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Bei
der Herstellung elektrischer bzw. elektronischer Schaltungen unterliegt
unter anderem die Bauteilgröße einer
ständigen
Forderung nach Miniaturisierung. Dadurch reduzieren sich auch die
Kontaktflächen
zwischen den einzelnen elektrischen bzw. elektronischen Bauelementen,
so dass der Verbindung zwischen diesen Kontaktflächen der einzelnen Bauelemente
eine ständig
wachsende Bedeutung zukommt.
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Einerseits
sollen solche Verbindungen die Anforderungen an gute elektrische
Leitfähigkeit
erfüllen,
also möglichst
geringe spezifische elektrische Widerstände aufweisen, und andererseits
sollen diese Verbindungen möglichst
robust sein, so dass die Kontakteigenschaften auch bei rauen Anwendungsbedingungen über einen
möglichst
langen Zeitraum hinweg möglichst
unverändert
bleiben.
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Raue
Betriebsbedingungen entstehen unter anderem durch große Temperaturschwankungen, wie
sie beispielsweise bei Anwendungen im Fahrzeugbereich, insbesondere
in einem Motorraum auftreten. Dabei sind Temperaturschwankungen
zwischen –40° C und +150° C vollkommen
normale Betriebsbedingungen.
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Zur
Erhöhung
der Integrationsdichte werden solche elektronischen Bauteile oder
Schaltungen oft auch direkt in Gehäuse von Steckverbindungen oder dergleichen
eingebaut, die jedoch aus Materialien gefertigt sind, deren thermischer
Ausdehnungskoeffizient α deutlich
unterschiedlich von dem der elektrischen bzw. elektronischen Bauelemente
ist. Hierdurch ergeben sich aber thermisch bedingte Spannungen beim
Durchwandern des Betriebstemperaturbereichs an den Verbindungsstellen
zwischen zwei solchen elektrischen bzw. elektronischen Bauteilen.
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Beispielhaft
sei ein Entstörkondensator
angeführt,
der zwischen zwei Kontaktfahnen eines Steckers mittels einer solchen
Verbindung angeordnet ist. Der Kondensator sei, ebenfalls beispielhaft,
ein SMD-Bauteil (Surface Mounted Device), mit einem wesentlich geringeren
Längenausdehnungskoeffizienten α als der
des Material des die beiden Kontaktfahnen fixierenden Gehäuses. Durch
diese große Differenz Δα ergeben
sich aber bei der Ausdehnung des Gehäuses massive mechanische Belastungen auf
die Kontaktstellen zwischen dem Kondensator und den beispielsweise
als Stanzgitter ausgebildeten Steckeranschlussfahnen.
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Bisher
bekannte Ausführungen
solcher Verbindungen sind z.B. Lötverbindungen
oder auch Klebeverbindungen. Lötverbindungen
können
nur bis zu einem bestimmten Temperaturbereich, vorzugsweise bis
125° C eingesetzt
werden, da darüber
hinaus die ordnungsgemäße elektrische
Verbindung zwischen zwei elektrischen bzw. elektronischen Bauteilen
nicht mehr gewährleistet
werden kann. Einsatz findet die Lötverbindung überwiegend
in einem Bereich, in dem keramische Chip-Bauelemente mit einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
mit α =
(6,5 – 10)·10E – 6/K auf
Leiterplattenmaterial (z.B. FR4) α = 16·10E – 6/K fixiert
werden. Daraus ergibt sich eine Differenz von Δα < 9,5·10E – 6/K.
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Das
Kleben von keramischen Chip-Bauelementen mit α = (6,5 bis 10)·10E – 6/K auf
Al2O3 (Keramik-Schaltungsträger mit
einem Ausdehnungskoeffizienten α =
6,5·10E – 6/K) ist
ebenfalls bekannt, wobei hier eine Differenz von Δα < 3,5·10E – 6/K auftritt.
Hierbei werden bevorzugt Epoxid-Leitklebstoffe mit
einer Bruchdehnung A < 2
% verwendet.
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Ein
weiteres Aufbaukonzept ist das Aufkleben von Keramik-SMD-Bauelementen auf
Stanzgittern, z.B. in der Form von beschichteten Kupferbahnen, mittels
harter Epoxid-Klebstoffe. Ein solcher Verbund wird anschließend an
das Verkleben mit einem harten Duroplast umspritzt, um eine zuverlässige Kontaktierung
mit ausreichend mechanischer Stabilität zu erhalten. Das Duroplast
fängt hierbei
mechanische Spannungen ab, so dass die elektrische Eigenschaft der
Verbindung über
den gesamten Temperaturbereich hinweg möglichst erhalten bleibt.
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Aus
der
DE 38 37 206 A1 ist
ein elektrisches Schaltgerät
bekannt, bei welchem ein mit einem elektrisch leitenden Material
gefüllter
Kleber oder eine entsprechende Paste eine kapazitive Ankopplung zwischen
zwei elektrischen Leitungen realisiert. Hierbei handelt es sich
zwar um eine flexible, elektrisch leitfähige Verbindung, ihre Elastizität und ihr
elektrischer Leitwert sind jedoch zu niedrig, um im oben dargelegten
Einsatzbereich angewendet werden zu können.
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Klebstoffe
lassen sich, basierend auf ihren mechanischen Eigenschaften, grundsätzlich in
drei Klassen einteilen:
- – Im gesamten Anwendungs-Temperaturbereich harte,
spröde
Klebstoffe: z.B. Epoxidharze mit einer Bruchdehnung von maximal
2 % bis 3 %.
- – Klebstoffe
mit einem hart/weich-Übergang
im Anwendungs-Temperaturbereich:
z.B. flexibilisierte Epoxidharze oder Epoxidharz-Silikon-Copolymere
mit einer Bruchdehnung von maximal 10 %.
- – Im
gesamten Anwendungs-Temperaturbereich flexible Klebstoffe: z.B.
Silikone mit einem Bruchdehnungsbereich, der sich von deutlich unter
10 % bis weit über
150 % hinaus erstrecken kann.
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Die
harten und spröden
Klebstoffe können zwar
eine gute Leitfähigkeit
bereitstellen, sie sind jedoch nur für Einsatzbereiche geeignet,
bei denen geringe mechanische Spannungen in der Verbindung durch
geringe Differenzen zweier unterschiedlicher Längenausdehnungskoeffizienten α auftreten.
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Die
Kleber aus der zweiten Klebstoffgruppe, der mit den hart/weich-Übergängen, sind
zwar für mechanisch
höher belastetere
Anwendungen geeignet, als die der ersten Gruppe, sie weisen jedoch demgegenüber eine
Verschlechterung der Bruchdehnung auf und können somit einen Abfall oder
sogar einen Ausfall der elektrischen Eigenschaften bei Temperaturen > 120° C verursachen.
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Die
dritte Gruppe, also die über
den gesamten Anwendungsbereich flexiblen Klebstoffe, können zwar
teilweise sogar extreme Dehnfähigkeit
aufweisen, diese geht jedoch sehr stark zu Laster der elektrischen
Leitfähigkeit,
so dass ihr Einsatzbereich dadurch wiederum sehr stark eingeschränkt ist.
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Aufgabe und
Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine solche Verbindung zwischen zwei
elektrischen bzw. elektronischen Bauelementen zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von einer elektrisch leitfähigen, mechanisch
flexiblen Verbindung der einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die in den Unteransprüchen
genannten Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend
zeichnet sich eine erfindungsgemäße elektrisch
leitfähige,
mechanisch flexible Verbindung zwischen einem ersten elektrischen bzw.
elektronischen Bauteil, auf das ein erster thermischer Ausdehnungskoeffizienten α1 einwirkt,
und einem zweiten elektrischen bzw. elektronischen Bauteil, auf
welches ein zweiter thermischer Ausdehnungskoeffizienten α2 einwirkt,
dadurch aus, dass die Differenz D zwischen dem ersten thermischen Ausdehnungskoeffizienten α1 und dem
zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten α2 im Bereich D > etwa 10·10E – 6/K liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Differenz D sogar im Bereich D > etwa 20·10E – 6/K. Bei der Ausbildung einer
solchen Verbindung kann der thermische Ausdehnungskoeffizient αVm des Verbindungsmaterials bevorzugt im Bereich
von αVm etwa 420·10E – 6/K liegen. Insbesondere
vorteilhaft wirkt es sich auf die Verbindung aus, wenn der thermische
Ausdehnungskoeffizient αVm des Verbindungsmaterials Vm im
Bereich von αVm < etwa 250·10E – 6/K liegt.
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Weiterhin
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Bruchdehnung B eines
Verbindungsmaterials Vm der Verbindung V
im Bereich von B > etwa 15%
liegt. Somit kann ein bisher erforderliches, zusätzliches Umspritzen eines solchen
Bauteileverbundes mit einem harten Duroplast entfallen, um die so realisierte
Kontaktierung gegenüber
mechanischen Belastungen aufgrund schwankender Betriebstemperaturen
zu schützen.
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Insbesondere
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Bruchdehnung B des Verbindungsmaterials
Vm der Verbindung sogar im Bereich von B etwa > 30% liegt, wobei die
Bruchdehnung grundsätzlich über den
gesamten Lebensdauerbereich der Verbindung zu verstehen ist. Dadurch
ist es möglich, die
Relativbewegungen zwischen den Bauelementen auszugleichen, ohne
das sich dies negativ auf die elektrischen bzw. mechanischen Eigenschaften
dieser Verbindung V auswirkt.
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So
können
damit z.B. keramische Chip-Bauelemente mit α = (6,5 bis 10)·10E – 6/K auf
thermoplastumspritzte Stanzgitter mit einem Längenausdehnungskoeffizienten
mit etwa α =
(60 bis 100)·10E – 6/K auf
kontaktiert werden, wobei hinsichtlich des betriebsüblichen
Temperaturanwendungsbereichs sichergestellt ist, dass sowohl das
keramische Bauelement als auch die Verbindung V deutlich unter ihrem
maximal zulässigen,
durch thermische Längenausdehnung
bedingten mechanischen Belastungen bleiben. Es ist somit erfindungsgemäß eine Differenz des
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Δα bis in einem Bereich von 90·10E – 6/K problemlos
bei der Kontaktierung zweier elektronischer Bauteile handhabbar.
Grundsätzlich
kann diese Grenze sogar noch deutlich ausgedehnt werden, in Abhängigkeit der
einzelnen Komponenten des Verbindungsmaterials V.
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Um
eine ausreichende elektrische Verbindung zwischen dem keramischem
Chip-Bauelement und dem beispielsweise als Steckerfahne dienenden, thermoplastumspritzten
Stanzgitter aus beschichtetem Kupfer sicherzustellen, wird es bevorzugt,
wenn der spezifische elektrische Widerstand RSp des
Verbindungsmaterials Vm im Bereich von RSp < etwa 1·10E – 2 Ohm·cm bei
Raumtemperatur liegt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt der spezifische elektrische Widerstand RSp des
Verbindungsmaterials Vm sogar im Bereich
von RSp < etwa 1·10E – 3 Ohm·cm bei
Raumtemperatur.
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Solche
Werte sind durch die Verwendung von Silber (AG) als Verbindungsmaterial
Vm mit einem Gewichtsanteil G im Bereich
von G > 50 Gewichts%,
bezogen auf das Verbindungsmaterial, möglich. Das Grundmaterial des
Verbindungsmaterials ist hierzu vorzugsweise Klebstoff, basierend
auf einer mechanisch flexiblen, polymeren Matrix, die mit Silberpartikel,
beispielsweise in der Form von Flocken, Kugeln oder dergleichen
mehr gefüllt
ist. Durch diesen hohen Füllgrad
ist auch bei einer großen
Dehnung des Verbindungsmaterials V sichergestellt, dass die oben
angegebenen niedrigen, spezifischen elektrischen Widerstände über den
gesamten Temperaturanwendungsbereich hinweg aufrecht erhalten werden
können.
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Es
sind zwar Kleber bekannt, die einen verhältnismäßig hohen Silberanteil aufweisen,
hierbei handelt es sich aber um spröde Kleber mit einer Bruchdehnung
von ca. 2% bis 3%, deren Binder Epoxid ist. Bei solchen Klebern
ist die Anreicherung mit leitfähigen
Füllstoffen,
vorzugsweise in der Form versilberter Kupferpartikel aber auch in
der Form von Silber gut handhabbar, es mangelt ihnen aber an Elatizität.
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Demgegenüber ist
bei einem über
den gesamten Anwendungstemperaturenbereich hinweg elastischen Kleber,
wie dies z.B. Silikonkleber sind, die einen Bruchdehnungsbereich
aufweisen, der von deutlich unter 10% bis weiter über 150%
reichen kann, bisher aufgrund des Absinkverhaltens der schweren,
elektrisch leitfähigen
Füllstoffe
nicht möglich
gewesen. insbesondere bei Silber, welches hervorragende elektrische
Leitfähigkeit
aufweist, war bisher eine bleibende Anordnung der einzelnen Partikel
in der mechanisch flexiblen, polymeren Matrix nicht möglich. Anhand
verschiedener Versuchsreihen wurde nun aber eine entsprechend flexible, polymere
Matrix gefunden, mit der die oben angeführten Werte, und sogar noch
höhere
Füllgrade,
z.B. bis zu einem Bereich von über
90 Gewichts% des Verbindungsmaterials möglich sind. Damit gehen extrem verbesserte
Leitfähigkeitseigenschaften
einher, so dass es nun erfindungsgemäß möglich ist, eine zuverlässige elektrische
Verbindung zwischen zwei elektrischen bzw. elektronischen Bauteilen
mit den oben angegebenen Parametern zur Verfügung zu stellen. Damit ist
es erfindungsgemäß möglich, die bisher
bekannten Nachteile des Standes der Technik, geringe Flexibilität der Verbindung
bei verhältnismäßig guter
elektrischer Leitfähigkeit
oder geringe elektrische Leitfähigkeit
bei entsprechend hoher Elastizität
der Verbindung, deutlich zu reduzieren.
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Aktuelle
Anwendungsversuche zeigten zwar, dass ein Silberanteil beginnend
bei etwa 50% insbesondere aber zwischen etwa 75% und 85% für den getesteten
Anwendungsfall ausreichend gute elektrische und mechanische Eigenschaften
bereitstellt, z.B. eine Bruchdehnung von 30% über den gesamten Temperaturanwendungsbereich
hinweg, bei einem spezifischen, elektrischen Widerstand bei Raumtemperatur
von RSp < 1·10E – 3 Ohm·cm bis
RSp < 400·10E – 3 Ohm·cm. Es
ist aber durchaus denkbar, dass ein noch höherer Füllgrad mit elektrisch leitfähigen Partikeln,
insbesondere mit Silber, realisiert wird.
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Diese
erfindungsgemäße, elektrisch
leitfähige,
mechanisch flexible Verbindung kann also bevorzugt zur Verbindung
eines ersten elektrischen bzw. elektronischen Bauteils in Form eines
miniaturisierten elektrischen Bauteils (SMD-Bauteil) mit einem zweiten
elektrischen bzw. elektronischen Bauteil eingesetzt werden, wobei
das zweite Bauteil eine Leitungsverbindung zu einem Schaltungsträger oder
zu einem dritten elektrischen bzw. elektronischen Bauteil, ein Teil
eines solchen Schaltungsträgers
oder dergleichen mehr ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, und wird anhand
der beigefügten
Figuren näher
erläutert.
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Im
Einzelnen zeigen
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1:
eine Draufsicht auf eine Verbindung zwischen einem elektronischen
Bauelement (SMD) und zwei in einem Steckergehäuse fixierten Steckerkontaktbahnen;
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2:
einen Schnitt durch die Verbindung in der 1 und
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3:
zeigt eine Draufsicht auf ein Steckergehäuse in welchem zwei erste elektronische
Bauelemente erfindungsgemäß an zwei
zweiten Bauelemente befestigt sind.
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Im
Detail zeigt nun die 1 eine Draufsicht auf eine elektrisch
leitfähige,
mechanisch flexible Verbindung 1. Diese ist zwischen einem
SMD-Bauteil (Surface Mounted Device) mit einem verhältnismäßigen niedrigen
Wärmeausdehnungskoeffizienten α1 = 6,5·10E – 6/K und
einem zweiten elektronischen Bauelementen 3, in der Form
von thermoplastumspritzten Steckeranschlussbahnen 3 mit
einem demgegenüber
verhältnismäßig hohen
Wärmeausdehnungskoeffizienten α2 (60 bis
100)·10E – 6/K ausgebildet.
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Realisiert
ist diese elektrisch leitfähige,
mechanisch flexible Verbindung 1 mittels des erfindungsgemäßen Verbindungsmaterials 4,
mit welchem es möglich
ist, eine Differenz D zwischen dem ersten thermischen Ausdehnungskoeffizienten α1 und dem
zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten α2 im Bereich von D > etwa 10·10E – 6/K10·10E – 6/K über den
gesamten Anwendungstemperaturbereich und über die gesamte Lebensdauer
der Verwendung hinweg zu gewährleisten. Dies
gilt sowohl für
die erforderlichen elektrischen als auch die mechanischen Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Verbindung 1.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verbindung 1 liegt
die Differenz D sogar im Bereich D > etwa 20·10E – 6/K, so dass gegenüber der
zuerst dargelegten Ausführungsform
noch größere mechanische Spannungen
aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten
sicher beherrschbar sind. Der thermische Ausdehnungskoeffizient αVm des Verbindungsmaterials Vm liegt
dabei vorzugsweise im Bereich von αVm < etwa 450·10E – 6/K in
einer ersten Ausführungsform
und in einer zweiten sogar im Bereich von αVm < etwa 250·10E – 6/K.
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Die
Bruchdehnung B des Verbindungsmaterials 4 liegt dabei in
der ersten Ausführungsform
im Bereich von B > etwa
15%. Diese Bruchdehnung B ist abhängig vom verwendeten Binder,
welcher hier bevorzugt Silikon ist, und den mit ihm vermengten Füllmaterial
sowie dessen Füllgrad.
Demnach kann die Bruchdehnung B auch variieren. Um eine noch flexiblere
Verbindung herzustellen, kann dies sogar bis zu einer Bruchdehnung
B einer zweiten, bevorzugten Ausführungsform im Bereich von B > etwa 30% sein.
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Hinsichtlich
des spezifischen, elektrischen Widerstandes RSp des
Verbindungsmaterials 4 ist es in einer ersten Ausführungsform
bevorzugt, wenn dieser im Bereich von RSp < etwa 1·10E – 2 liegt,
insbesondere sogar im Bereich von RSp < etwa 1·10E – 3. Dadurch
können
die bereits bei der ersten Ausführungsform
deutlich reduzierten parasitären
elektrischen Effekte, z.B. Kondensatoreffekt noch weiter verringert
werden.
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Hierbei
spielt insbesondere das Füllmaterial des
Verbindungsmaterials Vm eine Rolle, welches
bevorzugt Silber (AG) ist, mit einem Gewichtsanteil G im Bereich
von G > 50 Gewichts%,
bezogen auf das Verbindungsmaterial in einer ersten Ausführungsform.
In einer zweiten, demgegenüber
bevorzugten Ausführungsform
kann der Gewichtsanteil G sogar im Bereich von G > etwa 75 Gewichts%
liegen.
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Bei
einer Vielzahl von durchgeführten
Versuchen wurde mit einem Füllgrad
des Verbindungsmaterials experimentiert, bei dem der Gewichtsanteil
G beispielsweise zwischen 75% und 85% lag. Alle Versuche lieferten
sehr gute elektrische Eigenschaften, in Kombination mit sehr guten
mechanischen Eigenschaften. Besonders bevorzugte Eigenschaften liefert
das erfindungsgemäße Verbindungsmaterial 4 im Bereich
von G etwa 81,5 +/– 1%.
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Eine
Erhöhung
dieses Gewichtsanteils G verbesserte zwar auf der einen Seite noch
die elektrischen Eigenschaften, auf der anderen Seite mussten aber
Einbußen
hinsichtlich der mechanischen Flexibilität durch Reduzierung der Bruchdehnung
B festgestellt werden. Bei einer Reduzierung des Gewichtsanteils
G konnten entgegengesetzte Auswirkungen festgestellt werden.
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Das
Silber AG als elektrisch leitfähige
Komponente im Verbindungsmaterial 4 ist dabei in Partikelform
eingebracht, bevorzugt in der Form von Flocken, Kugeln oder dgl.
mehr.
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Die
geforderte, hohe Elastizität
eines Verbindungsmaterials kann insbesondere durch Verwendung von
Silikonpolymer als Klebstoffkomponente erreicht werden. Hierbei
handelt es sich um eine mechanisch flexible polymere Matrix, in
welcher der elektrisch leitfähige
Füllstoff
angeordnet werden kann. Wichtig ist es dabei, dass der elektrisch
leitfähige
Füllstoff
den ihm zugeordneten Platz in der polymeren Matrix auch im nicht
ausgehärteten
Zustand über
einen langen Zeitraum hinweg beibehält. Dadurch wird eine gleichmäßige Verteilung
der elektrischen leitfähigen
Komponenten des Verbindungsmaterials 4 in der als Grundgerüst dienenden
polymeren Matrix gewährleistet,
die ihrerseits wiederum die guten elektrischen Eigenschaften des
erfindungsgemäßen Verbindungsmaterials 4 begründen.
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Dieser
hohe Füllgrad
mit den oben dargelegten Zahlenwerten für den Gewichtsanteil G konnte durch
einen neuen, geeigneten Aufbau der Klebstoffkomponente Kk in der Form von Silikonpolymer erreicht
werden, so dass der bisher wesentliche Nachteil, das Absinken der
Füllstoffe
in der Klebstoffkomponente Kk zumindest
deutlich reduziert werden konnte. Der zweite wesentliche Aspekt
hinsichtlich der elektrisch guten Eigenschaften liegt in der Verwendung
des hohen Anteils an Silber und der damit verbundenen sehr guten
elektrischen Eigenschaften in dem Verbindungsmaterial 4.
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Neben
der Klebstoffkomponente Kk mit einem Gewichtsanteil
im Bereich von G < etwa
20 Gewichts%, insbesondere sogar in einem Bereich von G < etwa 10 Gewichts%
sind noch weitere Hilfsstoffe in einem Gewichtsanteil im Bereich
von G < etwa 2
Gewichts%, insbesondere sogar im Bereich von G < 0,5 Gewichts% vorgesehen. Die Hilfsstoffe
H können
dabei in der Form von Haftvermittler, Katalysatoren, Inhibitoren
und dgl. mehr vorliegen.
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Wie
die 1 und 2 zeigen, kann ein erstes mit
dieser erfindungsgemäßen elektrisch
leitfähigen,
mechanisch flexiblen Verbindung 1 verbundenes Bauteil,
bevorzugt ein miniaturisiertes, elektronisches Bauteil 2 sein,
z.B. in der Form eines SMD-Bauteils B1. Als zweites elektrisches
bzw. elektronisches Bauteil 3 kann eine Leitungsverbindung
L zu einem Schaltungsträger
S oder zu einem dritten elektrischen bzw. elektronischen Bauteil
B3 vorgesehen sein, oder ein Teil z.B. einen Leiterbahn Lb eines solchen
Schaltungsträgers
S oder dgl. mehr. Insbesondere ist das zweite elektrische bzw. elektronische Bauteil 3 bzw.
B2 dabei in einem Steckergehäuse 5 fixiert,
dessen Material einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten α2 aufweist,
der im Vergleich zum thermischen Ausdehnungskoeffizienten α1 des ersten
elektronischen Bauteils 2, siehe oben, wesentlich höher ist.
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Durch
eine solche Verankerung des zweiten elektrischen bzw. elektronischen
Bauteils 3, beispielsweise in einem aus Thermoplast bestehenden Steckergehäuse 5,
wie in 3 gezeigt, entstehen bei der Durchwanderung des
Betriebstemperaturbereichs vergleichsweise große Spannungen im Verbindungsmaterial 4 zwischen
dem ersten Bauteil 2 (B1) und dem zweiten Bauteil 3 (B2).
Aufgrund der erfindungsgemäß hohen
Elastizität
bei gleichzeitig sehr guten elektrischen Eigenschaften der Verbindung 1 ist
diese Verbindung 1 nun aber in der Lage, diese mechanischen
Spannungen auszugleichen, ohne dass die Verbindung 1 dabei
Schaden leidet, wobei gleichzeitig auch die sehr gute elektrische
Leitfähigkeit
zumindest über
einen weiten Bereich aufrecht erhalten werden kann.
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Im
Weiteren sind in der 3 neben dem beispielhaft gezeigten
Entstörkondensatoren
auch die Anschlussfahnen 3 für den Anschluss eines weiteren
Bauelements gut erkennbar, welches ebenfalls in dem Steckergehäuse 5 untergebracht
werden kann.