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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Verkleidungsteils,
insbesondere eines Interieurverkleidungsteils, wie eines Türverkleidungsteils,
an einem Rohbauteil, insbesondere an einem Rohbauinnenteil, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs.
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Interieurverkleidungen,
insbesondere Türverkleidungen,
sind durch von innen oder von außen einwirkende Kräfte beansprucht.
Entweder wirken diese Kräfte
unmittelbar auf das Verkleidungsteil oder sie werden durch mechanisch
belastete Nachbarbauteile auf das Verkleidungsteil übertragen.
Derartige Kräfte
können
durch den Insassen, zum Beispiel beim Zuschlagen der Tür, aufgebracht
werden. Bei den Kräften
kann es sich auch um Verzögerungs- beziehungsweise
Beschleunigungskräfte
handeln, die bei einem Seitenaufprall oder durch Elemente zum Insassenschutz,
wie Sidebags, erzeugt werden. Ein Versagen der Verbindung zwischen
Türverkleidung
und Rohbauinnenteil in Folge dieser Kräfte ist unerwünscht und
unzulässig,
wenn dabei ein Insasse gefährdet
wird. Üblicherweise
sind Interieurverkleidungen mit schnell montierbaren und manuell
lösbaren
Befestigungselementen, wie beispielsweise Clips, befestigt. Aus
Servicegründen
müssen
die lösbaren
Verbindungen demontierbar sein. Demzufolge ist die Befestigungskraft
der lösbaren
Verbindung begrenzt. Diese Grenze liegt häufig unterhalb der Größe der eingangs
genannten Kräfte,
insbesondere bei einem Unfall. Deshalb werden zusätzlich zu
den lösbaren
Verbindungen an stark belasteten Stellen, an denen eine Überbeanspruchung
und infolgedessen ein Ablösen
des Verkleidungsteils von dem das Verkleidungsteil tragenden Rohbauinnenteil
zu befürchten
ist, die Verkleidungsteile häufig
zusätzlich
mit Hilfe von Zusatzelementen befestigt. Bei den Zusatzelementen
kann es sich um Schrauben handeln, die an einer Winkelleiste befestigt
werden, die wiederum fest mit dem Rohbauinnenteil verbunden ist.
Die Winkelleisten können
zur Befestigung der Schrauben mit Innengewindebohrungen ausgestattet
sein. Wenn die Schraube von außen
sichtbar ist, beeinträchtigt sie
die Optik des Verkleidungsteils. Um eine reproduzierbare Montage
des Verkleidungsteils zu gewährleisten,
müssen
Schrauben und Innengewindebohrung miteinander fluchten.
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Die
DE 101 16 319 C1 zeigt
eine Vorrichtung zum Befestigen eines Verkleidungsteils an einem Rohbauteil
eines Kraftfahrzeugs. Dazu steht von der Innenseite des Verkleidungsteils
eine Aufnahme in Richtung des Rohbauteils ab, wobei die Aufnahme über ein
Befestigungselement, in diesem Fall ein Befestigungsclip, an dem
Rohbauteil gehalten ist. Ein sich quer zur Befestigungsrichtung
des Verkleidungsteils verlaufendes Element erstreckt sich innerhalb der
Aufnahme und dient derart zum Toleranzausgleich, dass eine Verschiebung
des Verkleidungsteils bezüglich
des Rohbauteils auch nach dem Zusammenfügen möglich ist.
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Da
das Verkleidungsteil aus Servicegründen demontierbar sein muss,
wird die Befestigungskraft limitiert. Deshalb ist es notwendig,
an den Verbindungsstellen, an denen eine Überbeanspruchung, beispielsweise
bei einem Unfall, auftreten kann, lokal zu verstärken.
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Es
ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Befestigen
eines Verkleidungsteils an einem Rohbauteil eines Kraftfahrzeugs
zu schaffen, die unter Beibehaltung des geringen Montageaufwandes
und des Toleranzausgleichs einen stabilen Halt des Verkleidungsteils
an dem Rohbauteil auch bei großen
Verzögerungs-
oder Beschleunigungskräften
gewährleistet.
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Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes Verfahren zur Herstellung
eines entsprechenden Verkleidungsteils vorzuschlagen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Dazu
steht ein am Rohbauteil befestigtes Halteelement in Richtung der
Innenseite des Verkleidungsteils ab und wird zudem von dem quer
zur Befestigungsrichtung des Verkleidungsteils verlaufenden Element
durchsetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass
bei Versagen der Befestigung zwischen Aufnahme und Rohbauteil die
Verzögerungs-
bzw. Beschleunigungskräfte über das
Halteelement in das quer verlaufende Element geleitet wird. Das
quer verlaufende Element ist derart dimensioniert, dass die einwirkenden
Scherkräfte
aufgenommen werden können.
Damit verhindert die Erfindung, dass das Verkleidungsteil bei großen Kräften trotz
gelöster
Befestigung zwischen Aufnahme und Rohbauteil weit in den Fahrzeuginnenraum
eindringt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass das quer verlaufende
Element ein Sicherungsstift ist, der sich durch ein Loch in einem
Schenkel des am Rohbauteil befestigten Halteelements erstreckt.
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Um
die Zugänglichkeit
für ein
Demontagewerkzeug zu erleichtern, kann der Sicherungsstift einen
Kopf und eine Rastzunge im Nahbereich des Kopfes aufweisen, die
den Sicherungsstift in seiner Einbaulage fixiert.
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Der
Sicherungsstift kann an seinem Schaft ein federndes Stiftsegment
aufweisen, dass einen leichten Widerstand beim Einschieben des Schafts
in die Aufnahme erzeugt, so dass der Monteur eine fühlbare Rückmeldung über den
ordnungsgemäßen Verlauf
der Montage erhält.
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Einen
Beitrag zum Schutz gegen Fehlmontage kann der Schaft des Sicherungsstifts
mit einem H-förmigen
Querschnitt leisten, wobei die Außenabmessungen vorteilhafterweise
nicht quadratisch sind.
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In
einer besonders fertigungsgünstigen
Ausgestaltungsform, kann die Aufnahme für den Sicherungsstift zwei Öffnungen
in ihren Seitenflanken aufweisen, die nach oben durch Flansche begrenzt
sind. Dadurch kann der ohnehin im Türverkleidungswerkzeug erforderliche
Schieber gleichzeitig zur Herstellung der Öffnungen genutzt werden.
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Um
sicherzustellen, dass die Verzögerungs- und
Beschleunigungskräfte
stets senkrecht auf die Seitenflanken des H-förmigen Querschnittsprofils des
Schafts wirken, kann in einer der Öffnungen der Aufnahme eine
Führungsrippe
eingebracht sein, die auf den Querschnitt des Schaftes des Sicherungsstiftes
abgestimmt ist.
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Weitere
Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass Innengewinde oder sonstige
Aufnahmen für Schraubgewinde
im Haltewinkel bzw. in der winkeligen Halteleiste entfallen können. Dies
ist vorteilhaft, weil vor allem Gewindeherstellungsprozesse aufwendig,
fehleranfällig
und deshalb kostspielig sind.
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Durch
den Verzicht auf Schrauben wird verhindert, dass durch Schraubenvorspannkraft
hervorgerufenen Negativeffekte, wie beispielsweise Wellenbildung
auf der Dekorschicht der Türverkleidung, Einbeulen
im Verschraubungsbereich der Türverkleidung,
Kriecheffekte, ungewolltes Lösen
der Schraubverbindung durch nachträglichen Vorspannkraftabfall,
oder kleine Prozessfenster bei der Endmontage der Schraubverbindung,
zum Tragen kommen. Die Form- und Oberflächenstabilität der beteiligten
Bauteile wird durch den Sicherungsstift nicht beeinträchtigt,
wobei dessen Sicherungswirkung der der Schraubverbindung mindestens
ebenbürtig
ist.
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Ein
nachträgliches
Ausrichten der miteinander verbundenen Bauteile ist möglich, weil
zwischen dem Schaft des Sicherungsstifts und dem großzügig bemessenen
Loch im Haltewinkel bzw. in der winkeligen Halteleiste im Endmontagezustand
ein ausreichender Abstand in allen Bewegungsrichtungen vorhanden
ist. Dieses Spiel wirkt sich außerdem
positiv auf die Anforderungen an die Toleranzen aller beteiligter
Bauteile und damit auf die Kosten aus, weil aufwendige Maßnahmen,
die ein Fluchten von eng tolerierten Bauteilen zueinander sicherstellen,
für die
Realisierung der Erfindungsidee überflüssig sind.
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Die
Herstellung des Sicherungsstifts erfordert im Spritzgieß- oder Presswerkzeug
keine Schieber, so dass auch Werkzeuge mit Mehrfachkavitäten für Kleinteile
einfach und damit kostengünstig
konzipierbar sind.
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Die
Modifikation der Aufnahme für
die Integration der Sicherungsstiftbefestigung erfordert keinen
Zusatzaufwand bei der Konzeption der Spritzgieß- oder Presswerkzeuge für die Türverkleidung, weil
der ohnehin erforderliche Schieber für die Herstellung der Clipbefestigung
innerhalb der Aufnahme gleichzeitig für die Sicherungsstiftbefestigung
innerhalb der Aufnahme genutzt wird.
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Der
Kopf des Sicherungsstifts kann in weiten Grenzen gestaltet werden.
Weitere designtechnische Vorzüge
sind, dass der Sicherungsstift in verschiedenen Farben hergestellt
und damit der Farbe der Türverkleidung
angepasst werden kann und bei nachgiebigen Türverkleidungsoberflächen mit
elastischer Schaumzwischenlage eine flächenbündige und deshalb optisch ansprechende
Einbettung bzw. Einsenkung des Kopfs möglich ist.
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Das
Risiko der Beschädigung
der zu verbindenden Teile ist bei der Montage und Demontage des Sicherungsstifts
auf ein Minimum reduziert, Im Fall der Demontage kann im Gegensatz
zu Schraubverbindungen auf oberflächenschonende und schnell verfügbare Werkzeuge
wie Demontagekeile, Fühlerlehren
oder Scheckkarte zurückgegriffen
werden.
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Die
Montage des Sicherungsstifts ist sehr einfach durchführbar, wobei
die Montagekräfte
sehr gering sind, so dass kein spezielles Montagewerkzeug erforderlich
ist. Der Sicherungsstift gibt mit Hilfe der federnden Brückensegmente
eine fühlbare
und mittels der Rastzunge eine akustische Rückmeldung über die ordnungsgemäße Montage,
deren Endzustand durch eine hohe Zuverlässigkeit der Verbindung gekennzeichnet ist.
Eine Fehlmontage ist durch die geometrische Konstellation von Sicherungsstift und
zugehöriger
Aufnahme an der Türverkleidung ausgeschlossen,
was angesichts der Sicherheitsrelevanz des Sicherungsstifts von
Bedeutung ist.
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Angesichts
der Tatsache, dass sich für
den Nichtfachmann die Funktion des Kopfs im Gegensatz zu einer Schraube
nicht unmittelbar erschließt,
sinkt das Risiko, dass der Betrachter zu einer eigenmächtigen
Demontage einer crashrelevanten Sicherung verleitet wird.
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Der
Sicherungsstift ist wiederverwertbar und aus einem Material, bei
dem mangels nachträglicher Oberflächenbehandlung
eine Verschmutzung der Dekorschicht der Türverkleidung im Zuge der Montage
sowie Demontage ausgeschlossen ist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe trägt
zudem ein Bauteil, insbesondere der Sicherungsstift, bei, der zur
Scherkraftaufnahme ausgelegt ist, Das Bauteil begrenzt eine Relativbewegung
zwischen dem Karosserieteil und dem Verkleidungsteil bei einer mechanischen
Beanspruchung, wobei das Bauteil mit einem von der Karosserie abstehenden
Halteteil und einer Aufnahme im Verkleidungsteil zusammenwirkt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass das Bauteil quer durch die Aufnahme und eine fluchtende Öffnung im
abstehenden Halteteil verläuft.
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Sofern
die Aufnahme in einer Seitenflanke des Verkleidungsteils vorgesehen
ist, lässt
sich das von der Karosserie abstehende Halteteil als Anschlag bei
der Montage nutzen, so dass die Aufnahme und die Öffnung in
einfachster Weise fluchtend zueinander ausgerichtet werden.
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Ein
H-förmiger
Querschnitt des Bauteils bietet die größte Scherfestigkeit.
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Wenn
das Querschnittmaß in
der Höhe
ungleich dem Querschnittsmaß in
der Breite ist, kann ein Montagevorteil erzielt werden, da dann
nur in einer Richtung montiert werden kann.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ferner ein Verfahren zum Herstellen des Verkleidungsteils
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Aufnahme mittels
eines Schiebers hergestellt wird, wobei die Schiebergeometrie unter
Berücksichtigung
der Schieberentformungsrichtung einen Hinterschnitt für die Clipbefestigung
bewirkt und die Außenkontur
der Aufnahme von der gleichen Werkzeughälfte erzeugt wird, die die
Trägerteilinnenseite
der Verkleidung ausformt.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 die
Innenseite einer Kraftfahrzeugtür mit
einem an einem Rohbauinnenteil angebrachten Verkleidungsteil,
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2 die
Ansicht eines Schnitts entlang der Linie II-II in 1 mit
einem Sicherungsstift,
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3 Die
Ansicht nach 2 ohne den Sicherungsstift,
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4 Die
Ansicht eines Schnitts entlang der Linie IV-IV in 3,
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5 Die
Ansicht eines Schnitts entlang der Linie V-V in 2,
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6 Der
Sicherungsstift in einer Draufsicht sowie
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7 Der
Sicherungsstift in einer Seitenansicht,
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8 Eine
Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit Sicherungsstift
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1 zeigt
eine Kraftfahrzeugseitentür 1 mit einem
Korpus 2 und einer Fensteröffnung 3, die von einem
Rahmen 5 gebildet wird. Am Korpus 2 ist ein Verkleidungsteil 4 befestigt.
Im Bereich des Verkleidungsteils 4 sind eine Armauflage 6,
ein Türzuziehgriff 7,
eine Kurbel 8 und ein Lautsprechergitter 9 angebracht.
Bei der Tür 1 handelt
es sich um die Fahrertür
eines (nicht dargestellten) Kraftfahrzeugs. Aufgrund von Serviceanforderungen
werden Türverkleidungen
vor allem für
die Wartung und den Austausch von Türaggregaten, wie zum Beispiel
Scheibe, Fensterhebermotor oder Schloss, in der Regel mit manuell lösbaren Clipsen
am Rohbau des Türinnenteils
befestigt. Gleichzeitig ist vor allem der in 1 mit dem Schnitt
II-II gekennzeichnete
Bereich durch große Verzögerungs-
beziehungsweise Beschleunigungskräfte bei einem Seitenaufprall
gefährdet,
so dass in diesen Fällen
die Clipkräfte
nicht ausreichend sein können,
um die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen der Türverkleidung 4 und
dem Korpus 2 der Kraftfahrzeugseitentür 1 sicher zu stellen.
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In 2 ist
die Ansicht eines Schnitts entlang der Linie II-II in 1 dargestellt.
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Grundlage
der Erfindungsidee ist ein Sicherungsstift 10, der eine
Insassengefährdung
infolge einer Entrastung der Clipverbindung zwischen dem Verkleidungsteil 4 und
dem die Verkleidung tragenden Korpus 2 unter dem Einfluss
der eingangs beschriebenen Verzögerungs-
bzw. Beschleunigungskräfte,
die im ungünstigen
Fall oberhalb der Clipdemontagekräfte liegen, verhindert.
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Die
Längsachse
L des Sicherungsstifts 10 liegt im wesentlichen senkrecht
zur Wirkungslinie der Verzögerungs- bzw. Beschleunigungskräfte gemäß Pfeilrichtung
F. Der Sicherungsstift 10 weißt einen Schaft 11 auf,
der von außen
durch eine Stanzöffnung 12 der
Türverkleidung 4 anschließend durch
ein gewindeloses und großzügig dimensioniertes
Loch 13 in einem Schenkel 14 eines am Korpus 2 befestigten
Haltewinkel 15 und zuletzt durch zwei Öffnungen 16 und 17 in
einer Aufnahme 18 der Türverkleidung 4 eingefädelt wird.
Die Aufnahme 18 ist Teil eines auf der Innenseite 4a der
Türverkleidung 4 befindlichen Verkleidungsträgerteils 19,
das gleichzeitig als verkleidungsseitige Aufnahme für einen
Befestigungsclip 20 dient
Kommt der Kopf 21 des
Sicherungsstifts 10 auf der Oberfläche 4b der Türverkleidung 4 zur
Anlage, federt eine erfindungsgemäß in Kopfnähe am Schaft 11 befindliche
Rastzunge 22, die beim Einstecken des Sicherungsstifts 10 kurz
vor dem Erreichen seiner Endlage nach dem Prinzip der schiefen Ebene
ausgelenkt wird, hörbar
zurück
und sichert auf diese Weise den Sicherungsstift 10 in seiner
Position. Durch diese Anordnung wirkt der Sicherungsstift 10 wie
ein Querriegel, dessen Schaft 11 unter dem Einfluss der
Verzögerungs-
bzw. Beschleunigungskräfte F
auf Scherung beansprucht wird, wobei die Kräfte vom Korpus 2 der
Tür 1 über den
Haltewinkel 15 in den kopfnahen Schaftbereich des Sicherungsstifts 10 eingeleitet
werden. Unter der Voraussetzung einer ausreichenden Dimensionierung
verhindert der Sicherungsstift 10, dass die Türverkleidung 4 bei
großen
Verzögerungs-
bzw. Beschleunigungskräften trotz
potentiell gelöster
Clipverbindung insassengefährdend
weit in den Fahrzeuginnenraum eindringt.
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Für die Demontage
des Sicherungsstiftes 10 wird erfindungsgemäß ein flaches
Werkzeug 23 (Demontagekeil, Fühlerlehre, Scheckkarte o. ä.) in Pfeilrichtung
A unter den Kopf 21 geschoben, so dass die Rastzunge 22 durch
leichten Druck in Richtung des Kopfmittelpunkts ausgelenkt wird.
Nach der Entrastung der Rastzunge 22 kann der Sicherungsstift 10 aus
der Türverkleidung 4 gehebelt
und schließlich entnommen
werden. Diese die Dekorschicht 24 schonende Demontagemöglichkeit
wird durch eine auf das Verkleidungsträgerteil 19 der Türverkleidung 4 aufgebrachte
Schaumzwischenlage 25 mit elastischer Rückstellkapazität begünstigt,
weil die lokale Kompressibilität
der Schaumzwischenlage 25 einen kraftarm erzeugbaren Freiraum
zwischen Dekorschicht 24 und Kopf 21 des Sicherungsstifts 10 für das Demontagewerkzeug 23 ermöglicht.
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Anhand
der Draufsicht von 3 wird die Aufnahme 18 des
Sicherungsstiftes 10 näher
erläutert.
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Die
Aufnahme 18 ist erfindungsgemäß auf der dem Korpus 2 der
Tür 1 zugewandten
Seite in das Trägerteil 19 der
Türverkleidung 4 integriert
und nimmt – wie
oben erwähntgleichzeitig
den Befestigungsclip 20, der die Türverkleidung 4 am
Korpus 2 der Tür 1 fixiert,
auf. Die Aufnahme 18 kann nur mit Hilfe eines Schiebers
im Spritzgieß-
oder Presswerkzeug hergestellt werden, weil der Clipbefestigungsbereich 26 der
Aufnahme 18 angesichts der Hauptentformungsrichtung des
Trägerteils 19 wie
skizziert einen Hinterschnitt bildet. Es ist ein Bestandteil der Erfindung,
den aus diesem Grund ohnehin erforderlichen Schieber im Türverkleidungswerkzeug
gleichzeitig zur Herstellung der Öffnungen 16 und 17 für den Sicherungsstift 10 in
der Aufnahme 18 zu nutzen, so dass die werkzeugtechnisch
notwendige Mindestkonfiguration beibehalten werden kann.
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Zu
diesem Zweck sind die beiden Seitenflanken 27 und 28 der
Aufnahme 18 jeweils mit einem dachartigen Flansch 29 und 30 versehen,
die die zugehörigen Öffnungen 16 und 17 nach
oben begrenzen. Sofern die an der Stirnseite 4c der Türverkleidung 4 vorhandene
und von außen
sichtbare Öffnung 12 gestanzt
wird, muss die Öffnung 16 an
der benachbarten Seitenflanke 27 der Aufnahme 18 geringfügig größer als
die Stanzöffnung 12 gewählt werden,
damit der Stanzbutzen in das Innere der Aufnahme 18 abgeführt werden
kann. Die Öffnung 17 wird
im Inneren der Aufnahme mittig mit einer Führungsrippe 31 versehen.
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Die
Darstellung in 4 zeigt die Kontur 32 eines
nicht dargestellten Schiebers für
die Fertigung der Aufnahme 18 einschließlich der zugehörigen Öffnungen 16 und 17 in
den Flanschbereichen 29 und 30 sowie der Führungsrippe 31 gemäß Schnittlinie IV-IV
in 3. Es wird deutlich, dass mit dieser Schiebergeometrie
unter Berücksichtigung
der skizzierten Schieberentformungsrichtung gemäß Pfeil B neben den erwähnten für den Schieber
hinterschnittfreien Details der Aufnahme 18 auch der in 3 dargestellte
Hinterschnitt im Clipbefestigungsbereich 26 der Türverkleidung 4 herstellbar
ist. Die an den Schieber angrenzende Außenkontur der Aufnahme 18 wird
von der Werkzeughälfte,
die für
das Ausformen der Trägerteilinnenseite 4a der
Türverkleidung 4 verantwortlich
ist, erzeugt.
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6 und 7 zeigen
konstruktive Details des Sicherungsstifts 10. Ein wesentliches
Merkmal ist die H-förmige
Querschnittsgeometrie des Schafts 11, die in Kombination
mit dem geeigneten Sicherungsstiftmaterial – vorzugsweise faserverstärkter Polymerwerkstoff – für eine hohe
Scherfestigkeit des Sicherungsstifts 10 sorgt und die sich
werkzeugtechnisch einfach – d.
h. ohne Schieber – vorzugsweise im
Spritzgießverfahren
herstellen lässt.
Das Ende der Rastzunge 22 ist möglichst nah am Kopf 21 angeordnet,
um die Zugänglichkeit
für das
Demontagewerkzeug 23 zu erleichtern. Ist die Türverkleidung 4 mit
einer elastischen Schaumzwischenlage 25 (vgl. 2)
versehen, so ermöglicht
eine gezielte Abstimmung des Abstands zwischen Rastfläche der
Rastzunge 22 und der Unterseite des Kopfs 21a eine
im Endmontagezustand leicht eingesenkte und damit optisch vorteilhafte
Einbettung des Kopfs 21 in die nachgiebige Oberfläche der
Türverkleidung 4.
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Am
Ende des Schafts 11 befinden sich zwei federnde, spiegelsymmetrisch
zueinander angeordnete Stiftsegmente 33 in Form zweier
Brücken,
die jeweils durch einen Durchbruch 34 vom Mittelsteg 11a des
H-förmigen
Querschnittsprofils des Schafts 11 getrennt sind. Während des
manuellen Einsteckens des Sicherungsstifts 10 in die Türverkleidung
erzeugen sie einen leichten Widerstand beim Einschieben des Schafts 11 in Öffnung 17 und
geben auf diese Weise eine fühlbare
Rückmeldung über den
ordnungsgemäßen Verlauf
der Montage.
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Durch
eine ausreichende Länge
des Sicherungsstifts 10 ist sicherzustellen, dass diese
Rückmeldung
erfolgt, wenn zwischen dem Kopf 21 des Sicherungsstifts 10 und
der stirnseitigen Oberfläche 4c der
Türverkleidung 4 noch
ein deutlicher Abstand zu erkennen ist. Es besteht die Gefahr, dass
eine gewaltsame Montage provoziert wird, wenn der Sicherungsstift 10 erst
kurz vor dem vollständigen
Einführen
in die Türverkleidung 4 eine
Rückmeldung über eine
Fehlmontage gibt.
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Der
Mittelpunkt M des vorzugsweise kreisrund ausgeführten Kopfs 21 liegt
auf der Schaftlängsachse
L, die durch die Schnittlinie beider Symmetrieebenen des H-förmigen Querschnittsprofils
außerhalb
des Rastzungenbereichs gebildet wird. Des weiteren halbieren diese
für die
H-förmige
Querschnittsgeometrie außerhalb
des Rastzungenbereichs gültigen
Symmetrieebenen die Längen
b, h und s, so dass auch im Bereich der Rastzunge 22 keine
Exzentrizität
vorhanden ist. Der Kopfdurchmesser d muss den Rand der Stanzöffnung 12 auf
der Stirnseite 4c der Türverkleidung 4 unter
Berücksichtigung
aller Fertigungstoleranzen abdecken, wobei bei der Verwendung elastischer
Schaumzwischenlagen zusätzlich
zu berücksichtigen
ist, dass sich die Dekorschicht vom Rand der Stanzöffnung 12 nach
dem Lochen lokal zurückziehen
kann.
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Die
Schnittdarstellung in 5 gemäß Schnittlinie V-V in 2 verdeutlicht
vor allem die Funktion der Führungsrippe 31 für den – hier zusätzlich geschnitten
abgebildeten-Sicherungsstift 10
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Die
mittige Führungsrippe 31 im
Bereich der Öffnung 17 greift
erfindungsgemäß von unten
in das H-förmige
Querschnittsprofil des Sicherungsstifts 10 ein, so dass
sich die obere Stirnfläche 31a der
Führungsrippe 21 und
die Unterseite 36 des Mittelstegs 11a des H-förmigen Querschnittsprofils
gegenüberliegen.
Dadurch ist sichergestellt, dass die Verzögerungs- bzw. Beschleunigungskräfte stets
senkrecht auf die Seitenflanken des H-förmigen Querschnittsprofils
des Schafts 11 wirken. Wenn die Verzögerungs- bzw. Beschleunigungskräfte senkrecht
zum Mittelsteg 11a des H-förmigen
Querschnittsprofils ausgeübt
werden, muss mit deutlichen Einbußen hinsichtlich der Scherfestigkeit
des Sicherungsstifts 10 gerechnet werden. Dieser Fall könnte eintreten, wenn
der Sicherungsstift 10 durch eine Drehung um dessen Längsachse
um 90° eingebaut
werden würde.
Bei dieser Fehlmontage reitet die der Führungsrippe 31 zugewandte
Seitenflanke des H-förmigen Querschnittsprofils
mangels nutartigem Eingriff auf der Stirnfläche 31a der Führungsrippe 31 auf,
so dass die Spitze 37 des Sicherungsstifts 10 frontal
gegen den Flansch 30 der Öffnung 17 stößt und zeitgleich
der Schaft 11 gegen die Unterseite des Flansches 29 der Öffnung 16 gedrückt wird.
Beides verhindert ein weiteres zerstörungsfreies Einführen des Sicherungsstifts 10 in
die Türverkleidung 4.
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Der
dachartige Flansch 29 als obere Begrenzung der Öffnung 16 verhindert
außerdem,
dass der Sicherungsstift 10 auf den dachartigen Flansch 30 der Öffnung 17 geschoben
werden kann, wenn beim Ansetzen des Sicherungsstifts 10 ein
extrem großer Winkel
für das
Einschieben in die Türverkleidung 4 gewählt wird.
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Ein
weiterer Beitrag zum Schutz vor einer Fehlmontage könnte eine
rechteckige Stanzöffnung 12 in
der Stirnseite 4c der Türverkleidung
in Kombination mit einem Sicherungsstift 10 leisten, dessen Schaft 11 durch
ein H-förmiges
Querschnittsprofil mit entsprechend korrespondierenden ebenfalls
rechteckigen Außenabmessungen
gekennzeichnet ist. Hier würde
sich eine drohende Fehlmontage bereits beim Ansetzen des Sicherungsstifts 10 an
der Stanzöffnung 12 der
Türverkleidung 4 zeigen.
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Bei
einem symmetrisch ausgeführten
H-förmigen
Querschnittsprofil für
den Schaft 11 des Sicherungsstifts 10 ergeben
sich bei einer Aufnahmegeometrie wie oben beschrieben grundsätzlich zwei
Endmontagezustände:
Im ersten Fall ist die Rastzunge 22 dem Korpus 2 der
Tür 1 zugewandt,
während
sie im zweiten Fall von diesem abgewandt ist. Wird ein kreisrunder Kopf 21 für den Sicherungsstift 10 gewählt, dessen
Mittelpunkt M auf der Längsachse
L des H-förmigen
Querschnittsprofils liegt, so ist die jeweilige Einbaulage im Endmontagezustand
mangels Exzentrizität
zwischen Kopfmittelpunkt M und Schaftlängsachse L, die im Zusammenhang
mit dem äußeren Erscheinungsbild
der Stirnseite 4c der Türverkleidung 4 eventuell
Auskunft über
die Rastzungenposition geben könnte,
für den
Betrachter nicht identifizierbar. Ggf. ist aus diesem Grund eine
Kennzeichnung auf dem Kopf 21 des Sicherungsstifts 10 empfehlenswert,
damit das Demontagewerkzeug 23 zielsicher an den verdeckten
Rastzungenbereich unter dem Kopf 21 des Sicherungsstifts 10 gelangen
kann.
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Abschließend ist
für die
Realisierung der Erfindungsidee auch ein U- oder ein halbkreisförmiges Querschnittsprofil
für den
Schaft 11 des Sicherungsstifts 10 denkbar. Nachteilig
ist die im Vergleich zu H-förmigen
Querschnittsgeometrien geringere Scherfestigkeit dieser Querschnittsprofile.
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8 zeigt
abschließend
eine Ansicht der Aufnahme 18 mit Befestigungsclip 20 (gestrichelt
angedeutet) und eingesetztem Sicherungsstift 10.