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Die Erfindung betrifft eine Arbeitsmaschine, insbesondere Flurförderzeug, mit einer Federspeicherbremse, die als Feststellbremse mit einer Bremsstellung und einer Lösestellung verwendbar ist, wobei die Federspeicherbremse zum Lösen an eine hydraulische Druckmittelquelle anschließbar ist, wobei die Federspeicherbremse als Betriebsbremse verwendbar ist, wobei ein einen Bremsdruck erzeugendes Bremsventil vorgesehen ist, das mit einer Betriebsbremsvorgabeeinrichtung, insbesondere einem Bremspedal, in Wirkverbindung steht und bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Richtung einer Verringerung des an der Federspeicherbremse anstehenden Bremsdruckes beaufschlagbar ist.
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Bei als Flurförderzeugen ausgebildeten mobilen Arbeitsmaschinen ist eine Federspeicherbremse vorgesehen, die als Feststellbremse verwendet wird. Mit der in der Bremsstellung beaufschlagten Federspeicherbremse kann das Flurförderzeug an Steigungen oder bei nicht angesteuertem Fahrantrieb im Stillstand gehalten werden. Während der Fahrt des Flurförderzeugs ist die Federspeicherbremse in die Lösestellung beaufschlagt. Die Federspeicherbremse wird hierbei von einer Feder in die Bremsstellung beaufschlagt und kann durch einen von einer Druckmittelquelle erzeugten Bremsdruck entgegen der Kraft der Feder in die Lösestellung beaufschlagt werden.
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Eine als Flurförderzeug ausgebildete Arbeitsmaschine mit einer als Feststellbremse verwendeten Federspeicherbremse ist aus der
DE 197 52 022 A1 bekannt.
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Bei derartigen Arbeitsmaschinen ist zusätzlich eine Betriebsbremse erforderlich, mit der durch eine Bedienperson bei einer Betätigung einer Betriebsbremsvorgabeeinrichtung ein dosiertes Abbremsen des Flurförderzeugs erzielt werden kann. Bei bekannten Arbeitsmaschinen ist hierzu neben der Federspeicherbremse eine separate Betriebsbremse, beispielsweise eine mechanische oder hydraulische Betriebsbremse, vorgesehen, wodurch sich ein hoher Bauaufwand für die Betriebsbremse ergibt.
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Eine gattungsgemäße als Flurförderzeug ausgebildete Arbeitsmaschine mit einer als Feststellbremse verwendeten Federspeicherbremse, wobei die Federspeicherbremse zusätzlich als Betriebsbremse verwendbar ist, falls eine ansonsten vorhandene Betriebsbremse defekt ist, ist aus der
DE 198 58 472 A1 bekannt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Arbeitsmaschine der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die mit geringem Bauaufwand mit einer Betriebsbremse versehen werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird somit die Betriebsbremse von der die Feststellbremse bildenden Federspeicherbremse gebildet, wobei das Bremsventil, das den Bremsdruck zum Lösen der Federspeicherbremse erzeugt mit einer Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Wirkverbindung steht und bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung den an der Federspeicherbremse in Richtung der Lösestellung wirkenden Bremsdruck reduziert, wodurch die Federspeicherbremse in Richtung der Bremsstellung beaufschlagt wird. Hierdurch wird in Abhängigkeit von der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung durch eine Verringerung des die Federspeicherbremse in die Lösestellung beaufschlagenden Bremsdruckes ein dosiertes Ansteuern der Federspeicherbremse in Richtung der Bremsstellung erzielt, wodurch die Federspeicherbremse neben der Feststellbremse als dosierte Betriebsbremse verwendet werden kann, mit der ein kontrolliertes Abbremsen der Arbeitsmaschine durch die Bedienperson ermöglicht wird. Für die Verwendung der Feststellbremse als Betriebsbremse ist lediglich ein entsprechendes Bremsventil zur Ansteuerung der Federspeicherbremse erforderlich, wodurch die Betriebsbremse mit geringem Bauaufwand herstellbar ist. Bei der Erfindung ist das Bremsventil als Drei-Wege-Druckminderventil ausgebildet, das eingangsseitig an eine mit der Förderleitung der Druckmittelquelle in Verbindung stehende Bremsdruckversorgungsleitung angeschlossen ist, ausgangsseitig an eine Bremsleitung angeschlossen ist, die mit einem in Richtung der Lösestellung wirkenden Steuerdruckraum der Federspeicherbremse in Verbindung steht, und ausgangsseitig an eine zu einem Behälter geführte Behälterleitung angeschlossen ist, wobei das Drei-Wege-Druckminderventil eine die Bremsdruckversorgungsleitung mit der Bremsleitung verbindende Schaltstellung und eine die Bremsleitung mit der Behälterleitung verbindende Schaltstellung aufweist. Mit einem derartigen Druckminderventil kann auf einfache Weise der die Federspeicherbremse in die Lösestellung beaufschlagende Bremsdruck erzeugt werden und durch eine Reduzierung des Bremsdrucks die Federspeicherbremse als Betriebsbremse verwendet werden.
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Zweckmäßigerweise ist das Druckminderventil mittels einer Feder in Richtung der die Bremsdruckversorgungsleitung mit der Bremsleitung verbindenden Schaltstellung beaufschlagbar und von dem in der Bremsleitung anstehenden Bremsdruck entgegen der Feder in Richtung der die Bremsleitung mit einer Behälterleitung verbindenden Schaltstellung beaufschlagbar ist. Mit einem derartigen Drei-Wege-Druckminderventil kann der die Federspeicherbremse in die Lösestellung beaufschlagende Bremsdruck auf einfache Weise erzeugt werden.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Druckminderventil in Abhängigkeit von der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Richtung der die Bremsleitung mit der Behälterleitung verbindenden Schaltstellung beaufschlagbar ist. Hierdurch kann auf einfache Weise durch entsprechende Betätigung eines Steuerschiebers des Druckminderventils der an der Federspeicherbremse in die Lösestellung wirkende Bremsdruck in Abhängigkeit von der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung verringert und somit die Feststellbremse durch eine dosierte Ansteuerung als Betriebsbremse in Richtung der Bremsstellung beaufschlagt werden.
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Zweckmäßigerweise ist hierbei das Druckminderventil mittels einer mit der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Wirkverbindung stehenden Feder in die die Bremsleitung mit der Behälterleitung verbindenden Schaltstellung beaufschlagbar. Bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung wird somit durch entsprechende Beaufschlagung der Feder das Druckminderventil in Richtung der die Bremsleitung mit der Behälterleitung verbindenden Schaltstellung beaufschlagt, wodurch in Abhängigkeit von der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung der Bremsdruck reduziert und die Federspeicherbremse als Betriebsbremse verwendet werden kann.
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Besondere Vorteile ergeben sich hierbei, wenn die Feder in Abhängigkeit von der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Richtung einer Erhöhung der Federkraft beaufschlagbar ist. Hierdurch kann mit zunehmender Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung und somit zunehmender Vorspannung der Feder durch entsprechende Beaufschlagung des Druckminderventils eine Reduzierung des Bremsdruckes und somit eine Beaufschlagung der Federspeicherbremse in die Bremsstellung erzielt werden.
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Die Federspeicherbremse kann auf einfache Weise gesteuert werden, wenn gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zur Steuerung der Feststellbremse zwischen der Bremsstellung und der Lösestellung der Federspeicherbremse ein Steuerventil vorgesehen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Steuerventil in einer die Bremsleitung mit dem Behälter verbindenden Zweigleitung angeordnet ist, wobei das Steuerventil eine erste Schaltstellung aufweist, in der die Zweigleitung abgesperrt ist, und eine zweite Schaltstellung aufweist, in der die Zweigleitung geöffnet ist. Mit einem derartigen Steuerventil kann die Federspeicherbremse auf einfache Weise in der Funktion als Feststellbremse gesteuert werden, wobei in der ersten Schaltstellung des Steuerventils die Federspeicherbremse in die Lösestellung und in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils die Federspeicherbremse in die Bremsstellung beaufschlagt ist.
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Zum Abschleppen der Arbeitsmaschine kann die Federspeicherbremse auf einfache Weise in die Lösestellung beaufschlagt werden, wenn das Steuerventil in einer von einer Zusatzdruckmittelquelle zu der Bremsdruckversorgungsleitung führenden Versorgungszweigleitung angeordnet ist und eine dritte Schaltstellung aufweist, in der die Versorgungszweigleitung geöffnet ist. In der dritten Schaltstellung des Steuerventils kann somit über die Zusatzdruckmittelquelle, beispielsweise eine Handpumpe, auf einfache Weise in der Bremsdruckversorgungsleitung ein die Federspeicherbremse in die Lösestellung beaufschlagender Bremsdruck erzeugt werden.
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In der Versorgungszweigleitung ist hierbei zweckmäßigerweise stromab des Steuerventils ein in Richtung zur Bremsdruckversorgungsleitung öffnenden Sperrventil, insbesondere ein Rückschlagventil, angeordnet.
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Die Federspeicherbremse kann zum Abschleppen der Arbeitsmaschine auf einfache Weise in die Lösestellung beaufschlagt werden, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung das Steuerventil in einer Zweigleitung angeordnet ist, die einen mit der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Wirkverbindung stehenden Pumpendruckraum, der mit der Bremsleitung in Verbindung steht, mit dem Behälter verbindet, wobei das Steuerventil eine erste Schaltstellung aufweist, in der die Zweigleitung geöffnet ist und eine zweite Schaltstellung aufweist, in der die Zweigleitung abgesperrt ist. In der zweiten Schaltstellung des Steuerventils kann somit durch eine Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung über den Pumpendruckraum ein Bremsdruck zum Lösen der Federspeicherbremse erzeugt werden, wobei die Betriebsbremsvorgabeeinrichtung mit dem Pumpendruckraum eine Zusatzdruckmittelquelle bildet und somit die Federspeicherbremse zum Abschleppen der Arbeitsmaschine ohne separate Zusatzdruckmittelquelle mit geringem Bauaufwand in die Lösestellung beaufschlagt werden kann.
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Das Steuerventil ist zweckmäßigerweise in der Bremsleitung angeordnet, wobei in der ersten Schaltstellung die Bremsleitung geöffnet ist und in der zweiten Schaltstellung die Bremsleitung abgesperrt ist. Hierdurch wird auf einfache Weise ermöglicht, dass in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils die Verbindung der Bremsleitung mit dem Bremsventil abgesperrt ist und somit über den Pumpendruckraum bei der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung ein Bremsdruck zum Lösen der Federspeicherbremse erzeugt werden kann.
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Der Pumpendruckraum kann auf einfache Weise mit der Bremsleitung verbunden werden, wenn der Pumpendruckraum mittels einer Versorgungszweigleitung mit der Bremsleitung verbunden ist, wobei in der Versorgungszweigleitung ein in Richtung zur Bremsleitung öffnendes Sperrventil, insbesondere ein Rückschlagventil angeordnet ist. Durch das Sperrventil wird hierbei in der ersten Schaltstellung des Steuerventils auf einfache Weise eine Verbindung der Bremsleitung mit dem Pumpendruckraum vermieden.
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Zweckmäßigerweise ist der Versorgungszweigleitung eine Druckbegrenzungseinrichtung zugeordnet ist, wodurch der bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in der Versorgungszweigleitung erzeugte Bremsdruck zum Lösen der Federspeicherbremse auf einfache Weise begrenzt werden kann.
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Sofern der Pumpendruckraum mittels eines in Richtung zum Pumpendruckraum öffnendes Sperrventils, insbesondere eines Rückschlagventils, mit dem Behälter in Verbindung steht, kann auf einfache Weise in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung der Pumpendruckraum zum Ansaugen von Druckmittel mit dem Behälter verbunden werden.
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Ein geringer Bauaufwand für den Pumpendruckraum und somit die Zusatzdruckmittelquelle ist erzielbar, wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung der Pumpendruckraum von einem Federraum des Druckminderventils gebildet ist, in dem die mit der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung in Wirkverbindung stehende Feder angeordnet ist.
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Zweckmäßigerweise ist das Steuerventil als mechanisch betätigbares Schaltventil ausgebildet. Hierdurch ist eine sichere Ansteuerung der Federspeicherbremse als Feststellbremse möglich, wobei die Federspeicherbremse in der Funktion als Feststellbremse über das Steuerventil und in der Funktion als Betriebsbremse über das Bremsventil auf getrennten Betätigungswegen ansteuerbar ist.
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Die erfindungsgemäße Federspeicherbremse kann als Betriebsbremse in Arbeitsmaschinen, beispielsweise Flurförderzeugen, mit einem elektrischen Fahrantrieb verwendet werden.
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Bei einer Arbeitsmaschine mit einem hydrostatischen Fahrantrieb, der mindestens ein im Fördervolumen verstellbares Hydroaggregat aufweist, ergeben sich besondere Vorteile, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an die Bremsdruckversorgungsleitung eine Steuerdruckleitung angeschlossen ist, die zu einer das Fördervolumen des Hydroaggregates steuernden Stelleinrichtung geführt ist, wobei in der Steuerdruckleitung eine Steuerventileinrichtung angeordnet ist. Hierdurch kann auf einfache Weise im Bremsbetrieb der Arbeitsmaschine ein Steuersignal der Stelleinrichtung erzeugt werden, das das Fördervolumen des Hydroaggregats im Schiebetrieb, beispielsweise während einer Bergabfahrt, begrenzt.
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Die Steuerventileinrichtung ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung als verstellbares Druckminderventil, insbesondere elektrisch verstellbares Druckminderventil, ausgebildet. Hierdurch kann ein Steuersignal zur Beaufschlagung der Stelleinrichtung des Hydroaggregats auf einfache Weise erzeugt werden.
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Sofern in der Bremsdruckversorgungsleitung ein in Richtung zum Bremsventil öffnendes Sperrventil, insbesondere ein Rückschlagventil, angeordnet ist, kann die Federspeicherbremse auf einfache Weise gegen Leckage gesichert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist der Bremsdruckversorgungsleitung ein Druckmittelspeicher zugeordnet. Mit einem Druckmittelspeicher kann auf einfache Weise der die Federspeicherbremse in die Lösestellung beaufschlagende Bremsdruck bereitgestellt werden, wobei insbesondere bei einem Flurförderzeug mit einem elektrischen Antriebssystem ein energiesparender Betrieb der Federspeicherbremse erzielt wird.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
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1 den Schaltplan einer Ausführungsform einer Federspeicherbremse eines Flurförderzeugs,
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2 einen Ausschnitt der 1 in einer vergrößerten Darstellung,
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3 eine Weiterbildung der Erfindung in einer Darstellung gemäß der 2 und
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4 eine zweite Weiterbildung der Erfindung in einer Darstellung gemäß der 2.
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In der 1 ist ein hydraulischer Schaltplan einer als Flurförderzeug ausgebildeten Arbeitsmaschine dargestellt. Das Flurförderzeug weist einen von Fahrmotoren 1a, 1b, beispielsweise Hydromotoren oder Elektromotoren, gebildeten Fahrantrieb auf, die über eine Federspeicherbremse 2 mit nicht mehr dargestellten Antriebsrädern in trieblicher Verbindung stehen. Die Federspeicherbremse 2 umfasst beispielsweise als Lammellenbremsen ausgebildete, den Fahrmotoren 1a, 1b zugeordnete Bremseinrichtungen 3a, 3b, die mittels einer Betätigungseinrichtung 4a, 4b zwischen einer Lösestellung und einer Bremsstellung beaufschlagbar sind. Die Betätigungseinrichtung 4a, 4b umfasst einen Betätigungskolben, der von einer Feder 5a, 5b in Richtung der Bremsstellung der Bremseinrichtungen 3a, 3b beaufschlagbar ist. Am Betätigungskolben ist weiterhin ein in Richtung der Lösestellung der Bremseinrichtungen 3a, 3b und somit entgegen der Feder 5a, 5b wirkender Steuerdruckraum 6a, 6b ausgebildet, der mit einer einen Bremsdruck führenden Bremsleitung 7 in Verbindung steht.
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Die Bremsleitung 7 ist ausgangsseitig erfindungsgemäß an ein als Druckminderventil 8a ausgebildetes Bremsventil 8 angeschlossen, das eingangsseitig mit einer Bremsdruckversorgungsleitung 9 in Verbindung steht. Die Bremsdruckversorgungsleitung 9 ist unter Zwischenschaltung eines Druckreduzierventils 10 an eine Förderzweigleitung 11 angeschlossen, die mit einer Förderzweigleitung 12 für die Arbeitshydraulik des Flurförderzeugs in Verbindung steht, an die nicht mehr dargestellte Steuerventile zur Steuerung eines Hubantriebs, eines Neigeantriebs und zumindest eines Zusatzantriebs des Flurförderzeugs angeschlossen sind. Die Förderzweigleitung 12 steht unter Zwischenschaltung eines Prioritätsventils 13 mit der Förderleitung 14 einer als Pumpe ausgebildeten Druckmittelquelle 15 in Verbindung. Die Druckmittelquelle 15 steht mit einem als Elektromotor oder Verbrennungsmotor ausgebildeten Antriebsmotor 16 in trieblicher Verbindung und saugt Druckmittel aus einem Behälter 17. Mittels des Prioritätsventils 13 ist über eine Förderzweigleitung 18 eine nicht mehr gezeigte hydraulische Lenkeinrichtung des Flurförderzeugs bevorzugt mit Druckmittel aus der Förderleitung 14 versorgbar.
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In der von dem Druckreduzierventil 10 zu dem Bremsventil 8 geführten Bremsdruckversorgungsleitung 9 ist ein in Richtung zum Bremsventil 8 öffnendes, als Rückschlagventil ausgebildetes Sperrventil 19 angeordnet. Stromab des Sperrventils 19 ist an die Bremsdruckversorgungsleitung 9 ein Druckmittelspeicher 20 angeschlossen.
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Das eingangsseitig mit einer Bremsdruckversorgungsleitung 9 in Verbindung stehende und ausgangsseitig an die Bremsleitung 7 angeschlossene, als Drei-Wege-Druckminderventil 8a, ausgebildete Bremsventil 8 ist – wie in der 2 dargestellt ist – mittels einer Feder 21 in Richtung einer die Bremsdruckversorgungsleitung 9 mit der Bremsleitung 7 verbindenden Schaltstellung beaufschlagt. Das Druckminderventil 8a ist entgegen der Kraft der Feder 21 von dem in der Bremsleitung 7 anstehenden Bremsdruck in Richtung einer die Bremsleitung 7 mit einer zu dem Behälter 17 führenden Behälterleitung 23 beaufschlagt. Von der Bremsleitung 7 zweigt hierzu eine Steuerleitung 22 ab, die zu einem entsprechenden der Feder 21 entgegenwirkenden Steuerdruckraum des Druckminderventils 8a geführt ist.
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Das Druckminderventil 8a ist in Abhängigkeit von der Betätigung einer als Bremspedal ausgebildeten Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 in Richtung der die Bremsleitung 7 mit der Behälterleitung 23 verbindenden Schaltstellung beaufschlagbar. Hierzu ist am Druckminderventil 8a eine in einem Federraum angeordnete Feder 26 vorgesehen, die mit der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 in Wirkverbindung steht und das Bremsventil 8a entgegen der Feder 21 in die die Bremsleitung 7 mit der Behälterleitung 23 verbindenden Schaltstellung beaufschlagt. Der Federraum ist hierbei mit der Behälterleitung 23 verbunden.
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Bei nicht angesteuerter Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 wird der in der Bremsleitung 7 anstehende Bremsdruck von der Feder 21 des Bremsventils 8 bestimmt. Mit zunehmender Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 wird die Feder 26 in Richtung einer Erhöhung der Federkraft beaufschlagt, wodurch die Kraft der der Feder 21 entgegenwirkenden Feder 26 zunimmt und somit das Druckminderventil 8a in Richtung der die Bremsleitung 7 mit der Behälterleitung 23 verbindenden Schaltstellung beaufschlagt und somit der an der Federspeicherbremse 2 anstehende Bremsdruck reduziert wird. In Abhängigkeit von der Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 wird somit mittels des Druckminderventils 8a der in Bremsleitung 7 anstehende Bremsdruck reduziert, wodurch die Federspeicherbremse 2 in Richtung der Bremsstellung beaufschlagt wird und somit als dosierbare Betriebsbremse verwendbar ist.
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Zur Steuerung der Feststellbremse der Federspeicherbremse 2 ist ein als mechanisch betätigbares Schaltventil ausgebildetes Steuerventil 29a vorgesehen. Das Steuerventil 29a ist in einer die Bremsleitung 7 mit der Behälterleitung 23 verbindenden Zweigleitung 31 angeordnet und steuert weiterhin eine Versorgungszweigleitung 32 an, die von einer nicht mehr gezeigten separaten Zusatzdruckmittelquelle, beispielsweise einer handbetätigten Pumpe, zu der Bremsdruckversorgungsleitung 9 geführt ist. In der Versorgungszweigleitung 32 ist stromab des Steuerventils 29a ein in Richtung zur Bremsdruckversorgungsleitung 9 öffnendes, beispielsweise als Rückschlagventil ausgebildetes Sperrventil 33 angeordnet.
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Das Steuerventil 29a weist eine als Neutralstellung ausgebildete erste Schaltstellung 30a auf, in der die Zweigleitung 31 und die Versorgungszweigleitung 32 abgesperrt sind. In einer zweiten Schaltstellung 30b ist die Zweigleitung 31 geöffnet. Die Versorgungszweigleitung 32 ist in der zweiten Schaltstellung abgesperrt. In einer dritten Schaltstellung 30c ist die Versorgungszweigleitung 32 geöffnet und die Zweigleitung 31 abgesperrt.
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Während des normalen Betriebs des Flurförderzeugs befindet sich das Steuerventil 29a in der ersten Schaltstellung 30a. Über den von dem Bremsventil 8 erzeugten, in der Bremsleitung 7 anstehenden Bremsdruck ist die Federspeicherbremse 2 und somit die Feststellbremse in die Lösestellung beaufschlagt. Bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 kann hierbei mit zunehmender Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 der in der Bremsleitung 7 anstehende Bremsdruck mittels des Bremsventils 8 reduziert werden kann und somit die Federspeicherbremse 2 durch eine dosierte Ansteuerung in Richtung der Bremsstellung als Betriebsbremse zum kontrollierten Abbremsen des Flurförderzeugs verwendet werden.
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Zur Steuerung der Federspeicherbremse 2 als Feststellbremse in die Bremsstellung wird das Steuerventil 29a in die zweite Schaltstellung 30b beaufschlagt. Die Bremsleitung 7 ist über die geöffnete Zweigleitung 31 mit der Behälterleitung 23 verbunden, wodurch die Federspeicherbremse 2 durch die Federn 4a, 4b in die Bremsstellung beaufschlagt wird. Mit dem Steuerventil 29a kann somit die Federspeicherbremse 2 auf einfache Weise als Feststellbremse gesteuert werden. Für die Verwendung der Federspeicherbremse 2 als Feststellbremse ist als Betätigungsmittel das Steuerventil 29a vorgesehen. Für die Verwendung der Federspeicherbremse 2 als Betriebsbremse dient das von der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 betätigte Bremsventil 8 als Betätigungsorgan. Hierdurch kann mit der Federspeicherbremse 2 eine Feststellbremse und eine dosierbare Betriebsbremse verwirklicht werden, wobei durch das Steuerventil 29a und das Bremsventil 8 voneinander unabhängige Betätigungsmittel zur Verfügung gestellt werden.
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Um für ein Abschleppen des Flurförderzeugs die Federspeicherbremse 2 in die Lösestellung beaufschlagen zu können, wird das Steuerventil 29a in die dritte Schaltstellung 30c beaufschlagt. In der dritten Schaltstellung 30c des Steuerventils 29a ist die Versorgungszweigleitung 32 geöffnet, wobei durch eine Betätigung der Zusatzdruckmittelquelle ein Bremsdruck zum Beaufschlagen der Federspeicherbremse 2 in die Lösestellung erzeugt werden kann. Das Speicherelement 20 kann hierbei durch die Zusatzdruckmittelquelle auf einen hohen Druck aufgeladen werden, da über das als Druckminderventil 8a ausgebildete Bremsventil 8 der von der Zusatzdruckmittelquelle erzeugte und im Speicherelement 20 anstehende Druck auf den zum Lüften der Federspeicherbremse 3 erforderlichen Bremsdruck reduziert wird.
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Durch das Steuerventil 29a kann somit die Federspeicherbremse 2 zum Abschleppen des Flurförderzeugs auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand in die Lösestellung beaufschlagt werden.
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In der 3 ist eine Weiterbildung der Erfindung dargestellt. Gemäß der 3 zweigt von der Bremsdruckversorgungsleitung 9 eine Steuerdruckleitung 35 ab, die zu einer nicht mehr dargestellten, das Fördervolumen eines Hydroaggregats eines hydrostatischen Fahrantriebs des Flurförderzeugs, beispielsweise eines Verstellmotors und/oder einer Verstellpumpe, steuernden Stelleinrichtung geführt ist. In der Steuerdruckleitung ist eine Steuerventileinrichtung 36 angeordnet, das als elektrisch, beispielsweise mittels eines Proportionalmagneten 38, ansteuerbares Drei-Wege-Druckminderventil 36a ausgebildet ist und über eine Behälterzweigleitung 37 mit der Behälterleitung 23 in Verbindung steht. Im nicht angesteuerten Zustand befindet sich die Steuerventileinrichtung 36 in einer die Steuerdruckleitung 35 mit der Behälterzweigleitung 37 verbindenden Stellung. Bei einer Ansteuerung des Proportionalmagneten 38 wird die Steuerventileinrichtung 36 entgegen einer Feder 39 in eine die Steuerdruckleitung 35 mit der Bremsdruckversorgungsleitung 9 verbindenden Stellung beaufschlagt. Durch entsprechende Ansteuerung der Steuerventileinrichtung 36 kann hierbei bei einem Flurförderzeug mit einem hydrostatischen Fahrantrieb beim Abbremsen des Fahrzeugs im Schiebebetrieb, beispielsweise während einer Bergabfahrt, ein Steuerdruck in der Steuerdruckleitung 35 zur Begrenzung des Fördervolumens des Hydroaggregats und somit zur Begrenzung des im hydrostatischen Fahrantrieb anstehenden Bremsmoments erzeugt werden.
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Durch das Bremsventil 8 und das Steuerventil 29a ist die Federspeicherbremse 2 auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand als Feststellbremse und als Bremsventils 8 verwendbar und steuerbar. Durch entsprechende Betätigung des Steuerventils 29a kann die Federspeicherbremse 2 zudem zum Abschleppen des Flurförderzeugs auf einfache Weise mittels einer separaten Zusatzdruckmittelquelle in die Lösestellung beaufschlagt werden.
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In der 4 ist eine Weiterbildung der Erfindung dargestellt, wobei ein als mechanisch betätigbares Schaltventil ausgebildetes Steuerventil 29b vorgesehen ist, das in einer Zweigleitung 40 angeordnet ist, die einen mit der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 in Wirkverbindung stehenden Pumpendruckraum 41 mit dem Behälter verbindet. Der Pumpendruckraum 41 ist hierbei von dem mit der Feder 26 versehenen Federraum des als Druckminderventils 8a ausgebildeten Bremsventils 8 gebildet, wobei die Zweigleitung 40 an den Federraum und die Behälterleitung 23 angeschlossen ist. Das Steuerventil 29b ist weiterhin in der Bremsleitung 7 angeordnet. An den Pumpendruckraum 41 ist eine Versorgungszweigleitung 42 angeschlossen, die mit der Bremsleitung 7 stromab des Steuerventils 29b in Verbindung steht, wobei in der Versorgungszweigleitung 42 ein als Rückschlagventil ausgebildetes, in Richtung zur Bremsleitung 7 öffnendes Sperrventil 43 angeordnet ist. Der Versorgungszweigleitung 42 ist weiterhin eine als Druckbegrenzungsventil ausgebildete Druckbegrenzungseinrichtung 44 zugeordnet, die in einer Zweigleitung 45 angeordnet ist, die von der Versorgungszweigleitung 42 zu der Zweigleitung 40 stromab des Steuerventils 40b geführt ist. Der Pumpendruckraum 41 steht weiterhin mittels eines in Richtung zum Pumpendruckraum 41 öffnenden, als Rückschlagventil ausgebildeten Sperrventils 46 mit dem Behälter in Verbindung. Das Sperrventil 46 ist hierbei in einer Umgehungsleitung 47 angeordnet, die an die Zweigleitung 40 unter Umgehung des Steuerventils 29b angeschlossen ist.
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Das Steuerventil 29b weist eine erste Schaltstellung 30d auf, in der die Zweigleitung 40 und somit die Verbindung des Pumpendruckraums 41 mit der Behälterleitung 23 sowie die Bremsleitung 7 und somit die Verbindung des Bremsventils 8 mit dem in Richtung der Lösestellung wirkenden Steuerdruckraum 6a, 6b der Betätigungseinrichtung 4a, 4b geöffnet sind. In einer zweiten Schaltstellung 30e des Steuerventils 29b sind die Zweigleitung 40 und die Bremsleitung 7 abgesperrt. In der zweiten Schaltstellung 30e des Steuerventils 29b ist hierbei der mit dem Steuerdruckraum 6a, 6b in Verbindung stehende Abschnitt der Bremsleitung 7 abgesperrt und der mit dem Bremsventil 8 in Verbindung stehende Abschnitt der Bremsleitung 7 an den mit der Behälterleitung 23 in Verbindung stehende Abschnitt der Zweigleitung 40 angeschlossen.
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Während des normalen Betriebs des Flurförderzeugs befindet sich das Steuerventil 29b in der ersten Schaltstellung 30d. Über den von dem Bremsventil 8 erzeugten, in der Bremsleitung 7 anstehenden Bremsdruck ist die Federspeicherbremse 2 und somit die Feststellbremse in die Lösestellung beaufschlagt. Bei einer Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 kann hierbei mit zunehmender Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 der in der Bremsleitung 7 anstehende Bremsdruck mittels des Bremsventils 8 reduziert werden kann und somit die Federspeicherbremse 2 durch eine dosierte Ansteuerung in Richtung der Bremsstellung als Betriebsbremse zum kontrollierten Abbremsen des Flurförderzeugs verwendet werden. Der von dem Federraum gebildete Pumpendruckraum 41 ist über die Zweigleitung 40 und das Steuerventil 29b mit dem Behälter 17 verbunden.
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Zum Abschleppen des Flurförderzeugs wird das Steuerventil 29b in die zweite Schaltstellung 30e beaufschlagt. In der zweiten Schaltstellung 30e des Steuerventils 29b ist die Zweigleitung 40 und die Bremsleitung 7 abgesperrt. Bei einer Betätigung der Betätigungseinrichtung 25 wird somit über das Sperrventil 46 Druckmittel aus dem Behälter 17 in den Pumpendruckraum 41 angesaugt und in die Versorgungszweigleitung 42 gefördert. Über das geöffnete Sperrventil 43 kann somit in der Bremsleitung 7 durch die Betätigung der Betriebsbremsvorgabeeinrichtung 25 ein Bremsdruck zum Beaufschlagen der Federspeicherbremse 2 in die Lösestellung erzeugt werden. Mittels der Druckbegrenzungseinrichtung 44 ist der erzeugte Bremsdruck begrenzbar.
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Die Federspeicherbremse 2 ist durch das Bremsventil 8 und das Steuerventil 29b auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand als Feststellbremse und als Betriebsbremse verwendbar. Durch entsprechende Betätigung des Steuerventils 29b kann die Federspeicherbremse 2 zudem zum Abschleppen des Flurförderzeugs auf einfache Weise und geringem Bauaufwand mittels der von der Betätigungseinrichtung 25 und dem von dem Federraum des Bremsventils 8 gebildeten Pumpendruckraum 41 gebildeten Zusatzdruckmittelquelle in die Lösestellung beaufschlagt werden.