-
Die
Erfindung betrifft ein gasdruckgeladenes Schnellfeuergewehr mit
einem Gehäuse,
einem Handschutz, einem austauschbaren Lauf, der eine Längs- oder
Seelenachse und einen Gaszylinder aufweist, einem Gasgestänge, einer
Kraftaufnahmehülse,
die mit dem Gehäuse
einstückig
ausgebildet sein kann, und einer Verschlußverriegelung (Oberbegriff des
Anspruchs 1).
-
Im
Folgenden, und zwar in der Beschreibung wie in den Ansprüchen, wird
von einem Schnellfeuergewehr ausgegangen, das in normaler Abschußlage gehalten
wird, also mit horizontalem Lauf und mit dem Griffstück vertikal
nach unten. Daher bedeutet "vorne" "der Mündung zugewandt", "hinten" "von der Mündung abgewandt". Die Längsachse
der Waffe fällt
mit der horizontalen Seelenachse des Laufes zusammen. "Nach innen" und "nach außen" bedeuten "zur Längsachse
hin" und "von der Längsachse
weg". Seitenrichtungen,
wie "rechts" oder "links", sind stets von
der Rückseite
des Gewehres her in Schußrichtung
gesehen.
-
Die
früheren
Schnellfeuergewehre, wie das deutsche Sturmgewehr 44, hatten fest
eingebaute Läufe,
bei denen ein Auswechseln nicht vorgesehen war. War ein Auswechseln
dennoch erforderlich, dann war dies nur unter erheblichem, mechanischem Aufwand
möglich,
was in der Regel nur beim Hersteller möglich war. Einer der Gründe lag
im gasgesteuerten Nachlademechanismus, dessen Gestänge vor einem
Laufwechsel erst auszubauen war.
-
Bei
modernen Schnellfeuergewehren, etwa dem G 36 der Bundeswehr, ist
es möglich,
den Lauf unter geringem Aufwand auszuwechseln, weil er in einer
Kraftaufnahmehülse
geradlinig eingesteckt und dort durch eine Überwurfmutter befestigt ist.
Bei Schnellfeuergewehren mit Metallgehäuse kann die Kraftaufnahmehülse auch
in das Gehäuse
integriert sein. Durch die geradlinige Bewegung des Laufes beim
Ausbau wird allerdings das Gasgestänge gelöst, wenn der Gaszylinder, der
am Lauf fest angebracht ist, mit diesem nach vorne abgezogen wird. wenn
ein neuer Lauf eingebaut wird, muß zuerst das Gasgestänge in seine
Lage verbracht und dort gehalten werden. Dies kann aber nach dem
Abnehmen des vorderen Handschutzes vom Personal einer Kompanie-Waffenwerkstatt
ohne weiteres bewerkstelligt werden, so daß ein Gewehr, dessen Lauf etwa zu
heiß geworden
war und so ausgeschossen wurde, oder der sonstwie beschädigt wurde,
mit geringem Aufwand und vor Ort wieder instand gesetzt werden kann.
-
Die
Kraftaufnahmehülse
war in diesem Fall das zentrale, kraftaufnehmende Teil des Gewehres, in
das auch der Verschluß verriegelnd
eingreift und in dem die Hauptkräfte
des Rückstoßes aufgefangen werden.
Die Kraftaufnahmehülse
ist in das Waffengehäuse
eingebettet, das durchaus aus Kunststoff bestehen kann, weil die
darauf übertragenen
Kräfte
nur gering sind.
-
Es
hat sich nun herausgestellt, daß ein Schütze unter
Umständen
in Notsituationen sehr viel höhere
Schußzahlen
in kurzer Zeit abfeuern muß,
als dies bei der Konstruktion des Gewehres angenommen worden war,
vorausgesetzt, es steht genug Munition zur Verfügung. In diesem Fall wird der
Lauf ausgeschossen und der Schütze
ist gezwungen, mit dem schadhaften Lauf weiterzuschießen. Gefährlicher
ist es, daß im
zu heißen
Lauf die Patronen "abgekocht" werden, d. h. daß sich infolge
der hohen Temperatur des Patronenlagers ein Schuß im Lauf löst, obwohl die Waffe gar nicht
abgezogen wurde.
-
Dies
gilt natürlich
in erster Linie für "aufschießende" Waffen, also Waffen,
bei denen sich die Patrone in feuerbereitem Zustand im Patronenlager
befindet – im
Gegensatz zu "zuschießenden" Waffen, bei denen
die Patrone beim Abfeuern erst in das Patronenlager eingeführt wird,
wie etwa bei Maschinengewehren. Das Fallschirmjägergewehr 42 löst dieses Problem
dadurch, daß bei
der Umstellung auf Dauerfeuer die Waffe von einer aufschießenden Waffe
in eine zuschießende
Waffe umgewandelt wird. Schnellfeuergewehre sind aber in aller Regel
nur aufschießende
Waffen.
-
Ein
weiteres Problem ist die Erwärmung
des Handschutzes durch den überhitzten
Lauf, was besonders bei einem Handschutz aus Metall dazu führen kann,
daß man
ihn ohne Handschuhe nicht mehr anfassen kann. Dieses Problem ist
auch bei dem genannten Fallschirmjägergewehr 42 ungelöst.
-
Daher
ist es wünschenswert,
nach Abgabe einer ungewöhnlich
hohen Schußzahl
in ungewöhnlich
kurzer Zeit, den heißen
Lauf sofort durch einen abgekühlten
oder kalten Lauf zu ersetzen, bevor man gezwungen ist, weiterzuschießen. So
entfernt man den heißen
Lauf aus dem Gewehr, bevor er dessen Teile bis zur Gebrauchsunfähigkeit
erwärmt
hat, also, um letztlich das Gewehr in einer seltenen, aber denkbaren
Notsituation überhaupt
noch benutzen zu können.
-
Leichte
Maschinengewehre oder Universal-Maschinengewehre sind in aller Regel
für den Schnellwechsel
des Laufes eingerichtet, zum Beispiel das deutsche MG 42. Dieses
Maschinengewehr ist allerdings ein Rückstoßlader, bei dem die Problematik
mit dem Gasgestänge
und dem Gaszylinder am Lauf nicht vorliegt. Soweit es sich um Gasdrucklader
handelt, ist deren Gasgestänge
bis zum Gaszylinder hin sorgfältig
geführt,
damit der neue Lauf mit seinem Gaszylinder ohne weiteres auf den
Gaskolben mit Gasgestänge
aufgesetzt werden kann.
-
Bei
einem Schnellfeuergewehr hat man bisher einen Lauf-Schnellwechsel nicht
für möglich gehalten,
weil eine Laufwechseleinrichtung gewohnter Bauart viel zu sperrig
ist, um an einem Schnellfeuergewehr untergebracht zu werden.
-
US
2004 0049 964 A1 zeigt ein Schnellfeuergewehr, bei dem der Lauf
mit einer Überwurfmutter befestigt
ist. Wird der Lauf ausgebaut, muß erst der Handschutz abgenommen
werden, das Gasgestänge
fällt dabei
lose heraus.
-
DE 43 37 495 C2 zeigt
ein Repetiergewehr, bei dem der Lauf mit Schrauben und einem Keil
befestigt ist und heraus genommen werden kann.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es nun, eine Möglichkeit
zum Laufwechsel zu finden, die selbst bei Schnellfeuergewehren,
sogar bei solchen mit Kunststoffgehäuse, anwendbar ist.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe werden bei einem Schnellfeuergewehr der eingangs
genannten Art
- – die Verschlußverriegelung
in einer Verriegelungshülse
ausgebildet,
- – die
Verriegelungshülse
am hinteren Ende des Laufes befestigt,
- – ein
Sperrmechanismus vorgesehen, der den Lauf lösbar an der Kraftaufnahmehülse festsetzt,
- – das
Gasgestänge
einstückig
als Gasstange ausgebildet und
- – der
Lauf mit Gaszylinder und Verriegelungshülse aus dem ansonsten nicht
am Lauf befestigten Handschutz herausziehbar ausgebildet.
-
Durch
diese Weiterbildungen gelingt es in unerwarteter Weise, den Lauf
durch Lösen
des Sperrmechanismuses von seiner sicheren, kraftübertragenden
Verbindung mit der Waffe zu trennen und entweder mittels eines Werkzeugs
am vorderen Ende zu ergreifen oder einfach nach vorne aus der Waffe
herauszuschütteln,
wonach dann sofort ein anderer Lauf, der z.B. abgekühlt ist,
in die Waffe eingesetzt werden kann, wo er erneut durch den Sperrmechanismus
zuverlässig
in der Waffe festgesetzt wird. Schädliche Folgeerscheinungen,
wie etwa das übermäßige Erwärmen des
Handschutzes, wenn dieser aus Metall besteht, werden nun vermieden,
ohne daß die
Waffe sonst in irgendeiner Weise zerlegt werden muß.
-
Dieses
Auswechseln wird in erster Linie dadurch ermöglicht, daß die Verschlußverriegelung,
wie Verriegelungswarzen, nicht in der Kraftaufnahmehülse, sondern
in einer eigenen Verriegelungshülse
ausgebildet sind, die am hinteren Ende des Laufes fest mit diesem
verbunden ist. Dabei ist es möglich,
die Verriegelungshülse
etwa mit dem Lauf zu verschrauben und/oder zu verstiften oder sie
einstückig
mit dem Lauf auszubilden. So werden die erheblichen Kräfte, die
beim Schuß als
Rückstoß nach hinten
auf die Verschlußverriegelung
und nach vorne durch die Geschoßreibung
auf den Lauf ausgeübt
werden, durch die unmittelbare Verbindung zwischen Verriegelungshülse und
Lauf aufgenommen. Dadurch sind die Kräfte, die von dieser Baueinheit
aus Lauf und Verriegelungshülse
auf die Kraftaufnahmehülse
und so nach außen übertragen
werden, gering, so daß ein
einfacher Sperrmechanismus diese Kräfte ohne weiteres übertragen
kann und ein kraftaufnehmendes Bauteil, etwa ein Metallgehäuse oder
die Kraftaufnahmehülse,
diese Kräfte
dauerhaft aufnehmen kann.
-
Die
Kraftaufnahmehülse
ist nicht in allen Fällen
als eigenes Bauteil ausgebildet, sondern zum Beispiel bei Schnellfeuergewehren
mit Metallgehäuse
oft von einem entsprechend verstärkten
Teil dieses Gehäuses
gebildet. Dieses Gehäuseteil
braucht sich baulich vom Gehäuse
nicht zu unterscheiden, etwa dann, wenn das Metall bruchgefährdet ist
und deshalb an vielen Stellen des Gehäuses dickwandiger ausgelegt
ist, als es wegen der beim Schuß auftretenden
Kräfte
erforderlich wäre.
Nichts desto weniger bildet der den Lauf aufnehmende Teil des Gehäuses eine
Kraftaufnahmehülse.
Bei Gewehren aus Kunststoff ist diese Kraftaufnahmehülse aber
regelmäßig als
eigenes Metallbauteil ausgebildet.
-
Als
nächstes
muß der
Handschutz so ausgebildet werden, daß er nicht am Lauf befestigt
ist, und daß der
Lauf mit Verriegelungshülse
insbesondere nach vorne herausgezogen werden kann.
-
Als
drittes muß das
Gasgestänge
so weitergebildet werden, daß es
eine baulich fest zusammenhängende
Gasstange bildet, die bevorzugt im Gehäuse gehalten ist und zwar volle
Beweglichkeit erhält,
was die Repetierbewegungen angeht, aber nach vorne nicht herausfallen
kann. Dabei kann die Aufnahme für
den Gaszylinder, die sich am Lauf befindet, so weitergebildet werden,
daß sie
den Handschutz nach vorne weitgehend verschließt, so daß das Eindringen von Fremdkörpern in
den Raum zwischen Lauf und Handschutz von vorne her ebenso unmöglich ist,
wie das bei den gattungsgemäßen Schnellfeuergewehren
der Fall ist.
-
Beim
Einbau eines neuen Laufes muß lediglich
der Gaskolben in den Gaszylinder und gleichzeitig der Lauf mit Verriegelungshülse in die
kraftaufnehmende Hülse
eingeschoben werden, bis der Sperrmechanismus dieses Bauteil festsetzt.
Der Laufwechsel benötigt
nur das Betätigen
des Sperrmechanismuses, Entnehmen des Laufes und Einführen des neuen
Laufes, wenn man davon ausgeht, daß der Sperrmechanismus den
Lauf dann selbsttätig
festsetzt – ein
Vorgang, der noch schneller als bei einem Maschinengewehr durchführbar ist,
weil die beteiligten Massen (Lauf, Gewehr) viel niedriger sind und deshalb
die Handhabung schneller erfolgen kann.
-
Die
Visierung kann ein auf dem Lauf angebrachtes Korn aufweisen, ist
aber zweckmäßigerweise
von einem optischen Visier gebildet, das auf dem Gehäuse angebracht
ist, wie es heutzutage in aller Regel der Fall ist. Ein solches
Visier wird durch den Laufwechsel nicht beeinträchtigt.
-
Der
Sperrmechanismus kann in einer bevorzugten einfachen Ausführung ein
Sperrschieber sein, der die Kraftaufnahmehülse quer zur Längsachse des
Laufes durchsetzt und in eine Nut im Lauf und/oder der Verriegelungshülse lösbar eingreift.
Ein solcher Sperrmechanismus kann insbesondere noch nachträglich einfach
an einem Schnellfeuergewehr vorgesehen werden, ohne daß große Umbauten
an der Waffe erforderlich werden.
-
Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Laufwechsel dadurch noch
erleichtert, daß der Lauf
vor dem Handschutz eine wärmeisolierte
Handhabe trägt.
Diese Handhabe kann etwa eine Kunststoffmanschette sein, die das
Gehäuse
des Gaszylinders umgibt und gleichzeitig den Handschutz nach vorne
verschließt,
ein Hebel in Form eines Handgriffs, der seitlich an dieser Aufnahme
angebracht ist und seinerseits von wärmeisolierendem Kunststoff umgeben
ist, oder eine sonstwie geartete Handhabe.
-
Da
der Lauf in seiner Drehlage durch die Zusammenwirkung von Gaszylinder
und Gaskolben in seiner Drehlage fixiert wird, ist es grundsätzlich möglich, auf
eine weitere Fixierung der Drehlage des Laufes rund um seine Seelenachse
zu verzichten. Im Rahmen einer weiteren Ausbildung der Erfindung
ist es jedoch bevorzugt, daß der
Lauf oder die Verriegelungshülse über einen
verdrehsicheren Formschluß mit
der Kraftaufnahmehülse
verbunden ist, insbesondere über
mindestens eine Nase nahe dem hinteren Ende des Laufes oder der
Verriegelungshülse,
die in einen nach vorne offenen Schlitz der Kraftaufnahmehülse oder
in das Gehäuse
einschiebbar ist (dabei kann gegebenenfalls pro Nase ein Schlitz
vorgesehen sein). Somit kann der Lauf zwangsweise nur in seiner
richtigen Drehlage in die Hülse
eingeführt
werden, und die Verbindung von Gaszylinder und Gaskolben bleibt
frei von Querkräften,
die sonst hemmend auf die Bewegung des Gaszylinders einwirken könnten.
-
Bevorzugt
ist die Gasstange gegen das Herausfallen aus dem Gehäuse nach
vorne gesichert. Dies wurde bereits weiter oben erwähnt, ist
aber dem Grunde nach nicht notwendig, wenn etwa die Gasstange lang
genug ausgeführt
ist, so daß sie
beim Ausbau des Laufes nicht aus der Waffe fällt, weil man bei einem kurzen
Schnellfeuergewehr die Mündung beim
Laufwechsel nach oben hält,
im Gegensatz zu einem Universal-Maschinengewehr, bei dem man beim
Laufwechsel die Mündung
nicht bewegt oder sogar nach unten hält.
-
Das
Gasgestänge
eines herkömmlichen Schnellfeuergewehrs
trägt im
Bereich des Handschutzes eine Feder, die das Gestänge und
den Gaskolben nach vorne schiebt, um diese Teile nach dem Schuß so bald
als möglich
wieder in ihre Ruhelage zu versetzen, damit sie nicht die Funktion
des Verschlußmechanismuses
beeinträchtigen
können,
besonders nicht sein Verriegeln vor einem neuen Schuß. Es wäre nun möglich, diese
Feder nach hinten in das Gehäuse
zu verlegen. Die Erfindung schlägt
aber vor, daß eine
Federhülse über die
Gasstange geschoben wird, auf der sieh eine Feder abstützt, die
die Gasstange nach vorne schiebt, und die Federhülse gegen das Freikommen nach
vorne gesichert ist. So befindet sich die Feder für die Gasstange an
derselben Stelle wie die Feder für
das Gasgestänge,
aber sie ist nicht imstande, mit der Gasstange nach dem Ausbau des
Laufes freizukommen, da sie mit ihrem hinteren Widerlager am Handschutz
festgelegt ist. Gleichzeitig hält
die Feder die Gasstange, nach dem Ausbau des Laufes, mit ihrem vorderen Widerlager
fest, so daß die
Gasstange sich zwar dann nach vorne bewegt, so daß der Gaszylinder
einfach auf den Gaskolben aufgesetzt werden kann, aber nicht vom
Gewehr freikommen kann. Auf diese Weise ist ein besonders einfacher
und damit schneller Einbau eines neuen Laufes gewährleistet.
Darüber
hinaus kann die Federhülse
auch die Gasstange im Gewehr halten, während die Federhülse ihrerseits vom
Handschutz gehalten ist. So kann beim Laufwechsel die Gasstange
nie herausfallen, aber bei Abnehmen des Handschutzes jederzeit zusammen
mit der Federhülse
ausgebaut werden.
-
Weiter
ist es eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, daß die Federhülse eine
radiale, sich quer und allgemein nach oben erstreckende Nase aufweist,
die durch den Handschutz in ihrer Lage gehalten wird. So kann nach
dem Ausbau des Handschutzes, der am Gehäuse befestigt ist, die Gasstange
mit der Federhülse
einfach abgezogen werden, wenn diese Demontage erforderlich sein
sollte. Auf diese Weise sind Instandsetzungsarbeiten durch die Erfindung
in keiner Weise erschwert.
-
Bei
ungenauer Fertigung, die im Rahmen der Herstellung eines Massenartikels
wie eines Militärgewehres
immer vorkommen kann, kann der paßgenaue Sitz des Laufes in
der Hülse
beeinträchtigt
sein. Dann führt
die zylindrische Hülse
zwar noch immer den Lauf, aber auch in dieser Führung können Toleranzen auftreten.
Es ist daher bevorzugt, daß der Sperrschieber
an seinem inneren, hinteren Ende oder die Nut an ihrem hinteren
Ende so abgeschrägt sind,
daß das
Einschieben des Sperrschiebers den Lauf und die Verriegelungshülse nach
hinten preßt. Die
Abschrägung
sorgt dafür,
daß der
Lauf mit der Verriegelungshülse
fest nach hinten gegen ihre Anlage an der Kraftaufnahmehülse gepreßt wird.
Im Fall unzulässiger
Toleranzen tritt dann vielleicht der Sperrschieber nicht ganz in
seine Endlage ein, doch dies ist unerheblich. Alternativ ist der
Sperrschieber nicht abgeschrägt,
wenn beispielsweise die Bauart der Waffe und die Genauigkeit der
Bauteile es zulassen. Der Lauf hat dann ein Längsspiel, was aber die Funktion
nicht beeinträchtigt.
-
Hierbei
ist bevorzugt, daß bei
der Bewegung des Sperrschiebers nach innen der Lauf nach hinten bis
zur satten Auflage an einem Bund der Kraftaufnahmehülse geschoben
wird. Der an der Kraftaufnahmehülse
ausgebildete Bund sorgt dabei für
das Widerlager.
-
Bevorzugt
ist dabei der Bund an der Kraftaufnahmehülse konisch ausgebildet und
auf einen komplementären
Flansch am Lauf oder der Verriegelungshülse aufsetzbar. Dieser Flansch
ist am vorderen Ende der Verriegelungshülse ausgebildet, so daß zwischen
Verriegelungshülse
und Kraftaufnahmehülse
praktisch über
die gesamte Länge
der Verbindung ein Sitz gebildet ist, der zentrierend auf den Lauf
einwirkt. Hierbei bestimmt der Bund die Endlage des hinteren Endes
der Verriegelungshülse
und damit der Verriegelungswarzen, so daß deren Lage, in Längsrichtung
gesehen, mit hoher Genauigkeit festgelegt ist, da hier nur wenige
Toleranzen aufeinanderstehen.
-
Zur
Betätigung
des Sperrschiebers sind viele Mechanismen möglich. Nach der Erfindung ist
aber vorgesehen, daß ein
Kipphebel an der Außenseite von
Gehäuse
und/oder Kraftaufnahmehülse
vorgesehen ist, dessen eines Ende durch eine Feder nach außen gedrückt wird
und dessen anderes Ende kraftübertragend
in den Sperrschieber eingreift. Ein solcher Kipphebel kann sich
an die Außenseite
des Gewehres anlegen und kann sogar in eine Vertiefung eingefügt werden.
Dabei kann er an die örtlichen
Gegebenheiten angepaßt
werden, indem das Längenverhältnis seiner
Hebelarme entsprechend gewählt wird.
So kann der Kipphebel, und zwar ein zweiarmiger Kipphebel, jederzeit
an die Gegebenheiten angepaßt
werden, nämlich
an die Länge
des zum Niederdrücken
zur Verfügung
stehenden Weges und an die Länge
des zum Zurückschieben
des Sperrschiebers erforderlichen Weges. Die Feder bringt ihn und
damit den Sperrschieber immer in die Schließstellung, in der der Lauf
verriegelt ist.
-
Wenn
man von einem Schnellfeuergewehr üblicher Bauweise ausgeht, dann
ist es bevorzugt, daß der
Kipphebel an einem vertikalen Scharnier gelagert ist, und daß sein vorderes
Ende in den Sperrschieber eingreift. In diesem Fall liegt das Betätigungsende
des Kipphebels im Bereich der Bedienungselemente, und zwar etwa über dem
Magazin. Bei einer Bullpup-Bauweise des Schnellfeuergewehrs kann
möglicherweise
eine andere Lage des Sperrhebels vorteilhafter sein.
-
Der
Kipphebel liegt flach an der Außenseite des
Gewehres an, wobei er nicht unbedingt horizontal verlaufen muß und auch
nicht geradlinig ausgebildet zu sein braucht. Es sollten die Gegebenheiten des
Schellfeuergewehres genutzt werden, um ihn einfach betätigbar,
aber nicht versehentlich auslösbar
zu gestalten. Dennoch ist bevorzugt, daß der Kipphebel gegen unbeabsichtigte
Betätigung
gesichert ist. Diese Sicherung kann in einem einfachen Schieber
bestehen, der den Kipphebel in seiner Ruhelage festlegt, um zu verhindern,
daß sich
etwa beim Niederfallen der Waffe auf einen ungünstigen Untergrund die Verriegelung
des Laufes löst
und dieser aus dem Gewehr herausfällt.
-
Da
bei schußbereitem
Schnellfeuergewehr der Verschluß mit
seinen Verschlußwarzen
in die komplementären
Verschlußwarzen
der Verschlußhülse eingreift,
kann der Lauf natürlich
nur gewechselt werden, wenn sich der Verschluß nicht in seiner vordersten
Lage befindet. Bei Maschinengewehren macht dies keine Schwierigkeiten,
doch bei einer aufschießenden
Waffe wie dem gattungsbildenden Schnellfeuergewehr ist ein Laufwechsel
unmöglich, so
lange die Waffe schußbereit
ist. Es muß der
Verschluß erst
zurückgeführt und
von der Verschlußsperre
gehalten werden, gleichgültig,
ob sich diese nun selbsttätig
einrückt,
weil das Magazin leergeschossen ist, oder ob sie vom Schützen eingerückt wird,
was bei den meisten Schnellfeuergewehren möglich ist. Es kann aber geschehen,
daß der
Schütze
beim Versuch, den Lauf zu wechseln, versehentlich den Verschluß in seiner
vordersten Stellung hat, und wenn die Waffe zufällig große Toleranzen hat, kann es
dann geschehen, daß zwar
der Lauf entriegelt wird und bleibt, aber wegen des vorne stehenden Verschlusses
nicht entnommen werden kann. Wird dann auf den Laufwechsel verzichtet
und die Waffe wieder durchgeladen, kann es, so unwahrscheinlich es
auch ist, geschehen, daß der
Lauf entriegelt bleibt und beim Vorlassen den Verschlusses nach
vorne ausgestoßen
wird. Zu allem Überfluß befindet
sich dann möglicherweise
sogar noch eine scharfe Patrone im Vorderschaft und hemmt das Einführen des Laufes
oder des neuen Laufes. Um diesem Mißgeschick vorzubeugen, schlägt die Erfindung
weiter vor, daß die
Kraftaufnahmehülse
und/oder das Gehäuse im
Bereich des nicht in den Sperrhebel eingreifenden Endes des Kipphebels
eine Bohrung aufweist, durch die das Ende des Kipphebels reicht,
das bis nahe zum Verschluß hin
verlängert
ist.
-
Die
Länge des
hinteren Endes des Kipphebels in radialer Richtung ist so bemessen,
daß er
in seiner Ruhelage nahezu gegen den Verschluß anschlägt, wenn sich dieser in seiner
vordersten Lage befindet. Der Kipphebel kann daher zum Entriegeln des
Laufes nur dann eingedrückt
werden, wenn sich der Verschluß nicht
in seiner vordersten Lage befindet, also, wenn der Verschluß durch
die Verschlußsperre
offengehalten wird. So wird die Fehlbedienung unmöglich, die
im Entriegeln des Laufes bestand, wenn sich gleichzeitig der Verschluß in seiner
vordersten Lage befindet, und damit werden auch alle Folgen dieses
unzeitgemäßen Entriegelns
verhindert.
-
Im
Prinzip kann der Lauf nach vorne frei schwingend ausgebildet sein,
indem er nur über
die Verriegelungshülse
in der Kraftaufnahmehülse
befestigt wird. Die Befestigung zwischen diesen beiden Teilen kann
jedoch ein bestimmtes Spiel aufweisen, um der Wärmeausdehnung Rechnung zu tragen. Wird
ein solches Spiel vorgesehen, so ist am Lauf bevorzugt ein Führungsring
vorgesehen, der den Lauf gegenüber
dem Handschutz in radialer Richtung festgelegt und im Bereich des
vorderen Laufendes angeordnet ist.
-
Zum
leichteren Einbau des Laufes in die Waffe umfaßt der Führungsring bevorzugt Zentrierflächen zur
radialen Zentrierung und/oder zur Zentrierung in Umfangsrichtung
des Laufes gegenüber dem
Handschutz, die beim Einschieben des Laufes mit Verriegelungshülse in die
Kraftaufnahmehülse wirken.
-
Zudem
weist der Führungsring
ferner Führungsnasen
auf, die in entsprechende Ausnehmungen des Handschutzes eingreifen
und den Lauf verdrehsicher gegenüber
dem Handschutz festlegen.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Umrüsten eines Schnellfeuergewehres
ohne Schnellwechseleinrichtung in ein Schnellfeuergewehr mit den
Merkmalen nach einem der Ansprüche 1
bis 14. Das Umänderungsverfahren
umfaßt
die folgenden Schritte: Ausbohren oder Aufschrauben der Kraftaufnahmehülse, Einbringen
wenigstens eines Schlitzes oder Bohrung in die Kraftaufnahmehülse, Anbringen
einer Befestigung für
den Sperrschieber an der Kraftaufnahmehülse, Anbringen einer Verriegelungshülse am hinteren
Ende des Laufes, Einbauen einer massiven oder fest zusammengebauten Gasstange,
und Befestigen des Handschutzes am Gehäuse oder der Kraftaufnahmehülse. Mit
einem erfindungsgemäß abgeänderten
Lauf ist eine solche Waffe dann als Schnellfeuergewehr mit Schnellwechseleinrichtung
verwendbar. So können
etwa das US-Gewehr M 16 und seine Nachfolger umgeändert werden.
-
Natürlich kann
aber die Erfindung auch bei der Neukonstruktion eines Schnellfeuergewehres oder
dergleichen berücksichtigt
werden.
-
Der
Gegenstand der Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung,
in der bevorzugte Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, noch näher erläutert.
-
In
der Zeichnung ist
-
in 1 ein
an sich bekanntes Schnellfeuergewehr ohne Schulterstütze in der
Seitenansicht dargestellt, das erfindungsgemäß abgeändert ist,
-
in 2 ein
vergrößerter Horizontalschnitt durch
das Gewehr im Bereich der kraftaufnehmenden Hülse bzw, des ihr entsprechenden
Gehäuseabschnitts
gezeigt,
-
in 3 die
Seitenansicht des Gewehrgehäuses
mit Lauf und Vorderschaft gezeigt, wobei der Bereich der Gasstange
geschnitten ist,
-
in 4 der
Horizontalschnitt durch die Seelenachse des Laufes mit Vorderschaft
und Gehäuse gezeigt,
-
in 5a und
b eine schräge
Seitenansicht mit teilweise aufgeschnittenem Handschutz bzw. ein Horizontalschnitt
eines erfindungsgemäßen Schnellfeuergewehrs
mit einer Laufzentrierung durch einen Führungsring gezeigt,
-
in 6a und
b eine Seitenansicht auf den Lauf und den Führungsring bei teilweise abgeschnittenem
bzw. vollständig
entferntem Handschutz gezeigt, und
-
in 7a und
b eine Aufsicht von vorne auf den Führungsring mit aufgeschobenem
Handschutz bzw. eine Seitenansicht des Führungsringes allein gezeigt.
-
Die
Bezugszeichen sind nicht in jeder Figur zur Gänze eingefügt, damit die Darstellung nicht durch
die vielen Bezugszeichen verdunkelt wird.
-
Das
dargestellte Schnellfeuergewehr ist ein Schnellfeuergewehr mit Aluminiumgehäuse, das
höhere
Kräfte
aufzunehmen imstande ist als ein Kunststoffgehäuse und deshalb einstückig die
Kraftaufnahmehülse
zusammen mit dem Gehäuse
bildet. Es kann die Kraftaufnahmehülse aber auch gesondert hergestellt
und zum Beispiel in ein Kunststoffgehäuse eingespritzt sein.
-
In 1 ist
ein Schnellfeuergewehr 1 mit Metallgehäuse 3 und einem Handschutz 7 aus
Metall gezeigt. Das Metallgehäuse 3 bildet
einstückig
in seinem Inneren eine Kraftaufnahmehülse 5, in der das hintere
Ende eines Laufes 9 aufgenommen ist.
-
Der
Handschutz 7 ist ebenfalls aus Metall (Aluminiumlegierung)
gebildet, weswegen er den Lauf nicht berühren darf, um die körperliche
Wärmeübertragung
möglichst
zu vermeiden. Der Handschutz 7 ist deshalb an einer Befestigungsstelle 11 unmittelbar
am Gehäuse 3 befestigt,
berührt
aber den Lauf 9 nicht.
-
Am
vorderen Ende des Laufes sitzt ein Gaszylindergehäuse 17,
das fest am Lauf 9 angebracht ist. Das Gaszylindergehäuse 17 weist
zusätzlich
eine Querbohrung auf, die etwa zur Anbringung eines Granatwerfers
(nicht gezeigt) dient und einen Befestigungspunkt 15 bildet.
Rund um den Befestigungspunkt 15 ist der Handschutz 7 mit
einem Durchbruch 13 versehen, der so großzügig bemessen
ist, daß die Montage
des Granatwerfers mittels eines Befestigungsstiftes (nicht gezeigt)
erfolgen kann, ohne daß dieser
Befestigungsstift den Handschutz 7 berührt.
-
Insoweit
stimmt das gezeigte Schnellfeuergewehr weitgehend mit einem herkömmlichen Schnellfeuergewehr überein.
Auch dort muß der Handschutz,
wenn er aus Aluminium angefertigt ist, mit dem Gehäuse 3 und
nicht mit dem Lauf 9 verbunden sein, um eine übermäßige Erwärmung des Handschutzes 7 zu
vermeiden. Ebenso sollte der Lauf 9 bei verschiedenen Waffensystemen
frei schwingen können.
-
Neuartig
ist aber ein horizontaler Kipphebel 19, der auf Höhe der Seelenachse 21 und über dem Magazinschacht 23 angebracht
ist. Der Kipphebel 19 liegt im nicht betätigten Zustand
flach an der Außenseite
des Gehäuses 3 an
und weist auf der Rückseite eine
Handhabe 59 auf, mittels der er in Richtung zur Seelenachse 21 hin
eingedrückt
werden kann.
-
Die
Wirkungsweise dieses Kipphebels 19 wird anhand des vergrößerten,
horizontalen Schnitts in 2 näher beschrieben: dort sind,
in schußbereiter
Lage, der Lauf 9, die Verriegelungshülse 27 und der Verschluß 33, 35 gezeigt,
die alle auf die Seelenachse 21 zentriert sind. Der Verschluß 33, 35 weist einen
Verschlußkopf 33 und
einen Verschlußträger 35 auf.
Der Verschlußkopf 33 ist
gegenüber
dem Verschlußträger 35 um
ein genaues Maß verdreht,
und zwar bezüglich
der verlängerten
Seelenachse 21.
-
Am
Außenumfang
des Verschlußkopfes 33 ist
eine Anzahl von Verriegelungswarzen 31 angebracht, die
in der gezeigten Stellung Verriegelungswarzen 29 hintergreifen,
die, radial nach innen weisend, am hinteren Ende der Verriegelungshülse 27 angebracht
sind. In der Folge werden die Verriegelungswarzen 31 des
Verschlußkopfes 33 als "komplementäre Verriegelungswarzen" 31 bezeichnet.
Die Vorderseite des Verschlußkopfes 33 sitzt
auf dem hinteren Ende des Laufes 9 auf. Wenn nun eine Patrone
(nicht gezeigt) abgefeuert wird, dann trachtet ihr Rückstoß danach,
den Verschlußkopf 33 vom Lauf 9 weg
nach hinten zu treiben, was aber nicht möglich ist, da die komplementären Verriegelungswarzen 31 des
Verschlußkopfes 33 auf
den Verriegelungswarzen 29 der Verriegelungshülse 27 aufsitzen und
so den Verschluß 33, 35 geschlossen
halten. Erst, nachdem das Geschoß (nicht gezeigt) eine Gasentnahmebohrung 67 (3),
die im Gaszylindergehäuse 17 ausgespart
ist und in das Innere des Laufes 9 einmündet, passiert hat, gelangen
Verbrennungsgase der Pulverladung der Patrone in den Gaszylinder 69 (3),
der im Gaszylindergehäuse 17 ausgespart
ist, und drücken über eine
Gasstange 65 (3) den Verschlußträger 35 nach
hinten. Dieser veranlaßt
dabei über
eine Kulisse (nicht gezeigt) die Drehung des Verschlußkopfes 33,
wodurch die komplementären
Verschlußwarzen 31 vor
die Lücken zwischen
den Verschlußwarzen 29 bewegt
werden. Der Verschluß 33, 35 kann
nun, von der Restwucht der Gasstange angetrieben, öffnen und
fährt dabei nach
hinten. Wenn der Verschluß 33, 35 öffnet, hat das
Geschoß bereits
den Lauf 9 verlassen und der Rückstoß ist weitgehend beendet.
-
Die
Verriegelungshülse 27 ist
nun aber nicht, wie üblich,
mit der Kraftaufnahmehülse 5 verschraubt,
sondern mit dem Lauf 9, und zwar mittels einer Verschraubung 37.
So erfolgt die Aufnahme der Rückstoßkräfte nicht
in der Kraftaufnahmehülse 5, sondern
unmittelbar zwischen Lauf 9 und Verriegelungshülse 27.
Die Verschraubung 37 (2) ist verstiftet
(nicht gezeigt), um eine relative Verdrehung zu verhindern.
-
Die
Außenoberfläche der
Verriegelungshülse 27 ist
zylindrisch und sitzt mit leichter Spielpassung in einer komplementären Bohrung
der Kraftaufnahmehülse 5;
wegen der Wärmedehnung
sollte ein Spiel zwischen Verriegelungshülse 27 und Kraftaufnahmehülse 5 sein.
Da durch dieses Spiel bei einer relativ kurzen Führung die Trefferabweichung
beim Schuß zu
groß werden
könnte,
wird, wie nachstehend mit Bezug in den 5 bis 8 beschrieben wird, ein Führungsring 87 zur
Fixierung des Laufes 9 und gleichzeitig zum besseren Einführen des
Laufes 9 in den Handschutz 9 am vorderen Bereich
des Laufes 9 angebracht.
-
Am
vorderen Ende weist die Verriegelungshülse 27 einen überstehenden
Flansch 39 auf, dessen hintere Fläche konisch verläuft und
auf einer komplementären,
konischen Fläche
eines sich nach außen
erweiternden Flansches der Kraftaufnahmehülse 5 aufsitzt. Diese
konischen Flächen
stellen die genaue Zentrierung der Verriegelungshülse 27 in
der Kraftaufnahmehülse 5 sicher.
Das vordere Ende dieses Flansches 39 ist plan abgedreht
und sitzt auf der hinteren Radialfläche eines Bundes 41 des
Laufes 9 auf. So ist stets die zumindest achsparallele
Lage des Laufes 9 relativ zur Verriegelungshülse 27 und zur
Kraftaufnahmehülse 5 gewährleistet.
-
Ferner
ist die Verriegelungshülse 27 links hinten
mit einer Abschrägung 43 versehen.
-
In
den Lauf 9 und die darauf fest montierte Verriegelungshülse 27 ist
auf der linken Seite eine vertikale Nut 49 eingebracht,
deren vordere Seitenfläche
eine Schrägfläche 47 bildet,
so daß sich
die Nut 49 nach außen
hin ein wenig erweitert. Der Nut 49 gegenüberliegend
(bei korrekt eingebautem Lauf 9) ist eine im wesentlichen
komplementäre
Nut 53 in der Kraftaufnahmehülse 5 ausgespart.
Die Breite der Nut 53 in der Kraftaufnahmenhülse 5 entspricht
im wesentlichen der Breite der Nut 49 in der Verriegelungshülse 27,
die sie am Boden aufweist. Ein Sperrschieber 51 sitzt mit
enger Übergangspassung
in der Nut 53 der Kraftaufnahmehülse 5. Der Sperrschieber 51 ist
horizontal und quer zur Seelenachse 21 beweglich und kann,
wenn der Lauf 9 mit der Verriegelungshülse 27 in die Waffe
eingelegt ist, in die Nut 49 der Verriegelungshülse 27 eingreifen,
wobei er längs der
Schrägfläche 47 entlangläuft und
dabei den Lauf 9 mit der Verriegelungshülse 27 kräftig nach
hinten drückt,
so daß die
konische Fläche
des Flansches 39 satt auf ihrer Gegenfläche an der Kraftaufnahmehülse 5 aufsitzt.
-
Die
vordere und innere, vertikale Kante des Sperrschiebers 51 ist
abgeschrägt
und bildet so eine abgeschrägte
Kante 45. Wenn der Lauf 9 und die Verriegelungshülse 27 in
die Waffe eingeschoben werden, dann trifft die Abschrägung 43 hinten
an der Verriegelungshülse 27 auf
die abgeschrägte
Kante 45 des Sperrschiebers 51 und schiebt diesen
zurück.
-
Der
Sperrschieber 51 greift auf seiner Rückseite in den bereits erwähnten Kipphebel 19 ein,
der ein längliches,
napfförmiges
Gebilde mit parallelen Ober- und Unterwänden ist, der insgesamt einem langgezogenen,
horizontalen, hohlen Quader ähnelt, bei
dem eine der Hauptflächen
fehlt. Etwa in der Mitte ist der Kipphebel 19 von einem
vertikalen Schwenkstift 55 durchsetzt, der auch eine Erhebung 57 durchsetzt,
die einstückig
mit der Kraftaufnahmehülse 5 ausgebildet
ist. Dieses Drehlager kann auch separat auf dem Gehäuse 3 oder
auf der Kraftaufnahmehülse 5 angebracht
werden.
-
An
der Außenseite
des Kipphebels 19 ist an dessen hinterem Ende eine Handhabe 59 ausgebildet,
etwa in Form von Rillen. Unter der Handhabe 59 sitzt eine
Spiralfeder 61, die sich in einer flachen Sackbohrung in
der Außenseite
der Kraftaufnahmehülse 5 oder
des Gehäuses 3 abstützt und
das hintere Ende des Kipphebels 19 nach außen drückt. Wird dieses
Ende durch Druck auf die Handhabe 59 eingedrückt, dann
schwenkt der Kipphebel 19 um den Schwenkstift 55 und
spreizt das vordere Ende von der Kraftaufnahmehülse 5 ab, wobei dieses
vordere Ende den Sperrschieber 51 mit nach außen zieht. Wird
der Druck auf die Handhabe 59 wieder aufgehoben, dann schwenkt
der Kipphebel 19 wieder in seine gezeigte Ausgangslage
zurück,
von der Feder 61 getrieben, und führt dabei den Sperrschieber 19 wieder in
seine innere Lage zurück.
-
Am
hinteren Ende des Kipphebels 19 ist ein horizontaler, sich
quer zur Seelenachse 21 erstreckender Stift 63 ausgebildet,
der eine Bohrung in der Kraftaufnahmehülse 5 oder im Gehäuse 3 durchsetzt und
kurz vor dem Verschlußträger 35 endet,
wenn sich der Verschluß 33, 35 in
seiner vorderen Lage befindet. So kann der Kipphebel 19 nicht
zum Lösen oder
Einsetzen eines Laufes 9 mit Verschlußhülse 27 abgeschwenkt
werden, wenn sich der Verschlußträger 35 in
seiner vordersten Lage befindet, sondern nur und ausschließlich dann,
wenn der Verschluß 33, 35 weit
genug zurückgezogen
ist, um dem Stift 63 den Eintritt in das Gehäuse zu gestatten,
wenn also die komplementären
Verschlußwarzen 31 den
Eingriff mit der Verriegelungshülse 27 beendet
und diese nach hinten verlassen haben. In 4 ist das
Gehäuse 3 ohne
Verschluß 33, 35 im
horizontalen Schnitt längs
der Seelenachse 21 zu sehen; dort ist ersichtlich, daß der Kipphebel 19 mit
seinem hinteren Ende, das die Handhabe 59 trägt, in das
Gehäuse 3 ohne
jedes Hindernis eingedrückt
werden kann, damit man den Lauf 9 mit der Verriegelungshülse 27 auszuwechseln
kann.
-
Die
Kraftaufnahmehülse 5 kann
an ihrer Vorderseite über
einen Teil ihrer Länge
mindestens einen nach vorne offenen Längsschlitz aufweisen (nicht
dargestellt), zu dem komplementär
ein Vorsprung auf der Verriegelungshülse 27 oder auf dem Lauf 9 angeordnet
ist, um zu gewährleisten,
daß der Lauf 9 beim
Einschieben in die Waffe eine solche Drehlage einnimmt, daß die Lage
der Nut 49 genau mit der des Sperrschiebers 51 übereinstimmt.
Die Fixierung von Lauf 9 mit Verriegelungshülse 27 zum Gehäuse 3 kann
auch über
eine Nase am Gehäuse 3,
an der Verriegelungshülse 27 oder
der Kraftaufnahmehülse 5 erfolgen.
-
In 3 ist
die Ansicht des Gehäuses
mit montiertem Lauf 9 und Handschutz 7 gezeigt;
ein Teilschnitt längs
der Seelenachse 21 stellt das Gasgestänge dar.
-
Auf
dem Lauf ist das Gaszylindergehäuse 17 befestigt,
das sich außermittig
nach oben erstreckt und eine Gasbohrung 67 aufnimmt, die
sich radial zum Lauf 9 erstreckt und einerseits in diesen
und andererseits im Gaszylindergehäuse 17 in einen Gaszylinder 69 einmündet, der
sich parallel zur Seelenachse 21 erstreckt und nach hinten
offen ist. Im Gaszylinder 17 sitzt, parallel zur Seelenachse 21 beweglich,
ein Gaskolben 71, der in seiner Bewegungsrichtung nach
hinten bis zum Verschlußträger 35 durch eine
einstückige
oder nicht zerlegbare Gasstange 65 verlängert ist. Die Gasstange 65 ist
im Verschlußträger 35 oder
Gehäuse 3 so
eingeführt,
daß sie
beim Laufwechsel nicht nach vorne herausfallen kann.
-
Der
hintere Abschnitt der Gasstange 65 ist von einer Federführungshülse 75 umgeben,
die an ihrem hinteren Ende eine nach oben abstehende Nase 77 aufweist,
mit der sie in eine nach hinten offene Aussparung 79 im
Handschutz 7 eingehängt
ist.
-
Bevorzugt
weist die Gasstange 65 hinter der Federführungshülse 75 einen
vergrößerten Durchmesser
auf, so daß die
Gasstange 65 von der Federführungshülse 75 im Gewehr gehalten
wird.
-
Wird
der Handschutz 7 abgenommen, dann kommt die Nase 77 frei
und die Federführungshülse 75 kann
nach vorne geschoben werden. Hierdurch wird die Gasstange 65 freigegeben
und kann nach vorne zusammen mit der Federführungshülse 75 entnommen werden.
-
Zwischen
dem vorderen Ende der Federführungshülse 75 und
einem weiter vorn befindlichen Ringbund 81 ist eine Gasstangenfeder 83 rund
um die Gasstange 65 angeordnet, die dafür sorgt, daß die Gasstange 65 wieder
nach vorne geschoben wird, sobald der Druck im Gaszylinder 69 nachgelassen
hat, um die Tätigkeit
des Verschlusses 33, 35 nicht zu beeinträchtigen,
wie es allgemein bei Gasdruckladern üblich ist. Hier hat die Gasstangenfeder 83 allerdings
noch die zusätzliche
Aufgabe, bei entnommenem Lauf 9 den Gaskolben 71 ein
wenig nach vorne zu schieben, so daß er bequem in den Gaszylinder 69 eines
neuen Laufes 9 eingefädelt
werden kann. Zusätzlich
wird bei Betätigen
des Kipphebels 19 der Lauf 9 durch die Gasstangenfeder 83 etwas nach
vorne geschoben, so daß der
Lauf 9 leicht zu entnehmen ist.
-
In 3 und 4 ist
zu sehen, daß das Gaszylindergehäuse 17 bis
vor das vordere Ende des Handschutzes 7 verlängert ist
und eine Form aufweist, die den Zugang zum Inneren des Handschutzes 7 weitgehend
versperrt. Ferner ist an dieser Verlängerung ein wärmeisolierter
Handgriff 85 angeordnet, der hier sich rechts vom Handschutz 7 und
außerhalb
dessen nach hinten erstreckt und an dem der Lauf 9 beim
Entnehmen ergriffen werden kann, da der Lauf 9 dann in
aller Regel so heiß ist,
daß er
ohne Handschutz nicht angefaßt
werden kann. Die Griffbefestigung kann auch durch einen zusätzlichen
Führungsring 87 am
Lauf 9 realisiert werden, wie im Ausführungsbeispiel der 6a gezeigt
ist.
-
Ferner
ist in 4 zu sehen, daß der Handschutz 7 so
ausgebildet ist, daß der
Lauf 9 mit der Verriegelungshülse 27 leicht nach
vorne herausgezogen werden kann.
-
Die übrigen Teile
des gezeigten Schnellfeuergewehrs entsprechen in Formgebung und
Funktion den analogen Teilen eines herkömmlichen Schnellfeuergewehrs.
-
Die
Nut 49 in der Verriegelungshülse 27, die Nut 53 in
der Kraftaufnahmehülse 5,
die Erhebung 57 an der Kraftaufnahmehülse 5 und die vom
Stift 63 durchsetzte Bohrung im Gehäuse 63 können oder können auch
zusätzlich
auf der rechten Seite des Gewehres ausgebildet werden, soweit dies
die Konstruktion des Verschlußträgers und
die Anordnung einer Auswurföffnung
o. dgl. zulassen, um die Bedienung auch für Linkshänder zu ermöglichen. Diese Anordnung ist
gegebenenfalls bei Bullpup-Gewehren sogar notwendig, wenn das Gewehr
für Linkshänder eine
andere Auswurföffnung
benutzen muß als
das Gewehr für
Rechtshänder.
-
5 bis 8 zeigen
im Detail den Führungsring 87 zur
Fixierung des Laufes 9. Der Führungsring 87 wird
mit einer Querschraube 89 nach dem Rohrschellenprinzip
am Lauf 9 befestigt. Zur axialen Festlegung kann der Lauf 9 ein
ringförmige
Ausnehmung 91 aufweisen, deren Breite der Länge des
Führungsringes 87 entspricht.
Zum vorderen Laufende hin hat der Führungsring 87 eine
im wesentlichen ebene ringförmige
Stirnkante 93, während
er zum hinteren Laufende hin Zentrierflächen 95 und 97 aufweist. Beim
Einschieben des Laufes 9 in den Handschutz 7 dienen
die Zentrierflächen 95 der
radialen Zentrierung und die Zentrierflächen 97 einer Zentrierung
in Umfangsrichtung des Führungsringes 87 innerhalb des
Handschutzes 7. Für
die Zentrierung in Umfangsrichtung weist der Führungsring zwei sich radial gegenüberliegende
Führungsnasen 99 auf,
die in entsprechende Ausnehmungen 101 des Handschutzes 7 eingreifen.
Im übrigen
weist der Führungsring 87 eine
im wesentlichen zylindrische, und in Form und Durchmesser dem zylindrischen
Innenbereich des Handschutzes 7 angepaßte Führungsfläche 105 auf. Im Bereich
der Durchführung
der Gasstange 65 ist ferner eine ringförmige Längsnut 103 vorgesehen, innerhalb
der die Gasstange 65 frei beweglich ist. Beim Einschieben
des Laufes 9 in den Handschutz 7 wird dessen Drehlage über die
Zentrierflächen 97 so zentriert,
daß einerseits
die Führungsnut 103 genau zur
Gasstange 65 und andererseits die Führungsnasen 99 zu
den Ausnehmungen 101 im Handschutz 7 ausgerichtet
wird. Die Festlegung des Laufes 9 bezüglich des Handschutzes 7 erfolgt über die
Führungsfläche 105,
wodurch im Zusammenspiel mit der mit Spiel versehenen Lauffestlegung über die
Verriegelungshülse 27 an
der Kraftaufnahmehülse 5 eine größere Zentrierlänge für den Lauf 9 geschaffen
ist, so daß sich
das letztgenannte Spiel nicht so sehr auf die Trefferlage auswirkt.