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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Vordach zur Anbringung an eine
Wand, beispielsweise oberhalb von Türen, Fenstern oder Toren, bei
dem die Dachhaut unter Spannung eingebaut ist.
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Vordächer werden
vorwiegend an Außenwänden von
Gebäuden
angebracht, aber auch an Mauern, Schaukästen oder Werbetafeln. Sie
dienen in der Regel dem Schutz vor Witterungseinflüssen, wie
Niederschlag, Wind, Kälte
oder direkter Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus stellen sie häufig eine optische
Aufwertung, beispielsweise eines Hauseingangs dar.
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Vordächer weisen
häufig
großflächige Elemente
aus optisch ansprechendem bzw. leichtem oder leicht zu verarbeitendem
Material auf, wie Kunststoff, Glas, oder Wellblech. Im Gegensatz
zu den deutlich schwereren Ziegelbedachungen müssen die flächigen Dachbehäutungen
von Vordächern jedoch
aufwändig
gegen Windlasten gesichert werden. Das geschieht meistens durch
Schraub-, Steck- oder Klemmverbindungen zwischen Dachbehäutung und
tragender Konstruktion, was material- und zeitaufwändig ist
und darüber
hinaus optisch unvorteilhaft, insbesondere da Verbindungselemente
das Ansammeln von Schmutz oder gar das Eindringen von Wasser begünstigen.
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Es
war daher Aufgabe dieser Erfindung, ein Vordach zur Verfügung zu
stellen, dass diese Nachteile nicht aufweist, eine verbesserte Sicherheit
gegen Windlasten bietet, sowie schnell und einfach zu montieren
und demontieren ist.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vordach nach den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Es
war für
den Fachmann überaus
erstaunlich und nicht zu erwarten, dass das erfindungsgemäße Vordach
eine äußerst sicher
befestigte Dachhaut aufweist, die schnell und einfach zu montieren
und demontieren ist, indem sie unter Spannung Erfindungsgemäß weist
das Vordach mindestens ein erstes und eine zweites Befestigungsmittel
auf, zwischen denen die Dachhaut unter Spannung fixiert wird. Als
Befestigungsmittel dienen Profile, beispielsweise aus Metall oder
Kunststoff, die vorzugsweise langgestreckt sind und besonders bevorzugt über die gesamte
Breite des Vordachs verlaufen.
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Das
erste Befestigungsmittel ist zum Anschluss des Vordachs an eine
Wand vorgesehen, während
das zweite Befestigungsmittel parallel zu dem ersten Befestigungsmittel
die Dachhaut an der von der Wand entfernten Seite aufnimmt. Erfindungsgemäß wird die
Dachhaut zwischen dem ersten und dem zweiten Befestigungsmittel
unter Spannung fixiert. Vorzugsweise sind entsprechende Ausnehmungen
in dem ersten und dem zweiten Befestigungsmittel zur Aufnahme der
Dachhaut geformt.
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So
wird vorteilhaft eine frei tragende Konstruktion gebildet, in der
die Dachhaut fixiert ist, ohne dass sie durchbohrt, angeschraubt
oder anderweitig an dem Tragwerk befestigt wird. Die Dachhaut ist
daher leicht zu montieren. Sie kann beispielsweise auch leicht ausgetauscht
werden.
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Das
erste Befestigungsmittel ist vorzugsweise mit bekannten Mitteln
an der Wand befestigt, also beispielsweise mittels Schrauben und
Dübeln.
Denkbar wäre
auch, dass das erste Befestigungsteil als Ausnehmung in der Wand
selbst gebildet ist. Das zweite Befestigungsmittel ist erfindungsgemäß mit Abstand
von der Wand, parallel zum ersten Befestigungsmittel angeordnet.
Es kann sowohl auf gleicher Höhe
wie das erste Befestigungsmittel, als auch tiefer oder höher angeordnet
sein.
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Das
zweite Befestigungsmittel kann darüber hinaus an jeder beliebigen,
ausreichend tragfähigen Konstruktion
befestigt sein, wie einer weiteren Wand oder an Pfosten. Bevorzugt
ist das zweite Befestigungsmittel an mindestens einem Träger angeordnet,
der mit der Wand verbunden ist. Besonders bevorzugt ist die Ausführung mit
zwei Trägern.
Ebenfalls besonders bevorzugt ist die Anzahl der Träger von
der Breite des Vordachs abhängig.
Beispielsweise können
an einer Hauswand mit Schaufensterfront jeweils im Abstand von ein
bis zwei Metern Träger angeordnet
sein.
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Die
Ausführung
mit Wandträgern
hat den Vorteil, dass das Vordach keine störenden Stützen aufweist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Verbindung zwischen dem Träger und dem zweiten Befestigungsmittel
lösbar.
Besonders bevorzugt wird die Verbindung durch eine Fixierschraube
je Träger
gebildet. Dadurch ist die Dachhaut besonders einfach zu montieren
oder zu demontieren.
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Der
Fachmann versteht, dass die Dachhaut vorzugsweise aus biegeelastischen
Materialien besteht, die unter Druckspannung vorteilhaft eine Wölbung ausbilden.
Die Dachhaut kann beispielsweise entgegen der Schwerkraftrichtung
ausgewölbt
sein, wodurch sie, ebenso wie eine Gewölbekonstruktion, besondere
Stabilität
erhält.
Ein Auswölbung
nach unten wäre
ebenso denkbar, in diesem Fall weist die Dachhaut eine höhere Stabilität gegen
Kräfte
auf, die von unten angreifen, wie beispielsweise die Windkraft.
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Besonders
bevorzugt liegt die ausgewölbte Seite
der Dachhaut in zumindest einem Punkt an dem Träger an, der das zweite Befestigungsmittel trägt. So wird
vorteilhaft die Dachhaut zusätzlich
unterstützt,
und zwar jeweils in der Richtung, die nicht durch die Gewölbekonstruktion
stabilisiert wird.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Seite des
Trägers,
die an der Auswölbung
der Dachhaut anliegt, konkav geformt, so dass er sich der gewölbten Dachhaut
besser anpasst. Beispielsweise kann diese über die gesamte Länge des
Trägers
an diesem anliegen.
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Besonders
vorteilhaft ist diese Ausführung, wenn
zwischen Träger
und Dachhaut eine flexible Dichtung angeordnet ist, die Bewegungen
der Dachhaut dämpft
und insbesondere ein Klappern am Träger verhindert.
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Ebenso
bevorzugt ist die Seite des Trägers, die
der konkav geformten Seite gegenüberliegt,
konvex geformt, insbesondere weisen beide Seiten den gleichen Radius
auf. Diese Ausführungsform
ist besonders vorteilhaft, wenn der Träger aus tafelförmigem Halbzeug
hergestellt wird, zum Beispiel aus Blechtafeln ausgeschnitten wird.
Das Ausschneiden der konvexen Form bildet gleichzeitig den konkaven Rand
des nächsten
auszuschneidenden Trägers. Das
Material kann so besonders effektiv ausgenutzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das erste und/oder das zweite Befestigungsmittel
als Regenrinne ausgeführt.
Besonders bevorzugt ist das zweite Befestigungsmittel so geformt,
dass Flüssigkeit
von der Dachhaut in das Befestigungsmittel hinein fließt. Innerhalb
des Befestigungsmittels ist beispielsweise eine Rinne mit Gefälle geformt,
so dass das Wasser aus dem in der Regel horizontal angeordneten
Befestigungsmittel abfließen
kann.
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Die
Vorteile dieser Ausführungsform
sind insbesondere die Möglichkeit
einer ansprechenderen optischen Gestaltung gegenüber Vordächern mit herkömmlichen
Regenrinnen, sowie ein verringerter Fertigungs- und Montageaufwand.
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Als
Material für
die Träger
und Befestigungsmittel kommen beliebige bekannte Baustoffe für derartige
Anwendungen in Betracht. Bevorzugt werden diese Teile aus Metall
gefertigt, besonders bevorzugt sind sie nicht rostend, beispielsweise
aus Edelstahl oder aus eloxiertem Aluminium.
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Als
Dachhaut kommen beliebige Materialien in Frage, die vorzugsweise
biegeelastisch sind, beispielsweise Edelstahl, Kunststoffe oder
Holz, besonders bevorzugt Plexiglas oder Kombinationen verschiedener
Materialien, beispielsweise Plexiglas mit einem Lochblech aus Edelstahl.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in 5 Figuren
näher erläutert. Die
beispielhaften Ausführungen
schränken nicht
den allgemeinen Charakter der Erfindung ein.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Vordachs.
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2 zeigt
einen Träger
und ein Befestigungsmittel für
den Wandanschluss.
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3 stellt
ein Detail aus 2 vergrößert dar.
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4 zeigt
das zweite Befestigungsmittel an dem Träger im Schnitt.
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5 zeigt
den Montagebolzen im Detail.
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6 zeigt
einen Schnitt des zweiten Befestigungsmittels entfernt vom Träger.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Vordachs
perspektivisch dargestellt. Die Einzelteile sind zur besseren Übersicht
getrennt und schematisiert dargestellt. An der Wand 1 ist
als erstes Befestigungsmittel 2 ein Wandanschlussprofil
angebracht. Ebenfalls an der Wand 1 befestigt sind zwei
Träger 5,
mit konvexen oberen Kanten 7 und konkaven unteren Kanten 6.
An dem von der Wand entfernten Ende der Träger 5 sind, jeweils
zum anderen Träger
hin gerichtet Montagebolzen 13 zum Anschluss des zweiten
Befestigungsmittels 3 angeordnet. Das zweite Befestigungsmittel 3 ist als
rundes Hohlprofil mit einer sich über die gesamte Länge erstreckende
Ausnehmung zur Aufnahme der Dachhaut 4 ausgebildet. Wandseitig
ist die Dachhaut 4 in eine Ausnehmung des ersten Befestigungsmittels 2 einsteckbar.
Durch das Anbringen des zweiten Befestigungsmittels 3 an
den Befestigungsbolzen 13 wird die Dachhaut 4 gespannt
und bildet eine Wölbung
nach oben aus, wodurch sie sich an die konkav ausgeformte Unterseite 6 der
Träger 5 anlegt.
Zwischen Träger 5 und
Dachhaut 4 ist eine elastische Dichtung (nicht dargestellt)
vorgesehen.
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Durch
die Verspannung wird die Dachhaut 4 sicher in ihrer Position
gehalten. Die gewölbeähnliche
Konstruktion widersteht Lasten durch Eigengewicht, Wind und Schnee.
Windlasten treten an Vordächern
durch Aufstauung in der Regel von unten gegen das Vordach gerichtet
auf. Da die Dachhaut 4 an den Trägern 5 anliegt, widersteht
das erfindungsgemäße Vordach
ist auch einer Krafteinwirkung von unten.
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2 stellt
die wandseitigen Konstruktionsteile des Vordachs dar. Das erste
Befestigungsmittel 2 weist eine Ausnehmung auf in die die
Dachhaut 4 eingesteckt ist. Durch die Verspannung der Dachhaut 4 ist
es nicht notwendig, sie in dem Befestigungsmittel zu sichern, beispielsweise
durch Schrauben oder durch Klemmwirkung.
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Das
erste Befestigungsmittel 2 weist weiterhin eine Ausnehmung 9 auf,
in die eine Dichtung (hier nicht dargestellt) aufnimmt, die an der
Wand 1 ablaufendes Wasser auf die Dachhaut 4 leitet.
Das erste Befestigungsmittel 2 kann mit bekannten Mitteln
an der Hauswand 1 befestigt sein oder es wird, wie im vorliegenden
Beispiel dargestellt, durch die Träger 5 gehalten. Die
Träger 5 sind
mit bekannten Mitteln an der Hauswand 1 befestigt, beispielsweise
durch Dübel
und Schrauben 10.
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3 zeigt
das erste Befestigungsmittel 2 vergrößert. In der Ausnehmung 9 ist
eine Profildichtung 8 angeordnet. Eine Nase 15 des
Trägers 5 greift in
eine Vertiefung des profilierten ersten Befestigungsmittels 2 ein,
so dass eine formschlüssige
Verbindung entsteht.
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4 zeigt
das von der Wand 1 entfernte Ende eines Trägers 5.
Zwischen der unteren Kante 6 des Trägers 5 und der Dachhaut 4 ist
eine elastische Dichtung 8 angeordnet, die ein Klappern
des erfindungsgemäßen Vordachs
verhindert. Der Träger 5 weist
am Ende eine abgewinkelte Lasche 16 auf, an der ein Montagebolzen 13,
wie in 1 dargestellt, angeordnet ist. Auf den Montagebolzen 13 ist
das zweite Befestigungsmittel 3 aufsteckbar. Das zweite Befestigungsmittel 3 ist
ein im Wesentlichen rundes Profil mit einer äußeren und einer inneren Struktur. Die
innere Struktur bildet eine kreisförmige Aufnahme für den Montagebolzen 13.
Dieser weist eine radiale Gewindebohrung zur Aufnahme einer Fixierschraube 12 auf,
die den Montagebolzen an der inneren Struktur des zweiten Befestigungsmittels 3 fixiert. Die äußere Struktur
des zweiten Befestigungsmittels 3 weist eine Bohrung 11 auf,
durch die die Fixierschraube 12 erreichbar ist. Vorteilhafterweise
ist so kein Verbindungselement von außen sichtbar.
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5 zeigt
den Montagebolzen 13 in einer perspektivischen Ansicht.
Er weist eine Gewindebohrung 17 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube 19 sowie
eine Aussparung 18 auf, die in ihrer Form der Lasche 16 entspricht.
Durch die Formschlüssige Verbindung
von Lasche 16 des Trägers 5 und
Aussparung 18 des Montagebolzens 13 wird das zweite Befestigungsmittel 3 mit
dem Träger 5 fest
verbunden. In der Ansicht nicht zu erkennen ist die radiale Gewindebohrung
zur Aufnahme der Fixierschraube 11.
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In 6 ist
ein weiterer Schnitt des zweiten Befestigungsmittels 3,
entfernt von dem Träger 5 dargestellt.
In dieser Darstellung ist am besten ersichtlich, dass das Profil
des zweiten Befestigungsmittels 3 nach oben eine Öffnung aufweist,
so dass Regenwasser, das von der Dachhaut 4 abfließt, in das
Profil hineingelangt. Der untere Bereich des zweiten Befestigungsmittels 3 ist
als Regenablauf 14 ausgebildet, in dem sich das Wasser
sammelt und abläuft.
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Die
Dachhaut 4 ist auch in das zweite Befestigungsmittel 3 lediglich
eingesteckt. Der Fachmann erkennt, dass die Dachhaut 4 an
keiner Stelle zur Fixierung durchbohrt werden muss. Das erfindungsgemäße Vordach
besteht aus wenigen Einzelteilen, die einfach herzustellen und ebenso
einfach zu montieren sind. Die Dachhaut 4 und das zweite
Befestigungsmittel 3 können,
beispielsweise zum Zweck der Reinigung, ebenso leicht wieder abgenommen
werden.
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- 1
- Wand
- 2
- Erstes
Befestigungsmittel zum Wandanschluss
- 3
- Zweites
Befestigungsmittel
- 4
- Dachhaut
- 5
- Träger
- 6
- Konkave
Trägerseite
- 7
- Konvexe
Trägerseite
- 8
- Dichtung
- 9
- Aussparung
für Dichtung
- 10
- Schraube
- 11
- Bohrung
- 12
- Fixierschraube
- 13
- Montagebolzen
- 14
- Regenablauf
- 15
- Nase
- 16
- Lasche
- 17
- Gewindebohrung
- 18
- Aussparung
- 19
- Befestigungsschraube