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Die
Erfindung betrifft ein Artilleriegeschoß, insbesondere Vollkalibergeschoß, mit einem
Geschoßkörper, auf
dem ein Führungsband
angeordnet ist.
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Versuche
der Anmelderin haben ergeben, daß es bei vollkalibriger Panzermunition
vorteilhaft ist, wenn das heckseitig angeordnete Führungsband des
jeweiligen Geschosses im geladenen Zustand der Patrone noch teilweise
in den Ladungsraum oder in den Übergangskegel
zwischen Ladungsraum und Kaliberrohr der entsprechenden Waffe ragt,
um die Patrone gegebenenfalls wieder sicher entladen zu können. Da
sich das Vollkalibergeschoß aufgrund seines
hohen Gewichtes beim Abschuß aber
nur langsam in Bewegung setzt, vergeht eine relativ lange Zeitspanne,
bis das Führungsband
sich in dem Kaliberrohr der Waffe befindet und eine Abdichtung des
Geschosses gegen vorbeiströmende
Treibladungsgase bewirkt. In dieser Zeitspanne sind bereits Treibladungsgase über die
Dichtung hinweggeströmt,
die Erosionen an den Dichtungen und dem Waffenrohr bewirken können. Außerdem beeinflussen
die an dem Führungsband
vorbeiströmenden Treibladungsgase
die Geschoßbeschleunigung
im Waffenrohr und damit auch die Treffwirkung des jeweiligen Geschosses
negativ.
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Aus
der
DE 30 33 042 C2 ist
ein unterkalibriges Geschoß mit
einem kalibergleichen Treibspiegel bekannt, der im geladenen Zustand
der Waffe vollständig
in dem Kaliberrohr angeordnet ist. Auf dem Treibspiegel ist heckseitig
ein ringförmiges
Dichtelement aus einem verformungsfähigen Kunststoff sowie ein
axial verschiebbares ringförmiges
Betätigungselement
aus einem relativ harten Material angeordnet. Dabei weist das ringförmige Betäti gungselement
eine Keilfläche
auf, welche mit einer korrespondierenden Keilfläche des Dichtelementes zusammenwirkt.
Wird daher das Betätigungselement
durch die beim Abschuß erzeugten
Treibladungsgase von einer Ruhelage in eine durch einen Endanschlag
definierte Betätigungslage
verschoben, so drückt
das Betätigungselement
das Dichtelement nach außen und
dichtet damit das entsprechende Waffenrohr sehr schnell gegen sonst
möglicherweise
zwischen Führungsband
und Waffenrohr vorbeiströmende Treibladungsgase
ab.
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Nachteilig
ist bei diesem bekannten Geschoß unter
anderem, daß sich
das Führungsband im
geladenen Zustand der Waffe bereits vollständig im Kaliberrohr befindet.
Dadurch können
die sich in axialer Richtung erstreckenden Dichtflächen nur
relativ kurz und nur kalibergleich oder nur geringfügig überkalibrig
ausgebildet sein. Anderenfalls ließe sich die entsprechende Patrone
nicht oder nur schwer laden und entladen.
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Ferner
hat es sich bei diesen bekannten Geschossen als relativ aufwendig
erwiesen, daß der Verschiebeweg
des Betätigungselementes
des jeweiligen Führungsbandes
durch eine separate, in den Geschoßkörper einbringbare Ausnehmung
begrenzt wird, in welche eine axiale Verlängerung des Betätigungselementes
eingreift. Außerdem
erfolgt durch eine derartige Ausnehmung eine Schwächung des
Geschoßkörpers. Schließlich muß bei dem
bekannten Geschoß das
gesamte Dichtelement radial verschiebbar ausgebildet sein, was mit
zusätzlichen Herstellungskosten
verbunden ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschoß der eingangs erwähnten Art
anzugeben, welches ein Führungsband
umfaßt,
das eine sichere Entladbarkeit des Geschosses gewährleistet und
bei Abschuß des
Geschosses sowohl eine schnelle Anfangsliderung als auch eine gute
Dichtwirkung beim Rohrdurchgang aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, das Geschoß derart
auszugestalten, daß das
Führungsband
im geladenen Zustand der entsprechenden Waffe einerseits noch teilweise
in den Ladungsraum oder den Übergangsbereich
zwischen Ladungsraum und Kaliberrohr ragt und andererseits, ähnlich wie
im Falle der
DE 30
33 042 C2 , einen mehrteiligen Aufbau mit einem Dichtelement
und einem Betätigungselement
besitzt, wobei allerdings das elastische Dichtelement überkalibrig
ausgebildet und vorderseitig kraftschlüssig mit dem Geschoßkörper verbunden
ist.
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Durch
die bis in den Ladungsraum reichende Anordnung des Führungsbandes,
läßt sich
die entsprechende Patrone jederzeit wieder sicher entladen. Beim
Abfeuervorgang baut sich hingegen ein Gasdruck auf, der sehr schnell
zur Bildung eines wulstförmigen
Bereiches des Dichtelementes führt, welcher
dann den Ladungsraum vorderseitig abdichtet. Bewegt sich das Geschoß in Richtung
auf die Mündung
des Waffenrohres, so wird im Übergangsbereich
zwischen dem Ladungsraum und dem Kaliberrohr das Dichtelement einschließlich des
wulstförmigen
Bereiches auf das Kalibermaß (elastisch)
zusammengedrückt.
Im Kaliberbereich des Waffenrohres dichtet daher nicht nur der zunächst wulstförmige Bereich
des Dichtelementes, sondern das gesamte in axialer Richtung erstreckende
Dichtelement ab.
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Nach
Verlassen des Waffenrohres verbleibt das Führungsband in der Führungsbandnut,
so daß keine
Behinderungen des Geschosses durch abgestoßene Führungsbandteile (z.B. bei Verwendung
eines Klappleitwerkes) zu befürchten
sind.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß in
der Ruhelage des Betätigungselementes
zwischen dem vorderen Endbereich der Keilfläche des Betätigungselementes und dem diesem
Ende axial gegenüberliegenden
Endbereich des Dichtelementes ein axialer Hohlraum vorhanden ist,
wobei die den Hohlraum begrenzenden Endbereiche des Betätigungselementes und
des Dichtelementes einen axialen Abstand voneinander aufweisen,
der dem maximalen Verschiebeweg des Betätigungselementes entspricht,
so daß der
Endbereich des Dichtelementes den Endanschlag des Betätigungselementes
bildet.
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Durch
diese Maßnahme
wird unter anderem erreicht, daß zur
Begrenzung des Verschiebeweges des Betätigungselementes keine zusätzliche
Ausnehmung in den Geschoßkörper eingebracht
werden muß.
Außerdem
weist das erfindungsgemäße Geschoß den Vorteil
auf, daß der
beim Passieren des Kaliberrohres für die Dichtfunktion nicht benötigte überschüssige Kunststoff
des Dichtelementes in den axialen Hohlraum gedrückt werden kann. Schließlich wird
bei dem erfindungsgemäßen Geschoß lediglich der
oberhalb der keilförmigen
Fläche
des Betätigungselementes
befindliche Teil des Dichtelementes nach außen gedrückt, während der restliche Teil des Dichtelementes
in seiner Ruhelage verbleibt.
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Als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Dichtelement das Betätigungselement
außenseitig
vollständig
umschließt.
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Zweckmäßigerweise
sollte zwischen dem Betätigungselement
und dem Geschoßkörper mindestens
ein Dichtring angeordnet sein, welcher verhindert, daß Treibladungsgase
in den axialen Hohlraum gelangen können.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das gesamte Führungsband
in einer im wesentlichen U-förmig
ausgebildeten Nut des Geschoßkörpers angeordnet.
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Als
Material für
das Dichtelement kann beispielsweise ein Thermoplast und als Material
für das Betätigungselement
ein Glasfaserverstärkter
Kunststoff (GFK), ein Kohlefaserverstärkter Kunststoff (CFK) oder
ein Leichtmetall (z.B. eine Aluminiumlegierung) verwendet werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden
anhand von Figuren erläuterten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
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1 den
Längsschnitt
des heckseitigen Führungsbandbereiches
eines erfindungsgemäßen Geschosses,
wobei sich das Betätigungselement
in seiner Ruhelage befindet, und
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2 eine 1 entsprechende
Ansicht, wobei sich das Betätigungselement
in seiner Betätigungslage
befindet.
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In
den 1 und 2 ist mit 1 ein Geschoßkörper bezeichnet,
welcher eine U-förmig
ausgebildete nutenförmige
Ausnehmung 2 aufweist, in welcher ein Führungsband 3 angeordnet ist.
Das Führungsband 3 besteht
aus einem ringförmigen überkalibrigen
Dichtelement 4 aus einem verformungsfähigen Kunststoff (z.B. einem
Thermoplast), dessen vordere Teil 5 mit dem Geschoßkörper 1,
z.B. mittels einer Klebeverbindung, kraftschlüssig verbunden ist.
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Heckseitig
umschließt
das Dichtelement 4 ein axial verschiebbares Betätigungselement 6 aus einem
relativ harten Material (z.B. GFK, CFK oder eine Aluminiumlegierung),
welches durch die beim Abschuß auf
das Geschoß wirkenden
Treibladungsgase von einer Ruhelage (1) in eine
durch einen Endanschlag 7 definierte Betätigungslage
(2) verschiebbar ist.
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Das
Betätigungselement 6 weist
vorderseitig eine Keilfläche 8 auf,
die mit einer korrespondierenden Keilfläche 9 des Dichtelementes 4 zusammenwirkt,
so daß bei
der axialen Verschiebung des Betätigungselementes 6 der
darüber
liegende Teilbereich 10 des Dichtelementes 4 wulstförmig nach
außen
gedrückt
wird (2).
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In
der Ruhelage des Betätigungselementes 6 (1)
ist zwischen dem vorderen Endbereich 11 des Betätigungselementes 6 und
dem diesem Ende axial gegenüberliegenden
Endbereich 7 des Dichtelementes 4 ein axialer
Hohlraum 12 vorhanden, wobei die den Hohlraum 12 begrenzenden
Endbereiche 7 und 11 des Betätigungselementes 6 und
des Dichtelementes 4 einen axialen Abstand voneinander
aufweisen, der dem maximalen Verschiebeweg des Betätigungselementes 6 entspricht.
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Zwischen
dem Betätigungselement 6 und dem
Geschoßkörper 1 sind
zwei axial hintereinander angeordnete Dichtringe 13, z.B.
aus Gummi, angeordnet, die verhindern, daß Treibladungsgase beim Abschuß des Geschosses
in den axialen Hohlraum 12 gelangen können.
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Nachfolgend
wird auf die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Geschosses beim Abschuß eingegangen:
Dabei möge
es sich bei dem Geschoß um ein
großkalibriges
Panzergeschoß handeln,
dessen heckseitiges Führungsband 3 im
geladenen Zustand des Geschosses sich noch im Übergangskonus des Ladungsraumes
zum Kaliberrohr eines entsprechenden Waffenrohres befindet und die
innere Oberfläche des Übergangskonus
nicht berührt.
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Nach
dem Zünden
der entsprechenden Treibladung wirken die Treibladungsgase sowohl
auf den heckseitigen Bereich des Geschosses als auch auf die heckseitige
Gasdruck-Aufnahmefläche 14 des
Betätigungselementes 6.
Dabei wird das Betätigungselement 6 zunächst wesentlich
schneller beschleunigt als das relativ schwere Geschoß, so daß die Keilfläche 8 des
Betätigungselementes 6 unter die
entsprechende Keilfläche 9 des
Dichtelementes 4 geschoben wird. Das verformungsfähige Dichtelement 4 wird
in dem Bereich oberhalb der Keilflächen 8 und 9 aufgeweitet
und bildet dort einen wulstförmigen
Bereich 15, der sehr schnell den Bereich zwischen Geschoß und Rohrwand
gegen die Treibladungsgase abdichtet.
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Gerät der wulstförmige Bereich 15 in
den Kaliberbereich des Waffenrohres, wird das Betätigungselement 6 gegen
den Gasdruck der Treibladungsgase in seine Ruhelage zurückgedrückt (1).
Das Dichtelement dichtet jetzt mit seiner gesamten Mantelfläche ab.
Der für
den weiteren Abdichtungsvorgang im Kaliberrohr nicht benötigte Kunststoff
des Dichtelementes 4 kann in den axialen Hohlraum 12 gedrückt werden.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So
kann es sich beispielsweise bei Verwendung unterkalibriger Geschosse
bei dem Geschoßkörper um
den Mantel eines Treibkäfigs
handeln, auf dem in diesem Fall das Führungsband angeordnet ist.
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Ferner
braucht das ringförmige
Betätigungselement
nicht einteilig ausgebildet zu sein, sondern kann beispielsweise
im Falle eines aus Metall bestehenden Betätigungselementes zum Einbringen
in die Ausnehmung 2 auch aus zwei Halbschalen bestehen.
Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den heckseitigen Schenkel der U-förmig ausgebildeten Ausnehmung 2 entweder
ganz wegzulassen oder erst nach dem Aufschieben des Führungsbandes bzw.
des Betätigungselementes
an dem Geschoßkörper mittels
Aufschraubens oder Klebens zu befestigen.
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Denkbar
ist selbstverständlich
auch, daß die in 2 dargestellte
Anordnung des Führungsbandes
nach dem Laden der entsprechenden Patrone bereits vorliegt. In diesem
Fall entfällt
dann nach dem Abfeuern der Patrone der Aufbau des wulstförmigen Bereiches.
Dieser wird dann lediglich bei der Bewegung des Geschosses in das
Kaliberrohr zurückgedrückt.
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- 1
- Geschoßkörper
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Führungsband
- 4
- Dichtelement
- 5
- vordere
Teil
- 6
- Betätigungselement
- 7
- Endanschlag,
Endbereich
- 8
- Keilfläche (Betätigungselement)
- 9
- Keilfläche (Dichtelement)
- 10
- Teilbereich
- 11
- Endbereich
(Betätigungselement)
- 12
- (axialer)
Hohlraum
- 13
- Dichtring
- 14
- Gasdruck-Aufnahmefläche
- 15
- wulstförmiger Bereich