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Die
Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für ein Cabriolet, welche wenigstens
einen Überrollbügel umfasst,
der zwei Schenkelrohre sowie einen die Schenkelrohre verbindenden
Bügelabschnitt
aufweist.
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Durch
die
DE 44 12 108 C1 ist
ein Überrollbügel für ein Kraftfahrzeug
bekannt, der sich aus mehreren miteinander verbundenen Rahmenteilen zusammensetzt
und an seinen seitlich außen
liegenden unteren Enden unter Zwischenschaltung von Montageplatten
am feststehenden Aufbau des Kraftfahrzeuges befestigt ist.
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Eine ähnliche Überrollschutzeinrichtung
geht aus der
DE 196
33 946 A1 hervor. Hier sind die äußeren Schenkel der Überrollbügel in den
Fahrzeugaufbau eingesteckt und gegebenenfalls mit diesem verschweißt, wohingegen
die inneren Schenkel über eine
Konsolplatte mit dem Fahrzeugaufbau verschraubt sind.
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Bekannt
sind Schutzvorrichtungen, bei denen die Überrollbügel mittels laschenartiger
Konsolplatten mit der Karosserie verbunden sind. Die Konsolplatten
weisen einen Längenabschnitt
mit einer halbkreisförmigen
Kontur auf. Dort ist jeweils ein Schenkelrohr des Überrollbügels eingelegt
und mit der Konsolplatte verschweißt. Über seitliche Laschen der Konsolplatten
mit Montageöffnungen
wird der Überrollbügel dann
an der Karosserie eines Cabriolets montiert.
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Nachteilig
hieran ist, dass die Fügenaht
zwischen Konsolplatte und Schenkelrohr des Überrollbügels bei Belastung eine hohe
Kraft übertragen muss.
Im Falle einer Krafteinleitung, also insbesondere bei einem Überschlag,
wird die Kraft überwiegend
von oben eingeleitet, wobei die Schweißnähte zum Aufreißen neigen.
Zu Beginn der Belastung kann noch Kraft aufgenommen bzw. übertragen
werden. Sobald jedoch die Schweißnähte eingerissen sind, setzt
sich der Riss mehr oder weniger ungehindert fort, so dass keinerlei
Kräfte
mehr übertragen werden
können.
In der Regel führt
dies zu einem sehr schnellen Versagen der gesamten Schutzvorrichtung.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine für den praktischen
Einsatz verbesserte Schutzvorrichtung mit einer stabileren Anbindung des Überrollbügels an
der Karosserie zu schaffen, wobei die Fügezonen zwischen Schenkelrohr
und Konsole weniger belastet sind.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einer Schutzvorrichtung
gemäß den Merkmalen
von Patentanspruch 1.
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Kernpunkt
der Erfindung bildet die Maßnahme,
dass die Konsole eine Flanschplatte zur Festlegung an der Karosserie
und zwei vertikal übereinander
angeordnete von der Flanschplatte vorkragende Haltestege aufweist,
wobei zumindest im oberen Haltesteg eine Ausnehmung vorgesehen ist,
durch die ein Schenkelrohr bis zur Anlage am unteren Haltesteg geführt und
das Schenkelrohr wenigstens partiell mit zumindest einem Haltesteg
gefügt
ist. Durch die Erfindung wird eine stabile Zweipunkthalterung eines
Schenkelrohrs in der Konsole gewährleistet und
die Fügungen
zwischen Schenkelrohr und der Konsole entlastet.
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Die
Haltestege sind vorzugsweise jeweils am oberen und unteren Ende
der Flanschplatte einer Konsole vorgesehen. Auf diese Weise sind
der untere und der obere Haltesteg weit voneinander distanziert,
so dass eine gute Abstützung
des Schenkelrohrs bzw. des Überrollbügels erreicht
wird. Die Konsole besteht aus einem metallischen Werkstoff und ist
mit den Schenkelrohren fest verbunden. Dies kann zweckmäßigerweise
durch eine Schweißnaht
erfolgen. Möglich
ist selbstverständlich
auch eine Lötfügung oder
eine klebetechnische Verbindung. Die Fügung erfolgt bevorzugt zwischen
beiden Haltestegen und dem Schenkelrohr. Hierbei kann die Fügung nur partiell,
insbesondere jedoch umlaufend um das Schenkelrohr erfolgen. Die
Fügung
zwischen Haltesteg und Schenkelrohr kann sowohl an der Oberseite
als auch an der Unterseite des jeweiligen Haltestegs ausgeführt sein.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Konsole können
die Fügezonen
zwischen den Haltestegen und den Schenkelrohren deutlich entlastet
werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des grundsätzlichen
Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche 2 bis
10.
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Im
Rahmen des grundsätzlichen
Erfindungsgedankens genügt
es, wenn im oberen Haltesteg eine Ausnehmung vorgesehen ist, in
der ein Schenkelrohr gehalten wird. Das Schenkelrohr steht dann auf
dem unteren Haltesteg auf und ist dort widergelagert bzw. festgelegt,
beispielsweise auf einem Zapfen. Besonders vorteilhaft ist aber
auch im unteren Haltesteg eine Ausnehmung vorgesehen, in welche das
Schenkelrohr eingreift und dort gehalten ist.
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Vorzugsweise
sind die Schenkelrohre vollständig
von den Haltestegen umgriffen. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Stabilität und Steifigkeit.
Die Belastbarkeit einer Konsole kann weiter gesteigert werden, wenn
umfangsseitig an den Ausnehmungen ausgestellte umlaufende Kragen
vorgesehen sind. Zweckmäßigerweise
sind die Ausnehmungen in Form von Einzügen oder Durchzügen aus
dem Material der Haltestege ausgeformt. Hierbei können die Kragen
von der Mittelquerebene der Konsole aus gesehen nach außen oder
aber auch nach innen gerichtet sein.
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Für die Praxis
vorteilhaft kann auch eine Ausführungsform
sein, bei der der Kragen am unteren Haltesteg zur Mittelquerebene
der Konsole nach innen gerichtet ist und vom Ende eines Schenkelrohrs übergriffen
ist. Bei dieser Ausführungsform
sind die Ausnehmungen im oberen Haltesteg und im unteren Haltesteg
unterschiedlich groß.
Die Ausnehmung im oberen Haltesteg entspricht dem Außendurchmesser
des Schenkelrohrs, wohingegen die Ausnehmung im unteren Haltesteg
kleiner bemessen ist, und zwar so, dass der Außendurchmesser des umlaufenden
Kragens dem Innendurchmesser des Schenkelrohrs entspricht. Das Schenkelrohr
ist dann durch die Ausnehmung im oberen Haltesteg geführt und übergreift
mit seinem Ende den Kragen am unteren Haltesteg. Zweckmäßigerweise
ist das Schenkelrohr sowohl am oberen Haltesteg als auch am unteren
Haltesteg mit der Konsole gefügt.
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Zur
Versteifung der Konsole weist diese insbesondere an ihren Vertikalseiten,
je nach Ausführungsform
aber auch an ihren Horizontalseiten in Richtung zu den Haltestegen
weisende Randschenkel auf.
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Eine
Aussteifung der Konsole kann auch dadurch erfolgen, dass im oberen
und/oder im unteren Kantenbereich der Konsole am Übergang
zwischen der Flanschplatte und den Haltestegen Versteifungssicken
vorgesehen sind.
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Je
nach Ausführungsform,
die sich in der Regel nach den Einbaugegebenheiten im Kraftfahrzeug richtet,
kann an jedem Schenkelrohr des Überrollbügels eine
separate Konsole vorgesehen sein. Möglich ist aber auch eine gemeinsame
Konsole, an der beide Schenkelrohre des Überrollbügels gehalten sind. In diesem
Fall weist die Konsole eine Flanschplatte auf, an der jeweils die
oberen und unteren Haltestege für
das rechte und linke Schenkelrohr eines Überrollbügels angeordnet sind.
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Wie
bereits erwähnt,
sind der untere Haltesteg und der obere Haltesteg vertikal übereinander distanziert
mit Abstand angeordnet, so dass eine gute Abstützung eines Schenkelrohrs an
den Haltestegen gewährleistet
ist. Für
die Praxis wird hierbei ein Abstand zwischen den Haltestegen als
vorteilhaft angesehen, der dem zwei- bis sechsfachen Betrag des
Rohrdurchmessers eines Schenkelrohrs entspricht.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 in
perspektivischer Darstellungsweise eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung;
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2 ebenfalls
in perspektivischer Darstellungsweise eine zweite Variante der Schutzvorrichtung
und
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3 eine
Konsole in der Ausführungsform gemäß der 2 ohne Überrollbügel.
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1 zeigt
eine Schutzvorrichtung 1 für ein Cabriolet. Die Schutzvorrichtung 1 weist
einen Überrollbügel 2 mit
zwei Schenkelrohren 3, 4 auf, die über einen
Bügelabschnitt 5 verbunden
sind.
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Der Überrollbügel 2 ist über eine
Konsole 6 mit der hier nicht dargestellten Karosserie des
Cabriolets verbunden. Die Konsole 6 ist als ein einstückiges Pressformteil
aus Metallblech ausgeführt.
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Die
Konsole 6 weist eine Flanschplatte 7 zur Festlegung
an der Karosserie auf. Dies erfolgt über Montageöffnungen 8 in der
Flanschplatte 7. An der Flanschplatte 7 sind jeweils
für das
rechte Schenkelrohr 3 und das linke Schenkelrohr 4 vertikal übereinander
ein unterer Haltesteg 9 und ein oberer Haltesteg 10 vorgesehen,
die von der Flanschplatte 7 in Richtung zu den Schenkelrohren 3, 4 vorkragen.
In den Haltestegen 9 bzw. 10 sind Ausnehmungen 11, 12 vorgesehen,
durch die die Schenkelrohre 3 bzw. 4 geführt sind.
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Man
erkennt, dass die Schenkelrohre 3, 4 von den Haltestegen 9 bzw. 10 vollständig umgriffen sind.
Umfangsseitig der Ausnehmungen 11, 12 sind ausgestellte
umlaufende Kragen 13, 14 vorgesehen. Diese sind
in Form von Einzügen
aus dem Material der Haltestege 9, 10 ausgeformt.
Hierbei weisen die Kragen 13, 14 von der Mittelquerebene
MQE der Konsole 6 aus nach außen, so dass der Kragen 13 in Bildebene
nach oben und der Kragen 14 nach unten gerichtet ist.
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Die
Schenkelrohre 3, 4 des Überrollbügels 2 sind von oben
durch die Ausnehmungen 11 und 12 sowie die Kragen 13, 14 geführt und
sowohl am unteren Haltesteg 9 als auch am oberen Haltesteg 10 mit
der Konsole 6 gefügt.
Die Fügung
kann hier sowohl einseitig als auch beidseitig erfolgen, also auf der
in Bildebene gesehen oberen und unteren Seite des Haltestegs 9 bzw. 10 angelegt
sein. Die Fügung erfolgt
schweiß-
oder löttechnisch.
Auch eine Klebung ist möglich.
Hierbei kann die Fügung
sowohl umlaufend als auch partiell entlang der Ausnehmungen 11, 12 vorgesehen
sein. Exemplarisch sind in der 1 Fügungen bzw.
Fügezonen
mit 15 bezeichnet.
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Zur
Erhöhung
der Steifigkeit der Konsole 6 weist diese sowohl an ihren
Vertikalseiten 16 als auch an ihrer oberen und unteren
Horizontalseite 17 in Richtung der Haltestege 9, 10 weisende
umgestellte Randschenkel 18, 19 auf. Ferner sind
zur Aussteifung der Konsole 6 im oberen und unteren Kantenbereich 20 am Übergang
zwischen der Flanschplatte 7 und den Haltestegen 9 bzw. 10 an
den Horizontalseiten 17 Versteifungssicken 21 vorgesehen.
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Die
Schutzvorrichtung 22, wie in der 2 dargestellt,
umfasst für
jedes Schenkelrohr 3, 4 eine separate Konsole 23.
Diese sind jeweils mit einem Schenkelrohr 3 bzw. 4 des Überrollbügels 2 gefügt sind.
Eine Konsole 23 ohne Überrollbügel ist
in der 3 dargestellt.
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Jede
Konsole 23 weist eine Flanschplatte 24 mit einem
unteren Haltesteg 25 und einem oberen Haltesteg 26 auf,
die in Richtung zu den Schenkelrohren 3, 4 vorkragen.
Der grundsätzliche
Aufbau der Konsolen 23 entspricht der zuvor beschriebenen Ausführungsform
gemäß der 1,
so dass einander entsprechende Bauteilkomponenten mit den gleichen
Bezugszeichen versehen sind.
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In
den Haltestegen 25, 26 sind Ausnehmungen 11, 12 vorgesehen
mit umfangsseitigen umlaufenden Kragen 13, 14.
Die Schenkelrohr 3, 4 sind durch die Ausnehmungen 11. 12 und
die Kragen 13, 14 geführt und mittels einer Fügung 15 fest
mit den Haltestegen 25, 26 verbunden.
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An
den Vertikalseiten 16 der Konsolen 23 sind in
Richtung der Haltestege 25, 26 umgestellte Randschenkel 18 vorgesehen.
Ferner sind im oberen und unteren Kantenbereich 20 der
Konsole 23 am Übergang
zwischen der Flanschplatte 24 und den Haltestegen 25, 26 Versteifungssicken 21 angeordnet.
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Sowohl
bei der Konsole 6 in der Ausführungsform gemäß 1 als
auch bei den Konsolen 23 in der Ausführungsform gemäß der 2 bzw. 3 wird
durch den vertikalen Abstand a zwischen den unteren Haltestegen 9 bzw. 25 und
den oberen Haltestegen 10 bzw. 26 eine gute Abstützung der
Schenkelrohre 3, 4 bzw. des Überrollbügels 2 in den Konsolen 6, 23 und über diese
an der Karosserie des Cabriolets gewährleistet. In der Praxis wird
der Abstand a zwischen dem unteren Haltesteg 9, 25 und
dem oberen Haltesteg 10, 26 dem zwei- bis sechsfachen
Betrag des Rohrdurchmessers d eines Schenkelrohrs 3, 4 entsprechen.
Dies führt
zu einer guten Kraftverteilung bzw. Weiterleitung im Falle einer äußeren Belastung
des Überrollbügels 2.
Die Schenkelrohre 3, 4 sind hierbei von den Haltestegen 9, 10 bzw. 25, 26 vollständig umgriffen
und in den Ausnehmungen 11, 12 sowie den Kragen 13, 14 abgestützt. Hierdurch werden
die Fügungen 15,
beispielsweise Schweißnähte, zwischen
den Schenkelrohren 3, 4 und den Haltestegen 9, 10 bzw. 25, 26 bei äußerer Krafteinleitung
deutlich geringer belastet.
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- 1
- Schutzvorrichtung
- 2
- Überrollbügel
- 3
- Schenkelrohr
- 4
- Schenkelrohr
- 5
- Bügelabschnitt
- 6
- Konsole
- 7
- Flanschplatte
- 8
- Montageöffnung
- 9
- unterer
Haltesteg
- 10
- oberer
Haltesteg
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Kragen
- 14
- Kragen
- 15
- Fügung
- 16
- Vertikalseite
- 17
- Horizontalseite
- 18
- Randschenkel
- 19
- Randschenkel
- 20
- Kantenbereich
- 21
- Versteifungssicke
- 22
- Schutzvorrichtung
- 23
- Konsole
- 24
- Flanschplatte
- 25
- unterer
Haltesteg
- 26
- oberer
Haltesteg
- MQE
- Mittelquerebene
- a
- Abstand
zw. 9 u. 10 bzw. 25 u. 26
- d
- Rohrdurchmesser
v. 3, 4