DE102005002294A1 - Energie-Verbrennungskraftmaschine - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Exergie-Verbrennungskraftmaschine, bei welcher der Expansionshub deutlich größer ist als der Kompressionshub, wobei die Realisierung der einzelnen Taktzyklen mittels einer speziellen, erfindungsgemäßen Getriebe- und kombinatorischen Dreh- und Kreiskolbentechnologie erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Exergie-Verbrennungskraftmaschine, bei welcher der Expansionshub deutlich größer ist als der Kompressionshub, wobei die Realisierung der einzelnen Taktzyklen mittels einer speziellen, erfindungsgemäßen Getriebe- und kombinatorischen Dreh- und Kreiskolbentechnologie erfolgt.
  • Die Idee unterschiedlich langer geometrischer und/oder zeitlicher Arbeitstakte von definierten Getriebe- bzw. Motorelementen (insbesondere Kolben) ist bekannt. Im Falle von Verbrennungskraftmaschinen ergeben sich, insbesondere thermodynamisch betrachtet, erhebliche Vorteile zum allgemeinen bzw. sonstigen Stand der Technik. Vor allem die bessere Druckenergieausnutzung durch den längeren Expansionszyklus ergibt ein Verbesserungspotenzial des Nutzwirkungsgrades von weit über zehn Prozent.
  • Beispielsweise wird in dem Dokument DE 43 03 692 eine Exergie-Verbrennungskraftmaschine beschrieben, welche durch eine Freikolbensystem und einem, dem eigentlichen Verbrennungskraftmaschinenprozeß nachgeschalteten, Wasserdampfprozeß, mehr Nutzen in Form von Druckenergie zur Verfügung stellen soll. Dabei wird u.a. beschrieben, welche Verlustarten bei Verbrennungskraftmaschinen auftreten, insbesondere sind dies folgende Einflüsse: Restenergie im Abgas, Wärmeübergang vom Arbeitsgas über die Brennraumwände ins Kühlwasser und Schmieröl sowie nicht ideale Verbrennung.
  • Demzufolge sind die beiden erstgenannten Einflüsse die hauptsächlichen Ursachen, so dass dort an diesen beiden Punkten die Verbesserung ansetzt.
  • In so weit ist diese Betrachtung grundsätzlich richtig. Ein großer Nachteil ist jedoch die, infolge der Freikolben, ungenügende Möglichkeit der Umwandlung von Prozessenergie in nutzbares Drehmoment: Es fehlt einfach an rotatorisch betriebenen Bauelementen, so dass der Nutzen dieser Technologie sehr stark eingeschränkt ist.
  • Weiterhin wird dort die nicht ideale Verbrennung als Verlustfaktor zwar grundsächlich richtig erkannt, jedoch wird der Grad des Einflusses an den Gesamtverlusten sehr stark unterbewertet und somit dort nicht weiter verfolgt.
  • Neben den weiter oben genannten Verlustfaktoren setzt gerade auch hier erfindungsgemäßer Grundgedanke an und verbessert somit den Gesamtprozeß sehr weitgehend; d. h.: Der idealen Verbrennung wird erfindungsgemäß ebenfalls erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet, da dieser Prozeß entscheidend großen Anteil an der Realisierung eines effektiven Exergie-Prozesses hat.
  • Es gibt andere Versuche, den Nutzwirkungsgrad in beträchtlicher Größenordnung zu erhöhen: durch Modifizierung eines Kurbeltriebes. Sinn und Zweck des Einsatzes dieser Getriebe ist ebenfalls eine Verbesserung des Leistungsbildes von insbesondere Verbrennungskraftmaschinen. Beispielsweise wird in dem Dokument EP 0 292 603 B1 ein Beispiel entsprechender Maschinen gezeigt. Bei dieser Maschine weist die Ortskurve des Kolbens im oberen Totpunkt (OT) eine modifizierte Kurvencharakteristik auf, d.h. der Kolben hat im oberen Totpunkt eine gewisse Verweilzeit. Hier besteht die Modifizierung einerseits aus einer Zweiteilung des Pleuels und andererseits aus einer Verlängerung mit zusätzlichem Gelenk an dem, dem Kolben abgewendeten, Pleuelbereich. Hier besteht das Hauptaugenmerk auf Verbesserung der Verbrennungscharakteristik, mit dem Ziel einer nahezu idealen Verbrennung. Nachteilig bei dieser Ausführungsvariante sind einerseits die immer noch zu kurze Zeit für eine vollständige, intensive Verbrennung und andererseits die sehr großen Massenkräfte, welche das Drehzahlniveau drastisch beschränken.
  • Bei einer genaueren Betrachtung der Drehmomentübertragung zu sämtlichen Zeiten eines Motorzyklus zeigt sich nämlich, dass in der Summe betrachtet die Drehmomentübertragung bei der gewählten Ausführung keineswegs optimal ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es also, bei einer Exergie-Verbrennungskraftmaschine der eingangs genannten Art, den Prozessablauf örtlich und zeitlich derart zu optimieren, dass bei einer gegebenen Anzahl von Arbeitszyklen pro Zeiteinheit besonders für den resultierenden Drehmomentenverlauf maximale Werte erreicht werden können. Weiterhin soll bei sicherer, zügiger Entflammung der eingesetzten Medien bzw. Stoffe eine erweiterte Verbrennungscharakteristik erzielt werden. Im Zusammenhang mit feinst-vernebeltem, in den Zylinder eingedüsten Wasserdampf, soll zudem das erhöhte Temperaturniveau in Druckenergie umgewandelt werden und weitere Expansionarbeit ermöglicht werden. Damit gelingt es erfindungsgemäß, den exergetischen Wirkungsgrad des Prozessablaufes erheblich zu vergrößern, welches im weiteren Verlauf in 2b sichtbar gemacht ist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Gegensatz zum vorzitierten Stand der Technik, eine Verbundmaschine realisiert wird, welche insbesondere aus einem Drehkolben und zwei unterschiedlich großen Kreiskolben besteht.
  • Im vorbekannten Stand der Technik wird die Hubbewegung des Kolbens in eine entsprechende translatorische Schubbewegung der ersten Pleuelstange umgesetzt, wobei diese Schubbewegung in eine Schubbewegung der zweiten Pleuelstange übertragen wird, welche an der Kurbel der Kurbelwelle angelenkt ist. Bei einer Drehung der Kurbel aufgrund der Schwungmassenbewegung wird im Bereich des oberen Wendepunktes wie erwähnt ein Stillstand des Kolbens erzeugt. Hierbei wird die ortsvariable Drehachse, um die die Pleuelstange drehbeweglich ist, bevorzugter Weise aufgrund ihrer Anlenkung, z.B. am Motorblock, mittels der genannten Führungsstange auf einer Kreisbahn verschoben. Damit gelingt zweifelsfrei bereits eine, wenn auch unzureichende, Verbesserung der Verbrennung.
  • In dem Dokument US 2, 373, 304 ist repräsentativ eine Verbrennungskraftmaschine mit drei Drehkolben gezeigt. Hierbei ist der Expansionsteil vorteilhaft größer als der Kompressionsteil. Hier wird potenziell zwar mehr nutzbare Energie gewonnen, jedoch ergibt diese Ausführungsvariante praktisch einen eklatanten Expansionsverlust infolge des sehr großen Schadvolumens im oberen Totpunktbereich. Dieser Nachteil ist unvorteilhaft groß und bei nahezu allen Maschinen dieses Typs anzutreffen.
  • Gegenüber dem Stand der Technik bietet der erfindungsgemäße Motor keinen Schadraum im Bereich des oberen Totpunktes (streng genommen haben diese Maschinen keine üblichen Totpunkte); wegen der erfindungsgemäß gewählten Bauteileigenschaften bzw. besonderen Kinematik. Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, eine zeitlich deutlich verlängerte quasi kontinuierliche Einspritzphase vorzusehen, wobei der anfänglich eingespritzte Kraftstoff zunächst verdampft und zündet vor dem Kraftstoff, der am Ende eines langen Einspritzintervalls im Drehkolben-Zylinder verdampft. Dies bietet insbesondere für schwer entflammbare Treibstoffe günstigere thermodynamische Bedingungen, da diese eine längere Zeit zum Verdampfen und Entflammen benötigen. Daher kann in einem erfindungsgemäßen Motor auch Rohöl als Treibstoff eingesetzt werden.
  • Durch entsprechende Längenverhältnisse bzw. Geometrien zwischen den einzelnen Elementen und den weiteren Abständen der einzelnen Anlenkstellen kann die Veränderung der Verweilumgebung des Drehkolbens eingestellt werden, so dass günstige Kolbenaufdruckkräfte dann wirken, wenn geometrisch betrachtet, an einem der Kreiskolben ein günstiges Drehmoment an einer Antriebswelle der Wärmekraftmaschine erzielt werden kann.
  • Bei der erfindungsgemäßen Maschine wird eine optimale Betriebsart erreicht, insbesondere auch durch eine passende Art der Steuerung des Prozessablaufes. Der Bedingung einer optimalen Drehmomentübertragung wird die Ausbildung von speziellen Wirkflächen der erfindungsgemäßen Konstruktion gerecht, welche zusammen mit Koppelelementen den Prozess räumlich und zeitlich vorgeben, wobei über die Formgebung und räumliche Platzierung hinausgehend auch das Ausmaß einer Bewegungsbahn berücksichtigt werden kann.
  • Bei einer üblichen Betrachtungsweise des Geschehens während eines Verbrennungsprozesses in einem Verbrennungsmotor bestimmt bei Verbrennungsvorgängen eine bestimmte Reaktionszeit bzw. Trägheit die sogenannte Wärmeexplosion von Medien bzw. Stoffen und damit deren zeitliche und auch räumliche Ausdehnung. Zur Optimierung der Verbrennungsprozesse gibt es Lösungsansätze, die diesen zeitlichen Faktor insofern berücksichtigen, dass dem Kolben einer Expansionsmaschine im Bereich seiner oberen Totpunktstellung mehr Zeit für die Umkehrung seiner Bewegungsbahn gegeben wird, der Kolben also im oberen Totpunkt verweilt, wobei die Verbrennung in diesem Punkt beginnen kann. Dieser Vorgang kann dann als statisch bezeichnet werden, wenn ein wirklicher Stillstand des Kolbens im oberen Totpunkt über einen längeren Zeitraum erreicht werden kann.
  • Eine deutliche Verlängerung des Expansionstaktes über einen Winkelbereich von insbesondere 360° der Exzenterwelle kann mit der erfindungsgemäßen Konstruktion erreicht werden, so dass gegenüber dem allgemeinen und auch dem erwähnten, speziellen Stand der Technik eventuelle durch Frühzündung erhöhte negative Anfangsmomente an der Abtriebswelle entfallen und demzufolge die Energie der Wärmeexplosion nicht mehr einer Kolbenbewegung entgegen steht.
  • Der Expansions-Kreiskolben wird erfindungsgemäß hierbei deutlich größer ausgelegt als der Kompressions-Kreiskolben. Dadurch ist das Expansionsvolumen wesentlich größer als das Kompressionsvolumen. Es sind damit sehr hohe Verdichtungs- bzw. Expansionsverhältnisse möglich, etwa ε ∼ 40. Allein hierdurch ist ein erheblicher Anstieg des thermodynamischen Wirkungsgrades möglich.
  • Bedingt durch den im Drehkolben lange Zeit verschlossenen Prozeßraum ist eine vollständige Verbrennung bei konstantem Volumen möglich (isochore Verbrennung). Hierdurch ist ebenfalls eine drastische Verbesserung des thermodynamischen Wirkungsgrades möglich. Darüber hinaus wird es hierdurch möglich, insbesondere Wasser-/ÖL – Emulsionen selbstständig zu zünden (HCSI = High Compression Self Ignition). Das Wasser kann alternativ auch nach der vollständigen Verbrennung eingedüst werden. Diese Maßnahmen nutzen das Temperaturpotenzial des thermodynamischen Prozesses weitgehend aus. Erfindungsgemäß gelingt damit auch die Zündung extrem träger Medien bzw. Brennstoffen oder Emulsionen bzw. Ärosole. Aus Zeitmangel im oberen Totpunkt ist dies beim Stand der Technik nicht möglich.
  • Da erfindungsgemäß das Temperaturniveau der Verbrennung stark reduziert wird, finden sich im Abgas auch wesentlich geringere Anteile an Stickoxiden (NOx) bzw. anderer Komponenten wie Kohlendioxid (CO2) oder Kohlenwasserstoffen (HC).
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Abbildungen 1, 2a und 2b sowie den Patentansprüchen beschrieben.
  • 1: Gezeigt wird in schematischer Darstellung ein Kerngedanke der erfindungsgemäßen Exergie-Verbrennungskraftmaschine: Der Kreiskolben 1 besitzt anstelle der Zahnradsynchronisierung (wie bei der WANKEL-Technologie) eine Ausnehmung 2, welche mit einem (Gehäuse-) ortsfesten Zapfen 3 und dem Exzenter 4b einer Exzenterwelle 4a in Antriebsverbindung steht. Dabei entsteht eine Exzentrizität e, welche den Kolben auf seine Kreisbahn führt. Gegenüber der WANKEL-Technologie ergibt sich hierin der große Vorteil, dass der Kerndurchmesser der Exzenterwelle wesentlich größer ausgeführt werden kann, nämlich D2 > D1 (Anmerkung: Die WANKEL-Technologie konnte deshalb keine Verbrennungskraftmaschine mit dem sogenannten 1:2 System realisieren, da die Zahnradgeometrie und der Exzenter dies nicht in dem erforderlichen Ausmaß zuließ: die Biegespannungen waren zu groß). Diese erfindungsgemäße Art der Führung hat im Wesentlichen nur steuernden Charakter, so dass die eigentliche Nutzkraftübertragung ausschließlich über die Exzenterwelle erfolgt.
  • 2a: Hier ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel erfindungsgemäßer Verbundmaschine gezeigt. Der Kompressionskreiskolben ist mit 1, 20 markiert; der Expansionskreiskolben mit 1, 22, des weiteren die Exzenterwellen mit 4a, 4b, 21 bzw. 4a, 4b, 23.
  • Die Kolben bewegen sich mit ihren Enden entlang der Konturen K1 bzw. K2 des Gehäuses 28. Diese Konturen sind im einfachsten Fall leicht und kostengünstig zu fertigende Kreise (gegenüber konventioneller Trochoide). Dann führen die (hier nicht näher gezeigten, WANKEL-ähnlichen) Dichtleisten einen kleinen Hub aus, welcher jedoch zugelassen werden kann und zudem (mit den Kreiskonturen zusammen) vorteilhaft keinen Schadraum im oberen Totpunkt zulassen (auch die WANKEL-Systeme, insbesondere 1:2 und 2:3 haben diesen Schadraum), der prozesstechnisch unbedingt vermieden werden muß.
  • Prozesstechnisch wird Frischluft mittels des Kompressionskreiskolben durch die Öffnung 40 angesaugt und über den Durchlaß 41 dem (aus dem Stand der Technik bekannten) Drehkolben 14 (mit dem Drehzentrum Z und den Kammern 15) zugeführt. Nicht näher bezeichnete Treibmittelzuführungs- bzw. Zündeinrichtungen 5 und 6 erlauben die gewünschte Prozessführung; ggf. kann eine Einrichtung 33 für die Wassereindüsung angebracht werden. Im weiteren Verlauf besteht eine Übertrittsöffnung 42 zum Expansionskolben 1, 22. Letzterer gewährleistet die Umsetzung des Prozessdruckes in nutzbares Drehmoment. Über die Austrittsöffnung 43 wird das Abgas ausgeschoben. Interessanterweise und sehr vorteilhaft sind für den aufgezeigten Prozeß keinerlei Ventiltriebe erforderlich.
  • Deshalb es bei dem erfindungsgemäßen Motor möglich ist, einen weitaus größeren Anteil an Energie aus dem Kraftstoff oder dem Kraftstoffgemisch zu gewinnen, als es bei üblichen Motoren der Fall ist (d. h., dass der Exergieanteil des erfindungsgemäßen Kreisprozesses wesentlich besser ausgenutzt wird) zeigt
  • 2b: Mit 50 ist ein konventionelles Druck (p)-Volumen (V)-Indikatordiagramm gezeigt. Konventionelle Verbrennungskraftmaschinen weisen in etwa diesen Verlauf auf, mit der Eigenschaft, dass der thermodynamische Wirkungsgrad dieser Maschinen ca. 40 % betragen kann.
  • Infolge der erfindungsgemäßen isochoren Verbrennung erhöht sich dieser Wirkungsgrad schon um etwa 25 %, was durch den größeren Flächenanteil 51 repräsentiert ist.
  • Die Expansion endet normalerweise beim Druck pe. Hierdurch entsteht ein Verlust. Bedingt sind diese Verluste durch die begrenzte Zylinderlänge, die eine weitere Entspannung des Prozessgases unmöglich macht. Dieser Verlust beträgt ca. 13 %. Im Umkehrschluß gewinnt die Erfindung diesen Flächenanteil 52 durch den, gegenüber dem Kompressionskreiskolben, viel größeren Expansionskreiskolben.
  • Bei der Entspannung bis zum Druck pee kann zwar das Druckgefälle genutzt werden, jedoch hat das Gas noch eine erhöhte Temperatur. Die darin enthaltene Restenergie wird erfindungsgemäß durch die vorteilhafte Prozessführung (wie oben beschrieben) genutzt. Der Gewinn beträgt etwa 22 % und wird durch die Fläche 53 repräsentiert.
  • Wegen der langen Verweilzeit des Treibmediums im Drehkolben passen die Verbrennung des Treibstoffes einerseits und der Verbrennungsablauf andererseits optimal zusammen. Die Energie der Verbrennungsabgase wirkt einer Kolbenbewegung nicht entgegen, statt dessen kann die Energie in Richtung der Kolbenbewegung wirken. Die bessere Energieausnutzung resultiert in einer geringeren Erwärmung des Motors und in einer niedrigeren Abgastemperatur. Darüber hinaus sind die Abgasbestandteile deutlich vermindert im Vergleich zu einer konventionellen Maschine, so dass unter Umständen auch auf den Einsatz eines Katalysators verzichtet werden kann.
  • Ein erfindungsgemäßer Motor weist dann dementsprechend ein Verbesserungspotenzial von 60 % auf, so dass weniger Treibstoff verbraucht und mehr Leistung erbracht wird als ein konventioneller Vergleichsmotor. Die Erwärmung des Motors sowie der Abgase kann um wenigstens 25 % verringert werden. Aus diesem Grunde enthalten die Abgase auch weniger schädliche Stoffe.
  • Neben dem geringeren Treibstoffverbrauch, welches ein hohes Einsparpotential an Betriebskosten bildet, ist auch ein hohes Verdichtungsverhältnis im Motor möglich. Beispielsweise können Verdichtungen von 1:40 erreicht werden, so dass auch bei benzinbetriebenen Ottomotoren z.B. eine Selbstzündung ohne Zündanlage möglich sein kann. Der erfindungsgemäße Motor kann mit Dieselöl, Gas oder anderen, auch minderwertigen Treibstoffen betrieben werden. Es können neben den bekannten Treibstoffen Pflanzenöle, Wasserstoff oder andere Treibstoffe minderer Qualität gezündet werden. Auch ist eine Zündung von heterogenen Fluiden, beispielsweise mit definierten Wasseranteilen als Ärosol möglich.
  • Auch können beispielsweise Wandwärmeverluste in Höhe von ca. 25 % vermieden werden, die bei konventionellen Maschinentypen im weit geöffneten Expansionsraum auftreten, nicht mehr in Druckenergie umgesetzt werden und somit dem eigentlichen Kreisprozess verloren gehen.
  • Dagegen resultiert aus der „vollkommenen Verbrennung" bereits im Prozeßraum der erfindungemäßen Verbrennungskraftmaschine eine wesentlich größere Druckenergie zur Umwandlung in mechanische Nutzleistung, da auch die thermische Energie durch Wasserfeinstvernebelung besser genutzt werden kann.
  • Ein erfindungsgemäß betriebenes Verfahren hat somit als Ergebnis ein praktisches Indikatordiagramm, welches um den Betrag des stark erweiterten Expansionsverhältnisses verlängert ist und somit schon theoretisch über signifikante Vorteile hinsichtlich des Wirkungsgrades erfindungsgemäßer Verbrennungskraftmaschinen verfügt. Diese Art des Betriebsverfahrens ist mit der erfindungsgemäßen Getriebekinematik günstig zu erreichen.
  • Durch die bessere Energieausnutzung kann auch ein niedrigeres Drehzahlniveau angestrebt werden, was sich positiv auf die Lebensdauer des Motors auswirkt. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Motor ist typisch, dass konventionelle Motoren bereits vor Erreichen des oberen Totpunktes Kraftstoff in das Zylindervolumen einspritzen und zur Zündung bringen. Dementsprechend ergibt sich eine signifikante freigesetzte Wärmeenergie, die eine Zylinderinnendruckerhöhung erzeugt, welche als Kraft dem in Richtung oberen Totpunkt strebenden Kolben entgegenwirkt.
  • Außerdem kann erfindungsgemäß ein kompletter 4-Takt-Betrieb während einer einzigen Exzenterwellenumdrehung ablaufen; während konventioneller Stand der Technik hierfür 2 Umdrehungen der Kurbelwelle benötigt. D. h.: Erfindungsgemäß ist bei halber Drehzahl sogar eine höhere Leistung verfügbar.
  • Die Energieausnutzung bei einem erfindungsgemäßen Verbrennungsmotor ist dementsprechend deutlich effizienter als bei einem vergleichbaren konventionellen Motor.
  • Insgesamt ergibt erfindungsgemäßer Exergie-Prozeßverlauf einen praktikablen, einfachen, robusten, kostengünstigen und effektiven Mechanismus für die Realisierung von insbesondere Verbrennungskraftmaschinen.

Claims (10)

  1. Exergie-Verbrennungskraftmaschine, insbesondere 1:2-System nach WANKELscher Klassifikation, mit einer Kurbel oder einem Exzenter 4b einer Kurbel- bzw. Exzenterwelle 4a und einem geführten insbesondere Kreiskolben 1, welcher in einem Gehäuse Räume wechselnden Volumens bildet, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur der Räume wechselnden Volumens des Gehäuses wenigstens abschnittsweise mit der Außenkontur des insbesondere Kreiskolbens korrespondiert bzw. im Wesentlichen identisch ist, insbesondere so, dass das obere Totpunktvolumen nahezu Null ist und somit so gut wie kein sogenannter Schadraum existiert.
  2. Exergie-Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die (hier nicht näher aufgezeigten) endseitigen Dichtleisten im Kreiskolben während eines Umlaufes der Exzenterwelle einen signifikanten Hub ausführen.
  3. Exergie-Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung des Kreiskolbens dieser eine, insbesondere und im Wesentlichen rechteckige, Aussparung 2 aufweist und letztere mit einer gehäusefesten, insbesondere und im Wesentlichen zylinderförmigen, Erhebung 3 in Antriebsverbindung steht.
  4. Exergie-Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung 2 einseitig, aber achsensymmetrisch um den Kolbenmittelpunkt ausgeführt ist, während die Erhebung 3 bzgl. des Exzenterwellenmittelpunktes der Welle 4a um den Betrag e der Exzentrizität der Welle im oberen Totpunkt versetzt angeordnet ist.
  5. Exergie-Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur K1 (bzw. K2) des Gehäuses 28 im Wesentlichen konkav kreisförmig ausgeführt ist, während der Kreiskolben 1 im Wesentlichen abschnittsweise konvex kreisförmig ausgeführt ist.
  6. Exergie-Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine aus einem Verbund besteht, welcher einen kleineren Kreiskolbenkompressor 20, einen mehrkammer-, insbesondere dreikammer- (15), Drehkolben 14 für die Verbrennung und einem größeren Kreiskolbenexpander 22 aufweist, welche summativ über ein Synchronisierungsgetriebe (nach bekanntem Stand der Technik) prozesstechnisch gekoppelt sind und über Öffnungen 40 bis 43 verfügt, die dem Gaswechselvorgang dienen.
  7. Exergie-Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse 28 Einrichtungen für die Treibmittelzuführung 5, 33 und/oder für die Zündung eines Treibstoffgemisches 6 angeordnet sind.
  8. Verfahren zum Betrieb einer Exergie-Verbrennungskraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung des Kraftstoffes bzw. Kraftstoffgemisches bei konstantem Zylindervolumen erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Betrieb des Motors als Dieselmotor, dessen Druck (p) – Volumen (V) – Diagramm im Wesentlichen dem eines idealen Ottomotors entspricht.
  10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Kreisprozessverlaufes Wasser in Form von feinstvernebelten Tröpfchen oder als Treibmittelemulsion zugeführt wird.
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