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Die Erfindung betrifft die Anordnung einer Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Die Erkennung der Sitzbelegung eines Kraftfahrzeugsitzes (Sitz belegt, Sitz nicht belegt) erreicht im Zusammenwirken mit dem Auslösen von Insassenschutzmitteln wie Airbags, Gurtstraffer, etc. zunehmend Bedeutung. So besteht beispielsweise der Wunsch, dass ein Airbag in einer Unfallsituation nur dann ausgelöst wird, wenn der Fahrzeugsitz, dem der Airbag zugeordnet ist, auch von einem Insassen besetzt ist. Löst ein Airbag auch bei unbesetztem Fahrzeugsitz aus, so fallen unnötigerweise hohe Reparaturkosten an. Überdies können weitere Fahrzeuginsassen durch den beim Aufblasen des Airbags entstehenden Lärmpegel und erhöhten Innenraumdruck unnötig irritiert und gesundheitlich belastet werden.
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Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten hinsichtlich der Auswahl bestimmter Sensortypen für den Einsatz zur Sitzbelegungserkennung. Neben Sensoren, die auf einem mechanischen Wirkungsprinzip beruhen, beispielsweise mikromechanische Schalter, sind auch solche auf elektrischer oder magnetischer Basis denkbar. Bei diesen Lösungen ist nur entscheidend, dass die benutzten Sensoren auf äußeren Druck oder auf die reine Anwesenheit eines Sitzbenutzers reagieren. Nachteilig ist jedoch, dass die benutzten Sensoren, die zumeist nahe an der Oberfläche des Sitzteiles angeordnet werden und unter bestimmten Voraussetzungen nicht lagestabil sind. Der Insasse spürt gegebenenfalls die Sensoren oder andere ebenfalls auf dem Sitzteil angeordnete Übertragungsmittel je nach Ausbildung der eingesetzten Sensortechnik, was zu einem Komfortverlust führen kann.
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Zusätzlich offenbart der Stand der Technik, insbesondere in der
DE 199 59 276 A1 eine Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung bei der nicht nur die Erfassungselemente im Sitzteil angeordnet werden, sondern auch zusätzlich Datenspeicher, Transponder, autonome Spannungsquellen und Übertragungsleitungen der verschiedensten Arten angeordnet sind. Bei solchen Lösungen ist beispielsweise eine drahtlose Übertragung der Erfassungsdaten möglich. Auch hier besteht aber in nachteiliger Weise die Gefahr, dass die Erfassungs- und/oder Übertragungselemente des Teiles der Vorrichtung, welche nahe der Oberfläche des Sitzteiles integriert oder auf dem Sitzteil angeordnet sind, vom Insassen beim Benutzen des Sitzes unangenehm empfunden werden.
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In der Druckschrift
DE 199 08 655 C1 ist ferner ein Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil beschrieben, dessen Polsterung unterhalb der Sitzbeinhöcker eines Benutzers Auflagebereiche mit von der übrigen Sitzfläche unterschiedlicher Härte aufweist. Die beiden Auflagebereiche werden durch zwei horizontal angeordnete Ringbereiche gebildet, die in ihrem Zentrum einen Freiraum aufweisen. Die Ringräume der Ringbereiche sind mit einem Fluid gefüllt, dessen Druck einstellbar ist. Aus der Druckschrift wird deutlich, dass die Auflagebereiche der Sitzbeinhöcker auf das Sitzteil, insbesondere bezüglich der Verbesserung des Sitzkomforts, besonders zu beachten sind.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Anordnung für eine Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in einem Sitzteil eines Kraftfahrzeugsitzes aufzufinden, die komfortneutral für den Benutzer positionierbar ist.
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Es wird eine Anordnung geschaffen, bei der mindestens ein Erfassungs- und/oder Übertragungselement einer Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in verschiedenen Bereichen auf der Oberfläche eines Sitzelementes eines Sitzes vorgesehen ist, wobei das mindestens eine Erfassungs- und/oder Übertragungselement in einem ersten Bereich des Sitzelementes angeordnet ist, in dem eine auf dem Sitz platznehmende Person eine gleichmäßige und flächige Auflage auf dem Sitzelement bildet.
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Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das mindestens eine Erfassungs- und/oder Übertragungselement in einem zweiten Bereich des Sitzelementes, in dem Sitzbeinhöcker der auf dem Sitz platznehmenden Person mit dem Sitzelement in Berührung kommen, ausgespart ist.
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Dadurch, dass mindestens ein Erfassungs- und/oder Übertragungselement in vorteilhafter Weise in dem ersten Bereich des Sitzelementes angeordnet ist, in dem die auf dem Sitz platznehmende Person eine gleichmäßige und flächige Auflage auf dem Sitzelement bildet, wird sichergestellt, dass der Sitzbenutzer keine Komfortbeeinträchtigung erwarten muss, da das mindestens eine Erfassungs- und/oder Übertragungselement keine Bereiche ausbildet, die eine schmerzhafte Empfindlichkeitsschwelle beim Benutzer überschreitet.
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In den Bereichen des menschlichen Körpers, deren Ausbildung keine flächige und gleichmäßige Anlage zu dem Sitzelement erlauben, bietet sich somit die Anordnung von Erfassungs- und/oder Übertragungselementen auf der Oberfläche des Sitzelementes nicht an.
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Einen solchen Bereich des menschlichen Körpers stellt der Sitzbeinhöcker im Gesäßbereich dar, der sich im sitzenden Zustand, der auf dem Sitz platznehmenden Person, ausbildet.
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Eine auf dem Sitz platznehmende Person bildet demgegenüber mit der Unterseite der Oberschenkel flächige Auflagebereiche auf dem Sitzelement aus.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird in Abhängigkeit dieser feststellbaren und festgelegten Bereiche, das mindestens eine Erfassungs- und/oder Übertragungselement in einer Form eines in Fahrtrichtung geöffneten v-förmigen Winkels ausgeführt. Diese Formgebung stellt sicher, dass sich das mindestens eine Erfassungs- und/oder Übertragungselement durch ungleichmäßige Druckausübung in einem zweiten Auflagebereich auf dem Sitzelement, nämlich im Bereich des Sitzbeinhöckers, nicht verschiebt, Verwerfungen bildet und/oder Randbereiche des Erfassungs- und/oder Übertragungselementes aufgewölbt werden und an empfindlichen Stellen des Körpers zur Anlage kommen. Diese Verschiebungen, Verwerfungen oder Aufwölbungen können, insbesondere bei längeren Fahrten, Schmerzen verursachen.
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Als Erfassungs- und/oder Übertragungselemente kommen insbesondere Sensoren und/oder Übertragungsmittel wie Transponder oder dergleichen und/oder Leiterbahnen zwischen den Sensoren und den Übertragungsmitteln in Betracht.
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Durch die v-förmige Anordnung der Erfassungs- und/oder Übertragungselemente in dem ersten Bereich, in dem der menschliche Körper eine flächige Auflage zum Sitzelement bildet, wird erreicht, dass Verschiebungen, Verwerfungen oder hervortretende Ausbildungen von Randbereichen des zumeist an der Oberfläche oder kurz unter der Oberfläche des Sitzelementes angeordneten Erfassungs- und/oder Übertragungselementes nicht auftreten. Die zur Sitzbelegungserkennung eingesetzten mattenartigen Vorrichtungen, die die Erfassungs- und/oder Übertragungselemente umfassen, sind im Sitzbeinhöckerbereich, also dem zweiten Bereich des Sitzelementes, empfindlich gegenüber ungleichmäßiger Druckausübung durch die auf dem Sitz platznehmende Person. Hierbei kommt es beispielsweise in den Randbereichen zum Aufwölben der Sitzbelegungsregistriermatte, die dann in nachteiliger Weise mit angrenzenden Stellen des menschlichen Körpers in Berührung kommt, die Empfindlichkeitsschwelle dieser Stellen überschreitet und somit Schmerzen verursachen kann.
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Somit ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die Form der Sitzbelegungsregistriermatte, da sie in ihrer Form besonders gut variabel ausgestaltbar ist, ebenfalls als eine in Fahrtrichtung geöffnete v-förmige Sitzbelegungsregistriermatte auszuführen. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Ausbildung einer solchen v-förmigen Kontur begrenzt, sondern es sind alle denkbaren Formen ausführbar, wobei erfindungsgemäß sichergestellt werden muss, dass die Bereiche, in denen die Sitzbelegungsregistriermatte angeordnet ist, die flächigen Bereich sind, die von der auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden Person ausgebildet werden. Die anderen Bereiche, in denen keine flächige Auflage ausgebildet wird, werden entsprechend von den Erfassungs- und/oder Übertragungselementen freigehalten.
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Schließlich sei erwähnt, dass analog dazu eine Umsetzung der Erfindungsidee im Rückenlehnenteil von dem Erfindungsgedanken umfasst sein soll, nämlich, dass das Sitzbelegungserkennungssystem in dem Rückenlehnenteil so angeordnet ist, dass gerade nur flächige Bereiche des Rückens des Sitzbenutzers mit Erfassungs- und/oder Übertragungselementen versehen werden. Dadurch ergeben sich im Rückenlehnenteil die gleichen Vorteile wie bei der Anordnung im Sitzteil.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein Sitzteil und eine Rückenlehne mit Darstellung von mit Erfassungs- und/oder Übertragungselementen versehenen Bereichen in einem ersten und zweiten Bereich nach dem Stand der Technik;
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2 eine Draufsicht auf ein Sitzteil und eine Rückenlehne mit Darstellung von angeordneten Erfassungs- und/oder Übertragungselementen in einem ersten erfindungsgemäßen Bereich.
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1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz 10 in schematischer Darstellung in einer Draufsicht. Der Kraftfahrzeugsitz 10 weist ein Sitzteil 12 und ein Rückenlehnenteil 14 auf. Das Sitzteil 12 kann beispielsweise zusätzlich Seitenwangen 16 aufweisen und die Sitzfläche des Sitzteiles 12 ist in einen ersten und zweiten Bereich 22, 24 unterteilt. Ein erster Bereich 22 wird dadurch charakterisiert, dass die auf dem Sitzteil/Sitzelement 12 platznehmende Person mit ihren Körperteilen eine flächige Auflage auf dem Sitzteil 12 ausbildet. Zudem ist nicht nur charakteristisch, dass eine flächige Auflage ausgebildet wird, sondern der menschliche Körper übt dabei im ersten Bereich 22 im Wesentlichen einen gleichmäßigen Druck auf das Sitzteil 12 aus.
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Der zweite Bereich 24, der auf dem Sitzteil feststellbar und von seinen Abmessungen her festlegbar ist, wird dadurch charakterisiert, dass die auf dem Sitzteil 12 platznehmende Person eine weniger flächige Auflage auf dem Sitzteil 12 bildet und auch ungleichmäßige Druckausübung durch das Gesäß des platznehmenden Insassen ausgeübt wird. Der sich ausbildende Sitzbeinhöcker des Gesäßes, der auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden Person, führt gegebenenfalls zu Verwerfungen und/oder Verschiebungen und/oder Aufwölbungen der Randbereiche, der in 1 in einer streifenförmigen Ausbildung angeordneten Erfassungs- und/oder Übertragungselemente 18. 1 zeigt den Stand der Technik, bei der im zweiten Bereich 24, dem Sitzhöckerbereich des Gesäßes eines auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden Insassen, streifenförmig ausgebildete Erfassungs- und/oder Übertragungselemente vorhanden sind. Es ist aus der 1 entnehmbar, dass sich insbesondere der Randbereich der Erfassungs- und/oder Übertragungselemente 18 im zweiten Bereich 24 durch ungleichmäßige Druckausübung aufwölben kann, wodurch empfindliche Zonen oder Stellen des Insassen mit dem aufgewölbten Erfassungs- und/oder Übertragungselement 18 in Verbindung kommen und Schmerzen verursachen können, wodurch die Gefahr eines Komfortverlustes für die Insassen gegeben ist.
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2 zeigt nun die erfindungsgemäße Lösung, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bedeuten. 2 zeigt wiederum den zweiten Bereich 24 in dem die Sitzbeinhöcker des Gesäßes, der auf dem Sitz platznehmenden Person im Wesentlichen ungleichmäßig zur Auflage kommen. Im ersten Bereich 22 des Sitzteiles 12, sind nun erfindungsgemäß die Erfassungs- und/oder Übertragungselemente 18 angeordnet, wodurch in vorteilhafter Weise nur eine flächige Auflage mit gleichmäßiger Druckverteilung durch den Insassen ausgeübt wird. Die v-förmige Ausbildung der beispielhaften Anordnung der Erfassungs- und/oder Übertragungselemente 18 sichert, dass beispielsweise der untere Bereich der Oberschenkel des Insassen flächig und mit einer im Wesentlichen gleichmäßigen Druckverteilung auf dem mindestens einen Erfassungs- und/oder Übertragungselement 18 zur Anlage kommt. Besondere Bereiche, die durch Verwerfungen, Aufklappen/Aufwölben am Randbereich oder Verschiebungen der Erfassungs- und/oder Übertragungselemente entstehen, sind hier nicht zu erwarten. Die in Fahrtrichtung 20 geöffnete v-förmige Anordnung der Erfassungs- und/oder Übertragungselemente 18 ist nur beispielhaft und eine Ausbildung kann in jeglicher anderen erdenklichen Form vorgenommen werden und ist von der Erfindung umfasst.
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Neben der Komfortverbesserung ist durch die erfindungsgemäße Lösung außerdem eine Reduzierung der Erfassungs- und/oder Übertragungselement 18 möglich.
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Die Erfindung zielt auf den Einsatz von leicht in ihrer Form bestimmbaren Registriermatten zur Belegungserkennung auf Sitzteilen der Kraftfahrzeugsitze, die zwischen Sitzpolsterung und Sitzbezug zumeist oberflächlich der Sitzpolsterung angeordnet werden können, ab. Gerade hier hat sich in der Praxis eine Beeinträchtigung des Komforts im Bereich der Sitzbeinhöcker der aufsitzenden Personen ergeben, die durch die flächige Anordnung mit gleichmäßiger Druckverteilung in dem ersten Bereich 22, gemäß 1, überwunden wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeugsitz
- 12
- Sitzteil/Sitzelement
- 14
- Rückenlehne
- 16
- Seitenwange
- 18
- Erfassungs- und/oder Übertragungselement
- 20
- Fahrtrichtung
- 22
- erster Bereich
- 24
- zweiter Bereich