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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Montageverfahren für Zahnriemen
sowie auf eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Vorrichtung. Sie eignet sich insbesondere für das Montieren
eines Zahnriemens an einem Riementrieb einer elektromechanischen
Lenkung, lässt sich jedoch grundsätzlich überall
dort einsetzen, wo in der Serienfertigung eine Montage von Zahnriemen
mit geringer Streuung der Riemenvorspannkraft angestrebt wird.
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Herkömmliche
Riementriebe weisen in der Regel einen Spann- oder Verstellmechanismus
auf, über den sich die Riemenvorspannkraft bei aufgelegtem
Riemen ein- und nachstellen lässt. Der Riemen wird zunächst
lose aufgelegt und dann gespannt. Derartige Spann- oder Verstellmechanismen
beanspruchen jedoch Bauraum und sind technisch aufwändig.
Es wird daher angestrebt, Riementriebe ohne Spann- oder Verstellmechanismen
auszuführen. Allerdings ist dann die Montage des Riemens sehr
aufwändig, da die Herstellungsgenauigkeit von Zahnriemen
schwankt, so dass sich bei gleichbleibender Geometrie der Riemenräder
entsprechende Schwankungen für die Riementrumkräfte
ergeben. Muss die Riemenvorspannkraft sehr genau eingehalten werden,
sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
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In
der
DE 10 2007
049 302 A1 wurde im Zusammenhang mit einer elektromechanischen
Lenkung ein Montageverfahren vorgeschlagen, das bei einem Riementrieb
ohne zusätzlichem Spann- und Verstellmechanismus eine automatisierte
Einstellung der Riemenvorspannkraft ermöglicht. Der Riementrieb
ist dabei über ein erstes, kleineres Riemenrad mit einer
Abtriebswelle eines Motors und über ein weiteres, größeres
Riemenrad mit einer Kugelgewindemutter eines Kugelgewindetriebs
gekoppelt, die mit einer Zahnstange der Lenkung in Wirkeingriff steht.
Zur Einstellung der Riemenvorspannkraft wird nach dem Auflegen des
Riemens auf die Riemenräder der Lenkung die Zahnstange
gegenüber dem Lenkungsgehäuse bei gelöster
Lagerung des Kugelgewindetriebs solange verkippt, bis eine vorgegebene,
während des Einstellvorgangs gemessene Riemenvorspannkraft
erreicht ist. Anschließend wird die Lagerung des Kugelgewindetriebs
in der aufgefundenen Stellung am Lenkungsgehäuse fixiert.
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Die
vorstehend erläuterte Vorgehensweise setzt voraus, dass
die Lagerung bzw. entsprechende Mittel zur Befestigung derselben
bei bereits aufgezogenem Riemen zugänglich ist bzw. sind.
Nur dann kann nämlich eine Fixierung der Lagerung nach
Einstellung der Riemenvorspannkraft erfolgen. Es gibt jedoch Einbausituationen,
in denen es schwierig ist, bei bereits montiertem Riemen eine solche
Lagereinstellung vorzunehmen, beispielsweise weil aufgrund beengter
Platzverhältnisse die Lagerung bzw. deren Befestigungsmittel
durch den Riementrieb, insbesondere ein Riemenrad verdeckt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere zielt die Erfindung darauf ab, eine Alternative zur
Montage von Zahnriemen aufzuzeigen, welche bei Zahnriementrieben
ohne Spann- und Verstellmechanismus mit geringem Fertigungs- und
Montageaufwand eine genaue Einstellung der Riemenvorspannkraft ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Hiernach
wird zunächst ein Zahnriemen unter Anlage einer vorgegebenen
Riemenvorspannkraft vermessen. Anschließend wird in Abhängigkeit
des Messergebnisses der Achsabstand zwischen einem ersten Riemenrad
und einer Lagereinheit für ein weiteres Riemenrad durch
Verstellen der Position der Lagereinheit derart eingestellt, dass
an dem nachfolgend montierten Riemen eine vorgegebene Riemenvorspannkraft
erhalten wird. An der Lagereinheit wird dann das weitere Riemenrad
montiert. Erst danach wird der vermessene Riemen an den Riemenrädern montiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
eine hohe Einstellgenauigkeit der Riemenvorspannkraft, da etwaige
Toleranzen des Zahnriemens am Ende der Prozesskette kompensiert
werden. Der diesbezüglich erforderliche konstruktive Aufwand
auf Seiten der Lenkung bleibt gering. Im Vergleich zu herkömmlichen
Riemenspannern ergibt sich eine deutliche Platzersparnis.
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Da
der Zahnriementrieb bei der Montage jeweils an den konkret montierten
Riemen angepasst wird, kann eine aufwändige Vorabvermessung
und Klassifizierung von Zahnriemen und Zahnriementrieben zum Zweck
einer individuellen Zuordnung entfallen.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass die Befestigung der Lagereinheit von dem Riementrieb,
insbesondere einem Riemenrad verdeckt erfolgen kann. Ist ein dem Riementrieb
zugeordneter Zahnriemen vermessen worden, können die Einstellung
und Festlegung der Lagereinheit sowie die Montage des Riemenrads
vor oder an der Lagereinheit erfolgen, bevor der Riemen montiert
wird. Hierdurch wird der konstruktive Gestaltungsspielraum erhöht.
Zudem können die Lagereinheit und das zugehörige
Riemenrad sehr kompakt in einem Gehäuse beispielsweise
einer Fahrzeuglenkung untergebracht werden.
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Da
der Zahnriemen unter Anlage einer vorgegebenen Riemenvorspannkraft
vermessen wird, wird dessen Dehnungsverhalten bei der Montage mitberücksichtigt.
Hierdurch lässt sich die Streuung der Riemenvorspannkraft
besonders gering halten.
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Vorteilhaft
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Patentansprüchen
angegeben.
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Bevorzugt
wird der Zahnriemen in vorgespanntem Zustand an den Riemenrädern
montiert. Der Riemen muss dazu lediglich einmal gespannt werden
und kann von einer entsprechenden Vorrichtung unmittelbar auf die
Riemenräder des Riementriebs überführt
werden.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung wird der Zahnriemen auf in
ihrem Achsabstand verstellbare Montagescheiben aufgespannt, welche
in ihren Abmessungen den Riemenrädern des Riementriebs
entsprechen. Dies gestattet eine besonders einfache Überführung
des vermessenen Zahnriemens auf den Riementrieb. In diesem Fall kann
als Messgröße der Achsabstand der Montagescheiben
verwendet werden, der sich unmittelbar auf den am Riementrieb einzustellenden
Achsabstand übertragen lässt.
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Die
Einstellung des Zahnriementriebs erfolgt bevorzugt dadurch, dass
die Lagereinheit in einer Ebene verschoben wird, welche parallel
zum Riemen verläuft.
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In
der gewünschten Position wird die Lagereinheit dann einfach
gegen eine Lageraufnahme verspannt.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die
Lagereinheit eine Kugelgewindemutter. Auf diese wird das weitere
Riemenrad axial aufgeschoben. Weiterhin umfasst die Lagereinheit
ein Wälzlager, dessen Innenring an der Kugelgewindemutter
ausgebildet oder mit dieser verbunden ist. Der Außenring
des Wälzlagers wird nach dem Einstellen des Achsabstands
mit einer Lageraufnahme, insbesondere einem Lenkgetriebegehäuse,
verspannt. Da das weitere Riemenrad und der Riemen erst nach der
Einstellung der Lagereinheit montiert werden, ist zum Zeitpunkt
der Einstellung eine gute Zugänglichkeit der Lagereinheit
gewährleistet. Die Einstellung der Lagereinheit kann manuell,
jedoch auch automatisiert erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden zum Überführen
des Riemens an den Riementrieb die Montagescheiben zu den Riemenrädern
ausgerichtet und an diese angelegt. Anschließend wird der
Zahnriemen von den Montagescheiben auf die Riemenräder
hinübertransferiert. Dies kann beispielsweise mit einer
Vorrichtung erfolgen, wie sie in der
DE 10 2007 032 328 A1 offenbart
ist.
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Bevorzugt
wird der Zahnriemen während des Überführens
von den Montagescheiben auf die Riemenräder in Umlauf versetzt.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass hierdurch das seitliche
Wandern des Zahnriemens von den Montagescheiben auf die Riemenräder
begünstigt wird. Gegebenenfalls kann das seitliche Wandern
des Riemens durch einen oder mehrere Abstreifer ausgelöst
und/oder unterstützt werden.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Überführen
des Riemens in einer Montageposition, die örtlich der Montageposition
für das Festlegen der Lagereinheit an einer Lageraufnahme
nachgeschaltet ist. Dies ermöglicht einen effizienten Fertigungsablauf
in der Serienfertigung, da die Montage eines ersten Zahnriemens
an einer Lenkung erfolgen kann, während gleichzeitig ein
weiterer Zahnriemen vermessen und eine Lagereinheit einer zugeordneten
Lenkung eingestellt werden können.
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Zur
Montage kommt bevorzugt eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch
10 zum Einsatz. Diese umfasst zwei Montagescheiben, welche in ihren
Abmessungen den mit einem Zahnriemen zu bestückenden Riemenrädern
eines Riementriebs entsprechen. Dabei ist der Achsabstand zwischen
den Montagescheiben verstellbar. Weiterhin sind Mittel zum Ausrichten
des Riementriebs und der Montagescheiben zueinander sowie Mittel
zum Überführen des Zahnriemens im vorgespannten
Zustand von den Montagescheiben auf die Riemenräder des
Riementriebs vorgesehen. Die Vorrichtung umfasst ferner eine Messeinrichtung
zum Messen des Achsabstands der Montagescheiben sowie Mittel zum Übertragen
des Messergebnisses an eine Montageposition für eine Lagereinheit
eines Riemenrads. Hierdurch lässt sich die aus der
DE 10 2007 032 328
A1 bekannte Vorrichtung ohne großen Aufwand für
das erfindungsgemäße Verfahren einsetzen, um bei
den oben geschilderten Umständen eine effiziente Einstellung
der Riemenvorspannkraft zu erzielen.
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Wie
bereits angedeutet, empfiehlt es sich im Hinblick auf eine effiziente
Fließfertigung eine erste Montageposition vorzusehen, in
der die Lagereinheit auf den gemessenen Achsabstand eingestellt
wird, und eine zweite, nachgeschaltete Montageposition, in der Zahnriemen
von den Montagescheiben auf die Riemenräder überführt
wird.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind die Montagescheiben zwischen einer Position zum
Vermessen des Riemens und einer Position zum Überführen
des Zahnriemens auf die Zahnriemenräder hin und herbewegbar.
Ein zu montierender Riemen muss dann lediglich einmal aufgelegt
und vorgespannt werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine
schematische Ansicht einer elektromechanischen Fahrzeuglenkung vor
der Montage eines Zahnriemens sowie den zugehörigen Zahnriemen
an einer Vermessungseinrichtung,
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2 eine
schematische Ansicht der Lenkung bei der Überführung
des Zahnriemen von der Vermessungseinrichtung an die Riemenräder
der Lenkung, und in
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3 eine
schematische Ansicht des Fertigungsablaufs.
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Das
Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine elektromechanische
Fahrzeuglenkung 1 mit achsparallelem Motor 2.
Dessen Antriebsmoment wird über einen Riementrieb 3 sowie
einen Kugelgewindetrieb 4 in eine Translation einer Zahnstange 5 übersetzt,
welche sich durch ein Lenkgehäuse 6 erstreckt.
Die Zahnstange 5 ist an ihren Enden über jeweils
eine nicht näher dargestellte Spurstange mit einem ebenfalls
nicht näher dargestelltem Radträger gekoppelt,
um einen Lenkbefehl an den zugehörigen Fahrzeugrädern
zur Wirkung zu bringen. Mit der Zahnstange 5 kämmt
ein Lenkungsritzel, das in an sich bekannter Art und Weise über
eine Lenkwelle mit einem Lenkrad verbunden ist. Das Lenkgehäuse 6 nimmt
den Motor 2, den Riementrieb 3, den Kugelgewindetrieb 4 und
das Lenkgetriebe mit dem Lenkungsritzel auf.
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Der
Riementrieb 3 umfasst einen Riemen 7, ein erstes
Riemenrad 8, das fest mit einer Abtriebswelle 9 des
Motors 2 gekoppelt ist, sowie ein weiteres Riemenrad 10,
das fest mit einer Kugelgewindemutter 11 des Kugelgewindetriebs 4 gekoppelt
ist. Die Kugelgewindemutter 11steht hierbei mit der Zahnstange 5 über
Kugeln in Gewindeeingriff und ist an dem Gehäuse 6 über
ein Wälzlager 12 drehbar gelagert und axial festgelegt.
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Das
Wälzlager 12 ist gegenüber dem Lenkgehäuse 6 einstellbar.
Insbesondere kann das Wälzlager 12 in einer Ebene
parallel zu dem Riementrieb 3 verschoben werden. Mittels
einer Scheibe 13 sowie Spannschrauben 14 ist ein
Außenring 15 des Wälzlagers 12 gegen
einen axialen Wandabschnitt 16 des Lenkgehäuses 6 verspannt.
Entsprechende Durchgangsöffnungen oder Ausnehmungen 17 am
Lageraußenring 15 weisen eine größere
Weite als der Durchmesser der Spannschrauben 14 auf. Hierdurch lässt
sich der Achsabstand zwischen der Abtriebswelle 9 des Motors 2 bzw.
dem ersten Riemenrad 8 und der Lagereinheit aus Kugelgewindemutter 11 und
Wälzlager 12 bei der Montage der Lagereinheit einstellen.
Spann- und Verstellmechanismen, welche eine nachträgliche
Justierung des Achsabstands bei montiertem Riemen 7 gestatten
würden, sind hingegen nicht vorgesehen. Hierdurch bleibt
der Riementrieb 3 kompakt.
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Wie
insbesondere 2 entnommen werden kann, überlappt
der Zahnriementrieb 3 das Wälzlager 12 bzw.
die Spannschrauben 14, so dass diese nach erfolgter Montage
des größeren Riemenrads 10 nicht mehr
zugänglich sind. Ist das Riemenrad 10 bereits
montiert oder gar der Riemen 7 montiert worden, lässt
sich der Achsabstand zwischen den Riemenrädern 8 und 10 nicht
mehr verstellen. Wird in diesem Zustand festgestellt, dass die Riemenvorspannkraft nicht
im gewünschten Bereich liegt, müsste man herkömmlicherweise
den Riemen 7 und das Riemenrad 10 demontieren
und die Lagereinheit aus Kugelgewindemutter 11 und Wälzlager 12 justieren.
Dieser Vorgang wäre solange zu wiederholen, bis die Riemenvorspannkraft
stimmt.
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Um
die Einstellung der Riemenvorspannkraft zu erleichtern, wird nachfolgend
ein spezielles Montageverfahren vorgeschlagen, mit dem gewährleistet wird,
dass nach dem Zusammenbau die Riemenvorspannkraft in gewünschter
Höhe vorliegt.
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Dazu
wird der an dem Riementrieb 3 zu montierende Zahnriemen 7 unter
Anlage einer vorgegebenen Riemenvorspannkraft vermessen, wie dies
in 1 rechts angedeutet ist. Anschließend
wird der Riementrieb auf den vermessenen Riemen 7 individuell
eingestellt, indem zwischen dem ersten Riemenrad 8 und
der Lagereinheit des weiteren Riemenrads 10 in Abhängigkeit
des Messergebnisses der Achsabstand durch Verstellen der Position
der Lagereinheit eingestellt wird. Aus den geometrischen Gegebenheiten
des Riementriebs 3 und dem Messergebnis des Riemens 7 lässt
sich berechen oder gegebenenfalls auch vorab experimentell ermitteln,
wie der Achsabstand einzustellen ist, damit an dem nachfolgend an
den Riemenrädern 8 und 10 montierten Riemen 7 eine
vorgegebene Riemenvorspannkraft erhalten wird. Nach der Einstellung
der Lagereinheit über die Spannschrauben 14 wird
an derselben das weitere Riemenrad 10 montiert, bevor anschließend der
vermessene Riemen 7 an den Riemenrädern 8 und 10 montiert
wird.
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Zur
Montage des Riemens kommt eine im Folgenden näher erläuterte
Montagevorrichtung zum Einsatz, welche eine automatisierte Montage
des Riemens 7 an einem Riementrieb 3 mit zwei
Riemenrädern 8 und 10 gestattet. Jedoch
kann eine entsprechend angepasste Vorrichtung auch für
die Montage von Zahnriemen an Riementrieben mit einer größeren
Anzahl von Riemenscheiben eingesetzt werden.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Montagevorrichtung 20 entsprechend
der Anzahl der Riemenscheiben 8 und 10 eine erste Montagescheibe 21 und
eine zweite Montagescheibe 22 auf. Jede Montagescheibe
ist mit einer Verzahnung versehen, die mit der Verzahnung des Riemens 7 kämmt.
Dabei besitzen die Montagescheiben 21 und 22 die
gleiche Verzahnung wie die Riemenräder 8 bzw. 10 in
Bezug auf Zähnezahl, Modul, Teilung und Schrägungswinkel.
Jedoch sind die verzahnungsspezifischen Durchmesser wie der Kopfkreisdurchmesser,
der Wirkkreisdurchmesser und der Fußkreisdurchmesser geringfügig
größer als an den Riemenräder 8 und 10.
Vorzugsweise liegen die Durchmesser des zulässigen Toleranzfelds
maximal 50% über der zulässigen, größten
Toleranz. Bei einem Kopfkreisdurchmesser von beispielsweise 30,0 mm
mit einer Toleranz von +0,03 mm an einer Riemenscheibe bedeutet
dies, dass der Kopfkreisdurchmesser der entsprechenden Montagescheibe
30,045 mm beträgt. Diese geometrische Abweichung von den
eigentlichen Riemenscheiben hat den Vorteil, dass bei der weiter
unten erläuterten Überführung des Zahnriemens 7 von
den Montagescheiben 21 und 22 auf die Riemenräder 8 und 10 der
Zahnriemen 1 ”die Treppe abwärts” geschoben
wird und somit nicht verhakt oder hängen bleiben kann.
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Eine
der Montagescheibe 21 bzw. 22 kann durch einen
nicht näher dargestellten Motor in Drehung versetzt werden.
Die weitere Montagescheibe 22 bzw. 21 ist hingegen
frei drehbar gelagert, so dass diese über den Zahnriemen 7 in
Drehung versetzt werden kann.
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Zum
einfachen Auflegen des Zahnriemens 7 ist der Achsabstand
I der Montagescheiben 21 und 22 verstellbar. Zudem
sind die Montagescheiben 21 und 22 in Richtung
ihrer Drehachsen axial vierfahrbar. Insbesondere können
diese in der Montageposition auf Anschlag an den Riementrieb 3 herangefahren
werden. Vorzugsweise werden diese gemeinsam translatorisch verfahren,
so dass eine Antriebsvorrichtung hierfür ausreichend ist.
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Weiterhin
ist eine Einrichtung vorgesehen, welche es gestattet, auf einen
an den Montagescheiben 21 und 22 befindlichen
Riemen 7 eine definierte Vorspannkraft FV aufzubringen.
Diese Vorspannkraft FV kann beispielsweise
gleich der gewünschten Riemenvorspannkraft oder entsprechende
dem geringfügigen Übermaß der Montagescheiben 21 und 22 etwas
größer gewählt werden. Sie ist z. B.
für einen Lenkungstyp fest vorgegeben. Nach Aufbringung
der Vorspannkraft FV wird mittels einer
zusätzlichen Messeinrichtung 26 wird der unter
der Vorspannkraft FV anliegende Achsabstand
I gemessen. Das Messergebnis wird anschließend an eine
Montageposition übermittelt, an der die Lagereinheit des
Riemenrads 10 auf den vermessenen Riemen 7 individuell
eingestellt wird.
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Weiterhin
weist die Montagevorrichtung einen Abstreifer 2 auf, mit
dem der auf den Montagescheiben 21 und 22 aufliegender
Riemen 7 auf den Riementrieb 3 überführt
werden kann. Der Abstreifer 23 ist hierzu parallel zu den
Drehachsen der Montagescheiben 21 und 22 axial
verfahrbar. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Abstreifer 23 topfartig ausgeführt und koaxial
zu der angetriebenen Montagescheibe 22 angeordnet, wobei
der kreiszylindrische Innenumfang des Abstreifers 23 einen Spalt
zum Kopfkreis der Montagescheibe 22 aufweist. Das radiale
Spiel gewährleistet eine verschleißarme Funktion.
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Prinzipiell
kann an jeder Montagescheibe 21 bzw. 22 ein eigener
Abstreifer 23 vorgesehen werden. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass insbesondere dann, wenn der Zahnriemen 7 bei seiner Überführung
in Umlauf versetzt wird, ein einziger Abstreifer 23 ausreichend
ist.
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Es
ist darüber hinaus möglich, einen nicht-koaxialen
Abstreifer 23 einzusetzen, der vorzugsweise einlaufseitig
neben einer der Montagescheiben 21 bzw. 22 seitlich
auf den Zahnriemen 7 drückt.
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Zur Überführung
des Zahnriemens 7 von den verzahnten Montagescheiben 21 und 22 auf
die Riemenscheiben 8 und 10 des Riementriebs 3 müssen deren
Verzahnungen jeweils zueinander ausgerichtet werden. Hierzu sind
an den Montagescheiben 21 und 22 Positioniervorrichtungen 24 und 25 vorgesehen, die
temporär mit komplementären Positioniervorrichtungen 18 und 19 an
dem Riementrieb bzw. den Riemenrädern 8 und 10 in
Eingriff bringbar sind.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Positioniervorrichtungen 24 und 25 an
den Montagescheiben 21 und 22 stirnseitig angeordnete, gefederte
Zentrierstifte, die mit komplementären Öffnungen 18 und 19 an
den Riemenscheibe 8 und 10 verrasten.
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Zur
Montage eines Zahnriemens wird zunächst der Achsabstand
L zwischen den Montagescheiben 21 und 22 verringert,
so dass sich der Riemen 7 locker auflegen lässt.
In einem nächsten Schritt werden die Montagescheiben 21 und 22 auseinander
gefahren, bis eine vorgegebene Vorspannkraft FV am Riemen 7 erreicht
ist. Dieser Zustand ist in 1 dargestellt.
Dabei wird der Achsabstand L zwischen den Montagescheiben 21 und 22 gemessen.
Das Messergebnis wird an einen im Vorlauf befindlichen Riementrieb 3 übermittelt,
an dem in Abhängigkeit des Messergebnisses der Achsabstand zwischen
dem kleineren Riemenrad 8 und der Lagereinheit bzw. der
Kugelgewindemutter 11 durch Verstellen der Position der
Lagereinheit eingestellt wird. Hierzu wird die Lagereinheit durch
Verschieben in einer Ebene, welche parallel zum Riemen 7 verläuft, verschoben,
bis der Achsabstand mit der Vorgabe durch das Messergebnis übereinstimmt.
Anschließend wird die Lagereinheit durch Festziehen der Spannschrauben 14 im
Lenkgehäuse 6 festgelegt.
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In
einem weiteren Schritt wird die Montageeinheit in Richtung des zu
bestückenden Riementriebs 3 vorgefahren. Zudem
wird die angetriebene Montagescheibe 22 durch einen Motor
in Rotation versetzt. Dabei gelangen in einer ersten axialen Eingriffsposition
die angetriebene Montagescheibe 22 und das größere
Riemenrad 10 über die Positioniervorrichtungen 19 und 25 miteinander
in Eingriff, so dass die angetriebene Montagescheibe 22 und
das größere Riemenrad 10 in Drehrichtung
mitnimmt. Die mittels Federn vorgespannten Zentrierstifte an der angetriebenen
Montagescheibe 22 rasten dazu in die korrespondierenden Öffnungen 19 des
Riemenrads 10 ein. In dieser Stellung sind die Verzahnungen
der angetriebene Montagescheibe 22 und des größeren Riemenrads 10 zueinander
ausgerichtet. Durch ein weiteres axiales Verfahren der Montageeinheit
in Richtung des Riementriebs werden schließlich auch die
frei mitdrehende erste Montagescheibe 21 und das erste
Riemenrad 8 miteinander gekoppelt, wobei deren Positioniervorrichtungen 18 und 24 ineinandergreifen.
In diesem Zustand sind dann auch die Verzahnungen der ersten Montagescheibe 21 und
des ersten Riemenrads 10 zueinander ausgerichtet. Die Montageeinheit
wird soweit vorgefahren, dass die Montagescheiben 21 und 22 stirnseitig
an den Riemenrädern 8 und 10 anliegen,
wobei die Verzahnung der Montagescheiben axial durch die Riemenräder fortgesetzt
wird. Anschließend kann, wie in 2 gezeigt,
durch Betätigung des Abstreifers 23 der Zahnriemen 1 von
den Montagescheiben 21 und 22 auf die Riemenräder 8 und 10 des
Riementriebs 3 überführt werden. Bei
diesem Vorgang rotiert das System, das heißt der Zahnriemen 7 wird über
die angetriebene Montagescheibe 22 in Umlauf versetzt.
Der unverzahnte Abstreifer 23 wird axial über
die angetriebene Montagescheibe 22 geschoben und drückt
so den Zahnriemen 7 auf das anliegende Riemenscheibe 10 hinüber.
In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann der Abstreifer 23 auch
mit einer zu der Verzahnung der Montagescheibe passenden Innenverzahnung
versehen sein.
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Durch
die Rotation während des Überführens
sind die benötigten Axialkräfte am Abstreifer 23 gering,
so dass bei kleinem Achsabstand und einer geringen Anzahl von Riemenscheiben
ein einziger Abstreifer 23 ausreichend ist. Bei komplexeren
Riementrieben kann jedoch gegebenenfalls eine größere
Anzahl von Abstreifern vorgesehen werden.
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Nachdem
der Zahnriemen 7 überführt worden ist,
kann die Montageeinheit zur erneuten Bestückung mit einem
Zahnriemen 7 in ihre Ausgangsstellung zurückgefahren
werden.
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3 zeigt
beispielhaft die Aufteilung der vorstehend erläuterten
Schritte auf verschiedene Positionen in einer Fließfertigung.
Dabei sind die mit Riementrieben ausgestatteten Lenkgehäuse 6 fortlaufend
mit G0, G1, G2,
G3, ... Gn und die
Riemen mit R0, R1,
R2, R3, R4 ... Rn bezeichnet.
Einheiten mit gleichem Index sind einander zugeordnet. Weiterhin
ist eine Vermessungseinrichtung vorgesehen, die mit V1,
V2, V3 und V4 bezeichnet ist.
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In
einem ersten Strang werden Lenkgehäuse G in Richtung einer
Riemenmontageposition M bewegt. Parallel werden Riemen R in Richtung
der Riemenmontageposition M transportiert. Die Riemen R werden in
einer ersten Montageposition X auf die Montagescheiben 21 und 22 aufgezogen
und in einer weiteren Position Y in der oben geschilderten Art und Weise
vermessen. Das Messergebnis I des Riemens R2 in
Position Y wird an eine der Riemenmontageposition M vorgelagerte
Position K übermittelt, in der in Abhängigkeit
des Messergebnisses der Achsabstand zwischen dem ersten Riemenrad 8 und
der Lagereinheit bzw. Kugelgewindemutter des Lenkgehäuses
G3 eingestellt wird. Nach Einstellung der
Lagereinheit gelangt das Lenkgehäuse in die Montageposition
L, in der das weitere Riemenrad 10 auf die Kugelgewindemutter 11 montiert
wird, bevor anschließend in der Montageposition M der Riemen
R1 unmittelbar von der Vermessungseinrichtung
V1 auf den Riementrieb des zugehörigen
Lenkgehäuses G1 transferiert wird. Der
Zahnriemen R1 wird somit im vorgespannten Zustand an den Riemenrädern 8 und 10 des
Lenkgehäuses G1 montiert. Es ist
daher nicht nötig, den Riemen zum Zweck der Vermessung
und zum Zweck der Montage separat zu spannen. Nach der Übertragung
des Riemens steht die Vermessungseinrichtung V1wieder
zur Aufnahme eines Riemens Rn in Position X bereit. Das Lenkgehäuse
G0 kann in Position N weiteren Montageschritten
unterzogen werden.
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Von
dem in 3 dargestellten Montageablauf kann abgewichen
werden. Beispielsweise können mehrere Montagepositionen
zu einer Montageposition zusammengefasst werden. So können
z. B. die Lagereinstellung sowie die Montage des Riemenrads 10 am
selben Ort erfolgen. Gleiches gilt z. B. für das Auflegen
eines Riemens auf die Montagescheiben und die Vermessung des Riemens.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfasst
alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektromechanische
Fahrzeuglenkung
- 2
- Motor
- 3
- Riementrieb
- 4
- Kugelgewindetrieb
- 5
- Zahnstange
- 6
- Lenkgehäuse
- 7
- Riemen
- 8
- erstes
Riemenrad
- 9
- Antriebswelle
- 10
- zweites
Riemenrad
- 11
- Kugelgewindemutter
- 12
- Wälzlager
- 13
- Scheibe
- 14
- Spannschraube
- 15
- Außenring
- 16
- axiale
Stirnwand
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Positioniervorrichtung
- 19
- Positioniervorrichtung
- 20
- Montagevorrichtung
- 21
- erste
Montagescheibe
- 22
- zweite
Montagescheibe
- 23
- Abstreifer
- 24
- Positioniervorrichtung
- 25
- Positioniervorrichtung
- I
- Achsabstand
- FV
- Vorspannkraft
- K
- Montageposition
- L
- Montageposition
- M
- Riemenmontageposition
- N
- Montageposition
- X
- Vermessungseinrichtungsposition
- Y
- Vermessungseinrichtungsposition
- Z
- Vermessungseinrichtungsposition
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007049302
A1 [0003]
- - DE 102007032328 A1 [0018, 0021]