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Die
Erfindung betrifft eine Lastsicherung für Magnettraversen, welche wenigstens
einen Längsträger aufweisen,
an welchem wenigstens ein Elektromagnet als Lastaufnahmemittel angeordnet
ist. Gattungsbildende Magnettraversen sind beispielsweise aus der
JP 4 80195 A bekannt.
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Für den rationellen
Umschlag magnetisch hebbarer Halbzeuge aus Eisen oder Stahl etc.
bieten sich vor allem sog. elektromagnetische Greifer an, wobei
unterschiedliche Halbzeuge wie Knüppel, Brammen, Bleche, Coils,
Träger,
Rohre oder Schrott etc. unterschiedliche Anforderungen an die Magnete, deren
Aufhängung
und Platzierung an einem Längsträger (Traverse)
sowie die zugehörige
elektrische Ausrüstung
stellen: wie beispielsweise in der
DE 79 36 484 U1 offenbart leiten anwendungsspezifisch
dimensionierte Magnete Hubkräfte
großflächig und
dosiert in das zu hebende Material ein. Einerseits verhindert dies
qualitätsmindernde
Druckmarken und Randbeulen insb. an Halbzeugen wie Blechen. Andererseits
lassen sich so beliebige Mengen an Halbzeugen effizient und flexibel
umgeschlagen. Der Unterhaltsaufwand für Magnetanlagen ist gering
und sie haben eine lange Lebensdauer.
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Obwohl
der Umschlag magnetisch hebbarer Halbzeuge mit elektromagnetischen
Greifern allgemein als sicher gilt, kam es in der Vergangenheit
mitunter zu teils schweren Unfällen,
wenn aufgrund eines Stromausfalles die Elektromagnete kein nachhaltiges
Magnetfeld bereitstellen konnten und bis zu 50 t schwere Lasten
herabstürzten.
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Zur
Vermeidung derartiger Unfälle
ist es bekannt, die Last zusätzlich
mittels Bänder
zu sichern, welche händisch
um die Last geschlungen an der Magnettraverse befestigt werden,
was jedoch zusätzlich
Zeit und Personal kostet.
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Ebenso
ist es bekannt, die Last zusätzlich mit
Stahlpratzen oder ähnlichem
zu unterfahren und zu sichern: derartige beispielsweise aus der
DE 24 26 359 C3 sowie
DE 199 11 897 A1 bekannte
Sicherheitsgreifer oder aus der
DE 31 12 348 A1 bekannte Sicherheitsbügel sind
nicht nur konstruktiv verhältnismäßig aufwendig
und teuer; in engen Materialschluchten wie z.B. in Wagons oder Schiffsrümpfen scheidet
ihr Einsatz aufgrund ihrer notwendig starren Kontur aus Platzgründen regelmäßig aus.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Magnettraverse bereitzustellen, deren
Last einfach und zuverlässig
auch in engen Materialschluchten gesichert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Magnettraverse gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden können,
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Magnettraverse
für den
Umschlag magnetisch hebbarer Halbzeuge aus Eisen oder Stahl etc.
baut auf gattungsgemäßen Magnettraversen
dadurch auf, dass auf und/oder seitlich des Längsträgers wenigstens ein längsaxial
des Trägers
verfahrbarer Lastsicherungsschlitten angeordnet ist, welcher wenigstens
eine Winde zum Auf- bzw. Abwickeln eines Sicherungshebebandes trägt.
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Vorzugsweise
ist der Lastsicherungsschlitten elektromechanisch, insb. über einen
Zahnstangentrieb, verfahrbar ausgebildet, was sich insb. bei langen
(ab 6 m) bzw. überlangen
(ab 12 m) Längsträgern bewährt hat.
Alternativ hierzu können
auch, insb. bei kürzeren
Längsträgern, Ketten-
oder Spindeltriebe vorgesehen sein, wobei Spindeltriebe den Vorteil
aufweisen, das sie selbsthemmend sind.
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Auch
der Antrieb der Winde erfolgt bevorzugt elektromechanisch, beispielsweise
mittels eines Getriebebremsmotors.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind mechanische Sicherungsmittel,
insbesondere zwei versetzt angeordnete Zahnscheiben mit je einer
separaten Sperrklinke, für
die Sicherung der Winde vorgesehen, welche vorteilhaft eine Überlastung
des Getriebebremsmotors der Winde bei einem Lastabsturz verhindern.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist wenigstens ein Lastsicherungsschlitten über das Ende des Längsträgers austeleskopierbar
ausgebildet. Dies gestattet vorteilhaft auch die Sicherung von Lasten mit
zum Längsträger korrespondierenden
Längen.
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Die
erfindungsgemäße Lastsicherung
für Magnettraversen
hat zum Vorteil, dass mittels der Hebebänder die Last vollständig unterfassbar
wird, so dass erstmals auch der Transport gebündelter Halbzeuge vollständig gesichert
werden kann. Insbesondere ist beim Transport z.B. von drei nebeneinander
angeordneten Bündeln
das mittlere Bündel
ebenfalls vorteilhaft gesichert. Darüber hinaus halten die Hebebänder das
Eigengewicht der Traverse gering. Durch die Flexibilität des Hebebandes
ergeben sich zudem keine starren Störkonturen im Bereich der Aufhängung. Das
Hebeband wird durch den Windenantrieb ganz an die Last angelegt.
Dadurch erfährt die
Last bei einem etwaigen Absturz nur sehr wenig Beschleunigungsenergie.
Die Last wird im Falle eines Lastabsturzes rein mechanisch auf die
Traverse übertragen.
Der Windenantrieb ist dabei lastfrei.
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Zusätzliche
Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
einer Magnettraverse in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
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Darin
zeigen schematisch:
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1 in
einer perspektivischen Darstellung eine Magnettraverse nach der
Erfindung;
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2 die
Magnettraverse nach 1 in einer Vorderansicht;
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3 die
Magnettraverse nach 1 in einer Seitenansicht;
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4 die
Magnettraverse nach 1 in einer Draufsicht;
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5 die
Magnettraverse nach 1 bis 4 in einer
Seitenansicht mit in „Parkstellung" befindlichen Lastsicherungsschlitten;
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6 die
Magnettraverse nach 1 bis 4 in einer
Seitenansicht mit beidseitig „austeleskopierten" Lastsicherungsschlitten;
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7 die
Magnettraverse nach 1 bis 4 in einer
Seitenansicht mit in einer Lastsicherungsposition befindlichen Lastsicherungsschlitten;
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8 die
Magnettraverse nach 7 in einer Vorderansicht;
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9 die
Magnettraverse nach 1 bis 4 in einer
Seitenansicht mit in einer zur 7 alternativen
Lastsicherungsposition befindlichen Lastsicherungsschlitten; und
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10 die
Magnettraverse nach 1 bis 4 in einer
Seitenansicht mit in einer zur 7 und 9 alternativen
Lastsicherungsposition befindlichen Lastsicherungsschlitten.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare
Komponenten.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung eine Magnettraverse 10 nach
der Erfindung. Die Traverse 10 wird durch einen Längsträger 11 gebildet,
an welchem Aufhängungen 16,
beispielsweise Ösen,
für Elektromagnete 12 angeordnet,
z.B. angeschweißt,
sind. Die Traverse 10 selbst ist bevorzugt ebenfalls eine
Schweißkonstruktion,
welche vorteilhaft zugleich als Gleitführung für zwei auf der Traverse 10 verstellbar
angeordnete Lastsicherungsschlitten 13 dient. Alternativ
oder kumulativ zur dargestellten Gleitführung kann auch eine Rollenführung vorgesehen
werden (nicht dargestellt). Die Lastsicherungsschlitten 13 sind
mit einer Winde 14 zum Auf- bzw. Abwickeln eines Sicherungshebebandes 15 ausgerüstet und
in Längsrichtung
des Hauptführungsgehäuses der
Traverse 10 verfahrbar.
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Deutlich
erkennbar ist, wie das Sicherungshebeband 15 in der dargestellten
abgewickelten, unangespannten Position zunächst beidseitig der Last 20 eine
Schlaufe ausbildet. Die kann nun mittels der Schlitten 13 über die
Last 20 gefahren werden, wobei die Verfahrbarkeit der Lastsicherungsschlitten 13 wie auch
der Antrieb der Winde 14 bevorzugt elektromechanisch erfolgt.
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2 zeigt
die Magnettraverse 10 nach 1 in einer
Vorderansicht; 3 in einer Seitenansicht und 4 in
einer Draufsicht.
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5 zeigt
die Magnettraverse 10 nach 1 bis 4 in
einer Seitenansicht mit in einer „Parkstellung" befindlichen Lastsicherungsschlitten 13.
Die Teleskopierbarkeit der Lastsicherungsschlitten 13 hat
zum Vorteil, dass die Traverse 10 Halbzeuge 20 aus
einem Behälter
(z.B. Eisenbahnwagon) entnehmen kann und nach dem Ausfahren des
Halbzeugs 20 aus dem Behälter die mech. Lastsicherung unterfahren
und durch Aufwickeln des Bandes 15 mit der Winde 14 vollständig umfassen
kann.
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6 zeigt
die Magnettraverse 10 nach 1 bis 4 in
einer Seitenansicht mit beidseitig „austeleskopierten" Lastsicherungsschlitten 13. Deutlich
erkennbar ist, wie die Lastsicherungsschlitten 13 im Längsträger 11 dergestalt
geführt
sind, dass das auf dem Lastsicherungsschlitten 13 montierte
Sicherungsband 15 über
die Enden 11a, 11b des Längsträgers 11 austeleskopiert
kann werden. Indem eine ausreichende Restführungslänge des Schlittens 13 im
Längsträger 11 verbleibt,
ermöglicht dieses
Verfahren vorteilhaft auch das (nachträgliche) Sichern von Lasten 20 unmittelbar
nach deren Aufnahme, welche fast die gleiche Länge aufweisen, wie die Materialschlucht,
aus denen sie entnommen werden.
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7 zeigt
die Magnettraverse 10 nach 1 bis 4 in
einer Seitenansicht; 8 in einer Vorderansicht, mit
in einer Lastsicherungsposition befindlichen Lastsicherungsschlitten 13.
Pfeile kennzeichnen die Verfahrbarkeit bzw. Verstellbarkeit von Schlitten 13 und
Winde 14. Deutlich erkennbar ist, wie mittels der Winde 14 das
Sicherungshebeband 15 in einer aufgewickelt Position an
der Last 20 anspannt, so dass die Last im Fall eines Versagens
der Magnete 13 keinerlei Beschleunigung erfährt. Die
Sicherung der Winde 14 erfolgt dabei vorzugsweise mechanisch,
beispielsweise über
zwei versetzt angeordnete Zahnscheiben mit je einer separaten Sperrklinke
(nicht dargestellt), welche im Falle eines Absturzes der Last 20 das
Hebeband 15 rein mechanisch sichern. Der Antrieb der Winde 14 bleibt
dabei vorteilhaft lastfrei.
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9 und 10 schließlich zeigen
die Magnettraverse 10 nach 1 bis 4 in
einer Seitenansicht mit in einer zur 7 alternativen
Lastsicherungsposition befindlichen Lastsicherungsschlitten 13.
Deutlich erkennbar ist, wie auch Lasten 20 unterschiedlicher
Länge mit
der erfindungsgemäßen Lastsicherung
gesichert werden können.
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Die
erfindungsgemäße Lastsicherung
für Magnettraversen 10 hat
zum Vorteil, dass mittels der Hebebänder 15 beliebige
Lasten 20 vollständig
unterfassbar werden, so dass erstmals auch der Transport gebündelter
Halbzeuge 20 vollständig und
zuverlässig
gesichert werden kann. Insbesondere ist beim Transport z.B. von
drei nebeneinander angeordneten Bündeln 20 das mittlere
Bündel
ebenfalls vorteilhaft gesichert. Darüber hinaus halten die Hebebänder 15 das
Eigengewicht der Traverse 10 gering. Durch die Flexibilität des Hebebandes 15 ergeben
sich zudem keine starren Störkonturen
im Bereich der Aufhängung
wie bei den aus dem Stand der Technik bekannten Unterfasspratzen.
Das Hebeband 15 wird durch den Antrieb der Winde 14 ganz
an die Last 20 angelegt. Dadurch erfährt die Last 20 bei
einem etwaigen Absturz nur sehr wenig Beschleunigungsenergie. In
jedem Fall wird die so gesicherte Last 20 bei einem Versagen
der Magnete 12 zusätzlich
mechanisch an der Traverse 10 gehalten, ohne dass es zeit-
und personalintensiver Maßnahmen
bedürfte.
Die Erfindung eignet sich damit insbesondere für das Umschlagen von Halbzeugen 20 aller
Art, insbesondere bei der Be- und Entladung von Schiffen etc.
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- 10
- Magnettraverse
- 11
- Längsträger
- 11a,
11b
- Enden
des Längsträgers 11
- 12
- Elektromagnete
- 13
- Lastsicherungsschlitten
- 14
- Winde
- 15
- Sicherungshebeband
- 16
- Aufhängung (Ösen) für Elektromagnete 12
- 20
- Last,
Halbzeug