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Die
Erfindung betrifft einen Kraftbegrenzer für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt,
mit einer Welle und mindestens einem Metallband, das mit einem Ende
an der Welle angebracht ist und sich radial außerhalb der Welle an einem
Bandaufnahmering abstützt.
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Ein
solcher Kraftbegrenzer ist aus der
DE 103 21 729 A bekannt und dient dazu, die
in einem Rückhaltefall
durch den Sicherheitsgurt auf einen Fahrzeuginsassen ausgeübte Kraft
zu begrenzen. Dies wird erreicht, indem die Welle des Kraftbegrenzers
an eine drehfest mit einer Gurtspule verbundene Gurtaufrollerwelle
angekoppelt wird. Der Bandaufnahmering wiederum ist drehfest mit
einem Gehäuse bzw.
einem Rahmen des Gurtaufrollers verbunden. Die Gurtspule ist also
somit über
die Gurtaufrollerwelle, die Welle des Kraftbegrenzers, das Metallband und
den Bandaufnahmering am Rahmen festgelegt. Wenn in diesem Zustand
besonders hohe Kräfte
im Sicherheitsgurt wirken, wirkt zwischen der Welle des Kraftbegrenzers
und dem Bandaufnahmering ein so hohes Drehmoment, daß das mehrmals
um die Innenwand des Bandaufnahmerings geführte Metallband auf die Welle
in eine Richtung aufgewickelt wird, die entgegengesetzt zu der Richtung
ist, in der das Metallband ursprünglich
im Bandaufnahmering aufgenommen war. Dabei wird das Metallband zweifach
umgebogen, nämlich
zuerst um etwa 180°,
so daß das Metallband
in entgegengesetzter Richtung verläuft, und dann wieder etwas
zurückgebogen,
damit sich das Metallband an die Krümmung der Welle anschmiegt.
Dieser Biegewiderstand wirkt als Widerstandsdrehmoment zwischen
dem Bandaufnahmering und der Welle, das in bekannter Weise eine
Begrenzung der maximal im Sicherheitsgurt wirkenden Kraft darstellt.
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Um
bei dieser bekannten Konstruktion eine schaltbare Kennlinie für die Kraftbegrenzung
zu erzielen, sind zwei der beschriebenen Wickel-Energiewandler als
Kraftbegrenzer vorgesehen. Diese sind in einer ersten Rückhaltephase
parallelgeschaltet, so daß eine
besonders hohe Gurtbandkraft erforderlich ist, damit es zu einer
Relativdrehung zwischen dem Bandaufnahmering und der Welle des Kraftbegrenzers
kommt. Nach der ersten Phase kann einer der Wickel-Energiewandler
abgeschaltet werden, so daß dann
eine niedrigere Gurtbandkraft ausreicht, um besagte Relativdrehung
zu erhalten. Auf diese Weise lassen sich bei der bekannten Ausgestaltung
zwei Niveaus für
die Kraftbegrenzung erzielen.
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Demgegenüber schafft
die Erfindung einen Kraftbegrenzer der eingangs genannten Art, der
mit einem einzigen Wickel-Energiewandler auskommt und dennoch eine
Kraftbegrenzung ermöglicht,
die während
eines Rückhaltefalls
gezielt verändert
werden kann.
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Dies
wird erfindungsgemäß bei einem
Kraftbegrenzer der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß der Abstand
des Bandaufnahmeringes von der Welle variabel ist. Eine Änderung
dieses Abstands führt
zu einer Änderung
des Umformradius des Metallbandes, der wiederum einen großen Einfluß auf das
Drehmoment hat, bei welchem die Welle sich relativ zum drehfesten
Bandaufnahmering dreht. Hier gilt: je kleiner der Umformradius,
desto größer das
Drehmoment. Durch die Variation des Abstands zwischen Bandaufnahmering
und Welle läßt sich
somit die maximal im Sicherheitsgurt wirkende Kraft während des
Rückhaltefalles
gezielt beeinflussen.
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Die
angesprochene Abstandsänderung
zwischen Bandaufnahmering und Welle wird vorzugsweise dadurch erzielt,
daß der
Durchmesser des Bandaufnahmerings variabel ist.
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Um
auf möglichst
einfache Weise die Abstandsänderung,
insbesondere durch Aufweitung des Bandaufnahmerings zu erreichen,
ist der Bandaufnahmering bevorzugt mehrteilig ausgeführt. Insbesondere
kann der Bandaufnahmering aus zwei Teilstücken bestehen.
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Radial
außerhalb
des Bandaufnahmerings kann ein Stützring angeordnet sein, der
entgegen der Streckenlast, die bei anstehendem Drehmoment durch
die Lagen des Metallbands radial nach außen auf den Bandaufnahmering
wirkt, den Bandaufnahmering zunächst
in Form hält.
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Der
Bandaufnahmering weist vorteilhaft auf seiner Außenfläche mehrere Abstützstege
auf, zwischen denen die Außenfläche bogenförmig verläuft. Dadurch
wird zum einen gegenüber
einer vollflächigen
Anlage des Bandaufnahmerings am Stützring die Reibung zwischen
diesen Bauteilen reduziert, zum anderen erhöht sich durch die zwischen
den Abstützstegen
bogenförmig
verlaufende Außenfläche die
Biegsamkeit des Bandaufnahmerings.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
der Stützring
eine kegelige Innenfläche und/oder
der Bandaufnahmering eine kegelige Außenfläche auf. Darunter ist auch
zu verstehen, daß die
durch die Abstützstege
gebildeten Anlageflächen des
Bandaufnahmeringes schräg
verlaufen und somit Teile einer (gedachten) Kegelmantelfläche darstellen.
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Der
Stützring
ist vorzugsweise in axialer Richtung relativ zum Bandaufnahmering
verstellbar. Eine solche Verstellung des Stützrings relativ zum Bandaufnahmering
führt in
Kombination mit einer kegelig ausgebildeten Innenfläche des
Stützrings
bzw. einer kegelig ausgebildeten Außenfläche des Bandaufnahmerings dazu,
daß sich
bei der axialen Verstellung des Stützrings der Durchmesser des
Bandaufnahmerings, der aufgrund des Metallbands unter Vorspannung
am Stützring
anliegt, ändert.
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Der
Stützring
ist bevorzugt relativ zum Bandaufnahmering verdrehbar. Die Verdrehung
erfolgt beispielsweise mittels eines pyrotechnischen Antriebs, der
bei Bedarf gezündet
wird und den Stützring
in eine Drehbewegung versetzt.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
ist ein Gehäuse
vorgesehen sowie eine Kulissenführung, die
eine Verdrehung des Stützringes
relativ zum Gehäuse
in eine Verstellung des Stützrings
in axialer Richtung umsetzt. Dadurch kann bei der bereits beschriebenen
Ausgestaltung mit kegeliger Stützring-Innenfläche bzw.
Bandaufnahmering-Außenfläche durch
eine einfache Verdrehung des Stützrings eine
Veränderung
des Bandaufnahmering-Durchmessers und damit der auf den Fahrzeuginsassen wirkenden
Gurtbandkraft erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
der Stützring
eine mit mehreren Rampen versehene Innenfläche und/oder der Bandaufnahmering eine
mit mehreren Rampen versehene Außenfläche auf. Die Innenfläche des
Stützringes
bzw. die Außenfläche des
Bandaufnahmeringes hat also eine An Sägezahnprofil.
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Der
Stützring
ist vorteilhaft auch bei dieser Ausführungsform relativ zum Bandaufnahmering
verdrehbar. Bei einer solchen Verdrehung folgen die Abstützstege
auf der Außenfläche des
Bandaufnahmerings bzw. die dort ausgebildeten Rampen den auf der
Innenfläche
des Stützrings
angeordneten Rampen, wodurch sich ebenfalls eine Veränderung
des Durchmessers des Bandaufnahmeringes ergibt.
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Bevorzugt
ist ein Gehäuse
vorgesehen, und der Bandaufnahmering ist relativ zum Gehäuse drehfest.
Dadurch wird die Kraftbegrenzung durch das zwischen dem Bandaufnahmering
und der Welle des Kraftbegrenzers angeordnete Metallband erst möglich.
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Der
Bandaufnahmering kann mit mindestens einem Nocken versehen sein,
der in einer Aussparung des Gehäuses
gehalten ist. Der Nocken und die Gehäuseaussparung bilden also eine
Verdrehsicherung, mittels der auf einfache Weise eine drehfeste Festlegung
des Bandaufnahmerings relativ zum Gehäuse erzielt wird, wobei sich
der Bandaufnahmering dennoch zum Zwecke der Durchmesservariation
radial relativ zum Gehäuse
bewegen kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen anhand der beigefügten Zeichnung.
In dieser zeigt:
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1 eine
schematische Perspektivansicht eines Gurtaufrollers mit einem erfindungsgemäßen Kraftbegrenzer;
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2 eine
Perspektivansicht eines Kraftbegrenzers gemäß dem Stand der Technik;
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3 eine
Perspektivansicht eines Bandaufnahmerings gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung;
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4 eine
Perspektivansicht eines Stützrings
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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5 eine
Detailansicht eines Gehäuses mit
Kulissenführung
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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6 eine
schematische Draufsicht auf einen Kraftbegrenzer gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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7 ein
vergrößertes Detail
aus 6;
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8a eine Schnittansicht des Kraftbegrenzers
gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung in einem Rückhaltefall;
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8b einen Schnitt entlang der Ebene 8-8 von 8a;
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8c eine zum Kraftbegrenzer der 8a und 8b gehörige Drehmomentkennlinie;
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9a eine Schnittansicht des Kraftbegrenzers
aus 8a, jedoch nach einem Schaltvorgang;
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9b einen Schnitt entlang der Ebene 9-9 von 9a;
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9c eine zum Kraftbegrenzer der 9a und 9b gehörige Drehmomentkennlinie;
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10 eine
schematische Ansicht eines Kraftbegrenzers gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung; und
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die 11a bis 11c Kennlinien
unterschiedlicher Kraft-Weg-Verläufe,
die sich mit dem erfindungsgemäßen Kraftbegrenzer
erreichen lassen.
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1 zeigt
einen Gurtaufroller 1 mit einem Rahmen 2, in welchem
eine Gurtspule 4 drehbar gelagert ist. Auf der Gurtspule 4 ist
ein Sicherheitsgurt 6 aufgerollt. Im Inneren der Gurtspule 4 ist
eine torsionssteife Welle 8 angeordnet, die am bezüglich 1 linken
Ende drehfest mit der Gurtspule 4 verbunden ist. Um zu
verhindern, daß in
einem Rückhaltefall
unkontrolliert Gurtband von der Gurtspule 4 abgezogen werden
kann, ist vorgesehen, die Welle 8 an ihrem in der 1 rechten
Ende im Blockierfall über einen
Kraftbegrenzer 10 am Rahmen 2 des Gurtaufrollers 1 festzulegen.
Durch den Kraftbegrenzer 10 ist sichergestellt, daß bei einer
vorausbestimmten Gurtbandkraft, in der Figur angedeutet durch den
Pfeil F, bzw. einem entsprechenden Drehmoment in der Achse A des
Gurtaufrollers 1 Gurtband definiert freigegeben wird. Hierdurch
wird die kinetische Energie des Fahrzeuginsassen in einer solchen
Form abgebaut, daß eine
optimale Rückhaltung
bei gleichzeitig deutlich verringerter Verletzungsgefahr erzielt
wird.
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Bei
dem Kraftbegrenzer 10 handelt es sich um einen sogenannten
Wickel-Energiewandler,
dessen prinzipieller Aufbau aus dem Stand der Technik bekannt und
in 2 dargestellt ist. Der Kraftbegrenzer 10 weist
hier zwei Metallbänder 12 auf,
die in einem trommelförmigen
Aufnahmeraum 14 im Inneren eines Bandaufnahmerings 16 angeordnet
sind. Beide Metallbänder
erstrecken sich von ihrem in 2 außenliegenden
Ende, das am Bandaufnahmering 16 befestigt ist, im Uhrzeigersinn
entlang der zylindrischen Wandung des Aufnahmeraums 14.
Beide Metallbänder 12 werden
dabei um etwas mehr als zwei Umdrehungen um eine Welle 18 herumgeführt und dann
entgegen ihrer Wickelrichtung mit dieser verbunden. In dem sich
entlang der Wandung des Aufnahmeraums 14 erstreckenden
Paket von Metallbändern 12 folgen
also die beiden verschiedenen Bänder jeweils
abwechselnd. Es ist auch möglich,
nur ein Metallband oder mehr als zwei Metallbänder zu verwenden.
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Die
Welle 18 wird in einem Rückhaltefall an die Welle 8 des
Gurtaufrollers 1 angekoppelt, während der Bandaufnahmering 16 drehfest
mit dem Rahmen 2 des Gurtaufrollers 1 verbunden
ist.
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Der
erfindungsgemäße Kraftbegrenzer 10 unterscheidet
sich von demjenigen gemäß dem Stand
der Technik zunächst
dadurch, daß der
Bandaufnahmering 16 mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgeführt ist
(siehe insbesondere 3). Beide Teilstücke 16a, 16b des
Bandaufnahmerings 16 weisen auf ihrer Außenfläche 20 mehrere
Abstützstege 22 auf,
zwischen denen die Außenfläche 20 bogenförmig verläuft. Zudem
ist die Außenfläche 20 des Bandaufnahmerings 16 und
mit ihr auch die nach außen
weisenden Flächen
der Abstützstege 22 kegelig ausgeführt. Radial
außerhalb
des Bandaufnahmeringes 16 ist ein Stützring 24 angeordnet,
dessen Innenfläche 26 ebenfalls
kegelig, jedoch komplementär
zur Außenfläche 20 des
Badaufnahmerings 16 verläuft, so daß der Bandaufnahmering 16 und
der Stützring 24 auf
ihrer gesamten Breite aneinander anliegen (vgl. 8b).
Es ist zu beachten, daß in
den 8 und 9 zum Zwecke der Vereinfachung
auf die Darstellung der bogenförmigen
Außenfläche 20 und der
Abstützstege 22 verzichtet
wurde.
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Der
Stützring 24 weist
auf seiner Außenfläche 28 mehrere
Steuerelemente 30 auf (siehe hierzu auch 4 und 5),
die in entsprechende Führungskulissen 32 eines
den Stützring 24 radial
außerhalb
umgebenden Gehäuses 34 eingreifen.
Bei dem Gehäuse 34 kann
es sich z.B. um ein mit dem Rahmen 2 verbundenes Gehäuse des
Gurtaufrollers 1 handeln. Natürlich kann die durch die Steuerelemente 30 und
die Führungskulissen 32 gebildete
Kulissenführung
auch gerade umgekehrt realisiert sein, nämlich derart, daß die Steuerelemente
am Gehäuse 34 und
die Führungskulissen
am Stützring 24 vorgesehen
sind. Wie in 5 zu erkennen ist, verlaufen die
Führungskulissen 32 unter
einem spitzen Winkel zur Ebene des Stützrings 24.
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Das
Gehäuse 34 ist
durch einen Deckel 36 verschlossen, der zwei einander diametral
gegenüberliegende
Aussparungen 38 aufweist, von denen in 8b nur
eine dargestellt ist. In jeder Aussparung 38 ist ein an
den Bandaufnahmering 16 bzw. an jedes der beiden Teilstücke 16a, 16b angeformter
Nocken 40 gehalten (siehe auch 6).
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In
einem Rückhaltefall
wird die Welle 18, wie bereits ausgeführt, an die Welle 8 des
Gurtaufrollers 1 angekoppelt. Die Gurtspule 4 ist
dadurch grundsätzlich
drehfest blockiert, da ein vom Sicherheitsgurt 6 auf sie
ausgeübtes
Drehmoment über
die Welle 8, die Welle 18 und die Metallbänder 12 des
Kraftbegrenzers 10 am Bandaufnahmering 16 und
dadurch am Gehäuse 34,
das mit dem Rahmen 2 verbunden ist, abgestützt ist.
Der Bandaufnahmering 16 ist relativ zum Gehäuse 34 drehfest
gehalten, da der Nocken 40 des Bandaufnahmerings 16 zusammen
mit der Aussparung 38 des Gehäuses eine Verdrehsicherung
darstellt (6). 7 zeigt,
wie die auf das Metallband 12 wirkende Kraft über den
Nocken 40 auf die Aussparung 38 bzw. auf den Stützring 24 übertragen
wird. Dabei stellt der Pfeil F1 die Bandkraft dar,
die Pfeile F2 und F3 die
von der Aussparung 38 bzw. dem Stützring 24 ausgeübten Gegenkräfte.
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Sobald
die im Sicherheitsgurt 6 wirkende Kraft eine vorbestimmte
Schwelle überschreitet,
ist das in der Welle 8 des Gurtaufrollers 1 wirkende Drehmoment
größer als
das Widerstandsdrehmoment, das vom Kraftbegrenzer 10 bereitgestellt
wird. Dann dreht sich die Welle 18 (und mit ihr die Welle 8) bezüglich 8a entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung
des Pfeils, wobei die Metallbänder 12 vom außenliegenden
Stapel abgewickelt und auf die Welle 18 in entgegengesetzter
Richtung aufgewickelt werden. Das dabei erzeugte Widerstandsdrehmoment
wird maßgeblich
vom Umformradius der Metallbänder 12 bestimmt,
die an der jeweiligen Biegestelle zweifach umgebogen werden. In
der in der 8 gezeigten ersten Phase ist
der Umformradius aufgrund des relativ geringen Abstands des Bandaufnahmerings 16 von
der Welle 18 vergleichsweise klein, weshalb das zugehörige Widerstandsdrehmoment
M1 (siehe 8c,
hierbei bezeichnet α den
Drehwinkel der Welle 18) entsprechend hoch ist. Neben dem
Abstand zwischen Bandaufnahmering 16 und Welle 18 beeinflussen
auch die geometrische Auslegung der Welle 18 sowie die
Dicke des Metallbandes 12 den Umformradius.
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Um
das durch den Kraftbegrenzer 10 erzeugte Widerstandsdrehmoment
während
einer Unfallsituation zu verringern, wird mittels einer nicht gezeigten
Verdreheinrichtung der Stützring 24 relativ zum
Gehäuse 34 (und
damit auch relativ zum Bandaufnahmering 16, der ja relativ
zum Gehäuse 34 drehfest
gehalten ist) verdreht. Die Verdreheinrichtung kann eine Pyrotechnikeinheit
umfassen und/oder in Abhängigkeit
vom zurückgelegten
Drehweg der Gurtspule betätigt
werden. Durch die aus den Steuerelementen 30 und den Führungskulissen 32 gebildete
Kulissenführung
wird die Verdrehung des Stützringes 24 in
eine Verstellung des Stützrings 24 in
axialer Richtung umgesetzt.
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Bedingt
durch die kegelige Innenfläche 26 des
Stützrings 24,
an der die ebenfalls kegelig ausgebildeten Abstützstege 22 des Bandaufnahmerings 16 anliegen,
wird der Bandaufnahmering 16 aufgrund der auf ihn radial
nach außen
wirkenden Streckenlast (veranschaulicht durch die Pfeile in 8a) radial nach außen bewegt, nachdem der Stützring 24 nun diese
Bewegung zuläßt. Dabei
vergrößert sich
der Durchmesser des Bandaufnahmerings 16, was möglich ist,
da der Bandaufnahmering zum einen zweiteilig ausgeführt, zum
anderen in der Ringebene nachgiebig gestaltet ist und sich deshalb
an die veränderte
Position des Stützrings 24 anpaßt. Hier
trägt die spezielle
Ausbildung des Bandaufnahmerings 16 mit den Abstützstegen 22 zu
einer optimalen Anpassung an den Stützring 24 bei. Zudem
erhöht
sich durch die zwischen den Abstützstegen 22 bogenförmig verlaufende
Außenfläche 20 die
Biegsamkeit des Bandaufnahmerings 16. Durch dieses radial
nach außen
gerichtete Aufweiten des Bandaufnahmerings 16 vergrößert sich
der Abstand des Bandaufnahmerings 16 von der Welle 18,
wodurch sich auch der Umformradius der Metallbänder 12, die sich
natürlich
an den vergrößerten Durchmesser
des Bandaufnahmerings 16 anpassen, vergrößert.
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Mittels
dieses durch das Verdrehen des Stützrings 24 eingeleiteten
Schaltvorgangs wird das Widerstandsdrehmoment des Kraftbegrenzers 10 auf den
Wert M2 abgesenkt (siehe 9c).
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10 zeigt
ausschnittsweise einen Kraftbegrenzer 10 gemäß einer
zweiten Ausführungsform der
Erfindung. Dabei tragen gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen,
und es soll im folgenden nur auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform
eingegangen werden. Auch der Bandaufnahmering 16 gemäß der zweiten
Ausführungsform
des Kraftbegrenzers 10 ist zweiteilig ausgeführt und
weist mehrere Abstützstege 22 auf,
die die Innenfläche
des Stützrings 24 kontaktieren.
Im Unterschied zur ersten Ausführungsform
sind jedoch die Innenfläche
des Stützrings 24 und
die Außenfläche des
Bandaufnahmerings 16 (bzw. der Abstützstege 22) in axialer
Richtung nicht kegelig, sondern zylindrisch ausgeführt. Die
Innenfläche
des Stützrings 24 weist
mehrere Rampen 42 auf, deren Anzahl mit der Anzahl der
Abstützstege 22 übereinstimmt.
Natürlich
kann alternativ zu der gezeigten Ausführung auch der Bandaufnahmering 16 die
Rampen 42 aufweisen, wobei dann der Stützring 24 mit entsprechenden
Abstützstegen
versehen ist.
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Wird
nun der Stützring 24,
wie bereits beschrieben, im Gegenuhrzeigersinn um den Winkel β verdreht,
so gleiten die Abstützstege 22,
die sich in einer ersten Phase des Rückhaltefalls in der in 10 gezeigten
Position befinden, entlang der Rampen 42. Dadurch tauchen
die Abstützstege 22,
je nach Größe des Drehwinkels β, unterschiedlich
weit in die Zwischenräume 44 der
Rampen 42 ein, wodurch der Bandaufnahmering 16 aufgeweitet
und das durch den Kraftbegrenzer 10 erzeugte Widerstandsdrehmoment
verringert wird. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform wird beim Verdrehen
des Stützrings 24 kein
Axialhub erzeugt.
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Mit
beiden beschriebenen Kraftbegrenzern 10 läßt sich
die Charakteristik des Kraft-Weg-Verlaufs beim kontrollierten Gurtbandauszug
im Rückhaltefall
variabel gestalten, indem die Rotationsgeschwindigkeit des Stützrings 24 kontrolliert
verändert wird.
Beispiele für
verschiedene Verläufe
zeigt 11. Dabei bezeichnet F die Gurtbandkraft,
s die Länge
des ausgezogenen Gurtbandes.
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In 11a sind Schaltsituationen dargestellt,
die ein bzw. zwei konstante Niveaus erzeugen. Die Linie 46 zeigt
den Verlauf der Gurtbandkraft im Falle, daß der Kraftbegrenzer 10 überhaupt
nicht geschaltet wird. Die Kurve 48 verdeutlicht den Verlauf bei
Schaltung während
des ersten hohen Kraftniveaus. Die Kurve 50 zeigt einen
Kraftverlauf, der erreicht wird, indem bereits frühzeitig,
vor Erreichen des hohen Niveaus, geschaltet wird. Dies kann beispielsweise
sensorgesteuert auch schon vor einem möglichen Unfall geschehen.
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11b repräsentiert eine Kraftbegrenzerschaltung
mit degressiver Charakteristik. Dabei kann, je nachdem, ob die Schaltung
frühzeitig
oder eher später
erfolgt, eine Kennlinie 52 mit hohem Kraftniveau oder eine
Kennlinie 54 mit niedrigem Kraftniveau erzielt werden.
In beiden Fällen
wird der Durchmesser des Bandaufnahmerings 16 langsam vergrößert, indem
der Stützring 24 langsam
rotiert wird.
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11c zeigt Kraft-Weg-Kennlinien mit progressiver
Charakteristik, wobei einmal früher,
einmal später
während
des konstanten Niveaus geschaltet wird (Kurve 56 bzw. 58).
Beiden Kennlinien ist gemeinsam, daß die Kraft F mit zunehmendem
Verstellweg s zunimmt, was durch einen Kraftbegrenzer erreicht werden
kann, bei dem der Abstand zwischen dem Bandaufnahmering 16 und
der Welle 18 während
des Rückhaltefalls
verringert wird.