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Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Schärfen von Rotationsmessern, welche zum maschinellen Zerteilen von Schneidgut, insbesondere von Lebensmitteln verwendet werden und in Form von Kreismessern, Kuttermessern oder Sichelmessern ausgebildet sind, gemäß den unabhängigen Ansprüchen 1 und 8.
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Ferner ist aus der
DE 31 47 047 A1 eine Vorrichtung zum Herstellen und/oder Nachschleifen von Profilmessern bekannt, die auf einem verschiebbaren Werkzeugträger über ein Kopierglied und diesem zugeordneter Schablone ein automatisches Schleifen gestattet. Eine Schleifmaschine mit einer Steuervorrichtung zum Balligschleifen von Messern unter Verwendung von gesteuerten Bewegungskomponenten auf einer rotierenden Schleifscheibe, wobei mittels eines Hubarmes während des Schleifens das Messer auf der Schleiffläche abgewälzt wird und durch unterschiedliche Schleifzonen ein Balligschleifen der Messerschneiden ermöglicht werden soll, ist mit der
DE 36 17 523 A1 bekannt geworden.
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Die Einstellung des Schneidwinkels erfolgt dabei über handbetätigbare Wahlschalter, die einen Stellmotor zur Betätigung des Hubarmes steuern. Die Glättung der Schleifzonenränder und der Schneidenoberfläche erfolgt durch maschinelles Hin- und Herbewegen des Werkzeuges über einen Handhebel.
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Diese so bekannten Vorrichtungen zum halb- oder vollautomatischen Schleifen von Messern gestatten jeweils nur das Schleifen einer bestimmten Messerform und versagen bei dem Erfordernis, Messer mit einem umlaufend veränderlichen Radius, nämlich Kuttermesser, qualitätsgerecht zu schleifen.
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Eine Vorrichtung zum Schleifen von Messern mit gebogener Schneide, hier Kuttermessern, wurde mit der
DE 201 00 854 U1 bekannt, bei der das Messer während des Schleifens auf einem Kopierwerkzeug montiert ist, bei dem das Kopierwerkzeug die äußere Kontur des Messers besitzt, an welcher die Messerschneide verläuft und bei der die Schleifwerkzeuge in einer festen Position montiert sind. Das Kopierwerkzeug ist verstellbar gelagert und kann tangential zur zu bearbeitenden Messerschneide verschoben werden und in einer Richtung, die im Verhältnis zu der tangentialen Richtung schräg ist.
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In Weiterentwicklung derartiger Vorrichtungen und Maschinen der beschriebenen Gattung wird mit der
EP 1 145 800 A1 eine Vorrichtung zum Schleifen von Messern vorgeschlagen, die zum Schleifen von Kuttermessern oder Sichelmessern verwendet wird und so ausgebildet ist, dass ein genaues Anfahren des Schleifwerkzeuges an das zu schleifende Messer und insbesondere eine automatische Steuerung dieses Vorganges möglich wird. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass ein Sensor zur Erfassung der Berührung des Schleifwerkzeuges mit dem zu schleifenden Messer vorgesehen ist, um die Schleifposition des Schleifwerkzeuges zu in der Maschine befestigten Messern einstellen zu können.
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Nachteilig bei diesen bekannten Maschinen und Vorrichtungen ist, dass die einmal vor Beginn des Schleif- oder Schärfvorganges eingestellten Positionen des jeweiligen Schleifwerkzeuges zum zu bearbeitenden Messer während des Schleif- oder Schärfvorganges in unveränderter Position verbleiben, ein Nachregeln während des Schleifvorganges nicht möglich ist, was die Wirtschaftlichkeit dieser Maschinen negativ beeinflusst und auch deren Anwendungsbereiche wesentlich einschränkt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Maschine zum Schärfen und Abziehen von Rotationsmessern in Form von Kreismessern, Kuttermessern und Sichelmessern, die in ihren Schneidenflächen mit unterschiedlich großen und veränderlichen Schneidenwinkeln ausgebildet sind und zum maschinellen Zerteilen von Schneidgut, insbesondere von Lebensmitteln wie Wurst, Fleisch, Schinken, Käse oder dergleichen verwendet werden, zu entwickeln, mit der ein qualitätsgerechtes Schärfen und Abziehen von Rotationsmessern erzielt wird, dies bei weitgehender Beseitigung der Nachteile der bekannten Lösungen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 und mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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In Erkenntnis dessen, dass beim Einsatz von Rotationsmessern in Form von Kreismessern, Kuttermessern oder Sichelmessern besonders zum maschinellen Zerteilen von Lebensmitteln, speziell zum Scheibenschneiden von Lebensmitteln, die Schneidqualität und die Produktqualität der geschnittenen Lebensmittelscheiben wesentlich erhöht werden, wenn ihre Schneidenbereiche besonders herausgebildet sind, indem die umfänglich umlaufenden Schneidenflächen eines jeden Rotationsmessers mit schneidenwinkelveränderlicher Größe ausgebildet sind, somit die jeweiligen Schneidenflächen, wiederum bezogen auf deren umfänglichen Umlauf, wellenförmig verlaufende Oberflächenstrukturen besitzen, wurde zum Schärfen und Abziehen dieser Rotationsmesser eine Maschine geschaffen, mit der Rotationsmesser der beschriebenen Gattung in unterschiedlicher Größe und Ausführung nachgeschliffen und abgezogen werden können.
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Die erfindungsgemäße Maschine gemäß Anspruch 1 zeichnet sich durch eine in sich geschlossene Baueinheit aus, welche aus einem auf einem Gestell befestigten Maschinengehäuse besteht, in dem die funktionswesentlichen Baugruppen einschließlich der Schalt- und Steuereinrichtungen integriert sind.
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So sind in dem Maschinengehäuse die Messeraufnahme für die zu bearbeitenden Rotationsmesser und eine Funktionseinheit angeordnet, die beide im funktionellen Zusammenhang stehen.
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Die Messeraufnahme der Maschine ist mit einer sensorisch arbeitenden Antriebseinheit gekoppelt und so ausgebildet, dass durch den Einsatz von Adaptern Rotationsmesser unterschiedlicher Art und mit unterschiedlich ausgebildeten Aufnahmeöffnungen in der Messeraufnahme der Maschine eingesetzt werden können.
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Die im Maschinengehäuse gleichfalls vorgesehene Funktionseinheit stellt die Schärf- und Abzieheinheit dar, welche über vorgesehene Linearachsen in x-y-Achse innerhalb des Maschinengehäuses und somit zum zu bearbeitenden Messer positioniert werden kann. In der Funktionseinheit sind die für den Schärf- und Abzieh-Vorgang notwendigen Schleif- und Abzieh-Scheiben gelagert, gleichfalls eine berührend wirksame Abtastrolle. Dabei ist erfindungswesentlich, dass die Anordnung und Positionierung der Funktionseinheit zum jeweiligen Rotationsmesser während des Schärf- und Abziehvorganges so positioniert ist, dass im Schleifpunkt der Maschine oder auch Nullpunkt bezeichnet, das jeweilige Rotationsmesser und die Schleifscheibe sowie die Abziehscheibe der Funktionseinheit zusammentreffen, somit eine punktuelle Abstützung des Rotationsmessers im Schleifpunkt gegeben ist. Ein damit im Zusammenhang stehender inhärenter Vorteil ist, dass dadurch auf eine Konturschablone beim Schleifen oder Schärfen oder Abziehen verzichtet werden kann.
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Die Grundausführung der Maschine ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit mit Schleifscheibe, Abziehscheibe und Abtastrolle so gelagert und konzipiert ist, dass deren Schleifscheibe in geschleppter Form gelagert und somit nicht angetrieben ist, sondern deren Umlauf und somit „Antrieb“ über den Kontakt und dem funktionellen Zusammenhang mit dem angetriebenen und umlaufenden Rotationsmesser erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist es jedoch möglich, die Schleifscheibe der Funktionseinheit anzutreiben, gleichfalls mittels eines sensorischen Antriebes.
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Diese Ausführungsvariante der angetriebenen Schleifscheibe der Funktionseinheit lässt neben dem Schärfen und Abziehen auch ein Schleifen und somit auch ein Verändern des Schneidwinkels am jeweils zu bearbeitenden Rotationsmesser zu.
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Gemeinsames Merkmal der Schleifmaschine, ob bei Ausführung der Schleifscheibe der Funktionseinheit in geschleppter oder angetriebener Art, ist der außerordentlich kurze Kraftlinienverlauf zwischen dem Schleifgut, d.h. den zu bearbeitenden Rotationsmessern und dem Schleifkopf der Funktionseinheit, der aus der Schleifscheibe, der Abziehscheibe und Abtastrolle besteht, wodurch negative Einflüsse wie Verformungen oder Schwingungen der Maschine selbst oder hervorgerufen durch Schleifkräfte bei der Messerbearbeitung vermieden werden.
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Da der virtuelle Drehpunkt für die Schleifspindel in der Schneidspitze des jeweiligen Rotationsmessers liegt, ist eine starre Anordnung gegeben, die die Qualität des Schliffbildes verbessert, dies sowohl bei geschleppter oder auch angetriebener Schleifscheibe der Funktionseinheit.
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Infolge der Verstellbarkeit der Funktionseinheit in x- und y-Achse wird gesichert, dass zum einen die Funktionseinheit mit ihren Arbeitsmitteln zum Schneidenwinkel des zu bearbeitenden Rotationsmessers präzise zustellbar ist, wodurch gleichfalls gesichert wird, dass auch tangential geschliffen werden kann.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Maschine in einer Handbetrieb-Version oder Automatikversion ausgeführt werden kann. Bei der Handbetrieb-Version werden die Linearachsen sowohl für die x- als auch für die y-Achse im Handbetrieb mit einem Stellantrieb justiert. Die Automatikversion besitzt zur Verstellung der Linearachsen in den x- und y-Achsen Stellmotore und ist gleichfalls mit Messsystemen ausgebildet, so dass deren Verstellung und Regelung in den x- und y-Achsen automatisch erfolgt.
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Die Vorteile der geschaffenen Maschine liegen in der einfachen Bedienung. Es werden keine Messerschablonen erforderlich, die den Schneidenverlauf generieren. Ferner können mit der Maschine die verschiedensten Messerformen geschliffen, geschärft und abgezogen werden. Die Umrüstzeiten von einem Messertyp auf einen anderen werden durch den Einsatz von Adaptern wesentlich verringert und es treten wesentlich geringere Konturverluste pro Schärfvorgang auf, wodurch die Lebensdauer der Rotationsmesser um bis zu 40 % erhöht werden.
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Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert.
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In der dazugehörigen Zeichnung zeigen
- 1 : eine Frontansicht, die Bedienseite der Maschine mit aufgespanntem Rotationsmesser,
- 2 : die Ausbildung der Funktionseinheit der Maschine in einer prinziphaften Darstellung und in Zuordnung zu einem Rotationsmesser,
- 3 und 4 : Fließschema des Arbeitsablaufes der Maschine.
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Die Darstellung nach 1 zeigt die Maschine in einer Frontansicht und gleichfalls sind die funktionswesentlichen Elemente in ihrer Ausbildung und Anordnung innerhalb des Maschinengehäuses 1 dargestellt.
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Das Maschinengehäuse 1 ist frontseitig, der Ansicht nach 1, mit verschließbaren und durchsichtbaren Türen bestückt und ruht auf einem Gestell 20. Innerhalb des Maschinengehäuses 1 befindet sich die Messeraufnahme 2, auf der gemäß 1 ein Rotationsmesser 4, hier ein Sichelmesser, gelagert ist. Im Maschinengehäuse 1 ist eine Rahmenkonstruktion 19 vorgesehen, welche Träger der Antriebseinheit für die Messeraufnahme und der Funktionseinheit 3 ist, gleichfalls sind in dieser Rahmenkonstruktion die Linearachsen 16, 17 und 18 gelagert, mittels denen eine Verstellung der Funktionseinheit 3 in x- und y-Achsen, das heißt, in horizontaler und vertikaler Richtung realisiert wird. Die Funktionseinheit 3 ist mit einer Schleifscheibe 5, einer Abtastrolle 6 und einer Abziehscheibe 7 ausgebildet und verstell- und schwenkbar an der Linearachse 18 befestigt.
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Die Verstellbarkeit der Linearachsen 16; 17; 18 in ihren x- und y-Achsen ist in der 1 mit den Pfeilrichtungen 21; 22 angegeben.
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Die Linearachsen 16; 17; 18 sind mit einem Antrieb, einem hydropneumatischen Antrieb, verbunden, welcher gleichfalls innerhalb vom Maschinengehäuse angeordnet ist, aber in der 1 aus Übersichtsgründen nicht dargestellt ist.
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Die Linearachsen 16; 17 sind untereinander verbunden, so dass bei Betätigung der Antriebseinheit und somit der Betätigung der Linearachse 16 die federnd gelagerte Linearachse 17 gleichfalls betätigt wird.
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Die bei Inbetriebsetzung der Linearachse 16 erzeugte Linearbewegung überlagert sich damit mit der richtungsgleichen elastischen Linearbewegung der Linearachse 17 , dies zur regelnden Anpassung des Schleif- oder Schärfvorganges an den veränderlichen Radius des zu schärfenden oder zu schleifenden Rotationsmessers 4 , oder, wenn ein Kreismesser bearbeitet werden soll, zur Anpassung des Schärfvorganges an den konstanten Radius des umlaufenden Kreismessers.
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Die Linearachse 18 ist in der dargestellten Pfeilrichtung 22, somit senkrecht zur Linearbewegung der Linearachsen 16; 17 verstellbar, um eine Höheneinstellung der Funktionseinheit 3 zum zu bearbeitenden Rotationsmessers 4 vornehmen zu können. Dabei erfolgt die Verstellung der Funktionseinheit derart, dass die Funktionseinheit 3 mit ihrer Schleifscheibe 5, ihrer Abziehscheibe 7 und ihrer Abtastrolle 6 zum Schleifpunkt des Rotationsmessers 4 positioniert ist.
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Diese Position der Funktionseinheit 3 zum Rotationsmesser 4 ist in der 1 gezeigt, der Position zu Beginn des einzuleitenden Schärf- und Abziehvorganges.
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Die Funktionseinheit 3 ist so ausgebildet und gelagert, dass sie um ihre eigene Achse um 180° bis 360° verschwenkt werden kann, somit die Möglichkeit gegeben ist, mit dieser Maschine auch Rotationsmesser 4 bearbeiten zu können, deren Schneidenflächen 23 auf der hinteren Seite des Rotationsmessers 4 vorgesehen sind. Im weitesten Sinne handelt es sich hier um Rotationsmesser 4 in so genannter „Linksausführung“, dies bedeutet, das dargestellte Rotationsmesser 4 nach der 1 würde gleichfalls um 180° gedreht und auf der Messeraufnahme 2 angeordnet sein, so dass der äußere Endpunkt des Rotationsmessers 4 oberhalb der Messeraufnahme 2 liegen würde.
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Die Ausbildung der Funktionseinheit 3 ist in der 2 gezeigt. Bei dieser Darstellung handelt es sich um eine Prinzip-Funktionsdarstellung, aus der sich sowohl die Lagerung und die Verstellbarkeit als auch das zueinander Positionieren der Schleifscheibe 5, der Abtastrolle 6 und der Abziehscheibe 7 zum Rotationsmesser 4 ergibt.
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Die einzelnen Funktionsteile der Funktionseinheit 3 sind im Gehäuse 10 angeordnet, welches wiederum mit der Linearachse 18 verbunden ist.
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Die Schleifscheibe 5 ist in einer Aufnahmeeinheit 8 drehbeweglich gelagert und über die Verstelleinheit 9 winkelverstellbar, in der 2 mit dem Winkelmaß α angezeigt.
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Die Abziehscheibe 7 und die Abtastrolle 6 sind drehbeweglich in der Aufnahmeeinheit 11 gelagert, welche über die Verstelleinheit 12 winkelverstellbar ist, in der 2 dargestellt mit dem Winkelmaß β. Neben der Winkelverstellbarkeit ist die Aufnahme 11 auch linearverschiebbar, wie durch die Pfeilrichtungen dargestellt.
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Die Verstelleinheiten 9 und 11 sind jeweils mit Kreuzgriffen 14, 15 ausgebildet, über die die Verstellung der Aufnahmeeinheiten 8 und 11 erfolgen kann. Neben der Handverstellung ist es auch möglich, die Verstelleinheiten 9 und 12 mit entsprechenden Antrieben auszurüsten, welche durch die Steuer- und Regeleinheit der gesamten Maschine angeregt werden, somit ansteuer- und verstellbar sind.
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Über die Verstelleinheit 9 erfolgt die Einrichtung der Schleifscheibe 5 auf dem erforderlichen Schleifwinkel. Dabei erfolgen die Verstellung und die Einrichtung der Schleifscheibe 5 derart, dass sich der Schleifpunkt 13 während des Bearbeitungsvorganges nicht verschiebt. Wie in der 2 gezeigt, sind Drehpunkt und Schleifpunkt der Funktionseinheit 3 identisch und liegen in der Schneidenspitze des Rotationsmessers 4.
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In analoger Weise zur Schleifscheibe 5 ist die Abziehscheibe 7 der Funktionseinheit 3 gelagert und einstellbar zum Rotationsmesser 4. Dies erfolgt durch die Lagerung der Abziehscheibe 7 in der Aufnahmeeinheit 11, welche zum einen horizontal verfahrbar ist und zum anderen über die Verstelleinheit 12 winkelverstellt werden kann.
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Während des Schärfvorganges befindet sich die Abziehscheibe 7 nicht in Funktion, das heißt, diese ist zurückgefahren und erst wenn der Schärfvorgang beendet ist, erfolgt ein Zurücksetzen der Schleifscheibe 5 und danach wird die Abziehscheibe 7 in Position zum Rotationsmesser 4 gebracht und der Abziehprozess der geschärften Schneide wird vollzogen.
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Die gleichfalls in der Aufnahmeeinheit 11 gelagerte und verstellbare Abtastrolle 6 wird während des Schärfvorganges zur Rückseite des Rotationsmessers 4 positioniert, indem die Abtastrolle 6 auf der Rückseite des Rotationsmessers 4 zum Anliegen kommt und mit der Schleifscheibe 5 einen keilförmigen Spalt bildet, der dem jeweiligen Schneidenwinkel des Rotationsmessers 4 angepasst ist. Dieser gebildete Kanal zwischen Schleifscheibe 5 und Abtastrolle 6 wird infolge der elastischen Bewegung der Linearachsen 16; 17 ständig der Schneide des Rotationsmessers 4 nachgeführt und verbleibt somit in dem eingestellten oder gewünschten Winkelmaß.
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Beim Schärfen von Kreismessern ist es möglich und vorteilhaft, dass anstelle der Abziehscheibe 7 eine Schleifscheibe 5 in der Aufnahmeeinheit 11 eingesetzt und so zu der Schleifscheibe 5 der Aufnahmeeinheit 8 positioniert wird, dass die beiden Schleifscheiben 5 einen symmetrischen Keil bilden, der dem symmetrischen Schneidenwinkel des zu schärfenden Kreismessers entspricht. Somit sind die Voraussetzungen gegeben, dass Kreismesser mit symmetrischen Schneidenwinkeln beidseitig geschärft werden können.
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Die Arbeits- und Funktionsweise der geschaffenen Maschine ist so gestaltbar, dass der Schleifwinkel des zu schärfenden Rotationsmessers 4 während des Schärfvorganges in Abhängigkeit des Schneidenverlaufes des Rotationsmessers 4 automatisch geändert werden kann, was über die Programmierung der Regel- und Steuereinrichtung der Maschine erfolgt. Dies wiederum kann erfolgen, indem der Verlauf der Schneidenfläche des jeweiligen Rotationsmessers und der im Bereich der Schneidenflächen unterschiedlich vorhandenen Schneidenwinkel in einem Probelauf abgetastet und in der Steuer- und Regeleinheit gespeichert und dann während des Schärfvorganges abgerufen werden. Dadurch sind Konturverluste pro Schärfvorgang kompensierbar.
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Die Funktionsweise der Maschine wird anhand des in den 3 und 4 dargestellten Fließschemas nachfolgend näher erläutert.
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In Abhängigkeit der zu schärfenden Rotationsmesser 4, ob als Kreismesser oder Sichelmesser ausgebildet, erfolgt die entsprechende Aufnahme und Positionierung dieser Rotationsmesser in der Maschinenaufnahme. Bei Messern mit einer Schneidlinie in konstanter Entfernung zum Zentrum, d. h. also bei Kreismessern, erfolgt die Codierung und Befestigung des Kreismessers im Aufnahmeflansch der Messeraufnahme 2 mittels eines Stiftes. Das Kreismesser ist auch in dieser Position codiert bzw. es können aus dieser Position die unveränderlichen Daten während seines Umlaufs aufgenommen werden.
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Bei Sichelmessern erfolgt die Befestigung gleichfalls in der Messeraufnahme 2 der Maschine und gleichzeitig die Indizierung der Messerposition auf der Messeraufnahme 2. Dies bedeutet, dass die verwendeten Aufnahmeadapter für die zu bearbeitenden Sichelmesser über Mitnahme-Codierstifte verfügen, welche für die Positionierung und Lagebestimmung der Sichelmesser von Bedeutung sind.
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Ist das jeweilige Rotationsmesser 4 über den Messertyp abhängigen Adapter in der Messeraufnahme 2 montiert, erfolgt das Einrichten per Hand, indem die Vorwahl der Drehrichtung des Rotationsmessers 4 und dessen Schneidenwinkels erfolgt. Nach dem Verschließen der Schutztüren vor dem Maschinengehäuse 2 wird der „Tastertest“ der Steuer- und Regeleinrichtung betätigt.
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Der Zyklus der Messererkennung läuft nun so ab, dass nach dem Verriegeln der Schutztüren der Schleifkopf der Funktionseinheit 3 auf seine Endlage verfährt, die Schleifspindel fährt auf den eingestellten Schneidwinkel.
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Das eingesetzte Rotationsmesser 4 dreht in Grundposition und wird verfahren, bis der Schleifkopf der Funktionseinheit 3 an dem Rotationsmesser 4 ansteht. Es erfolgt eine sensorlose Erfassung durch Auswertung des entsprechenden Momentes. Das Rotationsmesser 4 dreht und verschiebt dadurch den Schleifkopf der Funktionseinheit 3 gegen ein minimales Rückstellmoment in x-Richtung. Sodann erfolgt die Erfassung der Messerkontur über den Drehwinkel und der x-Achse. Danach fährt die Funktionseinheit 3 in ihre Grundposition und das Rotationsmesser 4 verfährt in Ausgangsposition. Die Schleifdaten des zu bearbeitenden Rotationsmessers 4 werden abgespeichert, die Steuer- und Regeleinrichtung über einen Schlüsselschalter auf „Automatik“ gedreht. Dies wird notwendig, um nach Eingabe der Anzahl der Schleif- oder Schärf- und Entgrat- oder Abziehumdrehungen mit dem Bearbeiten beginnen zu können.
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Der automatische Bearbeitungszyklus wird entweder direkt nach dem Messererkennungszyklus gestartet oder nach Aufrufen eines zugeordneten Messerprogramms.
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Sind die Schutztüren verschlossen, kann der automatische Bearbeitungszyklus ablaufen. Dies bedeutet, das Rotationsmesser 4 und die Funktionseinheit 3 verfahren in ihre Grundposition, wie in der 1 dargestellt. Das Rotationsmesser 4 wird in Drehung versetzt, der Schärfzyklus läuft gemäß den eingelesenen Konturen des zu bearbeitenden Rotationsmessers 4 ab.
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Ist der Schärfvorgang beendet, wird die Schleifscheibe 5 aus ihrer Bearbeitungsposition verfahren und die Abziehscheibe 7 der Funktionseinheit 3 in ihre Position zum Rotationsmesser 4 verbracht und nach Inbetriebsetzung der Abziehscheibe 7 und des erneuten Umlaufs des Rotationsmessers 4 erfolgt ein Entgraten der geschärften Schneide des eingesetzten Rotationsmessers 4 .
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Nach Ablauf des gesamten Bearbeitungsprozesses wird die Maschine auf „Stopp“ gesetzt, die Schutztüren können geöffnet und das bearbeitete Rotationsmesser 4 aus der Maschine entnommen werden und nach Einsatz eines nächsten Rotationsmessers 4 kann ein neuer Arbeitsprozess nach beschriebenem Zyklus ablaufen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Maschinengehäuse
- 2
- Messeraufnahme
- 3
- Funktionseinheit
- 4
- Rotationsmesser
- 5
- Schleifscheibe
- 6
- Abtastrolle
- 7
- Abziehscheibe
- 8
- Aufnahmeeinheit
- 9
- Verstelleinheit
- 10
- Gehäuse der Funktionseinheit 3
- 11
- Aufnahmeeinheit
- 12
- Verstelleinheit
- 13
- Schleifpunkt
- 14, 15
- Kreuzgriff
- 16, 17, 18
- Linearachsen
- 19
- Rahmenkonstruktion
- 20
- Gestell
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Schneidenfläche