DE102004042266A1 - Verfahren zum Betreiben eines Kurzfarbwerkes eine Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kurzfarbwerkes, bei dem die in einem Druckfarben-Vorratsbehälter bereitgestellte Druckfarbe einem Kammerrakel-System zugeführt wird, die Rasterwalze des Kammerrakel-Systems mit Druckfarbe belegt und die Druckform direkt oder indirekt über eine Übertragungswalze eingefärbt wird. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zu finden, um die zu verarbeitende Farbe im Rakelkasten eines Kammerrakel-Systems schnell auf eine optimale Verarbeitungstemperatur zu bringen. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Rasterwalze (2) auf eine jobspezifische optimale Temperatur eingestellt und für die Dauer des Jobs auf dieser Temperatur gehalten wird und die der Kammerrakel (1) zuzuführende Druckfarbe (5) im Druckfarben-Vorratsbehälter (3) und/oder während der Zuführung der Druckfarbe zur Kammerrakel (1) auf Temperaturniveau der Rasterwalze (2) eingestellt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kurzfarbwerkes, bei dem die in einem Druckfarben-Vorratsbehälter bereitgestellte Druckfarbe einem Kammerrakel-System zugeführt wird, die Rasterwalze des Kammerrakel-Systems mit Druckfarbe belegt und die Druckform direkt oder indirekt über eine Übertragungswalze eingefärbt wird.
- Aus der Anwendung von Kammerrakel-Systemen für die Beschichtung von Druckprodukten ist es bekannt, die Rakelwalze auf einen gegenüber der Umgebung höheres Temperaturniveau zu halten, um das Aufnahmevermögen der Näpfchen der Rasterwalze zu verbessern und die Übertragungsrate beeinflussen zu können. Eine derartige Lösung ist aus der
DE 101 04 049 A1 bekannt. - Auch bei Kurzfarbwerken der eingangs beschriebenen Art ist es bekannt, die der Druckform zuzuführende Druckfarbe auf einen verfahrenstechnisch bedingten Wert zu halten. Damit soll die übertragene Farbmenge geregelt werden.
- In der
DE 197 36 339 B4 wird eine Lösung beschrieben, bei der das Kammerrakel, die Rasterwalze, die Farbauftragwalzen und ggf. der Plattenzylinder mit Temperiereinrichtungen und entsprechenden Temperatur-Sensoren ausgestattet sind. Die Sollwerte für das einzustellende Temperaturniveau werden ermittelt, indem der Zusammenhang zwischen der Temperatur und der zu übertragenden Farbmenge als Kennlinienverlauf abgelegt wird und die für den aktuellen Job spezifische Kennlinie ausgewählt wird. Diese Auswahl wird bestimmt durch jobspezifische Daten, wie die Art der Druckfarbe oder die Art des Bedruckstoffes. - Durch diese Lösung soll die Temperatur im Druckwerk, insbesondere an der Rasterwalze, an der Farbauftragwalze oder an einem Druckwerkszylinder, d. h. insbesondere dem Formzylinder oder dem Übertragungszylinder oder in der Druckfarbe selbst so verändert werden, dass sich für den Farbauftrag der gewünschte Sollwert, beispielsweise eine bestimmte densitometrisch erfasste Dichte, ergibt.
- Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die bei dem im Trockenoffset üblichen hochviskosen Farben im Rakelkasten nicht schnell genug erwärmt werden können, um ohne Probleme durch die Näpfchen der Rasterwalze aufgenommen zu werden. Die Druckfarbe bildet durch den Roll-Kontakt mit der Rasterwalze einen rotationssymmetrischen, zylinderförmigen Körper aus, eine sogenannte Farbrolle oder Farbwurst. Diese erschwert den Wärmübergang im Rakelkasten zusätzlich. Insbesondere bei einem hohen Farbdurchsatz reicht die Zeit nicht aus, um die zu verarbeitende Farbe auf das erforderliche Temperaturniveau zu bringen. Beim Einbringen neuer Farbe in den Rakelkasten wird die Kontinuität der Farbrolle gestört und die Farbübertragung auf die Rasterwalze erschwert.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zu finden, um die zu verarbeitende Farbe im Rakelkasten eines Kammerrakel-Systems schnell auf eine optimale Verarbeitungstemperatur zu bringen.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
- Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Näpfchen der Rasterwalze nunmehr gleichmäßig befüllt werden, was eine gleichbleibende Farbschichtdicke zur Folge hat. Die Druckfarbe verteilt sich schneller im Kammerrakel. Dadurch wird die oben beschriebene Farbrolle schneller und gleichmäßiger ausgebildet. Die neue Druckfarbe wird mit der im Kammerrakel befindlichen Druckfarbe schneller und besser vermischt.
- Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
-
1 Vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens -
2 Schematische Darstellung eines Kurzfarbwerks - Wie aus der
1 ersichtlich, besteht diese Vorrichtung aus einer Kammerrakel1 , der eine Rasterwalze2 zugeordnet ist. Es kommt eine konventionelle Rasterwalze2 zum Einsatz, die an ihrer Mantelfläche mit den üblichen Näpfchen oder Haschuren versehen ist. Die Kammerrakel1 wird über eine Druckfarben-Zuführung4 mit Druckfarbe5 befüllt. Die Druckfarben-Zuführung4 ist mit einem Druckfarben-Vorratsbehälter3 verbunden, in der die Druckfarbe5 bevorratet wird. - Die Druckfarbe
5 wird im Druckfarben-Vorratsbehälter3 in Form einer Druckfarben-Kartusche33 bereitgestellt, die einen Griff35 aufweist. Die Druckfarben-Kartusche33 wird in die Kartuschen-Aufnahme34 eingeschoben und dockt an die Druckfarben-Zuführung4 an. Die Druckfarben-Zuführung4 weist ein rohrförmiges Zuführrohr43 auf, das in Richtung der Kammerrakel1 eine Öffnung44 aufweist, aus der die Druckfarbe5 tritt. - Die Druckfarbe
5 verläuft infolge ihrer hohen Viskosität in der Kammerrakel1 nicht, sondern wird durch den Kotakt mit der Oberfläche der rotierenden Rasterwalze2 als ein sich axial über die Länge der Rasterwalze2 erstreckende, rotationssymmetrische Farbrolle51 ausgebildet. Von der geometrischen Ausformung dieser Farbrolle51 hängt die Qualität der Befüllung der Näpfchen bzw. Haschuren der Rasterwalze2 ab. - Im Ausführungsbeispiel ist der Druckfarben-Vorratsbehälter
3 mit einer Kartuschen-Heizung32 versehen und die Druckfarben-Zuführung4 weist eine Zuführrohr-Heizung42 auf. In einer anderen Ausführungsform kann nur die Druckfarben-Zuführung4 beheizt werden oder nur der Druckfarben-Vorratsbehälter3 . Die Ausführungsart der Heizung wird hier nicht näher beschrieben und erfordert keine besondere Ausbildung. Es kommen handelsübliche elektrische Heizungssysteme zum Einsatz. Andere Heizungssysteme sind ebenfalls anwendbar. Erforderlich ist lediglich eine platzsparende und angemessen schnell reagierende Ausführung. - Die Rasterwalze
2 ist mit einer Rasterwalzen-Heizung22 versehen, die hinsichtlich ihrer Ausführung keine besonderen Anforderungen erfüllen muss und hier nicht näher beschrieben wird. Auch hier wird ein elektrisches Heizungssystem bevorzugt. - Die oben beschriebene Vorrichtung wird in einem Kurzfarbwerk eingesetzt, wie es in der
2 dargestellt ist. Die Rasterwalze2 mit der hier nur angedeuteten Kammerrakel1 wirkt hier indirekt über eine Farbauftragwalze8 mit einem Plattenzylinder9 zusammen und färbt eine auf dem Plattenzylinder9 aufgespannte Druckform ein. In einer anderen Ausführung steht die Rasterwalze2 mit der Druckform des Plattenzylinders9 direkt in Kontakt. - Von der Druckform auf dem Plattenzylinder
9 wird das Druckbild in bekannter Weise über einen Gummituchzylinder10 auf den auf einem Druckzylinder11 geführten Druckbogen übertragen. - Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt realisiert:
Bei Beginn eines Druckauftrags werden in einem ersten Schritt die Vorstufendaten7 (siehe1 ) einer Steuerung6 zugeführt oder manuell über eine Tastatur eingegeben. Diese Daten sind in der Regel die Farbart und die Bedruckstoffart. Die Steuerung6 ermittelt aus diesen Daten die für die Bearbeitung optimale Temperatur der Rasterwalze2 . Das geschieht durch die Auswahl einer in der Steuerung6 abgelegten, empirisch ermittelten druckwerkspezifischen Kalibrierungskurve. - Die Ermittlung der optimalen Temperatur für die Rasterwalze
2 muss nicht auf die oben beschriebene Art erfolgen. Es ist auch möglich, den Temperaturwert manuell auf der Grundlage von Erfahrungswerten einzugeben. Derartige Werte liegen zwischen 30 und 40°C. - Der Ist-Wert der Temperatur der Rasterwalze
2 wird durch mindestens einen an der Oberfläche oder nahe an der Oberfläche der Rasterwalze2 angebrachten Sensor21 detektiert und der Steuerung6 übermittelt. Die Steuerung6 vergleicht den Istwert mit dem auf die oben beschriebene Art ermittelten Sollwert für die Temperatur der Rasterwalze2 und stellt so die Temperatur der Rasterwalze2 ein. - Dieser Temperatur werden die Temperaturen für den Druckfarben-Vorratsbehälter
3 und/oder für die Druckfarben-Zuführung4 nachgeführt. So wird durch einen Sensor31 die Temperatur im Druckfarben-Vorratsbehälter3 detektiert und der Steuerung6 übermittelt, die über den Soll/Istwert-Vergleich die Temperatur im Druckfarben-Vorratsbehälter3 auf die Temperatur der Rasterwalze2 einregelt. Auf diese Weise erfolgt auch die Regelung der Temperatur im Zuführrohr43 der Druckfarben-Zuführung4 . Hier detektiert der Sensor41 die Temperatur und übermittelt diesen Wert an die Steuerung6 . - Im Druckbetrieb nimmt bereits nach minimaler Zeit die Farbrolle
51 die Temperatur der Rasterwalze2 an. Dadurch kann eine optimale Füllung der Näpfchen bzw. Haschuren der Rasterwalze2 und damit eine optimale Druckqualität erreicht werden. Die neu hinzukommende Druckfarbe5 hat nunmehr bereits das Temperaturniveau der Farbrolle51 , so dass die Geometrie der Farbrolle51 nicht oder kaum gestört wird. -
- 1
- Kammerrakel
- 2
- Rasterwalze
- 21
- Sensor
- 22
- Rasterwalzen-Heizung
- 3
- Druckfarben-Vorratsbehälter
- 31
- Sensor
- 32
- Kartuschen-Heizung
- 33
- Druckfarben-Kartusche
- 34
- Kartuschen-Aufnahme
- 35
- Griff
- 4
- Druckfarben-Zuführung
- 41
- Sensor
- 42
- Zuführrohr-Heizung
- 43
- Zuführrohr
- 44
- Öffnung
- 5
- Druckfarbe
- 51
- Farbrolle
- 6
- Steuerung
- 7
- Vorstufendaten
- 8
- Farbauftragwalze
- 9
- Plattenzylinder
- 10
- Gummituchzylinder
- 11
- Druckzylinder
Claims (5)
- Verfahren zum Temperieren eines Kurzfarbwerkes, bei dem – die in einem Druckfarben-Vorratsbehälter (
3 ) bereitgestellte Druckfarbe (5 ) einem Kammerrakel-System zugeführt wird, – die Rasterwalze (2 ) des Kammerrakel-Systems mit Druckfarbe (5 ) versorgt und – die Druckform direkt oder indirekt über eine Farbauftragwalze (8 ) eingefärbt wird, wobei – die Rasterwalze (2 ) auf eine jobspezifische optimale Temperatur eingestellt und für die Dauer des Jobs auf dieser Temperatur gehalten wird und – die der Kammerrakel (1 ) zuzuführende Druckfarbe (5 ) im Druckfarben-Vorratsbehälter (3 ) und/oder während der Zuführung der Druckfarbe zur Kammerrakel (1 ) auf das Temperaturniveau der Rasterwalze (2 ) eingestellt wird. - Verfahren zum Temperieren eines Kurzfarbwerkes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der jobspezifischen Temperatur jobbezogene Daten manuell eingegeben und/oder aus den Vorstufendaten ermittelt werden und auf dieser Grundlage aus einer für das betreffende Druckwerk abgelegten Kalibrierungskurve die optimale Temperatur für die Rasterwalze (
2 ) ermittelt wird. - Verfahren zum Temperieren eines Kurzfarbwerkes nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als jobbezogene Daten die Farbart und die Bedruckstoffart angewendet werden.
- Verfahren zum Temperieren eines Kurzfarbwerkes nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierungskurve für das betreffende Druckwerk empirisch ermittelt wird.
- Verfahren zum Temperieren eines Kurzfarbwerkes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optimale Temperatur für die Rasterwalze (
2 ) empirisch ermittelt wird.
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DE200410042266 DE102004042266A1 (de) | 2004-09-01 | 2004-09-01 | Verfahren zum Betreiben eines Kurzfarbwerkes eine Druckmaschine |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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- 2004-09-01 DE DE200410042266 patent/DE102004042266A1/de not_active Withdrawn
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