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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Prüfadapter zur elektrischen Verbindungsprüfung und Abfrage weiterer Prüfparameter von Steckern,
- – mit einer Deckplatte mit Einschuböffnung für einen Stecker,
- – einer in Einschubrichtung unter der Deckplatte angeordneten Zylinderplatte mit Halte- und Verriegelungsmitteln für den Stecker,
- – einem in Einschubrichtung daran anschließenden Profilteil mit einem der Steckerkontur nachgebildeten Innenraum zur Aufnahme mindestens eines Hauptteiles des Steckers,
- – sowie elektrischen Prüfkontakten, die im eingeschobenen Zustand des Steckers mit den Steckerkontakten in Verbindung stehen.
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Prüfadapter der gattungsgemäßen Art, wie sie beispielsweise der
DE 295 00 678 U1 entnehmbar sind, werden in sogenannten Prüfstationen eingesetzt, die meist aus einem Untergestell sowie einer auf diesem angeordneten Prüftafel bestehen.
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Die Prüftafel weist in aller Regel einen Rahmen mit Aufnahmen für eine mehr oder minder große Anzahl von Prüfadaptern auf, die nach einem vorgegebenen Schema über die Prüftafel verteilt werden. Die Zwischenräume zwischen den Prüfadaptern werden meist durch Blinddeckel verschlossen, so dass sich eine ununterbrochene Prüffläche auf der Oberseite der Prüftafel ergibt.
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Mit den Prüfstationen wird eine Vielzahl von Funktionsprüfungen durchgeführt. Diese betreffen nicht nur elektrische, sondern auch mechanische Aspekte und erstrecken sich vom Stecker über die einzelnen Kabel bis zu den Kabelbäumen.
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So werden sogenannte Verbindungsprüfungen durchgeführt, mit denen die Verbindung der Einzeldrähte mit den Kontakten des jeweiligen Steckers und die Verbindung der Steckerkontakte verschiedener Stecker miteinander geprüft werden. Darüber hinaus wird eine sogenannte Konturabfrage durchgeführt, d. h. festgestellt, ob auch das für den jeweiligen Anwendungsfall vorgesehene Steckergehäuse tatsächlich eingebaut wurde.
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Darüber hinaus wird die Verriegelung im offenen und geschlossenen Zustand des Steckers überprüft.
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Im Bedarfsfalle werden auch Dichtigkeitsprüfungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Anschlussteile des Steckers mit Hilfe von Dichtelementen wasserdicht ausgestattet wurden.
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Üblich sind auch sogenannte Push-Tests, bei denen durch Aufbringen einer definierten Kraft überprüft wird, ob die maßgeblichen Teile des Steckers richtig miteinander verrastet sind.
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Darüber hinaus werden sogenannte Geradheitsprüfungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine männlichen Anschlagteile oder Steckerstifte aus irgendwelchen Gründen verbogen sind.
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Im Bedarfsfalle wird auch überprüft, ob Zusatzbauteile vorhanden sind oder fehlen.
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Prüfstationen sowie Prüfadapter, mit denen die oben angegebenen Funktionsprüfungen durchgeführt werden können und die in der eingangs beschriebenen Weise aufgebaut sind, sind bekannt.
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Die Prüfadapter haben dabei meist einen modularen Aufbau, der es ermöglicht, die Deckplatte, die Zylinderplatte, das Profilteil und gegebenenfalls weitere Teile des Prüfadapters der jeweils zu messenden Stecker- bzw. Kabelbaumkonfiguration anzupassen.
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Die Deckplatte besteht bei bekannten Prüfadapter-Konstruktionen meist aus einer Metallplatte, die derart gestaltet ist, dass die Stecker leicht und ohne Verkanten von einer Person in den Prüfadapter eingeführt werden können.
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Die unter der Deckplatte angeordnete Zylinderplatte enthält meist Halte- und Verriegelungsmittel, wie Halteschieber, die in manchen Fällen auch mit pneumatischen Zylindern ausgestattet sein können und sicherstellen, dass der Stecker ordnungsgemäß im Prüfadapter gehaltert ist.
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Das Profilteil wiederum besteht bei bekannten Adapterkonstruktionen in der Regel aus einem vollen Hartholz- oder Kunststoffblock, aus dem die Steckerkontur ausgefräst und im Bodenbereich eine Aufnahme für Kontaktstifte angeordnet wird.
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Die Herstellung derartiger Profilteile ist äußerst arbeitsintensiv und muss der jeweiligen Steckerkonfiguration genau angepasst sein. Bei einem Steckerwechsel kann ein derartiger Hartholz- oder Kunststoffblock meist nicht mehr verwendet werden. Es ist dann nötig, in aufwändiger Weise einen neuen massiven Hartholz- oder Kunststoffblock durch Fräsen zu bearbeiten und diesen mit einer neuen Aufnahmeeinrichtung für die Kontaktstifte auszustatten, sowie Bohrungen, Ausnehmungen, Absätze und dergl. Anschlusselemente vorzusehen, die für den modularen Zusammenbau erforderlich sind.
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Weitere Prüfadapter sind aus der
DE 44 25 463 C1 , der
DE 39 22 548 A1 sowie der
EP 0 555 530 A2 bekannt. Keine zeigt jedoch eine Verbindung von Deckplatte, Zylinderplatte, Profilteil und Zwischenstück über Führungssäulen oder eine Auffädelung dieser Elemente auf Führungssäulen, wobei sich Spiralfedern oder Abstandshülsen mit ihrem einen Ende an der Ventilplatte und mit ihrem anderen Ende an dem Zwischenstück abstützen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Prüfadapter der eingangs beschriebenen Gattung unter Beibehaltung der oben erwähnten Prüfmöglichkeiten derart weiter zu bilden, dass eine vereinfachte Herstellung und Anpassung an neue Steckerformen unter. Beibehaltung des modularen Aufbaues möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Prüfadapter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen genannt.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den bisher einteiligen Aufbau des Profilteiles durch einen zweiteiligen Aufbau zu ersetzen, wobei der äußere Teil, nämlich das Gehäuse mit seinen Abschlusselementen so gestaltet ist, dass es auch bei einer Änderung der Steckerkontur unverändert bleibt, also ohne Bearbeitung wieder verwendet werden kann, während lediglich der innere Teil aus einem Kunststoff besteht, der den Kern des Profilteiles bildet und einfach ausgetauscht und insbesondere im Gegensatz zu den herkömmlichen Hartholz- oder Kunststoffkernen einfacher bearbeitet werden kann.
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Zur Herstellung eines Profilteiles mit einem derartigen Aufbau sind die verschiedensten Verfahren möglich. Eine besonders einfache und vorteilhafte Verfahrensweise ergibt sich jedoch, wenn die Herstellung eines derartigen Profilteiles in folgenden Schritten erfolgt:
- – Anordnung eines Gehäuses mit seiner einen Stirnfläche auf einer Gießunterlage,
- – Anordnung eines die Steckerkontur aufweisenden Formkernes im Innenbereich des Gehäuses,
- – Ausgießen des Hohlraumes zwischen Formkern, Gießunterlage und Gehäuseinnenwand mit einem Kunststoff zur Bildung eines Kunststoffkernes, und
- – Entfernen des Formkernes und der Gießunterlage nach dem Aushärtvorgang sowie Nachbehandlung des Kunststoffkernes.
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Bei einer derartigen Verfahrensweise ist außer einer geringfügigen Nachbehandlung nach dem Gießvorgang keine aufwändige Bearbeitung mehr erforderlich, selbst wenn es sich um komplizierte und vielstufige Steckerkonturen handelt.
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Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung des Gehäuses ergibt sich, wenn dieses aus einem Aluminium-Hohlprofil besteht. Dieses stets wieder verwendbare Aluminium-Hohlprofil kann bereits all diejenigen Elemente, wie Bohrungen o. dgl. beinhalten, die für den modularen Aufbau des Prüfadapters und dessen Einsatz in einer Prüftafel einer Prüfstation erforderlich sind.
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Als Material für den Kunststoffkern kommen eine Vielzahl von gießbaren Kunststoff-Rezepturen in Frage. Vorteilhaft ist es, wenn ein Zweikomponenten-Gießharz, vorzugsweise Polyolisocyanat eingesetzt wird.
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Je nach der Ausbildung des zu prüfenden Steckers können die Prüfkontakte des Prüfadapters in den Kunststoffkern des Profilteiles unmittelbar eingesetzt werden. Es ist jedoch auch möglich, die elektrischen Prüfkontakte teilweise oder vollständig im anschließenden Zwischenstück anzuordnen. Für besondere Anwendungsfälle kann es auch zweckmäßig sein, die Prüfkontakte im Übergangsbereich zwischen dem Kunststoffkern und dem Zwischenstück vorzusehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Prüfadapters schließt sich an das Zwischenstück eine sogenannte Adapterplatine an. Unter einer Adapterplatine wird im vorliegenden Fall ein Bauteil verstanden, das die Elektronik zur Abfrage bestimmter Prüffunktionen aufnimmt bzw. beinhaltet. Diese Prüffunktionen können beispielsweise die Dichtigkeit des Gehäuses, die Abfrage von Zusatzbauteilen o. dgl. umfassen.
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Zur Anordnung auf einer Prüftafel ist es erforderlich, die einzelnen Teile eines Prüfadapters fest miteinander zu verbinden. Zur Erzielung eines modularen Aufbaues ist es dabei vorteilhaft, zumindest die Deckplatte, die Zylinderplatte, das Profilteil und ggf. das Zwischenstück mechanisch miteinander zu verbinden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt die mechanische Verbindung über mindestens zwei Führungssäulen. Diese Führungssäulen sind zweckmäßigerweise jeweils mit ihrem einen Ende an der Deckplatte und mit ihrem anderen Ende an einer speziellen Ventilplatte befestigt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass alle Bestandteile eines derartigen Prüfadapters hintereinander auf die an der Ventilplatte befestigten Führungssäulen „aufgefädelt” werden können und als Abschluss dann die Deckplatte aufgesetzt und mit den Führungssäulen verschraubt wird. Zu diesem Zweck sind die Deckplatte, die Zylinderplatte, das Profilteil und das Zwischenstück auf die Führungssäulen aufschiebbar ausgestaltet. Die Ventilplatte kann im Bedarfsfalle lediglich als Halter für die Führungssäulen dienen. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird sie jedoch auch als Träger für Zusatzbauteile eingesetzt. Derartige Zusatzbauteile können Ventil- und Kolbenanordnungen für Aufsteck- und Löseeinrichtungen oder auch andere, für einen Prüfvorgang notwendige Bauteile sein.
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Um die auf den Führungssäulen „aufgefädelten” Bauteile des Prüfadapters zu einer stabilen Einheit zu verbinden, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest zwei Führungssäulen von Spiralfedern oder Abstandshülsen umgeben sind, die sich jeweils an ihrem einen Ende an der Ventilplatte und mit ihrem anderen Ende an der Adapterplatine oder dem Zwischenstück abstützen.
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Da die Deckplatte bei den Prüfvorgängen durch das Einschieben und das Herausziehen der Stecker einem gewissen Verschleiß unterworfen ist, ist es vorteilhaft, die Deckplatte zumindest im Bereich der Oberfläche und ihrer Einschuböffnung mit einer harten Schicht auszustatten. Diese harte Schicht kann in der verschiedensten Weise erzeugt werden. Vorteilhaft ist es, wenn die Deckplatte zumindest im Verschleißbereich mit einer harten Eloxalschicht versehen wird.
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Im Folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben und erläutert.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Prüfadapters,
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2 zeigt den Prüfadapter gemäß 1 in einer Schnittdarstellung in der Ebene II-II der 1, und
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3 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Kunststoffkern, wie er in einem Profilteil des in den 1 und 2 dargestellten Prüfadapters eingesetzt ist.
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Prüfadapter der erfindungsgemäßen Art können in der verschiedensten Weise ausgestaltet sein. Das in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel stellt daher lediglich eine Variante dar, die zudem zur besseren Übersicht etwas vereinfacht dargestellt ist.
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Wie sich insbesondere aus den 1 und 2 ergibt, besteht das dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Prüfadapters aus einer Deckplatte 1, die mit einer Einschuböffnung 2 für einen Stecker (nicht dargestellt) ausgestattet ist.
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An die Deckplatte 1 schließt sich eine Zylinderplatte 3 an, welche auf einer Seite mit einem verschwenkbaren Verriegelungshebel 4 ausgestattet ist.
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An die Zylinderplatte 3 schließt sich ein Profilteil 5 an, welches einen in 3 in vergrößertem Maßstab dargestellten Kunststoffkern 6 enthält, der im Folgenden noch genauer beschrieben werden wird.
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An das Profilteil 5 ist ein Zwischenstück 7 angeschlossen, welches auf seiner Unterseite eine Adapterplatine 8 trägt.
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Im Abstand zu der Adapterplatine 8 ist auf deren Unterseite eine Ventilplatte 9 vorgesehen, die zwei Führungssäulen 10 trägt, auf welche hintereinander die Adapterplatine 8, das Zwischenstück 7, das Profilteil 5, die Zylinderplatte 3 sowie die Deckplatte 1 „aufgefädelt” sind.
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Die Deckplatte 1 weist in der Flucht der Achsen der Führungssäulen 10 Bohrungen auf, die Befestigungsschrauben 11 aufnehmen, über die die Deckplatte mit dem oberen Ende der Führungssäulen fest verbunden ist. Zwischen der Adapterplatine 8 und der Ventilplatte 9 sind auf den Führungssäulen 10 Spiralfedern 12 angeordnet, die die Adapterplatine 8, das Zwischenstück 7, das Profilteil 5 und die Zylinderplatte 3 gegen die Unterseite der Deckplatte 1 pressen, so dass ein einheitlicher fester Block aus diesen Teilen gebildet wird.
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Die Ventilplatte 9 dient neben der Halterung der Führungssäulen 10 auch als Träger für Zusatzbauteile, die in den 1 und 2 schematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet sind.
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Erfindungsgemäß besitzt das Profilteil 5 einen zweiteiligen Aufbau. Der äußere, insbesondere in 1 gut erkennbare Teil ist als Gehäuse G gestaltet und kann vorteilhafterweise aus einem Aluminiumhohlprofil bestehen, das bereits all diejenigen Elemente, wie Bohrungen oder dergleichen beinhaltet, die für den angestrebten modularen Aufbau des Prüfadapters und dessen Einsatz in einer Prüftafel einer Prüfstation erforderlich sind.
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Innerhalb dieses Gehäuses G ist der in 3 dargestellte Kunststoffkern 6 angeordnet, der vorteilhafterweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Gießen hergestellt werden kann. Hierzu wird das Gehäuse G mit seiner einen Stirnfläche auf einer Gießunterlage angebracht, ein die Steckerkontur aufweisender Formkern (nicht dargestellt) im Innenbereich des Gehäuses in genauer Fluchtung der Einschuböffnung 2 der Deckplatte 1 angeordnet und der Hohlraum zwischen Formkern und Gießunterlage sowie Gehäuseinnenwand mit einem Kunststoff ausgegossen.
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Wie bereits dargestellt, hat diese Verfahrensweise den Vorteil, dass außer einer geringfügigen Nachbehandlung nach dem Gießvorgang keine aufwändige Bearbeitung mehr erforderlich ist, selbst wenn die Steckerkontur sehr kompliziert und vielstufig ausgebildet ist.