-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufziehen
eines Antriebsriemens auf eine erste und mindestens eine weitere
Riemenscheibe.
-
Keilriemen
und längsgerippte
Antriebsriemen benötigen
zur Kraftübertragung
von der antreibenden zu der oder den angetriebenen Riemenscheiben
eine Vorspannung in Längsrichtung.
Diese wird bisher meist durch Umlenkung des Riemens über ein
freilaufendes Riemenspannrad erzeugt, das in der Ebene des Riemens
entweder manuell verstellbar ist oder sich selbsttätig, z.B.
federbelastet nachstellt. Zum Aufziehen des Riemens wird dieses Spannrad
manuell oder mittels eines Werkzeuges in eine Stellung außerhalb
der Umschlingungskurve der Riemenscheiben gebracht, so dass der
Riemen in schlaffem Zustand über
alle Riemenscheiben gelegt werden kann.
-
Anders
als die meisten Keilriemen zeigen längsgerippte Riemen aufgrund
ihrer Bauart, insbesondere ihrer Längsarmierung durch eingebettete Polyamidstränge, keine
mit zunehmender Betriebsdauer wachsende Längung, die ein Nachspannen
erforderlich macht. Deshalb besteht ein erhebliches Interesse, das
nur noch zum Aufziehen des Riemens erforderliche Riemenspannrad
einzusparen und den Riemen mittels spezieller Vorrichtungen aufzuziehen, die
den Riemen so weit dehnen, dass er, aufgelegt auf die anderen Riemenscheiben, über einen
etwaigen Randwulst der letzten Riemenscheibe und deren Längsrippen
gezogen werden kann, jedoch in seiner korrekten Lage noch die vorgeschriebene
Längsspannung
hat. Solche Werkzeuge sind z.B. aus der
EP 0 831 247 B1 und aus
der
US 6 402 649 A bekannt.
Beide Werkzeuge haben jedoch den Nachteil, dass sie auf den Riemen
vor allem im Scheitelbereich des Umschlingungswinkels der letzten
Riemenscheibe, an der das Werkzeug angesetzt wird, gleichzeitig das
Maximum der Längszugkraft
auf einer begrenzten Strecke und mit einem kleinen Radius sowie
eine normal zur Riemenlaufebene gerichtete, auf eine Seitenflanke
des Riemens wirkende Kraft ausüben. Letztere
hat ihrerseits zur Folge, dass die Längszugkraft über den
Querschnitt des Riemens ungleichmäßig verteilt ist, nämlich von
der der Riemenscheibe während
des Aufziehens abgewandten Seitenflanke zu der der Riemenscheibe
zugewandten Seitenflanke des Riemens erheblich ansteigt, weil der
Riemen auch in Querrichtung vorübergehend
einen kleinen Biegeradius hat. Das Laufverhalten und die Lebensdauer
von längsgerippten
Antriebsriemen werden jedoch durch auch nur kurzzeitige und örtlich begrenzte Überdehnungen
in Längsrichtung
nachteilig beeinflusst. Deshalb schreiben die Hersteller solcher
Riemen vor, dass eine maximale Längsdehnung,
gewöhnlich
im Bereich von 5 %, beim Aufziehen des Riemens an keiner Stelle überschritten
werden darf. Mit den vorgenannten bekannten Werkzeugen lässt sich
diese Vorschrift häufig
nicht einhalten.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Aufziehvorrichtung
zu schaffen, die eine Überdehnung,
insbesondere eine örtliche Überdehnung,
des Riemens während
des Aufziehens sicher vermeiden.
-
Verfahrensmäßig ist
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch
folgende Schritte gelöst:
- – innerhalb
der von der Umschlingungskurve des aufgezogenen Riemens umschlossenen
Fläche wird
eine Hilfsscheibe eng benachbart zu der ersten Riemenscheibe positioniert
- – der
Riemen wird entsprechend seiner Umschlingungskurve, jedoch schlaff,
um die Hilfsscheibe und alle weiteren Riemenscheiben gelegt
- – der
Riemen wird durch Parallelverschiebung der Achse der Hilfsscheibe
so weit gedehnt, dass er von der Hilfsscheibe auf die erste Riemenscheibe überschiebbar
ist
- – eine
der weiteren Riemenscheiben oder die Hilfsscheibe werden gedreht
um den Riemen von der Hilfsscheibe auf die erste Riemenscheibe zu überführen.
-
Im
Kern beruht dieses Verfahren darauf, den Riemen um die weitere bzw.
alle weiteren Riemenscheiben und um die benachbart zu der ersten
Riemenscheibe positionierte Hilfsscheibe zu legen und ihn anschließend durch
eine kontrollierte Verschiebung der Hilfsscheibe im Wesentlichen
gleichmäßig über seine
gesamte Länge
so weit zu dehnen, dass der Riemen von der Hilfsscheibe auf die
erste Riemenscheibe laufen kann. Dadurch wird eine örtliche Überdehnung
des Riemens sicher vermieden, wodurch sich seine Lebensdauer erheblich
verlängert. Zur
Unterstützung
des Überführens des
Riemens von der Hilfsscheibe auf die erste Riemenscheibe kann während der
Drehung einer der weiteren Riemenscheiben oder der Hilfsscheibe
auf die von der ersten Riemenscheibe abgewandte Seitenflanke des Riemens
eine auf die erste Riemenscheibe gerichtete Querkraft ausgeübt werden
(Anspruch 2).
-
Eine
zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
dass an einer Grundplatte
- – eine mit der ersten Riemenscheibe
etwa durchmessergleiche Hilfsscheibe auf einer freitragenden Welle
drehbar gelagert ist und die Welle parallel zu sich selbst zwischen
einer Einlegeposition, in der der Umfang der Hilfsscheibe innerhalb der
Umschlingungskurve des über
die weitere Riemenscheibe gelegten, schlaffen Riemens liegt und
einer Aufziehposition, in der die Achse der Welle der Hilfsscheibe
mit der Achse der ersten Riemenscheibe fluchtet, verstellbar ist,
- – mindestens
drei Spannräder
freitragend in solchen gegenseitigen Abständen drehbar gelagert sind,
dass ihre Laufflächen
den abgewandten Rand der Riemenscheibenlauffläche hintergreifen können.
-
Diese
Vorrichtung eignet sich vor allem als mobiles Spezialwerkzeug für Reparaturbetriebe
wie etwa Kraftfahrzeugwerkstätten.
Der Riemen wird von Hand um die Hilfsscheibe gelegt. Dann wird die
Vorrichtung relativ zu der ersten Riemenscheibe positioniert und
der Riemen um die weitere(n) Riemenscheibe(n) gelegt, anschließend durch
Verstellung der Hilfsscheibe gelängt
und durch Drehung einer der Scheiben auf die erste Riemenscheibe überführt.
-
Die
Welle der Hilfsscheibe kann in einem Schlitten sitzen, der mittels
einer Gewindespindel verstellbar ist (Anspruch 4).
-
Am
besten ist die Gewindespindel motorisch drehbar (Anspruch 5), z.B.
auch mittels eines in den Werkstätten
gewöhnlich
vorhandenen Druckluftschraubers, dessen Nuß auf einen passenden Sechskant
am Ende der Gewindespindel aufgesetzt wird.
-
In
entsprechender Weise kann auch die Hilfsscheibe mit ihrer Welle
drehfest verbunden und diese Welle motorisch antreibbar sein (Anspruch
6), statt die Hilfsscheibe oder eine der Riemenscheiben von Hand
drehen zu müssen,
um den Montagevorgang abzuschließen.
-
Vorzugsweise
sitzt eines der Spannräder
exzentrisch auf einem Bolzen, der zwischen einer ersten Stellung,
in der das Spannrad den abgewandten Rand der Riemenscheibe hintergreift
und einer zweiten Stellung, in der die Vorrichtung von der Riemenscheibe
abnehmbar ist, schwenkbar ist (Anspruch 7). Auf diese Weise wird
die für
den Montagevorgang notwendige, genaue Positionierung der Hilfsscheibe in
Bezug auf die erste Riemenscheibe mit einfachen Mitteln sichergestellt.
-
In
einer Grundplatte der Vorrichtung kann mindestens auf einer zur
Achse der Hilfsscheibe parallelen Achse eine Rolle gelagert sein,
die auf die von der Riemenscheibe abgewandte Seitenflanke des Riemens
ausgerichtet und in Richtung auf die Riemenscheibe verschiebbar
ist (Anspruch 8). An sich hat der Riemen bei Drehung einer der Riemenscheiben
oder der Hilfsscheibe selbst das Bestreben, von der Hilfsscheibe
auf die Riemenscheibe zu wandern. Durch die in dieser Ausführungsform
auf die entsprechende Seitenflanke des Riemens zusätzlich ausgeübte Kraft
wird der Vorgang jedoch beschleunigt.
-
In
einer Weiterbildung dieser Ausführungsform
kann die Achse der Rolle über
einen Hebel verschiebbar sein. (Anspruch 9).
-
Eine
weitere Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung umfasst folgende Merkmale:
- – Einrichtungen
zur Festlegung der Vorrichtung relativ zu den Riemenscheiben,
- – Mittel,
die den Riemen, der Umschlingungskurve der Riemenscheiben folgend, über den
größeren Teil
seiner Länge
halten,
- – mindestens
eine zu der Achse der ersten Riemenscheibe gleichachsig auf einer
Welle drehbar gelagerten Hilfsscheibe, deren Durchmesser etwa gleich
demjenigen dieser Riemenscheibe ist,
- – Mittel
zum Verschieben der Welle der Hilfsscheibe parallel zu sich selbst
zwischen einer Einlegeposition, in der der Umfang der Hilfsscheibe
innerhalb der Umschlingungskurve liegt und einer Aufziehposition,
in der die Achse der Welle der Hilfsscheibe mit der Achse der Welle
der Riemenscheibe fluchtet
- – und Übergabemittel,
die den Riemen von der in der Aufziehposition befindlichen Hilfsscheibe
seitlich auf die Riemenscheibe schieben.
-
Diese
Vorrichtung eignet sich insbesondere für ein weitgehend automatisiertes
Aufziehen von Antriebsriemen, d.h. auch von mehr als einem Antriebsriemen
auf zwei oder mehr als zwei Antriebsriemenscheiben. Die beweglichen
Teile der Vorrichtung können über entsprechende
Antriebsmittel, beispielsweise Druckluftzylinder und Druckluftmotore, betätigt werden.
Die Vorrichtung eignet sich daher insbesondere zur weitgehend automatisierten
Serienmontage von Antriebsriemen auf die Riemenscheiben von Verbrennungsmotoren.
Sie lässt
sich auch so ausgestalten, dass damit zwei Antriebsriemen, die über eine
gemeinsame, beispielsweise auf der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors
sitzende Riemenscheibe zu unterschiedlichen weiteren Riemenscheiben
laufen, montiert werden können.
-
Die
den Riemen haltenden Mittel können
aus der beabstandet zu der Umschlingungskurve verlaufenden Wandung
einer Ausnehmung eines Gehäuses
bestehen (Anspruch 11).
-
Die
den Riemen haltenden Mittel können
alternativ oder zusätzlich
Klemmen umfassen, die gegen mindestens eine der Seitenflanken des
Riemens anliegen (Anspruch 12), um diesen, der späteren Umschlingungskurve
folgend, in Position zu halten, bis die Vorrichtung ihrerseits relativ
zu den Riemenscheiben richtig positioniert ist.
-
Jede
Klemme kann eine gegen die den Riemenscheiben zugewandte Seitenflanke
des Riemens federelastisch anliegende Scheibe umfassen, die die andere
Seitenflanke des Riemens gegen den Boden der Gehäuseausnehmung hält (Anspruch
13). Mit dem Verschieben der Welle der Hilfsscheibe löst sich der
Riemen dann von den Klemmen und gelangt auf die Laufflächen der
weiteren Riemenscheiben.
-
Die Übergabemittel
umfassen vorzugsweise einen drehbaren Becher, dessen Innendurchmesser um
einen Toleranzspalt größer als
der Durchmesser der Hilfsscheibe ist und der mit seinem Stirnrand
gegen die von der Riemenscheibe abgewandte Seitenflanke des Riemens
anliegt und koaxial zu der Hilfsscheibe auf diese aufschiebbar ist
(Anspruch 14). Je nach Platz- und Einbauverhältnissen können anstelle eines Bechers
jedoch auch andere, der entsprechenden Kontur folgende und in Richtung
der der Hilfsscheibe gegenüberliegenden
Riemenscheibe verschiebbare Mittel verwendet werden.
-
Um
die zur Überführung des
Riemens von der Hilfsscheibe auf die gegenüberliegende Riemenscheibe notwendige
Riementransportbewegung zu erzeugen, ist eine mit einer der Riemenscheiben kraftschlüssig verbindbare
Antriebsvorrichtung zur Drehung dieser Riemenscheibe zweckmäßig (Anspruch
15).
-
Die
Beanspruchung des Riemens durch seine Dehnung in Längsrichtung
ist dann am kleinsten, wenn die erste Riemenscheibe diejenige mit
dem kleinsten Durchmesser ist (Anspruch 16).
-
Die
den Riemen haltenden Mittel können mindestens
eine weitere Hilfsscheibe umfassen, die um eine mit der Achse einer
weiteren Riemenscheibe fluchtende Achse drehbar ist und auf einer
Welle sitzt, die durch die weitere Riemenscheibe gegen die Kraft
einer Feder verschiebbar ist (Anspruch 17). Diese Ausführungsform
eignet sich vor allem in den Fällen,
in denen die Umschlingungskurve auch Abschnitte mit Radien hat,
deren Mittelpunkt außerhalb der
Umschlingungskurve liegt.
-
In
Fällen,
in denen die seitliche Auslenkung des Antriebsriemens entweder zwischen
der letzten Riemenscheibe und der gegenüber der ersten Riemenscheibe
positionierten Hilfsscheibe oder zwischen letzterer und der zweiten
Riemenscheibe relativ groß ist,
ist der Riemen in diesem Abschnitt zweckmäßig zwischen zwei Rollen geführt, von
denen die eine der Lauffläche
und die andere seiner Deckfläche
zugeordnet ist, wobei zwischen den Rollen eine dritte Rolle angeordnet
ist, gegen welche der Riemen mit seiner von den Riemenscheiben abgewandten
Seitenflanke anliegt (Anspruch 18).
-
Zur
Unterstützung
der Überführungs-
oder Überschiebebewegung
des Riemens von der Hilfsscheibe auf die erste Riemenscheibe können die
drei Rollen auf einem Rollenträger
sitzen, der in Richtung der Laufebene des aufgezogenen Riemens verschiebbar
ist (Anspruch 19).
-
In
der Zeichnung ist je eine Ausführungsform einer
der Vorrichtungen nach der Erfindung schematisch vereinfacht dargestellt.
Es zeigt:
-
1 die
erste Vorrichtung, von der Arbeitsseite her gesehen,
-
2 die
gleiche Vorrichtung im Schnitt,
-
3 die
gleiche Vorrichtung in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht,
-
4 die
gleiche Vorrichtung, von der Bedienungsseite her gesehen,
-
5 die
zweite Vorrichtung, von der Arbeitsseite her gesehen,
-
6 die
zweite Vorrichtung, von der Bedienungsseite her gesehen.
-
Die
in 1 dargestellte Riemenaufziehvorrichtung ist eine
einfache Hilfsvorrichtung zur Benutzung beispielsweise in Kraftfahrzeugwerkstätten. Sie umfasst
eine Grundplatte 1 mit einem Bügel 1.1 und einer Öse 1.2 zur
Befestigung eines Hebezeugs. An der Grundplatte ist eine Hilfsscheibe 2 drehbar
und mittels einer Gewindespindel 5 verschiebbar gelagert,
wie noch näher
erläutert
werden wird. Um den Umfang der Hilfsscheibe 2 herum sind
ebenfalls freitragend drei Spannräder 3.1, 3.2 und 3.3 auf
Wellen oder Achsen drehbar gelagert. Das Spannrad 3.1 sitzt
exzentrisch auf einer Exzenterscheibe 3.11, die drehbar
in der Grundplatte 1 gelagert ist. Die Anordnung der drei
Spannräder 3.1 bis 3.3 ist
so getroffen, dass die Vorrichtung durch Ein- und Ausschwenken des
Spannrades 3.1 mittels der Exzenterscheibe 3.11 an
einer in dieser Figur nicht dargestellten Riemenscheibe festlegbar
ist ohne deren Drehung zu blockieren. Außerhalb der von dem Antriebsriemen (hier
nicht dargestellt) beschriebenen Umschlingungskurve sind zwei Riemenschubrollen 4 angeordnet,
die im Anschluss an einen Kranz 4.1 eine konische Lauffläche 4.2 haben.
Die Riemenschubrollen 4 sind so positioniert, dass deren
Kränze 4.1 bei
gedehntem Riemen gegen die der Grundplatte 1 zugewandte
Seitenfläche
des Riemens anliegen, der seinerseits mit seiner Lauffläche auf
den Laufflächen 4.2 aufliegt,
uzw. entsprechend deren Konizität
in erster Linie mit dem der Grundplatte 1 zugewandten Rand der
Riemenlauffläche.
-
2 zeigt
die Vorrichtung in einem mittigen Längsschnitt, mittels der Spannräder 3.1 bis 3.3 aufgespannt
auf eine längsgerillte
Riemenscheibe 10 eines Motors. Die Spannräder 3.1 bis 3.3 (Spannrad 3.2 ist
nicht sichtbar) haben gestufte Laufflächen. Mit dem kleineren Laufflächendurchmesser
rollen sie auf dem Randwulst der Riemenscheibe ab. Die Achse der
Riemenscheibe 10 und diejenige der Hilfsscheibe 2 fluchten
miteinander. Die Hilfsscheibe 2 hat eine glatte, in Richtung
der Riemenscheibe 10 leicht konisch ansteigende Lauffläche, so
dass die einander in geringem Abstand gegenüberliegenden Stirnränder der
Riemenscheibe 10 und der Hilfsscheibe 2 im Wesentlichen
durchmessergleich sind. Um die Hilfsscheibe 2 aus der Stellung
gemäß 1 in
diese mit der Riemenscheibe 10 fluchtende Stellung zu bringen,
ist sie über
ein Wälzlager
auf einem Wellenstummel an einem Schlitten 6 gelagert,
der in einer Ausnehmung 1.3 der Grundplatte 1 angeordnet
und über
Nuten 1.4 geführt
ist. Der Schlitten 6 hat eine Gewindebohrung, in welche
die Gewindespindel 5 eingreift, so dass sich durch deren
Drehung der Schlitten 6 und damit die Hilfsscheibe 2 aus
einer unteren Stellung (siehe 1) in die
gezeichnete Stellung bringen lässt,
in der der zuvor schlaff um eine Riemenscheibe 11 des Motors
und die Hilfsscheibe 2 gelegte, angedeutete Antriebsriemen
A gleichmäßig auf
eine nur wenig über
seiner späteren
Nennlänge liegende
Länge gedehnt
ist, um ihn in dieser Lage auf die Riemenscheibe 10 als
letzte der von dem Riemen umschlungenen Riemenscheiben 11 und
ggf. weitere aufzuziehen. Dies geschieht durch Drehung der Hilfsscheibe 2 oder
der Riemenscheibe 11, nötigenfalls
unterstützt
durch Vorschieben der Riemenschubrollen 4 (vgl. 1).
-
3 zeigt
eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht der auf der Riemenscheibe 10 festgesetzten
Vorrichtung bei bereits aufgezogenem Riemen A. Die Schnittebene
des Teilschnitts verläuft durch
die Achse der linken Riemenschubrolle 4 in 1 und
verdeutlicht, dass durch Drücken
eines Handgriffs 7 (siehe 4) am Ende
eines Hebels 8 die auf einem Bolzen 4.3 drehbar
gelagerte Schubrolle 4 in Richtung der Riemenscheibe 10 vorschiebbar ist,
wobei in erster Linie der Kranz 4.1 der Riemenschubrolle 4 auf
die entsprechende Seitenflanke des Antriebsriemens A wirkt.
-
4 zeigt
die Bedienungsseite der Vorrichtung. Die Grundplatte 1 trägt eine
Querplatte 1.5, die ihrerseits ein Lager 1.6 für die Gewindespindel 5 trägt. Mittels
einer auf deren Antriebssechskant 5.1 aufgesetzten Ratsche
oder eines Winkelschraubers läßt sich
der die Hilfsscheibe 2 tragende Schlitten verschieben.
In der Grundplatte 1 ist ein Schwenkbolzen 3.12 mit
Handgriff 3.13 gelagert. Der Schwenkbolzen 3.12 dreht
die Exzenterscheibe 3.11 mit dem Spannrad 3.1 (siehe 1)
auf der anderen Seite der Grundplatte 1. Das Spannrad 3.1 ist
auf diese Weise um einen durch Anschläge (vgl. 1)
vorgegebenen Winkel drehbar, um es in und außer Eingriff mit der Riemenscheibe 10 (vgl. 2)
bringen zu können.
Auf der Bedienseite der Grundplatte 1 ist des Weiteren
zwischen zwei Lagerböcken 1.7 und 1.8 der Hebel 8 mit
seinem Handgriff 7 schwenkbar gelagert. An seinem anderen
Ende hat der Hebel 8 einen Querstift 8.1, dessen
beide Enden drehbar in den Bolzen 4.3 aufgenommen sind,
die ihrerseits verschiebbar in der Grundplatte 1 sitzen
und auf der Arbeitsseite die Riemenschubrollen 4 (vgl. 1)
tragen.
-
Die
durch die 5 und 6 veranschaulichte
Vorrichtung beruht auf dem gleichen Konzept wie die Vorrichtung
gemäß den 1 bis 4,
ist jedoch so ausgebildet, dass sie zur weitgehend selbsttätigen, vorzugsweise
programmgesteuerten Montage von Antriebsriemen z.B. in der Serienfertigung
von Kraftfahrzeugmotoren einsetzbar ist. Das Ausführungsbeispiel
ermöglicht
das Aufziehen von zwei Antriebsriemen, deren Umschlingungskurven gestrichelt
angedeutet und mit A und B bezeichnet sind. Die Riemen werden nach
dem Aufziehen von einer gemeinsamen, auf der Kurbelwelle eines Motors
sitzenden Riemenscheibe angetrieben. Der erste Riemen treibt drei
weitere Riemenscheiben an, die auf den Wellen z.B. des Verdichters
eines Klimaaggregats, eines Generators und einer Wasserpumpe sitzen.
Der zweite Riemen treibt eine weitere Riemenscheibe an, die z.B.
auf der Welle der Hydraulikpumpe eines Lenkservos sitzt.
-
Gemäß den 5 und 6 hat
die Vorrichtung eine massive Grundplatte 100, die über eine
mittels Druckluftzylindern 111 und 111.1 betätigbare Klemmvorrichtung 112 und
zwei über
weitere Druckluftzylinder 113, 113.1 und 114, 114.1 (6) schwenkbare
Hebel 115 und 116 an der Stirnseite des nicht
dargestellten Motors in einer definierten Arbeitsposition festlegbar
ist.
-
Die
Grundplatte 100 hat eine erste Ausnehmung, deren Wandung 101 im
Wesentlichen der Umschlingungskurve des ersten Riemens A folgend
verläuft.
In Abständen
sind in der Wandung 101 der Ausnehmung mehrere Klemmen 102 angeordnet,
von denen jede eine federelastisch auf einem Stift sitzende Scheibe 102.1 umfasst.
Bei schlaff eingelegtem Riemen A liegt die jeweilige Scheibe 102.1 gegen
die betreffende Seitenflanke des Riemens A an und hält damit
dessen andere Seitenflanke mit geringer Kraft gegen den Boden der
Ausnehmung der Grundplatte 100. In der Ausnehmung sitzt
ein Rollenträger 120, der
mittels eines Druckluftzylinders 121 (6)
aus der Ebene des Bodens der Ausnehmung heraus verschiebbar ist.
Der Rollenträger 120 trägt zwei
um etwa die Dicke des Riemens A beabstandete Rollen 122 und 123 sowie
zwischen diesen und mit zu deren Achsen rechtwinkliger Achse eine
dritte Rolle 124, die zur Anlage gegen die der Ausnehmung
zugewandte Seitenfläche
des Riemens A bestimmt ist. In Laufrichtung des Riemens gesehen
im Anschluss an den Rollenträger 120 hat
die Grundplatte 100 einen Durchbruch 103. In dem
Durchbruch 103 sitzt auf einer Welle eine Hilfsscheibe 130,
die über
einen in der Grundplatte 100 geführten Schlitten mittels eines Druckluftzylinders 131 parallel
verschiebbar ist. In ihrer Funktion entspricht die Hilfsscheibe 130 der
Hilfsscheibe 2 der Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß den 1 bis 4.
Die Funktion der Gewindespindel 5 jener Ausführungsform
hat hier der Druckluftzylinder 131. Koaxial zu der Hilfsscheibe 130 ist ein
drehbar gelagerter Becher 132 angeordnet, der mittels eines
auf dem Schlitten angeordneten Druckluftzylinders 133 (6)
vorschiebbar ist, um den Riemen A von der Hilfsscheibe 130 auf
die ihm gegenüberliegende
Riemenscheibe des betreffenden Hilfaggregats des Motors laufen zu
lassen.
-
Auf
die Hilfsscheibe 130 folgt in Laufrichtung des Riemens
A eine Umlenkscheibe 135, die drehbar auf einem Wellenstummel
sitzt, der mit der Welle der die Wasserpumpe antreibenden Riemenscheibe
des Motors fluchtet. Diese Riemenscheibe wird von dem Riemen A über dessen
Außenfläche angetrieben. Dementsprechend
liegen die fluchtenden Achsen der Welle der Wasserpumpe und des
Wellenstummels der Umlenkscheibe 135 außerhalb der Umschlingungskurve
des Riemens A. Die Umlenkscheibe 135 hat lediglich eine
Halte- und Führungsfunktion
für den Riemen
A. Sie ist deshalb durch die korrespondierende Riemenscheibe des
Motors gegen Federkraft in eine entsprechende Ausnehmung in der
Grundplatte 100 eindrückbar.
Weil der Riemen A im Bereich der Lauffläche der Umlenkscheibe 135 eine
zur Krümmung
der Hilfsscheibe 130 gegenläufige Krümmung hat, folgt auf die Umlenkscheibe 135 eine
weitere Klemme 102. Anschließend umschlingt der Riemen eine
weitere Scheibe 136, die auf einer Welle sitzt, die in
einer Sechskantnuß 136.1 endet.
Die Nuß 136.1 übergreift
in der Aufziehposition der Vorrichtung eine korrespondierende Mutter,
mit der die antreibende Doppelriemenscheibe des Motors auf dessen
Kurbelwelle festgesetzt ist. Die Welle der Scheibe 136 und
damit die Antriebsnuß 136.1 ist
mittels eines Druckluftmotors 140 (6) antreibbar.
Die Scheibe 136 ist ebenso wie die Umlenkscheibe 135 durch
die entsprechende Riemenscheibe gegen Federkraft eindrückbar. Ihre
Welle ist unabhängig
von der Scheibe ebenfalls gegen die Kraft einer hier nicht sichtbaren
Feder in Richtung der Bedienseite der Vorrichtung zurückdrückbar, damit
die Nuß 136.1 beim
Festlegen der Vorrichtung an dem Motor ausweichen kann, falls ihr
Innensechskantprofil nicht passend zu dem Außensechskantprofil der Mutter der
Doppelriemenscheibe des Motors steht.
-
In
Riemenlaufrichtung folgt eine zylindrische Vertiefung 107 im
Boden der Ausnehmung der Grundplatte 100. Diese Vertiefung
korrespondiert mit einer vierten von dem Riemen A angetriebenen
Riemenscheibe des Motors und nimmt die über die Lauffläche dieser
Riemenscheibe stirnseitig überstehenden
Anbauten, z.B. ein Lüfterrad,
auf.
-
Die
Grundplatte 100 hat für
einen zweiten Riemen B eine zweite Ausnehmung, deren Wandung 104 etwa
der Umschlingungskurve dieses Riemens folgt. Der Riemen umschlingt
die Scheibe 136 mit der Antriebsnuß 136.1, wird von
zwei weiteren Klemmen 104 gleichen Aufbaus wie die Klemmen 102 gehalten und
verläuft über eine
in einem weiteren Durchbruch 106 sitzende und mittels eines
weiteren Druckluftzylinders 137 verschiebbare Hilfsscheibe 138,
die koaxial von einem Becher 139 umgeben ist. Der Becher 139 ist
wie der Becher 132 der Hilfsscheibe 130 mittels
eines Druckluftzylinders 141 (6) vorschiebbar,
um den Riemen B von der Hilfsscheibe 138 auf die Riemenscheibe
der Hydraulikpumpe auflaufen zu lassen.
-
Zum
Aufziehen werden die Riemen A und B in die Vorrichtung eingelegt
wie dargestellt. Dann wird die Vorrichtung an dem Motor positioniert
und mittels der Hebel 115, 116 sowie der Klemmvorrichtung 112 festgesetzt.
Anschließend
werden die Druckluftzylinder 131 und 137 betätigt, um
die Riemen A und B zu spannen und zu dehnen. Die Hilfsscheiben 130 und 138 sind
genau auf die korrespondierenden Riemenscheiben des Motors ausgerichtet und
können
gegen diese anliegen. Die Riemen A und B umschlingen nun die übrigen Riemenscheiben
des Motors. Durch Einschalten des Druckluftmotors 140 werden
die Riemen A und B über
die Doppelriemenscheibe des Motors angetrieben. Gleichzeitig werden die
Druckluftzylinder 121, 133 und 141 betätigt, um die
Riemen A und B von den Hilfsscheiben 130 und 138 auf
die korrespondierenden Riemenscheiben des Motors überlaufen
zu lassen.