflächen 4 der
beiden Lenkerbrücken 1 und 2 in
Eingriff gehalten sind. Dies erklärt sich daraus, daß sich die
komprimierte Schraubenfeder 12 einerseits am Boden der
Führungsbuchse 7 und
andererseits an der Gewindebuchse 9 abstützt. Der durch
das Herausdrehen der Schraube 11 gebildete Spalt zwischen
den Flanschen 8 der Führungsbuchse 7 und
den beiden Vorsprüngen 10 der
zugeordneten Gewindebuchse 9 ermöglicht es, die obere Lenkerbrücke unter
Kompression der Schraubenfedern 12 gemäß 2 nach rechts
zu ziehen. Dadurch gelangen die verzahnten Anlageflächen 4 der
beiden Lenkerbrücken
außer
Eingriff, und die obere Lenkerbrücke 2 kann
gegenüber
der unteren Lenkerbrücke 1 verschoben
und in die gewünschte
Position gebracht werden. Wenn der Fahrer sodann die obere Lenkerbrücke 2 losläßt, dann
können
sich die Schraubenfedern 12 entspannen, so daß die verzahnten
Anlageflächen 4 wieder
miteinander in Eingriff gelangen und die obere Lenkerbrücke 2 in
der gewählten
Position arretiert ist. Anschließend werden die Schrauben 11 wieder
festgezogen, um die obere Lenkerbrücke 2 dauerhaft zu
arretieren.
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Wie
dies vorstehend erläutert
wurde, werden die beiden Lenkerbrücken auch nach dem Lösen der Schrauben 11 durch
die Vorspannkraft der Schraubenfedern 12 zwischen den beiden
Buchsen 7 und 9 im formschlüssigen Eingriff gehalten. Dies
ermöglicht es
dem Fahrer, in der normalen Fahrposition die obere Lenkerbrücke in die
gewünschte
Höhenlage
zu bringen. Danach kann der Fahrer die Schrauben festziehen, ohne
die obere Lenkerbrücke
in der gewünschten
Position festhalten zu müssen.
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Abweichend
von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel könnte die
Anordnung der Bohrungen 5 und der Langlöcher 6 in den beiden Lenkerbrücken auch
vertauscht werden.
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- 1
- untere
Lenkerbrücke
- 2
- obere
Lenkerbrücke
- 3
- Handgriffe
- 4
- verzahnte
Anlageflächen
- 5
- Bohrung
- 6
- Langloch
- 7
- Führungsbuchse
- 8
- Flansch
- 9
- Gewindebuchse
- 10
- Vorsprünge
- 11
- Schraube
- 12
- Schraubendruckfeder
- 13
- Hutmutter
- 14
- Abdeckkappe