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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Rüstwagen zum An-/Abtransport
und zum Ein-/Ausbau von Werkzeugen oder Werkstücken an
Fertigungsstationen.
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Das
Umrüsten von Werkzeugen, das heißt genauer ein
Werkzeugwechsel an Fertigungsstationen, ist oftmals zeit- und kraftaufwändig,
wobei aufgrund fehlender geeigneter Hilfsmittel üblicherweise allerlei
Gegenstände, wie beispielsweise Gabelstapler oder Hubwagen
zweckentfremdet werden, um den erforderlichen Werkzeugwechsel zu
erleichtern. Hierbei entsteht eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr.
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Aus
der
DE 10 2008
046 174 A1 ist beispielweise eine Flurfördereinrichtung,
insbesondere ein Rüstwagen, zum Aufnehmen und Transportieren
von Stückgut, insbesondere von Werkzeug, mit einer Trageinheit
bekannt. Diese Trageinheit weist eine Rückhalteeinrichtung
zum Sichern des Stückguts auf, welche mittels einer Zwangssteuerung
von einer Sicherungsstellung in eine Freigabestellung bewegbar ist. Hierdurch
soll ein besonders sicheres Handhaben des Stückgutes ermöglicht
werden. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei aber
um einen an sich bekannten Hubwagen.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
einen Rüstwagen zu schaffen, mit welchem insbesondere ein
manueller und zum Teil gefährlicher Werkzeug- oder Werkstückwechsel
einfacher und schneller möglich ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen
Rüstwagen zu entwerfen, der nicht nur ein Abstellen und
Transportieren von Werkzeugen oder großen sperrigen Werkstücken
erlaubt, sondern zudem einen Bockkran bzw. einen Portalkran aufweist,
mit welchem die Werkzeuge oder Werkstücke angehoben, verfahren
und insbesondere an einer Fertigungsstation ein-/ausgebaut werden
können. Der erfindungsgemäße Rüstwagen weist
dazu einen fahrbaren Tragrahmen auf, an welchem eine Basisplatte
zum Abstellen und Transportieren der Werkzeuge oder Werkstücke
vorgesehen ist. Oberhalb dieser Basisplatte ist besagter Bockkran
angeordnet, der über zumindest ein Längsende der
Basisplatte hinausragt und zum Anheben der Werkzeuge oder Werkstücke
bzw. zum Verfahren derselben zumindest entlang der Basisplatte ausgebildet
ist. Ein Werkzeug- oder Werkstückwechsel kann mit dem erfindungsgemäßen
Rüstwagen demzufolge äußerst einfach
realisiert werden, indem zunächst der Bockkran in eine
Längsendstellung verfahren wird, in welcher er in der Lage
ist, das auszubauende Werkzeug oder Werkstück anzuheben. Nachdem
Anheben kann das Werkzeug oder Werkstück mit dem Bockkran
entlang der Basisplatte verschoben und auf dieser abgesetzt werden.
Anschließend wird das einzubauende Werkzeug oder Werkstück,
welches vorzugsweise neben dem ausgebauten Werkzeug oder Werkstück
auf der Basisplatte abgestellt ist, angehoben und mittels des Bockkrans über
das Längsende des Rüstwagens zur Fertigungsstation
verfahren und dort abgelassen. Der erfindungsgemäße
Rüstwagen bietet somit die Möglichkeit eines einfachen
und insbesondere ungefährlichen Ein- und Ausbaus eines
Werkzeugs oder Werkstücks an einer Fertigungsstation, wodurch
insbesondere ein gefährliches Benutzen von an sich ungeeigneten
Hebewerkzeugen, wie beispielsweise Hubwagen, vermieden werden kann.
Der Bockkran kann dabei selbstverständlich elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch oder aber auch manuell, beispielsweise
mittels eines Flaschenzuges, betrieben werden und besitzt üblicherweise
eine mehr als ausreichende Hebekraft zum Anheben der Werkzeuge oder
Werkstücke.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Lösung, sind in die Basisplatte des Rüstwagens
Wälzkörper oder Kugeln eingelassen. Dies ermöglicht
ein äußerst leichtes manuelles Verschieben der
Werkzeuge oder Werkstücke auf der Basisplatte des Rüstwagens,
wodurch das Handling insbesondere schwerer Werkzeuge oder Werkstücke
zusätzlich vereinfacht wird. Insbesondere Kugeln lassen
dabei auch ein Verschieben der auf der Basisplatte abgestellten
Werkzeuge oder Werkstücke in alle Richtungen zu, wobei
die Basisplatte selbstverständlich einen Umfangsrand aufweisen kann,
der ein unbeabsichtigtes Herabfallen der Werkzeuge oder Werkstücke
von der Basisplatte zuverlässig verhindert. Die Basisplatte
ist üblicherweise zumindest so breit ausgelegt, dass wenigstens
zwei Werkzeuge oder Werkstücke nebeneinander transportiert
werden können, was insbesondere den Ein- und Ausbauprozess
deutlich vereinfacht.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt einen erfindungsgemäßen
Rüstwagen.
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Entsprechend
der 1, weist ein erfindungsgemäßer
Rüstwagen 1 zum An-/Abtransport und zum Ein-/Ausbau
von Werkzeugen 2 an Fertigungsstationen 3 einen
fahrbaren Tragrahmen 4 auf, an welchem eine Basisplatte 5 zum
Abstellen und Transportieren der Werkzeuge 2 vorgesehen
ist. Selbstverständlich kann der erfindungsgemäße Rüstwagen 1 nicht
nur zum Transport bzw. zum Ein- und Ausbau von Werkzeugen 2,
sondern auch zum Transport bzw. Ein- und Ausbau von anderen Gegenständen
verwendet werden. Oberhalb der Basisplatte 5 ist dabei
erfindungsgemäß ein Bockkran 6 angeordnet,
der über zumindest ein Längsende der Basisplatte 5 bzw.
des Tragrahmens 4 hinausragt und zum Anheben der Werkzeuge 2 bzw.
zum Verfahren derselben entlang der Basisplatte 5 ausgebildet
ist. Ein Verfahren bzw. Anheben der Werkzeuge 2 erfolgt
dabei über eine Hubeinrichtung 7 des Bockkrans 6,
die an einer Laufkatze 8 angeordnet ist. Mit dem erfindungsgemäßen
Bockkran 6 ist es somit möglich, die Werkzeuge 2 nicht
nur anzuheben, sondern sowohl in Längsrichtung als auch
in Querrichtung der Basisplatte 5 zu bewegen.
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Um
ein Bewegen der auf der Basisplatte 5 abgestellten Werkzeuge 2 zu
erleichtern, weist diese Wälzkörper oder Kugeln 9 auf,
welche ein einfaches Verschieben der Werkzeuge 2 auf der
Basisplatte 5 erlauben. Bei manueller Verschiebung ist
dies ein besonderer Vorteil, da dies ohne große Kraftanstrengung über
die Länge der Platte hinweg möglich ist. Dabei
sind gemäß der 1 die Abstände
der einzelnen Kugeln 9 bzw. Wälzkörper
vergleichsweise groß gewählt, wobei diese selbstverständlich
entsprechend den jeweiligen Anforderungen verkleinert werden können.
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Um
auch den Rüstwagen 1 an sich leicht bewegen zu
können, weist dieser zumindest vier, im gezeigten Beispiel
insgesamt sechs, jeweils um eine Hochachse drehbare Räder 10 auf.
Mit diesen Rädern 10 kann der Rüstwagen 1 ähnlich
wie ein Einkaufswagen leicht verfahren werden. Die Hubeinrichtung 7 kann
dabei beispielsweise elektromotorisch, hydraulisch oder pneumatisch
angetrieben sein und eine Seilwinde bzw. ein starres Hubelement
aufweisen. Am Ende der Seilwinde bzw. des Hubelementes können
dabei Tragketten angeordnet werden, mittels deren Griffstangen umschlingbar
sind, die ihrerseits an den zu bewegenden Werkzeugen 2 oder
Werkstücken befestigt sind. Der Übersichtlichkeit
halber wurden gemäß der 1 die Tragketten
sowie die Griffstangen nicht zeichnerisch dargestellt. Anstatt der
Ketten können auch Fanghaken vorgesehen sein, die in entsprechende Ösen
der hochzuhebenden und verfahrenden Werkzeuge bzw. Werkstücke eingehängt
werden können. Zum Umsetzen des Werkzeugs 2 kann
die Laufkatze 8 entlang des Bockkrans 6 und damit
entlang der Längsrichtung der Basisplatte 5 einfach
verfahren werden, wobei die Hubeinrichtung 7 zusätzlich
in Querrichtung der Laufrichtung der Laufkatze 8 verstellbar
ist.
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Eine
Breite der Basisplatte 5 ist dabei so gewählt,
dass zumindest zwei Werkzeuge 2 bzw. entsprechende Werkstücke
nebeneinander problemlos Platz finden, so dass ein Austausch von
zwei Werkzeugen in einfacher Weise, insbesondere zeitsparend erfolgen
kann. Die Basisplatte 5 zum Abstellen und Transportieren
der Werkzeuge bzw. Werkstücke ist höhenverstellbar,
um sich den unterschiedlichen Höhen der verschiedenen Fertigungsstationen
anpassen zu können. Dies kann in diskreten Stufen manuell
oder kontinuierlich mittels einer Hubvorrichtung eingerichtet werden.
Anhand von seitlich an den Tragrahmen 4 angebrachten Positionsmarken
kann die Basisplatte 5 bereits vor dem Werkzeug- bzw. Werkstückwechsel
der Höhe der jeweiligen anzufahrenden Fertigungsstation
angepasst werden, so dass die Basisplatte 5 vorpositioniert
ist.
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Alternativ
kann die Oberseite des Bockkrans 6 anstelle der Laufkatze
als Schienensystem ausgebildet sein, in dem ein Förderschlitten
längs der Platte manuell oder elektromotorisch verfahrbar
ist, der die Hubeinrichtung 7 trägt. Zum Umsetzen
wird der Schlitten mit der Hubvorrichtung nach vorne gefahren, wonach
die Hubeinrichtung 7 die Seilwinde oder das Hubelement
absenkt, damit der Werker das anzuhebende Werkzeug oder Werkstück
mit den Ketten verbinden kann. Anschließend wird das Seil
eingezogen bzw. das Hubelement angehoben, so dass das mit diesem
verbundene Werkzeug oder Werkstück ebenfalls angehoben
wird. Schließlich wird in angehobenen Zustand der Schlitten
soweit zurückgefahren bis das angehobene Werkzeug bzw.
Werkstück auf der Platte abgesetzt werden und an das andere Ende
des Rüstwagens verschoben werden kann. Während
das abgesetzte Werkzeug nach hinten geschoben wird, kann gleichzeitig
zeitsparend das neue Werkzeug an diesem vorbei nach vorne geschoben
werden, wonach über den Schlitten die Hubvorrichtung ihre
Funktion aufnimmt, in dem sie das Werkzeug bzw. das Werkstück
anhebt und in der Arbeitsstation absetzt.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Rüstwagen 1 lässt
sich somit der Ein- bzw. Ausbau sowie der Transport von insbesondere
Werkzeugen 2 oder anderen Gegenständen deutlich
vereinfachen, wobei insbesondere auf bisher zweckentfremdete Hubmittel,
wie beispielsweise einen Hubwagen, der ein nicht unerheblichen Gefahrenpotential
darstellt, verzichtet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102008046174
A1 [0003]