Als
Alternative zu allgemein bekannten Kindertransportmitteln wie z.B.
Kinderwagen sind verschiedene Babytragehilfen bekannt, wie z.B.
Tragesitze, Tragebeutel, Tragetücher,
die sich insbesondere in solchen Fällen bewähren, wenn man mit einem Kleinkind öffentliche
Verkehrsmittel wie z.B. einen Bus oder eine Straßenbahn benutzen möchte, da
das Handhaben eines Kinderwagens aufgrund der oft engen Einstiege
der Verkehrsmittel und die Notwendigkeit, dass eine weitere Person
beim Hereinheben eines Kinderwagens in ein Verkehrsmittel notwendig ist,
oft unpraktisch ist.
Mit
diesen bekannten Babytragehilfen werden die Babys oder Kleinkinder
im Wesentlichen am Körper,
also an der Brust oder am Rücken
der tragenden Person getragen, wobei diese Babytragehilfen insbesondere
an den Schultern der tragenden Person abgestützt sind. Damit schaffen diese
Babytragehilfen für
den Benutzer ausreichende Handfreiheit, so dass verschiedene Tätigkeiten
ausgeführt
werden können,
während
denen das Baby am Körper
getragen wird.
Die
Anforderungen an Babytragehilfen bestehen zum einen darin, dass
das Baby/Kleinkind in einer solchen Körperlage aufgenommen werden kann,
dass sowohl der Rücken
als auch der Nacken des Babys/Kleinkindes gut abgestützt sind.
Ferner ist es günstig,
wenn das Baby in einer Spreiz-Anhock-Stellung in der Babytragehilfe
aufgenommen werden kann, da diese genau jene Stellung ist, die bei
der Behandlung der Hüftdysplasie
empfohlen wird. Andererseits muss eine Babytragehilfe so sicher am
Körper
des Trägers
befestigt sein, dass sich die Babytragehilfe nicht öffnen und
vom Benutzer lösen
kann und damit das Baby sicher gehalten ist.
Dabei
weisen Tragetücher
besondere Vorteile auf. Zum einen gewähren diese dem Benutzer ständige Handfreiheit
und sind somit sowohl zu Hause als auch im Freien sehr praktisch,
und zum anderen liegen die Babys am Körper des Trägers, z.B. die Mutter eng an,
wodurch ein maximaler Körperkontakt und
eine gute Rückenstabilität für das Kleinkind
gewährleistet
sind. Ein Tragetuch ist im Allgemeinen leicht, handlich, platzsparend
und kann im Wesentlichen in die geeignete Passform gebracht werden. Solche
Tragetücher
können
für Babys
und Kleinkinder im Wesentlichen vom ersten Tage an bis zum Alter
von 2 bis 3 Jahren benutzt werden, da dessen Aufnahmegröße durch
die Bindetechnik veränderbar ist.
Dabei sollten diese Tragetücher
aus einem Material bestehen, welches sich einerseits gut in, Form ziehen
lässt und
man andererseits das Baby jedoch gut einbinden kann.
Insbesondere
ist es wichtig, das Tragetuch derart am Körper zu befestigen, dass es
einerseits am Körper
des Trägers
hält, wenn
das Baby in das Tragetuch eingesetzt wird und andererseits sollte
das Baby in einer Gesundheitsstellung darin aufgenommen werden können, wobei
Baby und Träger
nicht eingeschnürt
werden dürfen.
Um das zu erreichen sind verschiedene Bindetechniken bekannt, wobei bei
den bekannten Tragetuch-Bindetechniken Tuchenden bzw, an den Tüchern ausgebildete
Bindeabschnitte miteinander verknotet werden.
Ein
Verfahren zum Binden eines Tragetuchs zum Tragen eines Kleinkindes
ist zum Beispiel in
DE 297
01 891 U1 beschrieben.
Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Binden eines Tragetuchs
zum Tragen eines Kleinkindes oder Babys am Körper zu schaffen, mittels dessen
ein sicherer Halt des Babys/Kleinkindes erreicht wird und welches
einfach und schnell nachgespannt bzw. gelockert werden kann.
Diese
Aufgabe wird mit dem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Binden eines Tragetuchs zum Tragen eines Kleinkindes oder Babys
am Körper,
wird zunächst das
zu einem Band geraffte Tuch um die Hüfte umgelegt, wobei die beiden
Endabschnitte des Tuches jeweils mit etwa gleicher Länge mit
den Händen
gehalten werden und nach vorn vom Körper wegragen. Anschließend erfolgt
ein Überkreuzen
der beiden freien Endabschnitte vor dem Körper unter Straffziehen des Tuches
und Überschlagen
der freien Endabschnitte über
die jeweilige Schulter. Danach werden die Bandabschnitte am Rücken überkreuz
gelegt und dann die beiden Endabschnitte des Tuches seitlich unterhalb
der Arme nach vorn gezogen. Daran schließt sich das Einführen der
beiden Endabschnitte seitlich unter die jeweiligen an den Hüftseiten
anliegenden Hüft-Tuchabschnitte
in Richtung von unten nach oben an. Durch anschließendes Entfalten
des auf jeder der Schultern liegenden Schulter-Tuchabschnittes erstrecken
sich die Schulter-Tuchabschnitte jeweils vom Nacken bis zum Ellbogen.
Durch anschließendes
Raffen des sich in Brusthöhe
befindlichen linken und des sich in Brusthöhe befindlichen rechten Brust-Tuchabschnitts wird
das Einführen
des rechten bzw. des linken Kinder-Beins zwischen diese so gebildeten
Brust-Tuchabschnitte und dem Körper ermöglicht.
Durch nachfolgendes Umschlagen bzw. Entfalten des jeweiligen Brust-Tuchabschnittes
am Rücken
bzw. entlang des Rückens
des Kleinkindes vom linken bzw. rechten Ellbogenbereich her über den
Kinderpo bis in die Kniekehle des rechten bzw. des linken Beins
wird ein sicherer Halt des Kleinkindes in dem Tragetuch geschaffen.
Mit
diesem Verfahren kann auf einfach Art und Weise ein Tragetuch zum
Tragen eines Kleinkindes/Babys am Körper gebunden werden, ohne
dass es notwendig ist, das Tuch an diversen Stellen zu verknoten.
Das
auf die erfindungsgemäße Art am
Körper
befestigte Tuch schafft eine sichere Tragetechnik und erfüllt alle
an Tragetücher
gestellte Anforderungen. Einerseits ist durch das Umschlagen bzw.
Entfalten des Brust-Tuchabschnittes am Rücken des Kleinkindes vom linken
bzw. rechten Ellbogen her über
den Kinderpo bis in die Kniekehle des rechten bzw. des linken Beins
das Baby/Kleinkind im Rückenbereich
vollständig
abgestützt,
wobei andererseits gleichzeitig eine optimale Spreizhaltung der
Beine des Kindes erreicht werden kann. Ferner wird durch das erfindungsgemäß gebundene
Tragetuch die Last des Kindes auf beide Schultern des Benutzers
gleichmäßig verteilt.
Da
ferner das Kind im Bereich des Tuchkreuzes im Vorder- bzw. Brustbereich
des Trägers
abgestützt
ist, sitzt das Kleinkind/Baby immer so weit oben, dass sich das
Haar etwa in Kinnhöhe
des Trägers
befindet. Das Tuch wird während
des Umschlagens bzw. Entfaltens der Brust-Tuchabschnitte um das
Kind gelegt, wobei zur Vermeidung eines zu straffen Sitzes des Tragetuches
dasselbe durch einfaches Lockern des Tuches bzw. Nachgeben von Tuch
eines oder beider der seitlichen, unter die an den Hüftseiten
anliegenden Hüft-Tuchabschnitte
eingeführten
Endabschnitte optimal an die Größe des Kleinkindes
angepasst werden kann, ohne das zunächst Knoten gelockert werden
müssten.
Insbesondere vorteilhaft ist an dem Verfahren zum Binden des Tragetuches,
dass es durch eine Einzelperson ohne anderweitige Hilfe durchgeführt werden
kann. Dazu ist es lediglich notwendig, dass nach dem Entfalten des
auf jeder der Schultern liegenden Schulter-Tuchabschnittes der Benutzer
das Kind mit der rechten Hand auf die rechte Schulter nimmt oder
mit der linken Hand auf die linke Schulter nimmt, mit der linken
Hand bzw. der rechten Hand den linken Brust-Tuchabschnitt bzw. den
rechten Brust-Tuchabschnitt rafft und anschließend das rechte Kinder-Bein bzw.
das linke Kinder-Bein zwischen den linken Brust-Tuchabschnitt und
seinen Körper
bzw. zwischen den rechten Brust-Tuchabschnitt und seinen Körper einführt. Dann
wird das Kind auf die linke Hand bzw. die rechte Hand umgesetzt,
der rechte Brust-Tuchabschnitt bzw. der linke Brust-Tuchabschnitt
mit der rechten Hand bzw. der linken Hand gerafft und das linke
Kinder-Bein bzw. das rechte Kinder-Bein zwischen den linken Brust-Tuchabschnitt bzw.
den rechten Brust-Tuchabschnitt und seinen Körper einführt. Das Umschlagen bzw. Entfalten
der jeweiligen Brust-Tuchabschnitte entlang des Kinderrückens, kann
mit der jeweils freien Hand einfach erledigt werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden
die im Rücken
des Kleinkindes zu entfaltenden Brust-Tuchabschnitte als Nackenstütze über den Kopf
des Kleinkindes gestreift. Von dieser Möglichkeit kann insbesondere
bei ganz kleinen Babys Gebrauch gemacht werden.
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung können
zum Straffen des Tragetuches die beiden freien Endabschnitte des
Tragetuches einfach straff gezogen werden. Zum Straffen des Tragetuches
ist es somit nicht notwendig, zunächst irgendwelche Knoten zu
lösen und
anschließend
wieder herzustellen.
Das
gemäß der Erfindung
zum Verwenden für
das Verfahren angegebene Tragetuch ist aus diagonal gewebtem Baumwoll-Köper-Material hergestellt
und weist eine Länge
von 3500 mm bis 5100 mm, insbesondere 4400 mm bis 5100 mm und eine Breite
von etwa 700 mm bei einem Eigengewicht von etwa 500 g auf. Dieses
Tragetuch ist damit so eingerichtet, dass es an die Größe des Kindes
angepasst werden kann. Das erfindungsgemäße Tragetuch ist angenehm leicht,
kann zu einer geringen Packgröße zusammengefaltet
werden und lässt
sich dadurch in fast jeder Tasche verstauen, so dass es bei Bedarf schnell
verfügbar
ist. Die Baumwolle für
die Herstellung des Tragetuches stammt bevorzugt aus kontrolliert
biologischem Anbau und weist aufgrund seiner besonderen Webart eine
genügende
Elastizität
auf.
Gemäß einer
besonderen Ausgestaltung des Tragetuchs weisen die freien Endabschnitte
jeweils eine Abschlusskante auf, die in einem Winkel von etwa 45° zur Tragetuchlängsrichtung
ausgebildet ist. Aufgrund der schrägen Abschlusskante läuft das freie
Ende der Endabschnitte in einen spitzen Zipfel aus, mittels dessen
das Tragetuch besonders gut unter die an den Hüftseiten anliegenden Hüft-Tuchabschnitte
eingeführt
bzw. unter diesen durchgeführt werden
kann, insbesondere dann, wenn das Tragtuch straff im seitlichen
Hüftbereich
anliegt.
In
der Figur ist in Bild 1) angegeben, wie das in Längsrichtung zu einem Band geraffte
Tragetuch 1 zunächst
um die hintere Hüftseite
des Körpers 2 gelegt
wird, wobei die etwa gleichlangen Endabschnitte 1.1 des
Tragetuches 1 mit beiden Händen nach vorn vom Körper 2 weg
gehalten werden. Wie im Bild 2) dargestellt ist, werden die beiden
freien Endabschnitte 1.1 vor dem Körper 2 überkreuzt,
straff gezogen und gemäß Bild 3)
schließlich
jeweils über
die entsprechende Schulter gelegt. Die sich nun an der Rückseite
des Körpers 2 befindlichen
Endabschnitte des Tragetuchs 1 werden, wie im Bild 4) angegeben, mit
beiden Händen
am Rücken 2.1 ein
weiteres Mal überkreuzt
und anschließend
wieder nach vor gezogen. Wie gemäß Bild 5)
zu sehen ist, werden die beiden Endabschnitte 1.1 seitlich
unter die jeweiligen an den Hüftseiten
anliegenden Hüft-Tuchabschnitte 1.2 in
Richtung von unten nach oben eingeführt und hindurchgezogen, wodurch
das Tragetuch 1 schließlich haltbar
an den Körper 2 gebunden
ist. Da das Tragetuch 1 an seinen freien Endabschnitten 1.1 jeweils eine
schräge
Abschlusskante und damit einen spitz auslaufenden Zipfel aufweist,
wird das Hindurchziehen der jeweiligen Enden durch die entsprechenden Hüft-Tuchabschnitte 1.2 erleichtert.
Wie in Bild 6) dargestellt ist, werden nun die auf den Schultern
liegenden, bis zu diesem Zeitpunkt noch gerafften Schulter-Tuchabschnitte 1.3 derart
entfaltet, bis sich diese Tuchabschnitte jeweils vom Nacken bis
zum Ellebogen erstrecken, wobei die äußeren Kanten 1.4 des
Tragetuches 1 griffbereit im Ellebogenbereich liegen, vergleiche
Bild 7). Als nächster
Schritt, wie im Bild 8) angegeben ist, wird das Kleinkind 3 mit
der rechten Hand auf die rechte Schulter gehoben. Mit der linken
Hand wird nun der sich in Brusthöhe
befindliche linke Brust-Tuchabschnitt 1.5 gerafft und anschließend das
rechte Kinder-Bein 3.1 zwischen den so gebildeten Brust-Tuchabschnitt 1.5 und
den Körper 2 eingeführt. Anschließend wird
das Kind 3 auf die linke Hand umgesetzt und mit der rechten
Hand wird nun der sich in Brusthöhe
befindliche rechte Brust-Tuchabschnitt gerafft und anschließend das linke
Kinder-Bein zwischen den so gebildeten Brust-Tuchabschnitt und den
Körper
eingeführt.
Wie gemäß Bild 9)
zu erkennen ist, wird nun das Kind 3 in die Körpermitte
des Tragetuchbenutzers und damit in die Mitte des Tuchkreuzes verschoben,
wobei das Kind 3 mit der rechten Hand gehalten wird. Anschließend wird
die äußere Tuchkante 1.4 des
linken Brust-Tuchabschnitts 1.5, die sich im Bereich des
linken Ellbogens befindet, mit dem Daumen der linken Hand erfasst
und entlang des Kinderrückens über den
Kinderpo und bis in die Kniekehle 3.2 des rechten Beins 3.1 gezogen
bzw. umgeschlagen. Daran anschließend wird gemäß Bild 10)
das Kind 3 auf den linken Arm umgesetzt und die äußere Tuchkante
des rechten Brust-Tuchabschnitts, die sich im Bereich des rechten
Ellbogens befindet, mit dem Daumen der rechten Hand erfasst und
entlang des Kinderrückens über den
Kinderpo und bis in die Kniekehle des linken Beins gezogen bzw.
umgeschlagen. Durch das Breitziehen des Tragetuches 1 unter
dem Kinderpo bis in die jeweilige Kniekehle kann die günstigste Bein-Spreizhaltung
erzielt werden.