Grillen über dem
offenen Feuer ist vermutlich die älteste und ursprünglichste
Methode des Garens von Lebensmitteln – sie verlangt nur die Beherrschung
des Feuers, benötigt
aber kein Kochgeschirr.
Bei
der Verwendung der herkömmlichen Kohlegrills
als auch bei der Verwendung von Elektrogrills und entsprechenden
Geräten
mit Lavasteinen und Gasbefeuerung kommt es zu den gleichen Problemen.
Sofern sich das Grillgut oberhalb der aktivierten Heizquelle, z.B.
auf einem Rost oder Spieß befindet,
tropft aus dem Grillgut austretendes Fett, Marinaden oder Fleischsaft
direkt auf die Heizquelle. Durch die auftretenden hohen Temperaturen
werden diese Fetttropfen entzündet
oder im Wege chemischer Reaktionen unter Bildung von gesundheitsschädlichen
bzw. krebserregenden Stoffen wie Benzopyren umgesetzt, was zu einer
Verbrennung und/oder Verunreinigung des sich oberhalb der Heizquelle
befindlichen Grillguts führt.
Der Verzehr des verunreinigten Grillguts kann zu Gesundheitsschäden (Krebs)
führen
und bereitet in den meisten Fällen ein
eher eingeschränktes
Geschmackserlebnis. Ferner belastet die beim Verbrennen des Fetts
entstehende Rauchentwicklung zusätzlich
die Umwelt.
Zur
Vermeidung dieses Problems sind aus
DE 3126903 A1 sogenannte Gesundheitsgrills
bekannt, bei denen die unerwünschte
unmittelbare Verbrennung des abtropfenden Fettes dadurch verhindert
wird, dass das Grillgut senkrecht, d.h. stehend angeordnet ist,
und dabei durch besonders angeordnete Holzkohle gegrillt wird. Diese
Brennstoffe werden meist von einem Rost senkrecht gehalten, d.h. übereinander
gelagert. Durch diese Anordnung der Heizquelle zum Grillgut wird
weitgehend sichergestellt, dass das abtropfende Fett an keiner weiteren Reaktion
beteiligt ist und sich am Boden der Vorrichtung sammelt. Nachteilig
bei dieser Anordnung ist jedoch, dass bei längerer Grillzeit die glühende Holzkohle
nach unten sackt, wodurch ein gleichmäßiges Grillen und Garen nicht
mehr realisiert werden kann.
Die
häufig
anzutreffenden Grillpfannen aus zumeist Aluminium sind z.B. aus
DE 82 28 063 U1 bekannt.
Bei dieser Grillpfanne kann während
des Grillvorgangs aus dem Grillgut austretendes Fett und Bratensaft
in Saftrillen abfließen.
Ferner sind bei dieser Grillpfanne Schlitze eingearbeitet, so dass
die von der Heizquelle unterhalb der Grillpfanne erzeugte Hitzestrahlung
durch die Schlitze hindurch direkt an das Grillgut gelangen kann.
Durch diese Schlitzanordnung ist es weitgehend ausgeschlossen, dass
in den Saftrillen befindliches Fett und Bratensaft durch die Schlitze
hindurch in die Grillglut tropft und gesundheitsschädigende
Gasentwicklungen hervorruft. Neben dem zusätzlichen Material zur einmaligen
Benutzung ist bei dieser Grillpfanne insbesondere nachteilig, dass
die Schlitze durch das aufliegende Grillgut vielfach verschlossen
werden, so dass die direkte Strahlung in diesem Bereich besonders
stark ist und es leicht zu partiellen Verbrennungen und/oder Verkohlungen
an diesen Stellen kommt. Hingegen werden andere Bereiche des Grillguts
nur indirekt erhitzt, wodurch die gewünschte geschmackliche Beeinflussung
des Grillguts durch die Grillgase fast ausgeschlossen ist. Außerdem kann
das Abtropfen von Fett und/oder Bratensaft in die unter der Grillpfanne befindliche
Heizquelle mit ihren schädlichen
Wirkungen nicht ganz vermieden werden.
Eine
andere Grillpfanne ist aus
DE
92 02 165 U1 bekannt. Bei dieser Grillpfanne sind die Schlitze nicht
im Wulstrücken,
sondern in die Seitenwände der
Wulstflanken eingearbeitet. Diese Anordnung der Gasdurchtrittsöffnungen
ermöglicht,
dass die Grillgase ungehindert durch diese Öffnungen hindurchströmen können. Außerdem ermöglicht diese
Grillpfanne, dass aus dem Grillgut austretendes Fett nicht durch
die Schlitze hindurchfließen
kann, sondern in die Saftrillen abläuft. Diese Grillpfanne bietet
zwar den Vorteil, dass das Grillgut im wesentlichen durch das direkte
Umstreichen von heißen
Grillgasen und nicht durch die Abstrahlungswärme der Grillpfanne gegart
wird, wodurch der typische Grillgeschmack des Grillgutes erhalten
bleibt. Nachteilig ist jedoch, dass die Aufnahmekapazität der Wulsttäler für Fett und
Bratensaft reduziert ist und ab einem gewissen Füllstand ein Abfließen des
sich sammelnden Fetts und Bratensaftes durch die Öffnungen
in die Heizquelle erfolgen kann.
Ferner
sind sogenannte Tropfpfannen bekannt. Sie werden zwischen dem Grillgut
und der Heizquelle positioniert. Aus dem Grillgut austretendes Fett
und/oder Bratensaft wird in diesen Tropfpfannen, die keine Schlitze
enthalten und mit Wasser gefüllt
sind, aufgefangen, so dass ausgeschlossen ist, dass abtropfendes
Fett und Bratensaft auf die Heizfläche fällt und gesundheitsschädigende
Gasentwicklung hervorruft. Nachteilig bei diesen bekannten Tropfpfannen
ist jedoch, dass das Grillgut nur indirekt erhitzt wird, wodurch
die gewünschte
geschmackliche Beeinflussung des Grillguts durch die Grillgase ausgeschlossen
ist.
Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher
in der Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Hitzebehandlung von
Grillgut, mit dem die Nachteile des Standes der Technik unter Gewährleistung
eines Grill-typischen Geschmackserlebnisses überwunden werden.
Die
Aufgabe wird gelöst
durch Bereitstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Hauptanspruch.
Bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
Die
Aufgabe wird ferner gelöst
durch Bereitstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Hitzebehandlung wie beispielsweise zum Erwärmen, Erhitzen, Braten, Garen
und Grillen von Grillgut (essbare Materialien) erfolgt unter Verwendung
einer Grillvorrichtung, bei der das Grillgut oberhalb der Heizquelle
angeordnet ist. Erfindungsgemäß geeignete Vorrichtungen
umfassen Gas- und Elektrogrills sowie klassische Geräte unter
Nutzung von Holzkohle oder -briketts und damit jegliche Vorrichtungen,
bei denen das grundsätzliche
Problem besteht, dass durch das Auftreffen von entzündlichen
Tropfen des Grillgutes auf die Heizquelle durch chemische Reaktionen
(Umsetzungen) gesundheitlich und/oder geschmacklich bedenkliche
bzw. unerwünschte
Stoffe entstehen, die sich entweder auf dem Grillgut niederschlagen
oder auf der Heizquelle entzünden
und eine Flammenbildung verursachen, durch die das Grillgut Verbrennungen
erleidet. Erfindungsgemäß sieht
das Verfahren daher vor, dass die relative Luftfeuchte im Bereich
zwischen dem Grillgut und der Heizquelle derart erhöht wird,
dass durch Auftreffen von entzündlichen Tropfen
des Grillgutes auf die Heizquelle resultierende Umsetzungen oder
Verbrennungen verhindert werden. Mit anderen Worten wird der Luftraum
zwischen dem Grillgut und der Heizquelle durch ausreichende Aufnahme
von Wasser verändert.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform wird
die relative Luftfeuchte zur Erzielung des erfindungsgemäßen Effektes
auf einen Wert zwischen 5 und 100 Prozent, vorzugsweise auf einen
Bereich zwischen 15 und 100, und am meisten bevorzugt auf einen
Wert zwischen 35 und 100 Prozent eingestellt, wobei die Messung
dieses Wertes vorzugsweise nahe oberhalb der Heizquelle erfolgt.
Im
Rahmen der Experimente, die zur vorliegenden Erfindung geführt haben,
hat sich herausgestellt, dass die gewünschte relative Luftfeuchte
durch unterschiedliche Behandlung einer vorzugsweise wässrigen
Flüssigkeit
erzeugt werden kann. Für
einen Fachmann ist klar, dass die Überführung einer wässrigen
Lösung
oder Flüssigkeit
in den Zustand eines Dampfes oder Nebels sowohl thermisch durch Erhitzen
als auch durch Einwirkung von Ultraschall erfolgen kann. Erfindungsgemäß ist ebenfalls
vorgesehen, dass die vorzugsweise wässrige Flüssigkeit zur Steigerung des
Geschmackserlebnisses einen oder vorzugsweise mehrere Würz- und/oder
Aromastoffe umfasst.
Wie
zuvor bereits dargelegt, beruht der erfinderische Effekt darauf,
dass die relative Luftfeuchte im Bereich zwischen Grillgut und Heizquelle,
vorzugsweise im Bereich direkt oberhalb der Heizquelle, während der
Hitzebehandlung signifikant erhöht
wird. Erfindungsgemäß kann der
für die
relative Anfeuchtung dieses Bereichs erforderliche Wasserdampf oder
-nebel sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grillvorrichtung
erzeugt werden, wobei der Dampf im Falle der zweiten Alternative
noch in den Bereich zwischen dem Grillgut und der Heizquelle eingeleitet werden
muss. Im Rahmen der ersten Alternative wird entweder eine Grillvorrichtung
verwendet, in die Mittel zum Erzeugen von Wasserdampf eingebracht werden,
oder eine entsprechende Vorrichtung benutzt, die diese Mittel bereits
umfasst.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform wird
eine Vorrichtung verwendet, deren Mittel zum Erzeugen von Wasserdampf
eine Verdunstungsfläche
oder ein Verdunstungsgefäß ist. Dem
Fachmann ist klar, dass das jeweilige Design der Fläche oder des
Gefäßes keinerlei
Beschränkung
unterliegt, sofern sichergestellt ist, dass der erfindungsgemäße Effekt
realisiert werden kann. Vorzugsweise ist die Fläche oder das Gefäß rund,
oval, eckig oder mäanderförmig ausgestaltet.
Ferner ist bevorzugt, dass die für
die Verdunstung vorgesehene Oberfläche in ihrer Gesamtheit ca.
5 bis 50 Prozent der gesamten Grillgutfläche ausmacht.
Für ein sicheres
Hantieren und Befüllen
bzw. Nachfüllen
des Mittels zum Erzeugen von Wasserdampf umfasst dieses eine Zuleitung, über die
eine zu verdunstende wässrige
Flüssigkeit
eingeleitet werden kann, wobei diese Zuleitung ausreichend lang
ist, damit ein gegebenenfalls manuelles Einleiten ohne Gefährdung des
Anwenders erfolgen kann. Es liegt auf der Hand, dass die Befüllung des
Mittels auch über
eine Steuerung aus einem Vorratsbehälter erfolgen kann. Weiterhin
ist bevorzugt, dass eine Fläche
oder ein Gefäß verwendet
wird, dessen Zuleitung Mittel zur Verhinderung eines erhitzungsbedingten Rückflusses
entgegen der Einleitungsrichtung umfasst. Für einen Fachmann ist klar,
dass hierfür
zahlreiche Mittel ausgewählt
werden können,
wobei das Mittel vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Verschlüssen wie
Kappen und Stopfen, Klappen, Ventilen und dergleichen ausgewählt wird.
Wie
erwähnt,
werden erfindungsgemäß ferner
Vorrichtungen zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bereitgestellt.
Diese
Vorrichtungen zur Hitzebehandlung von Grillgut umfassen grundsätzlich eine
Grillwanne, die mit einer Heizquelle ausgerüstet ist oder mit einer Heizquelle
ausgerüstet
werden kann, Mittel zur Aufnahme eines Grillguthalters oberhalb
der Grillwanne, sowie Mittel zur Erhöhung der relativen Luftfeuchte im
Bereich zwischen der Wanne und den Aufnahmemitteln. Vorzugsweise
wird das Mittel zur Erhöhung der
relativen Feuchte unter Verdunstungsflächen und -gefäßen ausgewählt, die
vorzugsweise rund, oval, eckig oder mäanderförmig ausgestaltet sind. Nach einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
besteht die Fläche
oder das Gefäß aus einem
nicht brennbaren Material und umfasst eine Zuleitung, über die
eine zu verdunstende wässrige
Flüssigkeit eingeleitet
werden kann. Sofern ein manuelles Einleiten beabsichtigt ist, wird
bevorzugt, dass die Zuleitung ausreichend lang ist, damit eine Gefährdung des Anwenders
weitgehend ausgeschlossen werden kann. Am meisten bevorzugt umfasst
die Zuleitung geeignete Mittel zur Verhinderung eines erhitzungsbedingten
Rückflusses
entgegen der Einleitungsrichtung, die vorzugsweise aus der Gruppe
bestehend aus Verschlüssen
wie Kappen und Stopfen, Klappen, Ventilen und dergleichen ausgewählt sind.
Nach
einer alternativen Ausführungsform umfasst
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
anstelle der Mittel zur Erhöhung
der relativen Luftfeuchte solche zum Erzeugen von Wasserdampf, wobei
die Mittel bevorzugt unter thermischen Mitteln und solchen zur Erzeugung
von Ultraschall ausgewählt
sind. Diese alternative Vorrichtung benötigt erfindungsgemäß ferner
Mittel, mit denen der erzeugte Wasserdampf zur Erhöhung der
relativen Luftfeuchte in den Bereich zwischen der Grillwanne und
den Aufnahmemitteln eingeleitet wird, was sowohl manuell als auch
automatisch erfolgen kann.
Damit
die vorliegende Erfindung auch auf bereits bestehende Vorrichtungen
zur Hitzebehandlung von Grillgut angewendet werden kann, wird durch
die Erfindung gleichermaßen
ein in der 1 beispielhaft dargestellter
Zubehörartikel
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form einer Verdunstungsfläche
oder eines Verdunstungsgefäßes (1)
aus einem nicht brennbaren Material mit einer Zuleitung (2)
bereitgestellt, über
die eine zu verdunstende wässrige
Flüssigkeit,
z.B. im Bereich einer vergrößerten Einfüllöffnung (6),
eingeleitet werden kann. Auch hier ist bevorzugt, dass die Zuleitung
(2) ausreichend lang ist, damit ein gegebenenfalls manuelles Einleiten
ohne Gefährdung
des Anwenders erfolgen kann. Ferner ist bevorzugt, dass die Fläche oder
das Gefäß (1)
rund, oval, eckig oder mäanderförmig ausgestaltet
ist. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zuleitung
(2), welche im Bereich der Einfüllöffnung ein hitzebeständig isoliertes
Griffstück
umfassen kann, Mittel zur Verhinderung eines erhitzungsbedingten
Rückflusses
entgegen der Einleitungsrichtung auf, die z.B. aus der Gruppe bestehend
aus Verschlüssen
wie Kappen und Stopfen, Klappen, Ventilen und gleichwirkenden Mitteln
ausgewählt
werden können.
Wie in 1 dargestellt, ist der erfindungsgemäße Zubehörartikel vorzugsweise
mit einem Scharniergelenk mit Rückschlagklappe
(3) ausgestattet.