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Die
Erfindung betrifft allgemein die Behandlung von Schmelzen, insbesondere
betrifft die Erfindung den Transport von Schmelzen aus und in Aggregate
zur Verarbeitung von Schmelzen, wie etwa Schmelz- Läuter- oder
Formgebungsvorrichtungen.
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Für viele
Prozesse in der Hochtemperaturschmelztechnik ist es notwendig, die
Temperatur der Schmelze schnell und möglichst exakt einzustellen. Dies
ist beispielsweise bei der Konditionierung in Rinnensystemen von
Glasschmelzanlagen der Fall, wenn der Aufschmelz- und Läuterprozess
abgeschlossen ist und das Glas auf die gewünschte Formgebungstemperatur
gebracht werden muß.
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Für den Transport
der Schmelze zwischen verschiedenen Aggregaten bei der Glasherstellung, wie
etwa von einem Läuteraggregat
zu einer Formgebungsvorrichtung werden verschiedene Formen von Transportrinnen
verwendet, in welchen die Schmelze transportiert und auf die gewünschte Temperatur
gebracht wird. Man unterscheidet hier insbesondere zwischen Rinnen
mit offener Glasoberfläche
und abgedeckten Rinnensystemen. Bei Rinnen mit offener Glasoberfläche können Glasbestandteile
von der Oberfläche
verdampfen. Hierdurch können
bei besonders empfindlichen Spezialgläsern Inhomogenitäten entstehen,
die schließlich
zu Fehlern im Produkt führen.
Für diese
Arten von Gläsern
werden daher bevorzugt abgedeckte Rinnen verwendet. Derartige Rinnen
können
beispielsweise als rundum geschlossene Kanäle mit meist rechteckigem Querschnitt
und Stein- oder keramischen Wänden
ausgeführt
sein, die vollständig
mit Glasschmelze gefüllt werden
und in denen das durchfließende
Glas elektrisch über
in das Glasbad eintauchende Elektroden geheizt wird. Ebenso werden
auch Edelmetall-Rohre mit direkter elektrischer Beheizung verwendet.
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Eine
direkte Beheizung der Schmelze über Elektroden
kann nur bei Schmelzen verwendet werden, die eine definierte Leitfähigkeit
besitzen, so dass ein hinreichender Energieeintrag über die
Elektroden erfolgen kann. Bei manchen besonders empfindlichen Schmelzen
können
durch den Elektrodenkontakt und die Elektrodenkorrosion aber Verunreinigungen
entstehen. Bei Glasschmelzen für
optisch anspruchsvolle Gläser
können
diese Verunreinigungen zur Minderung der Transmission bis hin zur
Unbrauchbarkeit des hergestellten Produkts führen.
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Auch
bei rohrförmigen
Rinnen aus direkt beheiztem Edelmetall können Verunreinigungen durch metallischen
Abtrag entstehen.
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Insbesondere
bei der Herstellung von hochwertigen Spezialgläsern, wie etwa von Rohrglas
für Lampenanwendungen,
Pharmaverpackungen, Laborglas, optisches Glas, Displayglas, Faserglas, Glaskeramik,
Fernsehglas oder Flachglas darf das Glas keine Verunreinigungen
aufweisen. Dadurch werden die Anforderungen an eine Transportrinne, wie
insbesondere eine Konditionierrinne, mit welcher die Schmelze während des
Transports auf eine vorgesehene Temperatur gebracht wird, entsprechend erhöht.
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In
der
DE 351837 A1 wird
eine Platinspeiserinne zum Temperaturausgleich des Glases offenbart,
bei welcher der Heizstrom dem Metallrohr der Rinne über Zuführungselektroden
zugeführt
wird, die halbseitig mit am Metallrohr angeschweißten Kontaktringen
stromschlüssig
verbunden sind. Dadurch soll die Ausbildung von Äquipotentiallinien innerhalb
des Platinrohren und damit verbunden eine homogene Temperaturverteilung
erreicht werden.
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Gemäß der
DE 19921289 A1 wird
zur Erreichung einer möglichst
homogenen Temperaturverteilung in der Schmelze vorgeschlagen, die
Wandstärke des
Rohrs entsprechend anzupassen.
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Bei
den wie in der
DE
19921289 A1 oder der
DE 351837 A1 vorgeschlagenen Rinnensystemen wird
jedoch vergleichsweise teure elektrische Heizenergie eingesetzt.
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In
der
DE 10032596 C2 wird
ein Glasschmelze führender
Kanal beschrieben, mit welchem die Blasenbidung am Platin vermieden
werden soll. Dazu wird im Glaskontakt ein unbeheizter nahtloser Innenmantel,
beispielsweise aus Quarzglas verwendet. Die Beheizung erfolgt indirekt über elektrische Beheizung
mittels einer den Innenmantel umschließenden Heizeinrichtung. Durch
das nahtlose Rohr ist die Glasschmelze vom beheizten Rohr getrennt.
Dieses Verfahren ist jedoch ebenfalls nachteilig hinsichtlich der
Verwendung von teurer elektrischer Energie und der vergleichsweise
aufwendigen Konstruktion.
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Bei
dem in der
DE 10128674
A1 beschriebenen glasführenden
Kanal aus Refraktärmetall
ist eine induktive Beheizung vorgesehen. Auch dieses Verfahren führt jedoch
zu hohen Energiekosten.
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Die
DE 3528332 A1 beschreibt
weiterhin ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrischen Beheizung
von glasführenden
Kanälen,
Speiserinnen und Speiserköpfen
vor Glasspeisern, bei welchem das die Glasführung bildende Feuerfestmaterial durch
elektrisch leitfähige,
stromdurchflossene wärmefeste
keramische Heizplatten beheizt wird, welche außenseitig mit dem Feuerfestmaterial
in wärmeleitendem
Kontakt stehen und das Feuerfestmaterial teilweise umgeben. Allerdings
ist diese Art der Temperatureinstellung relativ träge und ungenau.
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In
der
EP 0175575 B1 wird
eine Beheizung in einem Speiserkanal über indirekte Heizelemente
im Oberofen beschrieben. Ein solches Verfahren ist allerdings nicht
oder nur wenig geeignet für
geschlossene Rinnensysteme.
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Die
US 4552579 A1 schlägt einen
isolierten Bodenaufbau mit indirekter Luftkühlung vor. Hierdurch kann die
Isolationswirkung in kleinen Bereichen variiert werden. Auch dieses
System ist allerdings vergleichsweise träge, so dass eine schnelle und
genaue Einstellung einer gewünschten
Glastemperatur schwierig ist.
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Die
DE 4234939 offenbart weiterhin
einen Kanal zum Transport und zur Kühlung von Schmelzen, bei welchem
die Schmelze indirekt durch eine Luftzuführung an der Unterseite des
Bodens des Kanals gekühlt
wird. Allerdings muß die
Wandstärke des
Kanals so bemessen sein, dass er dem Gewicht der Schmelze standhält, was
andererseits den Wärmeaustausch
behindert, so dass diese Kühlung
nur träge
reagiert.
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Die
EP 0167402 B1 beschreibt
einen elektrisch geheizten Speiserkanal, bei welchem die Heizelemente
im Oberofen oberhalb der Schmelzenoberfläche angeordnet sind. Bei einer
solchen offenen Glasoberfläche
ergibt sich jedoch bei vielen Gläsern das
Problem, dass die Verdampfung von Glasbestandteilen zu stark ist,
was zu unerwünschten
lokalen Änderungen
der Glaszusammensetzung führt.
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Die
US 3650726 beschreibt einen
kontinuierlichen Glasschmelztiegel, dessen Boden mit einer Anordnung
von Isolationsblöcken
thermisch isoliert ist, die selektiv in Kontakt mit dem Boden gebracht werden
können,
um eine selektive Isolierung zu erreichen.
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Die
DE 10223606 A1 offenbart
außerdem eine
Vorrichtung zum Aufnehmen oder Leiten einer Glasschmelze, bei welcher
ein Mantel mit einem die Schmelze enthaltenden Hohlraum von einer
hülsenförmigen Stützkonstruktion
gestützt
wird, die von einer Isolationshülle
umschlossen wird. Die Isolationshülle kann im Betrieb der Vorrichtung
ausgetauscht und ersetzt werden, um beispielsweise den Wärmehaushalt
des Bauteiles zu variieren. Sowohl bei einer Vorrichtung gemäß der
US 3650726 , als auch gemäß der
DE 10223606 A1 kann
eine Regelung der Kühlung
jedoch nur stufenweise eingestellt werden.
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Die
US 5599182 A1 beschreibt
eine geheizte Tiegelvorrichtung, welche die Einstellung eines Temperaturprofils
innerhalb einer Verbrennungskammer ermöglicht, wobei die Verbrennungskammer
den Tiegel umgibt. Dazu wird eine sub- oder superstöchiometrische
Mischung von Treibstoff und einem Oxidationsmittel eingeführt und
der Fluss des Oxidationsmittels für eine substöchiometrische
oder der Treibstoffzufluss für
eine superstöchiometrische
Verbrennung geändert,
um die Wärmefreisetzung
in bestimmten Regionen der Verbrennungskammer zu regeln. Zur Erreichung
eines gewünschten
Temperaturprofils wird die Zusammensetzung des Verbrennungsgases
und damit die Wärmefreisetzung
aufgrund der Verbrennung durch sekundäre Einspritzung von Oxidationsmittel
und Treibstoff entlang bestimmter Abschnitte des Tiegels geändert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schnelle und gezielte
Konditionierung einer Schmelze zu erreichen. Diese Aufgabe wird
bereits in höchst überraschend
einfacher Weise durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen erreicht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demgemäß sieht
die Erfindung eine Vorrichtung zur Leitung und Konditionierung von
Schmelzen vor, welche einen geschlossenen Kanal zur Leitung der
Schmelze mit einer Eintritts- und einer Austrittsöffnung und
eine Einrichtung zur Kühlung
der Schmelze mit zumindest einem Hohlraum umfaßt, welcher den Kanal wenigstens
teilweise umschließt, wobei
die Einrichtung zur Kühlung
der Schmelze eine Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums mit Heiz-
und Kühlgas
umfasst. Als Einrichtung zur Kühlung
wird im Sinne dieser Erfindung eine Einrichtung verstanden, mit
welcher eine definierte Abkühlung der
Schmelze herstellbar ist. Dies kann insbesondere eine einstell-
oder steuerbare Abkühlung
der Schmelze auf eine vorbestimmte Temperatur sein.
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Insbesondere
kann der Hohlraum den Kanal entlang seiner Umfangsrichtung und zumindest
teilweise entlang seiner Längsrichtung
umschließen. Bevorzugt
wird diesbezüglich
ein den Kanal in Umfangsrichtung vollständig umschließender Hohlraum.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung,
das insbesondere mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden
kann, sieht vor, eine Schmelze zu transportieren und zu konditionieren,
indem die Schmelze durch einen geschlossenen Kanal geleitet wird,
welcher von einem Hohlraum zumindest teilweise umschlossen ist,
und wobei die Schmelze während
des Flusses von einem zum anderen Ende des Kanals insgesamt auf
eine gewünschte
Temperatur abgekühlt
wird, wobei der Hohlraum mit Kühlgas
beschickt wird, wenn die Wärmeabfuhr
von der Schmelze durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten
Temperatur zu klein ist und der Hohlraum mit Heizgas beschickt wird,
wenn die Wärmeabfuhr
von der Schmelze durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten
Temperatur zu groß ist.
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Als
Heizgas wird im Sinne der Erfindung Gas verstanden, welches beim
Eintritt in den Hohlraum eine Temperatur aufweist, die größer ist
als dessen Austrittstemperatur aus dem Hohlraum. Heizgas ist dementsprechend
Gas, welches den Wänden
des Hohlraums insgesamt Wärme
zuführt. Überraschenderweise
kann also erfindungsgemäß auch die Zuführung von
Heizgas zur definierten Kühlung
der Schmelze verwendet werden, wenn die Wärmeabfuhr von der Schmelze
zur Abkühlung
auf die vorgesehene Temperatur über
die Vorrichtung insgesamt zu groß ist, die Schmelze also kühler als
gewünscht aus
dem Kanal austreten würde.
Umgekehrt ist Kühlgas
im Sinne der Erfindung Gas, welches beim Eintritt in den Hohlraum
eine Temperatur aufweist, die niedriger ist als dessen Temperatur
beim Austritt, so daß das
Kühlgas
den Wänden,
welche den Hohlraum begrenzen, Wärme
entzieht.
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Durch
den geschlossenen Kanal wird ein Abdampfen von der Schmelze verhindert.
Damit werden mögliche
Inhomogenitäten
der Schmelze, die sonst aufgrund einer offenen Schmelzenoberfläche entstehen
können,
vermieden oder zumindest verringert. Das erfindungsgemäße Konditionieren
mittels Heiz- und Kühlgas
ist außerdem
kostengünstiger,
als etwa eine direkte strombetriebene Zwischenheizung. Indem sowohl
Heizgas, als auch Kühlgas
zugeführt werden
kann, wird weiterhin eine sehr gezielte Konditionierung, in Form
einer genauen und gleichmäßigen Temperatureinstellung
der die Vorrichtung verlassenden Schmelze erreicht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums
mit Heiz- und Kühlgas
wenigstens einen Brenner. Das Erzeugen von Heizgas mittels eines Brenners
ist im Vergleich zu etwa einer elektrischen Beheizung besonders
kostengünstig.
Durch den geschlossenen Kanal der Vorrichtung wird auch eine Kontamination
der Schmelze durch die Brennergase vermieden, so daß sich der
Einsatz eines oder mehrerer Brenner nicht negativ auf die Qualität der unter Verwendung
dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten Artikel auswirkt. Die Einrichtung zur Beschickung
des Hohlraums mit Heiz- und Kühlgas
kann auch zumindest einen Plasmabrenner umfassen, um hohe Temperaturen
und damit einen weiten Regelbereich für die geforderte Kühlleistung
zu erhalten.
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Noch
eine Möglichkeit,
um Heizleistung für eine
gezielte Konditionierung der Schmelze im Verlauf des Durchflusses
durch den Kanal zu erzielen, ist die Verwendung von Abgas, wie beispielsweise Rauchgas,
welches aus einem anderen Prozeß stammt
und dem Hohlraum mittels einer geeigneten Einrichtung zugeführt wird.
Dies ermöglicht
eine besonders energiesparende Betriebsweise.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, daß dem
Hohlraum an mehreren in axialer Richtung des Kanals angeordneten Stellen
Heizgas zugeführt
wird, beispielsweise, wenn die Wärmeabfuhr
von der Schmelze durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten
Temperatur zu groß ist,
oder auch um eine Zwischen- oder Abschlußbeheizung der Schmelze durchzuführen. Damit
kann zum Beispiel ein gewünschtes
Wärmeabfuhr-,
beziehungsweise Kühlleistungsprofil
entlang des Kanals eingestellt werden. Geeignet zur Realisierung
eines solchen Verfahrens sind beispielsweise mehrere in axialer
Richtung des Kanals angeordnete Brenner.
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Ebenso
können
auch vorteilhaft mehrere in axialer Richtung des Kanals angeordnete
Einrichtungen zur Beschickung des Hohlraums mit Kühlgas vorhanden
sein, um ein bestimmtes Kühlleistungsprofil
zu ermöglichen.
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Um
die benötigte
Heizenergie zu verringern, oder auch um eine geringere Kühlleistung
bereitzustellen, kann mittels einer geeigneten Einrichtung auch
vorgewärmtes
Gas zugeführt
werden. Das vorgewärmte
Gas kann dann -je nach dessen Temperatur- als Kühlgas verwendet, oder auch
zum Heizen eingesetzt werden. Vorgewärmtes Gas kann zur Beschickung
mit Heizgas auch durch eine oder mehrere Heizeinrichtungen, wie
etwa einen oder mehrere fossile Brenner weiter aufgeheizt werden.
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Zur
Beschickung des Hohlraums mit Kühlgas kann
die Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums mit Heiz- und Kühlgas gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ein Kühlgebläse umfassen. Mit
einem Kühlgebläse läßt sich
in einfacher und kostengünstiger
Weise Kühlgas
in großer
Menge erzeugen.
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Um
das Heiz- oder Kühlgas
in den Hohlraum einzubringen, kann außerdem zumindest eine in den Hohlraum
mündende
Düse als
Bestandteil der Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums mit Heiz- und
Kühlgas
vorgesehen sein. Allgemein kann es zweckmäßig sein, den Gasfluß im Hohlraum
entlang vordefinierter Richtungen zu führen, um eine verbesserte Kühlung oder
Heizung zu erreichen. Beispielsweise kann eine Einrichtung zur Führung des
Heiz- oder Kühlgases
entlang der Umfangsrichtung des Kanals vorhanden sein. Wird das
Gas im Hohlraum entlang der Umfangsrichtung des Kanals geleitet, kann
unter anderem eine homogenere Verteilung der Kühl- und/oder Heizleistung in
Umfangsrichtung erreicht werden. Auch kann mittels entsprechender Einrichtungen
das Heiz- oder Kühlgas
in axialer Richtung des Kanals und/oder entlang einer Spirale um den
Kanal geführt
werden. Bei einer axialen Führung des
Gases kann ein kontrollierter und gleichmäßiger Fluß des Gases entlang des Kanals
und damit eine homogenere Wärmeabfuhr
erreicht werden. Eine spiralförmige
Führung
ist unter anderem vorteilhaft, um den Weg des Gases innerhalb der
Vorrichtung zu verlängern
und damit die Heiz- oder Kühlleistung
zu erhöhen.
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Zur
Führung
des Gases entlang vordefinierter Richtungen kann der zumindest eine
Hohlraum beispielsweise wenigstens einen Gasführungskanal umfassen. Der Verlauf
des Gasführungskanals
bestimmt dann dementsprechend die Gasflußrichtung, beispielsweise spiralförmig, axial
oder in Umfangsrichtung.
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Für die Einstellung
der Kühl-
oder Heizleistung -auch lokal entlang des Kanals oder im Hohlraum-
sind verschiedene, auch miteinander kombinierbare Maßnahmen
möglich.
So kann zur Einstellung der gewünschten
Temperatur der Schmelze die Gasmenge von Heiz- oder Kühlgas eingestellt
werden. Ebenso ist es möglich,
zur Einstellung der gewünschten
Temperatur der Schmelze die Heizleistung bei der Bereitstellung
von Heizgas oder Kühlgas einzustellen.
Auch kann zumindest ein Abschnitt des Hohlraums mit Heizgas beschickt
werden, indem Kühlgas
aufgeheizt wird. Dies kann beispielsweise durch Einspritzung und
Zündung
von Brennstoffen geschehen. Noch eine weitere Möglichkeit besteht darin, zumindest
einen Abschnitt des Hohlraums mit Kühlgas und zumindest einen weiteren
Abschnitt mit Heizgas zu beschicken.
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Aufgrund
des Abkühlens
-sei es durch Beschickung mit Kühlgas
oder ein gebremstes Abkühlen
durch Beschickung mit Heizgas- wird im allgemeinen ein Temperaturgradient
in radialer Richtung in der Schmelze im Kanal verursacht. Dabei
kühlen
die Randbereiche der Schmelze, die nahe der Innenwandung des Kanals
sind, stärker
aus, als zentrale Bereiche des Schmelzenstrangs. Gewünscht ist
aber im allgemeinen eine möglichst
homogene Temperaturverteilung innerhalb der Schmelze. Um den durch die
Kühlung
verursachten Temperaturgradienten in radialer Richtung zu verringern,
kann es gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung von Vorteil sein, wenn die Schmelze vor dem Austrittsende
des Kanals durch Zuführung
von Heizgas wieder aufgeheizt wird. Mit dieser lokal, insbesondere
kurz vor dem Austreten der Schmelze aus der Vorrichtung vorgenommenen
Aufheizung wird der Schmelze wieder Wärme über die Innenwandung des Kanals
zugeführt,
so daß sich
ein dem Temperaturgradienten entgegengesetzter Wärmefluß vom Rand der Schmelze in
Richtung auf das Zentrum hin ergibt. Dadurch läßt sich ein vorhandener Temperaturgradient
zumindest teilweise wieder ausgleichen.
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Vielfach
kann sich ein Temperaturgradient, beziehungsweise eine Temperaturdifferenz
vom Zentrum des Schmelzenstrangs zu dessen Rand von über 10 °C einstellen.
Damit verbunden ist eine Variation der Viskosität der Schmelze über den
Querschnitt des Schmelzenstrangs im Kanal. Dies kann unter anderem
zu Schwierigkeiten bei der Prozeßsteuerung führen, da
eine nichtlineare Variation der Viskosität auch das Fließverhalten
der Schmelze in nichtlinearer Weise beeinflußt. Mit der Weiterbildung der
Erfindung kann die Schmelze vor dem Austrittsende des Kanals aber
zum Beispiel so aufgeheizt werden, daß der Temperaturgradient der Schmelze
in radialer Richtung kleiner als 10 °C, bevorzugt kleiner als 8 °C, besonders
bevorzugt kleiner als 6 °C
ist.
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Eine
Homogenisierung der Temperaturverteilung der Schmelze kann auch
durch geeignete Wahl des Temperatur- oder Kühlleistungsprofils entlang
des Kanals erreicht werden. So kann die Schmelze beim Durchfluss
in unterschiedlichen Abschnitten des Kanals unterschiedlich stark
gekühlt werden.
Wird beispielsweise die Schmelze beim Durchfluß zunächst stark und dann schwächer oder gar
nicht mehr gekühlt,
so kann sich die Temperaturverteilung aufgrund der nur noch schwachen
Kühlung
bis zum Austritt aus dem Kanal dann zumindest teilweise wieder kompensieren.
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Um
den Kanal mechanisch zu stabilisieren, kann der zumindest teilweise
umgebende Hohlraum mit einer Schüttung
versehen sein. Eine Schüttung
ist auch vorteilhaft, um einen diffusen Gasfluß und damit eine gleichmäßige Verteilung
des Gases zu erreichen.
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Noch
eine Möglichkeit
zur Stabilisierung ist ein vorgespannter Kanal. Diese Weiterbildung
ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn der Gasfluß durch die
Schüttung
nicht behindert werden soll.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht außerdem einen in axialer, beziehungsweise
Längsrichtung
des Kanals segmentierten Hohlraum vor. Mit einer solchen Ausführungsform
kann die Kühl- und/oder
Heizleistung entlang des Kanals definiert aufgeteilt und die Kühl- und/oder Heizleistung
in den einzelnen Abschnitten definiert eingestellt werden. Ebenso
können
auch mehrere Hohlräume
vorhanden sein, um beispielsweise eine segmentweise Kühlung zu
erreichen, und/oder um eine stabilere Konstruktion zu ermöglichen.
Die Segmente können
beispielsweise hinsichtlich Volumen und/oder Querschnitt auch unterschiedlich
sein, was beispielsweise eine in Längsrichtung variierende Kühlleistung
ermöglicht.
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Um
die Kühlleistung
zu variieren oder sogar auch ein Zwischenheizen zu ermöglichen,
sind gemäß einer
Weiterbildung mehrere Einrichtungen zur Beschickung des Hohlraums
mit Heiz- und Kühlgas entlang
des Kanals vorgesehen.
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Insbesondere
für längere Kanäle kann
es aus konstruktiven Gründen
zweckmäßig sein,
einen Kanal mit mehreren Rohrsegmenten vorzusehen. Bei solchen Kanälen, wie
auch bei einem Kanal mit nur einem Segment besteht jedoch oft das
Problem, die Anschlußstelle,
beziehungsweise die Verbindung des oder der Rohrsegmente zu benachbarten
Teilen abzudichten, um einen Austritt der Schmelze an dieser Stelle
zu verhindern. Erfindungsgemäß ist dazu gemäß einer
Weiterbildung vorgesehen, die Schmelze durch einen geschlossenen
Kanal mit zumindest einem Segment zu leiten, wobei der Verbindungsbereich
des Segments durch Kühlung
der Schmelze abgedichtet wird. Dazu kann vorteilhaft eine Kühldichtung
zur Abdichtung des oder der Verbindungsbereiche vorgesehen werden.
Die Schmelze wird im Bereich der Kühldichtung lokal so stark abgekühlt, daß sie erstarrt
oder zumindest ihre Viskosität
so groß wird,
daß sie
durch den Verbindungsbereich des Segments zu angrenzenden Teilen
nicht mehr nach außen
treten kann.
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Ein
bevorzugtes Material für
den Kanal ist Keramik. Insbesondere kann der Kanal Feuerfestmaterialien
mit den Hauptkomponenten Zirkonoxid (ZrO2),
Zirkon-Silikat (ZrSiO4), Aluminiumoxid (Al2O3), Siliziumoxid
(SiO2) enthalten. Außerdem sind Mischwerkstoffe
wie ZAC (ein SiO2, Al2O3, ZrO2-Mischwerkstoff)
und/oder Mullit in gesinterter oder schmelzgegossener, beispielsweise
elektrothermisch erschmolzener und/oder plasmagespritzter Form aufweisen.
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Weitere
mögliche
Materialien für
den Kanal sind Quarzglas, Quarzgut, und/oder Edel- oder Refraktärmetall,
wie beispielsweise Platin, Molybdän oder Legierungen mit diesen
Metallen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht auch vor, einen Kanal, welcher
einen schichtweisen Aufbau aus unterschiedlichen Materialien aufweist,
zu verwenden. Beispielsweise kann dazu der Kanal ineinandersteckende
Rohre aus unterschiedlichen Materialien oder ein Innenrohr mit einer
oder mehreren aufgebrachten Schichten aus anderen Materialien umfassen.
Mit einem solchen schichtweisen Aufbau können die Eigenschaften unterschiedlicher
Materialien vorteilhaft miteinander kombiniert werden. So kann beispielsweise
ein Innenrohr des Kanals aus einem Edelmetall und/oder Refraktärmetall,
beispielsweise Platin und/oder Molybdän verwendet werden, welches
mit einem äußeren Rohr
des Kanals aus einem anderen, kostengünstigeren Material, wie etwa Keramik
stabilisiert wird.
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Ein
bevorzugtes Einsatzgebiet für
das erfindungsgemäße Verfahren,
beziehungsweise die erfindungsgemäße Vorrichtung ist das Konditionieren
von Glasschmelzen. Insbesondere kann die Vorrichtung, beziehungsweise
das Verfahren verwendet werden, um eine Glasschmelze aus einem Läuteraggregat
zu transportieren und konditionieren.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert,
wobei gleiche und ähnliche Elemente
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und die Merkmale verschiedener
Ausführungsbeispiele
miteinander kombiniert werden können.
Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch einen Teil einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine
Variante der in 1 dargestellten Ausführungsform,
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3A einen
Querschnitt in axialer Richtung durch eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3B eine
Querschnitt in radialer Richtung durch die in 3A gezeigte
Ausführungsform
entlang der Linie A-A,
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4 einen
Querschnitt durch Teile einer Ausführungsform mit mehreren Kanalsegmenten,
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5 eine
Variante der in 4 dargestellten Ausführungsform,
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6 eine
Variante der in den 3A und 3B dargestellten
Vorrichtung 1,
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7A und 7B Querschnitte
durch eine Ausführungsform
eines Kanals mit mehrschichtigem Aufbau, und
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7C eine
Variante der in 7A und 7B gezeigten
Ausführungsform.
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1 zeigt
einen Teil einer ersten Ausführungsform
der Erfindung. Die als Ganzes mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Leitung und Konditionierung von Schmelzen umfaßt einen
geschlossenen Kanal 3 zur Leitung einer Schmelze 9,
wobei 1 einen Querschnitt durch einen Abschnitt des
Kanals 3 in dessen axialer Richtung zeigt. Die Eintritts-
und Austrittsöffnung
des Kanals, beziehungsweise dessen Enden sind dabei nicht dargestellt.
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Die
Flußrichtung
der Schmelze 9 im Kanal 3 in axialer Richtung
ist durch einen Blockpfeil verdeutlicht. Der Kanal kann zumindest
teilweise aus keramischem Material gefertigt sein. Bevorzuge Materialien umfassen
ZrO2, Zirkon-Silikat, Al2O3, SiO2 sowie deren Mischungen (z. B. Mullit,
ZAC). Diese Materialien können
durch Sintern, Schmelzgiessen oder Plasmaspritzen zu Rohren für den Kanal 3 verarbeitet werden.
Mögliche
weitere Materialien für
den Kanal sind beispielsweise Quarzglas, Quarzgut und/oder Edel-/Refraktärmetall.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist weiterhin
eine Einrichtung zur Kühlung
der Schmelze 9 mit einem Hohlraum 7 auf. Der Hohlraum 7 wird durch
einen Außenmantel 13 begrenzt,
der bei der in 1 gezeigten Ausführungsform
eine Isolierung 15 und einen Stahlmantel 17 umfaßt. Der
Hohlraum 3 umschließt
dabei den geschlossenen Kanal 3. Durch den Hohlraum 3 wird
Gas geleitet, wobei die Gasflußrichtung
durch Pfeile verdeutlicht ist.
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Um
die Schmelze durch Kühlen
für einen weiteren
Bearbeitungsschritt zu konditionieren, wird der Hohlraum mit Kühlgas beschickt,
wenn die Wärmeabfuhr
von der Schmelze durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten
Temperatur zu klein ist und mit Heizgas beschickt, wenn die Wärmeabfuhr von
der Schmelze durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten
Temperatur zu groß ist.
Die Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums mit Heiz- und Kühlgas ist
in dem in 1 gezeigten Ausschnitt zum Zwecke
der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
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Ziel
ist es, die Schmelze 9, wie beispielsweise eine Glasschmelze über eine
festgelegte Wegstrecke gezielt zu konditionieren. Hierfür wird durch das
Innenrohr, beziehungsweise den Kanal 3 Energie übertragen.
Bei einer Abkühlung
muss beispielsweise die Wärme
von der Schmelze 9 an den geschlossenen Kanal 3 und
von dort aus an den Hohlraum 7 der Einrichtung zur Kühlung der
Schmelze übertragen
werden. Die Wärmeabfuhr
wird unter anderem durch die Dicke des Rohres, die Wärmeleitfähigkeit
des Materials und die Temperatur im Hohlraum bestimmt. Um schnell
die Wärme
abzuführen zu
können,
ist es vorteilhaft, wenn die Wandung des Kanals 3 relativ
dünn ausgeführt ist.
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Von
dem Hohlraum 7 wird die Wärme über die Isolierung 15 an
die durch den Stahlmantel 17 gebildete Außenwand
abgegeben. Der abgeführte
Wärmestrom
hängt ab
von der Isolationsdicke und der Wärmeleitfähigkeit des Isolationsmaterials
sowie der Gastemperatur und Gasgeschwindigkeit im Hohlraum 7.
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Die
gewünschte
Wärmeabfuhr
kann insbesondere auch einstellbar sein. Dies ist unter anderem dann
besonders von Vorteil, wenn sich der Durchsatz der Schmelze 9 ändert, die
Ein- und Austrittstemperaturen der Schmelze an der Eintritts- und
Austrittsöffnung
des Kanals aber beibehalten werden sollen.
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Um
die gewünschte
Temperatur der Schmelze 9 am Ende des Kanals 3,
beziehungsweise an dessen Austrittsöffnung zu erreichen, sind insbesondere
zwei Fälle
denkbar:
Fall 1: der Wärmestrom über den
Außenmantel 13 aufgrund
der Temperaturdifferenz zur Umgebung 11 der Vorrichung 1 ist
größer, als
der Wärmestrom,
welcher der Schmelze 9 entzogen wird. In diesem Fall kann
der Vorrichtung 1 Wärme
zugeführt
werden, um den Temperaturabfall der Schmelze 9 entlang
des Kanals 3 zu verringern. Auch in diesem Fall wird die Schmelze
während
des Flusses von der Eintritts- zur Austrittsöffnung jedoch
insgesamt gekühlt.
Zur Zuführung
der erforderlichen Wärme
wird dazu der Hohlraum mit Heizgas beschickt, wenn die Wärmeabfuhr
von der Schmelze durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten
Temperatur zu groß ist.
Fall
2: der Wärmestrom über die
Außenwand 13 ist kleiner,
als der Wärmestrom,
welcher der Schmelze entzogen werden soll. Die zusätzliche
Abkühlung
zur Erreichung der gewünschten
Temperatur der Schmelze 9 kann dann durch Beschickung des
Hohlraums mit Kühlgas
erfolgen, wenn, wie in diesem Fall die Wärmeabfuhr von der Schmelze
durch den Kanal zur Erreichung der gewünschten Temperatur zu klein ist.
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Mit
der Erfindung können
beide Fälle
realisiert werden. Für
den Fall das der Hohlraum 7 beheizt werden muss, kann man
den Hohlraum beispielsweise mit vorgeheiztem Gas beschicken. Dies kann
unter anderem mittels eines vorgeschalteten Brenners erfolgen. Dieser
Brenner kann mit unterschiedlichen Brenngasen bzw. Oxidatoren betrieben werden,
je nachdem welches Temperaturniveau gewünscht wird. Wenn sehr hohe
Temperaturen des Heizgases gewünscht
werden, kann man beispielsweise den Oxydator mit Sauerstoff anreichern.
Dies hat außerdem
den Vorteil, dass der Wärmeübergang zwischen
Rohr und Gasströmung
begünstigt
wird.
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Ein
oder mehrere Brenner können
auch direkt im Hohlraum 7 angeordnet werden. Allerdings sollte
dann vermieden werden, dass das Rohrmaterial von Kanal 3 oder
Isolierung 15 durch die Flammenbeaufschlagung beschädigt wird.
Es kann aber auch vorgewärmte
Luft mit einer entsprechenden Einrichtung erzeugt und der Hohlraum 7 damit
beschickt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist die Verwendung von Rauchgas, beziehungsweise Abgas, dass aus einem
anderem Prozess stammt und gegebenenfalls durch Luft oder Brennstoffeinmischung
auf die geforderte Temperatur gebracht wird.
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Noch
eine weitere Möglichkeit
ist die Verwendung von Plasmabrennern. Diese haben den Vorteil,
dass man die Atmosphäre
gezielt einstellen und auf das Material abstimmen kann, um die Korrosions-/Reduktionsbeständigkeit
des Materials zu erhöhen.
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Im
Fall 2, in dem der Gasraum gekühlt
wird, kann man Gebläseluft
oder ein anderes Gas als Kühlgas
in den Hohlraum leiten. Die Wärmeabfuhr
kann unter anderem über
die Variation der Gasmenge eingestellt werden.
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Allgemein
kann zur Einstellung der gewünschten
Temperatur der Schmelze die Gasmenge von Heiz- oder Kühlgas eingestellt
werden, um die geforderte Kühlleistung
bereitzustellen.
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Ist
die geforderte Kühlleistung
nur gering oder betreibt man die Anlage in einem Bereich, indem
sowohl Fall 1 als auch Fall 2 auftreten kann, ist es eventuell sinnvoll
die Gasmenge konstant zu halten und über die Variation der Gasvorwärmung die Kühlleistung
zu variieren. Hierzu kann beispielsweise ein Brenner verwendet werden,
dessen Leistung variiert werden kann. Dementsprechend wird hier
zur Einstellung der gewünschten
Temperatur der Schmelze 9 die Heizleistung bei der Bereitstellung von
Heizgas oder Kühlgas
eingestellt.
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Die
Betriebsweisen mit Beschickung des Hohlraums mit Heiz- oder Kühlgas, je
nach geforderter Endtemperatur der Schmelze werden nachfolgend anhand
von Beispielen nochmals erläutert.
Der Kanal 3 hat einen Innendurchmesser von di,
einem Außendurchmesser
von da und dementsprechend einer Wandstärke von ½(da – di). Der Außenmantel 13 hat einen
Innendurchmesser di, einen Außendurchmesser
Da und eine Wandstärke von ½(Da – di). Bei den folgenden Beispielen soll jeweils
eine Glasschmelze mit einem Durchsatz von 10 Tonnen pro Tag auf
einer Länge
des Kanals 3 von einem Meter bei einem Temperaturniveau
von 1400 °C
um ca. 65 °C
abgekühlt
werden. Das entspricht einer Abkühlleistung
von etwa 10,5 kW. Diese Wärme
muss dementsprechend über
das Innenrohr abgeführt
werden.
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Das
Innenrohr besteht bei den Beispielen jeweils aus einer Keramik mit
einer mittleren Wärmeleitfähigkeit
von 2,2 W/mK. Der Außendurchmesser des
Innenrohrs da beträgt 200 mm und die Wandstärke ½(da – di) ist 30 mm. Der Temperaturgradient zwischen
Rohrinnenseite und Rohraußenseite
beträgt ca.
200 °C.
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Die
Wärme vom
Innenrohr kann über
den Außenmantel
und den Gastrom abgeführt
werden. Zur Verdeutlichung werden hierzu folgende beiden Beispielfälle betrachtet:
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Fall A:
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Der
Außenmantel
hat einen Durchmesser von ca. 400 mm. Die Dicke des Stahlmantels 17 beträgt 5 mm
und die Wandstärke
der Isolierung 15 beträgt
20 mm. Für
die Isolierung 15 wird eine Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,3 W/mK angesetzt.
Als Umgebungstemperatur wird 30 °C
angenommen. Bei einer Temperatur von ca. 1200 °C im Gasraum, werden über die
Isolierung 15 und die Aussenwand des Stahlmantels 17 circa
15 kW an Wärmeleistung
abgeführt.
Die Außenwandtemperatur
beträgt
dabei etwa 400 °C.
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Da
die abgeführte
Energie über
die Außenwand
ca. 4,5 kW/m größer ist
als die Wärme,
die der Schmelze 9 entzogen werden soll, wird der Hohlraum 7 beheizt,
um zur gewünschten
Schmelzentemperatur am Austritt des Kanals 3 zu gelangen.
Dies kann beispielsweise über
einen vorgeschalteten Erdgas/Luftbrenner erfolgen. Bei einer Abgastemperatur von
1300 °C
und einer nahezu stöchiometrischen Verbrennung
benötigt
man hierzu ca. 1,5 Nm3/h Erdgas.
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Fall B:
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Als
Außenrohr
wird gegenüber
Fall A eine deutlich dickere Isolierung 15 mit einer Wandstärke von
50 mm angenommen. Die anderen Maße bleiben gleich. Die Wärmeabfuhr über die
Außenwand
verringert sich auf nur noch 7 kW. Die Wärmemenge die über die
Außenwand
abgeführt
wird ist nun circa 3,5 kW/m geringer als die Wärme die der Schmelze entzogen
wird. Damit man immer noch die geforderte Abkühlung trotz dickerer Isolierung 15 erreicht,
muss ein Teil der Wärme über den
Hohlraum abgeführt werden.
Hierfür
kann beispielsweise eine Luftkühlung
verwendet werden, wozu die Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums
mit Heiz- und Kühlgas
ein Kühlgebläse umfassen
kann. Wenn die Lufttemperatur am Austritt des Hohlraums ca. 1000 °C beträgt, sind
in diesem Beispiel ca. 15 Nm3/h Luft ausreichend,
um die 3,5 kW abzuführen.
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2 zeigt
eine Variante der in 1 dargestellten Ausführungsform.
Bei dieser Ausführungsform
ist der Hohlraum 7 mit einer Schüttung 19 gefüllt. Die
Schüttung
kann beispielsweise aus Schamotte-Bruchstücken oder einem ähnlichen
feuerfesten Material bestehen. Das Heiz- oder Kühlgas kann durch den Hohlraum 7 durch
die Lücken
zwischen den Schüttungssteinen
strömen.
Die Schüttung 19 sorgt
für eine
mechanische Stabilisierung des Kanals 3. Außerdem wird
eine diffuse Gasströmumg
im Hohlraum 7 und damit eine gute Verteilung des Heiz- oder
Kühlgases
bewirkt. Eine andere Möglichkeit, auch
ohne Schüttung 19 eine
mechanische Stabilisierung zu erreichen, ist, den Kanal 3 vorzuspannen.
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Die 3A und 3B zeigen
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, wobei 3A einen Querschnitt in axialer
Richtung und 3B einen Querschnitt in radialer
Richtung durch die Vorrichtung entlang der Linie A-A in 3A darstellen.
Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
die Einrichtung. zur Kühlung
der Schmelze 9, beziehungsweise deren Einrichtung 20 zur
Beschickung des Hohlraums 7 mit Heiz- und Kühlgas einen
Brenner 21. Der Brenner 21 mit der in den Hohlraum 7 mündenden
Düse 27 ist
dabei im Bereich eines der Enden des Kanals 3, beziehungsweise
des den Kanal 3 umschließenden Hohlraums 7 angeordnet.
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Der
Brenner 21 ist als Luftbrenner ausgebildet und umfaßt dazu
eine Brenngaszuführung 23 und eine
Luftzuführung 25.
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Im
Brenner 21 können
Brenngas und Luft gemischt und verbrannt werden, um Heizgas zu erzeugen
und den Hohlraum 7 damit zu beschicken. Der Brenner 21 kann
vorteilhaft auch mit einer automatischen Zündvorrichtung versehen sein.
Alternativ oder zusätzlich
kann der Brenner 21 auch als Plasmabrenner ausgebildet
sein.
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Falls
eine größere Kühlwirkung
gewünscht wird,
kann der Brenner 21 ausschließlich mit Luft ohne Brenngas,
also auch ohne Flamme betrieben werden. Der Brenner 21 zusammen
mit der Luftzuführung 25 dient
dann als Einrichtung zur Beschickung des Hohlraums 7 mit
Kühlgas.
Die Düse 27 ist, wie
anhand von 3B zu erkennen ist, azentrisch bezüglich der
Symmetrieachse des Kanals 3, insbesondere tangential zum
Umfang des Kanals 3 angeordnet. Diese Anordnung dient als
Einrichtung zur Führung
des Heiz- oder Kühlgases
entlang der Umfangsrichtung des Kanals 3. Aufgrund der
azentrischen Anordnung des Brenners mit der Düse 27 strömt das beschickte
Gas um den Kanal 3 in Umfangsrichtung, beziehungsweise
in tangentialer Richtung herum. Die Gasflußrichtung ist in 3B durch einen
Pfeil gekennzeichnet. Da der Hohlraum 7 in axialer Richtung
des Kanals 3 außerdem
langgestreckt ist und die Düse 27 und
der Gasauslass, beziehungsweise Abzug 42 außerdem in
axialer Richtung versetzt sind, wird das Heiz- oder Kühlgas außerdem in
axialer Richtung geführt,
so daß sich
resultierend eine Spiralbewegung des Heiz- oder Kühlgases
um den Kanal 3 ergibt. Wie anhand der Pfeile in 3A angedeutet
ist, werden Heiz- oder Kühlgas im
Gegenstrom zur Flußrichtung
der Schmelze geführt,
was eine effektivere Kühlung
ergibt.
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In
den Hohlraum mündend
sind in axialer Richtung versetzt außerdem weitere Düsen 27 mit Brenngaszuführungen 23 angeordnet.
Diese dienen als weitere Einrichtungen zur Beschickung des Hohlraums 7 mit
Heizgas. So kann beispielsweise bei Betrieb des Brenners 21 mittels
der Luftzuführung 25 Luft
in überstöchiometrischem
Verhältnis
zugeführt werden,
so daß auch
das mittels einer oder beider der weiteren Düsen 27 zugeführte Brenngas
verbrannt werden kann, um zusätzliche
Energie einzubringen. Ein solcher Betrieb kann nicht nur für eine schwache
Abkühlung
der Schmelze 9, sondern auch für eine Aufheizung der Schmelze 9 im
Kanal 3 verwendet werden. Dies ist beispielsweise beim
Anfahren des Fertigungsprozesses vorteilhaft, um eventuell im Kanal 9 erstarrte
Schmelze aufzuschmelzen oder das gewünschte Temperaturniveau für den weiteren
Betrieb zu erreichen. Die Anordnung mehrerer Einrichtungen zur Beschickung
des Hohlraums mit Heizgas in axialer Richtung erlaubt auch, entlang
des Kanals im Hohlraum 7 ein gewünschtes Temperaturprofil, beziehungsweise
Kühl- und/oder Heizleistungsprofil
einzustellen.
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Zur Überprüfung der
Betriebsparameter, insbesondere auch für eine Regelung des Betriebs
der Vorrichtung können
an einer oder mehreren Stellen der Vorrichtung 1 auch Temperaturmeßeinrichtungen 29 vorhanden
sein. Bei dem Ausführungsbeispiel
der 3A und 3B befinden
sich Temperaturmeßeinrichtungen 29 zur
Messung der Temperatur des Heiz- oder Kühlgases im Bereich des Gaseintritts
des Hohlraums 7, sowie im Bereich des Abzugs 42.
Zusätzlich
kann, wie in 3A dargestellt auch noch eine
Temperaturmeßeinrichtung 29 etwa
in mittiger Höhe
des Kanals 3, beziehungsweise des diesen umgebenden Hohlraums 7 und/oder
in der Zuführung zum
Brenner 21 vorhanden sein. Um die Temperatur der Schmelze 9 messen
zu können,
sind weitere Temperaturmeßeinrichtungen 29 im
Bereich der Eintritts- und Austrittsöffnungen 31, 33 angeordnet.
Diese können
beispielsweise pyrometrische Meßeinrichtungen
sein, um die Temperatur der Schmelze 9 kontaktlos messen
zu können.
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Eine
bevorzugte Konstruktion dieser Ausführungsform sieht vor, die Isolierung
des Systems relativ dünn
auszuführen,
so dass in der Regel mehr Wärme über die
Außenwand
abgeführt
wird, als Wärme
der Schmelze entzogen werden soll. Daher wird im Regelfall die Vorrichtung 1 mit
eingeschaltetem Brenner 21 betrieben.
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Der
Kanal 3 kann beispielsweise nahtlos aus dichter Keramik
ausgeführt
sein und umfaßt
bei dem in den 3A und 3B gezeigten
Ausführungsbeispiel
ein einzelnes Segment 35. Dieses ist an Anschlußsegmente 44, 45 an
benachbarte Aggregate, wie zum Beispiel ein Läuteraggregat vor der Eintrittsöffnung 31 und/oder
eine Formgebungseinrichtung am Austrittsende 33 des Kanals
angeschlossen. Um ein Auslaufen der Schmelze 9 zwischen
den Segmenten 35 und 44, beziehungsweise 35 und 45 zu verhindern,
weist die Vorrichtung 1 außerdem Kühldichtungen zur Abdichtung
des Verbindungsbereichs des Rohrsegments 35 des Kanals 3 auf.
Die Kühldichtung
kann beispielsweise Kühlschlangen
an oder in den Anschlußsegmenten 44, 45 und/oder
dem Segment 35 des Kanals 3 umfassen. Mittels
der Kühldichtung
wird der Verbindungsbereich des Segments 35 durch Kühlung der
Schmelze abgedichtet, indem die Schmelze durch das Kühlen zähflüssiger wird
oder sogar erstarrt und damit in der Naht zwischen den Segmenten 35, 44,
beziehungsweise 35, 45 nicht weiter fließen kann.
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In 4 sind
Teile einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
umfaßt
der Kanal 3 zwei Segmente 35, 36. Um
die Verbindungsbereiche der Segmente 35, 36 untereinander
und mit den Anschlußsegmenten 44, 45 abzudichten,
sind auch bei dieser Ausführungsform
Kühldichtungen 40 vorgesehen.
Diese befinden sich dementsprechend am Verbindungsbereich der beiden
Segmente 35, 36 des Kanals 3 und an den
Verbindungsbereichen der Segmente 35, 36 mit den
Anschlußsegmenten 44, 45.
Aufgrund dieser Konstruktion ist, wie 4 zeigt, auch
der Hohlraum 7 in Längsrichtung,
beziehungsweise axialer Richtung des Kanals 3 segmentiert.
Alternativ können
auf diese Weise auch zwei separate Hohlräume vorgesehen sein. Die Segmente
des Hohlraums können
beispielsweise separat mit Heiz- und/oder Kühlgas beschickt werden. Die
Einrichtung zur Beschickung mit Heiz- und Kühlgas kann dabei entsprechend
der in 3A dargestellten Ausführungsform
ausgebildet sein. Um eine ausreichende Kühlung zum Einfrieren der Schmelze
in der Naht zwischen den Segmenten 35, 36 zu erreichen,
können
die Kühldichtungen
vorteilhaft Kühlschlangen umfassen.
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5 zeigt
eine Variante der in 4 dargestellten Ausführungsform.
Auch bei dieser Variante umfaßt
der Kanal 3 zwei Segmente 35, 36. Jedes
der Segmente 35, 36 ist von einem separaten Hohlraum 7, 8 als
Bestandteile der Einrichtung zur Kühlung der Schmelze 9 umgeben.
Auch hier wird eine Abdichtung des Verbindungsbereiches durch eine
Kühldichtung 40 erreicht,
um ein Austreten der Schmelze durch Einfrieren in der Naht zwischen
den Segmenten 35, 36 zu verhindern. Man nützt hier
jedoch einen Kühlrippeneffekt.
Dazu sind die Segmente 35, 36 des Kanals 3 am Übergang,
beziehungsweise an deren Enden so dick ausgeführt, daß der Spalt nach außen zur
Umgebung 11 der Vorrichtung 1 führt. Durch
die Umgebungsluft und Wärmeleitung
an der Außenseite der
Vorrichtung wird die Schmelze 9 dann gekühlt, so daß die Schmelze 9 spätestens
dort einfriert und nicht mehr austreten kann.
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Mit
dem segmentweisen Aufbau des Hohlraums 7, wie er in 4 dargestellt
ist, oder auch mit mehreren getrennten Hohlräumen 7, 8,
wie sie die in 5 dargestellte Vorrichtung 1 aufweist,
kann auch eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens durchgeführt werden,
bei welchem die Schmelze lokal vor dem Austritt durch die Austrittsöffnung 33 wieder
aufgeheizt wird. Wird die Schmelze vor dem Austrittsende des Kanals,
beziehungswise vor der Austrittsöffnung 33 durch
Zuführung
von Heizgas wieder aufgeheizt, kann ein sich durch die Abkühlung im
Verlauf des Durchlusses durch den Kanal 3 eingestellter
quer zur Flußrichtung
verlaufender Temperaturgradient in der Schmelze 9 wieder
teilweise ausgeglichen werden. Dazu kann beispielsweise in dem näher zur Austrittsöffnung befindlichen
Segment des Hohlraums 7 in 4 Heizgas
so zugeführt
werden, daß sich
die Schmelze wieder etwas erwärmt.
Ebenso kann der Hohlraum 8 der in 5 dargestellten
Vorrichtung 1 durch Zuführung
von Heizgas so betrieben werden, daß die vorbeifließende Schmelze
wieder leicht erwärmt
wird. Der entstehende Wärmefluß von der
Innenwandung zur Mitte des vorbeifließenden Schmelzenstrangs wirkt
dann dem vorhandenen Temperaturgradienten entgegen und kompensiert diesen
zumindest teilweise. Dabei kann die Schmelze wieder so aufgeheizt
werden, daß der
Temperaturgradient der Schmelze in radialer Richtung, beziehungsweise
quer zur Flußrichtung kleiner
als 10 °C, bevorzugt
kleiner als 8 °C,
besonders bevorzugt kleiner als 6 °C ist. Auch bei dieser Verfahrensweise kann
insgesamt eine Abkühlung
der Schmelze erreicht werden, indem etwa im ersten Segment oder Hohlraum
mehr Wärme
entzogen, als im weiteren Segment wieder zugeführt wird: Beispielsweise kann die
Schmelze 9 insgesamt im Verlauf des Durchflusses durch
den Kanal 3 um etwa 50 °C
bis einschließlich
200 °C abgekühlt werden,
um eine gewünschte Konditionierung
der Schmelze für
eine Weiterverarbeitung zu erreichen.
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Eine
derartige Verfahrensweise mit zusätzlicher lokaler Aufheizung
der Schmelze 9 kann auch beispielsweise mit einer Vorrichtung,
wie sie etwa in 3A dargestellt ist, durchgeführt werden,
indem nur der am nächsten
zur Austrittsöffnung
angeordnete Brenner 21 betrieben, oder eine entsprechende Abstufung
der Heizleistung von Brenner 21 und den weiteren in axialer
Richtung angeordneten Düsen 27 mit
Brenngaszuführungen 23 eingestellt
wird.
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Um
einen Temperaturausgleich zu erzielen können auch beispielsweise die
einzelnen Abschnitte des Kanals innerhalb der Segmente des Hohlraums 7 oder
der separaten Hohlräume 7, 8 unterschiedlich stark
gekühlt
werden. Wird beispielsweise bei der in 5 gezeigten
Vorrichtung 1 die Schmelze 9 im Bereich des Hohlraums 7 hinter
der Eintrittsöffnung 31 stärker als
im Bereich des Hohlraums 8 vor der Austrittsöffnung 33 gekühlt, so
kann sich die Temperaturverteilung aufgrund der schwächeren Wärmeabfuhr vor
der Austrittsöffnung 33 zumindest
teilweise homogenisieren.
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6 zeigt
noch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, eine Variante der in den 3A und 3B dargestellten
Vorrichtung 1. Bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung 1 wird
das Gas im Hohlraum 7 in einer Spiralbewegung um den Kanal 3 geleitet.
Als Einrichtung zur Führung
des Heiz- oder Kühlgases
entlang einer Spirale um den Kanal 3 umfaßt dazu
der Hohlraum 7 einen spiralförmigen Gasführungskanal 47. Der
Gasführungskanal 47 wird durch
eine im Hohlraum zwischen Kanal 3 und Isolierung 15 des
Außenmantels 13 angeordneten,
sich in axialer Richtung entlang des Kanals 3 erstreckenden spiralförmigen Rippe 49 gebildet.
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7A und 7B zeigen
einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Kanals 3 für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit schichtweisen Aufbau aus unterschiedlichen Materialien in axialer
Richtung (7A), beziehungsweise radialer Richtung
(7B), wobei der in 7B gezeigte Schnitt
in radialer Richtung entlang der Linie A-A in 7A verläuft. Der
Kanal dieser Ausführungsform hat
eine runde Querschnittsform. Es sind jedoch auch andere Querschnittsformen,
wie etwa polygonale Formen möglich. 7C zeigt
eine solche Variante mit quadratischem Querschnitt, wobei die dargestellte
Schnittebene wie in 7B gewählt wurde.
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Der
Kanal 3 dieser Ausführungsformen
umfaßt
ein den Innenraum 39 zur Führung der Schmelze umschließendes Innenrohr 37 aus
einem ersten Material, welches von einem Mantel 38 aus
einem zweiten Material 38 umgeben ist. Eine vorteilhafte
Weiterbildung dieser Ausführungsform
sieht vor, als Material für
das Innenrohr ein Edel- oder Refraktärmetall, wie insbesondere Platin
oder auch Molybdän oder eine
Legierung aus Refraktär-
und-oder Edelmetallen zu verwenden. Refraktärmetalle als Schmelzkontaktmaterial
ist beispielsweise zur Herstellung optischer Gläser von Vorteil. Der Mantel 38 kann
gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung aus einer Keramik bestehen. Diese kann beispielsweise
durch Plasmaspritzen direkt auf das Innnenrohr aufgebracht werden.
Eine weitere Ausführungsform
sieht vor, auch für
das Innenrohr ein Keramikmaterial zu verwenden. Die verschiedenen
Materialien und deren Schichtabfolge können im allgemeinen hinsichtlich ihrer
Wärmeleitfähigkeit
und Kompatibilität
mit dem. Schmelzenmaterial ausgewählt werden.
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Allgemein
kann als Keramik sowohl bei ein-, als auch bei mehrschichtigem Aufbau
ein Keramikmaterial verwendet werden, das beispielsweise SiO2, Al2O3 und/oder
ZrO2 enthält. Die Porosität sollte
möglichst
gering sein, so dass kein Glas oder ein anderes geschmolzenes Material
von der Innenseite an die Außenseite
gelangen kann. Hierzu eignen sich insbesondere gesinterte oder schmelzgegossene
Rohre. Es ist auch möglich
plasmagespritzte Materialien zu verwenden. Bei hohen Temperaturen
kann der Einsatz von Zirkonsilikatrohren, Zirkonoxid-, Al2O3, SiO2 und/oder
Mullitrohren sinnvoll sein. Je nach Temperatur und Glasart ist auch
der Einsatz von Quarzglas oder Quarzgut möglich.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen beschränkt ist, sondern
vielmehr in vielfältiger
Weise variiert werden kann. Insbesondere können die Merkmale der einzelnen
Ausführungsbeispiele
auch miteinander kombiniert werden.
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- 1
- Vorrichtung
zur Leitung und Konditionierung von
-
- Schmelzen
- 3
- Kanal
- 7,
8
- Hohlraum
- 9
- Schmelze
- 11
- Umgebung
von 1
- 13
- Außenmantel
von 1
- 15
- Isolierung
von 11
- 17
- Stahlmantel
von 11
- 19
- Schüttung
- 20
- Einrichtung
zur Beschickung von 7 mit Heiz- und
-
- Kühlgas
- 21
- Brenner
- 23
- Brenngaszuführung
- 25
- Luftzuführung
- 27
- Düse
- 29
- Temperaturmesseinrichtung
- 31
- Eintrittsöffnung von 3
- 33
- Austrittsöffnung von 3
- 35,
36
- Segment
von 3
- 37
- Innenrohr
von 3
- 38
- Mantel
von 3
- 39
- Innenraum
von 3
- 40
- Kühldichtung
- 42
- Abzug,
Gasauslass
- 44,
45
- Anschlußsegment
- 47
- Gasführungskanal
- 49
- Rippe