DE102004058202A1

DE102004058202A1 - Führungsschiene für ein Fensterhebersystem

Info

Publication number: DE102004058202A1
Application number: DE200410058202
Authority: DE
Inventors: Marius Gutes; Michel Mounie; Jean-Louis Robalo
Original assignee: ArvinMeritor Light Vehicle Systems France SA
Current assignee: Inteva Products France SAS
Priority date: 2004-12-02
Filing date: 2004-12-02
Publication date: 2006-06-08
Also published as: JP2006177147A

Abstract

Eine Führungsschiene (10) für einen Fensterheber umfaßt einen Schienenabschnitt (30) zum Führen eines Schlittens (16), der dafür vorgesehen ist, an einer Fensterscheibe (12) anzugreifen, und einen Nutabschnitt (32) zum Führen eines Randes der Fensterscheibe, wobei der Nutabschnitt (32) und der Schienenabschnitt (30) miteinander verbunden sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für einen Fensterheber.

Herkömmliche Fensterhebersysteme umfassen entweder zwei Führungsschienen, die dazu dienen, eine Fensterscheibe zu führen, oder sie umfassen Scheibenführungsnuten ohne jegliches Führungssystem für die Scheibenhalterung. Ein Beispiel für ein solches herkömmliches Fensterhebersystem der zweiten Art ist in 1 dargestellt. Es umfaßt zwei Nuten 10, in denen einen ein vorderes und ein hinteres Ende der Fensterscheibe 12 geführt werden. Die Nuten 10 sind mit einer Türstruktur 14 verbunden, die Bestandteil einer Fahrzeugtür ist.

Das Fensterhebersystem umfaßt ferner zwei Scheibenhalterungen 16, die einerseits mit der Fensterscheibe 12 und andererseits mit einem Antriebsseil 18 verbunden sind. Das Antriebsseil 18 wird über mehrere Seilscheiben 20, 22 geführt, die am unteren Ende der Nuten 10 bzw. der Türstruktur 14 angebracht sind. Es ist ein Fensterheberantrieb 24 vorgesehen, der einen Elektromotor (nicht dargestellt) enthält und dazu dient, Antriebsseile 18 zu bewegen, um die Fensterscheibe 12 von der in 1 dargestellten unteren Position über eine mittlere Position (anhand der Mittelstellung der Scheibenhalterung 16' schematisch dargestellt) in eine obere Position (anhand der oberen Stellung der Scheibenhalterung 16'' schematisch dargestellt) zu verschieben, und umgekehrt.

Das bekannte Fensterhebersystem der zweiten Art hat mehrere Nachteile. Ein Nachteil besteht darin, daß die Seilscheiben 20 in einem großen Abstand von der jeweiligen Nut angeordnet sind, so daß eine hohe Biegebelastung auf die Seilscheibenhalterungen, die die Seilscheiben 22 mit der Nut 10 verbinden, und auf die Nut selbst wirkt. Außerdem ist wegen des großen Abstands zwischen den Seilscheiben 20, 22 und den Scheibenführungsnuten 10 viel Platz in der Tür erforderlich. Ferner sind die Scheibenhalterungen 16 vergleichsweise komplex. Schließlich akkumulieren sich in dem bekannten System mehrere Toleranzen, was dazu führt, daß ein spezielles Spannsystem für das Antriebsseil bereitgestellt werden muß.

Ein herkömmlicher Doppelhubfensterheber der oben genannten ersten Art umfaßt zwei Führungsschienen, die jeweils dazu dienen, Fensterheberschlitten zu führen, an denen die Fensterscheibe befestigt ist.

Bei einem Fensterheber der zweiten Art wird die Fensterscheibe unabhängig davon, ob es sich um einen Einhub- oder Doppelhubfensterheber handelt, zweifach geführt. Erstens wird sie durch die Führungsschienen geführt. Zweitens wird sie durch die Schlitten geführt. Dies führt zu einer Überbestimmtheit, was wiederum zum Auftreten übermäßiger innerer Reibungskräfte führen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, herkömmliche Fensterhebersysteme so zu verbessern, daß die obigen Nachteile ausgeschaltet werden.

Dazu stellt die Erfindung eine Führungsschiene für einen Fensterheber bereit, mit einem Schienenabschnitt zum Führen eines Schlittens, der dafür vorgesehen ist, an einer Fensterscheibe anzugreifen, und mit einem Nutabschnitt zum Führen eines Randes der Fensterscheibe, wobei der Nutabschnitt und der Schienenabschnitt miteinander verbunden sind. Die Erfindung basiert auf der Idee, einen Schienenabschnitt auf der Führungsschiene bereitzustellen, wobei der Schienenabschnitt dazu dient, den Schlitten zu führen. Dies führt dazu, daß der Schlitten näher bei dem Nutabschnitt für die Ränder der Fensterscheibe angeordnet ist, wodurch die Gefahr einer Überbestimmung verringert wird. Ferner wird durch Integration von zwei Funktionen, nämlich Führung des Schlittens und Führung der Fensterscheibe, in ein und demselben Teil die Summe an Toleranzen zwischen beiden Funktionen signifikant verringert, womit die Gefahr einer Überbestimmung verringert und die Fensterheberfunktion verbessert wird. Dadurch können die Seilscheiben auch näher bei der Führungsschiene angeordnet werden, was zu einer Verringerung der vorhandenen Toleranzen und einer Verringerung der aus der Zugkraft des Antriebsseils resultierenden Biegekraft führt. Ferner wird eine Drehung des Schlittens verhindert. Darüber hinaus können zusätzliche Seilführungstragarme, die bei den bekannten Systemen zum Führen des Seils in der Mitte der Führungsschiene erforderlich waren, weggelassen werden, da der Schlitten zusammen mit dem Schienenabschnitt dazu dient, das Seil zu führen. Da schließlich die die Schlitten antreibenden Fensterheberseile näher bei den Scheibenführungsnuten auf der Seite des Türscharniers liegen, wird auch der die Seile antreibende Elektromotor näher bei der Schiene liegen, wodurch die Testergebnisse für das Zuschlagen der Türen besser ausfallen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der Nutabschnitt und der Schienenabschnitt einstückig miteinander ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform ist die Anzahl der einzelnen Komponenten reduziert, was hinsichtlich der Toleranzen von Vorteil ist. Insbesondere kann der Nutabschnitt als Nut ausgebildet sein, und der Schienenabschnitt kann als Verlängerung einer der Seitenwände der Nut ausgebildet sein. Eine solche Führungsschiene kann kostengünstig aus Blech hergestellt werden, insbesondere durch Stanzen und Biegen. Es könnte auch ein extrudiertes Aluminiumprofil verwendet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die am unteren Ende der Führungsschiene angebrachte Seilscheibe an einer Seilscheibenhalterung angebracht, die wiederum an der Führungsschiene angebracht ist. Durch Bereitstellung der Seilscheibenhalterung als separate Komponente kann ein Material verwendet werden, das sich von dem Material der Führungsschiene hinsichtlich Festigkeit und/oder Wandstärke unterscheidet. Alternativ könnte die Seilscheibenhalterung einstückig mit der Führungsschiene ausgebildet sein, wodurch die Anzahl der einzelnen Komponenten verringert wird. Anstelle von Seilscheiben könnten auch Rampen aus Stahl oder Kunststoff montiert werden.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. Darin zeigen:
1 ein Fensterhebersystem der oben genannten zweiten Art nach dem Stand der Technik;
2 ein Fensterhebersystem mit Führungsschienen gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in einer ersten Ansicht;
3 das System von 2 in einer Ansicht von der entgegengesetzten Seite;
4 das untere Ende der in 2 dargestellten rechten Führungsschiene in einer vergrößerten Ansicht; und
5 eine Führungsschiene gemäß einer zweiten Ausführungsform in einer Ansicht analog zu 4.
In den 2 und 3 ist ein Fensterhebersystem mit Führungsschienen gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Für die Komponenten, die dieselbe Funktion haben wie die aus dem in 1 dargestellten Fensterhebersystem bekannten Komponenten, werden dieselben Bezugszeichen verwendet.
Die Nuten sind hier als Führungsschienen 10 ausgebildet, die jeweils einen Schienenabschnitt 30 und einen Nutabschnitt 32 haben. Der Schienenabschnitt 30 kann die Scheibenhalterungen führen, die hier als Schlitten 16 ausgebildet sind, und der Nutabschnitt 32 kann einen Rand der Fensterscheibe 12 führen. Der Schienenabschnitt 30 hat einen trogförmigen Querschnitt mit zwei Seitenflanschen 34, zwei Seitenwänden 36 und einem Boden 38. Der Nutabschnitt 33 ist als Nut mit zwei Seitenwänden 40 und einem Boden 42 ausgebildet. Der Schienenabschnitt 30 und der Nutabschnitt 32 sind insoweit einstückig miteinander ausgebildet, als einer der Flansche 34 des Schienenabschnitts 30 als Verlängerung einer der Seitenwände 40 des Nutabschnitts 32 ausgebildet ist. Die Führungsschiene 10 besteht vorzugsweise aus Blech. Alternativ könnte ein extrudiertes Profil aus Aluminium verwendet werden.
Der Schlitten 16 wird auf dem Flansch 34 und der Seitenwand 36 des Schienenabschnitts 30 geführt, der dem Nutabschnitt 32 gegenüberliegt. Im Inneren des Nutabschnitts 32 ist eine Dichtung 44 angeordnet, so daß die Fensterscheibe die Oberfläche des Nutabschnitts 32 nicht direkt berührt. Der Schlitten 16 kann entweder auf die Führungsschiene 10 geschoben oder daran festgeklemmt werden.
Am unteren Ende der Führungsschiene 10 ist eine Seilscheibenhalterung 46 befestigt, die als separate Komponente mit einer höheren Wandstärke als die Wandstärke der Führungsschiene 10 ausgebildet ist. Dadurch kann die Seilscheibenhalterung 46 mit einer sehr hohen Steifigkeit konstruiert werden. Die Seilscheibenhalterung 46 ist an den Endabschnitt der Führungsschiene 10 angetoxt. Alternativ kann die Seilscheibenhalterung auf andere geeignete Weise an die Führungsschiene angenietet, angeschweißt oder angefügt werden. Die Seilscheibe 20 ist drehbar an der Seilscheibenhalterung angebracht. Ferner ist eine Seilscheibenabdeckung 48 vorgesehen, die durch Toxen an der Seilscheibenhalterung 46 angebracht ist. Auch hier kann wieder jedes andere geeignete Mittel zur Befestigung verwendet werden.
Der Schlitten 16 ist mit einer Haltenase 50 versehen, unter der sich derjenige Abschnitt des Antriebsseils 18 erstreckt, der nicht mit dem Schlitten 16 verbunden ist. Dank der Bereitstellung der Haltenase 50 müssen keine separaten Seilführungen mehr verwendet werden.
In 5 ist eine zweite Ausführungsform der Führungsschiene dargestellt. Die grundlegende Konstruktion der in 5 dargestellten Führungsschiene 10 entspricht der in 4 dargestellten Konstruktion der Führungsschiene 10. Der einzige Unterschied liegt darin, daß ein Verstärkungselement 52 vorgesehen ist, das aus Blech gebildet ist und an der Führungsschiene 10 befestigt ist. Insbesondere verläuft das Verstärkungselement 52 parallel zu dem Schienenabschnitt 30 auf der der Fensterscheibe 12 entgegengesetzten Seite und umgibt dann den Nutabschnitt 32 und ist mit dem äußeren Rand der oberen Seitenwand 40 des Nutabschnitts 32 verbunden. Das Verstärkungselement 52 erhöht die Steifigkeit der Führungsschiene 10.

10: Führungsschiene
12: Fensterscheibe
14: Türstruktur
16: Schlitten
18: Antriebsseil
20: Seilscheibe
22: Seilscheibe
24: Fensterheberantrieb
30: Schienenabschnitt
32: Nutabschnitt
34: Flansch
36: Seitenwand
38: Bodenwand
40: Seitenwand
42: Boden
44: Dichtung
46: Seilscheibenhalterung
48: Seilscheibenabdeckung
50: Haltenase
52: Verstärkungselement

Claims

Führungsschiene (10) für einen Fensterheber, mit einem Schienenabschnitt (30) zum Führen eines Schlittens (16), der dafür vorgesehen ist, an einer Fensterscheibe (12) anzugreifen, und mit einem Nutabschnitt (32) zum Führen eines Randes der Fensterscheibe (12), wobei der Nutabschnitt (32) und der Schienenabschnitt (30) miteinander verbunden sind.
Führungsschiene nach Anspruch 1, bei welcher der Nutabschnitt (32) und der Schienenabschnitt (30) einstückig miteinander ausgebildet sind.
Führungsschiene nach Anspruch 2, bei welcher der Nutabschnitt (32) als Nut ausgebildet ist und der Schienenabschnitt (30) als Verlängerung einer der Seitenwände (40) der Nut ausgebildet ist.
Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher sich der Schienenabschnitt (30) nur über einen Teil der Länge des Nutabschnitts (32) erstreckt.
Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher eine Seilscheibe (20) vorgesehen ist, die ein mit dem Schlitten verbundenes Antriebsseil (18) umlenken kann.
Führungsschiene nach Anspruch 5, bei welcher die Seilscheibe an einer Seilscheibenhalterung (46) angebracht ist, die wiederum an der Führungsschiene (10) angebracht ist.
Führungsschiene nach Anspruch 6, bei welcher die Seilscheibenhalterung (46) an die Führungsschiene (10) angetoxt ist.
Führungsschiene nach Anspruch 7, bei welcher eine Seilscheibenabdeckung (48) vorgesehen ist, die an die Seilscheibenhalterung (46) angetoxt ist.
Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher ein Verstärkungselement (52) vorgesehen ist, das an dem Nutabschnitt angreift.
Führungsschiene nach Anspruch 9, bei welcher sich das Verstärkungselement (52) längs des Schienenabschnitts (30) erstreckt.
Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Schienenabschnitt (32) und der Nutabschnitt (30) aus Blech gebildet sind.
Fahrzeugtür, die mit einer Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgestattet ist.