Es
war daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfach
durchzuführenden
aber spezifischen und sensitiven Nachweis des pathogenen Keims Taylorella
equigenitalis zur Verfügung
zu stellen, mit dem sich Keime der Normalflora und insbesondere
des nicht pathogenen, eng verwandten Bakteriums Taylorella asinigenitalis
(falsch-positive Resultate) ausschließen lassen. Ferner war es Aufgabe,
auch eine unspezifische Inhibition der dem Nachweis zugrunde liegenden
Reaktion (falsch-negative Resultate) ausschließen zu können.
Diese
Aufgaben löst
das erfindungsgemäße Verfahren
durch die Verwendung von wenigstens zwei Oligonukleotiden, die eine
bestimmte Nukleotidsequenz umfassen, sowie einer besonderen Ausführungsform des
Verfahrens zufolge durch Einsatz einer koamplifizierbaren Nukleinsäure.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Nachweis
des Bakteriums Taylorella equigenitalis mittels Nukleinsäureamplifikation,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass man für die Amplifikation wenigstens
zwei Oligonukleotide verwendet, von denen ein erstes Oligonukleotid
wenigstens 15 konsekutive Basen aus der Nukleotidsequenz 5'-TTGTCAGGGAAGAAAAGGTTTGTGT-3' (SEQ ID NO:1) umfasst
und ein zweites Oligonukleotid wenigstens 15 konsekutive Basen aus
der Nukleotidsequenz 5'-GGATTTCACATCTCTCTTTCCGAA-3' (SEQ ID NO:2) umfasst.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient insbesondere zum Nachweis des Bakteriums Taylorella equigenitalis
in einer biologischen Probe, wobei man:
- – die biologische
Probe oder einen Teil davon in einer für die Nukleinsäureamplifikation
geeigneten Form bereitstellt;
- – wenigstens
zwei Oligonukleotide, von denen ein erstes Oligonukleotid wenigstens
15 konsekutive Basen aus der Nukleotidsequenz SEQ ID NO:1 umfasst
und ein zweites Oligonukleotid wenigstens 15 konsekutive Basen aus
der Nukleotidsequenz SEQ ID NO:2 umfasst, auf die Probe oder den
Teil davon einwirken lässt; und
- – bestimmt,
ob Nukleinsäure
amplifiziert ist.
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
setzt man der Probe oder dem Teil davon eine Nukleinsäure zu,
welche koamplifizierbar ist. Diese koamplifizierbare Nukleinsäure umfasst
eine heterologe Nukleotidsequenz, wodurch das aus der Koamplifikation
resultierende Koamplifikat von dem eigentlichen, dem Nachweis des
Bakteriums Taylorella equigenitalis dienenden, aus der Amplifikation einer
Nukleotidsequenz aus dem Genom von Taylorella equigenitalis resultierenden
Amplifikat unterscheidbar ist.
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind insbesondere folgende Vorteile verbunden:
Das Verfahren
differenziert eindeutig zwischen Keimen der Species Taylorella equigenitalis
einerseits, und Keimen anderer Species andererseits. Insbesondere
führt das
Vorkommen von Bakterien der Species Taylorella asinigenitalis nicht
zu falsch-positiven Resultaten.
Keime
der Species Taylorella equigenitalis lassen sich ausgehend von wenigen
DNA-Kopien (z.B. 25 fg DNA, was etwa 5 Genomkopien entspricht) des
Bakteriums mit hoher Sensitivität
nachweisen.
Aufgrund
der hohen Sensitivität
kann der Nachweis auch direkt aus Abstrichmaterial ohne vorherige Anzucht
des Erregers auf Nährböden erfolgen.
Das
Verfahren gibt Auskunft über
eine eventuelle Anwesenheit von Inhibitoren, welche die Amplifikationsreaktion
stören.
Der
apparative Aufwand ist vergleichsweise gering.
In
den Zeichnungen zeigt
1 ein
Sequenz-Alignment von 16s rRNA-Genabschnitten verschiedener Taylorella
equigenitalis-Stämme
und weiterer Stämme
dazu verwandter Bakterienarten (AB069660: Taylorella equigenitalis-Stamm K188;
AF297172: Taylorella equigenitalis-Stamm 10783; AF297173: Taylorella
equigenitalis-Stamm
96-178; AF408197: Taylorella equigenitalis-Stamm NCTC11184; AF297174:
Taylorella asinigenitalis-Stamm UK-1; AF297175: Taylorella asinigenitalis-Stamm
UK-2; AF067729: Taylorella asinigenitalis-Stamm UCD-1; AJ251911: Oligella
urethralis; AB119535: Pseudomonas aeruginosa; AF390084: Klebsiella
pneumoniae; AJ269514: Neisseria weaveri; L04321: Bacteroides ureolyticus),
wobei die Pfeile spezielle, erfindungsgemäß geeignete Oligonukleotide
angeben;
2 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten, die durch (Ko)Amplifikation
verschiedener Kontrollproben mit den erfindungsgemäßen Primern
Teq_417us (SEQ ID NO:1) und Teq_567ds (SEQ ID NO:2) sowie der erfindungsgemäßen koamplifizierbaren
Nukleinsäure
(als internem Kontrollstandard) erhalten wurden (Spur 1: T. equigenitalis
(2.5 pg DNA); Spur 2: Pasteurella spc. (200 ng DNA); Spur 3: Neisseria
spc. (200 ng DNA); Spur 4: E.coli (400 ng DNA); Spur 5: Klebsiella
oxytoca (100 ng DNA); Spur 6: Pseudomonas aeroginosa (100 ng DNA);
Spur 7–9
T. asinigenitalis (2 pg, 200 pg, 200 ng DNA); Spur 10: H2O Negativkontrolle), wobei lediglich die
T. equigenitalis-Probe eine Bande bei 174 bp zeigt, wohingegen alle
Proben ein Signal des internen Kontrollstandards (253 bp) aufweisen;
3 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten, die durch (Ko)Amplifikation
abnehmender Konzentrationen von T. equigenitalis-Proben sowie der
erfindungsgemäßen koamplifizierbaren
Nukleinsäure
(als internem Kontrollstandard) mit den erfindungsgemäßen Primern
Teq_417us (SEQ ID NO:1) und Teq_567ds (SEQ ID NO:2) erhalten wurden
(Spur 1: Negativkontrolle (H2O), Spur 2:
Negativkontrolle (T. asinigenitalis), Spur 3–7: T. equigenitalis-DNA (25
pg (Spur 3), 2.5 pg (Spur 4), 250 fg (Spur 5), 25 fg (Spur 6), 2.5 fg
(Spur 7));
4 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten, die durch Amplifikation
von unterschiedlichen Mengen humaner DNA (Zelllinie SW 480; Spur
1+2: 80 ng, Spur 3: 40 ng, Spur 4: 20 ng. Spur 5: Negativkontrolle)
mit den Kombi-Primern Te417DR20 (SEQ ID NO:3) und Te567DR200 (SEQ
ID NO:4) erhalten wurden;
5 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten, die durch erneute
Amplifikation serieller log-Verdünnungen
der in 4 gezeigten PCR-Produkte mit den erfindungsgemäßen Primern Teq_417us
(SEQ ID NO:1) und Teq_567ds (SEQ ID NO:2) (Spur 1 – 4: Verdünnung 10–6 bis
10–9,
Spur 5: Negativkontrolle) erhalten wurden;
6 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten nach Abtrennung
der Primer-Dimere aus den in 5 gezeigten
PCR-Produkten;
7 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten, die durch (Ko)Amplifikation
serieller Verdünnungen
der gelgereinigten koamplifizierbaren Nukleinsäure (als internem Kontrollstandard)
und konstanter DNA-Menge von T. equigenitalis mit den erfindungsgemäßen Primern
Teq_417us (SEQ ID NO:1) und Teq_567ds (SEQ ID NO:2) erhalten wurden
(Spur 1–8:
Standard-Verdünnungen
(log-Stufen) 10–6 bis 10–13, Spur
9: Negativkontrolle);
8 die
gelelektrophoretische Auftrennung von PCR-Produkten, die durch Amplifikation
von DNA aus 19 Feldisolaten von T. equigenitalis (Spur 2 – 20) und
der gelgereinigten koamplifizierbaren Nukleinsäure (als internem Kontrollstandard)
mit den erfindungsgemäßen Primern
Teq_417us (SEQ ID NO:1) und Teq_567ds (SEQ ID NO:2) erhalten wurden;
9 konsekutive
Abfolgen von 18, 19, 20, 21, 22, 23 und 24 Basen aus der Sequenz
SEQ ID NO:1;
10 konsekutive
Abfolgen von 18, 19, 20, 21, 22 und 23 Basen aus der Sequenz SEQ
ID NO:2.
Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
liegt eine Amplifikation von Nukleinsäure der 16S rRNA Gene zugrunde.
Die dazu verwendeten Oligonukleotide dienen als Primer, d.h. bei
Anlagerung der Oligonukleotide an einen hinreichend komplementären Sequenzabschnitt
einzelsträngiger
Nukleinsäure
als Startpunkt für
die Elongation einer Polymerase.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind daher auch Primer, d.h. als Primer
geeignete Oligonukleotide, welche wenigstens 15 konsekutive Nukleotide
entweder aus der Sequenz SEQ ID NO:1 oder aus der SEQ ID NO:2 umfassen,
sowie die Verwendung solcher Oligonukleotide als Primer bei der
spezifischen Amplifikation eines Sequenzabschnitts aus dem Genom
von Taylorella equigenitalis.
Folglich
weisen die erfindungsgemäßen Oligonukleotide
eine Nukleotidsequenz auf, die es ihnen ermöglicht, mit bestimmten Sequenzabschnitten
(Primeranlagerungsstellen) auf Nukleinsäure, vorzugsweise DNA, von
Taylorella equigenitalis zu hybridisieren. Dabei sind die den Primerbindungsstellen
entsprechenden genomischen Sequenzen von Taylorella equigenitalis
so gewählt,
dass sie eine möglichst
geringe Sequenzidentität
mit den entsprechenden genomischen Sequenzen anderer Keimen der
Normalflora aufweisen.
Zu
den anderen Keimen der Normalflora zählen insbesondere diejenigen,
die aus dem Genitaltrakt von Pferden auf CEM-Selektivnährböden isoliert
werden können,
z.B. E. coli, Pasteurella spec., Klebsiella oxytoca, Neisseria spec,
Oligella spec, Pseudomonas spec. sowie T. asinigenitalis.
Zu
CEM-Selektivnährböden gehören Nährböden, die üblicherweise
zur Anzucht von Taylorella equigenitalis verwendet werden, d.h.
insbesondere Nährböden mit
Kochblut und bestimmten Antibiotika wie Amphotericin B, Streptomycin,
Clindamycin, Trimethoprim und Kombinationen davon. Zu nennen sind
z.B. Kochblutagar auf C.E.M.O.-, Eugon- oder Columbia-Agarbasis
mit L-Cystein/Natriumsulfit-Supplement. Was den Anibiotikazusatz
angeht, so kann man z.B. Kochblutagar mit Amphotericin B (nicht
selektiv), Kochblutagar mit Amphotericin B und Streptomycin (selektiv);
und/oder Kochblutagar – gegebenenfalls
unter Zusatz von lysiertem Pferdeblut – mit Amphotericin B, Clindamycin
und Trimethoprim (selektiv) verwenden.
Bevorzugt
sind demnach Oligonukleotide (Primer), deren Sequenz komplementär zu einem
Sequenzabschnitt des 16S rRNA-Gens von Taylorella equigenitalis
ist, nicht jedoch zu den homologen Sequenzen der anderen Keime.
Fehlpaarungen insbesondere am 3'-Ende
der Primer bei Anlagerung an die entsprechende Nukleinsäure der
anderen Keime sind erfindungsgemäß von Vorteil.
Diesen
Vorgaben entsprechend sind die erfindungsgemäßen Oligonukleotide so gewählt, dass
zumindest ein Teil ihrer Sequenz einer konsekutiven Abfolge von
wenigstens 15, vorzugsweise wenigstens 18, z.B. wenigstens 19, 20,
21, 22, 23 oder 24 konsekutiven Basen aus der Sequenz SEQ ID NO:1
bzw. SEQ ID NO:2 entspricht. Derartige konsekutive Abfolgen aus
der Sequenz SEQ ID NO:1 sind demnach vorzugsweise ausgewählt unter
den in 9 gezeigten Sequenzen und konsekutive Abfolgen
aus der Sequenz SEQ ID NO:2 sind demnach vorzugsweise ausgewählt unter
den in 10 gezeigten Sequenzen. Dabei
dient das auf Sequenz SEQ ID NO:1 basierende Oligonukleotid vorzugsweise
als Sense-Primer
(forward) und das auf Sequenz SEQ ID NO:2 basierende Oligonukleotid
vorzugsweise als Antisense-Primer (reverse).
Einer
besonderen Ausführungsform
zufolge umfassen erfindungsgemäße Oligonukleotide
die Sequenz SEQ ID NO:1 bzw. SEQ ID NO:2.
Zusätzlich zu
den durch die Sequenzen SEQ ID NO:1 und SEQ ID NO:2 vorgegebenen
Basen können erfindungsgemäße Oligonukleotide
am 3'-Ende und/oder
5'-Ende weitere
Basen aufweisen. Um eine effektive Elongation zu gewährleisten,
sollten weitere Basen am 3'-Ende
ebenfalls zu den entsprechenden genomischen Sequenzen von Taylorella
equigenitalis komplementär
sein, während
am 5'-Ende eine
Komplementarität
nicht zwingend ist.
Die
erfindungsgemäßen Oligonukleotide
besitzen üblicherweise
eine Länge
von bis zu 50, vorzugsweise von bis zu 40 und insbesondere von bis
zu 30 Basen, z.B. von bis zu 29, 28, 27, 26, oder 25 Basen. Einem
anderen Aspekt zufolge besitzen sie üblicherweise eine Länge von
mindestens 15, vorzugsweise von mindestens 18 und insbesondere von
mindestens 20 Basen, z.B. von mindestens 21, 22 23, 24 oder 25 Basen.
Von
den sich aus diesen Grenzwerten ergebenden Bereichen sind insbesondere
die Bereiche von 15–30
Basen und vor allem 18–25
Basen als bevorzugte Bereiche zu nennen.
Weiteren
Aspekten zufolge ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Oligonukleotide
einen G/C-Gehalt im Bereich von 40 bis 60 % aufweisen; keine internen
Sekundärstrukturen,
z.B. Palindrome, ausbilden; und/oder zueinander nicht komplementär sind,
also keine Dimere bilden.
Einer
bevorzugten Ausführungsform
zufolge, werden die Primer Teq_417us (SEQ ID NO:1) und Teq_567ds
(SEQ ID NO:2) verwendet. Verwendet man diese Primer, weist das Amplifikat
eine Länge
von 174 bp auf. Diese Ausführungsform
ist vor allem zum diagnostischen Nachweis von Taylorella equigenitalis
geeignet.
Der
Begriff "Oligonukleotid" meint ein Oligomer
aus Ribonukleinsäure
(RNA) oder Desoxyribonukleinsäure
(DNA) oder Mimetika davon. Hierzu gehören Oligonukleotide, die aus
natürlich
vorkommenden Nukleobasen, Zuckern und kovalenten Internukleosid-Verknüpfungen
(Rückgrat)
bestehen, genauso wie Oligonukleotide mit Strukturen, die in der
Natur nicht vorkommen, deren Funktion aber den natürlich vorkommenden ähnlich ist.
Derartige Oligonukleotide können
erfindungsgemäß insbesondere
dann von Vorteil sein, wenn sie eine selektivere Anlagerung an die
Target-Nukleinsäuren
und/oder eine effektivere Elongation durch Polymerase gewährleisten.
Insbesondere
können
die Nukleotide Modifizierungen oder Substitutionen an den Nukleobasen
(hier auch einfach als "Base" bezeichnet) aufweisen.
Zu den nicht modifizierten oder natürlichen Nukleobasen gehören die
Purinbasen Adenin (A) und Guanin (G), und die Pyrimidinbasen Thymin
(T), Cytosin (C) und Uracil (U). Zu modifizierten Nukleobasen (Mimetika
der natürlichen
Nukleobasen) gehören
synthetische Nukleobasen wie 5-Methylcytosin
(5-Me-C), 5-Hydroxymethylcytosin, Xanthin, Hypoxanthin, 2-Aminoadenin,
6-Methyl- und weitere
Alkyl-Derivate von Adenin und Guanin, 2-Thiouracil, 2-Thiothymin
und 2-Thiocytosin,
5-Halouracil und 5-Halocytosin, 5-Propinyluracil und 5-Propinylcytosin,
6-Azouracil, 6-Azocytosin
und 6-Azothymin, 5-Uracil (Pseudouracil), 4-Thiouracil, 8-Halo-,
8-Amino-, 8-Thiol-,
8-Thioalkyl-, 8-Hydroxyl- und weitere 8-substituierte Adenine und
Guanine, 5-Halo-, insbesondere 5-Bromo-, 5-Trifluormethyl- und weitere
5-substituierte Uracile und Cytosine, 7-Methylguanin und 7-Methyladenin,
8-Azaguanin und 8-Azaadenin, 7-Deazaguanin
und 7-Deazaadenin und 3-Deazaguanin und 3-Deazaadenin. Von diesen
Nukleobasen sind bestimmte besonders brauchbar zur Erhöhung der
Bindungsaffinität.
Hierzu gehören
5-substituierte Pyrimidine, 6-Azapyrimidine und N-2-, N-6- und O-6-substituierte Purine,
z.B. 2-Aminopropyladenin, 5-Propinyluracil und 5-Propinylcytosin.
Die
Anordnung der Nukleobasen in erfindungsgemäßen Oligonukleotiden wird in
der Regel dadurch gewährleistet,
dass die Nukleobasen in geeigneter Weise miteinander verknüpft sind.
In der Regel ergibt sich ein Oligomer mit einer konsekutiven Abfolge
von Nukleobasen (Sequenz), die über
ein die Hauptkette bildendes Rückgrat
miteinander verknüpft
sind. Lineare Oligomere sind bevorzugt.
Bei
den Oligonukleotiden handelt es sich in der Regel um miteinander
verknüpfte
Nukleoside, d.h. Base-Zucker-Kombinationen. Die Nukleoside werden
in der Regel durch eine kovalent an den Zuckerteil des Nukleosids
gebundene Gruppe miteinander verknüpft. In denjenigen Nukleosiden,
die einen Pentofuranosyl-Zucker aufweisen, kann diese Gruppe entweder
an die 2'-, 3'- oder 5'-Hydroxylgruppe des
Zuckers gebunden sein. In der Regel verknüpfen diese Gruppen kovalent
benachbarte Nukleoside miteinander zu einer linearen, oligomeren
Verbindung. Innerhalb der Oligonukleotidstruktur bilden die verknüpfenden
Gruppen im Allgemeinen das Internukleosid-Rückgrat des Oligonukleotids.
Die normale Verknüpfung
oder das normale Rückgrat von
RNA und DNA sind 3'-5'-Phosphodiester-Verknüpfungen,
d.h. die verknüpfenden
Gruppen sind Phosphatgruppen.
Zu
Oligonukleotiden, die ein modifiziertes Rückgrat bzw. nicht natürliche Internukleosid-Verknüpfungen
aufweisen, gehören
beispielsweise phosphatfreie Analoga oder Phosphatderivate. Insbesondere
sind Phosphothioate, partiell oder vollständig sulfuriert, z.B. chirale
Phosphothioate, Phosphomonothioate und Phosphodithioate zu nennen.
Weitere modifizierte Rückgrate
sind Phosphotriester, Alkylphosphotriester, Aminoalkylphosphotriester,
Methyl- und weitere Alkylphosphonate, z.B. 3'-Alkylenphosphonate
und chirale Phosphonate, Phosphinate, Phosphoramidate, z.B. 3'-Aminophosphoramidate und Aminoalkylphosphoramidate, Thionophosphoramidate,
Thionoalkylphosphonate, Thionoalkylphosphotriester und Borphosphate
mit normalen 3'-5'-Verknüpfungen, 2'-5'-verknüpfte Analoga
davon, und solche mit entgegengesetzter Polarität, wobei die benachbarten Paare
von Nukleosid-Einheiten 3'-5' zu 5'-3' oder 2'-5' zu 5'-2' verknüpft sind.
Besondere
Oligonukleotid-Rückgrate
ohne Phosphoratom werden im Allgemeinen durch kurzkettige Alkyl-
oder Cykloalkyl-Internukleosid-Verknüpfungen, die gegebenenfalls
auch Heteroatome oder Heterocyklen umfassen können, gebildet. Hierzu gehören diejenigen
mit Morpholino-Verknüpfungen
(teilweise vom Zuckerteil des Nukleosids gebildet); Siloxan-Rückgrate; Sulfid-, Sulfoxid-
und Sulfon-Rückgrate;
Formacetyl- und Thioformacetyl-Rückgrate;
Methylenformacetyl- und Thioformacetyl-Rückgrate; Alken-enthaltende
Rückgrate; Sulfamat-Rückgrate;
Methylenimino- und Methylenhydrazino-Rückgrate; Sulfonate- und Sulfonamid-Rückgrate;
Amid-Rückgrate;
und weitere mit gemischten N-, O-, S- und CH2-Komponententeilen.
In
weiteren besonderen Oligonukleotiden sind sowohl der Zucker als
auch die Internukleosid-Verknüpfung, d.h.
das Rückgrat
natürlicher
Nukleotid-Einheiten modifiziert. Eine derartige oligomere Verbindung,
d.h. ein Oligonukleotid mit ausgezeichneten Hybridisierungseigenschaften,
wird als "Peptide
Nucleic Acid" (PNA) bezeichnet.
In PNA-Verbindungen
ist das Zucker-Rückgrat
eines Oligonukleotids durch ein Amid-artiges Rückgrat, insbesondere ein Aminoethylglycin-Rückgrat,
ersetzt. Die Nukleobasen sind erhalten und direkt oder indirekt,
beispielsweise über
einen Methylcarbonyl-Linker, an die Stickstoffatome des Amidteils
des Rückgrats gebunden.
Die
Oligonukleotide können
auch eine oder mehrere substituierte Zuckergruppen enthalten. Neben der
Variation der 4'-Position,
beispielsweise bei den 4'-Thio-
und 4'-Aza-Derivaten,
kann vor allem die 2'-Position
substituiert sein, z.B. mit OH, F, O-, S- oder N-Alkyl, O-S- oder
N-Alkenyl, O-, S- oder N-Alkinyl, oder O-Alkyl-O-Alkyl, worin Alkyl,
Alkenyl und Alkinyl beispielsweise substituiertes oder unsubstituiertes
C1-C10-Alkyl oder
C2-C10-Alkenyl bzw.
-Alkinyl sind. Insbesondere sind Substituenten, wie O[(CH2)nO]mCH3, O(CH2)nOCH3, O(CH2)nNH2,
O(CH2)nCH3, O(CH2)nNH2 und O(CH2)nON[(CH2)nCH3)]2, worin n und m ganze Zahlen von 1 bis 10
sind. Zu den Modifizierungen gehört
eine Alkoxy-Alkoxy-Gruppe, z.B. 2'-Methoxyethoxy (2'-O-CH2CH2OCH3, ebenfalls
als 2'-O-(2-Methoxymethyl)
oder 2'-MOE bekannt),
zu nennen. Eine weitere Modifizierung ist 2'-Dimethylaminooxyethoxy, d.h. eine O(CH2)2ON(CH3)2-Gruppe, ebenfalls als 2'-DMAOE bekannt.
Zu
weiteren Modifizierungen gehören
2'-Methoxy (2'-O-CH3),
2'-Aminopropoxy
(2'-OCH2CH2CH2NH2) und
2'-Fluoro (2'-F). Ähnliche
Modifizierungen können
auch an anderen Positionen des Oligonukleotids, insbesondere an
der 3'-Position
des Zuckers des 3'-terminalen Nukleotids
oder in 2'-5'-verknüpften Oligonukleotiden,
und an der 5'-Position
des 5'-terminalen
Nukleotids vorgenommen werden. Ebenfalls können erfindungsgemäße Oligonukleotide
Zucker-Mimetika, wie Cyclobutyl-Gruppen anstatt des Pentofuranosyl-Zuckers aufweisen.
Eine
weitere Zuckermodifikation ist unter dem Begriff „locked
nucleic acid", kurz
LNA bekannt. Hierbei sind das C4'-Atom
und das C2'-Atom über eine
Methylenbrücke
miteinander verknüpft,
so dass sich ein [2.2.1]-Bicyclo-Nukleosid ergibt.
Auch
können
die Oligonukleotide eine oder mehrere Molekülgruppen aufweisen, beispielsweise
Markierungen, die dem Nachweis von Nukleinsäure dienen, in die ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid
während der
Amplifikation eingebaut wurde.
Dem
Fachmann ist eine Vielzahl geeigneter Markierungen samt dazugehöriger Detektionssysteme
bekannt. Fluoreszierende und chemi- oder biolumineszierende Markierungen
werden aus Gründen
der Sensitivität
und praktischen Handhabung bevorzugt.
Prinzipiell
geeignet sind Markierungssysteme, die sich z.B. spektroskopisch,
photochemisch, biochemisch, immunochemisch, elektrisch, optisch
oder chemisch erkennen lassen. Dazu gehören sowohl direkte Markierungssysteme,
wie radioaktive Marker (z.B. 32P, 3H, 125I, 35S, 14C), magnetische
Marker, Chromophore, beispielsweise UV-, VIS-, oder IR-absorbierende
Verbindungen, Fluorophore, chemi- oder biolumineszierende Marker, Übergangsmetalle,
die in der Regel chelatgebunden sind, oder Enzyme, z.B. Meerrettich-Peroxidase oder
alkalische Phosphatase und die daran gekoppelten Nachweisreaktionen,
als auch indirekte Markierungssysteme, beispielsweise Haptene, wie
Biotin oder Digoxigenin, die über
entsprechende Nachweissysteme erkannt werden können.
Vorteilhafte
Chromophore besitzen eine intensive Farbe, die von den umgebenden
Molekülen
nur geringfügig
absorbiert wird. Farbstoffklassen, wie Chinoline, Triarylmethane,
Acridine, Alizarine, Phthaleine, Azoverbindungen, Anthrachinone,
Cyanine, Phenazathioniumverbindungen oder Phenazoxoniumverbindungen, seien
hier stellvertretend für
das breite Spektrum erfindungsgemäß geeigneter Chromophore genannt.
Fluoreszierende
Markierungen sind von Vorteil. Man erhält starke Signale mit wenig
Hintergrund, hoher Auflösung
und hoher Sensitivität.
Erfindungsgemäß von Bedeutung
ist, daß ein
und derselbe Fluorophor je nach Anregung und Detektionsprinzip mehrere
unterscheidbare Strahlungen emittieren kann.
Fluorophore
können
allein oder in Kombination mit einem Quencher (z.B. Molecular Beacons)
verwendet werden.
Bevorzugte
Fluorophore sind beispielsweise Aminomethylcoumarinessigsäure (AMCA,
blau), EDANS, BODIPY 493/503; FL; FL Br2; R6G; 530/550; 558/568;
TMR 542/574; TR 589/617; 630/650; 650/665, 6-FAM Fluorescein (grün), 6-OREGON
green 488, TET, Cy3 (rot), Rhodamine (rot), 6-JOE, VIC, HEX, 5-TAMRA,
NED, 6-ROX, TEXAS Red7 (rot), Cy5, Cy5.5, LaJolla Blue, Cy7, Alexa-Fluor-Carbonsäuren, insbesondere des
Typs 647 und 532, z.B. als Succinimidylester, und IRD41.
Besonders
bevorzugte Fluorophore sind Cy5, 5-Tamra und Cy3 sowie Alexa-Fluor-Carbonsäuren.
Chemilumineszierende
oder biolumineszierende Markierungen sind ebenfalls von Vorteil.
Bevorzugte Markierungen dieser Art basieren beispielsweise auf Reaktionen
der Alkalischen Phosphatase mit Dioxetan-(AMPPD) oder Acridiniumphosphat-Substraten;
der Meerrettichperoxidase mit Luminol- oder Acridiniumester-Substraten;
von Mikroperoxidasen oder Metallporphirinsystemen mit Luminol; der
Glucoseoxidase, der Glucose-6-phosphatdehydrogenase;
oder auch Luciferin/Luciferase-Systemen.
Koamplifizierbar
im erfindungsgemäßen Sinne
meint amplifizierbar unter gleichen Bedingungen, also beispielweise
in einem Ansatz. Insbesondere ist eine Nukleinsäure im erfindungsgemäßen Sinne
dann koamplifizierbar, wenn bei Bildung eines Amplifikats, d.h.
einer Vervielfältigung
einer einem Sequenzabschnitt aus Taylorella equigenitalis entsprechenden
Nukleinsäure,
auch ein Koamplifikat, d.h. viele Kopien der koamplifizierbaren
Nukleinsäure,
gebildet wird. Ein Koamplifikat wird also dann gebildet, wenn auch
Nukleinsäure
des Bakteriums Taylorella equigenitalis amplifiziert wird.
Da
das erfindungsgemäße Verfahren
so ausgelegt ist, dass ein Amplifikat dann gebildet wird, wenn in der
zu untersuchenden biologischen Probe oder dem Teil davon Nukleinsäure des
Bakteriums Taylorella equigenitalis zugegen ist, bedingt der Zusatz
der koamplifizierbaren Nukleinsäure
zu der zu untersuchenden biologischen Probe oder dem Teil davon,
dass im Zuge der erfindungsgemäßen (Ko)Amplifikationsreaktion
regelmäßig ein
Koamplifikat gebildet wird. Wird ein solches Koamplifikat nicht
gebildet, ist von einer Hemmung der (Ko)Amplifikationsreaktion auszugehen
und das Ergebnis des Nachweises zu verwerten.
Um
koamplifizierbar zu sein, umfasst die koamplifizierbare Nukleinsäure Sequenzabschnitte,
an die sich die verfahrensgemäß zu verwendenden
Oligonukleotide anlagern können.
Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, wohl aber bevorzugt, dass
die Sequenzabschnitte der koamplifizierbaren Nukleinsäure, an
die sich die Oligonukleotide anlagern, mit den Sequenzabschnitten
der Nukleinsäure
aus Taylorella equigenitalis, an die sich die Oligonukleotide ebenfalls
anlagern, identisch sind.
Dazu
ist die koamplifizierbare Nukleinsäure vorzugsweise so aufgebaut,
dass die heterologe Nukleotidsequenz zwischen besagten zu den Oligonukleotiden
komplementären
Sequenzabschnitten angeordnet ist.
Eine
heterologe Nukleotidsequenz im erfindungsgemäßen Sinne ist jede Sequenz,
die von der zwischen den Oligonukleotid-Anlagerungsstellen der Nukleinsäure aus
Taylorella equigenitalis angeordneten Sequenz unterscheidbar ist.
Dementsprechend
ist es bevorzugt, die heterologe Nukleotidsequenz so zu wählen, dass
sich die Größe des Amplifikats
(der amplifizierten Nukleinsäure
des Bakteriums Taylorella equigenitalis) von der Größe des Koamplifikats
(der koamplifizierten Nukleinsäure)
unterscheidet. Dann kann die Unterscheidung beispielsweise anhand
einer Fragmentgrößenauftrennung
in einem herkömmlichen
Agarosegel erfolgen. Gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
unterscheiden sich das Koamplifikat (253 bp) und das Amplifikat
(174 bp) deutlich in ihrer Größe.
Vorzugsweise
ist die heterologe Nukleotidsequenz eukaryotischen und insbesondere
humanen Ursprungs. Beispielsweise kann man eine Sequenz des humanen
NLA-DRA-Gens wählen,
z.B. einen Abschnitt aus dem humanen HLA-DR-A1-Gen (Alle) DRA*0102,
ID HLA 00663). Einer besonderen Ausführungsform zufolge umfasst
die heterologe Nukleotidsequenz die Sequenz SEQ ID NO:6.
Einer
weiteren besonderen Ausführungsform
zufolge umfasst die koamplifizierbare Nukleinsäure die Sequenzen SEQ ID NO:3
und/oder SEQ ID NO:4, wobei es insbesondere bevorzugt ist, diese
Sequenzen vom 5'-
zum 3'-Ende gesehen
in der Reihenfolge SEQ ID NO:3 und SEQ ID NO:4 anzuordnen, beispielweise
wie in SEQ ID NO:5.
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Oligonukleotide
und koamplifizierbaren Nukleinsäuren
kann in an sich bekannter Weise erfolgen, beispielweise in Anlehnung
an bekannte Verfahren zur Nukleinsäuresynthese.
Zur
Synthese der koamplifizierbaren Nukleinsäuren geht man insbesondere
so vor, dass man die heterologe Nukleotidsequenz mit denjenigen
Nukleotidsequenzen verknüpft,
welche die Koamplifizierbarkeit gewährleisten. Insbesondere kann
man zu diesem Zweck die heterologe Nukleotidsequenz amplifizieren,
wobei man wenigstens zwei Oligonukleotide verwendet, von denen ein
erstes Oligonukleotid wenigstens 15 konsekutive Basen aus der Nukleotidsequenz
SEQ ID NO:1 und ein zweites Oligonukleotid wenigstens 15 konsekutive
Basen aus der Nukleotidsequenz SEQ ID NO:2 umfasst. Als Templat
für die
Amplifikationsreaktion kann man eine beliebige Nukleinsäure verwenden,
welche die heterologe Nukleotidsequenz beinhaltet. Um eine effiziente
Amplifikation unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Oligonukleotide
zu gewährleisten,
sollten diese Oligonukleotide zusätzlich zu den Basen aus den
Nukleotidsequenzen SEQ ID NO:1 bzw. SEQ ID NO:2 jeweils eine Nukleotidsequenz
umfassen, welche zu entsprechenden Sequenzabschnitten der zu amplifizierenden
und die heterologe Nukleotidsequenz beinhaltenden Nukleinsäure komplementär sind.
Auf diese Art und Weise soll gewährleistet
sein, dass sich die Oligonukleotide an die zu amplifizierende heterologe
Nukleinsäure
auch dann anlagern können,
wenn die Basen aus den Nukleotidsequenzen SEQ ID NO:1 bzw. SEQ ID
NO:2 zu Sequenzabschnitten der zu amplifizierenden heterologen Nukleinsäure eine
für eine
effektive Anlagerung ausreichende Komplementarität nicht aufweisen.
Werden
besagte Oligonukleotide als Primer für die PCR-gestützte Herstellung
der koamplifizierbaren Nukleinsäure
verwendet, so bietet es sich insbesondere an, in den als Primern
zu verwendenden Oligonukleotiden die Basen aus den Nukleotidsequenzen
SEQ ID NO:1 und SEQ ID NO:2 jeweils 5' zu der heterologen Nukleotidsequenz
anzuordnen. Damit ist gewährleistet,
dass die PCR zu einem Amplifikat führt, in dem die heterologe
Nukleotidsequenz zwischen den Nukleotidsequenzen SEQ ID NO:1 und
SEQ ID NO:2 angeordnet ist.
Einer
besonderen Ausführungsform
zufolge setzen sich die für
die Herstellung der koamplifizierbaren Nukleinsäure zu verwendenden Oligonukleotide
aus der Sequenz SEQ ID NO:1 bzw. SEQ ID NO:2 und jeweils einer passenden,
zur heterologen Nukleotidsequenz komplementären Nukleotidsequenz zusammen.
Derartige Oligonukleotide sind also dadurch gekennzeichnet, dass
sie am 5'-Ende die
Sequenz SEQ ID NO:1 oder SEQ ID NO:2 aufweisen, die in 3'-Richtung von einer
zur heterologen Nukleotidsequenz komplementären Nukleotidsequenz fortgesetzt
wird.
Beispielsweise
kann man zur Herstellung einer koamplifizierbaren Nukleinsäure, die
als heterologe Nukleotidsequenz einen Sequenzabschnitt aus dem humanen
HLA-DRA-Gen aufweist, die Oligonukleotide mit den Nukleotidsequenzen
SEQ ID NO:3 und SEQ ID NO:4 verwenden und damit humane DNA amplifizieren.
Das
auf diese Weise erhaltene Amplifikat kann gewünschtenfalls einer weiteren
Aufreinigung unterzogen werden. So hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
das Amplifikat zunächst
zu verdünnen
und dann unter Verwendung wenigstens zweier Oligonukleotide, von
denen ein erstes Oligonukleotid wenigstens 15 konsekutive Basen
aus der Nukleotidsequenz SEQ ID NO:1 und ein zweites Oligonukleotid
wenigstens 15 konsekutive Basen aus der Nukleotidsequenz SEQ ID
NO:2 umfasst, erneut zu amplifizieren. Von Vorteil ist, wenn die
hierfür
verwendeten Oligonukleotide den für das Nachweisverfahren verwendeten
Oligonukleotiden entsprechen. Damit ist sicher gestellt, dass die
durch die erneute Amplifikation resultierende Nukleinsäure im Sinne
der Erfindung tatsächlich
koamplifizierbar ist.
Eine
weitere Aufreinigung der koamplifizierbaren Nukleinsäure kann
sich erforderlichenfalls anschließen, beispielsweise zur Abtrennung
von Nebenprodukten wie Primern oder Primer-Dimeren.
Die
koamplifizierbare, eine heterologe Nukleotidsequenz umfassende Nukleinsäure dient
als interner Kontrollstandard, der das eventuelle Vorhandensein
von Inhibitoren, welche die Amplifikationsreaktion hemmen, anzeigt.
Die Verwendung von eukaryotischen und insbesondere humanen, d.h.
zu bakteriellen Genomen nichthomologen, d.h. heterologen Standardsequenzen,
ist von Vorteil, da bei der Amplifikation keine Interferenz durch
Heteroduplexbildung zwischen Standard und der Zielsequenz auftreten
kann.
Der
Begriff Amplifikation betrifft die Vervielfältigung von Nukleinsäuren, d.h.
die Erzeugung vieler Kopien bestimmter Nukleinsäuren. In der Regel verläuft die
Amplifikation wenigstens linear und vorzugsweise exponentiell.
Prinzipiell
brauchbar sind die bekannten Amplifikationsverfahren, zu denen die
Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), mitunter auch als Nested-PCR, Asymmetrische PCR oder Multiplex-PCR durchgeführt, oder
alternative Verfahren, wie die Ligase-Kettenreaktion (LCR), Nukleinsäuresequenz-basierende
Amplifikation (NASBA), Transkriptions-vermittelte Amplifikation
(TMA) und ähnliche,
gehören.
Bestimmte Versionen dieser Techniken und/oder Kombinationen mit
anderen molekularbiologischen Methoden können zweckmäßig sein.
Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt das Verfahren zum Nachweis des
Bakteriums Taylorella equigenitalis in Anlehnung an die Polymerase-Kettenreaktion (PCR).
Das
erfindungsgemäße Nachweisverfahren
kann weitere Kontrollen miteinbeziehen. Als Positivkontrolle für die Amplifiationsreaktion
kann der Taylorella equigenitalis-Stamm NCTC 11184 von der American
Type Culture Collection (ATCC 35865) verwendet werden. Die Bakterienspezies
Taylorella asinigenitalis UCD-1 (ATCC 700933), E.coli (ATCC 25922)
und Pseudomonas aeroginosa (ATCC 27853) sowie weitere allgemein erhältliche
oder auf übliche
Art isolierbare Bakterienspezies wie Klebsiella oxytoca, Pasteurella
spc und Neisseria spc können
als Negativkontrollen dienen. Diese Bakterienstämme können auf geeigneten Nährböden angezüchtet und
die DNA aus einer Kolonie in an sich bekannter Weise, z.B. mit dem
DNA-Minikit (Qiagen, Deutschland), isoliert werden. Die DNA-Konzentration kann
photometrisch (E260) bestimmt werden.
Die
PCR ist ein allgemein bekanntes und für den Bereich der Nukleinsäureanalytik
routinemäßig eingesetztes
Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren. Die verschiedenen Verfahrensvarianten
der PCR sind dem Fachmann genauso geläufig wie die zur Durchführung der
Verfahren erforderlichen Reagenzien und Bedingungen. Zur weiteren
Erläuterung
sei auf das Kapitel 24 in „Bioanalytik/Lottspeich;
Zorbas (Hrsg.) – Heidelberg;
Berlin: Spektrum, Akademischer Verlag, 1998, Seiten 673-704" verweiesen. Diese
Ausführungen
in diesem Standardwerk sind Teil der vorliegenden Offenbarung.
Die
Festlegung optimaler Amplifikationsbedingungen ist Sache des Fachmanns.
Entsprechende Anleitungen finden sich in einschlägigen Manuals und Nachschlagewerken,
z.B. in PCR/Gassen, Sachse, Schultz (Hrsg.), Stuttgart, Jena, New
York: G. Fischer, 1994.
Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
amplifiziert man ein Reaktionsgemisch aus 50-500 μM dNTPs,
1-5 mM MgCl2, 1-100 pmol je Primer, z.B.
Teq_417us (SEQ ID NO:1) und Teq_567ds (SEQ ID NO:2), 0,5-2,5 U Polymerase,
z.B. Taq-Polymerase (Hotstar, Qiagen) in 50 μl 1 × PCR-Puffer (Qiagen). Geeignete
Reaktionszeiten und -temperaturen sind mindestens 2 Minuten bei
94 °C-95 °C, vorzugsweise
etwa 15 min bei 94°C
(Denaturierung), dann 25-50, vorzugsweise 40 Zyklen bei 94-95 °C, vorzugsweise
94°C (Denaturierung),
60°C (Anlagerung),
72°C (Elongation),
jeweils 10-30 sec, vorzugsweise 15 sec, und abschließend 5-15
min, vorzugsweise 7 min bei 72°C.
Das
erfindungsgemäße Nachweisverfahren
basiert auf folgendem Testprinzip:
In einer biologischen Probe
vorhandene Nukleinsäure,
insbesondere DNA, des Bakteriums Taylorella equigenitalis wird verfahrensgemäß amplifiziert.
Gegebenenfalls wird ein Kontrollstandard (die koamplifzierbare Nukleinsäure) mit
denselben Oligonukleotiden koamplifiziert. Proben, welche Nukleinsäure des
Bakteriums Taylorella equigenitalis nicht enthalten, z.B. eine Negativkontrolle,
zeigen somit ein dem Koamplifikat des Kontrollstandards entsprechendes
Signal, es sei denn, die Amplifikationsreaktion ist gestört. Proben,
welche Nukleinsäure
des Taylorella equigenitalis enthalten, z.B. eine Positivkontrolle,
zeigen sowohl ein dem Koamplifikat des Kontrollstandards entsprechendes
Signal als auch ein dem Amplifikat der Nukleinsäure des Bakteriums Taylorella
equigenitalis entsprechendes Signal.
Die
auf dem erfindungsgemäßen Verfahren
basierende Auswertung beinhaltet die Bestimmung, ob im Zuge der
Amplifikationsreaktion Nukleinsäure
amplifiziert und/oder koamplifiziert wurde. Dabei kann die Bildung
solcher Amplifikate und/oder Koamplifikate in an sich bekannter
Weise nachgewiesen werden, beispielsweise indem man das nach Durchführung der
Amplifikationsreaktion erhaltene Verfahrensprodukt, in der Regel ein
Nukleinsäuregemisch,
untersucht.
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es zu bestimmen, ob die entsprechenden Amplifikate bzw. Koamplifikate
in dem Nukleinsäuregemisch
vorhanden sind. Dazu kann man das Nukleinsäuregemisch, z.B. gelelektrophoretisch,
auftrennen und die aufgetrennten Bestandteile detektieren. Dies
wiederum gelingt in an sich bekannter Weise, indem man die nach
Größe aufgetrennten
Nukleinsäuren
z.B. sichtbar macht und feststellt, ob eine Nukleinsäure (Amplifikat
bzw. Koamplifikat) bestimmter Größe zugegen
ist. So können
Nukleinsäuren
beispielsweise im Gel in an sich bekannter Weise mit einer geeigneten Färbung (z.B.
mit Ethidiumbromid) sichtbar gemacht werden, oder die zur (Ko)Amplifikation
verwendeten Oligonukleotide weisen bereits eine geeignete Markierung
auf, die im Zuge der (Ko)Amplifikation eingebaut wird und die Detektion
des entsprechenden (Ko)Amplifikats zulässt (z.B. durch kapillarelektrophoretische
Verfahren bei Verwendung von Fluoreszenzmarkierungen, geeignete
Blotting-Verfahren oder mittels Hybidisierungstechniken unter Verwendung
immobilisierter Fängermoleküle und colorimetrischer,
fluorometrischer oder luminometrischer Detektion). Die technische Ausgestaltung
solcher Nachweismöglichkeiten
ist Sache des Fachmanns. Einzelheiten hierzu finden sich in vielfältiger Weise
in einschlägigen
Nachschlagewerken, z.B. den Kapiteln 22 und 23 in Bioanalytik/Lottspeich; Zorbas
(Hrsg.) – Heidelberg,
Berlin: Spektrum, Akademischer Verlag, 1998, Seiten 593-671.
So
kann man gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Amplifikation wenigstens einen markiertes
Oligonukleotid verwenden. Die Markierung dient zum Nachweis eines
Amplifikats, in das das markierte Oligonukleotid im Zuge der Amplifikation
eingebaut wurde.
Eine
Markierung kann im Prinzip auf beliebige Art und Weise in ein nachzuweisendes
Amplifikat eingeführt
werden, solange sie den Nachweis desselben erlaubt. Grundsätzlich kann
man zwischen einer direkten und indirekten Markierung unterscheiden.
Bei der direkten Markierung wird die nachweisbare Markierung selbst
im Zuge der Amplifikation eingebaut. Bei der indirekten Markierung
wird zunächst
ein primäres
Label eingebaut, welches eine gewisse Affinität für die anschließend zuzugebende
nachweisbare Markierung besitzt. Letztere Vorgehensweise ist immer
dann von Vorteil, wenn die zu verwendende Markierung den Verlauf
der Amplifikation beeinflussen könnte.
Insbesondere im Fall von chemi- oder biolumineszierenden Markierungen ist
die indirekte Vorgehensweise bevorzugt. Erfindungsgemäß haben
sich vor allem Biotin/Streptavidin-Systeme als zweckmäßig erwiesen.
Demnach sind die erfindungsgemäß zu verwendenden
markierten Primer gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit Biotin oder Digoxigenin, vorzugsweise
am 5'-Ende, markiert.
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich im Prinzip beliebige biologische Proben untersuchen.
Voraussetzung ist allerdings, dass sich die biologische Probe in
einer für
die Nukleinsäureamplifikation geeigneten
Form bereitstellen lässt.
So kann es je nach Art der biologischen Probe zweckmäßig sein,
diese zunächst
vorbereitenden Maßnahmen
zu unterziehen, um insbesondere die in der Probe vorhandene Nukleinsäuren zu
isolieren und/oder zu reinigen. Dementsprechend wird dann lediglich
ein Teil der ursprünglichen biologischen
Probe der (Ko)Amplifikation zugeführt. Die hierfür im Einzelfall
zu ergreifenden Maßnahmen
sind dem Fachmann geläufig.
Insoweit wird beispielsweise auf das Kapitel 21 in „Bioanalytik/Lottspeich;
Zorbas (Hrsg.) – Heidelberg;
Berlin: Spektrum, Akademischer Verlag, 1998, Seiten 569-592" verwiesen. Darüber hinaus
sind geeignete Mittel zur Isolierung und Reinigung von Nukleinsäuren im
Handel erhältlich,
beispielsweise die von der Firma Qiagen, Deutschland, vertriebenen
Nukleinsäure-Extraktionskits.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient insbesondere zur Diagnose der kontagiösen equinen Metritis (CEM).
Es handelt sich dabei also insbesondere um ein veterinärmedizinisches
in vitro Diagnoseverfahren, das bei Einhufern, wie Eseln und insbesondere
Pferden, Anwendung findet.
Zur
Durchführung
des Verfahrens wird den Tieren eine Probe (biologische Probe) entnommen.
Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Abstrich, insbesondere
um einen Genitalabstrich.
Im
Anschluss an die Entnahme der biologischen Probe können die
darin enthaltenen Keime (Bakterien) zunächst auf geeigneten Nährböden angezüchtet werden.
Als zweckmäßig für die Anzucht
haben sich beispielsweise Kochblutagar mit Amphotericin B (nicht
selektiv), Kochblutagar mit Amphotericin B und Streptomycin (selektiv)
und/oder Kochblutagar – gegebenenfalls
unter Zusatz von lysiertem Pferdeblut – mit Amphotericin B, Clindamycin
und Trimethoprim (selektiv) erwiesen. Die Bebrütung auf diesen Nährböden erfolgt
in der Regel 14 Tage bei 5-10 % CO2 und
37 °C. Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es allerdings,
den Nachweis ohne vorherige Anzüchtung
der Keime (Bakterien) führen
zu können.
Demnach kann die biologische Probe oder ein Teil davon, gegebenenfalls
im Anschluss an eine Isolierung und/oder Reinigung von Nukleinsäuren, der
(Ko)Amplifikation direkt zugeführt
werden.
Auch
betrifft die vorliegende Erfindung Analysekits zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Diese enthalten in der Regel wenigstens ein Mittel zum Nachweis
des Bakteriums Taylorella equigenitalis mittels Nukleinsäureamplifikation,
insbesondere die erfindungsgemäßen, auf
den Sequenzen SEQ ID NO:1 und/oder SEQ ID NO:2 basierenden Oligonukleotide.
Vorteilhafterweise ist auch eine erfindungsgemäße koamplifizierbare Nukleinsäure enthalten.
Gegebenenfalls
können
weitere übliche
Mittel zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie
dNTPs, MgCl2, Puffer und/oder Polymerase
enthalten sein.
Weitere
besondere Ausführungsformen
erfindungsgemäßer Kits
ergeben sich aus den Ausführungen zum
Verfahren selbst.