EP3669684A1 - Körperschutzvorrichtung für sportler, insbesondere schienbeinschützer - Google Patents

Körperschutzvorrichtung für sportler, insbesondere schienbeinschützer Download PDF

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EP3669684A1
EP3669684A1 EP19216585.0A EP19216585A EP3669684A1 EP 3669684 A1 EP3669684 A1 EP 3669684A1 EP 19216585 A EP19216585 A EP 19216585A EP 3669684 A1 EP3669684 A1 EP 3669684A1
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Körperschutzvorrichtung für Sportler, insbesondere Schienbeinschützer, dadurch gekennzeichnet, dassdie vom Körper abgewandte Seite der Körperschutzvorrichtung zumindest teilweise eine Oberfläche aufweist, welche eine Vielzahl an Vorsprüngen (13) enthält, deren Mantelbeziehungsweise Seitenflächen zumindest teilweise annähernd rechtwinklig zur umliegenden Oberfläche ausgerichtet sind und die in ihrer Größe darauf abgestimmt sind, in ein Textil, insbesondere in Zwischenräume zwischen Garnen (14) beziehungsweise in die Maschen des Textils von üblicherweise über der Körperschutzvorrichtung getragenen Bekleidungsstücken einzudringen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Körperschutzvorrichtung für Sportler, insbesondere Schienbeinschützer.
  • In bewegungsintensiven Sportarten, in denen wegen der Gefahr von physischer Einwirkung in Form von Stößen, Tritten oder Schlägen Körperschützer, insbesondere Schienbeinschützer, verwendet werden, ist die Sicherheit gegen Verrutschen derselben problematisch.
  • Es versteht sich, dass zur Vermeidung von Verletzungen besonders gefährdete Bereiche vor den eingeleiteten Kräften geschützt werden sollen. Protektoren sind für eine optimale Funktionalität in ihrer ergonomischen Gestaltung und den Abmessungen den ihnen zugedachten, besonders gefährdeten Körperbereichen angepasst. Um sowohl die optimale Schutzwirkung als auch den Tragekomfort für den Anwender über die gesamte Dauer der Sporteinheit zu gewährleisten, ist ein Verrutschen der Protektoren beim Ausüben des Sports zu vermeiden.
  • Bekannte Schienbeinschützer umfassen typischerweise ein oder mehrere starre Kunststoffschilder, an deren dem Körper zugewandten Seite ein dämpfendes Material angeordnet ist. Auch formflexible Protektoren sind bekannt. Diese Protektoren werden typischerweise mit Befestigungsbändern nach dem Haken- und Flauschbandprinzip (Klett) oder mit Hilfe von Kompressionsstutzen am Schienbein fixiert. Diese Befestigungen bieten bei einem üblichen sportlichen Einsatz allerdings keine ausreichende Sicherheit gegen Verrutschen, sodass viele Sportler zusätzliche Befestigungskonstruktionen wie beispielweise Klebeband oder zusätzliche Haken- und Flauschbänder einsetzen. Diese Maßnahmen gehen jedoch mit zusätzlichem Aufwand sowie Kosten einher, darüber hinaus werden der Tragekomfort und die Bewegungsfreiheit des Sportlers eingeschränkt. Im Ergebnis verzichten viele Sportler auf den Schutz durch Protektoren und nehmen anstatt dessen die Gefahr von Verletzungen in Kauf.
  • Dieses Problem zeigt sich auch in anderen Sportarten, beispielsweise im Hockey, Inlineskate-, Ski-/ Snowboard, Mountainbike- und BMX-Bereich. Auch hier verzichten viele Sportler lieber auf angemessene Schutzausrüstung um die Nachteile im Anlegen und Ausüben des Sports nicht hinnehmen zu müssen.
  • Um dem Verrutschen entgegen zu wirken, ist nach dem Stand der Technik die Verwendung eines rutschhemmenden Dämpfungsmaterials oder einer entsprechenden Beschichtung desselben an der dem Körper zugewandten Fläche des Schützers üblich. Bei auftretender Feuchtigkeit durch Regen oder Schweiß verlieren diese Materialien aber gemeinhin einen Teil ihrer Wirksamkeit. Sehr rutschhemmende Materialien werden von vielen Spielern in direktem Hautkontakt ebenso als unangenehm empfunden.
  • An der dem Körper abgewandten Fläche des Schienbeinschützers ist die Anbringung von kegelförmigen Vorsprüngen bekannt. Je nach Form und Größe können die Spitzen der Vorsprünge teilweise in das Textil der Stutzen eindringen und können so dem Verrutschen entgegenwirken. Die Verkettung der Komponenten geschieht dabei durch die Erhöhung des Reibungswiderstands, das heißt, die Kräfte werden durch eine erhöhte Reibung vom Schienbeinschützer auf die darüber angeordnete Stutze übertragen. So beschreibt US 2018/0339217 A1 einen Schienbeinschutz, welcher eine Schutzhülle mit einer konvexen Außenfläche und einer konkaven Innenfläche umfasst. Ein Dämpfungselement, das an der Innenfläche anliegt, und einer Polymerstruktur, die auf der Außenfläche vorgesehen ist, sollen die Bewegung eines überlagerten Textils relativ zur Schutzhülle verhindern. Die polymere Textur enthält eine Vielzahl von Vorsprüngen, die sich jeweils von der Außenfläche um einen maximalen Abstand von etwa 1 mm bis etwa 5 mm erstrecken und die jeweils eine auf der Shore A-Skala gemessene Härte von etwa 20 A bis etwa 60 A aufweisen. Die Vorsprünge sind konisch oder pyramidenförmig.
  • Obwohl damit eine gewisse Verbesserung des Rutschverhaltens erzielt werden kann, können diese Maßnahmen das Problem dennoch nicht gänzlich lösen. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Schubkräfte, die im praktischen Einsatz zwischen dem Schienbeinschützer und dem Textilteil entstehen, in einem spitzen Winkel auf die Mantelflächen der kegelförmigen Vorsprünge wirken, sodass das Textil bei ausreichender Schubkraft über die Mantelflächen gleitet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das Anlegen und Ausrichten dieser Schienbeinschützer durch den erhöhten Reibungswiderstand erschwert wird.
  • Aus der französischen Patentveröffentlichung FR 2927772 ist eine Sportsocke bekannt, die an der Innenseite mit Kratzteilen (Haken und Ösen, Klett) versehen ist. Ein Schienbeinpolster ist an seiner Außenseite mit komplementären Elementen versehen, sodass die Socke und der Schienbeinschützer lösbar aneinander befestigt werden können.
  • Die Veröffentlichung WO 2013/124679 A1 sieht Befestigungsmittel oder Taschen in der Innenseite von Strümpfen vor, mit Hilfe derer Schutzpolster in vorbestimmten Bereichen befestigt werden können. Aus DE 202016101863 U1 (Gebrauchsmuster) ist ein Schienbeinschützer mit zumindest einer Fixierfläche auf einem Textilmaterial, das die konvexe Seite des Schienbeinschützers darstellt, bekannt, mit dem der Schienbeinschützer an einem textilen Kleidungsstück befestigt werden kann.
  • Diese Lösungen weisen den Nachteil auf, dass das Anlegen und Ausrichten der Schützer durch die Haftung an der Socke erschwert wird. Auch können die Körperschützer ausschließlich mit entsprechenden Socken genutzt werden. Eingenähte Taschen erzielen in der Praxis nicht die gewünschte Rutschfestigkeit.
  • WO 2016/102824 A1 beschreibt einen textilen Vorderfußschutz, bei dem Befestigungsstreifen aus Silikongel die Reibung in einer Socke verhindern.
  • DE 1945360 A offenbart einen Schienbeinschützer aus einem Hohlschild, der rückseitig ein Polster aus gummielastischem Werkstoff aufweist und der Rundung des Beines seines Trägers anpassbar ist. Der Hohlschild des Schienbeinschützers weist vorderseitig längs verlaufende, in Abstand voneinander angeordnete Rillen auf, wodurch der Schienbeinschützer in Längsrichtung flexibel wird.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Körperschutzvorrichtung, insbesondere einen Schienbeinschützer, bereitzustellen, der die genannten Nachteile des Standes der Technik überwindet und insbesondere eine höhere Sicherheit gegen Verrutschen beim sportlichen Einsatz und einen höheren Komfort beim Anlegen und Tragen bietet.
  • Die vorliegende Erfindung löst dieses Problem durch einen Körperschützer, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Körper abgewandte Oberfläche der Körperschutzvorrichtung oder Teile dieser Oberfläche eine Vielzahl geordneter oder ungeordneter Vorsprünge beliebiger Härte enthält, deren Mantel- beziehungsweise Seitenflächen zumindest teilweise annähernd rechtwinklig zu der umliegenden Oberfläche ausgeformt sind und die in Ihrer Größe darauf abgestimmt sind, in das Textil, insbesondere in die Zwischenräume zwischen den Garnen beziehungsweise in deren Maschen, von üblicherweise über der Körperschutzvorrichtung getragener Bekleidung, im Falle des Schienbeinschützers für Fußballer also Stutzen oder Kompressionsstutzen, einzudringen und somit eine formschlüssige Verkettung der Vorsprünge mit dem Textil zu ermöglichen. Der Formschluss kommt zustande, indem das Garn an der annähernd rechtwinklig zur umliegenden Oberfläche angeordneten Seitenfläche eines Vorsprungs anliegt und ein Gleiten über den Vorsprung annähernd unmöglich wird.
  • Die erfindungsgemäße Oberfläche enthält vorzugsweise Vorsprünge von vergleichsweise geringer Breite bzw. geringem Durchmesser von 0,02 bis 0,8mm, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,4mm. Dies ermöglicht im Vergleich zu herkömmlichen kegelförmigen Noppen eine größere Zahl von Vorsprüngen auf derselben Fläche und entsprechend eine größere Zahl von Verkettungen der Komponenten.
  • In einer besonders bevorzugten Variante werden die erfindungsgemäßen Vorsprünge auf einem starren und der Körperform angepassten Schild angewendet, welche an einer dem Körper zugewandten Seite vorzugsweise ein dämpfendes Material aufweist. Es ist jedoch auch denkbar, ein formflexibles Schlagschutzelement mit den erfindungsgemäßen Vorsprüngen auszurüsten, indem diese beispielsweise durch Verkleben, Anformen, Spritzgießen oder Press-Spritzen an demselben verankert werden.
  • Sofern es sich bei der dem Körper abgewandten Oberfläche um ein starres Schild, vorzugsweise aus Kunststoff handelt, können die Vorsprünge in einer bevorzugten Ausführungsform durch eine spezielle Beschichtung, beispielsweise einem PUR- oder Acryllack, dem eine Vielzahl Körner entsprechender Größe beigemischt wurden, auf die Oberfläche oder Teile der Oberfläche des Schützers aufgebracht werden.
  • In einer besonders bevorzugten Variante werden die Vorsprünge in der Fertigung des starren Schildes durch ein Spritzgießverfahren direkt eingebracht, beispielsweise indem die entsprechenden Spritzgussformen für das Schild komplementäre Vertiefungen aufweisen.
  • In einer möglichen Ausführungsform ist die Oberfläche bekanntem Schleif-/ Sandpapier nachempfunden, wobei sich auf der Oberfläche eine Vielzahl ungeordneter Körner beliebiger Dichte der oben genannten Größe befinden. Die Größe der Vorsprünge entspricht bei der Körnungsgröße nach DIN ISO 6344 bzw. CAMI den Werten von etwa 1300 - 30 (bei 0,02 bis 0,8mm), bevorzugt 250 - 60 (bei 0,1 bis 0,4mm). Es ist jedoch vorteilhaft, die Körner mit einer angemessen dicken Lackbeschichtung zu versehen, da sich ansonsten die Garne des Textils an den Hinterschneidungen der Körner verfangen können, sodass das Textil nur schwierig unbeschadet vom Schützer zu entfernen ist.
  • Es ist auch denkbar, das entsprechende Bekleidungsstück, im Falle des Fußballers also die Stutzen oder Kompressionsstutzen, ganz oder teilweise aus einem weichen und flexiblen Kunststoff, geschäumten Material oder einem Elastomer herzustellen oder zu beschichten.
  • Durch die ausgesprochen effiziente Verkettung der Komponenten wird das Anlegen der Schützer durch diese Erfindung erschwert, denn das übliche Hochziehen der Stutzen über den Schienbeinschützer ist bei dieser Oberfläche nicht oder nur sehr erschwert möglich. Um dieses Problem zu lösen, kann eine Anziehhilfe genutzt werden, bestehend aus einer flexiblen Deckplatte, an deren unteren Ende eine wesentlich biegsamere Innenmatte, vorzugsweise ein beschichtetes Textilmaterial, angebracht ist. Die Anziehhilfe ist nicht Gegenstand dieser Erfindung, soll aber zur Ergänzung hier erläutert werden. Das Deckelement kann eine Griffeinrichtung enthalten. Der Schienbeinschützer wird auf der Innenmatte, die auf der Deckplatte aufliegt, platziert, sodass die Deckplatte die mit Vorsprüngen besetzte Oberfläche des Schienbeinschützers vollständig oder zumindest zum größten Teil bedeckt. Mit dieser Abdeckung kann der Schienbeinschützer nun komfortabel unter die Stutze geschoben werden bzw. die Stutze kann problemlos über den Schienbeinschützer gezogen werden. Nach dem Anlegen kann der Schienbeinschützer noch optimal ausgerichtet werden. Anschließend kann die Anziehhilfe an der Deckplatte aus der Stutze gezogen werden. Die Deckplatte kann dazu eine Griffeinrichtung aufweisen. Die Innenmatte wird dabei über die Oberfläche nachgezogen. So wird ein direkter Kontakt der Deckplatte mit den Vorsprüngen auf der Oberfläche des Schienbeinschützers verhindert und die Deckplatte/ die Anziehhilfe vor Abrieb geschützt.
  • Ausführungsbeispiele
  • Im Folgenden werden Aspekte der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren genauer erläutert. Diese Figuren zeigen:
    • Fig. 1: Eine schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung
    • Fig. 2 : Eine schematische Schnittansicht eines weiteren, gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung
    • Fig. 3 : Eine Anziehhilfe in perspektivischer Darstellung
    • Fig. 4 : In perspektivischer Darstellung - Szene des Anlegeverfahrens mit der Anziehhilfe aus Fig. 3
  • Im Folgenden werden gegenwärtig bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand eines Schienbeinschützers sowie einer Anziehhilfe zum komfortableren Anlegen desselben für einen Fußballer näher erläutert. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung für eine Vielzahl anderer Körperschützer für Sportler eingesetzt werden kann, beispielsweise in Körperschützern für Hockeyspieler, in Ellenbogen-, Knie- und Beinprotektoren für Inlineskate-, Ski- und Snowboardfahrer sowie in Protektoren im Mountainbike- und BMX-Bereich.
  • Auch wird in den folgenden Ausführungsbeispielen von einem Schienbeinschützer ausgegangen, der aus einer oder mehreren starren und der Körperform angepassten Schilder besteht, welche an einer dem Körper zugewandten Seite ein dämpfendes Material aufweisen. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung auch bei formflexiblen Körperschützern Anwendung finden kann, die beispielsweise aus kaschiertem oder nicht kaschiertem Schaummaterial oder aus so genanntem 3D-Gewebe bestehen. Bei 3D-Gewebe handelt es sich um ein Gewirk aus einer Vielzahl an Kunststofffasern, die zwischen zwei Geweben angeordnet sind und sich im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der beiden Gewebe erstreckt.
  • Fig. 1 erläutert schematisch den prinzipiellen Aufbau und die Funktionsweise in einem ersten Ausführungsbeispiel. Auf einem starren Schild 11, vorzugsweise aus Kunststoff, befindet sich eine Vielzahl an Vorsprüngen 13. Die Vorsprünge 13 sind dabei derart ausgeformt, dass ihre Mantelflächen zumindest teilweise annähernd rechtwinklig zu den auftretenden Schubkräften ausgerichtet sind. Der Durchmesser der Vorsprünge 13 ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass sie in das Textil, insbesondere in die Zwischenräume zwischen den Garnen 14 bzw. in deren Maschen, von üblicherweise über der Körperschutzvorrichtung getragenen Stutzen oder Kompressionsstutzen eindringen können und somit eine formschlüssige Verkettung der Vorsprünge 13 mit dem Textil ermöglichen. Die Höhe der Vorsprünge 13 ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass die Vorsprünge 13 nicht wesentlich durch das Textil hindurch stechen, um eine Gefährdung der Gegenspieler zu verhindern.
  • Um die gewünschte Sicherheit gegen Verrutschen zu erzielen sind die Vorsprünge 13 aus einem hinreichend harten Material gefertigt und in ausreichender Zahl auf der Oberfläche vorhanden. Das genaue Maß der Härte sowie die Anzahl der Vorsprünge 13 hängt von den erwarteten Schubbelastungen sowie dem verwendeten Textil, insbesondere deren Dicke und Grobheit, der darüberliegenden Stutze ab. Denkbar ist auch eine gewisse Verformbarkeit der Vorsprünge 13, um eine Gefährdung der Gegenspieler auszuschließen.
  • Da die Vorsprünge 13 nicht fest mit den Garnen 14 verbunden sind, sondern nur formschlüssig in Ihnen liegen, ist ein wesentlich leichteres Lösen des Textils beim Entkleiden möglich. So kann die Stutze bzw. Kompressionsstutze im Vergleich zu fest verbundenen Lösungen, die beispielsweise auf Klettverbindungen beruhen, leichter und dünner gestaltet werden. Zu beachten ist dabei, dass die Höhe der Vorsprünge 13 nicht zu groß gewählt werden darf, um das Entkleiden der Stutze nicht zu erschweren.
  • Die Vorsprünge 13 können mit geeigneten Verfahren entweder direkt bei der Fertigung des starren Schildes 11 bedacht werden, insbesondere indem sie in einer entsprechenden Spritzgussform enthalten sind. Es ist auch möglich, sie beispielsweise durch Press-Spritzen, Schweißen, Kleben, Spritzgießen oder ähnliche Verfahren anzubringen. Als Material empfehlen sich insbesondere Kunststoffe wie beispielsweise thermoplastisches Polyurethan oder Polyolefine, z.B. Acryl-Butadien-Styrol (ABS).
  • Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist die Formgebung der Vorsprünge 23 unsymmetrisch gestaltet, Ihre Mantel- bzw. Seitenflächen sind jedoch zumindest teilweise annähernd rechtwinklig zu den auftretenden Schubkräften bzw. der umliegenden Oberfläche des starren Schildes 11 ausgerichtet. Diese ungeordnete Anordnung und Gestaltung der Vorsprünge 23 hat den Vorteil, dass die Verkettung der Komponenten Stutzen-Schienbeinschützer relativ unabhängig von den Maschenreihen der Stutzen erfolgen kann, sodass eine freie Platzierung des Schienbeinschützers unter der Stutze möglich ist.
  • Derart gestaltete Vorsprünge 23 lassen sich ergänzend zu den zu Fig. 1 genannten Herstellungsverfahren ebenso durch eine nachträgliche Oberflächenbeschichtung erzielen. Dazu werden einem Lack, beispielsweise auf PUR oder Acrylbasis, feine Körner beigemischt, die beispielsweise aus Glasschrot, Glasbubbles, Kunststoffen wie Acryl, Mineralien oder keramischen Werkstoffen bestehen können, und der auf das starre Schild 11 mit den üblichen Verfahren aufgebracht wird. Dieser "Standlack" ähnelt in der Oberfläche bekanntem Schleifpapier, weist im Gegensatz dazu aber kaum Hinterschneidungen der Vorsprünge 23 auf, sodass sich beim Abziehen der Stutze die Garne 14 nicht an den Vorsprüngen 23 verhaken und so das Textil der Stutze beim Entkleiden nicht beschädigt wird.
  • Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Anziehhilfe 30 in einer möglichen Ausführungsform. Fig. 4 erklärt in Schnittansicht das Anlegeverfahren mit der Ausführungsform der Anziehhilfe 30 aus Fig. 3 .
  • Die Anziehhilfe 30 wird vor dem Anlegen des Schienbeinschützers 41 auf dessen mit Vorsprüngen 13, 23 besetzter Oberfläche platziert. Sie verbleibt dort bis der Schienbeinschützer 41 und die Stutze 42 angelegt und ausgerichtet sind. So wird durch die Anziehhilfe 30 der Kontakt der Stutze 42 mit den Vorsprüngen 13, 23 des Schienbeinschützers 41 verhindert, sodass das Anlegen erleichtert wird. Die flexible Deckplatte 31 ist mit einer Griffeinrichtung 33 versehen, an der die Anziehhilfe 30 unter der Stutze 42 herausgezogen werden kann. Im unteren Bereich der Deckplatte 31 ist eine wesentlich flexiblere Innenmatte 32 angebracht, die beispielsweise aus einem beschichteten oder unbeschichteten Textil, einem flexiblen Kunststoff, Textil, Elastomer oder ähnlichem besteht. Die Verbindung 34 kann beispielsweise durch Nähen, Schweißen oder Kleben hergestellt sein. Diese Innenmatte 32 wird der Deckplatte 31 nachgezogen und verhindert das Reiben der Deckplatte 31 an den Vorsprüngen 13, 23. So ist zum einen ein wesentlich geringerer Kraftaufwand zum Entfernen der Anziehhilfe 30 nötig, außerdem wird Verschleiß und Abrieb an der Deckplatte 31 und an den Vorsprüngen 13, 23 verhindert.
  • Bezugszeichen
  • 11
    Starres Schild
    12
    dämpfendes Polstermaterial
    13
    Vorsprünge
    23
    Vorsprünge
    14
    Garne der über dem Schützer getragenen Stutze
    30
    Anziehhilfe
    31
    Flexible Deckplatte
    32
    Innenmatte
    33
    Griffeinrichtung
    34
    Verbindung der flexiblen Deckplatte mit der Matte
    41
    Schienbeinschützer
    42
    Stutze/ Strumpf

Claims (6)

  1. Körperschutzvorrichtung für Sportler, insbesondere Schienbeinschützer, wobei die vom Körper abgewandte Seite der Körperschutzvorrichtung zumindest teilweise eine Oberfläche aufweist, welche eine Vielzahl an Vorsprüngen (13, 23) enthält, die in ihrer Größe darauf abgestimmt sind, in ein Textil, insbesondere in Zwischenräume zwischen Garnen (14) oder in Maschen des Textils von üblicherweise über der Körperschutzvorrichtung getragenen Bekleidungsstücken einzudringen, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Vorsprünge (13, 23) Mantel- oder Seitenflächen aufweisen, welche zumindest teilweise annähernd rechtwinklig zur umliegenden Oberfläche ausgerichtet sind und dass
    die Vorsprünge (13, 23) eine Breite oder einen Durchmesser von 0,02 bis 0,8mm, bevorzugt 0,1 bis 0,4mm aufweisen, wobei die Größe der Vorsprünge (13, 23) einer Körnungsgröße mit den Werten von 1300 - 30, bevorzugt 250 - 60 entspricht.
  2. Körperschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Körperschutzvorrichtung aus einem oder mehreren starren und der Körperform angepassten Schildern (11) besteht, an derer dem Körper zugewandten Seite ein dämpfendes Material angeordnet ist.
  3. Körperschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Vorsprünge (13, 23) in die Fertigung des harten Schildes (11) integriert ist.
  4. Körperschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Vorsprünge (13) nachträglich auf das harte Schild (11) aufgebracht werden.
  5. Körperschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Vorsprünge (23) durch eine nachträgliche Beschichtung auf die Oberfläche oder Teile der Oberfläche des Schlagschutzelements aufgebracht werden.
  6. Körperschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Körperschutzvorrichtung formflexible Eigenschaften aufweist.
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