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Die Erfindung betrifft eine Beladeeinrichtung eines Fahrzeugladeraumes, insbesondere Heckladeraumes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine derartige, aus der
DE 102 41 687 A1 bekannte Beladeeinrichtung umfasst einen in Laderaum-Schienen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbaren Ladeboden, welcher in den Laderaum-Schienen über lösbare Arretiermittel kraft- und/oder formschlüssig feststellbar ist. An dem Ladeboden ist ein Betätigungselement zum temporären Entsperren der Arretiermittel vorgesehen, welches wenigstens zwei an in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet geordneten Schienen angreifende Arretiermittel in Form von Stiften bedient, welche in die Laderaum-Schienen eingreifen.
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Außerdem ist aus der
DE 298 16 126 U1 eine Befestigungsvorrichtung für in einem Kraftwagen zu transportierende Gegenstände bekannt, bei welcher eine Mehrzahl von Befestigungselementen an jeweiligen Schienen im Laderaum des Fahrzeugs fixiert werden können. Die Schienen haben dabei jeweils einen innen liegenden, im Querschnitt T-förmigen Führungskanal mit unten liegendem T-Balken, wobei die Kanalseitenflächen V-förmig geneigt zueinander verlaufen mit einer unten liegenden V-Spitze. Jeweils ein dem Querschnitt des Führungskanals querschnittsmäßig komplementär ausgebildeter Nutenstein ist dabei an einem Befestigungsbügel des Befestigungselements gehalten, wobei der Nutenstein bajonettartig an der Schiene fixiert werden kann. Zudem umfasst das Befestigungselement eine beweglich auf dem Befestigungsbügel sitzende Rastbuchse, welche in den Führungskanal der Schiene eingreift. Die Rastbuchse ist dabei durch Drehung gegen die Kraft einer Feder ein – und ausrastbar, wodurch das Befestigungselement entlang der Schiene verschoben werden kann.
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Eine weitere Beladeeinrichtung ist aus
DE 196 19 126 A1 bekannt. In Fahrzeuglängsrichtung nimmt der Ladeboden bei jener bekannten Ausführung lediglich einen Teilbereich ein und ist über die gesamte Länge des Laderaumes verschiebbar und in jeder Verschiebeposition arretierbar. Bei einem Personenkraftfahrzeug mit einer umklappbaren Rücksitzlehne kann der Ladeboden bei horizontal abgeklappter Rücksitzlehne in den Bereich auf dieser Rücksitzlehne verschoben werden.
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Aus
US 4 718 584 A ist ei Laderaumboden bekannt, aus dem zur Erzeugung von gegeneinander abgeschotteten Teilladeräumen Klappen nach oben aufgeschwenkt und in aufgeschwenkter Position arretierbar sind.
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Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, einen Ladeboden einer gattungsgemäßen Beladeeinrichtung mit einfach aufgebauten und sicher funktionierenden Verschiebe- und Arretiermitteln auszustatten. Dabei soll der verschiebbare Ladeboden insbesondere auf einen in einem Fahrzeug bereits vorhandenen Basisladeboden als besonderes Zubehörteil aufsetzbar sein.
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Die Laderaumschienen sollen in dem Laderaumbasisboden bei einem Laden des Laderaumes nicht störend wirken, das heißt insbesondere nicht nach außen abstehend im Inneren des Basisbodens angebracht sein. Darüber hinaus sollen aus dem verschiebbaren Ladeboden Klappen zur Erzeugung gegeneinander abgeschotteter Teilladeräume einfach ein- und ausschwenkbar vorgesehen sein.
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Gelöst wird das erfindungsgemäße Problem durch eine Ausbildung einer gattungsgemäßen Beladeeinrichtung nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einfach aufgebaute Laderaumschienen und Ladebodenarretiermittel vorzusehen, die mittels eines zentral angebrachten Betätigungselementes gemeinsam durch Einhandbedienung sicher betätigbar sind. Sicher betätigbar heißt, dass der Ladeboden stets fest arretiert ist und eine Bewegung ausschließlich dann möglich ist, wenn das Betätigungselement gerade aktiv bedient wird. Obwohl in erster Linie an eine Handbedienung zum Verstellen des Ladebodens gedacht ist, kann die Verlagerung des erfindungsgemäß ausgebildeten Ladebodens selbstverständlich auch beispielsweise elektromotorisch erfolgen. Ein derart elektromotorisches Verstellen kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn der Laderaumboden eine Länge besitzt, die eine Handbetätigung von der Laderaumöffnung aus schwierig oder gar unmöglich macht. Ein solcher Fall kann beispielsweise vorliegen, wenn der Laderaum bei einem Personenkraftfahrzeug durch ein horizontales Abklappen der Rücksitzlehne vergrößert und der Ladeboden bis über die abgeklappte Rücksitzlehne in Richtung des Fahrzeugboden verschoben werden soll.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Ladebodens können aus diesem Klappen zur Bildung voneinander abgeschotteter Teilladeräume aufschwenkbar sein. Auf besonders zweckmäßige Ausgestaltungen solcher aufschwenkbaren Klappen wird nachstehend noch näher eingegangen werden.
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Ein zentral an dem Ladeboden angeordnetes Betätigungselement zum temporären Lösen der Ladeboden-Arretiermittel kann etwa in der Mitte an der hinteren Kante des Ladebodens in der Form eines Griffes angebracht sein, von dem aus die Kraftübertragung an die in den Laderaumschienen angreifenden Arretiermittel über jeweils einen Bowdenzug erfolgen kann.
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Ein vorteilhaftes, nachstehend noch näher erläutertes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
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In dieser zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht auf einen in einem Laderaum eines Fahrzeugheckes längs verschiebbaren Ladeboden,
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2 eine Ansicht auf einen Ladeboden entsprechend 1 mit für eine zusätzliche Laderaumunterteilung aufgeschwenkten Klappen,
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3 einen Querschnitt durch eine Ladebodenschiene mit in diese eingreifenden Führungs- und Arretiermitteln des Ladebodens.
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In dem Heck eines Fahrzeuges befindet sich ein von hinten zugänglicher Laderaum mit einem Basisladeboden 1. Auf diesem Basisladeboden 1 in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar gelagert ist ein Ladeboden 2. Verschiebbar ist dieser Ladeboden 2 auf dem Basisladeboden 1 in dort in Fahrzeugquerrichtung seitlich vorgesehenen, längs des Fahrzeuges verlaufenden Schienen 3. In diese Schienen 3 greifen von dem Ladeboden 2 Führungs- und Arretiermittel ein, deren in 1 nicht zu erkennende Ausbildung nachstehend mit Bezug auf 2 noch näher erläutert wird.
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Der Ladeboden 2 besitzt aufschwenkbare Klappen 4, die in aufgeschwenkter Position in 2 dargestellt sind.
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Die dort gezeigte Aufteilung stellt lediglich eine von einer Vielzahl möglicher Ausführungsformen dar.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform existieren insgesamt drei Klappen 4, nämlich eine hintere Klappe sowie zwei seitliche Klappen. In zusammengeklapptem Zustand liegen die seitlichen Klappen unterhalb der hinteren Klappe. In aufgeschwenktem Zustand sind die Klappen gegeneinander verriegelbar mit für einen Fachmann üblichen Verriegelungsmitteln. Bei der dargestellten Ausführung mit insgesamt drei Klappen lässt sich durch ein Verschieben des Ladebodens 2 in eine Position hinter beispielsweise einer Rücksitzbank eines Fahrzeuges ein dort horizontal rundum abgeschotteter Teilladeraum ausbilden.
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Der Ladeboden 2 besitzt vorteilhafterweise eine Fläche, die auf ein Lagern von Flaschenkästen ausgerichtet ist. Hierdurch kann der Ladeboden 2 in einer zur Öffnung des Laderaumes verschobenen Position mit Flaschenkästen beladen werden. Anschließend kann der so beladene Ladeboden 2 in eine hintere Position, das heißt eine Position direkt hinter einer Rücksitzbank verschoben werden.
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Durch an dem Ladeboden 2 vorgesehene Führungs- und Arretiermittel ist dieser in jeder Position seines Verschiebeweges stets sicher verriegelt. Aufhebbar ist diese Verriegelung temporär durch ein zentral vorgesehenes Betätigungselement, das ein von Hand zu bedienender Griff sein kann. Ein solches, in der Zeichnung nicht konkret dargestelltes Betätigungselement befindet sich zweckmäßigerweise in der Mitte des hinteren Längskantbereiches des Ladebodens 2, mit dem der Ladeboden 2 der Laderaumöffnung zugewandt ist. Dieser Bereich ist in der Zeichnung in den 1 und 2 mit 5 angedeutet. In diesem Bereich 5 besitzt zum Betätigen jenes zentralen Betätigungselementes die hintere aufschwenkbare Klappe 4 eine Durchgriffsöffnung. Diese Durchgriffsöffnung ist derart ausgebildet, dass das Betätigungselement zum Betätigen der Arretiermittel des Ladebodens unabhängig von der Lage der aufschwenkbaren Klappe 4 gut zugänglich ist.
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Den konkreten Aufbau der Führungs- und Arretiermittel des Ladebodens 2 zeigt 3. Von den beiden seitlichen, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schienen 3 zum Führen des Ladebodens 2 ist lediglich eine einzige gezeigt und zwar diejenige, die von hinten auf den Laderaum gesehen auf der linken Fahrzeugseite liegt.
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Diese Schiene 3 weist im Querschnitt einen T-förmigen, inneren Hohlraum auf mit einem unten liegenden T-Balken. Die beiden im Querschnitt sich gegenüber liegenden Seitenflächen des Hohlraumes der Schiene 3, die sich in dem T-Balkenbereich befinden, verlaufen geneigt zueinander V-förmig mit der V-Spitze unten liegend.
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In dem T-Balkenbereich des Hohlraumes der Schiene 3 findet sich ein Reibkeil 6 mit seitlichen, den V-förmig verlaufenden Seitenflächen des Hohlraumes der Schiene 3 komplementär angepassten Reibflächen. Der Reibkeil 6 ist fest verbunden mit einem Stößel 7, mit dessen Hilfe der Reibkeil 6 parallel zur Fahrzeughochachse verlagerbar ist. Der Reibkeil 6 und der Stößel 7 sind gelagert in einem Käfig 8 mit einem rohrförmig aus dem Hohlraum der Schiene 3 herausführenden Schaftbereich 9. Dieser Schaftbereich 9 besitzt horizontal leichtes Spiel gegenüber der nach außen führenden Schienenöffnung und dient gegenüber der Schiene 3 zur Querführung des Ladebodens 2. Um diese Führungsfunktion erfüllen zu können, ist der Käfig 8 in seinem Schaftbereich 9 fest mit dem Ladeboden 2 verbunden. In dem Käfig 8, in dem der Stößel 7 verschiebbar gelagert ist, befindet sich eine Druck-Feder 10, mit der der Reibkeil 6 derart kraftbeaufschlagt ist, dass dieser seine Arretierwirkung durch reibschlüssige Anlage an den inneren Schienenseitenflächen ausübt.
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Zur vertikalen Abstützung des Ladebodens 2 auf dem Basisboden 1 beziehungsweise auf dem in diesen eingelassenen Schienen 3 dienen in Stegen 11 des Ladebodens 2 gelagerte Rollen 12. Insgesamt kann der Ladeboden 2 entlang des Schienenteiles jeweils mit mehreren Paaren an Rollen 12 ausgerüstet sein, während je Schiene 3 ein Käfig 8 mit zugehörigen Arretiermitteln, das heißt insbesondere einem Reibkeil 6 grundsätzlich ausreichend ist.
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Um den Ladeboden 2 verschieben zu können, ist die Arretierung des sich in einer Schiene 3 jeweils befindlichen Reibkeiles 6 temporär während der Zeit des Verschiebens aufzuheben. Dieses Aufheben des Reibschlusses erfolgt durch ein Verlagern des Stößels 7, wobei die erforderliche Verlagerungskraft von einem zentral an dem Ladeboden 2 vorgesehenen Bereich 5 aus erfolgt. In diesem Bereich 5 ist ein Betätigungselement in der Form eines insbesondere von Hand bedienbaren Griffes vorgesehen, und über einen Bowdenzug als Kraftübertragungsmittel mit den Schienen 3 jeweils zugeordneten Stößeln 7 verbunden. Die Bowdenzugmittel sind in der Zeichnung nicht dargestellt ebenso wie der Handgriff, der sich in dem Griffbereich 5 befindet.
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Das Aufschwenken der Klappen 4 des Ladebodens 2 kann in jeder Verschiebeposition des Ladebodens 2 erfolgen. Die hintere Klappe 4 des Ladebodens 2 kann zur Öffnung des Laderaumes hin in eine waagrechte Beladeposition geschwenkt werden. In dieser Position kann diese hintere Klappe 4 aus der Laderaumöffnung nach außen herausragen, was für das Beladen des Laderaumes Vorteile besitzen kann. Befinden sich die Schienen 3 in einem der Laderaumöffnung zugewandten hinteren Bereich weiter seitlich als in einem in Fahrtrichtung davorliegenden Laderaumbereich, beispielsweise durch in den Laderaum seitlich hineinragende Radkästen, so reicht eine Führung des Ladebodens 2 in einem hinteren seitlichen Teilbereich innerhalb der Schienen 3 aus. In dem Bereich, mit dem der Ladeboden 2 in den in Fahrzeugquerrichtung verengten Laderaumbereich hineinragt, kann die erforderliche Stützung in Fahrzeughochachse über einfache auf dem Basisboden 1 ohne Seitenführung laufende, in dem Ladeboden 2 gelagerte Abstandsrollen erfolgen.
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Alle in der Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Form miteinander erfindungswesentlich sein.