DE10321729B4 - Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt - Google Patents
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Abstract
Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt, mit einem Rahmen (10), einer Gurtspule (12), die drehbar in dem Rahmen gelagert ist, und mindestens einem Wickel-Energiewandler (42), wobei der Wickel-Energiewandler (42) mehrere Metallbänder (46) aufweist, die symmetrisch bezüglich der Mittelachse (C) der Gurtspule (12) angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt, mit einem Rahmen, einer Gurtspule, die drehbar in dem Rahmen gelagert ist, und einem Wickel-Energiewandler mit mindestens einem Metallband.
- Ein solcher Gurtaufroller ist aus der
DE 1 913 448 A bekannt. Der Wickel-Energiewandler besteht aus einem Metallband, das in einer Trommel in einer ersten Richtung entlang deren Innenwand aufgenommen ist. Ein Ende des Metallbandes ist mit der Trommel verbunden, mit der auch die Gurtspule verbunden ist. Das andere Ende ist mit einer Welle verbunden, die ein Blockierrad aufweist. In das Blockierrad kann eine Blockierklinke eingreifen, die von einem fahrzeugsensitiven Sensor angesteuert wird. Im Ausgangszustand kann sich das Blockierrad frei drehen, so daß sich die Einheit von Welle, Metallband, Trommel und Gurtspule frei drehen kann. Sobald die Blockierklinke in das Blockierrad eingreift, ist die Welle festgelegt. Wenn in diesem Zustand besonders hohe Kräfte im Sicherheitsgurt wirken, wirkt zwischen der Trommel und der Welle ein so hohes Drehmoment, daß das in der Trommel aufgenommene Metallband auf die Welle in eine Richtung aufgewickelt wird, die entgegengesetzt zu der Richtung ist, in der das Metallband ursprünglich in der Trommel aufgenommen war. Dabei wird das Metallband zweifach umgebogen, nämlich zuerst um etwa 180°, so daß das Metallband in entgegengesetzter Richtung verläuft, und dann wieder etwas zurückgebogen, damit sich das Metallband an die Krümmung der Welle anschmiegt. Dieser Biegewiderstand wirkt als Widerstandsdrehmoment zwischen der Trommel und der Welle, das in bekannter Weise eine Begrenzung der maximal im Sicherheitsgurt wirkenden Kraft darstellt. - Aus der
DE 298 16 280 U1 ist ein Gurtaufroller bekannt, bei dem zusätzlich zu einem Torsionsstab ein Wickel-Energiewandler vorgesehen ist, der ein Stahlband aufweist, daß zur Energiewandlung durch eine ringförmige Schikane gezogen und dabei verformt wird. - Der Nachteil dieser bekannten Konstruktion besteht darin, daß sich eine asymmetrische Kraftverteilung im Wickel-Energiewandler ergibt.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, einen Gurtaufroller der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sich gleichmäßigere Kraftverhältnisse ergeben.
- Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß bei einem Gurtaufroller der eingangs genannten Art vorgesehen, daß der Wickel-Energiewandler mehrere Metallbänder aufweist, die symmetrisch bezüglich der Mittelachse der Gurtspule angeordnet sind. Auf diese Weise ergibt sich eine symmetrische Lastverteilung, die zu einer besonders geringen Belastung der Welle, an der die Metallbänder angreifen, sowie der Lagerung der Gurtspule führen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn drei Metallbänder verwendet werden, die um einen Winkel von jeweils 120° versetzt an der Welle angreifen.
- Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein zweiter Wickel-Energiewandler vorgesehen, der schaltbar ist. Auf diese Weise ergibt sich eine schaltbare Kennlinie für die Kraftbegrenzung. Beispielsweise können zu Beginn beide Energiewandler parallel geschaltet sein, so daß in einer ersten Phase eine besonders hohe Gurtbandkraft erforderlich ist, damit es zu einer Relativdrehung zwischen der Trommel und der Welle des Energiewandlers kommt. Nach der ersten Phase kann der zweite Energiewandler abgeschaltet werden, beispielsweise zeitgesteuert oder drehwinkelgesteuert, so daß dann eine niedrigere Gurtbandkraft erforderlich ist, um eine Relativdrehung zwischen der Trommel und der Welle zu erhalten.
- Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der zweite Wickel-Energiewandler einen Außenring aufweist und daß eine Halteklinke vorgesehen ist, mittels der der Haltering am Rahmen abgestützt werden kann. Auf diese Weise kann der zweite Wickel-Energiewandler in mechanisch einfacher, zuverlässiger Weise abgeschaltet werden. Zur Betätigung der Halteklinke kann ein pyrotechnischer Aktuator vorgesehen sein.
- Die Kennlinie der Energiewandler kann auch dadurch variiert werden, daß sich die Dicke der Metallbänder oder die Breite der Metallbänder entlang ihrer Länge ändert.
- Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß an der Gurtspule eine Blockierklinke angebracht ist, die in eine Blockierverzahnung eines Blockierringes eingesteuert werden kann, und daß der Blockierring verdrehbar in einem Gehäuse aufgenommen ist, an dem eine Blattfeder angebracht ist, die in eine Tasche am Außenumfang des Blockierringes eingreift. Die Blattfedern wirken als Rücklaufsperre, die verhindert, daß sich nach einem Kraftbegrenzungsvorgang der Blockierring zusammen mit der Gurtspule unter der Federwirkung der Metallbänder zurückdreht. Würde eine solche Rückdrehung zugelassen, entstünde bei einem Sekundärcrash eine unerwünschte, große Gurtlose; eine Rückhaltewirkung würde erst dann wieder gewährleistet, wenn die Metallbänder durch eine Relativdrehung zwischen der Welle und der Trommel wieder vorgespannt sind.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
-
1 in einem Querschnitt einen erfindungsgemäßen Gurtaufroller; -
2 in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt von1 ; -
3 einen Schnitt entlang der Ebene III-III von2 ; -
4 einen Schnitt entlang der Ebene IV-IV von2 ; -
5 einen Schnitt entlang der Ebene V-V von2 ; -
6 in einer perspektivischen Explosionsansicht einige Bauteile des Gurtaufrollers der1 bis5 ; und -
7 in einer perspektivischen Explosionsansicht die restlichen Bauteile des Gurtaufrollers gemäß den1 bis5 . - Der Gurtaufroller weist einen Rahmen
10 auf, in welchem eine Gurtspule12 drehbar gelagert ist. Die Gurtspule kann einen nicht dargestellten Sicherheitsgurt aufnehmen. Am bezüglich1 linken Ende der Gurtspule ist eine Aufwickelfeder14 vorgesehen, welche die Gurtspule so beaufschlagt, daß sie den Sicherheitsgurt aufwickelt. - Im Inneren der Gurtspule
12 ist eine torsionssteife Welle16 angeordnet, die am bezüglich1 linken Ende drehfest mit der Gurtspule12 verbunden ist. An dem bezüglich1 rechten Ende der Gurtspule ist die Welle16 mit einem ersten Lagerbund18 und einem zweiten Lagerbund20 versehen, so daß die Gurtspule an diesem Ende unterstützt ist. - Die Welle
16 kann auch einstückig mit der Gurtspule ausgeführt sein. - An ihrem von der Gurtspule
12 abgewandten Ende ist die Welle16 drehfest mit einer Blockierscheibe22 versehen, an der eine Blockierklinke24 gelagert ist. Die Blockierklinke24 kann von einem herkömmlichen Blockiermechanismus, von dem hier lediglich eine von einer Abdeckung27 abgedeckte Steuerscheibe26 zu sehen ist, aus ihrer in3 gezeigten Ruhestellung radial nach außen in eine Blockierverzahnung28 eingesteuert werden, die am Innenumfang eines Blockierringes30 ausgebildet ist. Der Blockierring30 ist von einem Haltering32 umgeben, der an einem Gehäuse34 angebracht ist. Das Gehäuse34 ist wiederum fest am Rahmen10 des Gurtaufrollers angebracht. Im Haltering32 sind zwei Blattfedern36 (siehe insbesondere3 ) angebracht, die etwa tangential zum Blockierring30 verlaufen und dort jeweils in eine Tasche38 eingreifen. Die Blattfedern36 sind einander diametral gegenüberliegend angeordnet und wirken zusammen mit den Taschen38 als Rücklaufsperre, die eine Verdrehung des Blockierringes30 in der Gurtband-Aufwickelrichtung verhindern. - Einstückig mit dem Haltering
30 ist eine Nabe40 ausgebildet, die sich an den Blockierring30 auf dessen der Gurtspule12 zugewandten Seite anschließt. Auf der Nabe sind zwei Wickel-Energiewandler42 ,44 angeordnet. - Der erste Wickel-Energiewandler
42 (siehe insbesondere5 ) weist drei Metallbänder46 auf, die in einem trommelförmigen Aufnahmeraum48 im Inneren des Gehäuses34 angeordnet sind. Jedes Metallband erstreckt sich bezüglich5 von seinem außenliegenden Ende, das durch einen Paßstift50 am Gehäuse34 befestigt ist, im Uhrzeigersinn entlang der zylindrischen Wandung des Aufnahmeraums48 . Jedes Metallband46 wird dabei über knapp vier Umdrehungen um die Nabe40 herumgeführt und dann entgegen der Wickelrichtung mit dieser verbunden. Hierfür wird ein Klemmsegment52 verwendet, das mit der Nabe40 verschraubt ist. In dem sich entlang der Wandung des Aufnahmeraums48 erstreckenden Paket von Metallbändern folgen also die drei verschiedenen Bänder jeweils abwechselnd. - Der zweite Wickel-Energiewandler
44 ist in4 gezeigt. Er entspricht in seinem Aufbau im wesentlichen dem ersten Wickel-Energiewandler42 mit dem Unterschied, daß der Aufnahmeraum48 im Inneren eines Außenrings54 ausgebildet ist, der drehbar im Gehäuse34 gelagert ist. Auf der Außenseite des Außenrings54 ist eine Halteausnehmung56 ausgebildet, in die ein Ende einer Halteklinke58 eingreifen kann, die am Gehäuse gelagert ist. Das andere Ende der Halteklinke58 liegt an einem Kolben60 an, der Teil eines pyrotechnischen Aktuators62 ist und von einer gaserzeugenden pyrotechnischen Ladung64 mit Druckgas beaufschlagt werden kann. Im Ausgangszustand, also bei nicht betätigtem Aktuator, befindet sich die Halteklinke58 in ihrer in4 mit durchgehenden Linien gezeichneten Stellung, in der sie in die Halteausnehmung56 eingreift und den Außenring54 drehfest bezüglich des Gehäuses34 hält. - Im Ausgangszustand des Gurtaufrollers, also wenn sich die Blockierklinke
24 in ihrer in3 gezeigten Stellung befindet, kann sich die Gurtspule12 frei unter der Wirkung der Aufwickelfeder14 drehen. Sobald der Blockiermechanismus anspricht, wird die Blockierklinke24 radial nach außen in die Blockierverzahnung28 eingesteuert. Die Gurtspule12 ist dadurch grundsätzlich drehfest blockiert, da ein vom Sicherheitsgurt auf sie ausgeübtes Drehmoment über die Welle16 , die Blockierscheibe22 , die Blockierklinke24 , den Blockierring30 , die Nabe40 und die Metallbänder46 des ersten Wickel-Energiewandlers42 am Gehäuse34 und dadurch am Rahmen10 abgestützt ist. Auch der zweite Wickel-Energiewandler44 dient zur Abstützung eines solchen Drehmoments, da im Ausgangszustand die Halteklinke58 in die Halteausnehmung56 im Außenring54 eingreift, so daß auch dieser letztendlich drehfest bezüglich des Rahmens10 gehalten ist. - Sobald die im Sicherheitsgurt wirkenden Kräfte eine vorbestimmte Schwelle überschreiten, ist das in der Welle
16 wirkende Drehmoment größer als das Widerstandsdrehmoment, das von den Wickel-Energiewandlern42 ,44 bereitgestellt wird. Dann dreht sich der Blockierring30 bezüglich3 entgegen dem Uhrzeigersinn, wobei die Blattfedern36 eine Rückdrehung verhindern. Weiterhin verdreht sich die Nabe40 in der Richtung des Pfeils P der4 und5 . Dabei werden die Metallbänder46 vom außenliegenden Stapel abgewickelt und auf die Nabe40 in entgegengesetzter Richtung aufgewickelt. Das dabei erzeugte Widerstands-Drehmoment wird maßgeblich bestimmt vom Biegewiderstand der Metallbänder46 , die an der jeweiligen Biegestelle zweifach umgebogen werden. Zunächst werden sie stärker einwärts gebogen als es ihrer bisherigen Krümmung entspricht, und anschließend werden sie in die entgegengesetzte Richtung zurückgebogen, wenn sich das entsprechende Metallband an die Krümmung der Nabe40 anschmiegt. - Solange sich die Halteklinke
58 in ihrer in4 gezeigten Stellung befindet, sind die beiden Wickel-Energiewandler42 ,44 parallel geschaltet, und das von ihnen bereitgestellte Widerstands-Drehmoment addiert sich. Wenn es wünschenswert ist, die im Gurtband wirkende Kraft zu verringern, kann der zweite Wickel-Energiewandler abgeschaltet werden. Zu diesem Zweck wird die gaserzeugende pyrotechnische Ladung64 des Aktuators62 gezündet, woraufhin der Kolben60 die Halteklinke58 in die in4 angedeutete Stellung verschwenkt. In dieser Stellung kann sich der Außenring54 frei drehen, so daß der zweite Wickel-Energiewandler44 kein Widerstandsdrehmoment mehr bereitstellt. Somit ist im Sicherheitsgurt eine geringere Zugkraft erforderlich, damit Gurtband von der Gurtspule abgezogen werden kann.
Claims (8)
- Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt, mit einem Rahmen (
10 ), einer Gurtspule (12 ), die drehbar in dem Rahmen gelagert ist, und mindestens einem Wickel-Energiewandler (42 ), wobei der Wickel-Energiewandler (42 ) mehrere Metallbänder (46 ) aufweist, die symmetrisch bezüglich der Mittelachse (C) der Gurtspule (12 ) angeordnet sind. - Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Wickel-Energiewandler (
44 ) vorgesehen ist, der schaltbar ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Wickel-Energiewandler (
44 ) einen Außenring (54 ) aufweist und daß eine Halteklinke (58 ) vorgesehen ist, mittels der der Außenring (54 ) am Rahmen (10 ) abgestützt werden kann. - Gurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein pyrotechnischer Aktuator (
62 ) vorgesehen ist, der die Halteklinke (58 ) verstellen kann. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickel-Energiewandler (
42 ,44 ) drei Metallbänder (46 ) aufweist. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dicke der Metallbänder (
46 ) entlang ihrer Länge ändert. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Breite der Metallbänder (
46 ) entlang ihrer Länge ändert. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gurtspule (
12 ) eine Blockierklinke (24 ) angebracht ist, die in eine Blockierverzahnung (28 ) eines Blockierringes (30 ) eingesteuert werden kann, und daß der Blockierring (30 ) verdrehbar in einem Haltering (32 ) aufgenommen ist, an dem eine Blattfeder (36 ) angebracht ist, die in eine Tasche (38 ) am Außenumfang des Blockierringes (30 ) eingreift.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TRW AUTOMOTIVE GMBH, 73553 ALFDORF, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B60R 22/28 AFI20051017BHDE |
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R016 | Response to examination communication | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20141031 |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |