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Die
Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage mit einer Feuerstätte, einer
an der Feuerstätte
angeschlossenen Abgasleitungsanordnung zur Ableitung der beim Brennvorgang
in der Feuerstätte
entstehenden Abgase, einer steuerbaren Einrichtung zur Beeinflussung
der Betriebsbedingungen der Feuerstätte und einer Steuereinrichtung
zur Steuerung der Einrichtung zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der
Feuerstätte.
Die Erfindung befasst sich insbesondere mit der Problematik der
lufttechnischen bzw. abgastechnischen Regelung für Öfen, wie z.B. Kaminöfen, Gasthermen
etc.
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Der
Brennbetrieb einer Feuerstätte
der hier betrachteten Art hängt
bei jeweils gegebenem Brennstoff insbesondere von dem Verbrennungsluftangebot
und von dem Kaminzug und somit der Abgasströmung in der Abgasleitungsanordnung
ab. So kann z.B. bei in Wohnräumen
aufgestellten Kaminöfen oder
Gasthermen das Verbrennungsluftangebot davon abhängen, ob Zuluftklappen geöffnet oder
geschlossen sind, ob Wohnraumfenster geöffnet bzw. geschlossen sind,
ob eine Wohnraumlüftungseinrichtung,
etwa als Komponente einer Klimaanlage aktuell in Betrieb ist, ob
eine Entlüftungsvorrichtung
oder ggf. eine Dunstabzugshaube aktuell in Betrieb ist, etc. Die
Abgasströmung
hängt u.a.
von der Kamingeometrie, dem Temperaturunterschied zwischen dem feuerstättenseitigen
Anschluss und dem Kaminausgang der Abgasleitungsanordnung und etwaigen
Witterungsbedingungen, wie Luftdruck, Wind etc. ab. Zur Beeinflussung
der Abgasströmung
sind Zugbegrenzer, Abgasklappen, Abgasabsaugeinrichtungen etc. bekannt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Feuerungsanlage
der eingangs genannten Art und insbesondere ein Steuerungs- und Betriebskonzept
für eine
solche Feuerungsanlage bereitzustellen, welches einen zuverlässigen und weitgehend
optimierten Brennbetrieb der Feuerstätte ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass eine
Strömungsmessanordnung
vorgesehen und dazu eingerichtet ist, die Abgasströmung in
der Abgasleitungsanordnung messtechnisch zu erfassen, wobei die
Steuereinrichtung dazu vorbereitet ist, die Einrichtung zur Beeinflussung
der Betriebsbedingungen der Feuerstätte nach Maßgabe von Messeffekten der
Strömungsmessanordnung
zu steuern.
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Als
Einrichtungen zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte kommen
z.B. in Frage: motorisch steuerbare Zuluftklappen, Zuluftgebläse, Dunstabzugshauben,
Wohnraumlüftungseinrichtungen
etc. Die vorstehend genannten Komponenten bzw. Einrichtungen betreffen
den Aspekt der Beeinflussung des Verbrennungsluftangebotes. Als Einrichtungen
zur Beeinflussung der Betriebsbedingungen der Feuerstätte kommen
darüber
hinaus in Frage: motorisch steuerbare Zugregler, motorisch steuerbare
Abgasklappen, Rauchabsaugeinrichtungen etc. Letztere Komponenten
bzw. Einrichtungen betreffen den Aspekt der Beeinflussung des Abgasstromes.
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Erfindungsgemäß erfolgt
die Beeinflussung wenigstens einer Betriebsbedingung auf der Zuluftseite
oder auf der Abgasseite der Feuerstätte in Abhängigkeit vom gemessenen Abgasstrom
und somit in Abhängigkeit
vom Kaminzug. Ferner wird vorzugsweise auch die Betriebstemperatur
der Feuerstätte oder/und
eine daraus abgeleitete Temperatur, z.B. die Raumtemperatur im Aufstellraum
der Feuerstätte,
gemessen und in die Steuerung der die Betriebsbedingungen beeinflussenden
Komponenten einbezogen. Darüber
hinaus kann es vorgesehen sein, dass der Zustand weiterer, das Verbrennungsluftangebot
oder ggf. den Abgasstrom mitbestimmender Elemente mittels betreffender
Sensoren von der Steuereinrichtung abgefragt und in den Steuerprozess
bzw. Regelungsprozess einbezogen wird. Als Beispiel hierfür kann z.B.
ein von der Steuereinrichtung überwachter
Fensterschalter sein, welcher die Zustände Wohnraumfenster geöffnet und
Wohnraumfenster geschlossen erfasst. Bei einem Kaminofen kann ein
entsprechender Ofentürschalter
vorgesehen sein, mittels welchem die Steuereinrichtung den Schließzustand
der Ofentür überwachen
kann.
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Vorzugsweise
sind auch Mittel zur Detektion der jeweiligen Stellungen von Klappenkomponenten der
Feuerungsanlage, etwa kontinuierlich bzw. stetig steuerbaren oder
diskontinuierlich steuerbaren Zuluftklappen, Abgasklappen, Zugreglern
etc. vorgesehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung mit einem Rauchabsauger ist ferner vorgesehen, dass
auch der aktuelle Betriebszustand des Rauchabsaugers detektiert
und von der Steuereinrichtung abgefragt wird.
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Die
Steuereinrichtung ist so programmiert, dass sie die Zustände der überwachten
Parameter in die Steuerung bzw. Regelung der zuluftseitigen bzw. abgasseitigen
Brennbetriebsbedingungen der Feuerstätte einbezieht.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage mit raumluftunabhängiger Feuerstätte, welche
eine Verbrennungsluftzuführungsanordnung
aufweist, wobei eine Strömungsmessanordnung
zur Erfassung der Verbrennungsluftströmung in der Verbrennungsluftzuführungsanordung
vorgesehen ist. Die Steuereinrichtung ist in diesem Fall dazu eingerichtet,
die Brennbetriebsbedingungen der Feuerstätte auch unter Berücksichtigung des
gemessenen Verbrennungsluftstromes im Sinne der Optimierung des
Brennbetriebs zu beeinflussen.
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Für die Strömungsmessung
in der Abgasleitungsanordnung und – sofern vorgesehen – für die Strömungsmessung
in der Verbrennungsluftzuführung
wird vorzugsweise eine jeweilige Temperaturmessanordnung zur Erfassung
eines Temperaturunterschiedes in dem strömenden Medium zwischen zwei
im Strömungsweg
hintereinander liegenden Stellen verwendet, wobei wenigstens ein
zwischen den beiden Stellen vorgesehenes steuerbares Temperaturbeeinflussungselement
dazu dient, lokal eine Temperaturänderung des strömenden Mediums
(Abgas oder ggf. Zuluft) hervorzurufen, welche dann als von der
Strömung
abhängiger
Messeffekt bei der Temperaturdiffe renzmessung erfasst werden kann.
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Zum
Stand der Technik einer solchen Strömungsmessanordnung und Messbetriebsweise
wird auf die
DE 196
23 174 C1 verwiesen.
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Wie
in der
DE 196 23 174
C1 bereits erläutert,
kommt als Temperaturmesssensor vorzugsweise ein Thermoelement in
Frage, welches bereits eine Temperaturdifferenzerfassung an zwei
Messstellen ermöglicht.
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Die
Strömungsmessanordnung
ermöglicht es,
festzustellen, ob, in welcher Richtung und mit welcher Geschwindigkeit
das Medium strömt.
Strömt das
Medium beispielsweise in Richtung von der ersten Stelle zur zweiten
Stelle der Temperaturdifferenzüberwachung,
so wird die von dem Temperaturbeeinflussungselement ausgelöste "thermische Störung" vom strömenden Medium
zu der stromabwärtigen, also
hier zweiten Messstelle mitgeführt,
so dass dort eine Temperaturänderung
gegenüber
der stromaufwärtigen,
also hier der ersten Messstelle zu verzeichnen ist. Sollte das Medium
in entgegengesetzter Richtung strömen, so ist dies in entsprechender
Weise anhand der Temperaturdifferenz zwischen den beiden Temperaturdifterenzmessstellen
festzustellen.
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Bei
der Abgasströmungsmessung,
welche eine unmittelbare Information über den jeweiligen Kaminzug
liefert, erfolgt die Temperaturdifferenzerfassung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung unter Verwendung einer Thermosäule aus mehreren hintereinander
geschalteten Hochtemperatur-Thermoelementen, etwa NiCr-Ni-Thermoelementen
oder PtRh-Thermoelementen. Das Temperaturbeeinflussungselement ist
vorzugsweise ein Heizelement, insbesondere ein Heizwiderstand, dessen Heizleistung
einstellbar ist. Die Temperatur des Heizelementes ist so zu wählen, dass
sie größer ist
als die Temperatur der zu der Messanordnung strömenden Abgase.
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Wie
auch schon bereits in der
DE
196 23 174 C1 für
den allgemeinen Fall der Strömungsmessung vorgeschlagen,
sollte das Heizelement in der Nähe der
ersten Temperaturdifferenzmessstelle vorgesehen sein.
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Es
bestehen verschiedene Möglichkeiten des
Messbetriebs. So kann gemäß einer
ersten Variante des Messbetriebs eine kontinuierliche laufende Überwachung
der Temperaturdifferenz zwischen den beiden Temperaturdifferenzmessstellen
erfolgen, wobei aus Änderungen
der Temperaturdifferenz Informationen über das Strömungsverhalten des Abgases
abzuleiten sind. Dabei kann die der Strömungsmessanordnung zugeordnete
Auswerteeinrichtung der Steuereinrichtung dazu programmiert sein,
bei Änderungen
der Strömungsgeschwindigkeit
des Abgases die Zeit, die zwischen Abkühlen der stromaufwärtigen Messstelle
und Erwärmen
der stromabwärtigen
Messstelle vergeht, als Indikator für die Fließgeschwindigkeit heranzuziehen.
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Ferner
ist auch ein dynamischer Messmodus möglich, bei dem z.B. die zeitliche
Temperaturdifferenzänderung
gemessen vom Einschaltzeitpunkt des Heizelementes gemessen und die
Messwerte zur Bereitstellung von Informationen über Strömungsverhalten ausgewertet
werden. Dabei wird das Heizelement zwischen zwei Messzyklen vorzugsweise
ausgeschaltet, so dass es die normale Abgastemperatur als Ausgangstemperatur
für den
nächsten
Messzyklus einnimmt. Auch die dabei zu messenden Temperaturdifferenzänderungen
können
zur Strömungsbewertung
ausgewertet werden.
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Die
Vorteile der Erfindung sind insbesondere zu nutzen bei Feuerungsanlagen
mit einem Kaminofen oder einer Gastherme in einem Wohnraum, wobei
die erfindungsgemäß erzielbare
abgastechnische und zulufttechnische Regelung bzw. Komponentensteuerung
einen weitgehend optimierten Brennbetrieb ermöglicht. Wie schon oben angesprochen, kommen
als Stellglieder Zuluftklappen, Abgasklappen, Zugregler, Dunstabzugshaubenschalter,
Wohnraumlüftungsschalter,
Rauchsauger etc. in Frage, wobei jeweilige Istwerte von Abgasströmungsmessanordnungen,
Zuluftströmungsmessanordnungen,
einem Ofentürschalter,
Fensterschaltern, Zugregler-Stellungssensoren, Abgasklappen-Stellungssensoren,
Gasthermen-Thermostaten etc. von der Steuereinrichtung überwacht
und in die Steuerungsprozesse einbezogen werden können.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Erfassung der Abgasströmung in
einer Abgasleitungsanordnung in einer Feuerungsanlage, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass mittels einer Temperaturmessanordnung,
insbesondere Thermoelement-Temperaturmessanordnung, eine Temperaturdifferenz
in dem strömenden
Medium zwischen wenigstens zwei im Strömungsweg hintereinander liegenden
Stellen erfasst wird und an einer zwischen den beiden Stellen liegenden
dritten Stelle ein Temperaturbeeinflussungselement in Form eines Heizelementes
oder/und eines Kühlelementes
betrieben wird, um die Temperaturdifferenz zu erzeugen, wobei die
Temperaturdifferenzmesswerte zur Bestimmung der Richtung oder/und
der Stärke
des Abgasstromes ausgewertet werden.
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Gemäß einer
Verfahrensvariante wird die zeitliche Änderung der Temperaturdifferenz
als Sprungantwort auf das Einschalten des Temperaturbeeinflussungselementes
gemessen, wobei aus den Messwerten Informationen über das
Abgasströmungsverhalten
abgeleitet werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die 1 näher erläutert.
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Zur
Erläuterung
des erfindungsgemäßen Konzeptes
der luft- und/oder abgastechnischen Regelung zur Optimierung des
Brennbetriebs einer Feuerstätte
ist in 1 in vereinfachter Weise eine Feuerungsanlage
mit einem Kaminofen 1 als raumluftabhängige Festbrennstoff-Feuerstätte in einem
Wohnraum 2 dargestellt. Der Kaminofen 1 ist über ein
Abgasrohr 3 an den Kamin 5 angeschlossen, wobei
die Abgasleitungsanordnung aus Abgasrohr 3 und Kamin 5 die
beim Brennbetrieb des Kaminofens 1 anfallenden Abgase nach
draußen
leitet.
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Im
Beispielsfall der 1 ist an der Schornsteinausmündung ein
Rauchsau ger 7 vorgesehen, welcher bei erhöhtem Kaminzugbedarf
aktivierbar ist, um die Abgase ins Freie abzusaugen. Der Rauchsauger 7 kann
z.B. ein nach dem Injektor-Prinzip funktionierender Rauchsauger
sein, bei dem ein Gebläse 9 Außenluft
in den Ringraumbereich 11 fördert, welche dann nach oben
hin aus der Öffnung 13 des Rauchsaugers 7 gemeinsam
mit den Abgasen austritt. Die Abgase werden über das Kaminverlängerungsrohrstück 15 des
Rauchsaugers 7 ausgebracht. Je stärker der von dem Gebläse 9 erzeugte
Parallelluftstrom ist, desto größer ist
der Injektor-Saugeffekt, mit dem die Abgase zwangsweise ausgebracht
werden. Falls der Kaminzug, also der thermische Auftrieb des Kamins 5 für einen
optimalen Brennbetrieb des Ofens 1 ausreicht, kann der
Rauchsauger 7 inaktiv bleiben.
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Zur
Beeinflussung des Kaminzugs ist ein steuerbarer Zugbegrenzer 17 vorgesehen,
bei dem es sich vorzugsweise um eine sogenannte kombinierte Nebenluftvorrichtung
oder eine zwangsgesteuerte Nebenluftvorrichtung handelt. Je nach
Stellung der Nebenluftklappe 19 kann mehr oder weniger
Luft von außen
in den Kamin 5 einströmen,
um den Kaminzug zu begrenzen. Ein elektromotorisches Stellglied 21 dient
dazu, die Nebenluftklappe 19 bei Bedarf zwangszusteuern.
Das Stellglied ist deaktivierbar, so dass die Nebenluftklappe 19 dann
in bekannter Weise differenzdruckgesteuert funktionieren kann.
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Eine
steuerbare Raumbelüftungseinrichtung 23 dient
dazu, bedarfsweise Frischluft in den Aufstellraum des Kaminofens 1 zu
fördern.
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Sofern
das Fenster 25 geöffnet
ist, kann Frischluft außerdem
durch dieses Fenster 25 in den Aufstellraum 2 gelangen.
Zur Feststellung, ob das Fenster 25 geöffnet oder geschlossen ist,
dient ein Fensterkontaktschalter 27. In dem Aufstellraum 2 des
Kaminofens 1 befindet sich ferner eine Dunstabzugshaube 29,
welche im eingeschalteten Zustand Luft aus dem Raum 2 über die
Leitung 31 nach außen
fördert.
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Das
Abgasrohr 3 ist an zwei Stellen aufgebrochen dargestellt,
um eine Ab gasklappe 33 und eine Strömungsmessanordnung 35 (beide
vereinfacht dargestellt) erkennbar zu machen. Die Stellung der Abgasklappe 33 ist
mittels des elektromotorischen Stellgliedes 37 kontinuierlich
steuerbar. Es könnte
alternativ oder zusätzlich
eine zwischen zwei Endstellungen schaltbare Abgasklappe vorgesehen sein.
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Die
Strömungsmessanordnung 35 umfasst wenigstens
ein Thermoelement mit einem Thermopaar aus zwei unterschiedlichen
elektrischen Leitern (Thermoschenkel 39, 41).
Die Schweißverbindungsstelle 43 der
beiden Thermoschenkel 39, 41 bildet eine Messstelle.
An ihren vom Schweißpunkt 43 entfernten
Enden sind die Thermoschenkel 39, 41 mit Messleitungen 49, 50 verbunden,
welche an der Auswerte- und Regeleinrichtung 45 angeschlossen
sind. Die Verbindungsstelle 47 zwischen dem Thermoschenkel 39 und
der Anschlussleitung 49 liegt im Abgasweg vom Kaminofen 1 zum
Kamin 5 hinter der Messstelle 43 und bildet eine
Referenzstelle für
die Erfassung von Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Stellen 43 und 47.
Die Auswerte- und Regeleinrichtung 45 wertet das vom Thermoelement
gelieferte Thermospannungssignal aus. In unmittelbarer Nähe der ersten
Messstelle 43 befindet sich ein Heizelement 51,
dessen Heizstrom von der Auswerte- und Regeleinrichtung 45 bereitgestellt
wird.
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Falls
aktuell keine Abgasströmung
in dem Abgasrohr 3 vorliegt, so führt die Aktivierung des Heizelementes 51 dazu,
dass die Messstelle 43 eine stärkere Erwärmung erfährt als die Messstelle (Referenz) 47,
wobei sich innerhalb einer bestimmten Zeit nach Einschalten des
Heizelements 51 ein Gleichgewichtszustand der Temperaturdifferenz
zwischen den Stellen 43 und 47 einstellen sollte.
Nach dem Einsetzen der Abgasströmung
im Abgasrohr 3 vom Kaminofen 1 in Richtung zum
Kamin 5 ändern
sich die thermischen Verhältnisse
an der Strömungsmessanordnung
dahingehend, dass die im Strömungsweg stromaufwärtige Messstelle 43 unter
den thermischen Einfluss des vom Kaminofen 1 kommenden Abgases
gerät und
somit zumindest tendenziell die Temperatur dieses Abgases annimmt.
Beim Vorbeiströmen
des Abgases an dem Heizelement 51 hinter der Stelle 43 kommt
es dann zur partiellen Erhitzung dieses Abgases, wobei vorausgesetzt
ist, dass die Temperatur des Heizelementes 51 über der
normalen Abgastemperatur liegt. Das Heizelement 51 erzeugt
somit eine "thermische
Störung" im Abgasstrom, die
zu der zweiten Stelle 47 mitgeführt wird und dort zu einer
Temperaturerhöhung
Anlass gibt, welche sich in dem Temperaturdifferenzsignal des Thermoelementes
niederschlägt.
Die Strömungsmessanordnung 35 erlaubt
sowohl die Bestimmung der Strömungsrichtung
als auch der Strömungsgeschwindigkeit,
so dass sie zur Überprüfung und Überwachung
des Zugs in der Abgasleitungsanordnung 3, 5 herangezogen
werden kann. Als Einbauort für
die Strömungsmessanordnung 35 käme auch
der Kamin 5 in Frage.
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Die
mittels der Strömungsmessanordnung 35 gewonnenen
Strömungs-
und Temperaturinformationen können
genutzt werden, um die Komponenten 7, 17, 23, 29 oder/und 33 mittels
einer Steuereinrichtung 53 im Sinne einer Optimierung des
Brennbetriebs des Kaminofens 1 zu steuern.
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Die
Steuereinrichtung 53 steht in Signalübertragungsverbindung mit Stellgliedern 10, 21, 24, 32, 37 dieser
Komponenten sowie mit (nicht gezeigten) Rückmeldesensoren, welche den
jeweiligen Einstellzustand der genannten Komponenten anzeigen. Ferner überwacht
die Steuereinrichtung 53 das Sigal des Fensterschalters 27 sowie
eines Ofentürschalters 55, welcher
den Schließzustand
der Ofentür
angibt. Die Signalübertragung
zwischen Steuereinrichtung 53 und den genannten Stellgliedern
und Rückmeldesensoren
kann über
Leitungsdrähte
oder/und über
Funkstrecken erfolgen. Auch eine sogenannte Power-Line-Datenübertragung über das
Stromversorgungsnetz ist im Rahmen der Erfindung denkbar.
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An
der Bedienungseinrichtung 59 der Steuereinrichtung 53 ist
ein jeweiliger Betriebsmodus des Kaminofens 1 vorwählbar.
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Die
Steuereinrichtung 53 nimmt dann gemäß Programmablauf eine Zustandsprüfung der
Feuerungsanlage vor, wobei die Rückmeldesensoren
der Komponenten 7, 17, 23, 27, 29, 33, 55 abgefragt
werden, woraufhin die betreffenden Stellglieder 9, 21, 24, 32, 37 bedarfsweise
nach dem gewählten
Programm angesteuert werden, um die Betriebsbedingungen für den Kamin 1 zu
beeinflussen. Sollte die Steuereinrichtung 53 feststellen,
dass die Ofentür 57 oder/und das
Fenster 25 zu öffnen
bzw. zu schließen
sind, so kann sie ein betreffendes optisches oder/und akustisches
Hinweissignal für
die Bedienungsperson abgeben.
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Während des
Brennbetriebs erfolgt dann regelmäßig eine Zugprüfung, d.h.
Messung der Abgasströmung
mittels der Strömungsmessanordnung
35 und
eine Prüfung
der Ofenbetriebstemperatur oder/und ggf. der Raumtemperatur mittels
der Temperatursensoren
60,
62, deren Messsignale
ebenfalls von der Steuereinrichtung
53 berücksichtigt
werden. Bei dem Raumtemperatursensor
62 kann es sich z.B. um
einen Sensor zur Messung der "gefühlten" Temperatur handeln,
wie er in der
EP 1
121 609 B1 beschrieben ist.
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Nach
Maßgabe
des gewählten
Programms ändert
die Steuereinrichtung 53 durch Abgabe entsprechender Signale
an die Stelleinrichtungen die Zustände der den Brennbetrieb beeinflussenden Komponenten.
Dies kann bedeuten, dass der Rauchsauger 7 zu- oder abgeschaltet
oder ggf. in seiner Saugleistung beeinflusst wird oder/und dass
der Betrieb der Raumlüftung 23 geändert bzw.
abgeschaltet wird oder/und die Dunstabzugshaube 29 zu-
oder abgeschaltet oder in ihrer Saugleistung beeinflusst wird oder/und
die Abgasklappe 33 verstellt wird oder/und die Nebenluftklappe 19 verstellt
wird oder/und eine Zuluftklappe 64 des Kaminofens 1 durch
Ansteuerung ihres Stellgliedes 66 geöffnet bzw. geschlossen wird.
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Die
anhand der 1 erläuterte Ausführungsform der Erfindung stellt
somit ein System dar, welches den Zuluft- und Abgasstrom der Feuerstätte 1 überwachen
und Komponenten, welche den Brennbetrieb beeinflussen, steuern kann,
um den Betrieb der Feruerungsanlage weitestgehend zu optimieren und
Fehlfunktionen zu vermeiden.
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Als
Feuerstätte
kommt auch ein sogenannter Pellet-Ofen in Frage, welcher zur Verbrennung
von Festbrennstoff-Pellets eingerichtet ist.
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Die
Optimierung des Brennbetriebs und die Verbesserung des Wirkungsgrades
der Feuerstätte unter
Anwendung des erfindungsgemäßen Konzeptes
führt zur
Brennstoffeinsparung und zu einer Minimierung der Abgasbelastung
der Umwelt. Die Ofen-Inbetriebnahme kann vereinfacht werden. Auch ist
es möglich,
mehrere Feuerstätten
in die Feuerungsanlage nach der Erfindung einzubeziehen, z.B. eine
Gastherme und einen Kaminofen, die beide an einem Schornstein angeschlossen
sind. Insbesondere unter Verwendung von Zuluftsensoren und Zuluftklappen
kann eine Wirkungsgraderfassung betreffend den Ofenbetrieb erfolgen
und eine Wirkungsgradanzeige vorgesehen werden.
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Zugregler
können
zum Schutz des Kamins vor Versottung genutzt werden.
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Insbesondere
bei raumluftunabhängigen Feuerstätten mit
Verbrennungsluftzuführung
von außen
empfiehlt es sich, eine Strömungsmessanordnung
und eine steuerbare Zuluftklappe in dem Zuluftkanal vorzusehen und
in den Steuerungsprozess einzubeziehen.
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Aus
Sicherheitsgründen
sollten folgende Aspekte berücksichtigt
werden. Beim Einschalten des Systems sollte ein Selbsttest auf korrekte
Funktion der Komponenten durchgeführt werden. Bei Stromausfall
oder Sensordefekt sollten alle Stellglieder in der jeweils aktuellen
Position verbleiben und nicht automatisch in Schließstellung
fallen.
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Sicherheitsrelevante
Parameter, wie z.B. die Höhe
der Untertemperatur, sollten nur von autorisierten Personen verändert werden
können,
etwa nach Eingabe eines vier- bis sechsstelligen Passworts. Bei Untertemperatur
sollte ein zu quittierendes optisches oder/und akustisches Alarmsignal
von der Steuereinrichtung ausgegeben werden.
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Bei
einer Mehrfach-Feuerungsanlage mit mehreren Feuerstätten an
einem gemeinsamen Kamin und z.B. einem gemeinsamen Rauchsauger sollte
bei zu geringem Kaminzug eine Blockade der einzelnen Etagenheizungen
erfolgen.
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Das
Steuerungskonzept nach der Erfindung sollte ferner eine Funktion
für ein
sicheres "Herunterfahren" der Feuerstätte enthalten.