DE102004044757B3

DE102004044757B3 - Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102004044757B3
Application number: DE102004044757A
Authority: DE
Inventors: Christian Jacob; Uwe Carstensen; Thomas Bethge
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2004-09-16
Filing date: 2004-09-16
Publication date: 2005-09-29
Anticipated expiration: 2024-09-17

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteilpolster und einem Rückenlehnenpolster aus Schaumstoff. Aufgabe der Erfindung ist es, bei derartigen Kraftfahrzeugsitzen das aufwändige Verlegen von Kabelbäumen zur Anbindung der für die unterschiedlichen Funktionen erforderlichen Sitzbaugruppen an das Bordnetz ohne Verwendung zusätzlicher Bauteile zu vermeiden. Gelöst wird diese Aufgabe bei einem derartigen Kraftfahrzeugsitz dadurch, dass in das Polster (1) ein Kabelbaum (2) eingeschäumt ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteilpolster und einem Rückenlehnenpolster aus Schaumstoff.
Kraftfahrzeugsitze werden mit immer mehr Komfort ausgestattet. So finden motorisch betriebene VersteLleinrichtungen für die Sitzhöhe, Sitzlängseinstellung und Lehnenneigung etc., die früher nur in der Luxusklasse zu finden waren, zunehmend auch Eingang in Fahrzeuge tieferer Preissegmente. Darüber hinaus kommen ständig neue Funktionen hinzu. Damit steigt der Verkabelungsaufwand für die Verbindung der erforderlichen Verstellmotoren, Sensoren, Zähler etc. mit der Stromversorgung und der Steuerelektronik des Bordnetzes des Kraftfahrzeuges. Dies macht die Verlegung von aufwendigen Kabelbäumen unter den beengten Raumverhältnissen innerhalb der Sitzstruktur erforderlich, wodurch sich der Montageaufwand nicht unbeträchtlich erhöht.

Eine Verringerung des Montageaufwandes wird durch eine in DE 199 43 890 C1 offenbarte Lösung erreicht. Bei diesem Kraftfahrzeugsitz wird auf seine Unterfederkonstruktion eine Kunststoffplatte aufgeklipst, in die mindestens eine Steckdose für den Anschluss von für Sitzfunktionen erforderlichen Baugruppen und mindestens eine Steckdose für den Anschluss an das Bordnetz des Fahrzeuges integriert sind, wobei die Steckdosen durch in die Kunststoffplatte eingegossene Leiter miteinander verbunden sind. Dadurch verkürzt sich die Montagezeit, da das Verlegen von Kabelbäumen entfällt. Gleichzeitig wird durch diese Lösung das Platzangebot innerhalb des Sitzes erhöht, da die sonst üblichen Kabelbäume nicht mehr erforderlich sind. Des weiteren werden Kabelbrüche vermieden, weil die Leiter geschützt innerhalb der Kunststoffplatte verlaufen. Allerdings werden diese Vorteile dadurch erkauft, dass ein zusätzliches Bauteil, nämlich die Kunststoffplatte, erforderlich ist.

Aus der Praxis ist es bekannt, Kabelbäume in offene, bei der Herstellung der Schaumstoffkörper eingeformte Kanäle einzulegen, wobei der Kanalquerschnitt für den Maximalbedarf an Leitungen (aufwendigster Kabelraum) ausgelegt sein muss. Das kann zu Komforteinbußen durch die gestörte Oberfläche des Schaums führen.

Eine weitere aus der Praxis bekannte Technik der Verlegung im Polster ist das individuelle Einritzen des fertigen Schaumkörpers zur Kabelaufnahme.

Es ist auch schon bekannt, Teile von Sitzbelegungssystemen und von Sitzheizungen sowie die dafür erforderlichen Leitungszu- bzw. -abführungen in den Schaumstoffkern einzuschäumen. Ein Beispiel dafür ist in DE 40 27 759 A1 zu finden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das aufwendige Verlegen von Kabelbäumen zur Anbindung der für die unterschiedlichen Funktionen erforderlichen Sitzbaugruppen an das Bordnetz ohne Verwendung zusätzlicher Bauteile zu vermeiden.

Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteilpolster und einem Rückenlehnenpolster aus Schaumstoff dadurch, dass in das Polster ein Kabelbaum eingeschäumt ist.

Durch diese Lösung fällt das nachträgliche Verkabeln des Sitzteils und/oder der Lehne vollständig weg. Des weiteren können Kabelbäume in verschiedenen Ausführungen zur Anwendung kommen, da diese vor dem Spritzen des Schaums einfach in die Form eingelegt werden können, ohne dass Änderungen an der Form vorgenommen werden müssen.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Kabelbaum etwa mittig in das Polster eingeschäumt. Auf diese Weise wird zum einen vermieden, dass der Kabelbaum durch mechanische Belastungen des Polsterkörpers Schaden erleidet, zum anderen ist der Kabelbaum dann soweit von der Sitzfläche bzw. Anlehnfläche entfernt, dass er den Sitzkomfort nicht beeinträchtigt.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazu gehörigen Zeichnung zeigt:
1 eine schematische Draufsicht auf ein Polsterteil eines Kraftfahrzeugsitzes mit eingeschäumtem Kabelbaum, und
2 einen Querschnitt A-A gemäß 1.
Bei dem in der Zeichnung dargestelltem Polsterteil handelt es sich um den Schaumkörper 1 eines Sitzteilpolsters. Er ist durch Ausschäumen einer entsprechenden Form mit Polyurethan hergestellt. Vor dem Ausschäumen der Form ist ein Kabelbaum 2 in die Form eingelegt und so fixiert worden, dass er etwa in der Mittelebene der Form bzw. des fertigen Schaumkörpers 1 angeordnet ist, wie am besten aus 2 hervorgeht.
In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Kabelbaum 2 mit vier Ästen gewählt worden, deren Enden, die aus dem Schaumkörper 1 herausragen, mit Schnittstellen 3, 4 und 5 für Verbraucher und mit einer Schnittstelle 6 zum Bordnetz des Fahrzeuges ausgestattet sind. Als Verbraucher kommen Verstellmotoren, Sensoren, Heizmatten etc. in Frage. Neben stromführenden Kabeln kann der Kabelbaum 2 auch Datenleitungen enthalten.

Claims

Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteilpolster und einem Rückenlehnenpolster aus Schaumstoff, dadurch gekennzeichnet, dass in das Polster (1) ein Kabelbaum (2) eingeschäumt ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelbaum (2) etwa in der Mittelebene des Polsters (1) angeordnet ist.