-
Die
Erfindung betrifft eine Rotationskolbenmaschine, mit einem Gehäuse, in
dem zumindest zwei Kolben angeordnet sind, die gemeinsam in dem Gehäuse um eine
gehäusefeste
Drehachse umlaufen können,
wobei die Kolben in einem Kolbenkäfig gleitend gelagert sind,
der im Gehäuse
gelagert ist und gemeinsam mit dem Kolben um die Drehachse umläuft, wobei
die beiden Kolben beim Umlaufen um die Drehachse zueinander gegensinnige
hin- und hergehende Bewegungen ausführen, um eine durch einander
zugewandte Endflächen
der beiden Kolben und den Kolbenkäfig definierte Arbeitskammer
im Volumen abwechselnd zu vergrößern und
zu verkleinern, wobei die Drehachse durch die Arbeitskammer verläuft, und
wobei der Kolbenkäfig
eine Gaswechselöffnung
für das
Ein- und Auslassen von Gas in die und aus der Arbeitskammer aufweist.
-
Eine
derartige Rotationskolbenmaschine ist aus
WO 2006/089576 A1 bekannt.
-
Eine
Rotationskolbenmaschine gemäß der vorliegenden
Erfindung kann als Brennkraftmaschine (Verbrennungsmotor), als Pumpe
oder als Kompressor verwendet werden.
-
Im
Falle der Verwendung einer solchen Rotationskolbenmaschine als Brennkraftmaschine
werden die einzelnen Arbeitstakte des Einlassens, Verdichtens, Zündens des
Verbrennungsgemisches und des Expandierens und Ausstoßens des
verbrannten Verbrennungsgemisches durch hin- und hergehende Bewegungen
zumindest zweier Kolben zwischen zwei Endstellungen vermittelt,
wobei die Bewegungen der Kolben aus deren Umlaufbewegung um die Drehachse
abgeleitet werden.
-
Im
Falle der Verwendung einer solchen Rotationskolbenmaschine als Kompressor
ist die Arbeitsweise ähnlich,
wobei jedoch in der Rotationskolbenmaschine kein Verbrennungsvorgang
und entsprechend keine Zündung
eines Verbrennungsgemisches stattfindet, sondern lediglich ein Gas,
insbesondere Luft hochverdichtet wird.
-
Die
aus dem oben genannten Dokument bekannte Rotationskolbenmaschine
weist in dem Gehäuse
vier Kolben auf, die zusammen mit dem Kolbenkäfig zwei entlang der Drehachse
gegenüberliegend
angeordnete Arbeitskammern definieren, die den Stirnseiten des Gehäuses zugewandt
sind. In beiden Arbeitskammern finden jeweils die Takte des Einlassens,
Verdichtens, Expandierens und Ausstoßens statt. Im Falle der Verwendung
dieser bekannten Rotationskolbenmaschine als Brennkraftmaschine
vergrößern und
verkleinern sich die beiden Arbeitskammern gleichsinnig, wobei die
Taktabfolge des Einlassens, Verdichtens, Expandierens und Ausstoßens von
der einen Arbeitskammer zur anderen Arbeitskammer um zwei Takte
phasenverschoben ist. Im Fall der Verwendung dieser bekannten Rotationskolbenmaschine
als Kompressor vergrößern und verkleinern
sich die beiden Arbeitskammern gegensinnig, d. h. während die
eine Arbeitskammer im Volumen verkleinert wird, wird die andere
Arbeitskammer im Volumen vergrößert.
-
In
beiden Fällen
geht die Drehachse, um die die Kolben umlaufen, und die im Sinne
der vorliegenden Beschreibung als geometrische Achse zu verstehen
ist, durch beide Arbeitskammern hindurch.
-
Jeder
der beiden Arbeitskammern der bekannten Rotationskolbenmaschine
ist jeweils eine Gaseinlassöffnung
und eine Gasauslassöffnung
im Gehäuse
zugeordnet. Im Kolbenkäfig
ist für
jede Arbeitskammer jeweils eine Gaswechselöffnung vorhanden, die in die
jeweilige Arbeitskammer mündet, und
die bei jeder Umdrehung des Kolbenkäfigs um die Drehachse mit der
jeweiligen Gaseinlassöffnung bzw.
Gasauslassöffnung
zeitweise kommuniziert, so dass ein Gasaustausch in die bzw. aus
der jeweiligen Arbeitskammer stattfinden kann, wenn die Gaswechselöffnung im
Kolbenkäfig
mit der Gaseinlassöffnung bzw.
Gasauslassöffnung
im Gehäuse überlappt.
In den übrigen
Umlaufwinkelbereich des Kolbenkäfigs um
die Drehachse verschließt
dieser die Gaseinlassöffnungen
und die Gasauslassöffnungen
im Gehäuse dicht,
so dass in die jeweilige Arbeitskammer eingelassenes Gas, im Fall
einer Brennkraftmaschine ein Brennstoff-Luft-Gemisch, verdichtet
und gezündet werden
und arbeiten kann.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist der Begriff ”Gas” allgemein
zu verstehen und umfasst beispielsweise Luft, ein Brennstoff-Luft-Gemisch, verbranntes
Brennstoff-Luft-Gemisch
oder jedes andere Fluid.
-
Bei
der bekannten Rotationskolbenmaschine ist die Gaswechselöffnung im
Kolbenkäfig
seitlich bzw. radial von der Drehachse beabstandet angeordnet.
-
Der
Vorteil der bekannten Rotationskolbenmaschine besteht darin, dass
für den
Gaswechsel zwischen der oder den Arbeitskammern keine Ventile erforderlich
sind, weil das Schließen
und Öffnen
der Gaswechselöffnung
allein durch die Rotation des Kolbenkäfigs in dem Gehäuse bewerkstelligt
wird.
-
Auf
dem Gebiet der Hubkolbenmotoren bestehen dagegen sehr gute Erfahrungen
bei der Steuerung des Gaswechsels in und aus den Arbeitskammern
der Zylinder mittels Ventilen, insbesondere den sog. Tulpenventilen.
-
Drehschiebersteuerungen
zur Steuerung des Gaswechsels, wie sie sich bei den Rotationskolbenmaschinen,
insbesondere bei Kugelmotoren wie der bekannten Rotationskolbenmaschine
als technisch sehr einfache Lösungen
anbieten, wird jedoch in der Fachwelt mit Bedenken entgegengetreten,
weil diesbezügliche
langjährige
Erfahrungen mit derartigen Gaswechselsteuerungen fehlen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rotationskolbenmaschine der
eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der der Gaswechsel mit
einem Ventil, insbesondere einem klassischen Tulpenventil, gesteuert
werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe hinsichtlich der eingangs genannten Rotationskolbenmaschine
dadurch gelöst,
dass die Gaswechselöffnung
auf der Drehachse angeordnet ist, und dass in der Gaswechselöffnung ein
Schließglied
angeordnet ist, das mit dem Kolbenkäfig bezüglich der Drehachse drehfest
verbunden und zum Öffnen
und Schließen
der Gaswechselöffnung
in Richtung der Drehachse relativ zum Kolbenkäfig axial beweglich ist, wobei
ein Steuermechanismus für
das Schließglied vorhanden
ist, der die axiale Bewegung des Schließglieds aus der Drehbewegung
des Schließglieds
um die Drehachse ableitet.
-
Durch
die Erfindung wird nunmehr eine Rotationskolbenmaschine, wie sie
beispielsweise aus dem Dokument
WO 2006/089576 A1 bekannt ist, mit einem
ventilgesteuerten Gaswechsel bereitgestellt. Dazu wurde zunächst die
Gaswechselöffnung
in dem Kolbenkäfig
gegenüber
der bekannten Rotationskolbenmaschine auf die Drehachse verlagert,
so dass die als geometrische Achse gedachte Drehachse durch die
Gaswechselöffnung
in dem Kolbenkäfig hindurchgeht.
In dieser axial angeordneten Gaswechselöffnung ist erfindungsgemäß ein Schließglied angeordnet,
das mit dem Kolbenkäfig
bezüglich der
Drehachse drehfest verbunden ist und somit mit dem Kolbenkäfig um die
Drehachse umläuft.
Dies bewirkt vorteilhafterweise, dass das Schließglied keine Relativbewegung
zum Kolbenkäfig
in Drehrichtung um die Drehachse ausführt, so dass sich in der Schließstellung
des Schließglieds,
in der es am Rand der Gaswechselöffnung
in dem Kolbenkäfig
anliegt, keinerlei Dichtigkeitsprobleme ergeben. Zum Freigeben der
Gaswechselöffnung
durch das Schließglied und
zum Wiederverschließen
der Gaswechselöffnung
durch das Schließglied
ist dieses in Richtung der Drehachse relativ zum Kolbenkäfig axial
beweglich. Des Weiteren ist erfindungsgemäß ein Steuermechanismus, d.
h. eine Ventilsteuerung für
das Schließglied,
vorgesehen, der die axiale Bewegung des Schließglieds aus der Drehbewegung
des Schließglieds
um die Drehachse ableitet. Hierdurch wird wie bei klassischen Hubkolbenmotoren
vorteilhafterweise eine automatische Steuerung des Öffnens und
Schließens
des Schließglieds
erreicht, die stets an die Drehzahl der Rotationskolbenmaschine angepasst
ist, ohne dass hierzu eine komplexe elektronische Steuerung erforderlich
ist. Eine solche Steuerung ist mit einer klassischen Nockenwellensteuerung
von Ventilen in konventionellen Hubkolbenmotoren vergleichbar.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Schließglied als Tellerventil, insbesondere
als Tulpenventil ausgebildet, dessen Ventilteller in der Schließstellung
an einem Ventilsitz anliegt, der innenseitig am Kolbenkäfig ausgebildet
ist, und zum Öffnen
der Gaswechselöffnung
in Richtung in die Arbeitskammer hinein beweglich ist.
-
In
dieser Ausgestaltung verwendet die erfindungsgemäße Rotationskolbenmaschine
ein Tellerventil, insbesondere ein Tulpenventil, das sich in der Motorentechnik
vielfach bewährt
hat. Durch die innenseitige Anordnung des Ventilsitzes am Kolbenkäfig wird
das Tellerventil in seiner Schließstellung beim Verdichten des
Gases in der Arbeitskammer fest an den Ventilsitz angedrückt, so
dass eine optimale Dichtigkeit erzielt wird. Das Gleiche gilt im
Fall der Verwendung der Rotationskolbenmaschine als Brennkraftmaschine
während
des Zündens
und Expandierens (Arbeitens).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Steuermechanismus
zumindest einen schließgliedfesten
Steuernocken und zumindest einen mit dem schließgliedfesten Steuernocken zusammenwirkenden
gehäusefesten
Steuernocken auf, derart, dass das Schließglied beim Vorbeilaufen des
schließgliedfesten
Steuernockens an dem gehäusefesten
Steuernocken aus seiner Schließstellung
in die Offenstellung bewegt wird.
-
Mit
dieser Ausgestaltung wird eine konstruktiv einfache mechanische
Steuerung für
das Schließglied
geschaffen, um die axiale Bewegung des Schließglieds zum Schließen und Öffnen desselben aus
der Drehbewegung des Schließglieds
um die Drehachse abzuleiten. Der schließgliedfeste Steuernocken wird
nämlich
zusammen mit dem Schließglied
mit gleicher Geschwindigkeit um die Drehachse bewegt. Beim Vorbeilaufen
des schließgliedfesten Steuernockens
an dem gehäusefesten
Steuernocken wird das Schließglied
dann in die Offenstellung gedrückt.
-
Die
Rückstellung
des Schließglieds
in die Schließstellung
erfolgt gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise durch ein Energiespeicherelement,
beispielsweise eine Feder, die das Schließglied aus der Offenstellung
in die Schließstellung
zurückdrückt.
-
Insgesamt
wird dadurch eine rein mechanische drehzahlabgestimmte Steuerung
des Schließglieds
erreicht.
-
In
einer Weiterbildung der zuvor genannten Ausgestaltung weist der
Steuermechanismus einen schließgliedfesten
und zwei in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete gehäusefeste
Steuernocken oder zwei in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete
schließgliedfeste
Steuernocken und einen gehäusefesten
Steuernocken auf.
-
In
dieser Ausgestaltung wird das Schließglied bei jeder vollen Drehung
um die Drehachse zweimal geöffnet
und wieder geschlossen, wobei das eine Öffnen dem Gaseinlass in die
Arbeitskammer dient und das andere Öffnen dem Gasauslass aus der
Arbeitskammer. Im Vergleich zu klassischen Hubkolbenmotoren wird
für den
Gaseinlass und den Gasauslass bei der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
dagegen prinzipiell nur ein Schließglied benötigt, während bei klassischen Hubkolbenmo toren
für den
Gaseinlass und für
den Gasauslass separate Ventile mit separater Steuerung vorgesehen
sind.
-
In
einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung ist der zumindest
eine schließgliedfeste
Steuernocken im Randbereich eines schließgliedfesten flächigen Steuerelements
ausgebildet und der zumindest eine gehäusefeste Steuernocken im Randbereich
eines dem schließgliedfesten
flächigen Steuerelement
gegenüberstehenden
gehäusefesten flächigen Steuerelements
angeordnet.
-
Die
Anordnung der Steuernocken im Randbereich von flächigen, beispielsweise tellerförmigen Steuerelementen,
deren Oberflächen,
die die Steuernocken tragen, sich im Wesentlichen quer zur Drehachse
erstrecken, hat den Vorteil, dass die Drehachse selbst frei bleibt,
um beispielsweise durch den Schaft oder Stößel des Schließgliedes,
an dessen rückwärtigem Ende
das schließgliedfeste
flächige
Steuerelement angeordnet ist, beispielsweise eine Kraftstoffeinspritzung
zu ermöglichen,
wenn die erfindungsgemäße Rotationskolbenmaschine
als Brennkraftmaschine verwendet werden soll. An dem jeweiligen
flächigen
Steuerelement ist der jeweilige Steuernocken vorzugsweise als axiale
Erhebung mit begrenzter Erstreckung in Umfangsrichtung um die Drehachse
ausgebildet, d. h. in Form von wellenförmigen, beispielsweise sinusförmigen Erhebungen.
-
Dabei
ist es weiterhin bevorzugt, wenn das gehäusefeste flächige Steuerelement eine sich
konkav verjüngende
und das schließgliedfeste
flächige Steuerelement
im Wesentlichen komplementär
dazu eine sich konvex verjüngende
Steuerfläche
aufweist, wobei die Steuernocken an diesen Steuerflächen ausgebildet
sind.
-
Hierbei
besteht ein Vorteil darin, dass das gehäusefeste Steuerelement und
das schließgliedfeste
Steuerelement über
die komplementär
ausgebildeten Steuerflächen
eine Führung
aneinander erfahren. Der weitere Vorteil besteht darin, dass die Steuernocken
sich an bezüglich
der Drehachse schräggestellten
Flächen
befinden, was die Umsetzung der Drehbewegung in eine axiale Bewegung begünstigt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Steuermechanismus
einstellbar, um den Zeitpunkt des Öffnens und/oder den Zeitpunkt
des Schließens
des Schließglieds
zu verändern.
-
Bekanntermaßen ist
die Leistung einer Brennkraftmaschine von der Drehzahl abhängig, und durch
diese Maßnahme
wird dieser Erkenntnis auch bei der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
Rechnung getragen, indem der Zeitpunkt des Öffnens und/oder der Zeitpunkt
des Schließens
des Schließglieds über den
Steuermechanismus, der die axiale Bewegung des Schließglieds
vermittelt, last- und drehzahlabhängig verändert werden kann.
-
In
einer konstruktiv einfachen Umsetzung dieses Aspekts ist es bevorzugt,
wenn der zumindest eine gehäusefeste
Steuernocken in Umfangsrichtung um die Drehachse lageverstellbar
ist.
-
Durch
die Lageverstellung des zumindest einen gehäusefesten Steuernockens in
Umfangsrichtung um die Drehachse wird bewirkt, dass der Drehwinkel
und damit der Zeitpunkt verändert
wird, an dem der zumindest eine gehäusefeste Steuernocken und der
zumindest eine schließgliedfeste
Steuernocken miteinander in Eingriff kommen und ebenso wieder außer Eingriff
kommen. Dieser Zeitpunkt des In-Eingriff-Kommens und des Außer-Eingriff-Kommens bestimmt
den Zeitpunkt des Öffnens
und Schließens
des Schließglieds.
-
Realisiert
werden kann eine solche Lageverstellung beispielsweise dadurch,
dass das oben genannte Steuerelement, an dem der zumindest eine gehäusefeste
Steuernocken ausgebildet ist, in Umfangsrichtung um die Drehachse über einen
begrenzten Winkelbereich verdrehbar ist und dass ein entsprechender
Drehantrieb für
das Steuerelement vorgesehen ist.
-
Im
Rahmen der oben genannten Ausgestaltung, wonach der Steuermechanismus
einen schließgliedfesten
und zwei in Umfangsrichtung beabstandet angeordnete ge häusefeste
Steuernocken aufweist, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass beide gehäusefesten
Steuernocken in Umfangsrichtung lageverstellbar sind, wobei die
beiden gehäusefesten Steuernocken
vorzugsweise unabhängig
voneinander lageverstellbar sind.
-
Hierbei
ist von Vorteil, dass sowohl der Beginn und/oder das Ende des Gaseinlasses
als auch der Beginn und/oder das Ende des Gasauslasses, und dies
in bevorzugter Weise unabhängig
voneinander eingestellt werden können,
wodurch das Leistungsverhalten der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
im Falle der Verwendung als Brennkraftmaschine noch weiter verbessert
wird.
-
In
einer konstruktiv technisch einfachen und daher vorteilhaften Ausgestaltung
wird dies dadurch realisiert, dass das oben genannte gehäusefeste Steuerelement
zwei Segmente aufweist, die jeweils einen der gehäusefesten
Steuernocken aufweisen, wobei die beiden Segmente in Umfangsrichtung
um die Drehachse relativ zueinander und/oder gemeinsam lageverstellbar
sind.
-
In
dieser Ausgestaltung ist das gehäusefeste Steuerelement
demnach zweiteilig ausgebildet, und jedes dieser beiden Teile trägt einen
Steuernocken, und durch Lageverstellung der beiden Teile können dann
der Zeitpunkt des Öffnens
und/oder der Zeitpunkt des Schließens des Schließglieds
sowohl für den
Gaseinlassvorgang als auch für
den Gasauslassvorgang drehzahlabhängig verändert werden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Steuermechanismus
einstellbar, um die Dauer des Offenzustands des Schließglieds
zu verändern.
-
Über die
Dauer des Offenzustands des Schließglieds kann vorteilhafterweise
insbesondere die Menge an Gas, die in die Arbeitskammer eingelassen
wird, in Abhängigkeit
von der Drehzahl der Rotationskolbenmaschine zur Erzielung eines
optimalen Leistungsverhaltens angepasst werden. Das Mischungsverhältnis aus
Frischluft (Verbrennungsluft) und Brennstoff (im Falle der Verwendung
der Rotationskolbenmaschine als Brennkraftmaschine) kann somit bei
geringer Leistungsanforderung verringert werden, indem weniger Frischluft
in die Arbeitskammer eingelassen wird, indem die Dauer der Öffnung des
Schließglieds
verringert wird. Bei hohen Leistungsanforderungen wird demgegenüber ein größeres Mischungsverhältnis aus
Frischluft und Brennstoff benötigt,
was durch eine längere Öffnungszeit
des Schließglieds
bewerkstelligt wird.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Steuermechanismus
einstellbar, um den Hub des Schließglieds zwischen der Schließstellung
und der Offenstellung zu verändern.
-
Durch
die Verstellbarkeit des Öffnungshubs des
Schließglieds
zwischen der Schließstellung
und der Offenstellung kann ebenfalls die Menge an in die Arbeitskammer
eingelassenen Gas verändert
werden, weil der Hub des Schließglieds
die Strömungsrate
des einströmenden
Gases beeinflusst.
-
In
einer vorteilhaft einfachen konstruktiven Ausgestaltung, mit der
die beiden vorstehend genannten Einstellungen vorgenommen werden
können,
ist der zumindest eine gehäusefeste
Steuernocken relativ zu dem zumindest einen schließgliedfesten
Steuernocken in Richtung der Drehachse axial lageverstellbar.
-
Wenn
der zumindest eine gehäusefeste Steuernocken
von dem zumindest einen schließgliedfesten
Steuernocken beabstandet wird, so dass der Zeitpunkt des In-Eingriff-Kommens
der beiden welligen Steuernocken später und der Zeitpunkt des Außer-Eingriff-Kommens
entsprechend früher
liegt, ist die Dauer des Offenzustands des Schließglieds entsprechend
verkürzt.
Gleichzeitig wird dabei auch der Hub des Schließglieds zwischen der Schließstellung
und der Offenstellung verringert. Durch entsprechendes axiales Bewegen
des zumindest einen gehäusefesten
Steuernockens zu dem zumindest einen schließgliedfesten Steuernocken wird
die Dauer des Offenzustands des Schließglieds entsprechend erhöht, ebenso
wie der Hub des Schließglieds.
-
Um
die Lageverstellung des zumindest einen gehäusefesten Steuernockens zu
bewerkstelligen, kann an dem oben genannten gehäusefesten Steuerelement ein
Axialantrieb vorgesehen sein, der das gehäusefeste Steuerelement in Richtung
der Drehachse entsprechend zu dem schließgliedfesten Steuerelement
hin bzw. von diesem weg bewegt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Gaswechselöffnung in
einem axialen Fortsatz des Kolbenkäfigs ausgebildet, wobei die
Gaswechselöffnung
in einen Kanal in dem Fortsatz mündet, der
seitlich an dem Fortsatz nach außen führt und beim Umlaufen des Kolbenkäfigs abwechselnd
mit einer gehäuseseitigen
Gaseinlassöffnung
und mit einer gehäuseseitigen
Gasauslassöffnung
kommuniziert.
-
Der
Kanal in dem Fortsatz befindet sich somit auf der der Arbeitskammer
abgewandten Seite des Schließglieds,
was den Vorteil hat, dass sich in dem Kanal und im Bereich der Gaseinlassöffnung und
der Gasauslassöffnung
im Gehäuse
keine wesentlichen Drücke
aufbauen, die zu Abdichtungsproblemen führen können.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist in dem Schließglied eine
Kraftstoffeinspritzvorrichtung angeordnet.
-
Hierbei
ist von Vorteil, dass im Fall der Verwendung der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
als Brennkraftmaschine ein Kraftstoff trotz Vorhandenseins des Schließglieds
direkt in die Arbeitskammer eingespritzt werden kann, und dies vorteilhafterweise
auf der Drehachse und damit mittig in die Arbeitskammer.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist in dem Schließglied eine
Zündvorrichtung
zum Zünden
eines Gases in der Arbeitskammer angeordnet.
-
Diese
Ausgestaltung eignet sich insbesondere für eine Verwendung der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
als Brennkraftmaschine, die mit Ottokraftstoff (Benzin) betrieben
werden kann, wobei wie bei der zuvor genannten Ausgestaltung der
weitere Vorteil besteht, dass die Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches
in der Arbeitskammer mittig erfolgt.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten
Zeichnung.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden mit Bezug
auf diese hiernach näher
beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
erfindungsgemäße Rotationskolbenmaschine
in einer perspektivischen Gesamtdarstellung;
-
2 einen
Ausschnitt der Rotationskolbenmaschine in 1 in einem
Längsschnitt;
-
3 einen
weiteren Ausschnitt der Rotationskolbenmaschine in 1 in
einem Längsschnitt mit
einer ersten Ausführungsform
eines Gaswechselsystems;
-
4 den
Ausschnitt in 3 in einem Längsschnitt entlang einer Ebene,
die durch einen Gaseinlass hindurchgeht, wobei die Kolben der Rotationskolbenmaschine
in einer gegenüber 3 anderen
Bewegungsstellung gezeigt sind;
-
5 den
Ausschnitt in 3 in einem Längsschnitt entlang einer Ebene,
die durch einen Gasauslass der Rotationskolbenmaschine hindurchgeht, wobei
die Kolben der Rotationskolbenmaschine in einer gegenüber 3 veränderten
Bewegungsstellung gezeigt sind;
-
6a)
und b) Einzelheiten eines Steuermechanismus für ein Schließglied des
Gaswechselsystems der Rotationskolbenmaschine in der Ausführungsform
gemäß 3 in
zwei perspektivischen Ansichten;
-
7a)
und b) mit 3 vergleichbare Ausschnitte
einer erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
in zwei Betriebsstellungen gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
des Gaswechselsystems;
-
8a)
und b) ein weiterer Ausschnitt einer Rotationskolbenmaschine im
Längsschnitt
in zwei Betriebsstellungen gemäß einem
noch weiteren Ausführungsbeispiel
des Gaswechselsystems;
-
9a)
bis d) mit 6 vergleichbare Darstellungen
eines Steuermechanismus für
ein Schließglied
des Gaswechselsystems der Rotationskolbenmaschine gemäß 7a)
und b) in vier verschiedenen perspektivischen Darstellungen;
-
10a) und b) einen Steuermechanismus für ein Schließglied des
Gaswechselsystems der Rotationskolbenmaschine gemäß 8a)
und b) in zwei verschiedenen perspektivischen Darstellungen;
-
11a) und b) weitere Einzelheiten des Steuermechanismus
gemäß 9a)
bis d) in zwei verschiedenen Ansichten;
-
12 weitere
Einzelheiten des Steuermechanismus gemäß 10a)
und b);
-
13a) bis f) Prinzipdarstellungen der Gaswechselsteuerung
einer erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine;
-
14 eine Darstellung vergleichbar mit 4 in
einer weiteren Abwandlung des Gaswechselsystems mit einem Schließglied mit
integrierter Zündvorrichtung;
und
-
15 einen
Ausschnitt eines Gaswechselsystems im Bereich eines Schließglieds
mit integrierter Kraftstoffeinspritzung.
-
In 1 bis 5 ist
eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehene Rotationskolbenmaschine
dargestellt.
-
Die
Rotationskolbenmaschine 10 kann als Brennkraftmaschine
(Verbrennungsmotor), aber auch als Kompressor ausgelegt sein.
-
Die
Rotationskolbenmaschine 10 weist allgemein die Form eines
Kugelmotors bzw. Kugelkompressors mit einem innenseitig im Wesentlichen
kugelförmigen
Gehäuse 12 auf.
In 1 ist das Gehäuse 12 geschlossen
dargestellt, während
in 2 bis 5 entsprechend der dortigen
Schnittdarstellungen der Innenraum des Gehäuses 12 dargestellt
ist.
-
Das
Gehäuse 12 wird
im Wesentlichen durch zwei Gehäusehauptteile 14 und 16 und
zwei Gehäusestirndeckel 18 und 20 gebildet.
Die Gehäusestirndeckel 18 und 20 sind von
den Gehäusehauptteilen 14 und 16 abnehmbar,
ebenso wie die beiden Gehäusehauptteile 14 und 16 voneinander
abnehmbar sind, wobei die Befestigung der vorstehend genannten Teile
aneinander durch Schrauben erfolgt.
-
In
dem Gehäuse 12 sind
insgesamt vier Kolben angeordnet, von denen in der Zeichnung nur
drei Kolben zu sehen sind, und zwar ein erster Kolben 22, ein
zweiter Kolben 24, ein dritter Kolben 26 und ein vierter
Kolben (nicht dargestellt), der dem dritten Kolben 26 vor
der Zeichenebene in 2 gegenübersteht.
-
Die
Kolben 22, 24, 26 sowie der nicht gezeigte
vierte Kolben laufen in dem Gehäuse
12 um eine gehäusefeste
Drehachse 28 gemeinsam um. Die Drehachse 28 ist
als geometrische Achse zu verstehen und geht durch die Gehäusemitte
hindurch.
-
Die
Kolben
22 und
24 sind in Bezug auf die Drehachse
28 gegenüber dem
Kolben
26 und dem vierten Kolben um 90° versetzt in dem Gehäuse
12 angeordnet,
wobei der dritte Kolben
26 und der vierte Kolben jedoch
auch in der gleichen Ebene wie die Kolben
22 und
24 angeordnet
sein können,
wie dies in dem Dokument
WO 2006/089576 A1 dargestellt und beschrieben
ist, wobei auf dieses Dokument zu einer näheren Beschreibung insbesondere
auch im Hinblick auf die Geometrie der Kolben verwiesen wird.
-
Die
Kolben 22, 24, 26 und der nicht gezeigte vierte
Kolben sind in einem Kolbenkäfig 30 angeordnet
und darin gleitend gelagert, der wiederum selbst in dem Gehäuse 12 um
die Drehachse 28 drehbar gelagert ist. Die Kolben 22, 24, 26 und
der vierte Kolben sind in Bezug auf die Drehachse 28 drehfest
mit dem Kolbenkäfig 30 verbunden,
können
jedoch relativ zu diesem im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse 28 hin- und hergehende Bewegungen
zwischen zwei Endstellungen ausführen,
wenn sie gemeinsam mit dem Kolbenkäfig 30 in dem Gehäuse 12 um
die Drehachse 28 umlaufen. Dazu sind die Kolben 22, 24, 26 bzw.
der vierte Kolben in dem Kolbenkäfig 30 gleitend
gelagert.
-
Um
die hin- und hergehenden Bewegungen der Kolben
22,
24,
26 und
des vierten Kolbens aus der Umlaufbewegung derselben um die Drehachse
28 abzuleiten,
ist dem Kolben
22,
24,
26 und dem vierten
Kolben jeweils zumindest ein Lauforgan zugeordnet, wie dies für ein Lauforgan
32 des
Kolbens
22 und ein Lauforgan
34 des Kolbens
24 in
2 dargestellt
ist. Entsprechende Lauforgane, die in der Zeichnung entsprechend
der Darstellung nicht zu sehen sind, weisen auch der dritte Kolben
26 und
der vierte Kolben auf. Die Lauforgane
32 und
34 der
Kolben
22 und
24 sind entlang einer gemeinsamen
Steuerkurve
36 geführt,
die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
an einem gehäuseseitigen
Kurvenstück
38 ausgebildet
ist und zur Erzielung der hin- und hergehenden Bewegungen der Kolben
22 und
24 eine
Konturierung mit Wellentälern
und Wellenbergen aufweist, wie dies in dem Dokument
WO 2006/089576 A1 beschrieben
ist, auf das für
eine detaillierte Beschreibung der Kolbenbewegung verwiesen wird,
und dessen Inhalt diesbezüglich
Gegenstand der vorliegenden Offenbarung ist. Dem dritten Kolben
26 und
dem vierten Kolben ist eine entsprechende Steuerkurve
40 am
Kurvenstück
38 zugeordnet.
-
In 2 sind
die Kolben 22, 24 in einer Bewegungsstellung gezeigt,
in der sie maximal aufeinander zu bewegt sind. Diese Stellung wird
auch als OT-Stellung (oberer Totpunkt) bezeichnet. Ausgehend von
dieser OT-Stellung können
sich die Kolben 22 und 24 beim Umlaufen um die
Drehachse 28 auseinanderbewegen, bis sie ihre UT-Stellung erreichen (unterer
Totpunkt), in der sie maximal auseinanderbewegt sind (etwa 60° auseinander).
Der dritte Kolben 26 und der vierte Kolben führen zu
den Kolben 22 und 24 gleichsinnige Bewegungen
aus, d. h. in der Darstellung in 2 befinden
sich der dritte Kolben 26 und der vierte Kolben ebenfalls
in OT-Stellung. Diese Konfiguration, bei der alle vier Kolben die OT-Stellung
ebenso wie die UT-Stellung
jeweils gemeinsam einnehmen, eignet sich für eine Verwendung der Rotationskolbenmaschine 10 als
Brennkraftmaschine. Bei einer Verwendung der Rotationskolbenmaschine 10 als
Kompressor ist es dagegen bevorzugt, wenn das Paar aus Kolben 22 und 24 seine
OT-Stellung einnimmt, während
das Paar aus drittem Kolben 26 und viertem Kolben sich
gerade in UT-Stellung befinden, und umgekehrt.
-
Die
Kolben 22 und 24 bilden ein erstes Kolbenpaar,
das eine erste Arbeitskammer 42 definiert, und der dritte
Kolben 26 und der vierte Kolben bilden ein zweites Kolbenpaar,
das eine zweite Arbeitskammer 44 definiert. Entsprechend
der in 2 und 3 gezeigten OT-Stellung aller
Kolben 22, 24, 26 bzw. des vierten Kolbens
sind die Volumina der Arbeitskammern 42 und 44 minimal.
In der UT-Stellung sind die Volumina der Arbeitskammern 42 und 44 entsprechend
maximal.
-
Die
Drehachse 28 geht durch beide Arbeitskammern 42 und 44 hindurch,
und zwar mittig durch die Arbeitskammern 42 und 44 hindurch.
-
Entsprechend
der hin- und hergehenden Bewegungen der Kolben 22, 24, 26 und
des vierten Kolbens verkleinern und vergrößern sich die Volumina der
Arbeitskammern 42 und 44 periodisch.
-
Die
Arbeitskammer 42 wird zum einen durch eine Endfläche 46 des
Kolbens 22 und eine Endfläche 48 des Kolbens 24 sowie
durch den Kolbenkäfig 30 begrenzt,
wobei die Endflächen 46 und 48 einander
zugewandt sind. Der dritte Kolben 26 weist eine entsprechende
Endfläche 50 auf,
die mit der ihr zugewandten Endfläche (nicht dargestellt) des
vierten Kolbens die Arbeitskammer 44 in Verbindung mit dem
Kolbenkäfig 30 begrenzt.
Wie insbesondere bei dem dritten Kolben 26 in 2 und
in 4 und 5 zu sehen ist, sind die Endflächen 46, 48 und 50 kreisförmig, und
entsprechend sind die Bohrungen in dem Kolbenkäfig 30, in denen die
Kolben 22, 24, 26 und der vierte Kolben
gleitend gelagert sind, kreisförmig,
wie für
die Bohrung 52 für
den dritten Kolben 26 und den vierten Kolben erkennbar
ist.
-
In
den Arbeitskammern 42 bzw. 44 finden aufgrund
der hin- und hergehenden Bewegungen der Kolben 22, 24, 26 und
des vierten Kolbens beim Umlaufen um die Drehachse 28 periodisch
die Takte des Einlassens, Verdichtens, Arbeitens (Expandierens) und
Ausstoßens
statt.
-
Für den dazu
erforderlichen periodischen Gaswechsel in die und aus den Arbeitskammern 42 und 44 ist
der Arbeitskammer 42 gemäß 1 ein Gaswechselsystem 54 und
der Arbeitskammer 44 ein Gaswechselsystem 56 zugeordnet.
-
Da
das Gaswechselsystem 54 und das Gaswechselsystem 56 konstruktiv
identisch ausgebildet sind, beschränkt sich die nachfolgende Beschreibung
auf das Gaswechselsystem 54.
-
Das
Gaswechselsystem 54 weist einen gehäusefesten Gaseinlass 58 und
einen gehäusefesten Gasauslass 60 auf,
die hier durch Stutzen am Gehäuse 12 dargestellt
sind. Der Kolbenkäfig 30 weist eine
Gaswechselöffnung 62 auf,
die auf der Drehachse 28 angeordnet und zu dieser konzentrisch
ist. Die Gaswechselöffnung 62 setzt
sich gemäß 4 und 5 in
einen Kanal 64 fort, der als Bohrung in einem axialen Fortsatz 66 des
Kolbenkäfigs 30 ausgebildet
ist, wobei der Fortsatz 66 konzentrisch zur Drehachse 28 ausgebildet
ist, wie insbesondere aus 3 hervorgeht.
-
Beim
Umlaufen des Kolbenkäfigs 30 um
die Drehachse 28 kommuniziert der Kanal 64 abwechselnd
mit dem Gaseinlass 58, wie in 4 dargestellt ist,
und mit dem Gasauslass 60, wie in 5 dargestellt
ist. In der in 3 gezeigten Drehstellung des Kolbenkäfigs 30 kommuniziert
der Kanal 64 in dem Fortsatz 66 weder mit dem
Gaseinlass 58 noch mit dem Gasauslass 60.
-
Zum
druckdichten Verschließen
der Gaswechselöffnung 62 in
dem Kolbenkäfig 30 ist
in der Gaswechselöffnung 62 ein
Schließglied 68 angeordnet,
das Teil des Gaswechselsystems 54 ist.
-
Das
Schließglied 68 ist
in Form eines Tellerventils, in der gezeigten Ausführung als
Tulpenventil ausgebildet und weist einen Ventilteller 70 auf,
der in der Schließstellung
des Schließglieds 68 an
einem Ventilsitz 72 anliegt, der innenseitig am Kolbenkäfig 30 am
Rand der Gaswechselöffnung 62 ausgebildet ist.
Der Ventilteller 70 und der Ventilsitz 72 sind
kreisförmig
oder oval. In 2 und 3 ist das
Schließglied 68 in seiner
Schließstellung
gezeigt, in der es die Gaswechselöffnung 62 gegen den
Kanal 64 in dem Fortsatz 66 des Kolbenkäfigs 30 hermetisch dicht
verschließt.
In der Arbeitskammer 42 kann somit ein zuvor eingelassenes
Gas hochverdichtet und nach Zündung
mit entsprechend hohem Druck expandiert werden.
-
Ausgehend
von seiner Schließstellung
gemäß 2 und 3 kann
das Schließglied 68 in Richtung
der Drehachse 28 axial in seine Offenstellung gemäß 4 und 5 bewegt
werden, so dass gemäß 4 Gas
durch den Gaseinlass 58 in die Arbeitskammer 42 eingelassen
werden kann und gemäß 5 Gas
aus der Arbeitskammer 42 über den Gasauslass 60 wieder
ausgestoßen
werden kann.
-
Das
Schließglied 68 ist
mit dem Kolbenkäfig 30 drehfest
verbunden und dreht mit dem Kolbenkäfig 30 um die Drehachse 28,
wobei die drehfeste Verbindung zwischen dem Schließglied 68 und
dem Kolbenkäfig 30 über den
Fortsatz 66 des Kolbenkäfigs 30 erfolgt,
wie noch später
beschrieben wird. Der Ventilteller 70 und der Ventilsitz 72 führen somit
bei rotierendem Schließglied 68 keine
Rotationsbewegung in Drehrichtung um die Drehachse 28 aus. Demgegenüber ist
das Schließglied 68 relativ
zum Kolbenkäfig 30 in
Richtung der Drehachse 28, d. h. axial beweglich, damit
es entsprechend seiner Funktion von seiner Schließstellung
in seine Offenstellung und umgekehrt bewegt werden kann.
-
Um
das Schließglied 68 aus
seiner Schließstellung
gemäß 2 und 3 in
die Offenstellung gemäß 4 und 5 zu
bewegen, in der das Schließglied 68 in
die Arbeitskammer 42 hinein verschoben ist, ist ein Steuermechanismus 74 für das Schließglied 68 vorgesehen,
der die axiale Bewegung des Schließglieds 68 aus der
Drehbewegung des Schließglieds 68 um
die Drehachse 28 ableitet, wenn das Schließglied 68 zusammen
mit dem Kolbenkäfig 30 um
die Drehachse 28 rotiert.
-
Der
Steuermechanismus 74 weist dazu ein gehäusefestes Steuerelement 76 und
ein schließgliedfestes
Steuerelement 78 auf. Das gehäusefeste Steuerelement 76 ist
in einem Gehäuseteil 80 angeordnet
(vgl. auch 1), das mit dem Gehäusestirndeckel 18 verbunden
ist. Das Steuerelement 76 ist in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 bis 5 sowohl
axial als auch in Drehrichtung um die Drehachse 28 unverstellbar.
-
Das
schließgliedfeste
Steuerelement 78 ist über
einen Ventilstößel 82 des
Schließglieds 68 mit dem
Ventilteller 70 des Schließglieds 68 drehfest
verbunden. Wie bereits erwähnt,
ist das Schließglied 68 mit
dem Kolbenkäfig 30 drehfest
verbunden, was in dem gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch realisiert
ist, dass das Steuerelement 78 einen Zapfen 84 aufweist,
der formschlüssig
und damit drehschlüssig, jedoch
axial beweglich in einer komplementär konturierten Aufnahme 86 in
dem Fortsatz 66 des Kolbenkäfigs 30 aufgenommen
ist. In 6a) und b) sind das gehäusefeste
Steuerelement 76 und das schließgliedfeste Steuerelement 78 in
Alleinstellung und in auseinandergezogener Darstellung gezeigt. Der
mit dem gehäusefesten
Steuerelement 76 einstückig
verbundene Zapfen 84 ist hier als Vierkant gezeigt.
-
An
dem gehäusefesten
Steuerelement 76 ist ebenfalls eine Drehsicherung in Form
von einer oder mehreren Abflachungen 88 vorgesehen, die
mit entsprechenden Flächen
im Gehäuseteil 80 zusammenwirken,
um das Steuerelement 76 unbeweglich zu halten.
-
Das
schließgliedfeste
Steuerelement 78 und das gehäusefeste Steuerelement 76 sind
beide flächig
ausgebildet, d. h. sie weisen einander zugewandte Steuerflächen 90 und 92 auf.
Die Steuerflächen 90 und 92 erstrecken
sich konzentrisch um die Drehachse 28 herum, befinden sich jedoch
außerhalb
der Drehachse 28. Die Steuerfläche 90 verjüngt sich
konkav von radial außen
nach radial innen, und die Steuerfläche 92 verjüngt sich
konvex von radial außen
nach radial innen, so dass die beiden Steuerflächen 90 und 92 im
Wesentlichen komplementär zueinander
sind.
-
An
der Steuerfläche 92 des
schließgliedfesten
Steuerelements 78 ist ein schließgliedfester Steuernocken 94 ausgebildet,
der in Umfangsrichtung um die Drehachse 28 gesehen ein
erstes Ende 96 und ein zweites Ende 98 aufweist,
wobei der Steuernocken 94 zwischen den Enden 96 und 98 über den
verbleibenden Teil der Steuerfläche 92 axial
erhaben ist. Der Übergang
dieser Erhabung im Bereich der Enden 96 und 98 in
den verbleibenden Teil der Steuerfläche 92 ist sinusförmig ausgebildet.
-
Die
Steuerfläche 90 des
gehäusefesten Steuerelements 76 weist
dagegen zwei gehäusefeste
Steuernocken 100 und 102 auf, die in Umfangsrichtung
um die Drehachse 28 gesehen voneinander beabstandet sind
und jeweils eine axiale Erhabung an der Steuerfläche 90 darstellen,
die wie der Steuernocken 94 im Wesentlichen sinusförmig ausgebildet
sind.
-
Im
montierten Zustand gemäß 2 bis 5 greifen
die Steuerflächen 90 und 92 ineinander ein,
so dass der Steuernocken 92 beim Rotieren des Steuerelements 78 um
die Drehachse 28 nacheinander an den Steuernocken 100 und 102 vorbeiläuft und
mit diesen in Eingriff kommt und wieder außer Eingriff kommt, wobei bei
jedem In-Eingriff-Kommen das
Steuerelement 78 und damit über den Ventilstößel 82 das
Schließglied 68 in
seine Offenstellung gedrückt
bzw. geschoben wird, wie in 4 und 5 dargestellt
ist. Die umfängliche
Erstreckung der Steuernocken 94 sowie 100 und 102 sowie
die umfängliche
Anordnung der Steuernocken 100 und 102 ist entsprechend
den Zeitpunkten des Öffnens,
des Schließens
und der Dauer des Öffnungszustandes des
Schließglieds 68 sowie
dem erforderlichen Hub des Schließglieds 68 ausgestaltet.
-
Die
Rückstellung
des Schließglieds 68 von seiner
Offenstellung in seine Schließstellung
wird durch ein Energiespeicherelement 104 beispielsweise
in Form einer Druckfeder bewerkstelligt, die in der Aufnahme 86 des
Fortsatzes 66 des Kolbenkäfigs 30 angeordnet
ist und sich einerseits gegen den Zapfen 84 des schließgliedfesten
Steuerelements 78 und andererseits gegen den Kolbenkäfig 30 abstützt, so dass
das Schließglied 68 in
seine Schließstellung
gemäß 2 und 3 vorgespannt
ist. Die Rückstellung
des Schließglieds 68 von
seiner Offenstellung in seine Schließstellung erfolgt automatisch
dann, wenn der Steuernocken 94 des schließgliedfesten Steuerelements 78 mit
dem Steuernocken 100 bzw. dem Steuernocken 102 außer Eingriff
kommt.
-
Durch
das Vorsehen zweier Steuernocken 100 und 102 an
dem gehäusefesten
Steuerelement 76 wird das Schließglied 68 bei einem
vollen Umlauf des schließgliedfesten
Steuerelements 78 zweimal geöffnet, und zwar einmal zum
Einlassen eines Gases in die Arbeitskammer 42 (4),
und einmal zum Ausstoßen
von Gas aus der Arbeitskammer 42 (5).
-
Der
zuvor beschriebene Steuermechanismus 74 stellt eine konstruktiv
sehr einfache Möglichkeit
der Steuerung des Schließglieds 68 dar.
In dieser einfachen Ausgestaltung lässt sich der Zeitpunkt des Öffnens und
der Zeitpunkt des Schließens
und die Dauer des Öffnens
des Schließorgans 68 während des
Betriebs der Rotationskolbenmaschine 10 nicht verändern.
-
Nachfolgend
werden Weiterbildungen dieses Steuermechanismus beschrieben, bei
denen der Steuermechanismus einstellbar ist, um den Zeitpunkt des Öffnens und/oder
den Zeitpunkt des Schließens des
Schließglieds 68 zu
verändern.
-
Ein
solcher Steuermechanismus 74a ist in 7a)
und 7b) dargestellt, wobei sich die nachfolgende Beschreibung
auf die Unterschiede zu dem Steuermechanismus 74 beschränkt.
-
Der
Unterschied des Steuermechanismus 74a zu dem Steuermechanismus 74 besteht
darin, dass das gehäusefeste
Steuerelement 76a gemäß 9a)
bis c) zwei Segmente 106 und 108 aufweist, die
zusammen die Steuerfläche 90a bilden,
die entsprechend auf beide Segmente 106 und 108 in
Umfangsrichtung hälftig
aufgeteilt ist. Die Segmente 106 und 108 sind
gleitend auf einem Lagerring 109 gelagert.
-
Der
Steuernocken 100 ist dabei an dem Segment 108 und
der Steuernocken 102 an dem Segment 106 ausgebildet.
-
Die
beiden Segmente 106 und 108 sind in Umfangsrichtung
um die Drehachse 28 herum unabhängig voneinander lageverstellbar,
wodurch die Steuernocken 100 und 102 in ihrer
Winkelstellung bezüglich
der Drehachse 28 verstellbar sind. Die Winkelverstellung
des Steuernockens 100 und/oder 102 um die Drehachse 28 verändert den
Zeitpunkt des Öffnens
des Schließglieds 68 als
auch den Zeitpunkt des Schließens
des Schließglieds 68 beim
Vorgang des Einlassens von Gas in die Arbeitskammer 42 und/oder
beim Vorgang des Ausstoßens
von Gas aus der Arbeitskammer 42.
-
In 11a) und b) sind Antriebe zum Lageverstellen der
beiden Segmente 106 und 108 des gehäusefesten
Steuerelements 78a dargestellt.
-
Zur
Lageverstellung des Segments 108 ist ein Antrieb 110,
beispielsweise ein Servomotor, vorgesehen, der eine Schnecke 112 in
zwei entgegengesetzten Drehrichtungen antreiben kann, wobei die Schnecke 112 mit
einer Außenverzahnung 114 des Segments 108 in
Eingriff steht, wobei je nach Drehrichtung der Schnecke 112 das
Segment 108 im oder entgegen dem Uhrzeigersinn um die Drehachse 28 lageverstellt
wird. Der Verstellwinkel kann dabei auf 5° bis 20° begrenzt sein.
-
Für das Segment 106 ist
ein Antrieb 116 vorgesehen, der eine Schnecke 118 antreibt,
die mit einer Außenverzahnung 120 des
Segments 106 zusammenwirkt, um dieses um die Drehachse 28 lagezuverstellen.
-
In 1 sind
die Antriebe 110 und 116 ebenfalls dargestellt.
-
In 8a)
und b) ist eine weitere Weiterbildung des Steuermechanismus dargestellt,
die eine weitere Einstellmöglichkeit
für die
Steuerung des Schließglieds 68 besitzt,
wobei sich 8a) und b) auf das Gaswechselsystem 56 beziehen,
das aber wie bereits erwähnt
konstruktiv (bis auf die Winkellage bezüglich der Drehachse 28)
mit dem Gaswechselsystem 54 identisch ist.
-
Dieser
mit dem Bezugszeichen 74b versehene Steuermechanismus ist
weiterhin einstellbar, um den Hub des Schließglieds 68 zwischen
der Schließstellung
und der Offenstellung zu verändern,
sowie um die Dauer des Offenzustands des Schließglieds 68 zu verändern.
-
Der
Steuermechanismus 74b ist dazu in der Lage, das gehäusefeste
Steuerelement 76b relativ zu dem schließgliedfesten Steuerelement 78b axial, d.
h. in Richtung der Drehachse 28 lagezuverstellen, d. h.
die Steuerfläche 90b von
der Steuerfläche 92b mehr
oder weniger zu beabstanden. Durch die Beabstandung der Steuerflächen 90b und 92b werden auch
die zugehörigen
Steuernocken 100b, 102b und 94b mehr
oder weniger voneinander beabstandet, wodurch die Eingriffsdauer
dieser Steuernocken beim Umlaufen des schließgliedfesten Steuerelements 78b um
die Drehachse 28 und damit die Öffnungsdauer des Schließglieds 68 verkürzt bzw.
verlängert
wird, und ebenso wird der axiale Hub des schließgliedfesten Steuerelements 78b und
damit der Hub des Schließglieds 68 zwischen
seiner Schließstellung
und seiner Offenstellung vergrößert oder
verkleinert.
-
In 10a) und b) ist das gehäusefeste Steuerelement 76b dargestellt,
das gegenüber
dem gehäusefesten
Steuerelement 76a einen axialen Fortsatz 122 mit
einem Gewinde 124 aufweist.
-
Gemäß 12 steht
mit diesem Gewinde 124 ein Zwischenrad 126 in
Eingriff, das axial unbeweglich ist, und das eine Außenverzahnung 128 aufweist,
mit der eine Schnecke 130 in Eingriff steht, die von einem
Antrieb 132 in Drehung versetzt wird. Der Antrieb 132 ist
in 1 ebenfalls dargestellt.
-
Mit
Bezug auf 13 wird nachfolgend die Funktionsweise
des Gaswechselsystems 54 beschrieben.
-
In 13f) ist in Blickrichtung von der Arbeitskammer 42 her
das gehäusefeste
Steuerelement 76b dargestellt, das für die Zwecke der nachfolgenden
Beschreibung in vier Sektoren 1, 2, 3 und 4, die sich jeweils über etwa
90° erstrecken,
unterteilt ist. Ein Pfeil 131 deutet die Umlaufrichtung
des schließgliedfesten
Steuerelements 78b um die Drehachse 28 an. Mit
R ist der maximale Bereich der Lageverstellung der Segmente 106 und 108 mit
den Steuernocken 100b und 102b in Umfangsrichtung um
die Drehachse 28 veranschaulicht, der etwa 15° beträgt.
-
In 13a) ist das gehäusefeste Steuerelement 76 sowie
das schließgliedfeste
Steuerelement 78 jeweils in abgerollter Darstellung gezeigt,
wobei sich die in 13a) linken Enden der Steuerelemente 76, 78 an
das jeweilige rechte Ende anschließen.
-
13a) betrifft den einfachsten Fall des Steuermechanismus 74 ohne
Verstellmöglichkeiten für die gehäusefesten
Steuernocken 100 und 102. In 13a) ist das schließgliedfeste Steuerelement 78 mit
seinem schließgliedfesten
Steuernocken 94 in einer Umlaufstellung um die Drehachse 28 gezeigt,
in der der Steuernocken 94 sich gerade im Übergang von
Sektor 4 zu Sektor 1 des gehäusefesten
Steuerelements 76 befindet. Das Schließglied 68 ist in dieser
Umlaufstellung des schließgliedfesten
Steuerelements 78 geschlossen. In der Arbeitskammer 42 ist gerade
der Arbeitstakt des Arbeitens (Expandierens) beendet. Die Kolben 22 und 24 befinden
sich dabei in der UT-Stellung. Läuft
das schließgliedfeste
Steuerelement 78 mit dem schließgliedfesten Steuernocken in
Richtung eines Pfeils 133 an dem gehäusefesten Steuerelement 76 entlang,
so läuft
der schließgliedfeste
Steuernocken 94 zunächst
auf den gehäusefesten
Steuernocken 100 auf, wodurch das Schließglied 68 geöffnet wird,
während
sich die Kolben 22, 24 von ihrer UT-Stellung in
Richtung ihrer OT-Stellung aufeinander zu bewegen. Es findet nun
der Arbeitstakt des Auslassens von Gas aus der Arbeitskammer 42 durch
den Gasauslass 60 hindurch statt, wie in 5 dargestellt
ist. Am Ende des Sektors 1 schließt das Schließglied 68 aufgrund
der Vorspannung mittels des Energiespeicherelements 104 selbsttätig. Die
Kolben 22, 24 befinden sich nun in der OT-Stellung,
in der die Arbeitskammer 42 gemäß 3 minimales
Volumen aufweist.
-
Unmittelbar
danach läuft
der schließgliedfeste
Steuernocken 94 auf den gehäusefesten Steuernocken 102,
und das Schließglied 68 wird
wieder geöffnet,
um nunmehr Gas durch den Gaseinlass 58 in die Arbeitskammer 42 einzulassen,
wie in 4 dargestellt ist. Am Ende von Sektor 2 wird das Schließglied 68 wieder
geschlossen. Wenn der schließgliedfeste
Steuernocken 94 anschließend an dem gehäusefesten
Steuerele ment 76 entlang der Sektoren 3 und 4 desselben
läuft,
ist das Schließglied 68 geschlossen,
und es findet in der Arbeitskammer 42 zunächst der
Arbeitstakt des Verdichtens ausgehend von der UT-Stellung der Kolben 22, 24 und
anschließend
ausgehend von der OT-Stellung der Kolben 22, 24 wieder
der Arbeitstakt des Arbeitens statt. Die Kolben 22, 24 sind
dann insgesamt ausgehend vom linken Ende in 13a)
bis zum Ende in 13a) um 360° um die Drehachse 28 zusammen mit
dem Kolbenkäfig 30 in
dem Gehäuse 12 umgelaufen.
-
In 13b) bis d) ist die gleiche Funktionsweise wie
in 13a) nunmehr für
das gehäusefeste Steuerelement 76a dargestellt,
das eine Lageverstellung der gehäusefesten
Steuernocken 100a und 102a um die Drehachse 28 zulässt, um
den Zeitpunkt des Öffnens
und Schließens
des Schließglieds 68 zu verändern.
-
13b) zeigt eine Einstellung des gehäusefesten
Steuerelements 76a, bei der das Segment 108 um
die Drehachse 28 so lageverstellt wurde, dass der Arbeitstakt
des Auslassens (Sektor 1) früher beginnt,
während
der Zeitpunkt des Beginns des Einlassens unverändert, d. h. neutral ist. O
bezeichnet die Dauer der Offenstellung des Schließglieds 68.
-
13c) zeigt eine Lageverstellung des gehäusefesten
Steuerelements 76a, bei der das Segment 108 des
Steuerelements 76a in umgekehrter Weise zu 13b) derart um die Drehachse 28 lageverstellt
wurde, dass der Arbeitstakt des Auslassens später beginnt, während der
Zeitpunkt des Einlassens weiterhin unverändert ist.
-
13d) zeigt einen Betriebszustand, bei dem nunmehr
das Segment 106 um die Drehachse 28 lageverstellt
wurde, während
sich das Segment 108 in Neutralstellung befindet. Der Zeitpunkt
des Beginns des Auslassens ist somit gegenüber der Neutralstellung unverändert, während das
Einlassen gegenüber
der Neutralstellung früher
beginnt.
-
13e) zeigt die Funktionsweise des Gaswechsels
im Fall der Verwendung des gehäusefesten Steuerelements 76b,
das relativ zum schließgliedfesten
Steuerelement 78 axial in Richtung der Drehachse 28 lageverstellbar
ist. 13e) zeigt eine axiale Stellung
des gehäusefesten
Steuerelements 76b, in der es von dem schließgliedfesten
Steuerelement 78 gegenüber
den Darstellungen in 13a) bis d) weiter beabstandet
ist. Die Folge ist, dass der schließgliedfeste Steuernocken 94 mit
den gehäusefesten Steuernocken 100b und 102b jeweils
kürzer
in Eingriff steht und auch der Hub des schließgliedfesten Steuerelements 78 und
damit auch des Schließglieds 68 verringert
ist. 13e) zeigt insbesondere eine Betriebsstellung
des gehäusefesten
Steuerelements 76b, in der die Dauer O1 des
Auslassens verringert ist, weil die Eingriffsdauer des schließgliedfesten Steuernockens 94 mit
dem gehäusefesten
Steuernocken 100b verkürzt
ist. Der gehäusefeste
Steuernocken 102b ist zusätzlich noch in Richtung um
die Drehachse 28 derart lageverstellt, dass der Zeitpunkt des
Einlassens gegenüber
der Neutralstellung später liegt
und gleichzeitig auch die Dauer O1 des Einlassens
aufgrund der axialen Verstellung des gehäusefesten Steuerelements 76b kürzer als
in der Neutralstellung ist.
-
Die
Funktionsweise des Gaswechselsystems 56, das der Arbeitskammer 44 zugeordnet
ist, ist die gleiche, mit dem einzigen Unterschied, dass die Arbeitstakte
des Arbeitens, Auslassens, Einlassens, Verdichtens gegenüber dem
Gaswechselsystem 54 um zwei Arbeitstakte phasenverschoben
ist. Während
in der Arbeitskammer 42 gerade der Arbeitstakt des Arbeitens
stattfindet, findet in der Arbeitskammer 44 der Arbeitstakt
des Einlassens statt, usw.
-
In 14a) und b) ist eine Ausgestaltungsvariante des
Schließglieds 68 dargestellt,
die sich für die
Verwendung der Rotationskolbenmaschine 10 als Brennkraftmaschine
eignet, die mit Ottokraftstoff betrieben werden kann. In den Gaseinlass 58 ist
dazu eine Kraftstoffeinspritzdüse 147 integriert,
durch die Kraftstoff 135 in den Gaseinlass 58 eingespritzt
werden kann, so dass bei geöffnetem
Schließglied 68 ein Gas
in die Arbeitskammer 42 eingelassen werden kann, das ein
Gemisch aus Luft und Kraftstoff ist. Um das Gas in der Arbeitskammer 42 zu
zünden,
ist in das Schließglied 68 eine Zündvorrichtung 134 integriert,
dessen Zündelektroden 136 in
unmittelbarer Nähe
zur Drehachse 28 angeordnet sind.
-
Die
Zündelektroden 136 befinden
sich auf Höhe
des Ventiltellers 70. Der Ventilstößel 82 des Schließglieds 68 ist
zu diesem Zweck als Hohlrohr ausgebildet, in dem die Zündvorrichtung 134 bezüglich der
Drehachse 28 feststehend angeordnet ist, d. h. die Zündvorrichtung 134 dreht
nicht zusammen mit dem Ventilstößel 82 und
dem Ventilteller 70 um die Drehachse 28 mit. Die
Zündvorrichtung 134 oder Zündkerze
weist elektrische Zuleitungen auf, die bis zu einem Kabelanschluss 139 reichen.
Dabei geht die Zündvorrichtung 134 durch
die Steuerelemente 76 und 78 (bzw. 76a oder 76b)
hindurch. Gegebenenfalls kann Druckluft 141 durch den Spalt
zwischen der Zündvorrichtung 134 und
dem Stößel 82 in
die Arbeitskammer eingeblasen werden, um ein Rückschlagen des brennenden Gases
zu vermeiden.
-
In 15 ist
eine weitere Abwandlung des Schließglieds 68 dargestellt,
die sich insbesondere für
eine Verwendung der Rotationskolbenmaschine 10 als Dieselmotor
eignet.
-
Durch
den wiederum als Hohlrohr ausgebildeten Ventilstößel 82 des Schließglieds 68 erstreckt sich
eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung 138, an deren arbeitskammerseitigen
Ende eine Einspritzdüse 140 mit
einer Mehrzahl an feinen Düsenöffnungen 142 angeordnet
ist, durch die Dieselkraftstoff unter sehr hohem Druck in die Arbeitskammer 42 eingespritzt werden
kann. Die Kraftstoffeinspritzvorrichtung 138 ist in dem
Ventilstößel 82 wiederum
vorzugsweise bezüglich
der Drehachse 28 feststehend angeordnet. An der Kraftstoffeinspritzvorrichtung 138 kann
noch ein Glühfaden 146 angeordnet
sein. Die Kraftstoffeinspritzvorrichtung 138 erstreckt
sich durch den Stößel 82 und
durch die Steuerelemente 78 und 76 (bzw. 76a oder 76b)
hindurch bis zu einem nicht näher
dargestellten Einspritzventil.
-
Diese
Ausführungsbeispiele
zeigen, dass es trotz Vorhandensein des Schließglieds 68 auf der Drehachse 20 möglich ist,
die Rotationskolbenmaschine 10 als Brennkraftmaschine zu
verwenden, und zwar sowohl als Otto- als auch als Dieselmotor.