DE102004038583A1 - Reinigungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung (1), wie beispielsweise zum Reinigen von gebogenen Rohren oder dergleichen, mit einer flexiblen Seele (2), deren Oberfläche zumindest auf einem Teilabschnitt mit einem Reinigungsbesatz besetzt ist. Um die Schmutzaufnahmefähigkeit der Reinigungsvorrichtung zu erhöhen und gleichzeitig das Reinigen von empfindlichen Wandungen zu gestatten, wird vorgeschlagen, als Reinigungsbesatz ein Reinigungstextil (3) mit radial abstehenden Reinigungsfasern (5) vorzusehen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung, beispielsweise zum Reinigen von gebogenen Rohren oder dergleichen, mit einer flexiblen Seele, deren Oberfläche zumindest auf einem Teilabschnitt mit einem Reinigungsbesatz besetzt ist.
- Eine Reinigungsvorrichtung gleicher Art ist aus der
US 5 560 069 bekannt. Bei dem dort offenbarten Reinigungsbesatz handelt es sich um Draht-verstärkte Nylon-Borsten mit einem Durchmesser von etwa 0,2 mm, die einzeln mit der Seele verbunden sind. Derartige Borsten eignen sich zur Beseitigung von groben Verschmutzungen von unempfindlichen Rohrinnenwänden. Sie sind indes nicht dafür geeignet, feinen Staub von empfindlichen Oberflächen abzunehmen, da die Staubkörner nicht hinreichend von den Borsten gehalten werden und da die spitzen Drahtenden die Innenwandung beschädigen können. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass mit ihr auch empfindliche Hohlkörper effizient gereinigt werden können.
- Dies gelingt dadurch, dass als Reinigungsbesatz ein Reinigungstextil mit radial abstehenden Reinigungsfasern verwendet wird.
- Reinigungstextilien haben sich für empfindliche Oberflächen bestens bewährt. Die dichten Reinigungsfasern binden feinsten Staub und gleiten leicht auf empfindlichen Oberflächen, ohne diese zu verkratzen. Darüber hinaus lassen sich Reinigungstextilien hervorragend auswaschen, so dass die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung eine hohe Lebensdauer erreicht.
- Das Reinigungstextil ist vorzugsweise als gewebter oder gewirkter Plüsch ausgebildet. Solche Plüschgewebe geben den radial abstehenden Reinigungsfasern einen ausgezeichneten Halt und können jeweils mit einem geeignet langen Flor hergestellt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Reinigungsvorrichtung dem jeweiligen Bedarf optimal anzupassen.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Reinigungstextil als schmales Band ausgebildet, welches helikal um die Seele herum gewunden ist und unter Ausbildung einer ebenfalls helikal verlaufenden Stoßnaht stoffschlüssig mit der Seele verbunden ist.
- Unter einer stoffschlüssigen Verbindung ist in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Klebeverbindung oder eine Verschweißung von thermoplastischen Kunststoffen zu verstehen. Das helikale Aufwickeln des Plüschbandes auf die Seele kann voll automatisiert erfolgen, wodurch die Herstellungskosten gesenkt werden. Durch die stoffschlüssige Verbindung zwischen Plüschband und Seele entfällt das Vernähen der Stoßnaht des Textilbandes. Eine genähte Naht würde nämlich vergleichsweise dick ausfallen und die Reinigungsleistung der Reinigungsvorrichtung deutlich einschränken.
- Alternativ kann das Reinigungstextil auch als schmales Band ausgebildet sein, dessen Breite dem Umfang der Seele entspricht und welches unter Ausbildung einer in Längsrichtung der Seele verlaufenden Stoßnaht stoffschlüssig mit der Seele verbunden ist.
- Auch diese Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung lässt eine vollautomatische Fertigung zu, wobei auch hier die stoffschlüssig hergestellte Stoßnaht nicht aufträgt.
- Zweckmäßig ist die Seele über ihre gesamte Länge mit dem Reinigungsbesatz besetzt. Der dieser vorteilhaften Weiterbildung zugrundeliegende Gedanke besteht darin, die Reinigungsvorrichtung kostengünstig als Endlosprodukt herzustellen und dieses gegebenenfalls in großen Mengen auszuliefern. Der Benutzer kann an „seiner" Reinigungsvorrichtung auf die Länge ablängen, die ihm für den jeweiligen Einsatzzweck am praktikabelsten erscheint.
- Der Titer der Reinigungsfasern beträgt zwischen 0,2 und 50 dtex, je nach beabsichtigten Reinigungseinsatz. Dabei kann vorteilhaft auch ein Gemisch aus groben und feinen Reinigungsfasern zum Einsatz kommen. Auf diese Weise ist es möglich, die aggressive Reinigungswirkung von gröberen Reinigungsfasern mit den mehr aufsaugenden Eigenschaften von feinen Reinigungsfasern zu kombinieren.
- Die Seele besteht zweckmäßig aus einem im Extrusionsverfahren hergestellten Kunststoffkörper. Dieser kann besonders kostensgünstig hergestellt werden und kann, sofern das Reinigungstextil ebenfalls aus synthetischen Fasern besteht, mit diesem direkt verschweißt werden.
- Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung eignet sich für vielfältige Reinigungsaufgaben im privaten Haushalt oder im professionellen Umfeld. So können beispielsweise gerade oder gewundene Rohrleitungen aller Art, Zwischenräume von Heizkörpern, Blasinstrumente, Waffenläufe, Flaschenhälse oder andere Hohlkörper effizient gereinigt werden.
- Die vorliegende Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels verdeutlicht werden. Hierfür zeigen:
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1 : Eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung; -
2 : ein Beispiel für das verwendete Reinigungstextil, perspektivisch; -
3 : einen Querschnitt der Reinigungsvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform. - Die Reinigungsvorrichtung
1 setzt sich aus einer Seele2 und einem Reinigungstextil3 zusammen. Bei der Seele2 handelt es sich um einen extrudierten, thermoplastischen Kunststoff-Körper von zylindrischer Gestalt. Dieser ist steif genug, um in rohrartige Hohlkörper eingeschoben zu werden und zugleich hinreichend flexibel, um gewundenen Rohren oder anderen, von einer idealen Zylinderform abweichenden Hohlkörpern zu folgen. - Das Reinigungstextil
3 dient als Reinigungsbesatz. Sein grundsätzlicher Aufbau ist in2 zu erkennen. Das Reinigungstextil3 weißt ein ebenes Trägergewebe4 auf. Zwischen den Kett- und Schussfäden des Trägergewebes4 verankert sind Reinigungsfasern5 , die von der Oberseite des Trägergewebes4 abstehen. Bei den Reinigungsfasern5 handelt es sich z. B. um synthetische Fasern, deren Titer zwischen 0,2 (sehr fein) und 50 (grob) liegt. - Das Reinigungstextil
3 kann Beispielsweise aus einem Plüsch bestehen, der nach dem bekannten Doppelplüsch-Verfahren hergestellt wird. Dabei werden mit Abstand zueinander zwei Trägergewebe4 hergestellt und über eingewebte Reinigungsfasern5 miteinander verbunden. Danach wird das Gebilde in einer Trennebene zwischen den Trägergeweben4 durch die Reinigungsfäden5 hindurch aufgetrennt, so dass zwei Reinigungstextilien3 der in2 dargestellten Art entstehen. - Alternativ kann das Reinigungstextil auch aus einem gewirkten Plüsch bestehen. Gegebenenfalls kommen auch Frottie-Gewebe mit Reinigungsfasern in Form von Schlingen in Frage.
- Das als schmales Band ausgebildete Reinigungstextil
3 wird helikal um die Seele2 herumgeschlungen und mit der Seele stoffschlüssig gefügt und zwar derart, dass eine ebenfalls helikal verlaufende Stossnaht6 entsteht. Die Unterseite des Trägergewebes4 liegt somit auf der Oberfläche der Seele2 auf. Die Reinigungsfasern5 auf der Oberseite des Trägergewebes4 weisen folglich in radialer Richtung von der Seele2 fort, so dass eine gedachte, sich entlang der Längsachse der Seele2 erstreckende, zylindrische Fläche vollständig von Reinigungsfasern5 durchsetzt ist. - Mit einer derartigen Reinigungsvorrichtung lässt sich ein zylindrisches Rohr in einem Zug reinigen, ohne die Reinigungsvorrichtung um ihre Längsachse drehen zu müssen.
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3 zeigt eine Version der Reinigungsvorrichtung, bei der das Reinigungstextil3 nicht helikal um die Seele2 herumgeschlungen ist, sondern unter Ausbildung einer in längst Richtung der Seele2 verlaufenden Stossnaht7 stoffschlüssig mit der Seele2 verbunden ist. Wie der Querschnitt in3 erkennen lässt, trägt auch die so ausgebildete Stossnaht7 nicht auf und stört den gleichmäßigen Verlauf der außen Kontur der Reinigungsvorrichtung nicht.
Claims (8)
- Reinigungsvorrichtung, beispielsweise zum Reinigen von gebogenen Rohren oder dergleichen, mit einer flexiblen Seele, deren Oberfläche zumindest auf einem Teilabschnitt mit einem Reinigungsbesatz besetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Reinigungsbesatz um ein Reinigungstextil mit radial abstehenden Reinigungsfasern handelt.
- Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil als gewebter oder gewirkter Plüsch ausgebildet ist.
- Reinigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil als schmales Band ausgebildet ist, welches helikal um die Seele gewunden ist und unter Ausbildung einer ebenfalls helikal verlaufenden Stoßnaht stoffschlüssig mit der Seele verbunden ist.
- Reinigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil als schmales Band ausgebildet ist, dessen Breite dem Umfang der Seele entspricht und welche unter Ausbildung einer in Längsrichtung der Seele verlaufenden Stoßnaht stoffschlüssig mit der Seele verbunden ist.
- Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seele auf ihrer gesamten Länge mit dem Reinigungsbesatz besetzt ist.
- Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Titer der Reinigungsfasern 0,2 bis 50 dtex beträgt.
- Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungstextil ein Gemisch aus groben und feinen Reinigungsfasern aufweist.
- Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Seele um einen im Extrusionsverfahren hergestellten Kunststoffkörper handelt.
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Cited By (2)
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WO2008087016A3 (de) * | 2007-01-18 | 2008-09-04 | Herbert Maslanka | Reinigungsdocht für einen instrumentenkanal eines medizinischen instruments |
CN112371662A (zh) * | 2020-10-12 | 2021-02-19 | 张琦 | 用于汽车保养维修的管道内壁清洁装置 |
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Cited By (4)
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