DE102005027557A1 - Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren - Google Patents

Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren Download PDF

Info

Publication number
DE102005027557A1
DE102005027557A1 DE200510027557 DE102005027557A DE102005027557A1 DE 102005027557 A1 DE102005027557 A1 DE 102005027557A1 DE 200510027557 DE200510027557 DE 200510027557 DE 102005027557 A DE102005027557 A DE 102005027557A DE 102005027557 A1 DE102005027557 A1 DE 102005027557A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
receptors
protein
chaperone
use according
receptor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE200510027557
Other languages
English (en)
Other versions
DE102005027557B4 (de
Inventor
Hanns Prof. Dr. Dr. Dr.habil. Hatt
Eva Dr. Neuhaus
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ruhr Universitaet Bochum
Original Assignee
Ruhr Universitaet Bochum
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ruhr Universitaet Bochum filed Critical Ruhr Universitaet Bochum
Priority to DE200510027557 priority Critical patent/DE102005027557B4/de
Publication of DE102005027557A1 publication Critical patent/DE102005027557A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102005027557B4 publication Critical patent/DE102005027557B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/705Receptors; Cell surface antigens; Cell surface determinants
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K2319/00Fusion polypeptide
    • C07K2319/35Fusion polypeptide containing a fusion for enhanced stability/folding during expression, e.g. fusions with chaperones or thioredoxin

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Cell Biology (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Abstract

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Expressionsverstärkung von G-Protein gekoppelten Rezeptoren, insbesondere Geruchsrezeptoren, durch Koexpression von Faltungshelferproteinen aus der Hsp70-Familie der Hitzeschockproteine, vorzugsweise Hsc70t, in eukaryotischen Zellen.

Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Expressionsverstärkung von G-Protein gekoppelten Rezeptoren, insbesondere Geruchsrezeptoren, durch Koexpression von Faltungshelferproteinen aus der Hsp70-Familie der Hitzeschockproteine in eukaryotischen Zellen.
  • G-Protein vermittelte Signalübertragungswege sind für eukaryontische Organismen von fundamentaler Bedeutung. Zu den Liganden der G-Protein gekoppelten Rezeptoren gehören biogene Amine wie Adrenalin und Noradrenalin, Histamin, Serotonin, Glutaminsäure, Retinalderivate, Peptide wie Bradykinin sowie große Glykoproteine wie das Luteinisierungshormon und das Parathormon. Darüber hinaus binden die G-Protein gekoppelten olfaktorischen Rezeptoren in der Nasenschleimhaut des Menschen eine große Vielfalt an Duftstoffen und ermöglichen die Wahrnehmung und Unterscheidung von mehr als 10.000 verschiedenen Duftstoffen.
  • Die Signalübertragung wird durch Ligandenbindung an den Rezeptor eingeleitet. Eine durch die extrazelluläre Ligandenbindung verursachte Konformationsänderung des Rezeptors wird über die Zellmembran als Signal an die intrazelluläre Seite übertragen, die daraufhin das, mit dem cytoplasmatischen Teil assoziierte, heterotrimere G-Protein aktiviert. Das aktivierte G-Protein leitet dann das Signal über intrazelluläre Signalkaskaden weiter, wobei hierüber letztlich verschiedene zelluläre Ereignisse, wie beispielsweise Zellteilung, Differenzierung, Migration oder Öffnung von Ionenkanälen, kontrolliert werden.
  • Strukturell sind alle G-Protein gekoppelten Rezeptoren hoch homolog und bilden die Familie der 7-Helix-Transmembranrezeptoren, die auch „Serpentin-Rezeptoren" genannt werden. Der Name leitet sich von sieben konservierten Sequenzabschnitten aus jeweils 20–25 hydrophoben Aminosäuren ab, die die Membran in Form von Helices durchspannen. Untereinander sind diese Elemente durch mehr oder weniger große intra- und extrazelluläre Schleifen verbunden, die zwischen den verschiedenen Rezeptoren eine große Divergenz aufweisen und unter anderem für die Aktivierung der nachgeschalteten G-Proteine verantwortlich sind.
  • Durch die Sequenzierung der ersten eukaryotischen Genome wurde die schon seit der Entdeckung der Geruchsrezeptor-Familie im Jahr 1991 existierende Vermutung (Buck and Axel, 1991) bestätigt, dass die Geruchsrezeptoren die größte Gen-Familie aller G-Protein gekoppelter Rezeptoren bilden. So hat der Mensch mindestens 906 Geruchsrezeptor-Gene, davon 347 mit intakten Leserahmen (Glusman et al., 2001), und Mäuse mindestens 1296 Gene, davon rund 1000 mit offenem Leserahmen (Zhang and Firestein, 2002). Diese Familie von Transmembranrezeptoren ist von besonderem Interesse für Biosensorsysteme, mit deren Hilfe für den Menschen relevante Düfte erkannt und identifiziert werden könnten. Die „künstliche Nase" könnte der zuverlässigen Qualitätskontrolle bei Lebensmitteln dienen, Produktmischungen entschlüsseln und damit für immer gleiche Geschmacksqualität sorgen, oder Düfte erkennen, die Gefahren signalisieren. Ungünstigerweise ist seit der Entdeckung der Geruchsrezeptoren nur relativ wenig über deren Duft-Selektivität bekannt geworden, da sich die funktionale Expression der Geruchsrezeptoren als äußerst schwierig herausgestellt hat. So sind bisher verschiedenste Versuche, größere Mengen an Geruchsrezeptoren im heterologen Zellsystem zu exprimieren fehlgeschlagen, da die Rezeptoren üblicherweise im endoplasmatischen Retikulum zurückgehalten und nachfolgend degradiert werden (McClintock et al., 1997). Diese Schwierigkeiten haben die Identifizierung von Duftstoffen und die pharmakologische Charakterisierung dieser Rezeptorklasse deutlich verlangsamt.
  • Eine Möglichkeit die Schwierigkeiten bei der heterologen Expression zum Umgehen ist die Expression der Geruchsrezeptoren in den Riechneuronen, beispielsweise durch genetisch modifizierte Adenoviren, mit denen Riechneurone infiziert und so dazu gebracht werden, Geruchsrezeptoren zu exprimieren. Diese Strategie wurde allerdings erst für zwei Vertebraten-Geruchsrezeptoren (OR I7 und MOR23 der Maus) erfolgreich angewendet (Zhao et al., 1998; Touhara et al., 1999; Araneda et al., 2004) und lässt sich wegen der damit verbundenen Tierexperimente auch nicht mit hohem Durchsatz durchführen. Alternativ kann man die in vivo Geruchsrezeptor-Expression auch in genetisch veränderten Tieren durchführen, was zur Identifizierung von Agonisten für die meisten Geruchsrezeptoren der Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) geführt hat (Hallem et al., 2004). Mit transgenen Mäusen wurden zwar auch bereits ähnliche Experimente durchgeführt, so wurde beispielsweise Lyral als Ligand für den Maus-Geruchsrezeptor M71 identifiziert (Bozza et al., 2002), die Methode ist aber zur Identifizierung einer großen Anzahl von Rezeptor-Ligandenpaaren bei Vertebraten auch nicht geeignet. Eine andere Möglichkeit zur Geruchsrezeptor-Expression besteht darin, den Rezeptor in geeigneter Art und Weise zu modifizieren, so dass er in heterologen Zellen zur Plasmamembran transportiert wird. So wurden die N-Termini von Geruchsrezeptoren mit einem N-terminalen Fragment von Rhodopsin verlängert (Krautwurst et al., 1998; Kajiya et al., 2001), die N-terminalen Enden wurden mit Signalsequenzen versehen (Wellerdieck et al., 1997; Wetzel et al., 1999; Gaillard et al., 2002), und die Liganden-bindenden Teile von Geruchsrezeptoren (TM2–6) wurden zwischen die N- und C-termini von solchen Geruchsrezeptoren kloniert, die relativ gut zur Plasmamembran transportiert werden (Spehr et al., 2003). Andere Berichte über erfolgreiche Geruchsrezeptor-Expression in heterologen Zellen wie Insekten-Zelllinien und primären Neuronen (Nekrasova et al., 1996; Zhang et al., 1997; Speca et al., 1999; Monastyrskaia et al., 1999) scheinen wohl eher die Ausnahme, denn die Regel zu sein. Zusammengenommen wurden mit diesen Methoden zwar schon einige prinzipielle pharmakologische Eigenschaften von Geruchsrezeptoren entdeckt, wie etwa die Aktivierbarkeit durch in der Regel mehrere chemisch ähnliche Substanzen sowie die Tatsache, dass die Anzahl an Düften die einen bestimmten Rezeptor aktivieren mit steigender Konzentration der jeweiligen Substanzen ansteigen. Typischerweise haben die Substanzen, die einen bestimmten Rezeptor aktivieren können, einen bestimmten chemischen Substituenten gemeinsam, der an der Bindung wesentlich beteiligt ist. Trotz seit längerer Zeit bestehender Bemühungen, aktivierende Duftstoffe für die große Anzahl nicht charakterisierter Geruchsrezeptoren zu identifizieren, sind bisher nur die Ligandenspektren für eine relativ geringe Anzahl an Rezeptoren aufgeklärt worden, die zur Verfügung stehenden Methoden zum Liganden-Screening scheinen also nicht auszureichen.
  • Ganz generell ist die Regulation des Transports von Membranproteinen ein Weg von Zellen, um wichtige Funktionen zu kontrollieren. Dementsprechend sind bei der Geruchsrezeptor-Expression auch deutliche Analogien zu anderen Rezeptor-Proteinen, bei denen Schwierigkeiten mit der Expression im heterologen Zellsystem bekannt sind, zu erkennen. Während viele G-Protein gekoppelte Rezeptoren im heterologen Zellsystem funktionell exprimiert und damit gut untersucht werden konnten, gibt es nämlich auch hier wichtige Ausnahmen. Eine der Ausnahmen ist der „calcitonin-receptor like receptor" (CRLR). Dieser Rezeptor wird nicht zur Plasmamembran von heterologen Zellen transportiert, solange nicht Proteine der RAMP-Familie koexprimiert werden (McLatchie et al., 1998; Hilairet et al., 2001; Mallee et al., 2002). Andere Rezeptoren interagieren mit akzessorischen Proteinen, die deren Transport modifizieren. So wird der Transport von Opsin durch Prolyl cis-trans Isomerasen and ähnliche Ran bindende Proteine modifiziert (Colley et al., 1995; Ferreira et al., 1996), während adrenerge Rezeptoren mit EIF2Ba interagieren (Klein et al., 1997). Diese Interaktionen scheinen jedoch nur modellierenden Charakter zu haben, da beide Rezeptortypen in vielen heterologen Zellen relativ normal transportiert werden. Diese Beispiele zeigen aber, dass der Transport von G-Protein gekoppelten Rezeptoren durchaus von nicht verwandten, akzessorischen Proteinen abhängen kann. Es gibt Hinweise aus Caenorhabditis elegans, dass akzessorische Proteine auch den Transport von Geruchsrezeptoren beeinflussen können (Dwyer et al., 1998). In Vertebraten können die im Riechepithel exprimierten Transmembran-Proteine RTP1, RTP2 und REEP1, den Transport von Geruchsrezeptoren zur Plasmamembran von HEK293 Zellen verbessern und damit auch deren Antwort auf Düfte verstärken (Saito et al., 2004).
  • Außerdem kann der Transport und die Funktion solcher Rezeptoren auch von der Bindung verwandter Proteine abhängen. Dieser Fall, insbesondere die Bildung von Heterodimeren, ist für einige GPCRs, unter anderem auch Geruchsrezeptoren, beschrieben worden.
  • Zum Beispiel heterodimerisieren die Geruchsrezeptoren von Drosophila melanogaster mit einem bestimmten, in Insekten gut konservierten Rezeptortyp (DOR83b) (Neuhaus et al., 2005), wobei diese Heterodimerisierung in der Fliege für den Transport der Geruchsrezeptoren zur Plasmamembran der Riechneurone verantwortlich ist (Larsson et al., 2004). Die Heterodimerisierung hat aber keinen Einfluss auf den Transport der Rezeptoren im heterologen Zellsystem. Zusammengenommen zeigen diese Beispiele, dass das Unvermögen von GPCRs in heterologen Zellen zur Plasmamembran zu gelangen das Fehlen eines geeigneten akzessorischen Proteins oder einer Rezeptor-Untereinheit anzeigt. Die bisher gefundenen akzessorischen Proteine im Riechepithel können die heterologe Expression teilweise zwar verbessern, die Expression funktioniert aber noch nicht gut genug um in grösserem Umfang für Ligandenscreenings geeignet zu sein.
  • Die Probleme beim Transport von Geruchsrezeptoren können im ersten Syntheseschritt in der Zelle im endoplasmatischen Retikulum, aber auch bei der Faltung membranständiger Polypeptide, zu denen die Geruchsrezeptoren zählen, zu stabilen Quartärstrukturen entstehen. In letzterem Fall spielen wahrscheinlich spezifische Protein/Protein-Interaktionen, die die Faltung in eine funktionale Konformation begünstigen, eine essentielle Rolle.
  • Im ersten Syntheseschritt werden Membranproteine wie alle Proteine an den Ribosomen beginnend mit dem N-Terminus synthetisiert. Der N-Terminus enthält ein sogenanntes Signalpeptid das von einem Partikel zur Signalerkennung (SRP) gebunden wird, wodurch die weitere Polypeptidsynthese gehemmt wird. Im folgenden bindet der Komplex aus Ribosom, Polypeptid und Signalerkennungspartikel an einen Transmembran-SRP-Rezeptor, der in der Membran des Endoplasmatischen Retikulums (ER) lokalisiert ist und die Passage des nun weiter synthetisierten Polypeptidstranges durch die ER-Membran ermöglicht, welches nun durch die ER-Membran in das ER-Lumen synthetisiert wird. Dort wird die wachsende Polypeptidkette im folgenden posttranslational modifiziert und unterstützt durch ER-luminale Faltungshelferproteine, sogenannte Chaperone, zu ihrer endgültigen Tertiärstruktur gefaltet (Young et al., 2003; Wegele et al., 2004). Transmembranproteine haben eine Membrananker oder eine „Transfer-Stop"-Sequenz, wodurch die Passage der wachsenden Polypeptidekette durch die ER-Membran arretiert wird, so dass der N-Terminus im Lumen des ERs (der späteren extrazellulären Seite) liegt, während der C-Terminus auf der cytoplasmatischen Seite bleibt. Nur korrekt gefaltete und assemblierte Moleküle können das ER verlassen und an ihren endgültigen Bestimmungsort in nachgeschalteten Organellen bzw. der Plasmamembran transportiert werden. Proteine, welche diesen Qualitätskriterien nicht genügen, werden abgebaut.
  • In den letzten Jahren wurden verschiedene Komponenten identifiziert, die Schlüsselfunktionen bei der Proteinfaltung erfüllen und insbesondere bei der Synthese von Proteinen, die die Membran mehrfach durchspannen eine bedeutende Rolle spielen. Diese spezifischen, ATP-abhängigen Helferproteine gehören zu den Chaperonen, die ursprünglich als Hitze-Schock Proteine beschrieben (HSPs) wurden, und binden vor allem hydrophobe Bereiche von noch nicht gefalteten Proteinen und verhindern deren Aggregation. In der Regel verwenden sie die Energie der Hydrolyse von ATP, um diesen Vorgang zu ermöglichen. Proteine der Hsp70 Familie sind dabei oft maßgeblich an der Faltung neu synthetisierter Proteine beteiligt. Dabei handelt es sich um hochkonservierte, weitverbreitete Proteine, deren Synthese durch Streß in der Umgebung, z.B. Hitze, induziert wird und die daher auch als Hitzeschockproteine („heat-shock proteins") bezeichnet werden. Neben der Faltungshilfe für neu synthetisierten Proteine, können die Chaperone der Hsp70 Familie aber entfaltete Proteine auch dem Ubiquitin-Proteasomen-System für einen anschließenden Abbau zuführen.
  • Da die Hsp70 Proteine die vorzeitige Faltung von Proteinen verhindern, da nur ungefaltete Proteine durch die Membran hindurchtreten können, handelt es sich bei ihnen um ATP-abhängige Denaturasen („unfoldase").
  • Zur Hsp70 Familie gehörende Proteine kommen auch im olfaktorischen Epithel vor, in Basalzellen, einzelnen Neuronen und im apikalen Zytoplasma von Stützellen und werden nach einem Hitzeschock verstärkt exprimiert (Simpson et al., 2004; Simpson et al., 2005). Die Vorraussetzungen für die korrekte Faltung von Geruchsrezeptoren scheinen aber nur in wenigen spezialisierten Zelltypen vorhanden zu sein scheinen, in denen Geruchsrezeptoren normalerweise auf der Zelloberfläche exprimiert werden. Neben olfaktorischen Zilien in den Riechneuronen können das zum Beispiel reife Spermien sein. Es handelt sich bei den Geruchsrezeptor-spezifischen Faltungsproteinen also vermutlich nicht um Hsp70 selbst, welches einen zentralen Teil des ubiquitären Chaperon-Systems in eukaryotischen Zellen, Eubakterien und vielen Archeen, bildet und daher nicht auf spezifische Geruchsrezeptoren exprimierende Zellen beschränkt ist.
  • In Säugetieren existieren zwei verschiedene Isoformen im Cytoplasma, eine 73kD große Form die konstitutiv exprimiert wird (Hsc70), und eine 72kD große, Stress induzierbare Form (Hsp70) (Hendrick and Hartl, 1995; Clarke, 1996). Hsp70 Proteine haben eine lebenswichtige Bedeutung für die Zelle, und zusätzlich zu ihrer allgemeinen Rolle bei der Faltung von Proteinen sind sie in weitere wichtige zelluläre Prozesse wie den Transport von Proteinen durch Membranen, die Auflösung von Clathrin-umhüllten Vesikeln und die Schutzreaktionen von Zellen auf einen Hitzeschock involviert.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Faltungshelferproteine zu identifizieren, die spezifisch für Riechneurone sind. Deren Koexpression mit Geruchsrezeptorgenen könnte erstmals erlauben, größere Mengen von Geruchsrezeptoren und eventuell auch anderen G-Protein gekoppelten Rezeptoren zu synthetisieren, die im Folgenden biochemisch gereinigt und zur Strukturaufklärung genutzt werden könnten. Weiterhin wäre eine Zelllinie die solch ein Chaperon stabil exprimiert, auch zum Ligandenscreening von menschlichen Geruchsrezeptoren ideal geeignet, und würde somit die Ligandenidentifikation von allen menschlichen Geruchsrezeptoren ermöglichen. Damit wären auch die Voraussetzungen gegeben, ein Biosensorsystem zu entwickeln, mit dessen Hilfe für den Menschen relevante Düfte erkannt und identifiziert werden können. Diese „künstliche Nase" könnte der Qualitätskontrolle bei Lebensmitteln dienen oder Düfte erkennen, die Gefahren signalisieren. Eine solche Zelllinie könnte darüber hinaus auch für das Ligandenscreening anderer, pharmakologisch relevanter G-Protein gekoppelter Rezeptoren geeignet sein.
  • Ein weiterer Aspekt liegt im klinisch-medizinischen Bereich. Hier könnte die Überexpression eines für die Geruchsrezeptor-Expression essentiellen Chaperons die Menge an Riechrezeptoren im Riechepithel erhöhen und somit die Behandlung von Patienten, die Düfte nur schlecht riechen können oder die den Geruchssinn vollständig verloren haben (partielle bzw. totale Anosmie), da sie nur über eine verminderte Riechrezeptorexpression verfügen, erlauben und damit zu einer Besserung ihrer Beschwerden führen. Die Behandlung mit beispielsweise rekombinanten Adenoviren, die sehr effektiv Riechneurone in der Nase befallen, könnte damit möglicherweise zu neuen Behandlungsstrategien im Bereich schwerer Riechstörungen führen. Weiterhin könnten Erkrankungen, die von charakteristischen Gerüchen begleitet werden (Diabetes, Nierenerkrankung, gewisse Formen der Schizophrenie usw.) mit Hilfe von Biosensoren diagnostiziert werden.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur verbesserten Expression von G-Protein gekoppelten Rezeptoren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens ein Chaperon der Hsp70-Familie koexprimiert wird.
  • In diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck „koexprimiert" oder „Koexpression" darauf, dass das Chaperon der Hsp70-Familie gleichzeitig mit dem G-Protein gekoppelten Rezeptor, dessen Expression verbessert werden soll, synthetisiert wird
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das koexprimierte Chaperon der Hsp70-Familie eine Isoform von Hsc70, vorzugsweise Hsc70t (SEQ ID Nr:2), oder funktionale Fragmente oder Varianten davon.
  • Der Ausdruck „funktionale Fragmente" bezieht sich im Zusammenhang dieser Erfindung auf Teile der Aminosäuresequenz von SEQ ID Nr. 2, bei denen am N- und/oder C-Terminus eine oder mehrere Aminosäuren deletiert wurden, die aber funktional, d.h. in der Lage sind als Chaperone die Faltung anderer Proteine zu unterstützen. „Varianten" bezieht sich auf Proteine, in denen im Vergleich zu der Aminosäuresequenz von SEQ ID Nr. 2, eine oder mehrere Aminosäuren durch andere ersetzt worden sind. Hierbei sind konservative Aminosäure-Substitutionen bevorzugt, d.h. der Austausch behält die chemischen Eigenschaften der Aminosäure weitgehend bei. Somit umfasst die Erfindung auch zu Seq. ID Nr. 2 zu 80%, bevorzugt 90% homologe Sequenzen.
  • Beispiele für einen konservativen Aminosäureaustausch schließen Substitutionen ein, die vorzugsweise innerhalb einer der folgenden Gruppen stattfinden:
    • – Met, Ile, Leu, Val
    • – Phe, Tyr, Trp
    • – Arg, Lys, His
    • – Ala, Gly
    • – Gln, Asn
    • – Ser, Thr
    • – Glu, Asp.
  • Neben dem Chaperon der Hsp70-Familie können in weiteren Ausführungsformen der Erfindung auch weitere Ko-Chaperone koexprimiert werden. Ko-Chaperone; die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt sind, sind Chaperone der Hsp40-Familie.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Koexpression des Chaperons zusammen mit dem gewünschten GPCR bevorzugt in einem heterologen, eukaryotischen Zellsystem durchgeführt. Als bevorzugte Zelllinie für die Koexpression wird im Rahmen dieser Erfindung HEK293, eine Nierenzelllinie aus einem menschlichen Embryo, verwendet.
  • Des Weiteren schließt die vorliegende Erfindung die Verwendung von einem Vektor, der eine Nukleotidsequenz beinhaltet, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert für ein erfindungsgemäßes Verfahren zur gesteigerten/verbesserten Expression eines G-Protein gekoppelten Rezeptors ein.
  • Optional kann dieser Vektor eine weitere Nukleotidsequenz enthalten, die für einen oder mehrerer G-Protein gekoppelte Rezeptoren kodiert.
  • Nukleotidsequenzen, die für einen oder mehrere G-Protein gekoppelte Rezeptoren kodieren, können aber auch Bestandteil eines separaten Vektors sein, der zusammen mit dem ersten Vektor, der eine für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodierende Nukleotidsequenz beinhaltet, in eine oder mehrere Zellen kotransfiziert wird, so dass beide Proteine in besagter Zelle koexprimiert werden können.
  • In diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck „Kotransfektion" auf das Verfahren zwei voneinander verschiedene Nukleinsäuren in eine Zelle einzubringen. Die dabei verwendeten Methoden, von denen einige in Form von Beispielen im Folgenden genannt werden, sind dem Durchschnittsfachmann bekannt.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kodiert die verwendete Nukleinsäure, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, eine Hsc70 Isoform, vorzugsweise Hsc70t. Demnach umfasst die verwendete Nukleinsäuresequenz in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 sowie dazu homologe Sequenzen mit einer Homologie von mehr als 80%, bevorzugt mehr als 90%. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besitzt die Nukleinsäuresequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1. Die G-Protein gekoppelten Rezeptoren sind vorzugsweise Geruchsrezeptoren, besonders bevorzugt Geruchsrezeptoren, die im Testis bzw. auf Spermien exprimiert werden, Geruchsrezeptoren aus dem MHC Lokus auf Chromosom 6 oder allgemein schwierig heterolog zu exprimierende Rezeptoren. Erfindungsgemäß werden als „schwierig heterolog zu exprimieren" solche Rezeptoren verstanden, die in dem üblicherweise verwendeten Zellsystem HEK293 in weniger als 5% der Zellen exprimiert werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Geruchsrezeptoren humane Geruchsrezeptoren.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung der oben genannten Vektoren, schließt auch solche Vektoren ein, die neben einer oder mehrerer kodierender Abschnitte, beispielsweise für ein Chaperon der Hsp70-Familie oder einen G-Protein gekoppelten Rezeptor, zusätzlich eine Promoterregion, eine Ribosomenbindungstelle und/oder eine Terminatorsequenz beinhalten. Zusätzlich können solche Vektoren für ein Gen kodieren, welches Resistenz gegen einen bestimmten Selektionsmarker, in der Regel ein Antibiotikum, verleiht, um somit erfolgreich transfizierte Zellen identifizieren und selektieren zu können.
  • Zur Transfektion von Zellen mit einem der oben beschriebenen Vektoren können eine Reihe von Verfahren angewandt werden, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind. Zu diesen Methoden zählen beispielsweise Elektroporation, Transfektion mit Lipofectamine, die Calciumphosphatmethode und die Transfektion mit rekombinanten Viren.
  • Die Koexpression eines gewünschten Geruchsrezeptors zusammen mit Hsc70t hat eine deutlich erhöhte Expression des Geruchsrezeptors zur Folge, der im Anschluss an die Expression beispielsweise isoliert und gereinigt werden kann. Der isolierte und gereinigte Geruchsrezeptor kann dann für biochemische Untersuchungen, beispielsweise zur Untersuchung der Ligandenbindung, oder für die Strukturaufklärung verwendet werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Zelle stabil mit einem Gen transfiziert, welches für ein Chaperon der Hsp70-Familie, vorzugsweise Hsc70t, kodiert. Die resultierende Zelllinie kann im Folgenden für die Transfektion mit verschiedenen G-Protein gekoppelten Rezeptoren verwendet werden und bietet dadurch die Möglichkeit nach Liganden für einen bestimmten Rezeptortyp zu screenen. Damit bietet sich die Möglichkeit pharmakologisch aktive Substanzen zu identifizieren, die in der Lage sind die Funktion eines pharmakologisch relevanten GPCR zu modulieren. Unter „screening" ist in diesem Zusammenhang jede dem Durchschnittsfachmann bekannte Technik gemeint, die dazu dient spezifische Interaktionspartner aus einer Bibliothek von chemischen Verbindungen zu identifizieren und charakterisieren. Insbesondere fallen unter diese Definition „high-throughput-screening"-Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind.
  • Des Weiteren könnte eine solche Zelllinie, die einen bestimmten oder eine Reihe von Geruchsrezeptoren exprimiert auch als Biosensor in verschiedensten Bereichen Anwendung finden, in denen Duftstoffe eine Rolle spielen. Unter anderem sind das die Qualitätskontrolle von Lebensmitteln, das Aufspüren von Gefahrstoffen und die Diagnose von Krankheiten. Beispiele für Krankheiten die mit einem charakteristischen Geruch einhergehen sind beispielsweise Diabetes, bestimmte Nierenerkrankungen und einige Formen der Schizophrenie.
  • Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im klinisch-medizinischen Bereich. Die Überexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie, insbesondere Hsc70t, könnte beispielsweise die Geruchsrezeptor-Expression im Riechepithel verbessern. Die Erhöhung des Expressionslevels von Geruchsrezeptoren könnte für die Behandlung von Patienten, die Düfte nur schlecht riechen können oder die den Geruchssinn vollständig verloren haben (partielle bzw. totale Anosmie) und deren Riechstörung auf einer verminderten Riechrezeptorexpression beruht, verwendet werden und zu einer Besserung ihrer Beschwerden führen.
  • Um den Expressionslevel von Geruchsrezeptoren zu erhöhen, bietet sich im klinischen Bereich die Verwendung rekombinanter Adenoviren an, die sehr effektiv Riechneurone in der Nase befallen. Rekombinante Adenoviren, die Nukleotidsequenzen beinhalten, die für Chaperone der Hsp70- Familie, vorzugsweise Hsc70t, kodieren, könnten damit zu neuen Behandlungsstrategien im Bereich schwerer Riechstörungen führen.
  • Aus diesem Grund ist die Verwendung einer Nukleinsäuresequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung einer Krankheit, die mit verminderter Geruchswahrnehmung oder Geruchsverlust einhergeht, wobei besagte Krankheit auf einer fehlenden oder verringerten Expression von Geruchsrezeptoren beruht, ebenfalls Bestandteil der Erfindung.
  • In einer Ausführungsform enthält die pharmazeutische Zusammensetzung zusätzlich einen pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff und optional weitere Hilfsstoffe, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung rekombinante Adenoviren, die die Nukleinsäuresequenz beinhalten. Besagte rekombinante Adenoviren befallen vorzugsweise selektiv Neurone des Riechepithels und sind dadurch in der Lage die Nukleinsäuresequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, selektiv ins Innere der Riechepithelzellen zu transportieren, wo sie im Folgenden exprimiert werden kann.
  • Die verwendete Nukleinsäuresequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, umfasst vorzugsweise SEQ ID Nr. 1. In einer besonderen Ausführungsform hat die verwendete Nukleinsäuresequenz die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1.
  • Beispiele
  • Identifikation und Charakterisierung von Hsc70t
  • Zur Identifikation des für die Geruchsrezeptorexpression wesentlichen Chaperons, wurde Mäusen Riechepithel entnommen, dissoziiert und nach entsprechender enzymatischer Verdauung massenspektrometrisch mit MudPit (Multidimensional Protein Identification Technology) untersucht. Dabei konnte in den Proteinpräparationen ein spezielles Protein der Hsp70-Familie, Hsc70t (Accession Number NP 005518, SEQ ID Nr:2), identifiziert werden, welches durch das zugehörige Gen des Hitzeschock 70kDa Protein 1-ähnlichen Proteins (HSPA1L) aus Homo sapiens kodiert wird (Accession Number NM 005527; SEQ ID Nr:1).
  • Die gefundene Variante Hsc70t ist eine Testis-spezifische Variante von Hsc70 (1), gehört zu der Hsp70 Familie und kommt nur in post-meiotischen Keimzellen vor (Tsunekawa et al., 1999; Eddy, 1999). Hsc70t wird im Cytoplasma von Spermatiden gebildet, während sie die letzen Schritte der Spermatogenese durchlaufen. Das Hsc70t Gen ist in der sogenannten Major Histocompatibility Complex (MHC) Region von Chromosom 17 in Mäusen bzw. Chromosom 6 in Menschen lokalisiert (Ito et al., 1998). Bemerkenswerterweise gibt es im gleichen Chromosomenabschnitt auch eine spezielle Klasse von Geruchsrezeptoren (Ziegler et al., 2002; Amadou et al., 2003). Die Hsc70t RNA und damit die Expression des Proteins konnte mittels RT-PCR nicht nur in Testiszellen sondern auch im Riechepithel von Menschen und Mäusen nachgewiesen werden (2).
  • Koexpression von Hsc70t mit verschiedenen GFP-markierten Geruchsrezeptoren in HEK293 Zellen
  • Aufgrund der Tatsache, dass Hsc70t spezifisch in reifen Spermien und im Riechepithel exprimiert wird, in zwei Zelltypen also in denen normalerweise Geruchsrezeptor-Proteine auf der Zelloberfläche vorkommen, liegt die Vermutung nahe, dass Hsc70t bei der Faltung oder dem Transport von Geruchsrezeptoren beteiligt ist. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurde kodierende Nukleinsäuresequenz von Hsc70t über die EcoRI und XbaI Restriktionsschnittstellen in die „multiple cloning site" (MCS) des Vektors pcDNA3 (Invitrogen) kloniert und zusammen mit verschiedenen GFP-markierten Geruchsrezeptoren in HEK293 Zellen exprimiert. Die Koexpression von Hsc70t führte dazu das die Expression von Geruchsrezeptoren deutlich verstärkt wurde (Tabelle 1; 3).
  • Figure 00180001
    Tabelle 1: Expression von verschiedenen Geruchsrezeptoren in HEK293 Zellen mit und ohne Koexpression von Hsc70t; angegeben ist der mikroskopisch bestimmte Anteil exprimierender Zellen (HS – Homo sapiens, MM – Mus musculus)
  • Calcium-Imaging
  • Um zu überprüfen, ob diese erhöhten Expressionsraten auch zu einer Zunahme der funktionellen Geruchsrezeptoren im heterologen Zellsystem führen, wurden Calcium-Imaging Experimente mit denselben co-transfezierten HEK293 Zellen durchgeführt. Hier antworteten deutlich mehr Zellen auf die applizierten Duftstoffe nach Koexpression von Hsc70t (4). Demzufolge lässt sich schlussfolgern, dass die vermehrte Expression der Geruchsrezeptor-Proteine auch zu einer Erhöhung der Menge an Geruchsrezeptoren auf der Zelloberfläche führt.
  • Es folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der amtlichen Veröffentlichungsplattform des DPMA heruntergeladen werden.

Claims (30)

  1. Verfahren zur gesteigerten Expression mindestens eines G-Protein gekoppelten Rezeptors, dadurch gekennzeichnet dass mindestens ein Chaperon der Hsp70-Familie neben dem G-Protein gekoppelten Rezeptor koexprimiert wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine koexprimierte Chaperon der Hsp70-Familie die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr. 2, funktionale Fragmente oder Varianten davon umfasst.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei das koexprimierte Chaperon der Hsp70-Familie die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr. 2 besitzt.
  4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1–3, wobei der G-Protein gekoppelte Rezeptor ein Geruchsrezeptor ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Geruchsrezeptor ein menschlicher Geruchsrezeptor ist.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei der Geruchsrezeptor ausgewählt wird aus Geruchsrezeptoren, die im Testis/auf Spermien exprimiert werden, Geruchsrezeptoren aus dem MHC Lokus auf Chromosom 6 oder schwierig heterolog zu exprimierende Rezeptoren.
  7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mindestens ein Ko-Chaperon koexprimiert wird.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ko-Chaperon ein Chaperon der Hsp40-Familie ist.
  9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1–8, wobei zur Koexpression ein heterologes Zellsystem verwendet wird.
  10. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei als heterologes Zellsystem HEK293 Zellen verwendet werden.
  11. Verwendung eines Vektors, der eine Nukleotidsequenz enthält, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, in einem Verfahren zur gesteigerten Expression mindestens eines G-Protein gekoppelten Rezeptors.
  12. Verwendung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein weiterer Vektor, der eine Nukleotidsequenz enthält, die für einen G-Protein gekoppelten Rezeptor kodiert, verwendet wird.
  13. Verwendung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass besagter Vektor neben besagter Nukleotidsequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, mindestens eine weitere Nukleotidsequenz enthält, die für einen G-Protein gekoppelten Rezeptor kodiert.
  14. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 11–13, dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleinsäure, die für besagtes Hsp70-Protein kodiert, die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 umfasst.
  15. Verwendung gemäß Anspruch 14, wobei die Nukleinsäure, die für besagtes Hsp70-Protein kodiert, die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 besitzt.
  16. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 11–15, weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass besagter Vektor zur Transfektion von Zellen geeignet ist.
  17. Verwendung gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass besagter Vektor zur stabilen Transfektion einer Zelllinie geeignet ist.
  18. Eine Zelllinie erhalten gemäß Verwendung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Chaperon der Hsp70-Familie exprimiert.
  19. Die Zelllinie gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das exprimierte Chaperon Hsc70t (SEQ ID Nr. 2), oder funktionale Fragmente oder Varianten davon ist.
  20. Verwendung der Zelllinie gemäß Anspruch 19 zur Expression von G-Protein gekoppelten Rezeptoren.
  21. Verwendung gemäß Anspruch 20, wobei die verwendeten G-Protein gekoppelten Rezeptoren Geruchsrezeptoren sind.
  22. Verwendung gemäß Anspruch 21, wobei die verwendeten Geruchsrezeptoren menschliche Geruchsrezeptoren sind.
  23. Verwendung. gemäß Anspruch 21 oder 22, wobei die verwendeten Geruchsrezeptoren ausgewählt werden aus Geruchsrezeptoren, die im Testis/auf Spermien exprimiert werden, Geruchsrezeptoren aus dem MHC Lokus auf Chromosom 6 oder schwierig heterolog zu exprimierenden Rezeptoren.
  24. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 20–23 für das Screening nach Liganden des exprimierten G-Protein gekoppelten Rezeptors.
  25. Verwendung einer Nukleinsäuresequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung einer Krankheit, die mit verminderter Geruchswahrnehmung oder Geruchsverlust einhergeht, wobei besagte Krankheit auf einer fehlenden oder verringerten Expression von Geruchsrezeptoren beruht.
  26. Verwendung gemäß Anspruch 25, wobei besagte pharmazeutische Zusammensetzung einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst.
  27. Verwendung gemäß Anspruch 25 oder 26, wobei besagte pharmazeutische Zusammensetzung ein rekombinantes Adenovirus einschließt, wobei besagtes rekombinantes Adenovirus besagte Nukleinsäuresequenz, die für ein Chaperon der Hsp70-Familie kodiert, beinhaltet.
  28. Verwendung gemäß Anspruch 27, wobei besagtes 'rekombinantes Adenovirus selektiv die Zellen des Riechepithels befällt.
  29. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 25–28, wobei besagte Nukleinsäuresequenz die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 umfasst.
  30. Verwendung gemäß Anspruch 29, wobei besagte Nukleinsäuresequenz die Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 besitzt.
DE200510027557 2005-06-14 2005-06-14 Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren Expired - Fee Related DE102005027557B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200510027557 DE102005027557B4 (de) 2005-06-14 2005-06-14 Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200510027557 DE102005027557B4 (de) 2005-06-14 2005-06-14 Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102005027557A1 true DE102005027557A1 (de) 2006-12-28
DE102005027557B4 DE102005027557B4 (de) 2012-12-13

Family

ID=37513329

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200510027557 Expired - Fee Related DE102005027557B4 (de) 2005-06-14 2005-06-14 Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102005027557B4 (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69329202T2 (de) * 1992-10-02 2001-03-29 Res Corp Technologies Inc Methoden der erhöhung der sekretion von überexpremierten proteinen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69329202T2 (de) * 1992-10-02 2001-03-29 Res Corp Technologies Inc Methoden der erhöhung der sekretion von überexpremierten proteinen

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
WETZEL, C.H., OLES, M., WELLENDIECK, C., (u.a.): Specificity and Sensitivity of a human olfactory receptor functionally expressed in human embryonic kidney 293 cells and Xenopus Laevis oocytes. 1999. In: The Journal of Neuroscience, Vol. 19, S. 7426-7433.
WETZEL, C.H., OLES, M., WELLENDIECK, C., (u.a.): Specificity and Sensitivity of a human olfactory receptor functionally expressed in human embryonickidney 293 cells and Xenopus Laevis oocytes. 1999. In: The Journal of Neuroscience, Vol. 19, S. 7426-7433. *

Also Published As

Publication number Publication date
DE102005027557B4 (de) 2012-12-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69936453T2 (de) Für einen g-protein gekoppelten rezeptor, der an der empfindungstransduktion beteiligt ist, kodierende nukleinsäuren
DE60125227T2 (de) Verfahren zum screening von diabetes-heilverfahren
DE60207254T2 (de) Natürlicher ligand von gpcr chemr23 und dessen verwendung
US10473645B2 (en) Methods for identifying a receptor for a ligand and uses thereof
DE69733933T2 (de) Neue Liganden des Neuropeptid Rezeptors HFGAN72
DE60128008T2 (de) Rezeptor für ein toxin aus bacillus anthracis
DE69829485T2 (de) Chimäre des g-proteins
Cho et al. Dlg1 activates beta-catenin signaling to regulate retinal angiogenesis and the blood-retina and blood-brain barriers
US20030167476A1 (en) Selective target cell activation by expression of a G protein-coupled receptor activated superiorly by synthetic ligand
DE69935159T2 (de) Screening-verfahren
DE60115878T2 (de) Schmerz signalisierende moleküle
DE69738072T2 (de) Modifizierte steroid-hormon rezeptoren
Sobota et al. Not all secretory granules are created equal: Partitioning of soluble content proteins
DE69819505T2 (de) Mit smad wechselwirkende polypeptide und verwendungen davon
DE60036548T2 (de) Neue kalium-kanäle und dafür kodierende gene
EP1319022B1 (de) Breit einsetzbares verfahren zur identifizierung von modulatoren von g-protein gekoppelten rezeptoren
DE102005027557B4 (de) Koexpression von Chaperonen der Hsp70-Familie zur Verstärkung der Expressionen von G-Protein gekoppelten Rezeptoren
DE69832156T2 (de) Zusammensetzungen des synaptischen Aktivierungsproteins und Verfahren
DE60117788T2 (de) Menschliche wingless-ähnliche gene
DE69933776T2 (de) GABA B-REZEPTOR-SUBTYPEN GABA B-R1c UND GABA B-R2 UND DEREN HETERODIMERE
Zheng et al. Identifying components of the hair-cell interactome involved in cochlear amplification
EP1436327B1 (de) Ee3-proteinfamilie und zugrundeliegende dna-sequenzen
DE10138876A1 (de) Genetisch modifizierte zyklisch-Nukleotid-gesteuerte lonenkanäle und deren Verwendung
EP1437592A1 (de) Neues screening-verfahren mit prokineticinrezeptor
WO2018128974A1 (en) Characterization of type 1 collagen synthesis by fluorescence imaging and related drug screening technique

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final

Effective date: 20130314

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20140101