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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Fahrzeugs,
insbesondere zur Überwachung
des Fahrzeugs auf einen unberechtigten Eingriff. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Fahrzeugüberwachungssystem.
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Zur Überwachung
eines Fahrzeugs ist es beispielsweise bekannt, Ultraschallsensoren
einzusetzen, welche bei einer Detektion von Bewegungen im Innenraum
des Fahrzeugs einen Alarm auslösen. Auch
ist es bekannt, Glasbruchsensoren zur Detektion des Einschlagens
einer Scheibe einzusetzen. In einem weiteren Anwendungsfall werden
Neigungssensoren, insbesondere Beschleunigungssensoren zur Detektion
einer Neigungsänderung
oder einer Bewegung bei einem möglicherweise
unberechtigten Abschleppen eines Fahrzeugs verwendet.
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Beispielsweise
ist in der
US 5,510,765 ein Fahrzeugüberwachungssystem
beschrieben, bei welchem Geräusche,
Vibrationen und Bewegungen im Innenraum des Fahrzeugs erfasst werden,
um das Einschlagen einer Scheibe und ein unberechtigtes Eindringen
in den Fahrzeuginnenraum zu detektieren. Dabei erfolgt mittels eines
akustischen Sensors eine Geräusch-
und Vibrationserfassung zur Detektion des Einschlagens der Scheibe.
Das Fahrzeugüberwachungssystem
aktiviert die Bewegungsdetektion mittels eines Ultraschallsensors
erst dann, wenn das Einschlagen einer Scheibe detektiert wurde,
um das Eindringen einer Person oder eines Tieres in den Fahrzeuginnenraum
zu erfassen.
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Ein
allgemein bekanntes Problem bei Fahrzeugen besteht darin, dass Manipulationen – gewollt oder
ungewollt – an
Fahrzeugen vorgenommen werden, die nicht detektiert werden können. So
kommt es häufig
vor, dass beispielsweise bei einem unachtsamen Öffnen einer Tür auf einem
Parkplatz oder durch Anstoßen
beim Einparken ein Schaden am Fahrzeug verursacht wird, der weder
von dem Schadensverursacher selbst noch einem Dritten oder von einem
Fahrzeugüberwachungssystem
wahrgenommen wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Überwachung
eines Fahrzeugs anzugeben, bei welchem insbesondere bei abgestellten
Fahrzeugen die Ermittlung einer Manipulation verbessert wird. Des
Weiteren ist ein besonders geeignetes Fahrzeugüberwachungssystem anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den
Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
Hinsichtlich des Fahrzeugüberwachungssystem wird
die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Überwachung
eines Fahrzeugs werden das Fahrzeug, insbesondere der Fahrzeuginnenraum und/oder
die Fahrzeugaußenhaut
auf einen unberechtigten Eingriff derart überwacht, dass der Grad des Eingriffs
bestimmt wird. Hierbei werden die Messwerte mindestens eines Sensors
erfasst und anhand von einem oder mehreren vorgegebenen, jeweils
einem Grad eines unberechtigten Eingriffs zugeordneten Schwellwerten überwacht,
wobei anhand des Überschreitens
oder Unterschreitens eines der Schwellwerte der Grad des Eingriffs
ermittelt wird.
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Die
Bestimmung des Schweregrads eines unberechtigten Eingriffs in das
Fahrzeug, insbesondere in den Fahrzeuginnenraum bzw. an die Fahrzeugaußenhaut
ermöglicht
in besonders einfacher Art und Weise bereits vor dem Eintritt eines
Schadens die Detektion von leichten und keinen Schaden verursachenden
Manipulationen am Fahrzeug, wie z. B. Schläge gegen das Fahrzeug, ein
Reißen
an der Tür
oder einer Klappe, ein Schaukeln des Fahrzeugs. Somit kann vor Entstehung
eines Schadens bereits ein Alarm ausgelöst werden. Der Schadensverursacher
wird dadurch eventuell seine Manipulation am Fahrzeug abbrechen.
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Für eine differenzierte
Alarmauslösung
in Abhängigkeit
vom ermittelten Grad des Eingriffs wird vorzugsweise ein Alarmmittel
hinsichtlich Art, Anzahl und/oder Intensität bestimmt. Liegt ein unberechtigter
Eingriff in das Fahrzeug vor, werden je nach Schweregrad des Eingriffs
zweckmäßigerweise
ein oder mehrere Alarmmittel aktiviert. Insbesondere werden die
Alarmmittel hinsichtlich der Intensität und der Alarmdauer entsprechend
gesteuert.
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So
werden beispielsweise bei Über-
oder Unterschreitung eines niedrigen Schwellwertes nur ein oder
wenige Alarmmittel in Art einer Warnung, insbesondere ein kurzer
Warnton, ein kurzes Blinken eines Anzeigeelements und/oder ein Versenden einer
elektronischen Nachricht aktiviert. Mit steigendem Schweregrad des
Eingriffs wird der ausgelöste
Alarm verstärkt,
indem die Anzahl der aktivierten Alarmmittel und die Intensität und/oder
die Alarmdauer erhöht werden.
Beispielsweise werden bei Über-
oder Unterschreitung eines mittleren Schwellwertes mehrere Alarmmittel
in Art eines Alarms, insbesondere ein lautes Hupen, ein Dauerblinken
eines Anzeigeelements und/oder ein Versenden einer elektronischen Nachricht
aktiviert. Bei Über-
oder Unterschreitung eines maximalen Schwellwertes wird eine maximale Anzahl
von Alarmmitteln in Art eines Sirenenalarms, insbesondere ein Dauerhupen,
eine Sirene, ein Dauerblinken mehrerer Anzeigeelemente und/oder
ein Versenden einer elektronischen Nachricht aktiviert und/oder
Daten, wie Datum, Uhrzeit des Eingriffs und/oder Standort des Fahrzeugs
ermittelt und gespeichert und/oder an eine Zentrale übertragen.
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In
einer möglichen
Ausführungsform
wird insbesondere bei Unter- oder Überschreiten eines niedrigen
Schwellwertes als ein Grad eines Eingriffs ein Manipulationsversuch
am Fahrzeug identifiziert. Beispielsweise werden oder wird als ein
Manipulationsversuch ein Ziehen eines Griffs, ein versuchtes Einschlagen
einer Scheibe, eine Bewegung des Fahrzeugs, z. B. ein Schaukeln,
und/oder ein leichter Schlag gegen das Fahrzeug identifiziert. Bei
derartig leichten und keinen Schaden verursachenden Manipulationen
am Fahrzeug wird vorzugsweise in Form einer Warnung ein so genannter
Voralarm ausgelöst, der
gegenüber
einem herkömmlichen
Alarm lautlos, z. B. optisch und/oder elektronisch, und/oder leise, beispielsweise
nur durch ein kurzes akustisches Signal, z. B. ein kurzes Hupen,
ausgeführt
wird. Hierdurch wird insbesondere bei einem in einer Wohngegend
abgestellten Fahrzeug der Lärmschutz
eingehalten. Die Warnung oder der Voralarm stellt somit eine Vorstufe
zu einem Einbruchs- oder Diebstahlalarm dar. Mittels des Voralarms
wird nur auf einen Manipulationsversuch aufmerksam gemacht. D.h.
es ist noch kein Zugang in das Fahrzeug erfolgt. In der Regel ist
noch keine Beschädigung
des Fahrzeugs erfolgt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird bei Über-
oder Unterschreitung eines mittleren Schwellwertes als ein weiterer
Grad eines Eingriffs eine Beschädigung
des Fahrzeugs identifiziert. Beispielsweise werden bzw. wird als
eine Beschädigung
das Einschlagen einer Scheibe, ein starker Schlag gegen das Fahrzeug
und/oder das unberechtigte Öffnen
einer Tür
identifiziert. Dabei wird aufgrund der identifizierten Schwere des
Eingriffs ein Einbruch- oder Diebstahlsalarm ausgelöst. Die
Detektion eines derartig schweren und das Fahrzeug und den Fahrzeuginhaber
schädigenden
Eingriffs erfolgt beispielsweise mittels einer vorhandenen Einbruch-
und Diebstahlswarnanlage. Hierbei werden bei der zugehörigen Alarmauslösung sowohl
ein akustischer Alarm als auch ein optischer Alarm aktiviert. Auch
kann zusätzlich
ein elektronischer Alarm beispielsweise das Versenden einer elektronischen
Nachricht an den Halter des Fahrzeugs und/oder an einen Sicherheitsdienst
ausgelöst
werden.
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In
einer weiteren differenzierten Überwachung
des Fahrzeugs werden bzw. wird bei Über- oder Unterschreitung eines
maximalen Schwellwertes als ein weiterer Grad eines Eingriffs das
Abschleppen des Fahrzeugs, ein Eindringen in den Fahrzeuginnenraum
und/oder das unberechtigte Entnehmen eines Gegenstands aus dem Fahrzeug
identifiziert. Zusätzlich
zur Aktivierung beispielsweise der Einbruch- oder Diebstahlwarnanlage
kann bei Detektion eines derart schweren Eingriffs eine Überwachungsfunktion,
z. B. das Aufzeichnen von Daten, wie z. B. Datum, Uhrzeit und Standortkoordinaten des
Eingriffs, aktiviert und gegebenenfalls an eine zentrale Überwachungseinheit,
insbesondere einen Sicherheitsdienst, beispielsweise zur Veranlassung von
weiteren Schaden verhindernden Maßnahmen bzw. den Schadensverursacher
ermittelnden Maßnahmen übertragen
werden.
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Je
nach Vorgabe und Einstellung kann bei einem identifizierten unberechtigten
Eingriff in Abhängigkeit
vom Grad des Eingriffs als Alarm ein akustisches, ein optisches
und/oder ein elektronisches Alarmmittel aktiviert werden. In einer
möglichen
Ausführungsform,
insbesondere bei Auslösung
eines „schweren" Alarms durch die
Einbruch- und Diebstahlwarnanlage wird als ein akustischer Alarm
eine Sirene aktiviert. Bei einem so genannten „schweren" Alarm handelt es sich um einen Eingriff
zweiten oder dritten Grades; bei einer Warnung um einen Eingriff ersten
Grades. Je nach Vorgabe können
auch weitere Stufen für
den Schweregrad eines Eingriffs in das Fahrzeug definiert sein.
Die Sirene für
einen scheren Eingriff ertönt
bei einem so genannten schweren Alarm beispielsweise für ca. 30
s mit einer Lautstärke von
größer 95 dBA.
Bei einer Warnung oder einem Voralarm für einen leichten Eingriff wird
hingegen als ein akustischer Alarm ein kurzer und deutlich leiserer Ton
ausgegeben. Der Voralarm dient lediglich dazu, den Angreifer auf
die Überwachungsfunktion
des Fahrzeugs aufmerksam zu machen und ihn von weiteren Handlungen
abzuhalten.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum akustischen Alarm kann als ein optischer Alarm das Blinken einer Fahrtrichtungsanzeige
und/oder das Blinken der Innenraumlichter und/oder das Einschalten
des Abblendlichts ausgelöst
werden. Durch Aktivierung einer der Lichter wird der Schadensverursacher
aufmerksam gemacht.
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Hinsichtlich
des Fahrzeugüberwachungssystems
wird die Aufgabe gelöst,
indem mindestens ein Sensor zur Erfassung von Messwerten vorgesehen ist,
die einer Auswerteeinheit zur Ermittlung des Grads eines unberechtigten
Eingriffs in das Fahrzeug anhand der Überwachung der Messwerte auf Über- oder
Unterschreitung eines oder mehrerer vorgegebener, jeweils einem
Grad des unberechtigten Eingriffs zugeordneten Schwellwerte zuführbar sind.
Zur Auslösung
eines Alarms in Abhängigkeit
vom ermittelten Grad des unberechtigten Eingriffs ist die Auswerteeinheit
mit mindestens einem Alarmmittel verbunden. Dabei bestimmt die Auswerteeinheit
in Abhängigkeit
vom ermittelten Grad des Eingriffs die Anzahl von Alarmmitteln und/oder
die Art und/oder die Intensität
des oder der Alarmmittel.
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Als
Sensor sind beispielsweise mindestens ein Beschleunigungssensor,
ein Ultraschallsensor und/oder ein Schalter vorgesehen. Die Sensoren
dienen der Erfassung und Bewertung der Bewegung, der Neigung des
Fahrzeugs und/oder eines Eindringens in das Fahrzeug. Beispielsweise
wird die Beschleunigung, die das Fahrzeug durch den Eingriff erfährt, mittels
des Beschleunigungssensors gemessen. Dabei werden die Amplitude,
das Frequenzspektrum und die Richtung der Beschleunigung ausgewertet.
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Je
nach Sensibilität
und Empfindlichkeit der verwendeten Sensoren und in Abhängigkeit
vom Auswertealgorithmus der erfassten Messwerte können mehrere
Stufen für
den Grad des Eingriffs vorgegeben und überwacht werden. Zur Erfassung
eines Diebstahls und somit eines schweren Eingriffs in das Fahrzeug
wird der Ultraschallsensor zur volumetrischen Bewegungserkennung
im Fahrzeuginnenraum verwendet. Zur Plausibilitätsprüfung kann zusätzlich der
Schalter abgefragt werden, welcher die Ver- oder Entriegelung des
Fahrzeugs bestimmt. Bei einem verriegelten Fahrzeug und bei gleichzeitigem
Detektieren eines Eingriffs in das Fahrzeug wird in Abhängigkeit
vom Schweregrad des Eingriffs ein entsprechender Alarm aktiviert.
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Zur
Auslösung
der verschiedenen Alarmstufe ist die Auswerteeinheit ausgangsseitig
mit verschiedenen Alarmmitteln, wie z. B. einer Sirene, einer Hupe,
einer Lichtsignaleinheit, einem Fahrrichtungsanzeiger, einem Sender,
einer zentralen Überwachungsstelle,
einem Bordcomputer, einer Einbruch- und Diebstahlwarnanlage und/oder
einer Speichereinheit verbunden. Je nach Funktion und Standort der
Alarmeinrichtung – fahrzeugseitig
oder außerhalb des
Fahrzeugs – ist
die Auswerteeinheit drahtgebunden, z. B. über einen CAN-Bus, oder drahtlos,
z. B. über
eine Bluetooth-Schnittstelle, mit der jeweiligen Alarmeinrichtung
verbunden.
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Vorzugsweise
ist die Auswerteeinheit in einem der Steuergeräte, insbesondere in das Steuergerät für eine Dachbedienungseinheit
integriert. Hierzu ist in das Steuergerät ein Mess- und Auswertealgorithmus
sowie zusätzlich
ein Warn- und Alarmierungs-Algorithmus implementiert. Auch können die Sensoren
als eine integrierte Einheit ausgebildet sein.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine differenzierte Überwachung
und Alarmauslösung
ermöglicht
ist, indem der Grad eines unberechtigten Eingriffs bestimmt wird.
In Abhängigkeit
vom Grad des unberechtigten Eingriffs kann dann ein zugehöriger Alarm ausgelöst werden.
So kann beispielsweise vor der Auslösung eines Alarms eine Warnung
ausgegeben werden, die den Versuch einer Manipulation am Fahrzeug
anzeigt. Die Empfindlichkeit der verwendeten Sensoren ist derart
fein eingestellt, dass die Warnung vor Entstehung eines Schadens
erfolgt. Hierdurch wird der Schadensverursacher eventuell den gewollten
oder ungewollten Manipulationsversuch abbrechen. Des Weiteren bietet
die Erfindung eine kostengünstige
und konstruktiv einfach zu realisierende Lösung, da bereits vorhandene
Sensoren und Steuergeräte
verwendet werden. Lediglich der Auswertealgorithmus zur Bestimmung
der Art und/oder des Schweregrads eines unberechtigten Eingriffs und
gegebenenfalls ein Steueralgorithmus für eine differenzierte Auslösung eines
Alarms sind beispielsweise in ein bereits vorhandenes Steuergerät zu implementieren.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 schematisch
ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugüberwachungssystem
mit in einem Steuergerät
integrierten Beschleunigungssensor und Ultraschallsensor, und
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2 schematisch
das Fahrzeugüberwachungssystem
im Detail mit mindestens einem Ultraschallsensor und einem Beschleunigungssensor
und mit einer Auswerteeinheit zur Erzeugung eines Steuersignals.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
ein Fahrzeugüberwachungssystem 1 für ein Fahrzeug
F. Das Fahrzeugüberwachungssystem 1 dient
der Überwachung
des Fahrzeuginnenraums I anhand von akustischen Wellen W, insbesondere
Ultraschall-Wellen und der Überwachung
einer Bewegung und/oder einer Erregung der Fahrzeughülle oder
Fahrzeugaußenhaut
A anhand der Messung der Erdbeschleunigung. Mittels des Fahrzeugüberwachungssystems 1 erfolgt
eine kombinierte Auswertung und Analyse der erfassten verschiedenartigen
Messgrößen für eine sichere
und differenzierte Bestimmung einer Manipulation am Fahrzeug F.
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In
einer Ausführungsform
ist das Fahrzeugüberwachungssystem 1 als
eine integrierte Baueinheit in einem Steuergerät 2 ausgebildet und
im Bereich des Dachhimmels, insbesondere im Bereich des Rückspiegels
im Fahrzeuginnenraum I angeordnet. Eine derartige Anordnung des
Fahrzeugüberwachungssystems 1 ermöglicht eine
weitgehend vollständige Überwachung
des Fahrzeuginnenraums I. Vorzugsweise ist das Fahrzeugüberwachungssystem 1 als
eine integrierte Baueinheit in einem beispielsweise bereits vorhandenen
Steuergerät 2,
zum Beispiel in einer Dachbedienungseinheit, integriert. Alternativ
kann das Fahrzeugüberwachungssystem 1 auch
separat mit einem zugehörigen
Steuergerät ausgebildet
und im Bereich des Dachhimmels der Heckscheibe angeordnet sein (nicht
näher dargestellt).
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Für die kombinierte
Auswertung und eine hohe bauliche Integration sind zumindest die
beiden Sensoren S1 und S2 als eine integrierte Einheit ausgeführt. Beispielsweise
ist der Beschleunigungssensor S2 im Ultraschallsensor S1 integriert.
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Beide
sind von einem gemeinsamen Gehäuse
umgeben. Darüber
hinaus greifen beide auf den gleichen Mikrocontroller zur Ausführung der
Mess- und Auswertealgorithmen zu. Auch kann als Beschleunigungssensor
S2 beispielsweise ein in einem nicht näher dargestellten Abschleppsensor
integrierter Beschleunigungssensor verwendet werden.
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Anhand
der 2 wird nachfolgend das Fahrzeugüberwachungssystem 1 und
das Verfahren zur Überwachung
des Fahrzeugs F auf einen unberechtigten Eingriff näher beschrieben.
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Das
Fahrzeugüberwachungssystem 1 umfasst
eine Auswerteeinheit 3, die mit mindestens einem der Sensoren
S1 bis S3 zur Erfassung einer Bewegung, einer Beschleunigung, einer
Neigung und/oder einer Betätigung
eines Teils des Fahrzeugs F und/oder einer Bewegung in dem Fahrzeug
F verbunden ist.
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Der
Sensor S1 ist beispielsweise als ein Ultraschallsensor ausgebildet,
der einen Ultraschall-Sender S1.1 und einen Ultraschall-Empfänger S1.2
mit einer jeweils zugehörigen
Signalaufbereitungseinheit S1.3 bzw. S1.4 umfasst. Der Ultraschallsensor
S1 dient der Detektion von Bewegungen im Fahrzeuginnenraum I. Durch
entsprechende Analyse der Empfangssignale, insbesondere der Amplitude, des
Frequenzspektrums und der Richtung der Beschleunigung wird eine
Objektbewegung im Ultraschall-Überwachungsbereich
durch den so genannten Doppler-Effekt detektiert. Dabei wird der
Ultraschallsensor S1 derart eingestellt und initialisiert, dass
dieser einfache Vibrationen, z. B. ein Klopfen auf das Fahrzeugdach,
von gerichteten Objektbewegungen im Fahrzeuginnenraum I unterscheiden kann.
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Der
Ultraschallsensor S1 arbeitet dabei beispielsweise mit einer Frequenz
von 40 kHz z. B. in zwei verschiedenen Betriebsmodi. In einem ersten Betriebsmodus,
dem so genannten Puls-Echo-Betriebsmodus, werden kurze Pulsfolgen
mit einer Frequenz von 40 kHz ausgesendet. In den Sendepausen wird
ein Echosignal empfangen und ausgewertet. Unterscheidet sich das
Echosignal von einem vorgegebenen Schwell- oder Referenzwert, so
wird eine Dauerüberwachung
aktiviert. Im zweiten Betriebsmodus, dem Dauerbetriebsmodus, wird
ebenfalls eine Pulsfolge mit einer Trägerfrequenz von 40 kHz ausgesendet.
Durch Reflektion des ausgesendeten Signals an einem sich im Fahrzeuginnenraum I
bewegenden Objekt erfolgt eine Frequenzänderung des empfangenen Echosignals
in Abhängigkeit
von der Bewegungsgeschwindigkeit. Ändert sich die Frequenz innerhalb
von vorgegebenen Schwell- oder Referenzwerten und/oder kommt es
zu einem Über- oder
Unterschreiten von vorgegebenen Schwellwerten SW, so wird der Grad
und/oder die Art des Eingriffs bestimmt. Zusätzlich kann in Abhängigkeit
vom ermittelten Grad des Eingriffs mittels eines der Alarmmittel
A1 bis A3 ein Alarm akustisch, optisch und/oder elektronisch ausgegeben
werden.
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Der
Ultraschallsensor S1 ist dabei derart empfindlich eingestellt, dass
auch eine Anregung der Fahrzeugaußenhaut durch eine starke akustische Beschallung
oder Vibration, z. B. durch einen vorbeifahrenden LKW oder eine
vorbeifahrende Kehrmaschine, zu einer Frequenzänderung wie eine Objektbewegung
im Fahrzeuginnenraum I führt.
Um einen Fehlalarm aufgrund einer derartigen, nicht auf einen unberechtigten
Eingriff zurückgehenden
Vibration des Fahrzeugs F zu vermeiden, wird zusätzlich als weitere Messgröße ein Beschleunigungswert
bei der Auswertung herangezogen.
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Hierzu
ist der Sensor S2 beispielsweise als ein herkömmlicher Beschleunigungssensor
ausgebildet. Mittels des Sensors S2 wird eine Bewegung, ein Wackeln
und/oder eine Neigung des Fahrzeugs F, z. B. ein leichtes Rollen
oder ein Abschleppen, detektiert. Der Beschleunigungssensor S2 basiert
auf der Messung der statischen Erdbeschleunigung. Dabei handelt
es sich vorzugsweise um einen 2-achsigen integrierten, beispielsweise
in CMOS-Technik ausgeführten
Beschleunigungssensor, der sowohl die Neigung, die Geschwindigkeit
als auch den Weg einer Bewegung des Fahrzeugs F messen kann. Bei
einem Anheben, Neigen, Wackeln oder Vibrieren des Fahrzeugs F wird
mittels des Beschleunigungssensors S2 eine Meldung, insbesondere
ein Alarm ausgelöst.
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Zusätzlich zu
den Sensoren S1 und S2 kann für
die Überwachung
des Fahrzeugs F ein weiterer Sensor S3, insbesondere ein herkömmlicher
Kontaktschalter vorgesehen sein, der beispielsweise das Öffnen einer
Tür oder
einer Klappe und somit ein Eindringen in das Fahrzeug F detektiert.
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Nachfolgend
wird das Verfahren zur Überwachung
des Fahrzeugs F auf einen unberechtigten Eingriff näher erläutert.
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Durch
Kombination von mindestens zwei der Sensoren S1 bis S3 wird eine
Manipulation oder ein unberechtigter Eingriff insbesondere an einem
abgestellten Fahrzeug F anhand eines Signalvergleichs der jeweils
zugehörigen
Messsignale oder Messwerte MW ermittelt. Hierdurch wird die Fehlalarmsicherheit
erhöht,
indem die Messwerte MW beispielsweise für eine Plausibilitätsprüfung miteinander
verknüpft, insbesondere
miteinander verglichen werden. Durch Vergleich von mehreren Messwerte
MW verschiedenartiger Sensoren S1 bis S3 kann gesehen werden, ob
ein Alarm notwendig ist oder nicht. Anhand des Vergleichs der Messwerte
MW von mindestens zwei der Sensoren S1 bis S3 wird dann ein Steuersignal
SS erzeugt.
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Auch
können
die jeweiligen Messwerte MW auf Über-
oder Unterschreiten von vorgegebenen Schwellwerten SW überwacht
werden. Hierdurch ist eine Differenzierung des unberechtigten Eingriffs möglich, insbesondere
ist eine Bestimmung der Art und des Grades des unberechtigten Eingriffs
möglich.
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Je
nach implementierten Auswertealgorithmus wird beispielsweise ein
Steuersignal SS insbesondere für
eine Alarmauslösung
erzeugt, wenn mindestens ein Schwellwert SW von einem Messwert MW
eines der Sensoren S1 bis 53 überschritten
wird. Insbesondere wenn ein Schwellwert SW des Ultraschallsensors
S1 bzw. des Schalters S3 überschritten
wird und somit ein Eindringen in das Fahrzeug F detektiert wird,
wird ein Alarm ausgelöst.
Wird hingegen mindestens ein Schwellwert SW mindestens eines Sensors
S1 bis S3 unterschritten, so wird mittels des Steuersignals SS eine
Alarmauslösung
unterdrückt.
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Beispielsweise
wird durch ein am Fahrzeug F vorbeifahrendes schweres Fahrzeug mittels
des Beschleunigungssensors S2 eine erhöhte Vibration und dabei ein Überschreiten
eines Schwellwerts SW bei gleichzeitigem Unterschreiten der Schwellwerte SW
des Ultraschallsensors S1 und des Schalters S3 detektiert. Somit
wird kein Eingriff in das Fahrzeug F detektiert und eine Alarmauslösung unterdrückt.
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Zusätzlich oder
alternativ kann anhand der Überwachung
der Messwerte der Sensoren S1 bis S3 auf Über- oder Unterschreitung von
zugehörigen Schwellwerten
SW die Art und/oder der Grad der Manipulation am Fahrzeug F bestimmt.
Hierzu sind für mindestens
einen oder mehrere Sensoren S1 bis S3 mindestens ein oder mehrere
Schwellwerte SW vorgegeben. Den jeweiligen Schwellwerten SW ist
dabei die Art und/oder ein Grad eines Eingriffs oder einer Manipulation
am Fahrzeug F zugeordnet. In Abhängigkeit
vom überschrittenen
Schwellwert SW werden dann der Schweregrad und/oder die Art des
Eingriffs am Fahrzeug F identifiziert.
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So
wird bei Überschreiten
eines niedrigen Schwellwerts SW als ein Grad eines Eingriffs beispielsweise
ein Manipulationsversuch, insbesondere ein Ziehen eines Griffs,
ein versuchtes Einschlagen einer Scheibe, eine Bewegung des Fahrzeugs
F und/oder ein leichter Schlag gegen das Fahrzeug F identifiziert.
Hierbei wird eine Warnung oder ein so genannter Voralarm, d.h. eine
Vorstufe zu einem Alarm, ausgelöst,
der lediglich den vermeintlichen Schadensverursacher warnt und darauf
aufmerksam macht, dass das Fahrzeug F überwacht wird. Eine Alarmierung
Dritter, z. B. eines Sicherheitsdienstes ist hierbei nicht vorgesehen.
Der Voralarm wird somit bereits vor einem Zugang in das Fahrzeug
F und/oder vor einer Beschädigung
des Fahrzeugs F ausgelöst.
Beim Voralarm wird beispielsweise kein akustisches oder wenn, dann
nur ein leises und kurzes akustisches Signal ausgegeben. Bevorzugt
wird ein lautloser Alarm ausgelöst,
insbesondere ein optisches und/oder ein elektronisches Signal ausgegeben,
z. B. ein Blinken eines Anzeigeelements, eines Innenlichts und/oder
des Abblendlichtes, bzw. das Versenden einer Email oder einer SMS
aktiviert.
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Bei Überschreiten
eines mittleren Schwellwertes SW wird als ein nächst höherer Grad eines Eingriffs,
insbesondere als ein mittelschwerer Eingriff eine Beschädigung des
Fahrzeugs F identifiziert und ein zugehöriger Alarm ausgelöst. Als
mittelschwerer Eingriff wird beispielsweise das Einschlagen einer Scheibe,
ein starker Schlag gegen das Fahrzeug F und/oder das unberechtigte Öffnen einer
Tür detektiert.
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Bei Überschreiten
eines maximalen Schwellwertes SW wird als ein schwerer Grad eines
Eingriffs in das Fahrzeug F ein Eindringen in den Fahrzeuginnenraum
I, das Abschleppen des Fahrzeugs F und/oder das unberechtigte Entnehmen
eines Gegenstands aus dem Fahrzeug F identifiziert und ein zugehöriger weiterer
Alarm ausgelöst.
Bei einem derart schweren Eingriff können zudem Daten D, wie z. B.
erfasste Messwerte MW, Datum, Uhrzeit des Eingriffs und/oder Standort
des Fahrzeugs F ermittelt und gespeichert werden. Hierzu ist die
Auswerteeinheit 3 mit einer Speichereinheit 4 verbunden.
Je nach Auswertealgorithmus kann die Speicherung der erfassten Messwerte
MW bereits mit der Detektion eines Voralarms aktiviert werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
das Steuersignal SS und die Daten D an eine zentrale Überwachungseinheit 6,
z. B. einen Sicherheits- oder Überwachungsdienst, übertragen
werden. Über
eine fahrzeugseitige Schnittstelle 7, z. B. einen so genannten
CAN- oder LIN-Bus, kann eine Meldung an ein anderes Steuergerät, an einen
Bordcomputer und/oder an eine Einbruch- und Diebstahlwarnanlage zur Aktivierung
dieser übertragen
werden.
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Darüber hinaus
können
weitere Grade und Abstufungen für
den unberechtigten Eingriff durch Zuordnung entsprechender Schwellwerte
SW vorgegeben werden. Darüber
hinaus können
zugehörige Alarmauslösungen,
insbesondere die Anzahl, die Intensität und die Art der zu aktivierenden
Alarmmittel A1 bis A3 vorgegeben werden. Hierzu sind der Mess- und
der Auswertealgorithmus der Auswerteeinheit 3 bzw. die
Signalaufbereitung der Sensoren S1 bis S3 entsprechend ausgebildet.
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Zur
differenzierten Alarmauslösung
ist die Auswerteeinheit 3 mit mindestens einem der Alarmmittel
A1 bis A3 verbunden. Je nach Art der Alarmausgabe – akustisch,
optisch und/oder elektronisch – kann
das Alarmmittel A1 als eine akustische Einrichtung, beispielsweise
als eine Sirene, eine Hupe und/oder ein Lautsprecher ausgebildet
sein. Das Alarmmittel A2 kann als eine optische Einrichtung, z. B.
als eine Fahrrichtungsanzeige, als Warnblinkanzeige, als Abblendlicht,
ausgebildet sein. Das Alarmmittel A3 ist beispielsweise zum Versenden
einer elektronischen Nachricht, z. B. eine SMS oder eine Email,
beispielsweise als ein Modem, ein Sender und/oder eine Datenbusschnittstelle
ausgebildet.
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In
Abhängigkeit
vom Grad des Eingriffs erfolgt die differenzierte Alarmauslösung mittels
einer oder mehrerer der Alarmmittel A1 bis A3 durch eine entsprechende
Steuerung dieser hinsichtlich Art, Anzahl und Intensität. So kann
bei Überschreiten
eines oder mehrerer niedriger Schwellwerte SW der Alarm lautlos,
z. B. optisch oder elektronisch, ausgegeben werden. Bei einem Alarm
für einen
schweren Eingriff wird hingegen ein lauter akustischer Ton, insbesondere
eine Sirene mit einer Lautstärke
von größer 95 dBA
aktiviert.
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Darüber hinaus
ist die Erfindung nicht auf die dargestellten und beschriebenen
spezifischen Einzelheiten und Kombinationen beschränkt. Es
können bestimmte
Merkmale und Unterkombinationen der Erfindung nützlich sein und ohne Bezugnahme
auf andere Merkmale und Unterkombinationen verwendet werden. Die
in der vorangehenden Beschreibung, in den nachfolgenden Ansprüchen und/oder
in den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl separat als auch
in jeder beliebigen Kombination für die Realisierung der Erfindung
in verschiedenen Formen wesentlich sein.