DE102004058640B3 - NH-Kontakt - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen NH-Kontakt mit einem Kontaktfuß 11 und mit Klemmkontakten. Der Klemmkontakt ist durch wechselseitig versetzt angeordnete Klemmzungen 12 gebildet, die durch ein Federelement 2 zueinander vorgespannt sind.

Description

• Die Erfindung betrifft einen NH-Kontakt, insbesondere für NH-Leisten, NH-Lastschaltleisten und NH-Sicherungslasttrennschalter, mit einem Kontaktfuß und mit einem Klemmkontakt.
• Niedervolt-Hochleistungs-(NH-)-Kontakte sind bekannt und werden üblicherweise als so genannte „Lyra-Kontakte" hergestellt. Lyra-Kontakte werden in der Regel für größere Patronen entsprechend den NH-Sicherungsunterteilen der Größe 0 bis 4a eingesetzt. Diese Kontaktform wird seit vielen Jahren für Sicherungsunterteile verwendet. Aufgrund der umgreifenden Form der Kontaktkontur sind komplizierte Stanz- und Biegewerkzeuge und bei der Fertigung viele Arbeitsgänge erforderlich. Eine Anformung des Kontaktes an der Ableitungsschiene ist entweder gar nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich. Zur Vorspannung der Kontaktflächen werden kompliziert gebogene Federn eingesetzt, welche zur Montage spezielle Vorrichtungen erfordern. Um eine gute Kontaktgabe zu gewährleisten, ist es den Normen entsprechend erforderlich, den Kontakt vollständig mit einer Silberauflage zu versehen. Hierzu ist eine große Menge an Silber erforderlich, da sich die innen liegenden Kontaktflächen gegenseitig abschatten. Darüber hinaus sind viele Befestigungselemente und Begrenzungen für die Eindringtiefe des Kontaktmessers erforderlich. Weiterhin weisen die bekannten Lyra-Kontakte entweder keine integrierten Funkenhörner auf oder sie benötigen hierfür erhebliche Materialmengen, bei deren Bearbeitung erhebliche Mengen Abfall anfallen. Da es sich bei dem Abfall um hochwertigen Schrott aus Elektrolyt-Kupfer handelt, sind die Abfallkosten hoch.
• Aus der DE 7 314 796 U ist ein NH-Kontakt bekannt, der einen Kontaktfuß und einen Klemmkontakt aufweist, wobei der Klemmkontakt durch Klemmzungen gebildet ist, die durch ein Federelement zueinander vorgespannt sind. Die Klemmzungen sind dabei aufwendig aus einem Blech gestanzt und anschließend gegeneinander verdrillt. Hierfür ist ein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich.
• Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen NH-Kontakt zu schaffen, der mit geringem Aufwand und Materialeinsatz, einfacheren Stanzwerkzeugen sowie einfach zu fertigenden und zu montierenden Federn herstellbar ist, und der dabei effiziente Funkenabreißhörner ohne zusätzlichen Materialbedarf ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Klemmkontakt durch wechselseitig versetzt angeordnete Kontaktzungen gebildet ist, die durch ein Federelement zueinander vorgespannt sind.
• Mit der Erfindung ist ein NH-Kontakt geschaffen, der mit geringem Aufwand und Materialeinsatz, mit einfachen Stanzwerkzeugen sowie einfach zu fertigenden und zu montierenden Federn herstellbar ist und dabei effiziente Funkenabreißhörner ohne zusätzlichen Materialbedarf ermöglicht. Durch den geringen Materialbedarf in Form von Elektrolyt-Kupfer sind die Herstellkosten deutlich verringert.
• Bevorzugt weisen die Kontaktzungen an ihren freien Enden Funkenabreißhörner auf. Hierdurch wird eine definierte Funkenbahn ermöglicht.
• In Ausgestaltung der Erfindung ist an den Kontaktzungen auf ihrer dem Funkenabreißhorn entgegen gerichteten Seite eine vertikale Führungsnut zur Aufnahme eines Federelements vorgesehen. Hierdurch ist die Montage des Federelements vereinfacht. Vorteilhaft ist das Federelement als Rundfeder ausgeführt. Diese kann direkt nach dem Wickeln geschnitten werden und benötigt keine weiteren Biegeschritte. Auch das Einsetzen der Feder ist einfach und benötigt keine komplizierten Vorrichtungen.
• In anderer Weiterbildung der Erfindung ist die Anschlussplatte als Ableitungsschiene ausgebildet. Hierdurch werden ein Übergangswiderstand sowie die Montage eingespart.
• Vorteilhaft ist der Kontaktfuß als Ableitungsschiene ausgebildet. Hierdurch ist die Verwendung des NH-Kontaktes zusätzlich vereinfacht, da auf das nachträgliche Anbringen des Kontaktes an der Ableitungsschiene durch Schweißen, Nieten, Schrauben oder dergleichen verzichtet werden kann.
• Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
• 1 die dreidimensionale Darstellung eines NH-Kontaktes mit Ableitungsschiene und
• 2 die dreidimensionale Ansicht eines NH-Kontaktes mit Anschlussplatte.
• Der als Ausführungsbeispiel gewählte NH-Kontakt 1 gemäß 1 besteht im Wesentlichen aus einem Kontaktfuß 11, an den Kontaktzungen 12 angeformt sind, welche durch Rundfedern 2 gegeneinander vorgespannt sind. Der Kontaktfuß 11 ist im Ausführungsbeispiel nach 1 ist als Ableitungsschiene ausgebildet.
• Der Kontaktfuß 11 ist im Wesentlichen ein rechteckiges Blech, das etwa nach dreiviertel seiner Länge rechtwinkelig abgekantet ist, wodurch eine Grundfläche 111 sowie eine Seitenfläche 112 gebildet sind. An die freie Längsseite der Seitenfläche 112 sind über einen S-förmigen Versatz 121 vier Kontaktzungen 12 angeformt. Jeweils zwei benachbarte Kontaktzungen 12 weisen einen gegenläufigen Versatz 121 auf, sodass diese wechselseitig versetzt angeordnet sind. An ihrer dem Versatz 121 entgegen gerichteten Seite ist in den Kontaktzungen 12 entlang ihrer Längsmittelachse eine Nut 13 eingebracht. An ihrem freien Ende weisen die Kontaktzungen 12 ein im Wesentlichen bogenförmiges, zur Längskante der Seitenfläche 112 gerichtetes Funkenabreißhorn 14 auf, sodass die Funkenabreißhörner 14 jeweils zwei benachbarter Kontaktzungen 12 zueinander gewandt ausgebildet sind. In dieser Gestaltung sind die Kontaktzungen 12 jeweils punktsymmetrisch zu ihren schräg gegenüber angeordneten Nachbarn.
• In die Nuten 13 jeweils einer am Rand des Kontaktes 1 angeordneten Kontaktzunge 12 sowie der Nut 13 der dieser schräg gegenüber angeordneten Kontaktzunge 12 ist jeweils eine Rundfeder 2 derart eingesetzt, dass diese zwischen den beiden Kontaktzungen 12 in einem Freischritt 113 der Seitenfläche 112 des Kontaktfußes 11 verläuft. Im Ausbildungsbeispiel sind der Kontakt 1 aus versilbertem Kupfer und die Rundfeder 2 aus VA-Stahl hergestellt.
• Im Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist der Kontaktfuß 11 als Anschlussplatte ausgebildet. Hierbei ist aus der Grundplatte 111 mittig eine Lasche 15 ausgebrochen und um 180° in den Kontaktzungen 12 entgegen gesetzter Richtung abgewinkelt, sodass diese auf der gegenüber liegenden Seite des Kontaktfußes 11 anliegt. Die so gebildeten Laschen haben alle die gleichen Abmessungen und weisen mittig jeweils ein Befestigungsloch 151 auf.
• Bei der Herstellung der NH-Kontakte ist bemerkenswert, dass der Kontakt einerseits aufgrund seiner Geometrie in dem mehrstufigen Stanz-Biege-Werkzeug an einer beliebig langen Ableitungsschiene anformbar ist – der Kontaktfuß ist als Teil der Ableitungsschiene ausgebildet –, ohne die Schiene drehen oder wenden zu müssen (1). In diesem Fall entsteht zwischen Kontakt und Ableitungsschiene kein Übergangswiderstand, da der Kontakt Teil der Ableitungsschiene ist und infolge dessen auch eine Montage an der Schiene entfällt. Wird der Kontakt andererseits als aufschraubbares Einzelteil produziert (2), erfolgt dies in einem mehrstufigen Stanz-Biege-Werkzeug, wobei von der Profilschiene ausgehend ein Kontakt nach dem anderen das Werkzeug freifallend verlässt, ohne die Schiene drehen oder wenden zu müssen. In beiden Ausführungsformen werden die Funkenabreißkörner sowie die Führungssicken für die Federn angeformt.

Claims (7)

1. NH-Kontakt, insbesondere für NH-Leisten, NH-Lastschaltleisten und NH-Sicherungslasttrennschalter, mit einem Kontaktfuß und mit einem Klemmkontakt, wobei der Klemmkontakt durch wechselseitig versetzt angeordnete Klemmzungen (12) gebildet ist, die durch ein Federelement (2) zueinander vorgespannt sind.
2. NH-Kontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Klemmzungen (12) punktsymmetrisch zueinander ausgebildet sind.
3. NH-Kontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Klemmzunge (12) an ihrem freien Ende ein Funkenabreißhorn (14) aufweist.
4. NH-Kontakt nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Klemmzungen (12) auf ihrer nach außen gerichteten Seite eine vertikale Führungsnut (13) zur Aufnahme eines Federelements (2) vorgesehen ist.
5. NH-Kontakt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (13) als Sicke ausgeführt ist.
6. NH-Kontakt nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (2) eine Rundfeder ist.
7. NH-Kontakt nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktfuß (11) als Ableitungsschiene ausgebildet ist.