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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Feststellbremssystem
und ein Steuerverfahren für
die elektrische Feststellbremse.
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Ein
Fahrzeugfeststellbremssystem mit einer Feststellbremse, die einen
Motor als Antriebsquelle verwendet, übt eine Bremskraft auf ein
Rad aus, indem ein Reibelement (Bremsblock oder Bremsbacke) auf
ein rotierendes Element (Bremsscheibe oder Bremstrommel) gepresst
wird, das sich gemeinsam mit dem Rad dreht.
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Wenn
die Feststellbremse im Stillstand betätigt wird und dabei das Reibelement
aufgrund der Hitzeentwicklung, die durch das Bremsen während der Fahrt
des Fahrzeugs verursacht wird, heiß ist, sinkt in diesem Feststellbremssystem
mit der Zeit die Bremskraft, da das Reibelement und sein Halteelement (Bremssattel
oder Bremstrommel) sehr verschiedene thermische Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Berücksichtigt
man, dass die Bremskraft mit der Zeit abnimmt, und das Reibelement
ständig
mit einer starken Anpresskraft gegen das rotierende Element gepresst
wird, ist das System sehr groß auszulegen,
um eine der Anpresskraft standzuhaltende Festigkeit zu gewährleisten.
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Um
der Abnahme der Bremskraft mit der Zeit aufgrund des Unterschieds
des thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Reibelements und des
Halteelements vorzubeugen, wird üblicherweise
ein Steuerverfahren für
eine elektrische Feststellbremse verwendet, das bei Betätigung der
Feststellbremse im Stillstand, nachdem eine vorbestimmte Zeitspanne verstrichen
ist seit das Reibelement an das rotierende Element gepresst wurde,
eine Bremse wiederholt betätigt
wird, um Bremskraft auf die Räder
auszuüben.
Der Einsatz eines solchen Steuerverfahrens übt eine gleichbleibende Bremskraft
auf das Rad aus, ohne die Systemgröße zu erhöhen (siehe offengelegtes japanisches
Patent Nr. 2002-225701).
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Das
oben beschriebene konventionelle Steuerverfahren ist dennoch problematisch,
da selbst wenn die Temperatur des Reibelements nicht den Temperaturbereich
erreicht, bei dem die Bremskraft aufgrund des thermischen Ausdehnungskoeffizienten
mit der Zeit abnimmt, unnötiger
Energieverbrauch auftritt, da die Bremse erneut betätigt wird, was
zu einem niedrigen Wirkungsgrad, was den Energieverbrauch betrifft,
führt.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein elektrisches
Feststellbremssystem, das geeignet ist, eine gleichbleibende Bremskraft
sehr effizient zu erzeugen, und ein Steuerverfahren für die elektrische
Feststellbremse bereitzustellen.
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Um
die oben genannten Ziele zu erreichen, stellt die vorliegende Erfindung
ein elektrisches Feststellbremssystem zum Ausüben einer Bremskraft auf ein
Rad eines Fahrzeugs bereit. Das System umfasst eine elektrische
Feststellbremse mit einem rotierenden Element, das sich gemeinsam
mit dem Rad dreht, einem Reibelement, das gegen das rotierende Element
gepresst werden kann, und einem Motor. Das durch den Motor angetriebene
Reibelement wird gegen das rotierende Element gepresst, um Anpresskraft
auf das rotierende Element aufzubringen und dadurch Bremskraft auf
das Rad auszuüben. Eine
von einer Steuervorrichtung gesteuerte Steuerschaltung steuert den
Motor. Um Bremskraft auf das Rad auszuüben, weist die Steuervorrichtung
die Steuerschaltung an, den Motor ein- oder mehrmalig in einem vorbestimmten
Zeitintervall zu betätigen. Eine
Messvorrichtung stellt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Feststellbremse
beginnt das Rad zu bremsen, eine Temperatur des Reibelements fest.
Eine Einstellvorrichtung stellt mindestens die Anzahl der Betätigungen
des Motors, das Zeitintervall oder den Sollwert der Anpresskraft
ein. Die Steuervorrichtung steuert die Steuerschaltung entsprechend
dem Einstellergebnis der Einstellvorrichtung.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren
zum Steuern einer elektrischen Feststellbremse, die Bremskraft auf
ein Rad eines Fahrzeugs ausübt.
Die Bremse umfasst ein rotierendes Element, das sich gemeinsam mit
dem Rad dreht, ein Reibelement, das gegen das rotierende Element
gepresst werden kann, und einen Motor. Das Verfahren umfasst das
Steuern des Motors, um das Reibelement gegen das rotierende Element
zu pressen, somit eine Anpresskraft auf das rotierende Element aufzubringen
und um dadurch Bremskraft auf das Rad auszuüben. Der Motor wird ein- oder mehrmalig
zu einem vorbestimmten Zeitintervall betätigt, um Bremskraft auf das
Rad auszuüben.
Eine Temperatur des Reibelements wird zu dem Zeitpunkt festgestellt,
zu dem die Feststellbremse beginnt das Rad zu bremsen. Mindestens
die Anzahl der Betätigungen
des Motors, das Zeitintervall oder der Sollwert der Anpresskraft
wird eingestellt. Der Motor wird entsprechend dem Einstellergebnis
gesteuert.
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Andere
Aspekte und Vorteile der Erfindung werden bei der folgenden Beschreibung
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen, die anhand eines Beispiels die Grundsätze der
Erfindung erläutern,
deutlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung, zusammen mit deren Zielen und Vorteilen, mögen durch
Bezugnahme auf die folgende Beschreibung der derzeit bevorzugten
Ausführungsformen
zusammen mit den beigefügten Zeichnungen
am besten verstanden werden, wobei:
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1 eine
schematische Darstellung eines elektrischen Feststellbremssystems
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist,
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2 ein
Zeitdiagram ist, welches das Verhältnis zwischen dem Steuermodus
des Systems aus 1 und einer Bremskraft durch
die elektrisch Feststellbremse erzeugte Bremskraft veranschaulicht,
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3 eine
erläuternde
Darstellung einer Entscheidungstabelle ist, die in dem von 1 gezeigten
System verwendet wird,
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4 bis 6 Zeitdiagramme
sind, die das Verhältnis
zwischen dem Steuermodus des in 1 gezeigten
Systems und einer Bremskraft, die durch die elektrische Feststellbremse
erzeugt wird, aufzeigen, und
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7 ein
Flussdiagramm ist, das einen Steuermodus während des Feststellbremsvorgangs des
in 1 gezeigten Systems aufzeigt,.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
Ausführungsform
der vorliegende Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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Entsprechend
der Ausführungsform
in 1 umfasst ein elektrisches Feststellbremssystem 1 eine
elektrische Feststellbremse 4, um eine Bremskraft mit einem
Motor 2, der als Kraftquelle dient, auf ein Rad 3 auszuüben, eine
Steuerschaltung 5, um die Funktion des Motors 2 und
somit die Funktion der elektrischen Feststellbremse 4 zu
steuern, und einen Zentralrechner ECU 7, der als Steuervorrichtung dient,
um die Steuerschaltung 5 anzuweisen eine Bremskraft durch
Verwendung der Feststellbremse 4 zu erzeugen. Der Zentralcomputer
ECU 7 und die Steuerschaltung 5 dienen als ein
Steuereinheit um den Motor 2 zu steuern.
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Die
elektrische Feststellbremse 4 umfasst eine am Rad 3 angebrachte
Bremseinheit 11, um eine Bremskraft auf das Rad 3 auszuüben, und
ein Stellglied 12, um die Bremseinheit 11 zu bewegen. Das
Stellglied 12 bewegt die Bremseinheit 11, indem die
normale oder die umgekehrte Drehung des Motors 2 über einen
geschwindigkeitsreduzierenden Mechanismus 13 in eine Bewegung
in Axialrichtung zur Ausgangswelle 14 umgewandelt wird.
Die Bremseinheit 11 umfasst ein rotierendes Element 15, das
sich gemeinsam mit dem Rad 3 dreht, ein Reibelement 16,
das auf das rotierende Element 15 gepresst ist, und ein
Halteelement 17, um das Reibelement 16 zu halten,
so dass das Reibelement 16 sich dem rotierenden Element 15 annähern oder
hiervon entfernen kann. Das Reibelement 16 nähert oder
entfernt sich von dem rotierenden Element 15, indem es durch
das Stellglied 12 bewegt wird. Das Stellglied 12 bewegt
die Bremseinheit 11 mittels der Drehung des Motors 2 und
presst somit das Reibelement 16 auf das rotierende Element 15,
um eine Anpresskraft auf das rotierende Element 15 aufzubringen,
wodurch die elektrische Feststellbremse 4 eine Bremskraft
auf das Rad 3 ausübt.
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In
dieser Ausführungsform
ist die Bremseinheit 11 der elektrischen Feststellbremse 4 eine
Einheit gewöhnlich
eines üblichen
Fahrzeugbremssystems (nicht dargestellt), das anders als eine Feststellbremse
auch als Betriebsbremse dient. Während sich
das Fahrzeug bewegt, wird deswegen das Reibelement 16 an
das rotierende Element 15 durch die Betätigung der Fußbremse
durch den Fahrer gepresst, womit eine Bremskraft auf das Rad 3 ausgeübt wird.
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Der
Motor 2 der elektrischen Feststellbremse 4 (Stellglied 12)
ist über
die Steuerschaltung 5 an eine eingebaute Energiequelle 18 angeschlossen,
so dass der Motor 2 durch die Steuerenergie der Steuerschaltung 5 gedreht
wird. Der Steuerschaltung 5 steuert die Energieversorgung
zum Motor 2, um die Betätigung
der elektrischen Feststellbremse 4 zu steuern.
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Der
Steuerschaltung 5 ist mit dem Zentralrechner ECU 7 verbunden,
wobei der Zentralrechner ECU 7 die Steuerschaltung 5 anweist
eine Bremskraft durch die elektrische Feststellbremse 4 zu
erzeugen, indem ein Bremsanweisungssignal an die Steuerschaltung 5 gesendet
wird. Der Zentralrechner ECU 7 ist mit einer Vielzahl von
Sensoren verbunden, um den Fahrzeugzustand zu messen. Außerdem sendet
der Zentralrechner ECU 7 die Bremsanweisungssignale, die
auf den Eingaben dieser Sensoren beruhen, an die Steuerschaltung 5.
In dieser Ausführungsform
ist der Zentralrechner ECU 7 mit einem Funktionsschalter 21 (Feststellbremsschalter), einem
Sensor zum Messen des Bremsbetätigungsbetrags 22,
einem Sensor zum Messen des Beschleunigungsbetätigungsbetrags 23,
einem Sensor zum Messen der Gangstellung 24, einem Fahrzeuggeschwindigkeitsmesser 25,
und einem Sensor zum Messen der Außenlufttemperatursensor 26 (Thermometer)
verbunden.
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Der
Zentralrechner ECU 7 stellt das Bremsanweisungssignal ein,
das zu der Steuerschaltung 5 gesendet wird, basierend auf
dem Fahrzeugstatus, der durch die oben genannten Sensoren gemessen wurde,
wie z.B. ein/aus Stellung des Funktionsschalters 21, der
Betätigungsbetrag
des Bremspedals, der Betätigungsbetrag
des Gaspedals, die Gangstellung, die Geschwindigkeit des Fahrzeuges,
die Außenlufttemperatur
oder eine vorbestimmte Kombination dieser Parameter.
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Wenn
z.B. der Funktionsschalter aktiviert ist und das Gaspedal auf Nullstellung,
dann weist der Zentralrechner ECU 7 die Steuerschaltung 5 an,
eine Bremskraft durch die Verwendung der elektrischen Feststellbremse 4 zu
erzeugen, wobei wenn der Funktionsschalter 21 deaktiviert
ist und der Betätigungsbetrag
des Bremspedals ausreicht, um ausreichend Bremskraft an das Fahrzeug
weiterzugeben, dann weist der Zentralrechner ECU 7 die
Steuerschaltung 5 an, die Bremse zu betätigen. Die Steuerschaltung 5 steuert
ausgehend von dem Bremsanweisungssignal, das von dem Zentralrechner
ECU 7 gesendet wird, die Funktion der elektrischen Feststellbremse 4.
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Wie
in 2 ersichtlich, weist der Zentralrechner ECU 7 in
dieser Ausführungsform
zur Zeit des Feststellbremsens die Steuerschaltung 5 an,
den Motor 2 ein- oder mehrmalig zu einem vorbestimmten Zeitintervall
t (t1 bis t3) zu betätigen
und somit Bremskraft auf das Rad 3 auszuüben. Die
Steuerschaltung 5 steuert die Bremse 4 basierend
auf dem von dem Zentralrechner ECU 7 gesendeten Bremsanweisungssignal,
so dass das Reibelement 16 an das rotierende Element 15 gepresst
wird. Wenn das Bremsanweisungssignal die Steuerschaltung 5 anweist,
den Motor 2 mehrmalig zu betätigen, dann betätigt die
Steuerschaltung 5 die elektrische Feststellbremse 4 erneut
nachdem ein vorbestimmtes Zeitintervall t (t1 – t3) verstrichen ist, um somit
Bremskraft durch das Reibelement 16 auf das Rad 3 auszuüben. Durch
das Wiederholen der oben beschriebenen wiederholenden Betätigung des
Motors 2 wird eine Bremskraft (oder Bremsmoment) Fs durch
die elektrische Feststellbremse 4 erzeugt und mit einer
Grenzbremskraft Fx oder höher
gehalten, auch wenn sich das Reibelement 16 in einem hohen
Temperaturbereich aufgrund der Hitzeentwicklung befindet, die durch
das Bremsen des sich bewegenden Fahrzeuges verursacht wird, und
natürlich
auch beim Feststellbremsen in einer Situation, in der eine zeitliche Abnahme
der Bremskraft aufgrund der Unterschiede des thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Reibelement 16 und dem Halteelement 17 auftritt.
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Speziell
der Zentralrechner ECU 7 fungiert als Bestimmungsmittel,
das die Temperatur des Reibelements 16 aufgrund des gemessenen
Fahrzeugzustands bestimmt. Der Zentralrechner ECU 7 fungiert
weiterhin als Einstellvorrichtung, die basierend auf der festgestellten
Temperatur die Anzahl n der Betätigungen
des Motor 2, um Bremskraft auf das Rad 3 auszuüben, dem
vorbestimmten Zeitintervall t (t1 – t3), zwischen einem Betätigen des
Motors 2 zum Nächsten,
und dem Sollwert der Anpresskraft f (f1 – f4), mit welcher das Reibelement 16 bei
Betätigung des
Motors 2 gegen das rotierende Element 15 gepresst
wird, einstellt. Das Betätigen
des Motors 2, um Bremskraft auf das Rad 3 auszuüben, entspricht
dem Anpressen des Reibelements 16 gegen das rotierende
Element. D.h., dass die Anzahl n der Betätigungen des Motors 2,
um Bremskraft auf das Rad 3 auszuüben, der Anzahl der Betätigungen
des Reibelements 16 gegen das rotierende Element 15 entspricht.
Die vorbestimmten Zeitintervalle t (t1 – t3), die den Zeitabstand
zwischen einem Betätigen
des Motors 2 zum Nächsten
vorgeben, entsprechen den Intervallen zwischen den Änderungen
der Stellung des Reibelements 16.
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In
dieser Ausführungsform
wechselt, jedes Mal bei Betätigung
des Motors 2, der Zentralrechner ECU 7 die vorbestimmten
Zeitintervalle t1 bis t3 zwischen den Betätigungen des Motors 2 und
die Sollwerte der Anpresskraft f1 – f4. Der Zentralrechner ECU 7 sendet
die Anzahl der Betätigungen
des Motors 2, die vorbestimmten Zeitintervalle t1 – t3 und
die Sollwerte des Anpressdrucks f1 – f4 über ein Bremsanweisungssignal
an die Steuerschaltung 5.
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Basierend
auf dem empfangenen Bremsanweisungssignal wechselt die Steuerschaltung 5,
jedes mal bei Bewegung des Motors 2, die vorgegebenen Zeitintervalle
t1 – t3
und den Anpressdruck F1 bis F4 (entsprechend den Sollwerten der
Anpresskraft f1 – f4),
so dass damit der Motor 2 n-mal betätigt wird, um die Anpresskraft
F1 – F4
auf das rotierende Element 15 aufzubringen und somit Bremskraft
auf das Rad 3 auszuüben.
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Der
Sollwert der Anpresskraft f wird durch die Beschaffenheit der Energieversorgung
zu dem Motor 2 ausgedrückt,
wodurch die Steuerschaltung 5 die elektrische Feststellbremse 4 steuert,
d.h. mindestens durch die Versorgungsspannung am Motor 2, die
Stromstärke,
die Ansteuerdauer oder die Position des Reibelements 16.
Nachstehend wird aufgrund der besseren Verständlichkeit der Wert f durch
einen Koeffizienten mit dem Wert Eins ausgedrückt, der die Anpresskraft des
Reibelements 16 bei einer durchschnittlichen Temperatur
festlegt.
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Weiterhin,
speziell in dieser Ausführungsform,
schätzt
der Zentralrechner ECU 7 die Temperatur des Reibelements 16 basierend
auf einer Geschwindigkeitsänderung
des Fahrzeuges, während sich
das Fahrzeug bewegt, und der Außenlufttemperatur
ab. Speziell der Zentralrechner ECU 7 berechnet sukzessive
die abnehmende Energie W (kinetische Energie sinkt bei Verzögerung)
während
des Bremsvorgangs des Fahrzeuges durch die Gleichung W = m × (V12 – V22)/2, basierend auf der Geschwindigkeitsänderung
des Fahrzeuges (Fahrzeuggeschwindigkeit V1 vor der Verzögerung,
Fahrzeuggeschwindigkeit V2 nach der Verzögerung), während sich das Fahrzeug bewegt
und die durch den Fahrzeugtachometer 25 gemessen wird,
und der Masse m des Fahrzeuges.
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Der
Zentralrechner ECU 7 berechnet eine Temperaturerhöhung ΔTb des Reibelements 16 über die
Gleichung ΔTb
= k × C × B, basierend
auf einem Umwandlungskoeffizienten k und der Wärmekapazität C des Reibelements 16,
und berechnet weiterhin sukzessive eine Temperaturerniedrigung ΔTr des Reibelements 16 über die
Gleichung ΔTr
= S × h,
basierend auf einem Hitzeabstrahlungskoeffizienten h, der von einer
Außenlufttemperatur
Ta, die von dem Außenlufttemperatursensor 26 gemessen
wird, und von einer Fahrzeuggeschwindigkeit V abhängig ist, und
der Wärmeabstrahlungsfläche S des
Reibelements 16.
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Der
Wärmeabstrahlungskoeffizient
h steigt mit einer Zunahme der Fahrzeuggeschwindigkeit V oder mit
einer Abnahme der Außenlufttemperatur
Ta an. In dieser Ausführungsform
berechnet der Zentralrechner ECU 7 den Temperaturanstieg ΔTb des Reibelements 16 zum
Zeitpunkt der Verzögerung
nicht basierend auf den Informationen, die von dem Sensor zum Messen
der Bremsbetätigungsbetrags 22, dem
Sensor zum Messen der Beschleunigungsbetätigungsbetrags 23 und
dem Gangstellungssensor 24 gesendet werden, anders als
in dem Fall, wo die Fußbremse
betätigt
wird, d.h. zu dem Zeitpunkt der Verzögerung durch die Motorbremse
oder dem Zeitpunkt der natürlichen
Verzögerung.
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Der
Zentralrechner ECU 7 schätzt die Temperatur T des Reibelements 16 zu
Beginn des Feststellbremsens durch zeitliche Integration ab, d.h. durch
Aufsummieren einer Temperaturänderung ΔT, die durch
die Temperaturerhöhung ΔTb und der
Temperaturerniedrigung ΔTr
des Reibelements 16, die wie oben beschrieben berechnet
werden, ausgedrückt
wird.
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Wie
in 1 beschrieben, umfasst der Zentralrechner ECU 7 einen
Speicher 30. Der Speicher 30 speichert eine Entscheidungstabelle 33,
in der die Anzahl n der Betätigungen
des Motors 2, die vorbestimmten Zeitintervalle t und die
Sollwerte der Anpresskraft f zu jeder Steueranweisung gespeichert sind,
jedes mal wenn der Motor 2, berücksichtigend der Temperatur
T des Reibelements 16 (siehe 3), betätigt wird.
In dieser Ausführungsform
wird für
die Anzahl n der Betätigungen
des Motors 2, die vorbestimmten Zeitintervalle t und die
Sollwerte f der Anpresskraft, berücksichtigend der Temperatur
T des Reibelements 16, ein optimales Verhältnis durch
ein vorangegangenes Experiment (inklusive Kalkulation und Simulation)
etc. eingestellt und in der Entscheidungstabelle 33 gespeichert.
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Basierend
auf der Entscheidungstabelle 33 stellt der Zentralrechner
ECU 7 die Anzahl der Betätigungen des Motors 2,
das vorbestimmte Zeitintervall t und den Sollwert der Anpresskraft
f zu jeder Steueranweisung ein, jedes mal wenn der Motor 2, berücksichtigend
der abgeschätzten
Temperatur T des Reibelements 16, betätigt wird. Der Zentralrechner
ECU 7 sendet die Einstellwerte über ein Bremsanweisungssignal
an die Steuerschaltung 5. Basierend auf diesem Bremssignal
betätigt
die Steuerschaltung 5 den Motor 2, um das Reibelement 16 gegen
das rotierende Element 15 zu pressen. Anschließend, wenn
ein vorbestimmtes Zeitintervall t verstrichen ist, steuert der Steuerschaltung 5 die
elektrische Feststellbremse 4, um den Motor 2 erneut
zu betätigen.
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Beispielsweise,
in dem Fall wie in 4 dargestellt, bei dem die abgeschätzte Temperatur
T des Reibelements 16 höher
als die vorbestimmte Temperatur T1 (z.B. 150°) und niedriger als die vorbestimmte
Temperatur T2 (z.B. 300°)
ist, stellt der Zentralrechner ECU 7 basierend auf der
Entscheidungstabelle 33 die Anzahl der Betätigungen
des Motors 2 auf Zwei (n = 2), den vorbestimmten Zeitintervall
t1 auf z.B. 10 min. und den Sollwert der Anpresskraft f1 und f2
auf z.B. 1,2 und 1,0. Der Zentralrechner ECU 7 sendet diese
Ergebnisse an die Steuerschaltung 5 über ein Bremsanweisungssignal.
Die Steuerschaltung 5 betätigt zuerst den Motor 2,
so dass das Reibelement 16 an das rotierende Element 15 mit
einer Anpresskraft F1 (1,2) gepresst wird, die der Anpresskraft
des Sollwertes f1 entspricht. Anschließend, nachdem ein bestimmtes
Zeitintervall t1 (10 min.) verstrichen ist, steuert die Steuerschaltung 5 den Motor 2 an,
um ein zweites Mal den Motor 2 zu betätigen und eine Anpresskraft
F2 (1,0) auszuüben,
die dem Sollwert der Anpresskraft f2 entspricht. Dabei wird die
Bremskraft Fs, die von der elektrischen Feststellbremse 4 erzeugt
wird, auf den Grenzwert der Bremskraft Fx oder höher gehalten.
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In
dem Falle, wie in 5 dargestellt, bei dem die abgeschätzte Temperatur
T gleich oder höher
als die vorbestimmte Temperatur T2 ist, stellt der Zentralrechner
ECU 7 die Anzahl der Betätigungen des Motors 2 auf
3 (n = 3), die vorbestimmten Zeitintervalle t1 und t2 auf z.B. 5
min. und 10 min. und die Sollwerte der Anpresskraft f1, f2 und f3
z.B. auf 1,5, 1,2 und 1,0. Der Zentralrechner ECU 7 sendet
die Werte über
ein Bremsanweisungssignal an die Steuerschaltung 5. Die
Steuerschaltung 5 betätigt
zuerst den Motor 2, so dass das Reibelement 16 auf
das rotierende Element 15 mit einer Anpresskraft F1 (1,5), die
dem Sollwert der Anpresskraft f1 entspricht, gepresst wird. Nachdem
ein vorbestimmtes Zeitintervall t1 (5 min.) verstrichen ist, steuert
die Steuerschaltung 5 den Motor 2 an, um ein zweites
Mal den Motor 2 mit einer Anpresskraft F2 (1,2), entsprechend
dem Sollwert der Anpresskraft f2, zu betätigen. Anschließend, nachdem
auch das vorbestimmte Zeitintervall t2 (10 min.) verstrichen ist,
steuert die Steuerschaltung 5 den Motor 2, so
dass ein drittes Mal der Motor 2 betätigt wird und eine Anpresskraft
F3 (1,0) ausgeübt wird,
die dem Sollwert der Anpresskraft f3 entspricht. Dabei wird die
Bremskraft Fs, die durch die elektrische Feststellbremse 4 erzeugt
wird, auf der Grenze der Bremskraft Fx oder höher gehalten.
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In
dem Falle, wie in 6 gezeigt, bei dem die abgeschätzte Temperatur
T gleich oder niedriger als die vorbestimmte Temperatur T1 ist,
stellt der Zentralrechner ECU 7 die Anzahl n der Betätigung des
Motors 2 auf 1 (n = 1), das vorbestimmte Zeitintervall
t1 auf Wertlos (keine Einstellung) und den Sollwert der Anpresskraft
f1 auf 1,0 und sendet diese Werte über ein Bremsanweisungssignal
an die Steuerschaltung 5. Die Steuerschaltung 5 steuert
den Motor 2, so dass der Motor 2 das Reibelement 16,
basierend auf dem Bremsanweisungssignal mit einer Anpresskraft F1
(1,0), an das rotierende Element presst, das dem Sollwert der Anpresskraft
f1 entspricht.
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Dies
bedeutet in dieser Ausführungsform,
im Falle dass die Anzahl n der Betätigungen des Motors 2 in
dem Bremsanweisungssignal mit 1 (n = 1) spezifiziert sind, d.h.
zum Beispiel, wenn die abgeschätzte Temperatur
T des Reibelements 16 in dem Temperaturbereich liegt, in
dem die Bremskraft durch den Unterschied der thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Reibelements 16 und des Halteelements 17 kaum
sinkt und die Bremskraft Fs, die durch die elektrische Feststellbremse
erzeugt wird, höher
ist als die Grenze der Bremskraft Fx, die Steuerschaltung 5 die Betätigung des
Motors 2 nicht wiederholt.
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Im
Folgenden wird der Steuermodus des elektrischen Feststellbremssystems
im Zusammenhang mit dieser Ausführungsform
erklärt,
die wie oben beschrieben angeordnet ist.
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Nachdem,
wie in 7 dargestellt, die Anfangsbedingungen der Feststellbremse
getroffen worden sind (Schritt 101), schätzt der
Zentralrechner ECU 7 basierend auf der Geschwindigkeitsänderung des
Fahrzeugs und der Außenlufttemperatur
(Schritt 102) zuerst die Temperatur T des Reibelements 16 ab.
Basierend auf der Entscheidungstabelle 33 stellt der Zentralrechner
ECU 7 die Anzahl n der Betätigungen des Motors 2,
die vorbestimmten Zeitintervalle t und die Sollwerte der Anpresskraft
f, berücksichtigend
der geschätzten
Temperatur T des Reibelements 16 (Schritt 103),
ein und sendet die Einstellwerte (Schritt 103) an die Steuerschaltung 5 über ein Bremsanweisungssignal
(Schritt 104).
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Der
Steuerschaltung 5 steuert die elektrische Feststellbremse 4,
so dass die i-te Betätigung
des Motors 2 mit einer Anpresskraft Fi ausgeführt wird, die,
basierend auf einem empfangenen Bremsanweisungssignal (Schritt 105),
einem Sollwert der Anpresskraft fi entspricht.
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Im
Folgenden entscheidet die Steuerschaltung 5, ob die n-te
Betätigung
des Motors 2, wie es in dem empfangenen Bremsanweisungssignal
vorgegeben ist, durchgeführt
wurde (i + 1 > n)
(Schritt 106). Wenn die Steuerschaltung 5 entscheidet,
dass die n-te Betätigung
des Motors 2, wie es in dem empfangenen Bremsanweisungssignal
festgesetzt wurde, nicht durchgeführt wurde (Schritt 106),
wartet die Steuerschaltung 5 bis ein vorbestimmtes Zeitintervall ti
verstrichen ist (Schritt 106). Anschließend wiederholt die Steuerschaltung 5 das
Vorgehen in Schritt 105 bis 107, bis die festgelegte
n-te Betätigung
des Motors 2 durchgeführt
ist (i = i + 1). Wenn in Schritt 106 festgestellt worden
ist, dass die n-te Betätigung des
Motors 2 durchgeführt
wurde, endet die oben genannte Schleife der Feststellbremsfunktion.
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Wie
oben erklärt,
bietet diese Ausführungsform
folgenden Vorteile an:
- (1) Basierend auf dem
Fahrzeugzustand schätzt der
Zentralrechner ECU 7 die Temperatur des Reibelements 16 ab
und stellt basierend auf der geschätzten Temperatur die Anzahl
n der Betätigungen
des Motors 2, um Bremskraft auf das Rad 3 auszuüben, die
vorbestimmten Zeitintervalle t, zwischen einer Betätigung des
Motors 2 zur Nächsten,
und die Sollwerte der Anpresskraft f, um das Reibelement 16 auf
das rotierende Element 15 zu pressen, ein. Der Zentralrechner
ECU 7 sendet über
ein Bremsanweisungssignal diese Ergebnisse an die Steuerschaltung 5.
Basierend auf dem Bremsanweisungssignal betätigt die Steuerschaltung 5 den
Motor 2 ein- oder mehrmalig.
Bei dieser Anordnung
wird basierend auf der Anzahl n der Betätigungen des Motors 2,
der vorbestimmten Zeitintervalle t und der Sollwerte der Anpresskraft
f, berücksichtigend
der geschätzten Temperatur
des Reibelements 16, die Feststellbremse so ausgeführt, dass
die zeitliche Abnahme der Bremskraft, aufgrund der Unterschiede der
thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Reibelements 16 und
ds Halteelements 17, effektiver vorgebeugt wird und auch unnötig wiederholende
Betätigungen
des Motors 2 vermieden werden. Dies bedeutet, dass der
Energieverbrauch, der durch die Betätigungen des Motors 2 entsteht, beschränkt wird
und folglich eine gleichbleibende Bremskraft mit hoher Effizienz
ausgeübt
wird.
- (2) Der Zentralrechner ECU 7 schätzt, während sich das Fahrzeug bewegt,
die Temperatur T des Reibelements 16 aufgrund einer Änderung
der Fahrzeuggeschwindigkeit und aufgrund der Außenlufttemperatur ab. Deswegen
ist es nicht nötig,
einen neuen Sensor bereitzustellen, um direkt die Temperatur des
Reibelements 16 zu messen. Da die Temperatur des Reibelements 16 durch das
Tachometer 25 und den Außenlufttemperatursensor 26 (Thermometer),
die normalerweise in einem Fahrzeug vorhanden sind, abgeschätzt werden
kann, ist es möglich
mit einer einfachen Anordnung eine gleichbleibende Bremskraft mit hoher
Effizienz zu erzeugen.
- (3) Der Zentralrechner ECU 7 ändert die vorbestimmten Zeitintervalle
t1 bis t3, zwischen den Betätigungen
des Motors 2, und die Sollwerte der Anpresskraft f1 bis
f4 bei jeder Steueranweisung, jedes Mal wenn der Motor 2,
basierend auf der abschätzten
Temperatur des Reibelements 16, betätigt wird. Dadurch kann eine
Bremskraft effektiver und effizienter ausgeübt werden.
- (4) Wenn die Anzahl n der Betätigungen des Motors 2 gleich
mit der von dem Bremsanweisungssignal übermittelten Anzahl ist, wiederholt
die Steuerschaltung 5 die Betätigung des Motors 2 nicht.
Das heißt,
wenn die abschätzte
Temperatur T des Reibelements 16 in dem Temperaturbereich liegt,
in dem die Bremskraft aufgrund der Unterschiede zwischen den thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des Reibelements 16 und des Halteelements 17 kaum
mit der Zeit abnimmt, wiederholt die Steuerschaltung 5 die
Betätigung
des Motors 2 nicht. Deswegen kann unnötiger Energieverbrauch eingeschränkt und
somit eine gleichbleibende Bremskraft noch effizienter ausgeübt werden.
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Die
Erfindung kann auch gemäß den folgenden
Ausführungsformen
angeordnet werden.
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In
der oben beschriebenen Ausführungsform ändert der
Zentralrechner ECU 7, berücksichtigend der abgeschätzten Temperatur
T des Reibelements 16, jedes Mal die vorbestimmten Zeitintervalle
t1 bis t3 und die Sollwerte der Anpresskraft f1 bis f4, wenn der
Motor 2 betätigt
wird. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführung beschränkt. Die Konfiguration
kann auch so ausgeführt
sein, dass sich entweder die vorbestimmten Zeitintervalle t oder die
Sollwerte der Anpresskraft f bei jeder Steueranweisung ändern. Ersatzweise
können
die vorbestimmten Zeitintervalle t und die Sollwerte der Anpresskraft
f für jede
Steueranweisung durch vorbestimmte Werte ersetzt und nur die Anzahl
n der Betätigungen
des Motors 2 geändert
werden.
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In
der oben beschriebenen Ausführungsform stellt
der Zentralrechner ECU 7, berücksichtigend der Temperatur
T des Reibelements 16, die zu Beginn der Betätigung der
Feststellbremse abgeschätzt wird,
die Anzahl n der Betätigungen
des Motors 2, die vorbestimmten Zeitintervalle t (t1 bis
t3) und die Sollwerte f der Anpresskraft (f1 bis f4) ein. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt. Die
Konfiguration kann auch so ausgeführt sein, dass der Zentralrechner
ECU 7 schrittweise die Temperatur T des Reibelements 16 zu
Beginn der Betätigung
der Feststellbremse abschätzt
und den Motor 2 erneut, berücksichtigend der Temperatur
T des Reibelements 16, nach dem Beginn der Betätigung der
Feststellbremse, betätigt.
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In
der oben beschriebenen Ausführungsform stellt
der Zentralrechner ECU 7, basierend auf der geschätzten Temperatur
T des Reibelements 16, die Anzahl n der Betätigung des
Motors 2, die vorbestimmten Zeitintervalle t und die Sollwerte
f der Anpresskraft basierend auf der Entscheidungstabelle 33 ein,
in der die Anzahl n der Betätigungen,
die vorbestimmten Zeitintervalle t und die Sollwerte der Anpresskraft
f, berücksichtigend
der Temperatur T des Reibelements 16, aufgezeichneten sind.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese Konfiguration
beschränkt.
Die Anzahl n der Betätigungen
des Motors 2, die vorbestimmten Zeitintervalle t und die Sollwerte
der Anpresskraft f können
auch durch Berechnung oder anderer Methoden eingestellt werden.
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Die
elektrische Feststellbremse 4 kann aus einem Scheibenbremssystem
bestehen mit einer Bremsscheibe und einen Bremsklotz als rotierendes Element 15 und
Reibelement 16 oder aus einem Trommelbremssystem bestehen,
das eine Bremstrommel und eine Bremsbacke umfasst.
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Die
elektrische Feststellbremse 4 kann aus einem Bereich bestehen,
in dem die Bremseinheit und das Stellglied gemeinsam angeordnet
sind, oder aus einem Bereich, in dem die Bremseinheit und das Stellglied
an verschiedenen Positionen angeordnet sind.