-
Die
Erfindung betrifft eine elektrophoretische Tauchlackieranlage mit
- a) mindestens einem Tauchbecken, welches mit einer
Lackflüssigkeit
gefüllt
ist;
- b) einem Fördersystem,
welches die zu lackierenden Gegenstände an das Tauchbecken heranführt, in
die Lackflüssigkeit
am einen Endbereich des Tauchbeckens eintaucht, durch die Lackflüssigkeit
bis zum anderen Endbereich des Tauchbeckens hindurchführt, dort
aus der Lackflüssigkeit heraus
und vom Tauchbecken wegbewegt;
- c) mindestens einer im Tauchbecken angeordneten Elektrode einer
ersten Polarität;
- d) einer entlang des Bewegungsweges der Gegenstände verlaufenden
Stromschienenanordnung, mit der die Gegenstände beim Durchlauf durch das
Tauchbecken in elektrischen Kontakt gebracht werden können und
die galvanisch in einen Eingangs- und/oder Ausgangsbereich und mindestens
einen sich in Bewegungsrichtung der Gegenstände anschließenden Hauptbereich
unterteilt ist;
- e) einer Gleichspannungs-Versorgungseinheit, deren einer Pol
mit der Elektrode der ersten Polarität und deren anderer Pol mit
der Stromschienenanordnung verbunden ist,
wobei
- f) die am Eingangs- und/oder Ausgangsbereich der Stromschienenanordnung
anliegende Spannung unabhängig
von der am Hauptbereich anliegenden Spannung einstellbar ist.
-
Beim
elektrophoretischen Tauchlackieren sollten die zu lackierenden Gegenstände während der
Passage durch das Tauchbecken auf unterschiedliches Potential gebracht
werden können.
Dies hängt
zum einen damit zusammen, daß beim
eigentlichen Eintauchvorgang verschiedene Bereiche des zu lackierenden
Gegenstandes unterschiedlich lang in Berührung mit der Lackflüssigkeit
geraten und sich deshalb ohne entsprechende Gegenmaßnahmen Bereiche
mit unterschiedlichen Lackdicken ergeben würden. Zum anderen wird durch
die unterschiedliche an den Gegenständen anliegende Spannung der Tatsache
Rechnung getragen, daß beim
Durchgang der Gegenstände
durch das Tauchbecken die abgeschiedene Schichtdicke und der elektrische Übergangswiderstand
zu- und damit die
Abscheidungsgeschwindigkeit abnimmt. Daher wird die Stromschienenanordnung
bekannter elektrophoretischer Tauchkackieranlagen im allgemeinen
in unterschiedliche Bereiche unterteilt, die auf unterschiedliches
Potential gebracht werden können.
Dabei ist in geeigneter Weise Sorge dafür zu tragen, daß in dem
Augenblick, in dem die zu lackierenden Gegenstände von einem Bereich der Stromschienenanordnung
in den benachbarten übertreten,
beide Bereiche auf demselben Potential liegen; andernfalls könnten sich
gefährliche
Funken entwickeln.
-
Bei
bekannten, derzeit auf dem Markt befindlichen elektrophoretischen
Tauchlackieranlagen der eingangs genannten Art wird jeder Bereich
der Stromschienenanordnung von einem eigenen Gleichrichter gespeist,
dem eine eigene Spannungsre gelungselektronik zugeordnet ist. Dies
ist bei den Stromstärken,
die zum elektrophoretischen Tauchlackieren erforderlich sind, verhältnismäßig teuer.
Als Beispiele seien die
DE
18 04 107C und
DE
12 60 355 B genannt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine elektrophoretische Tauchlackieranlage
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß der apparative Aufwand und
damit die Investitionskosten reduziert sind.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß
- g) für
den Eingangs- und/oder Ausgangsbereich und den Hauptbereich der
Stromschienenanordnung eine gemeinsame Gleichspannungs-Versorgungseinheit
vorgesehen ist, deren entsprechender Pol mit dem Hauptbereich verbunden
ist;
- h) der Eingangs- und/oder Ausgangsbereich mit dem Hauptbereich
der Stromschienenanordnung über
einen steuerbaren Halbleiterschalter verbunden ist, derart, daß die am
Hauptbereich liegende Spannung in steuerbarer Größe an den Eingangs- und/oder
Ausgangsbereich weitergegeben werden kann.
-
Die
vorliegende Erfindung kommt also mit einem einzigen Gleichrichter
und einer zugehörigen Regelschaltung
aus. Die von dieser gemeinsamen Gleichspannungs-Versorgungseinheit
abgegebene Spannung dient zunächst
primär
der Speisung des Hauptbereiches der Stromschienenanordnung; die am
Eingangs- und/oder Ausgangsbereich der Stromschienenanordnung herrschende
Spannung wird aus der Spannung des Hauptbereiches "abgeleitet", indem sie mit Hilfe
des steuerbaren Halbleiterschalters in voller Größe oder nur teilweise an den
Eingangs- und/oder Ausgangsbereich weitergegeben wird. Ein derartiger
steuerbarer Halbleiterschalter ist sehr viel preiswerter als eine
weitere Gleichspannungs-Versorgungseinheit, die sonst erforderlich
wäre.
-
Zweckmäßigerweise
umfasst der steuerbare Halbleiterschalter einen Leistungstransistor
und eine Logikschaltung, wobei die Logikschaltung so programmiert
ist, daß sie
mit einer bestimmten Folgefrequenz impulsbreitenmodulierte Impulse
zur Durchsteuerung des Leistungstransistors abgibt. Die Impulsbreitenmodulation
eines Leistungstransistors ist eine besonders verlustfreie Art und
Weise, wie die am Hauptbereich der Stromschienenanordnung anliegende,
direkt von der Gleichspannungs-Versorgungseinheit
abgegebene Spannung variabel auf denjenigen Wert herabgesetzt wird,
der gerade am Eingangs- und/oder
Ausgangsbereich der Stromschienenanordnung benötigt wird.
-
Insbesondere
kann die Logikschaltung so programmiert sein, daß sie auf ein Startsignal hin
Impulse zunächst
mit kleiner Breite und sodann über eine
bestimmte Zeit hinweg Impulse mit wachsender Breite erzeugt. Hierdurch
wird der Anforderung Rechnung getragen, daß die Gegenstände möglichst zunächst spannungslos
in die Lackflüssigkeit
eingetaucht werden sollen und die an ihnen anliegende Spannung allmählich gesteigert
wird, bis sie den vollen, im benachbarten Hauptbereich herrschenden Wert
erreicht hat.
-
Das
erwähnte
Startsignal kann durch einen Anwesenheitssensor erzeugt werden,
der im Eingangsbereich des Tauchbeckens angeordnet ist und die Annäherung eines
Gegenstandes feststellt.
-
Auch
in dem dem Hauptbereich der Stromschienenanordnung benachbarten
Endabschnitt des Eingangsbereiches der Stromschienenanordnung und/oder
in dem dem Ausgangsbereich benachbarten Endabschnitt des Hauptbereichs
kann ein Anwesenheitssensor angeordnet sein. Dieser gibt bei Annäherung eines
Gegenstandes ein Signal an die Logikschaltung ab, wodurch der Eingangs-
und/oder Ausgangsbereich der Stromschienenanordnung auf das Potential
des Hauptbereiches gebracht wird. Dies stellt eine Sicherungsmaßnahme dafür dar, daß im Augenblick
des Übertretens
des Gegenstandes von dem Eingangsbereich zum Hauptbereich bzw. vom
Hauptbereich zum Ausgangsbereich in jedem Falle beide Bereiche auf
demselben Potential sind, unabhängig
davon, ob dies auch durch das in der Logikschaltung abgespeicherte
Programm zu diesem Zeitpunkt so bewerkstelligt worden ist.
-
Wie
bereits oben angedeutet, besitzen elektrophoretische Tauchlackieranlagen
in vielen Fällen nicht
nur einen Hauptbereich, sondern mehrere, die sich in Bewegungsrichtung
aneinander anschließen. In
diesem Falle ist es aus den oben erwähnten Gründen zweckmäßig, daß mindestens zwei benachbarte Hauptbereiche
in entsprechender Weise durch einen steuerbaren Halbleiterschalter
verbunden sind, wie dies in den Ansprüchen 1 bis 5 für die Verbindung zwischen
Eingangsbereich und Hauptbereich der Stromschienenschaltung angegeben
ist. Auch hierdurch lassen sich zusätzliche Gleichspannungs-Versorgungseinheiten,
die beim Stande der Technik erforderlich waren, einsparen bzw. durch
den preiswerteren steuerbaren Halbleiterschalter ersetzen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; die
einzige Figur zeigt im schematischen Vertikalschnitt eine Anlage
zur kataphoretischen Tauchlackierung mit zugehöriger Schaltungsanordnung.
-
Die
in der Zeichnung dargestellte Anlage zur kataphoretischen Tauchlackierung,
die insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet ist,
dient insbesondere zum Vorlackieren von Fahrzeugkarosserien im Durchlauf-Tauchverfahren.
Sie umfasst ein im Vertikalschnitt dargestelltes Tauchbecken 2,
das bis zu einem bestimmten Niveau mit einer entsprechenden Lackflüssigkeit
angefüllt
ist. Die zu lackierenden Fahrzeugkarosserien werden im Sinne des
Pfeiles 3 mittels eines geeigneten, nicht dargestellten
Fördersystemes
an das Tauchbecken 2 herangeführt, sodann in einem ersten
Bereich in die Lackflüssigkeit eingetaucht,
durch die Lackflüssigkeit
hindurchbewegt, im Endbereich des Tauchbeckens 2 aus der Lackflüssigkeit
herausgehoben und sodann im Sinne des Pfeiles 4 zur weiteren
Behandlung abgeführt.
-
Beidseits
des Bewegungsweges der Fahrzeugkarosserien ist in die Lackflüssigkeit
eine Vielzahl von Anoden 5 eingetaucht, die mit dem Pluspol eines
geregelten Gleichrichters 6 verbunden sind. Parallel zum
Bewegungsweg der Fahrzeugkarosserien erstreckt sich ferner eine
Stromschienenanordnung 7, die vorzugsweise oberhalb des
Spiegels der Lackflüssigkeit
verläuft
und in einen Eingangsbereich 7a und einen. Hauptbereich 7b unterteilt
ist.
-
Der
Hauptbereich 7b der Stromschienenanordnung 7 ist
mit dem Minuspol des geregelten Gleichrichters 6 verbunden.
Der Eingangsbereich 7a der Stromschienenanordnung erstreckt
sich in Bewegungsrichtung der Fahrzeugkarosserien mindestens bis
zu einer Stelle, an der die Fahrzeugkarosserien vollständig in
die Lackflüssigkeit
eingetaucht sind.
-
Der
Eingangsbereich 7a ist mit dem Hauptbereich 7b der
Stromschienenanordnung 7 durch einen steuerbaren Halbleiterschalter 8,
im vorliegenden Falle eine IGBT-Schaltung, verbunden. Diese umfasst
ihrerseits einen steuerbaren Leistungstransistor 9 sowie
eine diesen ansteuernde Logikschaltung 10. In der Logikschaltung 10 ist
ein bestimmtes, unten näher
erläutertes
Steuerungsprogramm für den
Leistungstransistor 9 gespeichert, das dann in Gang gesetzt
wird, wenn an einem Eingang 11 der IGBT-Schaltung 8 ein
Startsignal eintrifft.
-
Die
oben beschriebene Tauchlackieranlage 1 arbeitet wie folgt:
Zu
Beginn, also vor Eintritt einer Fahrzeugkarosserie in das Tauchbecken 2,
ist der Leistungstransistor 9 gesperrt, so daß also der
Eingangsbereich 7a der Stromschienenanordnung 7 spannungslos
ist. Der Hauptbereich 7b kann zu diesem Zeitpunkt ebenfalls spannungslos
sein, sich aber auch schon auf der normalen Betriebsspannung befinden.
-
Die
im Sinne des Pfeiles 3 sich nähernden Fahrzeugkarosserien
werden am Einlaß des
Tauchbeckens 2 von einem Einlaßsensor 12 erfasst.
Dieser gibt das Startsignal an den Eingang 11 der IGBT-Schaltung,
so daß die
Logik 10 mit dem Abarbeiten des gespeicherten Programmes
beginnt. Zu diesem Zeitpunkt spätestens
liegt der Hauptbereich 7b auf Betriebsspannung und die
Fahrzeugkarosserie ist galvanisch mit dem Eingangsbereich 7a der Stromschienenanordnung 7 verbunden,
die sich zunächst
noch auf Potential null befindet.
-
Die
Logikschaltung 10 erzeugt nunmehr mit einer bestimmten
Wiederholfrequenz z. B. 500 Hertz, impulsbreitenmodulierte Spannungsimpulse,
welche während
ihrer Dauer den Leistungstransistor 9 öffnen. Zu Beginn des Programmes,
also kurz nach dem Eintritt der Fahrzeugkarosserien in den Eingangsbereich 7a der
Stromschienenanordnung 7, ist die Dauer dieser Impulse
noch sehr gering, wächst aber
während
des Durchlaufens des Eingangsbereiches 7a kontinuierlich,
wenn auch nicht notwendigerweise linear, an. Entsprechend steigt
die mittlere Spannung, welcher die Fahrzeugkarosserien ausgesetzt
sind, während
deren Bewegung entlang des Eingangsbereiches 7a an. Kurz
vor Erreichen des Endes des Eingangsbereiches 7a sind die
Breiten der Impulse so groß,
daß eine
kontinuierliche Gleichspannung entsteht, die im wesentlichen gleich
der Spannung im Hauptbereich 7b der Stromschienenanordnung 7 ist.
-
Während der
Bewegung der Fahrzeugkarosserien im Eingangsbereich 7a der
Stromschienenanordnung 7 findet ein erstes Abscheiden von
Lack auf ihren Oberflächen
statt.
-
Beim Übertritt
der Fahrzeugkarosserien aus dem Eingangsbereich 7a in den
Hauptbereich 7b der Stromschienenanordnung 7 können keine
Funken auftreten, da sich zu diesem Zeitpunkt beide Stromschienenbereiche 7a, 7b auf
demselben Potential befinden. Die Fahrzeugkarosserien durchfahren
nunmehr den Hauptbereich 7b der Stromschienenanordnung 7 und
werden dort auf die gewünschte
Dicke mit Lack beschichtet.
-
Um
sicherzustellen, daß beim Übertritt
der Fahrzeugkarosserien vom Eingangsbereich 7a zum Hauptbereich 7b der
Stromschienenanordnung 7 keinesfalls zwischen diesen eine
Potentialdifferenz besteht, ist am Bewegungsweg der Fahrzeugkarosserien
kurz vor Erreichen des Endes des Eingangsbereiches 7a ein
weiterer Anwesenheitssensor 13 angeordnet. Gerät die Fahrzeugkarosserie
in den Erfassungsbereich des Anwesenheitssensors 13, so
erzeugt dieser ein Signal, welches die Logikschaltung 10 der
IGBT-Schaltung 8 veranlasst, unabhängig vom abgespeicherten Programm
den Eingangsbereich 7a auf das selbe Potential wie den
Hauptbereich 7b zu bringen.
-
Die
oben für
den Eingangsbereich 7a der Stromschienenanordnung 7 beschriebenen
Vorgänge
können
sinngemäß auch bei
einem Ausgangsbereich der Stromschienenanordnung 7 ablaufen,
wobei hier allerdings die Impulsbreite der Spannungsimpulse in Bewegungsrichtung
der Fahrzeugkarosserien abnimmt.