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Die Erfindung betrifft eine Rampenanordnung für Rollstühle zum Anbau an Fahrzeuge, wenigstens umfassend ein Fahrzeug-Verbindungselement zur Kopplung der Rampenanordnung mit einem Fahrzeug, eine Rampe mit mindestens zwei Rampenabschnitten zur Bereitstellung einer Rollfläche und, eine Verbindungseinrichtung zur Verbindung der Rampenabschnitte untereinander und zur Ermöglichung einer im Wesentlichen axialen Verschiebung der Rampenabschnitte relativ zueinander.
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Derartige Rampenanordnungen werden typischerweise in PKW und Kleintransporter eingebaut, um den Höhenunterschied zwischen Fahrzeuginnenraum und Fahrzeugumgebung für Rollstühle und Rollstuhlfahrer überwindbar zu gestalten.
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Im Stand der Technik sind aus
DE202013002152U1 Rampen bekannt, welche zwischen drei Positionen verfahrbar sind. In einer ersten Position ist die Rampenrollfläche gegenüber einer horizontalen geneigt und ermöglicht so eine Überbrückung des Höhenunterschiedes zwischen dem Fahrzeuginnenraum und der Umgebung des Fahrzeugs. Die Neigung der Rampenrollfläche ist typischerweise so bemessen, dass sie es einem Rollstuhlfahrer ermöglicht, selbststätig oder mithilfe von Unterstützungspersonal die Rampenanordnung zu berollen. Die Rampenrollfläche lässt sich nach der Benutzung in eine Transportposition bringen, in der die Rampenrollfläche im Wesentlichen vertikal angeordnet ist. Am Zielort kann die Rampenrollfläche erneut in die gegenüber der horizontalen geneigte Position gebracht werden. Wird ein mit einem derartigen Rampensystem ausgestattetes Fahrzeug nicht zur Beförderung von Rollstuhlfahrern verwendet, kann die Rampenrollfläche gemäß Stand der Technik in eine liegende Position im Fahrzeuginnenraum verbracht werden. In dieser Stauposition liegt die Rampenrollfläche im Bodenbereich des Fahrzeuginnenraumes auf, oder fügt sich in diesen ein, so dass ein Großteil des Stauraums im Inneren des Fahrzeuges wieder zur Verfügung steht.
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Nachteilig an dem beschriebenen Stand der Technik ist, dass die Neigung der Rampenrollfläche im Betriebszustand ganz wesentlich von der Fahrzeughöhe abhängt. Unter Umständen kann die Neigung so groß werden, dass der zum Berollen der Rampe erforderlichen Kraftaufwand sehr hoch ist. Ferner kann die im Wesentlichen vertikale Anordnung der Rampenabschnitte in der Transportposition dazu führen, dass die Sicht nach hinten aus dem Transportfahrzeug durch Verdeckung durch Rampenabschnitte deutlich eingeschränkt ist. Auch ergibt sich insbesondere bei längeren Rampen ein signifikanter Stauraumbedarf im Inneren des Fahrzeuges.
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Ferner sind im Stand der Technik U-förmige Teleskopschienen bekannt, welche sich durch eine axiale Bewegbarkeit der U-förmigen Schienen relativ zueinander in ihrer Gesamtlänge verändern lassen. Solche Teleskopschienen können beispielsweise an Fahrzeuge bzw. auf Fahrzeugabschnitte angelegt werden, um den Höhenunterschied zwischen Fahrzeugumgebung und Fahrzeuginnenraum zu überwinden. Ferner können solche Teleskopschienen dazu eingesetzt werden, Treppenstufen zu überwinden. Gemäß Stand der Technik werden die U-förmigen Schienen dabei ineinander eingeschoben, um so die gewünschte Länge zu erreichen. Durch diesen Vorgang kann auch die resultierende Bahnneigung beeinflusst werden. Beim Be- und Entrollen eines Fahrzeugs ergeben sich Nachteile. Insbesondere gestaltet sich der Transport solcher Teleskopschienen insgesamt zeitaufwändig und umständlich. So sind zur Bereitstellung einer zu berollenden Fläche für Rollstühle mindestens zwei Teleskopschienen erforderlich. Diese sind einzeln im Fahrzeuginnenraum zu verstauen. Hiermit geht aufgrund der Bauform eine deutliche Reduzierung des zu nutzenden Stauraumes des Fahrzeuginnenraums einher. Darüber hinaus birgt die lediglich lose Befestigung an dem Fahrzeug die Gefahr eines Abrutschens einer solchen Teleskopschiene im Betrieb, insbesondere bei winterlichen Witterungsbedingungen, bei Regen oder dergleichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rampensystem bereitzustellen, welches die beschriebenen Nachteile zumindest teilweise überwindet und einfach und zuverlässig an verschiedene Situationen im Betrieb und in der Stauposition anpassbar ist.
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Bei der Rampenanordnung der eingangs beschriebenen Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Verbindungseinrichtung zur Verbindung der Rampenabschnitte untereinander und zur Ermöglichung einer im Wesentlichen axialen Verschiebung der Rampenabschnitte relativ zueinander vorgesehen ist, und die Verbindungseinrichtung eine Kulissenanordnung zur Führung der Rampenabschnitte relativ zueinander aufweist.
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Hierdurch wird eine Möglichkeit der Verlängerung der Rampe durch die zwei axial zueinander bewegbaren Rampenabschnitte sowie eine optimale und präzise Führung der Rampenabschnitte relativ zueinander durch die Kulissenführung mit einfachen konstruktiven Mitteln erreicht. Eine solche Rampenanordnung weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass der insgesamt erforderliche Bau- und Stauraum gegenüber dem Stand der Technik deutlich reduziert wird. Durch die Kombination einer teleskopartig längenverstellbaren Rampenanordnung bestehend aus zwei Rampenabschnitten, die eine durchgehende Rollfläche bereitstellen, und einer Kulissenführung lässt sich bequem eine relativ große, durchgehende Rollfläche erzeugen und an die jeweilige Situation beim Einrollen oder Hinausrollen anpassen. Die Rollfläche lässt sich mittels der Kulissenführung für die Benutzer bequem und schnell verlängern. Auch größere Höhenunterschiede lassen sich so gut überbrücken. So lässt sich eine Rampenrollfläche mit ausreichend geringer Steigung bereitstellen, die platzsparend verstaut werden kann. Hierdurch ist im Vergleich zum Stand der Technik weniger Raum beim Verstauen innerhalb des Fahrzeuges erforderlich und die Sichteinschränkung in der horizontalen Transportposition ist deutlich verringert.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rampenanordnung ist die Kulissenanordnung im Wesentlichen oberhalb der Rollfläche angeordnet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das dem Fahrzeug gegenüberliegende Ende der Rampe unmittelbar und mit einem flachen Winkel auf die das Fahrzeug umgebende Fläche aufgelegt werden kann, da die Kulissenführung diesem bauartbedingt nicht im Wege steht. Ferner bietet die Kulissenanordnung oberhalb der Rollfläche eine gewisse seitliche Begrenzung und Führung, die ein versehentliches Abrollen von Rollstühlen lateral von der Rampe verhindern kann. Darüber hinaus bietet eine solche Anordnung den Vorteil, dass die Position der Rampenabschnitte relativ zueinander mittels Sichtprüfung einfach überprüft werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, ist die Rampenanordnung dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung erste Seitenbleche enthält, die an einem ersten oder zweiten Rampenabschnitt angeordnet sind und über Längsführungen – als Teil der Kulissenführung – der Rampenabschnitte relativ zueinander verfügen, und an dem jeweils anderen Rampenabschnitt angeordnete Eingriffseinrichtungen enthält, die in die Längsführungen eingreifen. Hierdurch ergibt sich der erfindungsgemäße Vorteil, dass die Rampenabschnitte nicht ausschließlich axial zueinander bewegt werden können, sondern durch die Ausbildung der Längsschlitze eine variable und zweckdienliche Bewegungsgeometrie definiert werden kann. Durch die Verwendung von Eingriffseinrichtungen, die in die Längsführungen eingreifen, ergibt sich darüber hinaus ein Aufbau, der eine spielarme und weitestgehend leichtgängige Verschiebung der Rampenabschnitte relativ zueinander ermöglicht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Längsführung zumindest teilweise gekrümmt bzw. gebogen ausgebildet. Hierdurch lässt sich die Geometrie und Kinematik der Verschiebung der Rampenabschnitte so aufeinander anpassen, dass sich beispielsweise für die gewünschten Betriebspositionen ein möglichst geringer Abstand der Rollflächen der beiden Rampenabschnitte ergibt. Dieses ermöglicht ein weitestgehend stufenfreies und hindernisarmes Berollen der Rampe. Mittels gekrümmter Längsführungen lässt sich eine vorteilhafte Bewegungsbahn der Rampenabschnitte relativ zueinander erreichen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Längsführung an mindestens einem Ende einen Endsitz aufweist, welcher vorzugsweise durch einen Bogen von 80° bis 120°, vorzugsweise 90° ausgebildet ist. Durch einen solchen Endsitz lässt sich die Rampenanordnung in bestimmten gewünschten Positionen gegenüber einem unerwünschten Verschieben sichern. Beispielsweise kann so sichergestellt werden, dass sich die Rampenabschnitte in der ausgefahrenen Position nicht relativ zueinander bewegen, welches Nachteile beim Rollvorgang mit sich bringen würde. Darüber hinaus ist hierdurch sichergestellt, dass sich in der gewünschten ausgefahrenen Position keine Veränderung der Rampenneigung durch ein ungewünschtes Ein- oder Ausfahren ergibt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Rampenanordnung dadurch weitergebildet, dass eine erste Längsführung im Wesentlichen konkav gekrümmt oder gebogen ausgebildet ist und über einen Radius von 400 mm bis 1800 mm, insbesondere 1200 mm bis 1400 mm verfügt. Darüber hinaus ist die Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Längsführung über einen im Wesentlichen konkav gekrümmten oder gebogenen Abschnitt und einen im Wesentlichen zur Rollfläche parallelen Abschnitt verfügt. Durch eine solche Ausformung der Längsführungen, wird die Bewegung der Rampenabschnitte relativ zueinander dahingehend optimiert, dass sich ein möglichst gleichmäßig geringer Abstand zwischen den Rampenabschnitten ergibt. Hierdurch ergibt sich erneut der beschriebene Vorteil, dass sich möglichst keine Abstufung auf der Rollbahn durch den Übergang von einem Rampenabschnitt zum Zweiten ergibt. Hierdurch wird ein weitestgehend hindernisfreies Berollen der Rampe möglich.
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Die Rampenanordnung wird weiterhin dadurch vorteilhaft weitergebildet, dass in einer bevorzugten Ausführungsform die Eingriffseinrichtungen als Rollen oder Gleitelemente ausgebildet sind. Ferner bestehen die Eingriffseinrichtungen in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder Metall. Hiermit geht der Vorteil einher, dass sich ein geringer Kraftaufwand zum Verschieben der Rampenabschnitte relativ zueinander bei geringer Reibung ergibt, wobei die Ausgestaltung der Eingriffseinrichtungen aus Kunststoff oder Metall eine kostengünstige Fertigung bei gleichzeitig hoher Bauteilhaltbarkeit ermöglicht. Durch lange Wartungsintervalle und eine prinzipiell günstige Fertigung der Bauteile ergibt sich eine Kostenersparnis.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rampenanordnung verfügt jeder der Rampenabschnitte über Bodenbleche, wobei eine erste Bodenfläche und die Kulissenführung so ausgebildet sind, dass sich ein im Wesentlichen konstanter Abstand zwischen der Bodenfläche des ersten Rampenabschnitts in einer ein- und ausgefahrenen Position der Rampenanordnung ergibt. Hierdurch ergibt sich auch der erfindungsgemäße Vorteil, dass für alle gewünschten Betriebspositionen ein geringer Abstand zwischen den einzelnen Bodenflächen vorliegt, der ein leichtes Berollen ermöglicht und die Belastung der Rollstuhlnutzer durch Bodenunebenheiten auf der Rollfläche reduziert.
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Die erfindungsgemäße Rampenanordnung wird ferner dadurch weitergebildet, dass die erste Bodenfläche im Wesentlichen als einstückiges Bauteil, insbesondere als umgeformtes Blech, ausgebildet ist, und die Kulissenanordnung und/oder die Eingriffseinrichtungen an dem Bauteil ausgebildet sind. Dadurch lässt sich in erster Linie der erforderliche Materialeinsatz optimieren und reduzieren. Darüber hinaus ergibt sich aus der einstückigen Fertigung eine hohe Festigkeit und unmittelbar aus der Bauteilreduktion eine erhöhte Wartungsfreundlichkeit. Ferner wird durch eine solche Auslegung und Anordnung die Anzahl der notwendigen Montageschritte reduziert.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass die Kulisseneinrichtung mindestens eine Keileinrichtung aufweist, welche über ein keilförmiges Element an einem Rampenabschnitt und eine korrespondierende Aussparung am jeweils anderen Rampenabschnitt verfügt. Hierdurch wird eine Möglichkeit zu einer reversibel-formschlüssigen Fixierung der Rampenabschnitte in definierten Endpositionen geschaffen. Besondere Vorteile liegen darin, dass Geräusche durch sich berührende Rampenabschnitte, wie sie insbesondere durch Fahrtvibrationen, auftreten können, unterbunden werden.
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Eine weitere alternative bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das keilförmige Element zumindest teilweise aus Kunststoff besteht, was ein kostengünstiges, witterungsbeständiges und leicht zu formendes Material mit relativ geringem Gewicht ist. Es lässt sich leicht an der Rampenanordnung montieren und es kann wartungsfreundlich ausgetauscht werden. Daneben eignet es sich besonders zu Verhinderung oder Dämpfung von Geräuschen, die bei Vibrationen andernfalls durch direkten Materialkontakt der Rampenelemente auftreten könnten.
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Weiterhin ist in einer weiteren Ausführungsform bevorzugt, dass die Rampenanordnung eine Betätigungseinrichtung zum Verschieben der Rampenabschnitte relativ zueinander enthält. Weiterhin ist bevorzugt, dass die Betätigungseinrichtung ein Getriebe und/oder eine Zahnstange enthält. Durch eine solche Betätigungseinrichtung lässt sich der Vorteil realisieren, das Ein- und Ausfahren der Rampenanordnung beispielsweise an andere Bewegungsabläufe zu koppeln, wie beispielsweise an die Klappbewegung der Rampenanordnung am Befestigungselement des Fahrzeuges. So lässt sich vorteilhaft eine Funktionsintegration und Automatisierung dahingehen realisieren, dass beispielsweise beim Klappvorgang ein gleichzeitiges, gekoppeltes Ausfahren der Rampenanordnung erfolgt. Eine Veränderung von Bewegungsgrößen kann dabei vorteilhaft über ein Getriebe erfolgen, wobei sich die Zahnstange besonders zur Umsetzung der Drehbewegung in eine geradlinige Bewegung eignet, wie sie für das Ein- und Ausfahren der Rampenanordnung besonders vorteilhaft ist.
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Darüber hinaus verfügt die Betätigungseinrichtung bevorzugt über eine Antriebseinrichtung, weiterhin bevorzugt über einen Motor, insbesondere einen Linearmotor. Der besondere Vorteil einer Antriebseinrichtung im Allgemeinen liegt in der Unterstützung des Bedieners. So erlaubt es eine Antriebseinrichtung, den Ein- und Ausfahrvorgang so zu automatisieren, dass vom Bediener kein oder nur ein geringer Kraftaufwand erforderlich ist und ferner eine Zeitersparnis realisiert werden kann. Ferner erlaubt die Verwendung einer Antriebseinrichtung eine prinzipielle erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugte Fernsteuerbarkeit des Ein- und Ausfahrens der Rampenanordnung mithilfe einer Fernsteuerungseinrichtung, die eine direkte Anwesenheit des Bedieners und ein direktes Eingreifen zumindest teilweise überflüssig machen kann. Zur Bereitstellung der nötigen Bewegungsenergie ist ein Motor, insbesondere ein Linearmotor besonders geeignet.
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Weiterhin bevorzugt enthält die Betätigungseinrichtung eine Ansteuerungsstange zum Verschieben der Rampenabschnitte relativ zueinander. Darüber hinaus ist das Ansteuerungselement als im Wesentlichen s-förmiges Blech ausgebildet. Die Ansteuerungsstange verfügt über den Vorteil, dass die Position der Antriebseinrichtung oder des Motors nicht auf eine Anordnung unmittelbar an der Kulissenanordnung festgelegt ist, sondern mithilfe der Ansteuerungsstange die Verstellkraft aus einer entfernten Position heraus aufgebracht werden kann. Die Ausgestaltung als s-förmiges Blech, stellt eine einfache und kostengünstig zu fertigende Umsetzungsmöglichkeit dar, die aufgrund der Form gleichzeitig über eine gute Zug- und Druckfestigkeit verfügt.
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Eine weitere alternative bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Rampenabschnitte über manuell betätigbare Betätigungselemente, insbesondere über Handgriffe, verfügen. Der besondere Vorteil liegt hier in einer verbesserten Handhabbarkeit der Rampenanordnung für den Bediener.
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Weiterhin ist die Rampenanordnung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mittels des Fahrzeug-Verbindungselementes bevorzugt mittels eines Gelenkes klappbar mit dem Fahrzeug verbunden. Hiermit lässt sich die Rampenanordnung vorteilhaft in verschiedene Ausrichtungen bringen, wie beispielsweise die ausgeklappte Position oder eine im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die Rampenanordnung dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Seitenbleche über mindestens eine Aussparung verfügen. Hierdurch lässt sich eine Material- und Gewichtsersparnis realisieren.
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In einem zweiten Aspekt wird die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe durch ein Fahrzeug zur Beförderung von Rollstuhlfahrern gelöst, welches ein Rampensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23 aufweist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele anhand schematischer Zeichnungen im Einzelnen erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rampenanordnung in der Auffahrposition in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeug in einer perspektivischen Darstellung;
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2 das Ausführungsbeispiel der Rampenanordnung in einer Zwischenposition mit dem Fahrzeug;
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3 eine alternative Ausführungsform des Rampensystems in einem ausgefahrenen Zustand in einer perspektivischen Darstellung;
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4 das Rampensystem nach 3 in einem eingefahrenen Zustand in einer perspektivischen Darstellung;
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5 einen Teilausschnitt des Rampensystems in einer alternativen Ausführungsform;
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6 eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches der Kulissenanordnung;
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7 eine Darstellung einer alternativen Ausführungsform der Rampe mit einer Ansteuerungsstange;
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8 eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereichs der Kulissenführung und einer Ansteuerungsstange;
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9 eine Längsführung der Kulissenanordnung in einer vergrößerten Darstellung;
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10 eine Keileinrichtung in einer vergrößerten Darstellung.
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1 zeigt eine Rampenanordnung 2 für Rollstühle (nicht dargestellt) zum Anbau an Fahrzeuge 4. Die Anordnung enthält ein Fahrzeug-Verbindungselement 6 zur Kopplung der Rampenanordnung 2 mit einem Fahrzeug 4. Ferner enthält sie eine Rampe 8 mit zwei Rampenabschnitten 10, 12 zur Bereitstellung einer Rollfläche 14, die von Rollstühlen (nicht dargestellt) zur Überwindung des Höhenunterschieds von der Fahrzeugumgebung 16 ins Fahrzeuginnere 18 verwendet werden kann. Eine Verbindungseinrichtung 20 dient zur Verbindung der Rampenabschnitte 10, 12 untereinander und zur Ermöglichung einer im Wesentlichen axialen Verschiebung der Rampenabschnitte 10, 12 relativ zueinander.
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Der Pfeil 22 zeigt schematisch die möglichen Bewegungsrichtungen der Rampenabschnitte 10, 12 relativ zueinander an.
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Die Verbindungseinrichtung 20 weist weiterhin eine Kulissenanordnung 24 zur Führung der Rampenabschnitte 10, 12 relativ zueinander auf, die oberhalb der Rollfläche 14 angeordnet ist. Für eine detaillierte Darstellung der Kulissenanordnung 24 sei auf die 3 und 4 verwiesen. Die Rampenanordnung 2 verfügt darüber hinaus über ein Handloch 26 und Griffe 28 zur Erleichterung der Bedienung.
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In
2 ist das Ausführungsbeispiel der Rampenanordnung
2 aus
1 in einem eingefahrenen und teilweise hochgeklappten Zustand gezeigt. Die Rampe
8 lässt sich zum Transport in eine im Wesentlichen vertikale Position bringen und – wie in
DE20201302152U 1 ausführlich dargelegt – bei Nichtbenutzung im Fahrzeuginnenraum verstauen.
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Aus 3 und 4 lassen sich weitere bauliche Einzelheiten einer alternativen Ausführungsform des Rampensystems 2 entnehmen. Die dargestellte Kulissenanordnung 24 enthält Seitenbleche 30, die an einem Rampenabschnitt 10, 12 angeordnet sind und über jeweils 2 Längsführungen 32, 34 pro Seite verfügen. An dem zweiten Rampenabschnitt 12 sind Eingriffseinrichtungen 36 in Form von Rollen angeordnet, die in die Längsführungen 32, 34 eingreifen. Denkbar ist an dieser Stelle auch die Verwendung alternativer Eingriffseinrichtungen 36, wie beispielsweise Zapfen. Die Längsführungen 32, 34 sind gekrümmt ausgebildet. An einem Ende der Längsführung befindet sich ein Endsitz 38, welcher vorzugsweise durch einen Bogen von 80° bis 120°, vorzugsweise 90°, ausgebildet ist und der die Rampenabschnitte 10, 12 gegeneinander fixiert, wenn sich die Rollen 36 in dem Endsitz 38 befinden. So kann sichergestellt werden, dass sich die Rampenabschnitte 10, 12 in der in 3 dargestellten, ausgefahrenen Endposition nicht verschieben, wenn die Rampenanordnung 2 von Rollstuhlfahrern und Hilfspersonal verwendet wird.
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Die erste Längsführung 32 zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass sie im Wesentlichen konkav gebogen ausgebildet ist, wohingegen die zweite Längsführung 34 über einen im Wesentlichen konkav gebogenen Abschnitt und einen im Wesentlichen zur Rollfläche parallelen Abschnitt verfügt. Diese spezifische Form der Längsführungen 32, 34 verfolgt den Zweck, den Abstand zwischen den Rampenabschnitten 10, 12 möglichst gering zu halten, um eine möglichst gleichmäßige Rollfläche 14 zu erhalten.
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Ferner enthält die Rampenanordnung 2 Bodenflächen 40, 42, wobei eine erste Bodenfläche 40 und die Kulissenanordnung 24 so ausgebildet sind, dass sich ein im Wesentlichen konstanter Abstand zwischen der Bodenfläche des ersten Rampenabschnitts 40 und der Bodenfläche des zweiten Rampenabschnitts 42 in einer ein- und ausgefahrenen Position der Rampenanordnung ergibt, wie bereits im vorherigen Abschnitt teilweise diskutiert worden ist. Zu diesem Zweck ist in der beschriebenen Ausführungsform die erste Bodenfläche 40 im Wesentlichen als einstückiges Bauteil (umgeformtes Blech 44) ausgebildet.
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Anzumerken ist weiterhin, dass die ersten Seitenbleche 30 über mindestens eine Aussparung 46 zum Zwecke der Gewichtseinsparung verfügt.
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Darüber hinaus ist in
3 das Fahrzeug-Verbindungselement
6 weiter detailliert. Das Fahrzeug-Verbindungselement
6 enthält eine Zwischenplatte
48 zur Ausgestaltung des Übergangs vom Fahrzeuginneren
18 zur Rampenanordnung
2 und ist über Befestigungsösen
50 gelenkartig klappbar mit dem Fahrzeug
4 verbunden. Ferner verfügt das Fahrzeug-Verbindungselement
6 über eine Verbindungskulissenführung
52, in die Führungszapfen
54 eingreifen. Im Zusammenhang mit den Führungsstreben
56, ist das Fahrzeug-Verbindungselement
6 dazu eingerichtet, die Rampe
8 liegend im Fahrzeuginneren
18 verstauen zu können. Die Bedienelemente
58 dienen einem Ver- und Entriegeln der Anordnung. Für weitere Details zum Fahrzeug-Verbindungselement
6 sei auf den Stand der Technik der Anmelderin aus
DE202013002152U1 verwiesen, dessen Offenbarung durch Bezugnahme in diese Beschreibung einbezogen ist.
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5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Rampenanordnung 2 mit einer Betätigungseinrichtung 60 zum Verschieben der Rampenabschnitte 10, 12 relativ zueinander. Das dargestellte Ausführungsbeispiel enthält eine Ansteuerungsstange 62 zum Verschieben der Rampenabschnitte 10, 12, die im Wesentlichen als s-förmiges Blech 64 ausgebildet ist. Nicht dargestellt sind die weiteren Komponenten der Betätigungseinrichtung 60, wie beispielsweise Getriebe, Zahnstange und eine Antriebseinrichtung, die über einen Motor, insbesondere einen Linearmotor, verfügt.
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Der Endsitz 38 zur Bereitstellung einer Fixierungsmöglichkeit der Rampenabschnitte 10, 12 gegen Verschieben ist in 6 vergrößert dargestellt.
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Die 7–8 verdeutlichen schließlich das alternative Ausführungsbeispiel aus 5 mit der Ansteuerungsstange 62. Die Pfeile 66 stellen die möglichen Bewegungsrichtungen der bezeichneten Baugruppen dar.
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9 zeigt eine Detailabbildung von Teilen der Kulissenführung in einem Ausführungsbeispiel ohne Ansteuerungsstange.
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10 stellt abschließend eine Keileinrichtung 68 dar, welche über ein keilförmiges Element 70 an einem Rampenabschnitt 10, 12 und eine korrespondierende Aussparung 72 am jeweils anderen Rampenabschnitt 10, 12 verfügt. Hierdurch wird ein Verspannen der Rampenabschnitte 10, 12 untereinander in den Endpositionen 39 ermöglicht, welches beispielsweise mögliche Geräusche durch sich berührende Teile dämpft oder verhindert. Das keilförmige Element 70 kann verschraubt, verklebt oder verschweißt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Rampenanordnung
- 4
- Fahrzeug
- 6
- Fahrzeug-Verbindungselement
- 8
- Rampe
- 10
- Erster Rampenabschnitt
- 12
- zweiter Rampenabschnitt
- 14
- Rollfläche
- 16
- Fahrzeugumgebung
- 18
- Fahrzeuginnenraum
- 20
- Verbindungseinrichtung
- 22
- Bewegungsrichtung der Rampenabschnitte
- 24
- Kulissenanordnung
- 26
- Handloch
- 28
- Griffe
- 30
- Seitenbleche
- 32
- Erste Längsführung
- 34
- Zweite Längsführung
- 36
- Eingriffselement (Rollen)
- 38
- Endsitz
- 39
- Endposition
- 40
- Erste Bodenfläche
- 42
- Zweite Bodenfläche
- 44
- Blech
- 46
- Aussparung
- 48
- Zwischenplatte
- 50
- Befestigungsösen
- 52
- Verbindungskulissenführung
- 54
- Führungszapfen
- 56
- Führungsstreben
- 58
- Bedienelemente
- 60
- Betätigungseinrichtung
- 62
- Ansteuerungsstange
- 64
- S-förmiges Blech
- 66
- Pfeile
- 68
- Keileinrichtung
- 70
- Keilförmiges Element
- 72
- Aussparung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013002152 U1 [0003, 0045]
- DE 20201302152 U1 [0040]