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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Schadens an einem Kraftfahrzeug, bei welchem mit einer Erfassungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs Körperschallwellen eines Kraftfahrzeugbauteils erfasst werden. Die Körperschallwellen werden durch eine externe Krafteinwirkung auf das Kraftfahrzeugbauteil erzeugt. Abhängig von den Körperschalwellen wird der Schaden bestimmt. Ferner betrifft die Erfindung eine Erfassungsvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Erfassungsvorrichtungen bekannt, mittels welchen Schäden aufgrund von Krafteinwirkung auf eine Karosserie des Kraftfahrzeugs, insbesondere auf ein Kraftfahrzeugbauteil des Kraftfahrzeugs, erkannt werden können. Insbesondere bei größeren Beeinträchtigungen beziehungsweise Schäden der Karosserie kann beispielsweise die Krafteinwirkung, von der der Schaden abhängig ist, mittels Beschleunigungssensoren des Kraftfahrzeugs erfasst werden. Insbesondere bei kleineren Beschädigungen, wie beispielsweise Kratzer oder Dellen, welche auch als Bagatellschaden bezeichnet werden können, ist das Bestimmen des Schadens mittels solcher Beschleunigungssensoren sehr ungenau.
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Die
DE 10 2012 023 393 A1 offenbart hierzu ein Verfahren zur Aufnahme fahrzeugrelevanter Daten, insbesondere zur Erfassung und zur Bewertung von Bagatellschäden an einem Kraftfahrzeug. Durch ein Ereignis, beispielsweise durch eine Beschädigung und/oder eine Berührung, wird bedingter Körperschall erfasst und ausgewertet. Dies wird erreicht in dem der Körperschall mit seinem gesamten Frequenzspektrum aufgenommen wird, das Frequenzspektrum mit einem Filter in einen unteren Frequenzbereich und in einen oberen Frequenzbereich unterteilt wird, eine Ereignis durch wenigstens eine Amplitude im oberen Frequenzbereich gekennzeichnet ist, wobei das Ereignis mit der Amplitude im oberen Frequenzbereich in eine Hüllkurvenanalyse einbezogen wird. Bei der Hüllkurvenanalyse wird zu dem unteren Frequenzbereich eine untere Leistungsdichte und zu dem oberen Frequenzbereich eine obere Leistungsdichte ermittelt. Aus dem Verhältnis von der oberen Leistungsdichte zu der unteren Leistungsdichte wird ein relativer Messwert bestimmt und anhand des relativen Messwerts eine Bewertung des Ereignisses durchgeführt und das Ereignis gespeichert. Hierzu werden zu den bereits im Kraftfahrzeug verbauten Sensoren zusätzliche Körperschallsensoren verbaut, um den Schaden zu erfassen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Erfassungsvorrichtung zu schaffen, mittels welchem beziehungsweise mittels welcher ein Schaden am Kraftfahrzeug genauer und funktioneller bestimmt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch eine Erfassungsvorrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Schadens an einem Kraftfahrzeug, bei welchem mit einer Erfassungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs Körperschallwellen eines Kraftfahrzeugbauteils erfasst werden. Die Körperschallwellen werden durch eine externe Krafteinwirkung auf das Kraftfahrzeug erzeugt. Abhängig von den Körperschalwellen wird der Schaden bestimmt.
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Die Körperschallwellen werden mit zumindest einem ersten Ultraschallsensor der Erfassungsvorrichtung erfasst. Somit sind keine zusätzlichen Sensoren insbesondere zusätzliche Sensorarten, beispielsweise keine Körperschallsensoren, notwendig um die Körperschallwellen zu erfassen. Insbesondere kann es sich bei dem zumindest einen Ultraschallsensor um einen bereits im Kraftfahrzeug verbauten Ultraschallsensor handeln, welcher insbesondere für zusätzliche Anwendungsgebiete ausgebildet ist. Die Erfassungsvorrichtung kann beispielsweise Teil eines Fahrerassistenzsystems sein und unterschiedliche Sensorarten, beispielsweise Radarsensoren, Lidarsensoren oder weitere Sensorarten umfassen, mittels welchen insbesondere eine Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst werden kann. Insbesondere kann dadurch der Körperschall bauteilreduziert über einen bereits bestehenden Sensor des Kraftfahrzeugs erfasst werden, sodass insbesondere eine Gewichtseinsparung am Kraftfahrzeug zu verzeichnen ist und zumindest ein Ultraschallsensor multifunktionell eingesetzt wird. Durch die Ausgestaltung wird auch ein bauteilminimiertes System ausgebildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kann der erste Ultraschallsensor zusätzlich für ein Parkassistenzsystem des Kraftahrzeugs eingesetzt werden. Bei aktuellen Kraftfahrzeugen sind insbesondere bereits Ultraschallsensoren für ein solches Parkassistenzsystem verbaut. Insbesondere kann dann der Ultraschallsensor des Parkassistenzsystems zusätzlich für die Erfassung der Körperschallwellen ausgebildet sein. Insbesondere kann dadurch das Kraftfahrzeug mit weniger Bauteilen ausgerüstet sein, da sowohl für die Erfassung der Körperschallwellen als auch für das Parkassistenzsystem ein baugleicher, insbesondere der gleiche, Ultraschallsensor verwendet werden kann.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn der erste Ultraschallsensor zusätzlich für einen Türöffnungsassistenten des Kraftfahrzeugs eingesetzt wird. Insbesondere bei Türöffnungsassistenten sind bereits Ultraschallsensoren verbaut, um die Umgebung bei der Öffnung der Tür zu überprüfen, so dass eine sichere Öffnung der Tür realisiert ist. Insbesondere kann dann neben der Überprüfung der Umgebung auch der Körperschall am Kraftfahrzeug beziehungsweise am Kraftfahrzeugbauteil erfasst werden, sodass mittels des Ultraschallsensors sowohl der Türöffnungsassistent betrieben werden kann als auch der Schaden an einem Kraftfahrzeug bestimmt werden kann. Somit kann der eine Ultraschallsensor sowohl für einen Türöffnungsassistenten als auch für ein Erfassen von Körperschallwellen bereitgestellt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kann als Schaden ein Bagatellschaden bestimmt werden, insbesondere ein Karosserieschaden und/oder ein Glasschaden und/oder ein Lackschaden des Kraftfahrzeugs. Insbesondere Bagatellschäden, wie beispielsweise Lackkratzer, kleine Dellen etc. können nur schwer mit den bestehenden Sensoren, beispielsweise Beschleunigungssensoren, aus dem Stand der Technik erfasst werden. Insbesondere bei einem Bagatellschaden werden entsprechende Körperschallwellen erzeugt, welche mittels des Ultraschallsensors jedoch genauer erfasst werden können. Insbesondere ist vorgesehen, da jeder Schaden, insbesondere jeder Bagatellschaden, einen spezifischen Körperschall erzeugt, dass dann abhängig vom erzeugten Körperschall bei Erfassung des Körperschalls durch den Ultraschallsensor Rückschlüsse auf den Schaden gezogen werden können. Beispielsweise ist es möglich, dass ein Schaden an einem geparkten Kraftfahrzeug, insbesondere ohne Insasse, erfasst werden kann. Beispielsweise kann ein Einkaufswagen eines Supermarkts einen Bagatellschaden am Kraftfahrzeug verursachen, welcher dann durch den Ultraschallsensor erfasst werden kann. Dadurch ist es ermöglicht, dass insbesondere kleine Schäden, mittels der Körperschallwellen durch den Ultraschallsensor erfasst werden können.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn abhängig von einem Frequenzspektrum der erfassten Körperschallwellen eine Art des Schadens, insbesondere eine Art eines Bagatellschadens, bestimmt wird. Da jeder Schaden, insbesondere jeder Bagatellschaden, ein spezifisches Frequenzspektrum aufweist, können somit auf die Art des Schadens Rückschlüsse gezogen werden. Insbesondere kann auf Basis einer Frequenz der Körperschallwellen und/oder auf Basis der Amplitude der Körperschallwellen die Art des Schadens bestimmt werden. Somit ist eine detailliertere Schadenserfassung möglich.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn die zumindest den ersten Ultraschallsensor aufweisende Erfassungsvorrichtung eine Steuerungseinrichtung aufweist, mittels welcher der Schaden ausgewertet wird und beim Eintritt eines Schadens durch die Steuerungseinrichtung ein Steuersignal erzeugt wird, welches an eine zweite separate Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs gesendet wird. Insbesondere kann es sich bei der zweiten Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs um eine Steuerungseinrichtung beispielsweise der Erfassungsvorrichtung oder eines Fahrerassistenzsystems des Kraftfahrzeugs handeln. Insbesondere kann die zweite Steuerungseinrichtung auf verschiedene weitere Informationen, insbesondere von weiteren Sensorarten, zugreifen, wie beispielsweise eine Zeit oder ein Ort des Kraftfahrzeugs. Dadurch ist es ermöglicht, dass die zweite Steuerungseinrichtung, welche, insbesondere weil dieses als Schnittstelle für die weiteren Sensoren fungiert, mehr elektrische Energie benötigt erst dann eingeschaltet wird, wenn diese das Steuersignal empfängt. Des Weiteren können durch die zweite Steuerungseinrichtung die weiteren Sensoren zugeschaltet werden. Somit kann elektrische Energie eingespart werden, da die zweite Steuerungseinrichtung und die weiteren Sensoren erst dann zugeschaltet werden, wenn ein tatsächlicher Schaden eingetreten ist. Es können weitere Informationen neben dem eigentlichen Schaden mit aufgenommen werden. Dadurch können detaillierte Angaben zum Schaden, beispielsweise für eine Versicherung, erzeugt werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn nach dem Empfangen des Steuersignals von der zweiten Steuerungseinrichtung ein Ort des Kraftfahrzeugs zum Zeitpunkt des Auftretens des Schadens in einem insbesondere dauerhaften Speichermedium abgespeichert wird. Insbesondere kann dann beispielsweise auf eine GPS (Global Positioning System)-Information eines GPS-Sensors zurückgegriffen werden. Beispielsweise kann dann die Art des Schadens und der Ort, an welchem der Schaden entstanden ist, als gemeinsame Information des Schadens mit auf dem Speichermedium abgespeichert werden. Dadurch kann ein detailliertes Schadensbild erzeugt werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn nach dem Empfangen des Steuersignals von der zweiten Steuerungseinrichtung ein Ort des Schadens am Kraftfahrzeug in dem insbesondere dauerhaften Speichermedium abgespeichert wird. Insbesondere kann beispielsweise anhand der Körperschallwellen beziehungsweise anhand dessen, wo der Ultraschallsensor verbaut ist, der Ort des Schadens am Kraftfahrzeug bestimmt werden. Insbesondere kann dann dieser Ort des Schadens in dem Speichermedium abgespeichert werden. Beispielsweise hat dies einen Vorteil für Autovermietungen, da eine Besichtigung des Kraftfahrzeugs nach Rückgabe des Kraftfahrzeugs damit entfallen kann, da der Schaden mit dem Ort des Schadens am Kraftfahrzeug bereits im Speichermedium aufgelistet ist. Durch die Speicherung des Orts des Schadens am Kraftfahrzeug kann ein detailliertes Schadensbild zum Schaden erzeugt werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn nach dem Empfangen des Steuersignals von der zweiten Steuerungseinrichtung eine Art des Schadens am Kraftfahrzeug in dem insbesondere dauerhaften Speichermedium abgespeichert wird. Beispielsweise kann abgespeichert werden, ob es sich bei der Art des Schadens um einen Kratzer im Lack oder um eine Delle handelt. Insbesondere kann dadurch ein detailliertes Schadensbild erzeugt werden und auch nachträglich ausgewertet werden
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn nach dem Empfangen des Steuersignals von der zweiten Steuerungseinrichtung ein Zeitpunkt des Auftretens des Schadens und/oder ein Datum des Auftretens des Schadens in dem insbesondere dauerhaften Speichermedium abgespeichert wird. Dadurch kann ein detailliertes Schadensbild erzeugt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kann mittels eines zweiten separaten Ultraschallsensors einer Ultraschallsensoranordnung des Kraftfahrzeugs der Körperschall erfasst werden und das Ergebnis einer Auswertung des Schadens des ersten Ultraschallsensors mit dem Ergebnis einer Auswertung des zweiten Ultraschallsensors verglichen werden. Insbesondere kann dadurch verifiziert werden, ob ein Schaden eingetreten ist, ob oder ob eine der beiden Ultraschallsensoren beispielsweise eine Falschmeldung erzeugt hat. Insbesondere ist es ebenfalls möglich, dass durch den Einsatz der zwei Ultraschallsensoren ein Ort des Schadens am Kraftfahrzeug zuverlässiger, beispielsweise mittels Triangulation, bestimmt werden kann. Dadurch ist eine zuverlässigere und genauere Bestimmung des Schadens realisiert.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn der zumindest erste Ultraschallsensor an einem Stoßfänger oder an einer Motorhaube oder einem Kofferraumelement oder an einem Dachelement oder an einer Karosseriesäule, insbesondere an einer A-, B-, C-Säule des Kraftfahrzeugs, insbesondere verdeckt, angeordnet wird. Insbesondere können durch die Anordnung an den genannten Orten die Körperschallwellen im Wesentlichen ganzheitlich am Kraftfahrzeug großflächig erfasst werden. Dadurch ist eine zuverlässigere und detailliertere Bestimmung des Schadens am Kraftfahrzeug möglich. Die beispielhaft genannten Verbauorte sind nicht abschließend zu verstehen, sondern es können auch vielfältige anderweitige Verbauorte vorgesehen sein.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn der zumindest erste Ultraschallsensor in einer ersten Betriebsart und einer zweiten Betriebsart betrieben werden kann, wobei in der ersten Betriebsart der Ultraschallsensor Ultraschallwellen sendet und empfängt und in einer zweiten Betriebsart Ultraschallwellen empfängt. Da insbesondere bei der Bestimmung vom Schaden lediglich die Körperschallwellen empfangen werden müssen, kann somit in der zweiten Betriebsart der Ultraschallsensor eine geringere elektrischen Energie verbrauchen und dennoch die Körperschallwellen zuverlässig erfassen. Dadurch ist der Ultraschallsensor für die Bestimmung des Schadens mit einer geringeren elektrischen Energie betreibbar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann der Ultraschallsensor in einem geparkten Zustand des Kraftfahrzeugs in der zweiten Betriebsart betrieben werden. Insbesondere im geparkten Zustand des Kraftfahrzeugs wird vom Kraftfahrzeug, beispielsweise mittels einer Lichtmaschine des Kraftfahrzeugs, keine elektrische Energie erzeugt. Mit anderen Worten wird der Ultraschallsensor im geparkten Zustand lediglich durch einen Energiespeicher des Kraftfahrzeugs mit elektrischer Energie versorgt. Insbesondere durch das Betreiben des Ultraschallsensors beim geparkten Zustand in der zweiten Betriebsart, sprich in einem Empfangsmodus des Ultraschallsensors, kann somit elektrische Energie eingespart werden, sodass beispielsweise das Verfahren über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden kann, beziehungsweise nur ein geringfügige Entladung des Energiespeichers aufgrund des Ultraschallsensors möglich ist. Dadurch ist ein verbesserter Betrieb des Ultraschallsensors im Kraftfahrzeug realisiert.
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Insbesondere ist gerade bei abgestelltem Kraftfahrzeug und ausgeschalteter Antriebseinheit des Kraftfahrzeugs ein sehr energiesparendes Konzept zur sicheren Erfassung eines dann am Kraftfahrzeug erzeugten Schadens ermöglicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Erfassungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Ultraschallsensoranordnung mit zumindest einem Ultraschallsensor, wobei die Erfassungsvorrichtung dazu ausgebildet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Die Erfassungsvorrichtung weist dazu gegenständliche Merkmale auf, die eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder eine vorteilhafte Ausführungsform davon ermöglichen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung anzusehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen und in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch aus separierten Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungsformen, als offenbart anzusehen, die über den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungen erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform einer Erfassungsvorrichtung; und
- 2 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform einer Erfassungsvorrichtung.
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer Ausführungsform einer Erfassungsvorrichtung 2. Die Erfassungsvorrichtung 2 weist zumindest einen ersten Ultraschallsensor 3, insbesondere eine Mehrzahl an Ultraschallsensoren 3 auf. Im vorliegenden Beispiel weist die Erfassungsvorrichtung 2 eine Ultraschallsensoranordnung 4 mit insgesamt acht Ultraschallsensoren 3 auf. Die Erfassungsvorrichtung 2 kann neben der Ultraschallsensoranordnung 4 auch weitere Sensoren, insbesondere weitere Sensorarten, wie beispielsweise einen Radarsensor, einen Lidarsensor oder eine Kamera aufweisen.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der zumindest eine Ultraschallsensor 3 an einem Stoßfänger 5 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Insbesondere kann auch vorgesehen sein, dass der zumindest eine Ultraschallsensor 3 an einer Motorhaube 6 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der zumindest eine Ultraschallsensor 3 an einem Kofferraumelement 7 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Ferner kann der Ultraschallsensor 3 insbesondere an einem Dachelement 8 des Kraftahrzeugs 1 angeordnet werden. Ebenfalls möglich ist, dass der zumindest eine Ultraschallsensor 3 an einer Karosseriesäule, insbesondere in einer A-, B-, oder C-Säule angeordnet ist. Insbesondere sind der Stoßfänger 5, die Motorhaube 6, das Kofferraumelement 7, das Dachelement 8 und die Karosseriesäulen als Kraftfahrzeugbauteile ausgebildet. Insbesondere ist der zumindest eine Ultraschallsensor 3 verdeckt an dem Kraftfahrzeugbauteil verbaut, sodass er von außen nicht sichtbar ist.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Ultraschallsensor 3 auch für ein Parkassistenzsystem und/oder für eine Türöffnungsassistenten eingesetzt ist. Insbesondere kann der Ultraschallsensor 3 somit für ein Fahrerassistenzsystem 9 Informationen über eine Umgebung 10 des Kraftfahrzeugs 1 erzeugen, insbesondere indem er die Umgebung 10 erfasst. Insbesondere kann das Fahrassistenzsystem 9 eine Steuerungseinrichtung 11 aufweisen, welche insbesondere als Schnittstelle für die weiteren Sensoren, welche in dem Kraftahrzeug 1 verbaut sind, dienen kann.
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform der Erfassungsvorrichtung 2. 3 zeigt insbesondere einen Heckbereich 12 des Kraftfahrzeugs 1. Insbesondere ist am Kofferraumelement 7 ein Ultraschallsensor 3 angeordnet. Des Weiteren ist innerhalb eines Stoßfängers 5, welcher an einem Heck des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist, ein weiterer Ultraschallsensor 3 angeordnet.
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2 zeigt, wie ein Einkaufswagen 13 auf den Heckbereich 12 des Kraftfahrzeugs 1 auffährt. Insbesondere übt der Einkaufswagen 13 dabei eine externe Kraft auf den Heckbereich 12 aus, welche insbesondere auf das Kraftfahrzeugbauteil wirkt. Durch die Krafteinwirkung des Einkaufswagens 13 auf das Kraftfahrzeugbauteil entstehen Körperschallwellen 14. Die Körperschallwellen 14 können sich über das Kraftfahrzeugbauteil ausbreiten, insbesondere bis zum Ultraschallsensor 3. Die Körperschallwellen 14 sind insbesondere mittels des zumindest einen Ultraschallsensors 3 erfassbar. Insbesondere werden die Körperschallwellen 14 bei der Krafteinwirkung durch den zumindest einen Ultraschallsensor 3 erfasst.
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Bei dem dabei entstehenden Schaden am Kraftfahrzeug 1 kann es sich insbesondere um einen Bagatellschaden handeln, welcher mit Beschleunigungssensoren nicht oder nur unzureichend genau erfasst werden kann. Bei einem Bagatellschaden kann sich insbesondere um einen Karosserieschaden und/oder ein Glasschaden und/oder Lackschaden des Kraftfahrzeugs 1 handeln. Insbesondere kann es sich bei dem Bagatellschaden beispielsweise um einen Kratzer beziehungsweise eine Delle an dem Kraftfahrzeugbauteil handeln.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein Schaden erst dann als Schaden erkannt wird, wenn von mindestens zwei Ultraschallsensoren 3 die Körperschallwellen 14 erfasst werden. Insbesondere können dann die erfassten Körperschallwellen 14 miteinander verglichen werden. Somit kann sowohl die Art des Bagatellschadens als auch der Ort des Bagatellschadens durch die zwei Ultraschallsensoren 3 verifiziert werden. Die Art des Schadens kann insbesondere mittels eines Frequenzspektrums der erfassten Körperschallwellen 14 bestimmt werden. Insbesondere da die Körperschallwellen 14 unterschiedliche Amplituden und unterschiedliche Frequenzen bei unterschiedlichen Schadensarten aufweisen, kann somit auf die Art des Schadens auf Basis des Frequenzspektrums Rückschlüsse gezogen werden.
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Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung eine weitere separate Steuerungseinrichtung 15 aufweisen, mittels welcher der Schaden auf Basis der Körperschallwellen 14 ausgewertet wird und beim Eintritt des Schadens wird durch die weitere Steuerungseinrichtung 15 des Ultraschallsensors 3 und/oder der Ultraschallsensoranordnung 4 ein Steuersignal erzeugt, welches an die separate Steuerungseinrichtung 11 des Kraftfahrzeugs 1, insbesondere des Fahrassistenzsystems 9 gesendet wird. Insbesondere kann dann nach dem Empfangen des Steuersignals von der Steuerungseinrichtung 11 ein Ort des Kraftfahrzeugs 1 zum Zeitpunkt des Auftretens des Schadens in einem dauerhaften Speichermedium 16 abgespeichert werden. Insbesondere können beispielsweise Daten eines GPS (Global Positioning System)-Systems aufgenommen werden, um den Ort des Kraftfahrzeugs 1 zu bestimmen. Des Weiteren ist es möglich, dass nach dem Empfangen des Steuersignals von der Steuerungseinrichtung 11 ein Ort des Schadens am Kraftfahrzeugs 1 in dem Speichermedium 16 abgespeichert wird. Ebenfalls möglich ist, dass nach Empfangen des Steuersignals von der Steuerungseinrichtung 11 eine Art des Schadens am Kraftfahrzeug 1 in dem Speichermedium 16 abgespeichert wird. Ebenfalls möglich ist, dass nach dem Empfangen des Steuersignals von der Steuerungseinrichtung 11 ein Zeitpunkt des Auftretens des Schadens und/oder ein Datum des Auftretens des Schadens in dem Speichermedium 16 abgespeichert wird. Somit können detaillierte Informationen über den Schaden beziehungsweise zum Schadenshergang aufgenommen werden. Da dies beispielsweise nützliche Informationen für eine Versicherung oder eine Autovermietung sein können, können die Informationen zu dem Schadenshergang im Speichermedium 16 abgespeichert werden und dann gegebenenfalls entsprechend ausgelesen werden. Ebenfalls möglich ist, dass beispielsweise für eine Autovermietung somit einfach geklärt werden kann, ob der Mieter des Kraftfahrzeugs 1 den Schaden verursacht hat oder nicht. Des Weiteren kann ohne einen komplexen Rücknahmeprozess des Kraftfahrzeugs 1 bei der Autovermietung ein Schaden schnell erkannt werden, da dieser beispielsweise direkt aus dem Speichermedium 16 durch die Autovermietung ausgelesen werden kann.
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Die Steuerungseinrichtung 11 befindet sich insbesondere bei einem geparkten Zustand des Kraftfahrzeugs 1 insbesondere in einem ruhenden Zustand, einem sogenannten Stand-by-Zustand. In diesem Zustand benötigt die Steuerungseinrichtung 11 insbesondere nur wenig elektrische Energie. Nach dem Empfang des Steuersignals von der Steuerungseinrichtung 11 wird die weitere Steuerungseinrichtung 15 „geweckt“ und schaltet dann insbesondere erst die weiteren Sensoren zu, um die zuvor genannten Informationen zu erhalten. Insbesondere kann somit im geparkten Zustand elektrische Energie eingespart werden.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der zumindest erste Ultraschallsensor 3 in einer ersten Betriebsart und in einer zweiten Betriebsart betrieben werden kann, wobei in der ersten Betriebsart der Ultraschallsensor 3 Ultraschallwellen sendet und empfängt und in der zweiten Betriebsart Ultraschallwellen nur empfängt und nicht sendet. Insbesondere kann beim geparkten Zustand des Kraftfahrzeugs 1 der Ultraschallsensor 3 in der zweiten Betriebsart betrieben werden. Dadurch benötigt der Ultraschallsensor 3 weniger elektrische Energie, sodass insbesondere ein Energiespeicher des Kraftfahrzeugs 1 weniger aufgrund des Ultraschallsensors 3 entladen wird. Dadurch kann sowohl die Dauer des Verfahrens gesteigert werden als auch eine kritische Entladung des Energiespeichers des Kraftfahrzeugs verhindert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012023393 A1 [0003]