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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung
eines Fahrzeuges.
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Aus
der
DE 10 2007
054 139 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überwachen
eines Innenraumes eines Kraftfahrzeuges mit mindestens einem im
Innenraum angeordneten Sensor einer Innenraumüberwachungsvorrichtung
zur optischen Überwachung von Veränderungen im
Innenraum zur Analyse und Auswertung eines unberechtigten Eindringens
in den Innenraum des Kraftfahrzeuges, anhand von durch die Innenraumüberwachungsvorrichtung
aufgenommenen Referenzdaten und Vergleich mit aktualisierten Daten
des Innenraumes, bekannt. Dabei wird neben der Analyse und Auswertung
mindestens eines Satzes von Referenzdaten und mindestens eines Satzes
von aktualisierten Daten der Innenraumüberwachungsvorrichtung
die Analyse und Auswertung mindestens einer Schließvorrichtung vorgenommen,
um deren bei der jeweiligen Auswertung erzeugten Signalzustände
so miteinander zu koppeln, dass erstens in Abhängigkeit
der Signalzustände eine akustische Diebstahlwarnvorrichtung und/oder
eine optische als Innenraumbeleuchtungsvorrichtung ausgeführte
Diebstahlwarnvorrichtung zur Signalisierung unberechtigten Eindringens
in den Innenraum des Kraftfahrzeuges und/oder zweitens in Abhängigkeit
der Signalzustände die Innenraumbeleuchtungsvorrichtung
des Innenraumes angesteuert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem
Stand der Technik verbessertes Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Überwachung eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des
Verfahrens durch die im Anspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung
durch die im Anspruch 4 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
einem Verfahren zur Überwachung eines Fahrzeuges, wobei
zumindest eine Schließanlage des Fahrzeuges überwacht
wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass im
Stillstand des Fahrzeuges der Fahrzeuginnenraum und/oder ein Fahrzeugumfeld
derart zumindest akustisch überwacht werden bzw. wird,
dass Schallschwingungen im Fahrzeuginnenraum bzw. im Fahrzeugumfeld
und gegebenenfalls zusätzlich Erschütterungen
des Fahrzeuges erfasst und/oder das Fahrzeugumfeld optisch erfasst werden
und/oder wird, wobei entsprechend erfasste Signale zeit- und/oder
ortsabhängig bestimmt, gespeichert und analysiert, insbesondere
auf Veränderungen und/oder Abweichungen analysiert, werden.
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Anhand
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es in besonders
vorteilhafter Weise möglich, beispielsweise bei einer organisierten
gemeinschaftlichen Nutzung des Fahrzeuges, entstandene Fahrzeugschäden
einem jeweiligen Nutzer des Fahrzeuges zeit- und/oder ortsabhängig
zuzuordnen.
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Darüber
hinaus ist es möglich, das Fahrzeug im Stillstand zu überwachen,
so dass Parkierschäden und/oder Vandalismusschäden
ermittelt werden können und somit eine Aufklärung
und/oder eine versicherungstechnische Schadensabgrenzung erfolgen
können bzw. kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigt die:
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1 schematisch
ein Fahrzeug mit einer in diesem angeordneten Vorrichtung zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In
der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches
eine Vorrichtung zur Überwachung dessen aufweist. Beispielsweise
handelt es sich bei dem Fahrzeug 1 um ein Fahrzeug 1,
welches organisiert gemeinschaftlich genutzt werden kann. Hierzu kann
das Fahrzeug 1 z. B. via Internet gebucht werden. Üblicherweise
ist ein derartiges Fahrzeug 1 an einem für dieses
vorgesehenen Standort abzuholen und an denselben oder einen anderen
dafür vorgesehenen Standort abzustellen. Dabei ist z. B.
eine im Fahrzeug 1 angeordnete Steuereinheit 2 mit
einer Leitstelle 3 verbunden.
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Insbesondere
ist das Fahrzeug 1 ein Hybridfahrzeug oder ein Elektrofahrzeug.
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Die
Vorrichtung zur Überwachung umfasst mindestens einen Schallaufnehmer
S1, insbesondere ein Mikrofon, das in einem Fahrzeuginneren angeordnet
ist. Ein weiterer Schallaufnehmer S2, beispielsweise als Bestandteil
einer Parkassistenzvorrichtung, ist außerhalb des Fahrzeuges 1,
z. B. an einer hinteren Stoßfängereinheit, angeordnet.
Darüber hinaus ist an dem Fahrzeug 1 wenigstens
eine Erfassungseinheit E1 in Form eines Erschütterungssensors
angeordnet, der die Schwingungen des Fahrzeuges 1 im Stillstand
dessen erfasst. Weiterhin ist wenigstens eine weitere Erfassungseinheit
E2 außerhalb am Fahrzeug 1 angeordnet, wobei mittels der
weiteren Erfassungseinheit E2 ein Fahrzeugumfeld erfasst wird. Dabei
ist die wenigstens eine weitere Erfassungseinheit E2 ein optischer
Sensor, ein Ultraschallsensor oder ein Infrarotsensor.
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In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sechs weitere
Erfassungseinheiten E2 an dem Fahrzeug 1 angeordnet, wobei
drei an einer vorderen Stoßfängereinheit und drei
an der hinteren Stoßfängereinheit angeordnet sind.
Dabei sind die Erfassungseinheiten E2 vorzugsweise Bestandteil der Parkassistenzvorrichtung.
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Im
Weiteren werden die Schallaufnehmer S1, S2 und die Erfassungseinheiten
E1, E2 zusammengefasst als Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 bezeichnet.
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Die
Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 sind drahtgebunden und/oder drahtlos
mit einer Steuereinheit 2 verbunden, die eine Auswerteeinheit 2.1 und
eine Speichereinheit 2.2 umfasst. Dabei werden von der
jeweiligen Erfassungseinheit S1, S2, E1, E2 erfasste Signale der
Steuereinheit 2, insbesondere der Auswerteeinheit 2.1,
zugeführt.
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Beispielsweise über
einen im Fahrzeug 1 angeordneten CAN-Bus 1.1 werden
des Weiteren z. B. Auf- und Absperrzeiten einer Schließanlage
des Fahrzeuges 1 ermittelt, wobei hierzu erfasste Signale an
die Auswerteeinheit 2.1 übertragen werden. Auch ist
es möglich, dass über den CAN-Bus 1.1 ermittelt wird,
ob in das Zündschloss des Fahrzeuges 1 ein Schlüssel
eingesteckt ist, wobei entsprechende Signale der Auswerteeinheit 2.1 zugeführt
werden. Insbesondere kann anhand der über den CAN-Bus 1.1 ermittelten
Daten abgeleitet werden, ob sich das Fahrzeug 1 im Fahrbetrieb
befindet.
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Ferner
verfügt das Fahrzeug 1 über eine Vorrichtung 1.2 einer
globalen Positionsbestimmung. Dabei empfängt die Vorrichtung 1.2 Signale
anhand derer eine Position des Fahrzeuges 1 bestimmt wird. Beispielsweise
wird mittels der Vorrichtung 1.2 der globalen Positionsbestimmung
auch eine Uhrzeit empfangen, so dass bekannt ist, an welchem Ort
sich das Fahrzeug 1 zu einer bestimmten Uhrzeit befindet.
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Alternativ
dazu kann die Uhrzeit auch über eine in dem Fahrzeug 1 integrierte
Uhr ermittelt werden.
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Die
erfassten Daten hinsichtlich der Position des Fahrzeuges 1 und
der Uhrzeit werden der Auswerteeinheit 2.1 zugeführt.
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Auch
wird der Auswerteeinheit 2.1 anhand von Daten zugeführt,
wann ein Fahrerassistenzsystem, beispielsweise die Parkassistenzvorrichtung, aktiviert
und deaktiviert wurde.
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Die
Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 werden im Stillstand des Fahrzeuges 1 von
der Steuereinheit 2 mit elektrischer Energie versorgt.
Hierzu weist die Steuereinheit 2 vorzugsweise einen nicht näher
gezeigten separaten Energiespeicher auf, der beispielsweise mit
einem Energiespeicher des Fahrzeuges 1 gekoppelt ist. Dabei
beträgt die elektrische Spannung, mit der die Erfassungseinheiten
S1, S2, E1, E2 betrieben werden, in vorteilhafter Weise 12 Volt.
Wird ein Energiespeicher des Fahrzeuges 1 an einer Ladestation
aufgeladen, erfolgt gleichzeitig ein Aufladevorgang des Energiespeichers
der Steuereinheit 2.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Erfassungseinheiten
S1, S2, E1, E2 in Abhängigkeit einer zur Verfügung
stehenden gespeicherten Energie betrieben werden. Beispielsweise
richtet sich hierbei eine Anzahl der betriebenen Erfassungseinheiten
S1, S2, E1, E2 nach einem Ladezustand des Energiespeichers.
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Auch
ist es möglich, dass eine Taktung eines Aussendens der
Signale der Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 anhängig
von einem Ladezustand des Energiespeichers ausgelegt ist. Ist der
Energiespeicher voll geladen, werden Signale zur Erfassung von Ereignissen öfter
ausgesendet, als wenn der Ladezustand des Energiespeichers einen
geringeren Ladezustand aufweist.
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In
einer möglichen Ausführungsform kann die Steuereinheit 2 ein
Photovoltaik-Modul aufweisen, mittels welchem Strahlungsenergie,
insbesondere Sonnenstrahlung, in elektrische Energie umgewandelt
wird. Mittels der erzeugten elektrischen Energie können
die Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 betrieben werden.
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Befindet
sich das Fahrzeug 1 im Stillstand an dem für das
Fahrzeug 1 vorgesehenen Standort und ist der Energiespeicher
des Fahrzeuges 1 an eine Ladestation gekoppelt, werden
die Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 unabhängig von dem
jeweiligen Ladezustand des Energiespeichers voll betrieben.
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Das
Verfahren sieht vor, das Fahrzeug 1, welches insbesondere
organisiert gemeinschaftlich genutzt werden kann, vorzugsweise während
eines Stillstandes zu überwachen. Dabei ist es unerheblich,
ob sich das Fahrzeug 1 im Gebrauch eines Nutzers befindet
oder an dem vorgesehenen Standort ohne momentane Nutzungsberechtigung
abgestellt ist.
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Befindet
sich das Fahrzeug 1 im Stillstand, wird eine vorgebbare
Anzahl der Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 betrieben, wodurch
das Fahrzeug 1 in Bezug auf eine mögliche unbefugte
Entwendung, Parkierschäden und/oder Vandalismus überwacht wird.
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Beispielsweise
werden die Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 bei Betätigen
der Schließanlage, insbesondere bei einem Abschließvorgang,
aktiviert, wodurch das Fahrzeug 1 im Stillstand, beispielsweise
beim Parken, überwacht wird.
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Nähert
sich eine Person, beispielsweise der Nutzer, dem Fahrzeug 1,
wird dieser Vorgang als Ereignis von den am Fahrzeug 1 angeordneten
Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 erfasst. Die Schließanlage
wird überwacht, so dass ein unbefugtes Eindringen in das
Fahrzeug 1 ohne zugehörigen Schlüssel
auch erfasst wird. Dadurch, dass das Fahrzeug 1 über
die Vorrichtung 1.2 zur globalen Positionsbestimmung verfügt
und die Signale der Steuereinheit 2, insbesondere der Auswerteeinheit 2.1,
zugeführt werden, kann bestimmt werden, wann und wo das Ereignis,
beispielsweise das unbefugte Eindringen, stattfand.
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Verfügt
eine unbefugte Person über den Schlüssel zu dem
Fahrzeug 1 und verschafft sich somit einen Zutritt zu diesem,
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass anhand einer Kommunikation
der Steuereinheit 2 mit der Leitstelle 3 ermittelt
wird, dass das Fahrzeug 1 nicht gebucht ist und keine Nutzungsberechtigung
vorliegt. Demgemäß können z. B. von der
Leitstelle 3 weitere Maßnahmen eingeleitet werden.
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Typische
Ereignisse, wie z. B. Türen- und/oder Klappenschlagen,
die insbesondere von den Schallaufnehmern S1, S2 erfasst werden,
können mittels der Auswerteeinheit 2.1 gezielt
ausgefiltert werden, wobei diese Geräusche als gewöhnlich einem
jeweiligen Nutzer zugeordnet werden können.
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Beispielsweise
liegt eine Nutzungsberechtigung vor und der Nutzer parkt das Fahrzeug 1 und betätigt
die Schließanlage. Die Erfassungseinheiten S1, S2, E1,
E2 sind aktiviert, wobei ebenfalls erfasst wird, dass der Nutzer
das Fahrzeug 1 verlassen hat. So können anhand
der Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 z. B. Parkierschäden
an dem Fahrzeug 1, die von anderen Fahrzeugen verursacht
wurden, als Ereignis erfasst werden. Dabei werden mittels der Erfassungseinheit
E1 in Form des Erschütterungssensors die aufgrund des Anstoßens
auf das Fahrzeug 1 wirkenden Schwingungen erfasst und als
Ereignis zeit- und/oder ortsabhängig in der Speichereinheit 2.2 hinterlegt.
Dadurch, dass das Ereignis in der Speichereinheit 2.2 hinterlegt
ist, kann bei einer Schadensaufnahme nachgewiesen werden, dass die Schäden
an dem Fahrzeug 1 nicht vom Nutzer selbst verursacht worden
sind.
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Denkbar
ist auch, dass der Anstoß an das Fahrzeug 1 ebenso
mittels des außerhalb am Fahrzeug 1 angeordneten
Schallaufnehmers S2 erfasst wird, wobei die erfassten Signale hinsichtlich
des Anstoßes zeit- und/oder ortsabhängig gespeichert
werden.
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Darüber
hinaus kann vorgesehen sein, dass die Überwachung mittels
der Erfassungseinheiten S1, S2, E1, E2 bei vorliegender Nutzungsberechtigung
während des Fahrbetriebes des Fahrzeuges 1 deaktiviert
wird. Somit sind Parkzeiten und auch ein Stillstand des Fahrzeuges 1 überwacht.
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Auch
ist es möglich, dass eine Datentrennung, insbesondere in
Bezug auf die Trennung von Nutzer- und Fahrzeugdaten, vorgenommen
wird, wodurch die Überwachung des Fahrzeuges 1 beispielsweise
auch während des Fahrbetriebes durchgeführt werden
kann.
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Alternativ
oder zusätzlich besteht auch die Möglichkeit,
dass das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung
mit einem Unfalldatenschreiber (UDS) in Verbindung stehen. Derartige
Unfalldatenschreiber werden voraussichtlich in künftigen
Fahrzeugen zum Einsatz kommen, insofern keine Bedenken gegen den
Datenschutz entgegenstehen. Somit könnten das erfindungsgemäße
Verfahren und die Vorrichtung während der Fahrt aktiviert
bleiben.
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Anhand
des Verfahrens ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich,
eine Rentabilität von organisiert gemeinschaftlich nutzbaren
Fahrzeugen 1 zu erhöhen.
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Darüber
hinaus kann eine Akzeptanz von praktizierten Konzepten organisierter
gemeinschaftlicher Nutzung von Fahrzeugen 1 erhöht
werden, da der Nutzer nicht befürchten muss, für
fremde Schäden an dem jeweiligen Fahrzeug 1 aufkommen
zu müssen. Ferner kann ein Betreiber eines solchen praktizierten
Konzeptes seine Kosten aufgrund einer schnelleren Schadensabwicklung
durch die zeit- und/oder ortsabhängige Zuordnung von gespeicherten
Ereignissen reduzieren.
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- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- CAN-Bus
- 1.2
- Vorrichtung
einer globalen Positionsbestimmung
- 2
- Steuereinheit
- 2.1
- Auswerteeinheit
- 2.2
- Speichereinheit
- 3
- Leitstelle
- E1
- Erfassungseinheit
- E2
- weitere
Erfassungseinheit
- S1
- Schallaufnehmer
- S2
- weiterer
Schallaufnehmer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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