DE102005026838B3

DE102005026838B3 - Beatmungsvorrichtung mit einem Kohlendioxidabsorber

Info

Publication number: DE102005026838B3
Application number: DE102005026838A
Authority: DE
Inventors: Olaf Dr. Schermeier; Jürgen-Ralf Lange; Heiko Lokotsch; Brigitte Dautzenberg
Original assignee: Draeger Medical GmbH
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 2005-06-10
Filing date: 2005-06-10
Publication date: 2007-01-11
Anticipated expiration: 2025-06-11
Also published as: CN100500240C; CN1876195A; EP1731187A1; US20060278220A1; US8210178B2; DE602006001898D1; ATE401924T1; EP1731187B1

Abstract

Eine Beatmungsvorrichtung soll hinsichtlich einer besseren Ausnutzung des Kohlendioxidabsorbers (3) verbessert werden. DOLLAR A Zur Lösung der Aufgabe ist ein Transponder (5) am Kohlendioxidabsorber (3) vorgesehen, der in einen Speicherchip (6) Informationen über den Absorbertyp, den Verwendungszeitraum und den aktuellen Verbrauchszustand enthält. Ein Transponder-Abfragegerät (8) an der Beatmungsvorrichtung (1) liest die Daten aus dem Speicherchip (6) aus und es wird aus Informationen über den Betrieb der Beatmungsvorrichtung ein aktualisierter Verbrauchszustand errechnet und in den Speicherchip (6) zurückgespeichert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Beatmungsvorrichtung mit einer Schnellkupplung und einem Kohlendioxidabsorber, welcher ein zur Schnellkupplung komplementäres Anschlusselement besitzt.

Ein Medizingerät mit einer Basiseinheit und mit der Basiseinheit verbindbaren Zusatzgeräten ist aus der DE 201 13 789 U1 bekannt. Bei den Zusatzgeräten handelt es sich um Schlauchsysteme, Behälter und Funktionselemente, die für den Betrieb des Medizingerätes erforderlich sind. An jedem der Zusatzgeräte ist ein Transponder angebracht, der eine Information über den Typ des Zusatzgerätes und den Hersteller enthält. Diese Informationen werden durch ein an der Basiseinheit befestigtes Transponder-Abfragegerät erfasst, wobei auch die Möglichkeit besteht, über das Transponder-Abfragegerät Daten auf den Speicherchip des Transponders zu speichern. Durch die an den Zusatzgeräten angebrachten Transponder weiß die Basiseinheit zu jedem Zeitpunkt, mit welchen Zusatzgeräten sie bestückt ist.

Bei Medizingeräten aus dem Bereich der Anästhesiebeatmungstechnik, wird im Rückatembetrieb ein Kohlendioxidabsorber benötigt, um das von einem Patienten ausgeatmete Kohlendioxid aus dem Atemgas zu entfernen. Kohlendioxidabsorber werden hierbei in unterschiedlichen Bauformen angeboten. Bei einer Gruppe von Absorbern wird das Absorbergehäuse geöffnet und Atemkalk als Schüttgut eingefüllt. Der Atemkalk wird später nach Gebrauch entsorgt und durch neuen Atemkalk ersetzt. Es sind auch Einwegabsorber bekannt, die nach Gebrauch komplett entsorgt werden.

Bei den bekannten Kohlendioxidabsorbern, wird die Erschöpfung durch visuelle Ablesung des Farbumschlages des Atemkalkes durchgeführt. Da die Grenze des Farbumschlages häufig nicht eindeutig zu erkennen ist, kann hiermit die Erschöpfung nur grob abgeschätzt werden. Daher ist es bei bekannten Geräten gängige Praxis, den Absorber bzw. den Atemkalk im Absorber in einem festen Rhythmus zu wechseln. Dadurch wird aber die Kapazität des Atemkalkes häufig nur teilweise ausgenutzt, da das Wechselintervall nach der ungünstigsten Betriebsart bestimmt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beatmungsvorrichtung hinsichtlich einer größeren Ausnutzung des Kohlendioxidabsorbers zu verbessern.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass ein an der Beatmungsvorrichtung angebrachter Kohlendioxidabsorber einen Transponder mit einem Speicherchip besitzt, auf dem eine Spezifikation des verwendeten Absorptionsmittels sowie der aktuelle Verbrauchszustand abgespeichert ist. Ein an der Beatmungsvorrichtung vorgesehenes Transponder-Abfragegerät liest einerseits Daten aus dem Speicherchip aus und errechnet aus den Betriebsdaten der Beatmungsvorrichtung einen aktualisierten Verbrauchszustand, der in den Speicherchip zurückgespeichert wird. Als Betriebsdaten können beispielsweise Bereitschaftsphasen, bei denen keine oder nur eine geringe Absorption von Kohlendioxid erfolgt, oder die Dauer von maschineller Beatmung erfasst werden. Da der aktualisierte Verbrauchszustand auf den Speicherchip zurückgespeichert wird, kann die Erschöpfung des Absorbens auch beim Anschluss des Kohlendioxidabsorbers an eine andere Beatmungsvorrichtung ermittelt werden. Es lässt sich so das Produktleben des Kohlendioxidabsorbers nachvollziehen und es lassen sich überlagerte und nicht mehr voll einsatzfähige Kohlendioxidabsorber erkennen. Neben dem aktuellen Verbrauchszustand ist es zweckmäßig, auf dem Speicherchip den Absorbertyp, den Typ des verwendeten Atemkalkes, das Herstelldatum und das Verfalldatum zu speichern.

Vorteilhaft ist es, auf dem Speicherchip zusätzlich noch einen Herstellercode abzulegen. Der Herstellercode wird von dem Transponder-Abfragegerät ebenfalls erfasst und in einer Auswerteeinheit der Beatmungsvorrichtung mit einer Liste von zulässigen Herstellercodes verglichen. Bei Übereinstimmung wird ein den Betrieb der Beatmungsvorrichtung ermöglichendes Freigabesignal erzeugt. Es wird auf diese Weise erreicht, dass nur Zubehör von autorisierten Lieferanten mit der Beatmungsvorrichtung verbunden werden kann.

In vorteilhafter Weise wird die Information des Speicherchips nur dann ausgewertet, wenn das Anschlusselement des Kohlendioxidabsorbers vollständig in die Schnellkupplung der Beatmungsvorrichtung eingerastet ist. Hierzu sind die Antenne und die Sendeleistung des Transponder-Abfragegerätes so ausgelegt, dass der Inhalt des Speicherchips nur ausgelesen werden kann, wenn der Kohlendioxidabsorber eingerastet ist. Zwischen dem Anschlusselement und der Schnellkupplung kann zusätzlich noch eine mechanische Kodierung vorhanden sein, damit der Absorber zur Reduzierung von Schnittstellentoleranzen nur in einer Vorzugsstellung eingeführt werden kann.

In zweckmäßiger Weise werden Informationen über den Betrieb des Kohlendioxidabsorbers aus dem Atemgasfluss durch den Kohlendioxidabsorber und der Kohlendioxidkonzentration anströmseitig des Kohlendioxidabsorbers ermittelt. Zusätzlich kann noch der verwendete Beatmungsmodus in die Berechnung der Betriebsdaten mit einbezogen werden. Aus den Betriebsdaten und der Spezifikation des verwendeten Atemkalkes, wie Typ und Kalkvolumen lässt sich in der Auswerteeinheit der Grad der Absorbererschöpfung ermitteln und an einer Anzeigeeinheit in Form einer prozentualen Absorbererschöpfung darstellen.

Eine vereinfachte Darstellung der Absorbererschöpfung lässt sich mit drei Leucht dioden realisieren. Eine grüne Leuchtdiode zeigt an, dass der Kohlendioxidabsorber betriebsbereit ist. Eine gelbe Leuchtdiode signalisiert demgegenüber eine bevorstehende Absorbererschöpfung und eine rote Leuchtdiode wird aktiviert, wenn der Kohlendioxidabsorber nicht mehr einsatzbereit ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur gezeigt und im Folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine Beatmungsvorrichtung mit einem Kohlendioxidabsorber,
2 die Beatmungsvorrichtung nach 1 mit eingerastetem Kohlendioxidabsorber.
1 zeigt schematisch eine Beatmungsvorrichtung 1 mit einer Schnellkupplung 2 zum Anschluss eines Kohlendioxidabsorbers 3. Der Kohlendioxidabsorber 3 besitzt ein zur Schnellkupplung 2 komplementäres Anschlusselement 4, welches in die Schnellkupplung 2 einrastet. An dem Kohlendioxidabsorber 3 befindet sich ein Transponder 5 mit einem Speicherchip 6 und einer Antenne 7. An der Beatmungsvorrichtung 1 ist ein Transponder-Abfragegerät 8 befestigt, das mit einer Auswerteeinheit 9 und einer Anzeigeeinheit 10 verbunden ist. Das Transponder-Abfragegerät 8 kann sowohl Daten des Speicherchips 6 lesen als auch aktualisierte Daten auf den Speicherchip 6 schreiben. Strichlinien 11 veranschaulichen die Reichweite des Transponder-Abfragegerätes 8.
2 zeigt die Beatmungsvorrichtung 1 mit vollständig in die Schnellkupplung 2 eingerastetem Kohlendioxidabsorber 3. Hierbei gelangt die Antenne 7 des Transponders 5 in die Reichweite des Transponder-Abfragegerätes 8.
Die erfindungsgemäße Beatmungsvorrichtung arbeitet folgendermaßen: bei der Auslieferung des Kohlendioxidabsorbers 3 sind auf dem Speicherchip 6 des Transponders der Absorbertyp, der Typ des verwendeten Atemkalkes, ein Herstellercode, das Herstelldatum, das Verfallsdatum und der Verbrauchszustand gespeichert. Der Verbrauchszustand, d. h. die Absorbererschöpfung, ist im Auslieferungzustand 0% und der Verwendungszeitraum des Atemkalkes liegt zwischen dem Herstellungsdatum und dem Verfallsdatum. Das Anschlusselement 4 des Kohlendioxidabsorbers 3 wird in die Schnellkupplung 2 eingeführt und rastet durch Verschwenken ein, entsprechend der 1 und 2. Die Antenne 7 des Transponders 5 gelangt, hierbei in den Lesebereich des Transponder-Abfragegerätes 8. Es werden dann zunächst die Daten des Speicherchips 6 in die Auswerteeinheit 9 ausgelesen. Dort wird in einem ersten Schritt der Herstellercode mit einer Liste von zugelassenen Herstellercodes verglichen. Nach positvem Abschluss wird geprüft, ob das Verfallsdatum noch nicht überschritten ist und danach ein den Betrieb des Beatmungsgerätes 1 ermöglichendes Freigabesignal erzeugt.
Die Auswerteeinheit 9 erhält ständig von nicht näher dargestellten Sensoren Informationen über den Atemgasfluss durch den Kohlendioxidabsorber 3, die Kohlendioxidkonzentration anströmseitig des Kohlendioxidabsorbers 3 und den eingestellten Beatmungsmodus. Hieraus errechnet die Auswerteeinheit 9 einen aktualisierten Verbrauchszustand, z.B. 20%, und speichert diesen zurück in den Speicherchip 6 zusammen mit einem Gerätecode der Beatmungsvorrichtung 1. Der aktuelle Verbrauchszustand des Kohlendioxidabsorbers 3 wird in Form einer Bargraphanzeige über die Anzeigeeinheit 10 ausgegeben. Mit den Daten auf dem Speicherchip 6 lässt sich lückenlos das Produktleben des Kohlendioxidabsorbers 3 überwachen.

Claims

Beatmungsvorrichtung mit, einer Schnellkupplung (2), einem Kohlendioxidabsorber (3) mit einem zur Schnellkupplung (2) komplementären Anschlusselement (4), einem Transponder (5) am Kohlendioxidabsorber (3), einem dem Transponder (5) zugeordneten Speicherchip (6), welcher Informationen über Typ, Verwendungszeitraum und aktuellen Verbrauchszustand des Absorptionsmittels enthält, einem Transponder-Abfragegerät (8) an der Beatmungsvorrichtung (1), welches Daten aus dem Speicherchip (6) ausliest und Informationen, die im Betrieb gewonnen wurden, in Form eines aktualisierten Verbrauchszustandes in den Speicherchip (6) zurückspeichert.
Beatmungsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Anzeigeeinheit (10), welche den aktualisierten Verbrauchszustand in Form einer Absorbererschöpfung wiedergibt.
Beatmungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Speicherchip (6) zusätzlich ein Herstellercode gespeichert ist und dass in einer Auswerteeinheit (9) der empfangene Herstellercode mit einer Liste von zugelassenen Herstellercodes verglichen wird und bei Übereinstimmung ein den Betrieb der Beatmungsvorrichtung (1) ermöglichendes Freigabesignal erzeugt wird.
Beatmungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen des Speicherchips (6) nur dann ausgewertet werden, wenn das Anschlusselement (4) vollständig in die Schnellkupplung (2) eingerastet ist.
Beatmungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über den Betrieb aus dem Atemgasfluss durch den Kohlendioxidabsorber und der Kohlendioxidkonzentration anströmseitig des Kohlendioxidabsorbers (3) ermittelt werden.