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Die
Erfindung betrifft ein Rauchschutzabschlusssystem zum Abschließen einer Öffnung in
einer Wand gegen einen Durchtritt von Rauch.
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Derartige
Rauchschutzabschlusssysteme sind im Stand der Technik, insbesondere
aus der
DE 198 38
735 C1 , grundsätzlich
bekannt. Das dort offenbarte Rauchschutzabschlusssystem umfasst
eine Rauchschutzabschlusseinrichtung in Form einer Rauchschutztür zum Abschließen einer Öffnung gegen
den Durchtritt von Rauch. Die Öffnung
wird bei dem dort erwähnten
Beispiel durch eine Türzarge
als Bestandteil einer Wand sowie durch einen Fußbodenbereich begrenzt beziehungsweise
definiert. Die Rauchschutztür
ist ihrerseits rauchdicht ausgebildet, sodass ein Durchtritt von
Rauch durch die Tür
selbst nicht möglich
ist. Bei geschlossener Rauchschutztür besteht allerdings zwischen
der Rauchschutztür
und dem Türzargen
beziehungsweise dem Fußbodenbereich
ein Zwischenraum, d.h. Spalt, durch den ein Rauchdurchtritt grundsätzlich möglich ist.
Um dies zu verhindern, ist die Türzarge
auf der Schließseite
der Rauchschutztür
in Form einer trapezförmigen
hinterschnittenen Nut ausgebildet. Diese Nut dient als Befestigungsmittel
zum Fixieren eines Dichtungselementes, welches bei geschlossener
Rauchschutztür gegen
deren Schließseite
drückt
und auf diese Weise den Zwischenraum von der Schließseite der
Raumschutztür
her gegen Rauch dicht abschließt.
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Anders
als bei dem aus der
DE
198 38 735 C1 bekannten Rauchschutzabschlusssystem sind auch
Rauchschutzabschlusssysteme, insbesondere Rauchabschlusstüren bekannt,
welche von Zargen aufgenommen werden, welche auf der Schließseite der
Rauchabschlusstür
nicht in Form einer Nut zur Aufnahme eines Dichtungselementes ausgebildet sind.
Auch andere Rauchschutz-Dichtelemente sind dort nicht vorhanden.
Bei derartigen Rauchschutzabschlusssystemen besteht die Gefahr,
dass Rauch durch den Zwischenraum zwischen der Rauchschutztür und der
Türzarge
beziehungsweise dem Fußbodenbereich
hindurchtritt. Eine derartige Situation findet sich häufig bei
sogenannten Feuerschutztüren,
die zwar ihrerseits ausgebildet sind, einen Durchtritt von Flammen
sowie einen übermäßigen Temperaturanstieg
zu verhindern, bei denen aber ein Durchtritt von – insbesondere
kaltem – Rauch
durch den Zwischenraum toleriert wird.
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Ein
derartiger Durchtritt von Rauch durch den besagten Zwischenraum
ist bei modernen Rauchschutzabschlusssystemen, insbesondere wenn
sie einer Rauchschutzprüfung
nach DIN 18095 beziehungsweise DIN EN 1634 Teil 3 genügen sollen,
nicht mehr akzeptabel; vielmehr wird bei diesen Systemen gefordert,
dass sie eine Öffnung
möglichst vollständig gegen
Rauchdurchtritt abschließen
bzw. dass der Rauchdurchtritt bestimmte Volumina pro Stunde nicht übersteigt.
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Bei
zum Beispiel in Gebäuden
eingebauten Feuerschutztüren,
an die noch keine genormten Anforderungen an den Rauchschutz gestellt
wurden, stellt sich nun die Frage, wie bei derartigen Systemen beziehungsweise
Türen der
Rauchdurchtritt nachträglich
minimiert beziehungsweise vollständig
unterbunden werden kann.
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Eine
Lösung
wäre sicherlich
der Austausch der bisher eingebauten Türen gegen modernere Rauchabschlusstüren (eventuell
kombiniert mit Feuerschutzfunktion), welche einen wesentlich reduzierten
Rauchdurchtritt gewährleisten
würden.
Der Austausch der kompletten Türen
ist jedoch in der Regel sehr kostenintensiv und auch in bestehenden
Gebäuden
unter Aufrechterhaltung eines Betriebs (zum Beispiel innerhalb eines
Krankenhauses) nur sehr schwer möglich.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es deshalb die Aufgabe der Erfindung,
ein bekanntes Rauchschutzabschlusssystem ohne ursprünglich vorgesehene
Mittel zum Abschließen
des besagten Zwischenraumes derart weiterzubilden, dass ein Abschluss
des Zwischenraumes gegen einen Durchtritt von Rauch auch nach dem
Einbau des Systems in eine Wand oder eine Öffnung noch preisgünstig möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Demnach
erfolgt die Lösung
dadurch, dass das Befestigungsmittel mit dem Dichtungselement an
der Wand und/oder an der Rauchschutzabschlusseinrichtung nachrüstbar ist. Auch
wenn die Nachrüstung
vorzugsweise an allen vier Seiten einer in der Regel rechteckigen
Rauchschutzabschlusseinrichtung, d.h. Tür, erfolgt, treten die Vorteile
der Verminderung des Rauchdurchtritts auch bereits bei der Dichtungsnachrüstung von
nur „drei
der vier Seiten",
oder sogar weniger, ein.
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Die
nachrüstbare
Ausbildung des Befestigungsmittels ermöglicht vorteilhafterweise eine
preisgünstige
Befestigung des Befestigungsmittels für das Dichtelement an der Wand
und/oder an der Rauchschutzabschlusseinrichtung auch nach deren
Einbau. Das Nachrüsten
des Befestigungsmittels mit dem Dichtungselement ist wesentlich
preisgünstiger als
der Austausch der kompletten Rauchschutzabschlusseinrichtung, insbesondere
in Form einer neuen Rauchabschlusstür.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kommt das Dichtungselement
mit seinen sich in Längsrichtung
erstreckenden Kontaktstreifen mit der Schließseite der Rauchschutzabschlusseinrichtung in
Berührung
und ragt dabei zumindest zum Teil in den ohne nachgerüstetes Dichtungselement
freien Querschnitt der Öffnung
hinein.
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Vorteilhafterweise
kann das Befestigungsmittel auch auf der Schließseite der Rauchabschlusstür auf einem
Fußbodenbereich
befestigt sein, wenn dieser einen Abschnitt des Zwischenraumes begrenzt.
Nach dem Einsetzen der Dichtung in das Befestigungsmittel ist dann
sichergestellt, dass durch den Zwischenraum zwischen dem Fußbodenbereich und
der Stirnunterseite der Rauchabschlusstür kein Rauch mehr hindurchtritt.
Das auf dem Fußbodenbereich
befestigte Befestigungsmittel birgt allerdings die Gefahr in sich,
dass ein Fußgänger darüber stolpern
kann. Deshalb ist das Nachrüsten
des Befestigungsmittels auf dem Fußbodenbereich lediglich in Bereichen
ohne Publikumsverkehr, das heißt
zum Beispiel in Betriebsräumen,
zulässig.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu einem Nachrüsten
des Befestigungsmittels auf dem Fußboden bereich empfiehlt sich
ein Nachrüsten
des Befestigungsmittels auf der Öffnungsseite
und/oder der Schließseite
der Rauchabschlusstür
insbesondere so, dass der Abschnitt des Zwischenraumes zwischen
der Rauchabschlusstür
und dem Fußbodenbereich
gegen Rauchdurchtritt abgeschlossen ist.
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Das
Befestigungsmittel kann als mechanische Halterung, vorzugsweise
aus Metall gebogen, ausgebildet sein. In diesem Fall empfiehlt es
sich, in der mechanischen Halterung ein Langloch vorzusehen, welches
bei der Befestigung der Halterung mit z. B. einer Schraube ein exaktes
Positionieren der Halterung in der Weise ermöglicht, dass das Dichtungselement
an der Rauchabschlusstür
bzw. an einem Öffnungsrandbereich,
d.h. an der Wand oder dem Fußbodenbereich
anliegt; nur auf diese Weise wird sicher gestellt, dass das Dichtungselement
den jeweiligen Abschnitt des Zwischenraumes auch tatsächlich dicht
gegen Rauch abschließt.
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Es
ist weiterhin vorteilhaft, wenn das Dichtungselement neben einem
Halterungsprofil zum Halten des Dichtungselementes in dem Befestigungsmittel
und einem einseitig an der Rauchschutzabschlusseinrichtung oder
der Wand anliegenden Lippenprofil zusätzlich ein zwischen dem Halterungsprofil
und dem Lippenprofil angeordnetes Federprofil aufweist. Das Federprofil
ermöglicht
ein dicht-abschließendes
Anliegen des Lippenprofils an der Rauchschutzabschlusseinrichtung
oder der Wand unter Vorspannung.
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Vorteilhafterweise
umfasst die mechanische Halterung eine vorzugsweise trapezförmig ausgebildete
Nut zur Aufnahme des Halterungsprofils des Dichtungselementes. Wenn
der Querschnitt oder zumindest die Hüllkurve des Querschnitts des
Halterungsprofils entsprechend trapezförmig ausgebildet ist, wird
das Halterungsprofil und damit das gesamte Dichtungselement von
der mechanischen Halterung sicher gehalten, ohne dass es herausfällt.
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Um
zu verhindern, dass ein Durchtritt von Rauch zwischen der Unterseite
des als mechanische Halterung ausgebildeten Befestigungsmittels
und der Wand bzw. der Rauchschutzabschlusseinrichtung möglich ist,
ist es vorteilhaft, an den Anschlussstellen zwischen der Halterung
und der Wand bzw. der Rauchschutzabschlusseinrichtung eine Dichtmasse vorzusehen.
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Alternativ
zu der Ausbildung als mechanische Halterung kann das Befestigungsmittel
auch als Klebstoff ausgebildet sein. Bei der Ausbildung als Klebstoff
erübrigt
sich vorteilhafter Weise das Vorsehen von Dichtmasse zum Abdichten
der Anschlussstellen. Außerdem
ist der Kosten- und
Zeitaufwand zum Nachrüsten
des Befestigungsmittels geringer als bei der mechanischen Halterung.
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Zusätzlich zu
den bisher beschriebenen Maßnahmen
zum Abschließen
des Zwischenraums gegen einen Durchtritt von Rauch kann in dem Zwischenraum
auch mindestens eine Brandschutzleiste vorgesehen sein. Brandschutzleisten
haben die Eigenschaft, dass sie bei größeren Temperaturen, z. B. über 250°C aufschäumen und
dann einen Damm in dem Zwischenraum ausbilden, welcher einen Durchtritt
von insbesondere Rauch durch den Zwischenraum verhindert.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn in dem Zwischenraum in Rauchdurchtrittsrichtung
zunächst eine
erste Brandschutzleiste, dahinter ein Dichtungsprofil und dahinter
wiederum eine zweite Brandschutzleiste angeordnet sind. Dann spielt
es keine Rolle, ob Rauch von der Öffnungs- oder der Schließseite der Rauchabschlusstür her versuchen
würde, durch
den Zwischenraum hindurchzutreten; die jeweils zum Raucheintrittsort
nächstgelegene
Brandschutzleiste wird dann bei entsprechend hoher Temperatur zunächst aufschäumen. Der
auf diese Weise entstehende Damm bildet einen Schutz innerhalb des
Zwischenraumes für
das dahinter angeordnete Dichtungsprofil; insbesondere repräsentiert
der Damm eine Temperaturbarriere, welche verhindert, dass das Dichtungsprofil
hinter dem Damm auf Grund zu hoher Temperatureinwirkung zerstört wird, insbesondere
schmilzt. So wird die Funktionsfähigkeit
des Dichtungsprofils als zusätzliche
Rauchschutzabschlusseinrichtung auch bei hohen Temperaturen sichergestellt.
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Ferner
ist noch vorgesehen, dass das Befestigungsmittel mit einem elastischen
Dichtmittel gegenüber
der Wand oder der Rauchschutzabschlusseinrichtung (110)
abgedichtet ist, um dort einen Rauchdurchtritt zu unterbinden.
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Außerdem kann
es zweckmäßig sein
das Befestigungsmittel mittels eines angepassten Abdeckprofils zu
verkleiden, um eine optisch ansprechende Nachrüstlösung zu erzielen.
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Die
oben beschriebene Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch den
Gegenstand des nebengeordneten Patentanspruchs 18 gelöst. Diese Lösung ist
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zwischenraum eine erste Brandschutzleiste,
ein vorzugsweise aus Silikon gefertigtes Dichtungsprofil und eine
zweite Brandschutzleiste in dieser Reihenfolge in Rauchdurchtrittsrichtung
hintereinander nachrüstbar
sind.
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Das
Nachrüsten
in dieser beanspruchten Anordnung ist im Vergleich zu einem kompletten
Austausch der Rauchschutzabschlusseinrichtung preisgünstiger;
es setzt jedoch eine ausreichende Breite des Zwischenraumes zur
Aufnahme der Anordnung voraus. Die Anordnung kann entweder an der
Wand, insbesondere dem Türzargen
oder an der Rauchschutzabschlusseinrichtung befestigt sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen, die in der
Zeichnung dargestellt sind, näher
erläutert:
Es zeigt:
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1 ein
Rauchschutzabschlusssystem gemäß der Erfindung;
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2 einen
Schnitt durch das Rauchschutzabschlusssystem in Längsrichtung;
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3 eine
Detailansicht von 2 mit einer weiteren Variante;
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4 einen
Schnitt durch das Rauchschutzabschlusssystem gemäß 1 in Querrichtung;
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5 eine
Detailansicht von 4;
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6 eine
Rauchabschlusstür
mit zwei Flügeln
und
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7 einen
Ausschnitt aus 6 mit einer Variante für ein Dichtungselement.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren
detailliert beschrieben: In allen Figuren sind gleiche Elemente
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt
ein Rauchschutzabschlusssystem 100 zum Abschließen einer Öffnung in
einer Wand 200 gegen einen Durchtritt von Rauch. Bei der Öffnung handelt
es sich beispielsweise um eine Türöffnung,
welche in 1 durch eine Rauchschutzabschlusseinrichtung 110 in
Form einer Rauchabschlusstür
verdeckt und deshalb nicht als solche zu erkennen ist. Ein Öffnungsrandbereich,
welcher die Öffnung
begrenzt und definiert, wird in 1 durch eine
Türzarge 212 als
Bestandteil der Wand 200 sowie durch einen Fußbodenbereich 214 gebildet.
Die Rauchabschlusstür 110 schließt die Öffnung bis
auf einen Zwischenraum 300 zwischen der Rauchabschlusstür 110 und
dem Öffnungsrandbereich
gegen den Durchtritt von Rauch ab.
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2 zeigt
einen Schnitt durch das Rauchschutzabschlusssystem 100 gemäß 1 in
Längsrichtung.
Es ist zu erkennen, dass die Zarge 212 die Wand 200 zu
der Rauchabschlusstür 110 hin
begrenzt und die Rauchabschlusstür
in geschlossenem Zustand aufnimmt. Die Rauchabschlusstür 110 hat eine
Schließseite
S und eine Öffnungsseite
Oe.
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Um
zu verhindern, dass Rauch durch den Zwischenraum 300 zwischen
der Rauchabschlusstür 110 und
dem Öffnungsrandbereich
von der Öffnungsseite
Oe auf die Schließseite
S oder umgekehrt hindurchtritt, ist es zweckmäßig, diesen Zwischenraum auf
der Schließseite
S, wie in 2 gezeigt, abzudichten. Zu diesem
Zweck ist auf der Schließseite mindestens
ein Befestigungsmittel 130', 130'' in Form einer metallischen Halterung
zum Halten eines Dichtungselementes 120 an dem Öffnungsrandbereich
abschnittweise nachgerüstet.
Ein erster Abschnitt des Öffnungsrandbereiches
wird durch den in 2 gezeigten oberen Bereich der
Wand 200 mit der Türzarge 212 repräsentiert,
welcher gegenüber der
Stirnoberseite der Rauchabschlusstür 110 ausgebildet
ist. Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Befestigungsmittel 130' unmittelbar an der Wand 200 befestigt;
in einer dazu alternativen – nicht
gezeigten – Ausführungsform,
kann das Befestigungsmittel 130' auch direkt an dem Zargen 212 befestigt
sein, insbesondere wenn der Zargen in dem Bereich des Befestigungsmittels 130' noch einen
zusätzlichen
horizontalen Abschnitt (nicht gezeigt) aufweist.
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Das
Befestigungselement 130' dient
zum Halten des Dichtungselementes 120, welches dicht an
der Schließseite
S der Rauchabschlusstür 110 anliegt,
sodass ein Durchtritt von Rauch durch den Zwischenraum 300 weder
von der Schließseite
S auf die Öffnungsseite
Oe noch umgekehrt möglich
ist. Das Befestigungsmittel 130' ist bei allen Abschnitten des Zwischenraumes
vorzusehen, durch welche ein Durchtritt von Rauch grundsätzlich möglich ist;
erforderlichenfalls umlaufend entlang des gesamten Öffnungsrandbereiches,
insbesondere entlang der Wand bzw. des Zargen.
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Um
auch einen Durchtritt von Rauch durch denjenigen Abschnitt des Zwischenraumes 300 zu verhindern,
welcher durch die Stirnunterseite der Rauchabschlusstür und den
Fußbodenbereich 214 begrenzt
ist, ist in 2 ein weiteres Befestigungsmittel 130'' auf der Schließseite S der Rauchabschlusstür 110 vorgesehen.
Dieses Befestigungsteil 130'' ist in 3 vergrößert dargestellt.
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In 3 ist
zu erkennen, dass das Nachrüsten
des Befestigungsmittels 130'' auf dem Fußbodenbereich 214 zum
Beispiel mit einer Schraube als Verbindungselement 400 erfolgen
kann. Dabei wird die Schraube durch ein Loch innerhalb des Befestigungsmittels 130 geführt, welches
vorzugsweise als Langloch ausgebildet ist (nicht gezeigt). Die Ausbildung
des Schraubenloches in der mechanischen Halterung 130 als
Langloch bietet den Vorteil, dass das Befestigungsmittel in Pfeilrichtung,
d.h. quer zur Ebene der Rauchschutzabschlusstür 110, genau so positioniert
werden kann, dass das von dem Befestigungsmittel 130'' gehaltene Dichtungselement 120 ordnungsgemäß, d. h.
rauchabschließend,
an der schließseitigen
Oberfläche
S der Rauchabschlusstür 110 anliegt.
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Das
Dichtungselement 120 umfasst ein Halterungsprofil 122 und
ein Lippenprofil 126. Optional kann zwischen dem Halterungsprofil 122 und
dem Lippenprofil 126 ein Federprofil 124 vorgesehen
sein. Das Halterungsprofil dient zum Halten des Dichtungselementes 120 in
einer Nut 132 des Befestigungsmittels 130. Um
eine Verankerung des Halterungsprofils in der Nut zu gewährleisten,
sind vorzugsweise sowohl die hinterschnittene Nut, wie auch das
Halterungsprofil 122 trapezförmig ausgebildet. Genauer gesagt
ist der Querschnitt bzw. die Hüllkurve
des Querschnittes des Halterungsprofils 122 so ausgebildet,
dass das Halterungsprofil passgenau von der Nut aufgenommen werden
kann, wie in 3 gezeigt. Das Federungsprofil 124 hat
eine Pufferwirkung und dient zur Gewährleistung einer Anpresskraft
des Lippenprofils 126 an die Schließseite S der Rauchabschlusstür 110.
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Weiterhin
ist es empfehlenswert, wenn an den Anschlussstellen, d.h. in den Übergangsbereichen
des Befestigungsmittels 130 zu der Wand 200, dem
Fußbodenbereich 214 oder
der Rauchabschlusstür,
eine Dichtmasse 134' vorgesehen
ist zum Abdichten der besagten Anschlussstellen gegen Rauchdurchtritt.
Eine erste Möglichkeit
zum Positionieren der Dichtmasse ist in 3 gezeigt.
Dort ist die Dichtmasse 134' zwischen
einer Außenwand
einer U-profilförmigen
Ausprägung
des Befestigungsmittels 130'' und dem Untergrund,
d.h. dem Fußbodenbereich 214 vorgesehen,
auf dem das Befestigungsmittel 130'' befestigt
ist. Eine zweite Möglichkeit
ist in 5 gezeigt, wonach die Dichtmasse 134'' im Innern der U-profilförmigen Ausprägung eingebracht
ist.
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Neben
der soeben beschriebenen Variante zum Anbringen des Befestigungsmittels,
welche eine Montage des Befestigungsmittels 130 auf dem schließseitigen
Fußbodenbereich 214 vorsieht,
ist in 3 auch eine weitere Variante zum Anbringen des Befestigungsmittels 130 gezeigt.
Diese weitere Variante sieht vor, dass das Befestigungsmittel 130''' auf der Öffnungsseite
Oe der Rauchabschlusstür 110 montiert
wird. Das Befestigungsmittel 130''' in Form der
mechanischen Halterung kann bei beiden Varianten gleichartig ausgebildet
sein. Allerdings verbietet sich eine Befestigung des Befestigungsmittels 130''' gemäß der weiteren
Variante, d.h. auf dem öffnungsseitigen
Fußbodenbereich 214,
weil dann ein Öffnen der
Rauchabschlusstür 110 nicht
mehr möglich
wäre. Bei
einer Befestigung des Befestigungsmittels 130''' an
der Öffnungsseite
Oe der Rauchabschlusstür,
wie in 3 gezeigt, ist die Befestigungseinrichtung 130''' zusammen
mit dem Dichtungselement 120 in vertikaler Richtung so
zu positionieren, dass das Lippenprofil 126 des Dichtungselementes
dicht, das heißt
rauchabschließend,
auf dem Fußbodenbereich 214 anliegt
bzw. auf diesen drückt.
Die weitere Variante kann alternativ oder zusätzlich zu der zuvor beschriebenen
Variante vorgesehen sein.
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Alternativ
zu einer Ausbildung des Befestigungsmittels 130 als mechanische
Halterung, kann das Befestigungsmittel 130 auch als Klebstoffverbindung
ausgebildet sein. Die Ausbildung als Klebstoff bzw. Klebstoffverbindung
wäre gegenüber der
Ausbildung des Befestigungsmittels 130 als mechanische
Halterung wesentlich kostengünstiger,
nicht zuletzt deswegen, weil dann die mechanische Halterung als
solche sowie die zusätzliche
Dichtungsmasse 134 entbehrlich wären.
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4 zeigt
einen Querschnitt durch das Rauchschutzabschlusssystem, insbesondere
die Rauchabschlusstür 110,
entlang einer Querrichtung, wie in 1 angedeutet.
Besonders deutlich ist in 4 der Zwischenraum 300 zwischen
der Rauchabschlusstür 110 und
der Türzarge 212 zu
erkennen; der Zwischenraum erstreckt sich grundsätzlich – wenn auch abschnittsweise
evtl. mit jeweils unterschiedlicher Breite – durchgehend von der Schließseite S
zu der Öffnungsseite
Oe der Rauchabschlusstür.
Im Bereich der Stirnseiten der Rauchabschlusstür 110 hat dieser Zwischenraum 300 eine
Breite von δ.
Um einen Rauchdurchtritt durch diesen Zwischenraum zu verhindern
ist es deswegen grundsätzlich
erforderlich, eine Abdichtung umlaufend im Übergangsbereich zwischen der Rauchabschlusstür 110 und
der Türzarge 212 bzw. der
Wand 200 vorzusehen. Dies kann z.B. mit Hilfe der oben
beschriebenen Dichtungselemente 120 erfolgen, welche mit
Hilfe der Befestigungsmittel 130', 130'', 130''' an
der Rauchabschlusstür 110 oder
der Wand 200, insbesondere dem Türzargen 212 befestigt
sind. Die Dichtungselemente 120 werden nicht direkt in
dem Zwischenraum 300 positioniert, sondern schließen diesen
von außerhalb
ab.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu den Dichtungselementen 120 kann innerhalb des Zwischenraumes 300,
vorzugsweise in einem durch den Stirnbereich der Rauchabschlusstür 110 begrenzten
Abschnitt des Zwischenraumes 300, wie in den 4 und 5 gezeigt,
mindestens eine Brandschutzleiste 500', 500'' vorgesehen
sein. Brandschutzleisten haben die Eigenschaft, dass sie ab einer
bestimmten Temperatur, beispielsweise oberhalb 250°C, also insbesondere
bei heißem
Rauch, beginnen aufzuschäumen
und auf dieses Weise den Zwischenraum 300 gegen Rauchdurchtritt
abschließen.
Eine bekannte Brandschutzleiste dieser Art ist beispielsweise der sogenannte
THERSOL-® Dichtstreifen
bestehend aus Natriumsilikat. Vorteilhafterweise ist jeweils eine derartige
Brandschutzleiste 500', 500'', beiderseits eines weiteren Dichtungselementes 120' in Rauchdurchtrittsrichtung
R in dem Zwischenraum 300 hintereinander angeordnet. Das
weitere Dichtungselement 120' kann,
genau wie das zuvor beschriebene, von dem Befestigungsmittel 130', 130'', 130''' gehaltene Dichtungselement 120,
aus Silikon gefertigt sein. Das weitere Dichtungselement 120' stellt einen wirksamen
Schutz insbesondere gegen kalten Rauch, d.h. für Rauch unterhalb einer Temperatur von
beispielsweise 250°C
dar, weil es in diesem Temperaturbereich seine Funktion voll entfalten
und den Zwischenraum 300 über dessen gesamte Breite δ abdichten
würde;
ein Durchtritt von Rauch in der in 5 eingezeichneten
Rauchdurchtrittsrichtung R wäre
damit unterbunden. Bei höheren
Temperaturbereichen, wie sie bei Bränden durchaus auftreten können, besteht
jedoch die Gefahr, dass das weitere Dichtungselement 120' schmilzt und
damit seiner Funktion einer Abdichtung gegen heißen Rauch nicht mehr nachkommen
könnte.
Um eine derartige Zerstörung
des weiteren Dichtungselementes 120' zu verhindern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dem
weiteren Dichtungselement stromaufwärts der Rauchdurchtrittsrichtung
R eine Brandschutzleiste 500', 500'' in dem Zwischenraum 300 vorzuschalten. Diese
quillt, wie gesagt, bei höheren
Temperaturen zu einem Damm auf und übernimmt dann das Abdichten
des Zwischenraumes insbesondere gegen einen Durchtritt von Flammen.
Gleichzeitig wirkt die Brandschutzleiste 500', 500'',
weil sie dem weiteren Dichtungselement 120' in Rauchdurchtrittsrichtung vorgeschaltet
ist, als eine Art Temperatur-Schutzschild für das weitere Dichtungselement 120'. Als Temperatur-Schutzschild wirkt
sie als Temperaturbarriere für
hohe Temperaturen auf der Seite des Brandherdes; sie verhindert,
dass sich diese hohen Temperaturen auch am Ort des weiteren Dichtungselementes 120' auswirken.
Auf diese Weise gewährleistet
die vorgeschaltete Brandschutzleiste die Fortdauer der Funktionsfähigkeit
des weiteren Dichtungselementes 120' auch bei hohen Temperaturen, also
zum Beispiel bei heißem
Rauch, in der Umgebung der Rauchschutzabschlusseinrichtung 110.
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Um
sicher zu gehen, dass das weitere Dichtungselement 120' in jedem Fall,
d. h. bei Vorhandensein hoher Temperaturen auf der Öffnungsseite Oe
und/oder auf der Schleißseite
S der Rauchabschlusstür 110,
vor deren Einwirkung geschützt
ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
Brandschutzleisten 500', 500'' beiderseits des weiteren Dichtungselementes 120' in Rauchdurchtrittsrichtung
R, wie in 5 gezeigt, vorzusehen. Die Brandschutzleisten 500', 500'' und das weitere Dichtungselement 120' können entweder
gemeinsam an der Wand 200, insbesondere an dem Türzargen 212,
oder an der Rauchabschlusstür 110,
insbesondere deren Stirnseite befestigt sein. Selbstverständlich ist
auch eine teilweise Befestigung an der Zarge 212 und der Rauchschutzabschlusstür 110 möglich.
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5 zeigt
weiterhin, dass das Befestigungsmittel 130 vorzugsweise
mit einem Abdeckprofil 138 verkleidet ist.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für die Rauchabschlusstür 110,
wobei die Rauchabschlusstür 110 zwei
Flügel 110-1, 110-2 aufweist.
Zum Abdichten eines Spalts 350 zwischen den beiden Flügeln ist
ein zusätzliches
Befestigungsmittel 130IV mit einem
zusätzlichen
Dichtungsprofil 120IV an mindesten
einem der beiden Flügel 110-1, 110-2,
vorzugsweise an dem freien Ende von dessen Mittelpfalz 112,
nachgerüstet.
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Bei
geschlossener Rauchabschlusstür 110 sind
deren beide Flügel 110-1, 110-2 über ein
Türschloss 114 miteinander
verbunden bzw. verriegelt. Bei der in 6 gezeigten
Variante des Dichtungsprofils 120IV ist
kein separates Lippenprofil vorhanden; stattdessen liegt ein Teil
der äußeren Oberfläche des
Federprofils 124IV bei geschlossener
Rauchabschlusstür 110 – vorzugsweise
unter Druck – auf
der Oberfläche
des Flügels 110-1 auf
und dichtet auf diese Weise den Spalt 350 gegen einen Durchtritt
von Rauch ab.
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7 zeigt
einen Ausschnitt von 6 mit einer weiteren Variante
für das
Dichtungsprofil 120V . Diese Variante
entspricht im wesentlichen der z.B. in 5 gezeigten
Variante mit einem Halterungsprofil 122V und
einem Federprofil 124V , allerdings
mit dem einzigen Unterschied, dass die weitere Variante nicht nur
ein sondern zwei Lippenprofile 126V-1, 126V-2 aufweist, welche bei geschlossener
Rauchabschlusstür
vorzugsweise beide auf der Oberfläche des Flügels 110-1 anliegen.
Die in den 5, 6 und 7 gezeigten
Varianten an Dichtungselementen 120 sind grundsätzlich beliebig
gegeneinander austauschbar.