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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Werkzeug zur Montage eines
elastischen Zugmittels auf mindestens zwei nicht zueinander verschiebbaren
Zugmittelscheiben eines Zugmittelgetriebes.
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Zugmittelgetriebe
mit einem oder mehreren elastischen Zugmitteln kommen insbesondere
in Kraftfahrzeugen zum Antrieb von so genannten Nebenaggregaten
wie Lichtmaschine, Kältemittelverdichter
oder Lenkhilfepumpe über
die Kurbelwelle zum Einsatz. Zugmittelgetriebe übertragen Drehbewegungen und
Leistungen zwischen zwei oder mehr nichtkoaxialen Wellen. Hierbei
wird zwischen reibschlüssigen
und formschlüssigen
Zugmittelgetrieben unterschieden. Reibschlüssige Zugmittelgetriebe erfordern
eine Mindestvorspannkraft zur Aufrechterhaltung des Reibschlusses,
wohingegen formschlüssige Zugmittelgetriebe
eine geringere Vorspannung erfordern.
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Elastische
Zugmittel haben den Vorteil, dass sie ohne aufwendige Spannvorrichtungen
oder Spannsysteme auskommen und damit kostengünstig sind. Die erforderliche
Spannung des Zugmittels wird durch die Elastizität des Zugmittels selbst aufgebracht,
so dass ein Zugmittelschlupf vermieden wird. Die Dehnkraft des elastischen
Zugmittels sorgt hierbei für
den Kraftschluss zwischen Zugmittel und Zugmittelscheibe. Dadurch
wird der für
den Betrieb notwendige Anpressdruck zwischen Zugmittel und Zugmittelscheibe
erzeugt, um Kräfte
oder Momente übertragen
zu können.
Hier und im Folgenden ist der Begriff Zugmittelscheibe weit gefasst
verwendet und umfasst insbesondere auch ein Zugmittel oder Kettenrad.
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Unter
Zugmittel lässt
sich jedes Mittel verstehen, dass geeignet ist, eine Drehbewegung
und Leistung zwischen mindestens zwei nichtkoaxial beabstandeten
Zugmittelscheiben zu übertragen.
Dabei können
die Zugmittel beziehungsweise das Zugmittelgetriebe reib schlüssig oder
formschlüssig
ausgebildet werden. Zugmittel umfassen endlose Flachriemen, Poly-V-Riemen,
Keilriemen oder Keilrippenriemen, Zahnriemen, Rundriemen oder Ketten,
welche die Zugmittelscheiben umschlingen und dabei Umfangsgeschwindigkeiten
und Umfangskräfte übertragen.
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Nachteilig
gegenüber
Zugmittelgetrieben mit Spannsystemen ist, dass für die Montage eines solchen
elastischen Zugmittels üblicherweise
ein spezielles Werkzeug benötigt
wird. Mit diesem Werkzeug wird das elastische Zugmittel, das soweit
es möglich ist,
auf alle Zugmittelscheiben auf- bzw. angelegt ist, auf die letzte
Zugmittelscheibe aufgezogen. Für
das Aufziehen des elastischen Zugmittels auf die letzte Zugmittelscheibe
wird das elastische Zugmittel gedehnt und über die Laufbahn der letzten
Zugmittelscheibe geschoben. Üblicherweise
muss für
jede letzte Zugmittelscheibe ein eigens darauf abgestimmtes Spezialwerkzeug
vorhanden sein.
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Um
beispielsweise einen elastischen Riemen auf einen Riementrieb, bei
dem die Achsen zueinander nicht verschieblich sind, d.h. auf einen
starren Riementrieb zu montieren, muss der Riemen gedehnt und dabei
gleichzeitig über
einen Rand einer der Riemenscheiben des Riementriebes in die Nut oder
die Nuten bzw. Laufbahn der Riemenscheibe gezwungen werden. Dabei
wird der Riemen zunächst
auf eine der Riemenscheiben des Riementriebes aufgelegt und dann
manuell so geführt,
dass zumindest ein Teilstück
des Riemens in die Nut oder die Nuten der anderen Riemenscheibe
zu liegen kommt. Der restliche freie Riementeil führt über den
Rand der Riemenscheibe axial nach vorn aus der Nut heraus und bildet
quasi eine vor der Riemenscheibe liegende Sehne zur Riemenscheibe.
Wird die Riemenscheibe gedreht, wird der Riemen mitgenommen und über den
Rand der Riemenscheibe gespannt, bis er vollständig in der Nut oder den Nuten
beider Riemenscheiben läuft.
Dabei besteht die Gefahr, dass der Riemen am Rand der Riemenscheibe
beschädigt wird.
Deshalb sind zu einer solchen Montage Werkzeuge sinnvoll, die z.
B. aus der
US 798238 ,
der
FR 372918 oder der
GB 17352 seit langem bekannt
sind.
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Es
ist bekannt, ein Montagewerkzeug zu verwenden, das einen Abschnitt
des in einer Nut oder in Nuten der Zugmittelscheibe liegenden Zugmittels drehfest
auf der Zugmittelscheibe durch Befestigungs- oder Klemmelemente
fixiert, so dass das Montagewerkzeug mit dem im Montagewerkzeug
auf der Zugmittelscheibe fixierten Abschnitt des Zugmittels bei
Drehung der Zugmittelscheibe mitgedreht wird und dabei den freien,
nicht fixierten Teil des Zugmittels in die Nut oder die Nuten der
Zugmittelscheibe zieht.
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Nachteilig
an diesem Verfahren ist, dass das Zugmittel sehr stark unsymmetrisch
gedehnt wird und dabei die Gefahr besteht, dass das elastische Zugmittel
beschädigt
wird. Es hat sich gezeigt, dass es bei den derzeit bekannten Montageverfahren
häufig
zu Einrissen bzw. Einschnitten in das elastische Zugmittel während der
Montage kommt. Nachteilig ist weiterhin, dass bei den bekannten
Montageverfahren die Zugmittelscheiben während der Montage drehbar sein
müssen
oder das Zugmittel über
eine feststehende Zugmittelscheibe gezogen werden muss. In beiden
Fällen
erfahren Zugmittel und Zugmittelgetriebe eine oftmals unzulässig hohe
Belastung.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
Werkzeug zur Montage eines Zugmittels auf die Zugmittelscheiben
eines spannvorrichtungsfreien Zugmittelgetriebes zu schaffen, mit
dem eine einfache, problemlose sowie unfall- und beschädigungsfreie
Montage des Zugmittels realisiert wird.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einem Montageverfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und bei einem Werkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
2 in Verbindung mit den jeweiligen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Montage eines elastischen Zugmittels auf mindestens zwei nicht
zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben eines Zugmittelgetriebes
ist durch die folgenden Schritte gekennzeichnet:
- a)
Auflegen des zu montierenden elastischen Zugmittels auf alle bis
auf eine letzte der Zugmittelscheiben
- b) Auflegen des auf die letzte Zugmittelscheibe aufzubringenden
Teils des elastischen Zugmittels auf eine koaxial an einer Seite
der letzten Zugmittelscheibe angeordnete axial verfahrbare, ring- oder
teilringartige Auflagefläche
eines Montagewerkzeugs, ohne dass der genannte Teil des elastischen
Zugmittels gedehnt wird
- c) Verfahren der Auflagefläche
nach – bezogen auf
die Drehachse der letzten Zugmittelscheibe – radial außen, derart, dass sich die
Auflagefläche minimal
außerhalb
des Außenradi
der letzten Zugmittelscheibe befindet oder mit ihrer Unterseite
am Außenradius
anschließt,
wobei der genannte Teil des elastischen Zugmittels gedehnt wird
- d) Axiales Verfahren der Auflagefläche über die Laufbahn der letzten
Zugmittelscheibe, derart, dass der genannte Teil des elastischen
Zugmittels direkt über
der Laufbahn angeordnet ist
- e) Axiales Zurückverfahren
der Auflagefläche, derart,
dass der genannte Teil des elastischen Zugmittels auf bzw. in die
Laufbahn der letzten Zugmittelscheibe fällt, wobei der genannte Teil beim
Zurückverfahren
der Auflagefläche
durch geeignete Mittel über
der Laufbahn gehalten wird.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es auf überraschend
einfache Weise möglich,
ein elastisches Zugmittel beschädigungsfrei
zu montieren. Insbesondere wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
verhindert, dass das Zugmittel sehr stark unsymmetrisch gedehnt
wird und dabei die Gefahr besteht, dass das elastische Zugmittel
beschädigt wird.
Dadurch, dass eine ring- bzw. teilringartige Auflagefläche radial
nach außen
verfahrbar ist, wird das Zugmittel vorteilhaft gleichmäßig gedehnt,
wobei die Dehnung nur soweit wie unbedingt erforderlich, um das
Zugmittel über
die Laufbahn der Zugmittelscheibe zu bringen, erfolgt.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Werkzeug zur Montage eines elastischen Zugmittels auf zumindest
zwei nicht zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben eines Zugmittelgetriebes,
insbesondere zur Durchführung
des zuvor genannten Montageverfahrens.
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Erfindungsgemäß weist
das Werkzeug eine koaxial an einer Seite einer letzten Zugmittelscheibe positionierbare,
axial und bezogen auf die Drehachse der Zugmittelscheibe radial
verfahrbare, ring- oder teilringartige Auflagefläche für ein elastisches Zugmittel
auf, welche zum Dehnen eines auf die Auflagefläche aufgelegten elastischen
Zugmittels radial nach außen
und anschließend
zum Auflegen des elastischen Zugmittels axial über die Laufbahn der Zugmittelscheibe
verfahrbar ist. Ferner weist das Werkzeug wenigstens ein geeignetes
Haltemittel auf, das beim axialen Zurückverfahren der Auflagefläche das
elastische Zugmittel über
der Laufbahn der Zugmittelscheibe hält, bis dieses in bzw. auf
die Laufbahn de Zugmittelscheibe fällt.
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Durch
das erfindungsgemäße Werkzeug
ist es auf überraschend
einfache Weise möglich,
ein elastisches Zugmittel beschädigungsfrei
zu montieren. Insbesondere wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
verhindert, dass das Zugmittel sehr stark unsymmetrisch gedehnt
wird und dabei die Gefahr besteht, dass das elastische Zugmittel
beschädigt wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Auflagefläche segmentiert
ist. Dadurch wird erreicht, dass diverse Radien von der Auflagefläche eingenommen
werden können,
wobei die einzelnen Segmente untereinander mehr oder weniger stark beabstandet
sein können.
Vorteilhaft ist ein und dasselbe Werkzeug dadurch für Zugmittelscheiben
mit unterschiedlichen Durchmessern einsetzbar.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Auflagefläche so dünn wie möglich, aber zum Dehnen des Zugmittels
so stabil wie nötig
ausgebildet ist, wobei die Auflagefläche beim axialen Verfahren über die Laufbahn
der Zugmittelscheibe dünner
ausgebildet ist, wenn sie mit ihrer Unterseite am Außenradius
der Zugmittelscheibe anschließt
als wenn sie sich minimal außerhalb
des Außenradius
der Zugmittelscheibe befindet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
im letzten Fall viel mehr Kraft zum Dehnen des Zugmittels aufgewendet
werden muss.
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Es
hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass vorzugsweise bereits dünne Bleche zur Bildung der
Auflagefläche
ausreichen, die erforderliche Stabilität zu bieten.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das geeignete Haltemittel ein koaxial an einer
Seite der Zugmittelscheibe positionierbarer, axial verschiebbarer
und bezogen auf die Drehachse der Zugmittelscheibe, vorzugsweise
zusammen mit der Auflagefläche
radial verfahrbarer, ring- oder
teilringartiger Schieber ist, der vor dem axialen Zurückverfahren
der Auflagefläche
an die Seitenflanke des Zugmittels verschoben wird, um anschließend beim
axialen Zurückverfahren der
Auflagefläche
das Zugmittel über
der Laufbahn zu halten.
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Vorzugsweise
ist das geeignete Haltemittel zum Halten des elastischen Zugmittels über der
Laufbahn der Zugmittelscheibe segmentiert. Dadurch wird erreicht,
dass diverse Radien von dem Haltemittel eingenommen werden können, wobei
die einzelnen Segmente untereinander mehr oder weniger stark beabstandet
sein können.
Vorteilhaft ist ein und dasselbe Werkzeug dadurch für Zugmittelscheiben mit
unterschiedlichen Durchmessern einsetzbar.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Werkzeug
koaxial an einer Seite der letzten Zugmittelscheibe angeordnet ist
und wenigstens ein Verriegelungs- oder
Befestigungsmittel aufweist, mit dem das Werkzeug an der Seite der der
letzten Zugmittelscheibe veranker- oder befestigbar ist. Dadurch
kann das Werkzeug in vorgegebener Weise positioniert und die Auflagefläche in gewünschter
Weise ausgerichtet werden.
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Vorzugsweise
weist das Verriegelungs- oder Befestigungsmittel ein Magnet auf
oder ist als solcher ausgebildet.
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Eine
die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht
vor, dass das Werkzeug einen koaxial an einer Seite der letzten
Zugmittelscheibe positionierbaren Grundkörper umfasst, auf dem eine
Hubvorrichtung, vorzugsweise ein Hubzylinder, und daran anschließend eine
Spannvorrichtung, vorzugsweise ein Spannzylinder, angeordnet sind,
wobei auf der Spannvorrichtung die axial verschiebbare Auflagefläche und
das axial verschiebbare Mittel zum Halten des Zugmittels über der
Laufbahn der Zugmittelscheibe angeordnet sind.
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Weiterhin
ist vorgehen, dass das Werkzeug jeweils eine Einrichtung zum axialen
Verfahren der Auflagefläche
und des Haltemittels aufweist.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Werkzeug wenigstens
ein Mittel aufweist, über
das die Auflagefläche
beim axialen Zurückverfahren
zum Vibrieren gebracht wird, wobei das Vibrieren vorzugsweise durch
Ultraschall mittels einer ge eigneten Vorrichtung erzeugt wird. Dadurch wird
erreicht, dass die Auflagefläche
einfacher unter dem unter starker Spannung stehenden Zugmittel herausgezogen
werden kann.
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Für den gleichen
Zweck ist vorgehen, dass die Auflagefläche gleitend ausgebildet ist,
wobei vorzugsweise ein Gleitmittel auf der Auflagefläche aufgebracht
ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf der Auflagefläche wenigstens
eine Lage einer gleitfähigen
Folie oder eines gleitfähigen
Papiers angeordnet ist. Diese können
gegebenenfalls zwischen Zugmittel und Zugmittelscheibe verbleiben,
da sie später
mit den ersten Umdrehungen der Zugmittelscheiben entfernt werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines nach dem Stand der Technik bekannten
Verfahrens zur Montage eines elastischen Zugmittels auf mindestens
zwei nicht zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben eines spannvorrichtungsfreien
Zugmittelgetriebes,
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2 im
Längsschnitt
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Werkzeugs zur Montage eines
elastischen Zugmittels auf mindestens zwei nicht zueinander verschiebbaren
Zugmittelscheiben eines spannvorrichtungsfreien Zugmittelgetriebes,
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3 im
Querschnitt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Werkzeugs
zur Montage eines elastischen Zugmittels auf mindestens zwei nicht
zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben eines spannvorrichtungsfreien
Zugmittelgetriebes,
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4 eine
Nebeneinanderstellung des in 2 und 3 dargestellten
um 90° gedrehten Werkzeugs
und
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5–17 im
Längsschnitt
eine schematische Darstellung einzelner Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Montage eines elastischen Zugmittels mittels des erfindungsgemäßen Werkzeugs
auf mindestens zwei nicht zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben
eines spannvorrichtungsfreien Zugmittelgetriebes.
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In 1 zeigt
schematisch ein nach dem Stand der Technik bekanntes Verfahren zur
Montage eines elastischen Zugmittels 1 in Form eines elastischen
Keilrippenriemens auf zwei nicht zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben 2 eines
spannvorrichtungsfreien Zugmittelgetriebes 3.
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Um
das elastische Zugmittel 1 auf ein spannvorrichtungsfreies
Zugmittelgetriebe 3, bei dem die Drehachsen 4 zueinander
nicht verschiebbar sind, d.h. auf einem starren Zugmittelgetriebe 3 zu
montieren, muss das Zugmittel 1 gedehnt und dabei gleichzeitig über einen
Rand einer der Zugmittelscheiben 2 des Zugmittelgetriebes 3 in
die hier nicht dargestellte Nut bzw. die Laufbahn der Zugmittelscheibe 2 gezwungen
werden. Dabei wird das Zugmittel 1 zunächst auf eine der Zugmittelscheiben 2 des
Zugmittelgetriebes 3 aufgelegt und dann manuell so geführt, dass
zumindest ein Teilstück
des Zugmittels 1 in die Nut bzw. Laufbahn der anderen Zugmittelscheibe 2 zu
liegen kommt. Prinzipbedingt ist das elastische Zugmittel 1 nämlich zu
kurz, um komplett auf die letzte verbleibende Zugmittelscheibe 2 aufgelegt
zu werden. Somit wird das elastische Zugmittel 1 nur teilweise
auf die Zugmittelscheibe 2 aufgelegt. Der restliche freie
Zugmittelteil führt über den
Rand der Zugmittelscheibe 2 axial nach vorn aus der Nut
bzw. Laufbahn heraus und bildet quasi eine vor der Zugmittelscheibe 2 liegende
Sehne zur Zugmittelscheibe 2. Das Zugmittel 1 wird
auf dem Rand der Zugmittelscheibe 2 mittels eines Montagewerkzeugs 5 befestigt
bzw. festgeklemmt. Dieser Zustand ist in 1a) dargestellt.
Wird die Zugmittelscheibe 2 gedreht, wird das Zugmittel 1 mitgenommen
und über
den Rand der Zugmittelscheibe 2 gespannt, bis es vollständig in der
Nut bzw. der Laufbahn beider Zugmittelscheiben 2 läuft. Dieser
Zustand ist in 1b) dargestellt. Anschließend wird
das Montagewerkzeug 5 entfernt. Der Zustand nach der Montage
ist in 1c) dargestellt.
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2 zeigt
im Längsschnitt
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Werkzeugs 5 zur
Montage eines elastischen Zugmittels 1 auf mindestens zwei,
hier nicht dargestellten und nicht zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben eines
spannvorrichtungsfreien Zugmittelgetriebes
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Das
Werkzeug 5 umfasst eine koaxial an einer Seite einer hier
nicht dargestellten Zugmittelscheibe positionierbare, axial und
bezogen auf die Drehachse der Zugmittelscheibe radial verfahrbare, teilringartige
Auflagefläche 7 für ein, hier
bereits auf diese aufgelegtes elastisches Zugmittel 1.
Zum Dehnen des auf die Auflagefläche 7 aufgelegten
elastischen Zugmittels 1 ist die Auflagefläche 7 radial
nach außen
und anschließend
zum Auflegen des elastischen Zugmittels 1 auf die Zugmittelscheibe
axial über
die Laufbahn der Zugmittelscheibe verfahrbar. Das Werkzeug 5 weist
außerdem
ein Haltemittel 9 auf, das beim axialen Zurückverfahren
der Auflagefläche 7 das
elastische Zugmittel 1 über
der Laufbahn der Zugmittelscheibe hält, bis dieses in bzw. auf
die Laufbahn der Zugmittelscheibe fällt.
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Vorliegend
ist die Auflagefläche
als ein relativ dünnes
Blech ausgebildet.
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Das
Haltemittel 9 ist ein koaxial an einer Seite der letzten
hier nicht dargestellten Zugmittelscheibe positionierbarer, axial
verschiebbarer und bezogen auf die Drehachse der Zugmittelscheibe,
vorzugsweise zusammen mit der Auflagefläche 7 radial verfahrbarer,
teilringartiger Schieber, der vor dem axialen Zurückverfahren
der Auflagefläche 7 an
die Seitenflanke 10 des Zugmittels 1 verschoben
wird, um anschließend
beim axialen Zurückverfahren
der Auflagefläche 7 das
Zugmittel 1 über
der Laufbahn der Zugmittelscheibe zu halten.
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Das
Werkzeug 5 ist vorzugsweise koaxial an einer Seite der
hier nicht dargestellten Zugmittelscheibe angeordnet und weist wenigstens
ein Verriegelungs- oder Befestigungsmittel 11 auf, mit
dem das Werkzeug 5 an der Seite der Zugmittelscheibe veranker-
oder befestigbar ist. Vorzugsweise ist das Verriegelungs- oder Befestigungsmittel 11 zu
diesem Zweck als Magnet ausgebildet.
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Das
Werkzeug 5 umfasst weiterhin einen koaxial an einer Seite
der hier nicht dargestellten Zugmittelscheibe positionierbaren Grundkörper 12,
auf dem eine Hubvorrichtung 13 in Form ein Hubzylinders
und daran anschließend
eine Spannvorrichtung 14 in Form eines Spannzylinders angeordnet
sind, wobei auf der Spannvorrichtung 14 die axial verschiebbare
Auflagefläche 7 und
das axial verschiebbare Haltemittel 9 angeordnet sind.
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Das
Werkzeug 5 weist außerdem
jeweils eine Einrichtung 15, 16 zum axialen Verfahren
der Auflagefläche 7 und
des Haltemittels 9 auf.
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3 zeigt
im Querschnitt eine schematische Darstellung des bereits in 2 beschriebenen Werkzeugs
zur Montage eines elastischen Zugmittels auf mindestens zwei nicht
zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben eines spannvorrichtungsfreien
Zugmittelgetriebes. Zwecks Vermeidung von Wiederholungen wird auf
die Beschreibung zu 2 verwiesen, wobei gleiche Bezugsziffern
jeweils gleiche Bauteile benennen. In 3 ist hierbei
deutlich die teilringartige Ausbildung der Auflagefläche 7 sowie
des Haltemittels 9 zu erkennen. Die Steifigkeit der Auflagefläche ist
durch die feste Anbindung an die Verfahreinrichtung 15 und
durch zwei Verstärkungsstäbe 17 sichergestellt.
Es wird deutlich, dass bei einer hier nicht dargestellten Segmentierung
der Auflagefläche 7 sowie
des Haltemittels 9 diverse Radien ausgebildet werden können, wobei
zwischen den einzelnen Segmenten mehr oder wenige große Abstände entstehen.
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In 4 sind
die in 2 und 3 dargestellten und um 90° gedrehten
Werkzeuge nebeneinander dargestellt, um die in Längs- und Querschnitt dargestellten
Bauteile besser vergleichen zu können. Zwecks
Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Beschreibung zu 2 verwiesen,
wobei gleiche Bezugsziffern jeweils gleiche Bauteile benennen.
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In
den 5 bis 17 wird das erfindungsgemäße Verfahren
zur Montage eines elastischen Zugmittels 1 mittels des
erfindungsgemäßen Werkzeugs 5 auf
mindestens zwei nicht zueinander verschiebbaren Zugmittelscheiben 2 eines
spannvorrichtungsfreien Zugmittelgetriebes veranschaulicht. Dabei
sind das Werkzeug 5 und die Zugmittelscheibe 2,
auf die das Zugmittel 1 aufgelegt werden soll, schematisch
in Längsschnitt
dargestellt.
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Die 5 bis 17 geben
jeweils einzelne Schritte des Montageverfahrens wieder, wobei die einzelnen
Schritte beim Betrachten der 5 bis 17 der
Reihe nach aus sich heraus verständlich sind.
Hinsichtlich der Beschreibung des Werkzeugs 5 wird auf
die Beschreibung zu 2 verwiesen, wobei gleiche Bezugsziffern
jeweils gleiche Bauteile benennen.
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5 bis 7 zeigen,
wie das Werkzeug 5 axial auf die Seite 6 der Zugmittelscheibe 2 verfahren und
dort mittels eines Verriegelungs- und Befestigungsmittels 11 mit
der Zugmittelscheibe 2 verbunden wird.
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Das
zu montierende elastische Zugmittel 1 ist bereits auf alle
bis auf die letzte der Zugmittelscheiben 2 aufgelegt, wobei
letztere hier dargestellt ist. Außerdem ist der auf die letzte
Zugmittelscheibe 2 aufzubringende Teil des elastischen
Zugmittels 1 bereits auf die koaxial an der Seite 6 der
letzten Zugmittelscheibe 2 angeordnete, axial verfahrbare,
teilringartige Auflagefläche 7 des
Montagewerkzeugs 5 aufgelegt. Das elastische Zugmittel 1 befindet
sich im noch nicht gedehnten Zustand.
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In
den 8 bis 9 wird das Zugmittel 1 gedehnt.
Hierzu wird die Auflagefläche 7 bezogen
auf die Drehachse 4 der letzten Zugmittelscheibe 2 nach radial
außen
verfahren, derart, dass sich die Auflagefläche 7 minimal außerhalb
des Außenradi
der letzten Zugmittelscheibe 2 befindet. Zum Dehnen des
Zugmittels 1 wird die Hubvorrichtung 13 des Werkzeugs 5 aktiviert.
Die zum Dehnen erforderlichen Spannkräfte werden von der Spannvorrichtung 14 in
Form eines massiven Spannzylinders auf die Auflagefläche 7 übertragen.
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In
den 10 bis 12 wird
die Auflagefläche 7 über die
Laufbahn 8 der letzten Zugmittelscheibe 2 mittels
einer Einrichtung 15 axial verschoben, derart, dass der
genannte Teil des elastischen Zugmittels 1 direkt über der
Laufbahn 8 der Zugmittelscheibe 2 angeordnet ist.
Je nach Gegebenheiten kann die Auflagefläche 7 entweder direkt
auf der Zugmittelscheibe 2 aufliegen oder bei empfindlicher
Zugmittelscheibe 2 minimal beabstandet von dieser angeordnet
sein. Im letzten Fall ist die Auflagefläche 7 stabiler zu
wählen,
da das Zugmittel 1 stärker
gedehnt werden muss.
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In
den 13 und 14 senkt
sich die Auflagefläche 7 samt
Zugmittel 1 in Richtung Zugmittelscheibe 2 ab.
Anschließend
wird das Haltemittel 9 axial an die Seitenflanke 10 des
Zugmittels 1 verfahren, um das Zugmittel 1 beim
Zurückverfahren
der Auflagefläche 7 über der
Laufbahn 8 zu halten.
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In
den 15 und 16 wird
die Auflagefläche 7 durch
axiales Zurückverfahren
unter dem unter Spannung stehenden Zugmittel 1 herausgezogen,
derart, dass der genannte Teil des elastischen Zugmittels 1 auf
bzw. in die Laufbahn 8 der letzten Zugmittelscheibe 2 fällt, wobei
der genannte Teil beim Zurückverfahren
der Auflagefläche 7 durch
das Haltemittel 9 über
der Laufbahn 8 gehalten wird.
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Das
axiale Zurückverfahren
der Auflagefläche 7 wird
vorzugsweise dadurch unterstützt,
dass die Auflagefläche 7 durch
geeignete Mittel zum Vibrieren gebracht wird. Dieser Zustand ist
in 15 dargestellt.
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In
der 17 wird das Montagewerkzeug 5 schließlich in
seine Ursprungsposition verfahren und steht für eine weitere Verwendung zur
Verfügung. Das
Zugmittel 1 ist nun auf der Zugmittelscheibe 2 positioniert.
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In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die einzelnen Bauelemente im Wesentlichen aus Metall bzw. Edelstahl
gefertigt. Es ist jedoch auch möglich,
einzelne Bauelemente durch leichtere und einfacher zu produzierende
Kunststoffteile zu ersetzen.
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- 1
- elastisches
Zugmittel
- 2
- Zugmittelscheibe
- 3
- Zugmittelgetriebe
- 4
- Drehachse
einer Zugmittelscheibe
- 5
- Montagewerkzeug
- 6
- Seite
der Zugmittelscheibe
- 7
- Auflagefläche
- 8
- Laufbahn
- 9
- Haltemittel
- 10
- Seitenflanke
- 11
- Verriegelungs-
oder Befestigungsmittel
- 12
- Grundkörper
- 13
- Hubvorrichtung
- 14
- Spannvorrichtung
- 15
- Einrichtung
zum axialen Verfahren
- 16
- Einrichtung
zum axialen Verfahren
- 17
- Verstärkungsstäbe