DE102005018480B4

DE102005018480B4 - Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung

Info

Publication number: DE102005018480B4
Application number: DE102005018480A
Authority: DE
Inventors: Klaus Bachmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-03-31
Filing date: 2005-04-21
Publication date: 2008-05-08
Anticipated expiration: 2025-04-22
Also published as: DE102005018480A1

Abstract

Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, insbesondere für gegen Durchdringung gesicherte Protektoren, vorzugsweise in Form einer in einem Kleidungsstück anzuordnenden Platte oder in an einen menschlichen Körper angepasster Form, bestehend aus zumindest zwei äußeren Schichten und einer inneren Schicht aus einer Folie, wobei zumindest die erste, dem Körper zugewandte äußere Schicht aus einem elastisch verformbaren Schaumstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) vollflächig mit den beiden äußeren Schichten (3, 4) verklebt ist und eine Shore-Härte (3s) von ≥ 70 und (15s) von ≥ 65 sowie eine Reißfestigkeit von ≥ 25 Mpa, insbesondere ≥ 33 Mpa aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, insbesondere für gegen Durchdringung gesicherte Protektoren, vorzugsweise in Form einer in einem Kleidungsstück anzuordnenden Platte oder in an einen menschlichen Körper angepasster Form, bestehend aus zumindest zwei äußeren Schichten und einer inneren Schicht, wobei zumindest die erste, dem Körper zugewandte äußere Schicht aus einem elastisch verformbaren Kunststoff besteht.
Schutzbekleidungen sind in vielfältiger Form bekannt. Diese Schutzbekleidung soll den Körper gegen verschiedenartige Krafteinwirkungen schützen. Beispielsweise sind Protektoren bekannt, die insbesondere bei sportlichen Aktivitäten Verwendung finden und den Körper gegen Schlagbeanspruchungen schützen. Darüber hinaus sind Schutzbekleidungen bekannt, die den Körper vor dem Eindringen von spitzen Gegenständen, wie beispielsweise Nägeln, Messer, Reißzwecken oder dergleichen schützen sollen. Zu diesem Zweck werden Verbundwerkstoffe verwendet, aus denen entweder entsprechende Protektoren in einer an den menschlichen Körper angepassten Form hergestellt werden oder die in vorbereitete Taschen von Bekleidungsstücken, insbesondere im Bereich von Gelenken, wie dem Ellbogengelenk oder dem Kniegelenk, angeordnet sind.
Beispielsweise stellt das Knien eine unnatürliche Arbeitshaltung dar, bei der das Kniegelenk ohne entsprechende Schutzbekleidung unmittelbar Verletzungen durch harte Oberflächen, kleine Steine und/oder ähnliche Gegenstände, die auf dem Boden liegen, ausgesetzt ist.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Schutzbekleidungen und Verbundwerkstoffe bekannt. So beschreibt beispielsweise die DE 38 29 501 A1 ein Laminatmaterial für die Verwendung bei Schutzbekleidung, wobei das Laminatmaterial sowohl ein Schutz gegen Chemikalien als auch gegen Strahlungswärme bietet. Zu diesem Zweck ist eine erste Lage aus einem flammhemmenden, verschweißbaren thermoplastischen Film und eine zweite Lage vorgesehen, die mit der ersten Lage verbunden ist und ein biegsames Gewebematerial aufweist. Eine dritte für toxische Agenzien undurchlässige Lage ist mit der zweiten Lage verbunden, wobei zur Verbindung ein flammhemmender, thermoplastischer Film vorgesehen ist. Weiterhin weist dieses vorbekannte Laminatmaterial eine vierte Lage auf, die ein Wärmestrahlung reflektierendes Material umfasst und mittels eines flammhemmenden, thermoplastischen Films mit der dritten Lage verbunden ist. Schließlich ist mit der vierten Lage eine fünfte Lage aus einem flammhemmenden, für Wärmestrahlung und Licht im Wesentlichen transparenten, verschweißbaren thermoplastischen Film vorgesehen.
Die DE 297 19 930 U1 beschreibt eine flächige Schutzvorrichtung für Körperpartien, mit einem Trägermaterial und stoßabsorbierendem Schaumstoffmaterial, wobei das Schaumstoffmaterial auf das Trägermaterial aufgeschäumt ist. Ergänzend zu dem Schaumstoffmaterial sind Stütz- und/oder Dämpfungselemente auf das Trägermaterial aufgeschäumt, wobei als Trägermaterial herkömmliches Gewebe und/oder Kunststoff vorgesehen sein kann.
Eine Stich- und Kugelschutzkleidung ist ferner aus der DE 198 02 242 A1 bekannt, die aus mehreren Lagen von Flächengebilden aus hochfesten Materialen besteht, wobei mehr als eine der Lagen mit einer Hartstoffschicht beschichtet ist. Als Hartstoffschicht werden Siliciumcarbid, Edelkorund, Normalkorund, Halbedelkorund, Zirkonkorund, Wolframcarbid, Titancarbid, Molybdäncarbid, Borcarbid, Bornitrid oder Mischungen dieser Hartstoffe vorgeschlagen, wobei die Hartstoffe mittlere Korndurchmesser von 10 bis 500 μm aufweisen und das aus den Hartstoffen gebildete Flächengebilde eine Dicke von 0,1 bis 1,5 mm hat. Das Aufbringen der Hartstoffe erfolgt auf eine mit einer Binderschicht versehene Unterlage nach einer der beim Aufbringen von Schleifmitteln üblichen Methoden. Bei diesen Methoden handelt es sich bevorzugt um ein Aufstreuen des Hartstoffs oder um dessen Aufbringen im elektrostatischen Feld. Bei der erstgenannten Methode, die meistens als Schwerkraftstrahlung bezeichnet wird, fallen die Hartstoffe aus dem Streuspalt eines Streutrichters von oben auf die mit dem Vor- und Hauptstrich versehene Gewebebahn. Die Streudichte wird einmal über die Breite des Streuspaltes, zum anderen über die Warengeschwindigkeit der Unterlage gesteuert. Bei der elektro statischen Methode erfolgt das Aufbringen mit Hilfe eines elektrostatischen Feldes. In diesem richten sich die Hartstoffpartikel entlang der Feldlinien des elektrostatischen Feldes aus und wandern entlang dieser Feldlinien zum Gegenpol. Diese Möglichkeit der Bewegung von Hartstoffteilchen im elektrostatischen Feld wird bei der Schleifmitteltechnologie in der Weise genutzt, dass die mit Vor- und Hauptstrich versehene Unterlage entlang der oberen Elektrode durch das elektrostatische Feld gefahren wird. Die beschichtete Seite der Unterlage ist dabei zur Gegenelektrode hingewandt. Die Hartstoffteilchen, die sich an der unteren Elektrode befinden, wandern im elektrostatischen Feld von unten nach oben zur Gegenelektrode und werden dort in dem Binderfilm der Unterlage verankert.
Die voranstehend beschriebenen Herstellungsmethoden sind aufwendig und führen nicht zu einem Verbundwerkstoff, der in einfacher Weise kostengünstig herstellbar ist.
Ein Knieschützer, insbesondere zur Unfallverhütung in Bergbaubetrieben ist aus der DE 25 13 002 A1 bekannt. Dieser vorbekannte Knieschützer besteht aus einem äußeren halbschalenförmigen Teil und einer im Inneren befindlichen Polsterschicht. Es handelt sich somit um ein Verbundelement. Der äußere halbschalenförmige Teil des Knieschützers ist zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Elemente gelenkig miteinander verbunden sind.
Ein weiterer Knieschützer ist aus der DE 297 20 897 U1 bekannt und besteht aus einem mittels Halteriemen am Knie festschnallbaren Knieschonerkörper, der innen mit einem der Form des Knies angepassten schalenförmigen Schaumstoffpolsterkörper und außen mit einer quer über die Außenseite verlaufenden Rutschbremse versehen ist, die aus einer dünnen Schicht aus hochverschleißfestem Material besteht. Als Schaumstoffpolsterkörper ist ein geschlossenzelliger, vernetzter Polyäthylenschaumstoff mit einer Rohdichte von 33 bis 60 kg/m³ vorgesehen.
EP 1 337 166 B1 offenbart eine Einrichtung zum Schutz vor Körperteilen vor eindringenden Gegenständen sowie Schutzoberbekleidung unter Verwendung einer solchen Schutzeinrichtung. Bei den hier offenbarten Schutzeinrichtungen handelt es sich um schuss- und stichsichere Westen, welche aus einem Verbundwerkstoffe bestehen, welcher mehrere Schichten aus besonders dichtem Aramidfasergewebe aufweist. Die dem Körper zugewandte äußere Schicht des Verbundwerkstoffes ist aus einem elastisch formbaren Schaumstoff gebildet.
DE 199 51 990 C1 offenbart einen Knöchelschutz, der aus einer bandförmigen Packung besteht, die im Längsquerschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und den Fußumfang im Mittelbereich im Wesentlichen überdeckend ausgebildet ist. Hierbei ist vorgesehen, dass zwischen dem Innenteil und dem Außenteil des Knöchelschutzes ein Schaumstoffpolster angeordnet ist, das so dimensioniert ist, dass es den gesamten Seitenfußbereich in Knöchelhöhe überdeckt. Das Schaumstoffpolster kann aus einem elastischen schwammartigen Material wie beispielsweise geschäumten Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyethylen oder Polyurethan bestehen.
Schließlich offenbart die DE 28 29 599 A1 einen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, bestehend aus einer äußeren, nicht entflammbaren Schicht und mindestens einer inneren, wärmedämmenden Schicht, wobei die äußere Schicht ein nicht entflammbares Textilgewebe ist, auf dessen Innenseite eine Mineralfaserschicht aufgebracht ist. Die innere Schicht besteht aus einer luftdurchlässigen Schaumstoffschicht, deren Poren mit Aktivkohlepartikeln besetzt sind.
Ausgehend von dem voranstehend dargestellten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung derart weiterzubilden, dass er in einfacher und kostengünstiger Weise herstellbar ist und darüber hinaus eine hohe Sicherheit gegen Durchdringung aufweist.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung sieht vor, dass die innere Schicht aus einer Folie besteht, die eine Shore-Härte (3s) von ≥ 70 und (15s) von ≥ 65 sowie eine Reißfestigkeit von ≥ 25 Mpa, insbesondere ≥ 33 Mpa aufweist und mit den beiden äußeren Schichten vollflächig verklebt ist, wobei die in Klammern gesetzte Angabe (3s, 15s) mit Bezug auf die Shore-Härte die Einwirkdauer der Kraft in Sekunden angibt.
Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff ist somit sandwichartig aufgebaut und besteht aus drei Schichten und zwei die innere Schicht jeweils mit einer äußeren Schicht verbindenden Kleberschichten. Durch die Ausgestaltung der inneren Schicht in Form einer Folie können die Schichten in einfacher Weise relativ zueinander angeordnet und beispielsweise unter hohem Druck miteinander verklebt werden. Die Herstellung des Verbundwerkstoffes kann in einem kontinuierlichen Prozess hergestellt werden, indem die drei Schichten von einer Bevorratungseinrichtung abgezogen und zusammengeführt und unter Zwischenlage jeweils einer Kleberschicht miteinander verbunden werden. Durch die vollflächige Verbindung der inneren Schicht mit den beiden äußeren Schichten wird der Vorteil erzielt, dass das Durchdringen eines spitzen Gegenstandes durch den Verbundwerkstoff wirksam durch Reibschluss im Bereich der inneren Schicht und der daran angrenzenden Kleberschichten begrenzt wird.
Ein weiterer Vorteil der Ausgestaltung der Erfindung mit einer inneren Schicht aus einer Folie besteht darin, dass die Folie ausreichend flexibel ist, so dass der Verbundwerkstoff in einfacher Weise an die Schutzbekleidung angepasst werden kann oder der Verbundwerkstoff in die entsprechende Form eines Protektors, beispielsweise eines Knieschützers, gebracht werden kann.
Mach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite, dem Körper abgewandte äußere Schicht aus einem elastisch verformbaren Schaumstoff besteht, der insbesondere mit dem Schaumstoff der ersten äußeren Schicht übereinstimmt. Durch die Ausgestaltung der ersten äußeren Schicht aus einem Schaumstoff wird eine hoher Tragekomfort einer aus dem Verbundwerkstoff gefertigten Schutzbekleidung erzielt. Die Ausgestaltung der zweiten, dem Körper abgewandten äußeren Schicht aus einem elastisch verformbaren Schaumstoff erhöht den Tragekomfort.
Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die innere Schicht aus zumindest einem thermoplastischen Elastomer des Styrols der allgemeine Formal [CH(C₆H₅)-CH₂]_n besteht. Polystyrol hat sich als Material für die Ausgestaltung der inneren Schicht als besonders geeignet erwiesen, da Polystyrol physiologisch unbedenklich ist. Polystyrol lässt sich in einfacher Weise formen, biegen und kleben.
Die Reißfestigkeit unterstützt die Stabilität der inneren Schicht derart, dass das Durchdringen von spitzen Gegenständen, wie beispielsweise Nägeln im Wesentlichen verhindert oder zumindest behindert wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen der inneren Schicht und den äußeren Schichten Kleberschichten eines Klebers auf Polychloropren-Basis angeordnet sind, der vorzugsweise eine Viskosität nach DIN 53479 von ≥ 3.500 mPa s aufweist. Ein derartiger Kleber eignet sich zur Verklebung von Gummi, Filz, Kunststoffen und Metallen auf Span-, Hartfaser- und Schichtstoffplatten und zeichnet sich durch eine gute Anfangshaftung aus. Darüber hinaus ist ein derartiger Kleber mit einer guten Wärmebeständigkeit bis 140° C und einer Kältebeständigkeit bis –25° C ausgezeichnet.
Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass zumindest die erste äußere Schicht aus einem geschlossenzelligen Zellgummi besteht. Als Zellgummi können sowohl Naturkautschuk als auch Neoprene verwendet werden. Beide Materialien sind durch ihren geschlossenzelligen Aufbau, ihre Druckfestigkeit und ihre Dehnbarkeit insbesondere für einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff geeignet, wobei es sich nach einem weiteren Merkmal der Erfindung als vorteilhaft erwiesen hat, ein Zellgummi mit einer Rohdichte zwischen 120 und 180 kg/m³ zu verwenden.
Eine ausreichende Durchdringungssicherheit wird bei einem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff dadurch erzielt, dass die innere Schicht eine Dicke von ≥ 500 μm, insbesondere ≥ 750 μm aufweist. Die beiden äußeren Schichten des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs weisen ein Dickenverhältnis von 1,1 zu 1 bis 3 zu 1, vorzugsweise von 2 zu 1 auf, wobei die erste äußere Schicht eine gegenüber der zweiten äußeren Schicht größere Dicke aufweist. Vorzugsweise hat die erste äußere Schicht eine Dicke von 12 mm und die zweite äußere Schicht eine Dicke von 6 mm.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die innere Schicht mehrlagig ausgebildet ist.
Vorzugsweise ist bei diesen Weiterbildung vorgesehen, dass die innere Schicht aus zumindest zwei Gewebelagen aus beispielsweise hoch dichtem Polyethylen besteht.
Alternativ kann die innere Schicht aus einem Gewebe bestehen, das aus hochdichtem Polyethylen ausgebildet ist. Dieses Gewebe weist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung Kettfäden und Schussfäden auf, wobei das Gewebe pro 10 cm Länge und/oder Breite 45 bis 60 Kettfäden und 35 bis 50 Schussfäden, insbesondere 55 Kettfäden und 45 Schussfäden aufweist.
Als besonders geeignet haben sich Kettfäden und/oder Schussfäden mit einer Garnstärke von 800 +/- 80 dtex erwiesen. Derartige Gewebe erreichen Reißfestig keiten von > 620 N/5cm im Bereich der Schussfäden und > 720 N/5cm im Bereich der Kettfäden bei einem Flächengewicht von 84 +/- 5 g/m². Das Gewebe weist eine Dehnung von > 22% in Richtung der Kettfäden und/oder der Schussfäden auf.
Schließlich ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass zumindest die zweite äußere Schicht eine der inneren Schicht abgewandte große Oberfläche mit Ausnehmungen aufweist, die insbesondere kerb- und/oder nutförmig und parallel zueinander ausgerichtet sind. Diese Ausnehmungen dienen der vereinfachten Verarbeitung des Verbundwerkstoffs, wenn hieraus beispielsweise Formelemente, wie Knieschützer geformt werden sollen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung vorteilhafter Ausführungsformen. In der Zeichnung zeigen:
1 einen Knieschützer in perspektivischer Ansicht, hergestellt aus einem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff;
2 einen vergrößert dargestellten Längsschnitt durch den Knieschützer gemäß 1 und
3 einen Längsschnitt durch den mit einem Nagel durchdringend beaufschlagten Knieschützer gemäß 1.
In 1 ist ein Knieschützer 1 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der Knieschützer 1 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet und besteht aus einem Verbundwerkstoff 2. Die für die Befestigung des Knieschützers 1 an einem Knie eines Trägers notwendigen Befestigungselemente, beispielsweise Gummibänder, sind bei dem Knieschützer 1 gemäß 1 nicht dargestellt. In der dargestellten Form eignet sich der Knieschützer 1 aber auch als Einlage in einer Tasche einer Schutzbekleidungshose.
Der Verbundwerkstoff 1 besteht aus einer ersten äußeren Schicht 3 aus einem elastisch verformbaren Schaumstoff, nämlich aus Zellgummi. Eine zweite äußere Schicht 4 ist außenseitig im Knieschützer 1 vorgesehen und weist eine große Oberfläche 5 auf, die konvex ausgebildet ist und die in Längsrichtung verlaufende, im Querschnitt V-förmige Kerben 6 hat. Zwischen der ersten äußeren Schicht 3 und der ebenfalls aus Zellgummi bestehenden zweiten äußeren Schicht 4, ist eine innere Schicht 7 angeordnet, die aus einer Folie mit einer Shore-Härte (3s) von ≥ 70 und (15s) von ≥ 65 aufweist. Demzufolge weist die innere Schicht 7 einen bestimmten Eindring- und Durchdring-Widerstand gegen einen Kegelstumpf auf, wobei eine Kugeldruckhärte als Quotient aus Prüfkraft und Oberfläche des Eindrucks einer Stahlkugel mit 5 mm Durchmesser nach 5 bzw. 15 Sekunden unter Last angegeben ist.
Die als Folie ausgebildete innere Schicht 7 besteht aus einem thermoplastischen Elastomer des Styrols, wobei die innere Schicht eine Reißfestigkeit von 33 Mpa aufweist.
In 2 ist zu erkennen, dass die innere Schicht 7 vollflächig über Kleberschichten 8 und 9 mit den beiden äußeren Schichten 3 und 4 verklebt ist. Die vollflächige Verklebung der inneren Schicht 7 mit den äußeren Schichten 3 und 4 hat den in 3 dargestellten Vorteil hinsichtlich der Durchdringungssicherheit des Verbundwerkstoffs 2.
In 3 ist ein Nagel 10 dargestellt, der mit seiner Nagelspitze 11 rechtwinklig auf die äußere Schicht 4 auftrifft und diese durchdringt. Im Bereich der inneren Schicht 7 durchdringt die sich konisch erweiternde Nagelspitze 11 die innere Schicht 7 und die beiden Kleberschichten 8 und 9 derart, dass sich sowohl die innere Schicht 7 als auch zumindest die zwischen der inneren Schicht 7 und der ersten äußeren Schicht 3 angeordnete Kleberschicht 9 an die Außenfläche der Nagelspitze 11 bzw. des Nagels 10 anlegen und dessen weiteres Vordringen in die erste äußere Schicht 3, welche dem Körper zugewandt ist, verhindern. Durch die Ausgestaltung der vollflächigen Verklebung der Kleberschichten 8, 9 mit der inneren Schicht 7 und durch das Material der inneren Schicht 7 wird eine hohe Reibung zwischen den Kleberschichten und der Nagelspitze 11 einerseits und der inneren Schicht 7 und der Nagelspitze 11 bzw. dem Nagel 10 andererseits erzielt. In überraschender Weise hat sich gezeigt, dass genau diese Anordnung von Kleberschichten und innerer Schicht 7 aus einer Folie mit der angegebenen Shore-Härte zu einem Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung führt, der das Eindringen eines Nagels oder dergleichen weitgehend verhindert. Der hierbei verwendete Kleber in den Kleberschichten 8, 9 basiert auf Polychloropren und weist eine Viskosität nach DIN 53479 von 3.500 mPa s auf.

Claims

Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung, insbesondere für gegen Durchdringung gesicherte Protektoren, vorzugsweise in Form einer in einem Kleidungsstück anzuordnenden Platte oder in an einen menschlichen Körper angepasster Form, bestehend aus zumindest zwei äußeren Schichten und einer inneren Schicht aus einer Folie, wobei zumindest die erste, dem Körper zugewandte äußere Schicht aus einem elastisch verformbaren Schaumstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) vollflächig mit den beiden äußeren Schichten (3, 4) verklebt ist und eine Shore-Härte (3s) von ≥ 70 und (15s) von ≥ 65 sowie eine Reißfestigkeit von ≥ 25 Mpa, insbesondere ≥ 33 Mpa aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite, dem Körper abgewandte äußere Schicht (4) aus einem elastisch verformbaren Schaumstoff besteht, der insbesondere mit dem Schaumstoff der ersten äußeren Schicht (3) übereinstimmt.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) aus zumindest einem thermoplastischen Elastomer des Styrols der allgemeinen Formel [CH(C₆H₅)-CH₂]_n besteht.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der inneren Schicht (7) und den äußeren Schichten (3, 4) Kleberschichten (8, 9) eines Klebers auf Polychloropren-Basis angeordnet sind, der vorzugsweise eine Viskosität nach DIN 53479 von ≥ 3.500 mqPa s aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste äußere Schicht (3) aus einem geschlossenzelligen Zellgummi besteht.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zellgummi eine Rohdichte zwischen 120 und 180 kg/m³ aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) eine Dicke von ≥ 500 μm, insbesondere ≥ 750 μm aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden äußeren Schichten (3, 4) ein Dickenverhältnis von 1,1 zu 1 bis 3 zu 1, vorzugsweise von 2 zu 1 aufweisen und die erste äußere Schicht (3) eine gegenüber der zweiten äußeren Schicht (4) größere Dicke aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste äußere Schicht (3) eine Dicke von 12 mm und die zweite äußere Schicht (4) eine Dicke von 6 mm aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die zweite äußere Schicht (4) eine der inneren Schicht (7) abgewandte große Oberfläche (5) mit Ausnehmungen (6) aufweist, die insbesondere kerb- und/oder nutförmig und parallel zueinander ausgerichtet sind.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) mehrlagig ausgebildet ist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) aus zumindest zwei Gewebelagen aus beispielsweise hoch dichtem Polyethylen besteht.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht (7) aus einem Gewebe besteht, das aus hochdichtem Polyethylen ausgebildet ist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe aus Kettfäden und Schussfäden ausgebildet ist, wobei das Gewebe pro 10 cm Länge und/oder Breite 45 bis 60 Kettfäden und 35 bis 50 Schussfäden, insbesondere 55 Kettfäden und 45 Schussfäden aufweist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden und/oder die Schussfäden eine Garnstärke von 800 +/- 80 dtex aufweisen.