DE102004040881A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit mindestens zwei vom Benutzer über eine gemeinsame Handhabe zu verstellenden Verstelleinrichtungen, wobei der Fahrzeugsitz aufweist: DOLLAR A ein erstes (10) und zweites Ausgangsseil (12) zur Verstellung der ersten und zweiten Verstelleinrichtung und DOLLAR A eine durch die Handhabe zwischen einer unbetätigten und betätigten Stellung schwenkbaren Wippe (4), an der das erste und zweite Ausgangsseil (10, 12) angebunden ist. DOLLAR A Um eine sichere Verstellung der Verstelleinrichtungen auch bei unterschiedlichen Toleranzen der Seillängen zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass an der Wippe (4) ein Schlitten (18) gleitend befestigt ist, der ein erstes Anlagemittel (22) zur Anlage an dem ersten Ausgangsseil (10) und ein zweites Anlagemittel (24) zur Anlage an dem zweiten Ausgangsseil (12) aufweist, DOLLAR A und DOLLAR A der Schlitten (18) bei Schwenken der Wippe (4) in ihre betätigte Stellung zwischen den Ausgangsseilen (10, 12) verspannt wird und zwischen seinen Anlagebereichen (25, 26) an den Ausgangsseilen (10, 12) für einen Kräfteausgleich gleitend verschiebbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Ein derartiger Fahrzeugsitz ist aus der
DE 88 01 833 U1 bekannt. Hierbei sind zwei Ausgangsseile zum Lösen der Gelenkbeschläge der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes an gegenüberliegenden Enden einer vom Benutzer zu schwenkenden Wippe befestigt. Bei Drehen der Wippe werden somit beide Ausgangsseile simultan und – aufgrund gleicher Hebearmlängen – mit gleicher Kraft und gleichem Verstellweg gezogen, so dass der Benutzer die beiden Gelenkbeschläge durch Schwenken der Wippe gleichzeitig lösen kann. - Aufgrund von Toleranzen an den Seilen und den Verstellelementen kann es jedoch auftreten, dass die Verstellung der beiden zu betätigenden Verstelleinrichtungen nicht immer simultan erfolgt. Die Toleranzen und Seillängen können sich hierbei über die Lebensdauer des Fahrzeugsitzes und in Abhängigkeit der Umgebungsbedingungen ändern. Somit kann gegebenenfalls eine Verstelleinrichtung nicht öffnen oder nicht vollständig schließen, wodurch Funktions- und Sicherheitsmängel, insbesondere auch bei einem Crash, auftreten können.
- Die
DE 196 47 271 A1 zeigt eine klappbare Rückenlehne für Kraftfahrzeugsitze mit auf unterschiedlichen Seiten angeordneten Auslösehebeln, die zum Entriegeln zweier auf unterschiedlichen Seiten angeordneter Sperrklinken ausgebildet sind. Die Sperrklinken sind hierbei über ein gemeinsames Zugseil miteinander verbunden, das von den beiden Hebeln betätigt wird. Durch das gemeinsame Zugseil entfällt eine Synchronisierung zweier unterschiedlicher, jeweils eine Sperrklinke betätigender Seile. - Die Verwendung lediglich eines Zugseils für mehrere Verstelleinrichtungen ist jedoch zum Teil aus Sicherheitsgründen problematisch. Weiterhin können über das gemeinsame Zugseil nicht beabsichtigte Wechselwirkungen zwischen den betätigten Verstelleinrichtungen auftreten.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der eine sichere Verstellung zweier Verstelleinrichtungen über die Ausgangsseile auch bei unterschiedlichen Toleranzen an den Seillängen ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
- Erfindungsgemäß ist somit an bzw. in der Wippe ein längsverschiebbarer Schlitten aufgenommen, der in der betätigten Stellung durch Anlagemittel auf die beiden Ausgangsseile einwirkt und diese gegeneinander verspannt, so dass ein Kräfteausgleich zwischen ihnen möglich ist.
- Die Ausgangsseile sind vorteilhafterweise an entgegen gesetzten Enden der Wippe angebunden und verlaufen parallel zueinander in entgegen gesetzte Richtungen. Hierbei wird der Winkel zwischen den Ausgangsseilen und einer Verbindungslinie ihrer Seilanbindungen an der Wippe bei Schwenken der Wippe verändert, so dass die Anlagemittel des Schlittens in der betätigten Stellung der Wippe gegen die Ausgangseile drücken können und hierdurch einen Kräfteausgleich bewirken.
- Der Verstellweg des Schlittens kann durch eine Langloch-Bolzen-Führung festgelegt sein, wobei vorteilhafterweise in einem Langloch des Schlittens ein Achsbolzen des Lagers der Wippe aufgenommen sein kann.
- Die Wippe wird von dem Benutzer vorteilhafterweise durch ein Betätigungsseil bzw. Eingangsseil geschwenkt; grundsätzlich kann sie auch anders, z.B. über ein Handrad oder einen Hebel, geschwenkt werden.
- Erfindungsgemäß können durch die Kopplungseinrichtung beliebige parallel durch eine gemeinsame Handhabe zu bedienende Verstelleinrichtungen betätigt werden, insbesondere Entriegelungen an den beiden Seiten des Fahrzeugsitzes, z.B. für die Schienen, die Neigungsversteller der Lehne oder Verriegelungsklinken einer Klapplehne.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Kopplungseinrichtung in unbetätigter Stellung; -
2 eine Draufsicht auf die Kopplungseinrichtung aus1 ; -
3 eine Draufsicht auf die Kopplungseinrichtung bei betätigter Handhabe vor dem Seillängenausgleich; -
4 die auf3 folgende Stellung bei nachfolgendem Seillängenausgleich durch Kräfteausgleich des Schlittens. - Eine erfindungsgemäße Kopplungseinrichtung
1 weist ein Befestigungsblech2 zur Befestigung an einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes, z.B. dem Strukturteil der Rückenlehne, auf, an dem drei vorgebogene Laschen2a ausgebildet sind. Auf einem an dem Halteblech2 angebrachten Lagerbolzen3 ist eine Wippe4 schwenkbar gelagert. An einer der Laschen2a ist eine Bowdenzughülle5 eines Betätigungsbowdenzuges6 eingehängt, dessen Seele als Betätigungsseil7 an der Wippe4 eingehängt ist und bei Betätigung einer nicht gezeigten Handhabe die Wippe4 im Uhrzeigersinn schwenkt. Weiterhin sind an gegenüberliegenden Enden der Wippe4 in einer ersten Seilanbindung9 ein erstes Ausgangsseil10 und in einer zweiten Seilanbindung11 ein zweites Ausgangsseil12 eingehängt, wobei die Ausgangsseile10 ,12 in an den anderen Laschen2a eingehängten Bowdenzughüllen13 und14 als Bowdenzugseelen geführt sind und bei Betätigung der Handhabe, d.h. bei im Uhrzeigersinn schwenkender Wippe4 , gezogen werden. Die Ausgangsseile10 ,12 sind gemäß der gezeigten Ausführungsform an der Wippe4 mit dem gleichen Abstand bzw. Hebelarm zum Lagerbolzen3 angebunden wie das Betätigungsseil7 ; abweichend hiervon können die Seilanbindungen9 und11 auch einen anderen Abstand zum Lagerbolzen3 aufweisen als die Anbindung des Betätigungsseils7 und so eine Kraftübersetzung der von dem Betätigungsseil7 ausgeübten Zugkraft ermöglichen. - In einer Führung
16 der Wippe4 ist ein Schlitten18 gleitend verschiebbar aufgenommen. Er weist ein Langloch20 auf, das den Lagerbolzen3 aufnimmt; durch das Langloch20 und den Lagerbolzen3 wird somit der auf der Verbindungslinie der Seilanbindungen9 und11 liegende Verschiebeweg des Schlittens18 begrenzt. Der verbreiterte Kopf des Lagerbolzens3 dient hierbei als Verliersicherung für den Schlitten18 . - Am linken oberen und rechten unteren Ende des Schlittens
18 sind in axialer Richtung vorstehende Gleitstifte22 ,24 ausgebildet, die in der unbetätigten Stellung der1 ,2 , in der der Schlitten18 in einer mittleren Position seines Verschiebeweges ist, zunächst noch nicht oder allenfalls ohne wesentliche Wirkung an den Ausgangsseilen10 ,12 anliegen. Anstelle der Gleitstifte22 ,24 können auch andere, zur gleitenden Anlage geeignete Vorsprünge an der Wippe4 ausgebildet sein. - Bei Betätigung der Handhabe wird die Wippe
4 durch das Betätigungsseil7 in die in den3 und4 gezeigte Stellung geschwenkt, bei der die Verbindungslinie der Seilanbindungen9 und11 bzw. die Gleitrichtung des Schlittens18 einen spitzeren Winkel mit den Ausgangsseilen10 und12 bildet. Hierdurch gelangen die Gleitstifte22 ,24 nunmehr in Anlage an die Ausgangsseile10 und12 und belasten diese je nach der Position des Schlittens18 innerhalb seines Verschiebeweges. Indem die Gleitstifte22 ,24 die Ausgangsseile10 bzw.12 belasten bzw. gegen deren Spannung eindrücken, wird ein Kräfteausgleich zwischen den Ausgangsseilen10 und12 bewirkt. Falls eines der Ausgangsseile10 und12 länger als das andere ist, ist es entsprechend weniger stark gespannt und kann vor dem entsprechenden Gleitstift22 ,24 stärker eingedrückt bzw. belastet werden als das andere Ausgangsseil.3 zeigt hierbei den Kräfteausgleich bei einem längeren ersten Ausgangsseil10 bzw. den Fall, dass das erste Ausgangsseil10 bereits die an seinem anderen Ende vorgesehene Verstelleinrichtung betätigt hat und das zweite Ausgangsseil12 die an seinem anderen Ende vorgesehene zweite Verstelleinrichtung noch nicht betätigt hat. Der Schlitten18 ist somit in3 nach oben verschoben und belastet das erste Ausgangsseil10 , so dass dieses stärker gezogen wird. -
4 zeigt den Fall einer gleichmäßigen Belastung der Ausgangsseile10 und12 , bei dem diese bei im Wesentlichen gleichmäßiger Spannung den Schlitten18 in einer mittleren Position halten, so dass das Langloch20 symmetrisch zum Lagerbolzen3 angeordnet ist.
Claims (8)
- Fahrzeugsitz mit mindestens zwei vom Benutzer über eine gemeinsame Handhabe zu verstellenden Verstelleinrichtungen, wobei der Fahrzeugsitz aufweist: ein erstes Ausgangsseil (
10 ) zur Verstellung der ersten Verstelleinrichtung, ein zweites Ausgangsseil (12 ) zur Verstellung der zweiten Verstelleinrichtung, und eine durch die Handhabe zwischen einer unbetätigten und betätigten Stellung schwenkbaren Wippe (4 ), an der das erste und zweite Ausgangsseil (10 ,12 ) angebunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Wippe (4 ) ein Schlitten (18 ) gleitend befestigt ist, der ein erstes Anlagemittel (22 ) zur Anlage an dem ersten Ausgangsseil (10 ) und ein zweites Anlagemittel (24 ) zur Anlage an dem zweiten Ausgangsseil (12 ) aufweist, und der Schlitten (18 ) bei Schwenken der Wippe (4 ) in ihre betätigte Stellung zwischen den Ausgangsseilen (10 ,12 ) verspannt wird und zwischen seinen Anlagebereichen (25 ,26 ) an den Ausgangsseilen (10 ,12 ) für einen Kräfteausgleich gleitend verschiebbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Wippe (
4 ) ein Betätigungsseil (7 ) angebunden ist, das über die Handhabe betätigbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
18 ) in der unbetätigten Stellung der Wippe (4 ) kräftefrei zwischen den Ausgangsseilen (10 ,12 ) angeordnet ist und in der betätigten Stellung zur Anlage an das erste und zweite Ausgangsseil (10 ,12 ) gelangt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
18 ) an der Wippe (4 ) innerhalb eines durch Anschläge definierten Verschiebeweges verschiebbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
18 ) ein Langloch (20 ) aufweist, in dem ein das Schwenklager der Wippe (4 ) bildender Lagerbolzen (3 ) aufgenommen ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschieberichtung des Schlittens (
18 ) auf einer Verbindungslinie zwischen den Seilanbindungen (9 ,11 ) der Ausgangsseile (10 ,12 ) an der Wippe (4 ) liegt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkel zwischen der Verbindungslinie und den Ausgangsseilen (
10 ,12 ) in der betätigten Stellung der Wippe (4 ) kleiner als in der unbetätigten Stellung sind. - Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagemittel (
22 ,24 ) von dem Schlitten (18 ) in axialer Richtung vorstehende Gleitstifte (22 ,24 ) sind.
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